Interview Carlson – Putin

Das Interview des US-Journalisten Tucker Carlson mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vom 9.2.2024 gilt schon jetzt als bedeutendes Tondokument (binnen weniger Stunden über 100 Mio mal angesehen), aus dem man viel lernen kann. Weniger im Hinblick darauf, daß Putin neue Infos lieferte, als hinsichtlich der Reaktionen der Medien in Deutschland, der EU und in den USA auf dieses Interview.
Vor allem deutsche Medien brachten das Kunststück fertig, das Interview schon vor der Veröffentlichung – also bevor ihnen irgend etwas zum Inhalt bekannt sein konnte – zu zerreissen (2): als Propaganda, Show, Wahlhilfe, Irreführung, usw. https://www.nachdenkseiten.de/?p=110757

Der Bildung halber sollte man es sich antun, das gesamte, mit 127 min sehr lange Interview anzusehen. Auch wenn Putin am Anfang ca 30 Minuten über die russisch-ukrainische Geschichte monologisierte – man glaubt sich im Hörsaal zu sitzen bei einer  Geschichtsvorlesung (aber immerhin ohne Manuskript frei gehalten).
„Audiator et altera pars“ – nach altem römischen Brauch „Man höre sich auch die andere Seite an“. Damit wird man doch nicht zum Versteher der anderen Seite, hier also zum Putin-Versteher, sondern zum gebildeten Menschen.
Wie sagte der große Aufklärer Emanuel Kant: „Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“. Und der Verstand benötigt Input, Information bzw. Wissen.
Auch wenn man Tucker Carlson nicht mag und Wladimir Putin sowieso nicht – dieses lange Interview kann der eigenen Meinungsbildung nur gut tun.

Zu den in den Mainstreammedien vorgebrachten Vorbehalten gegen das Interview Carlson-Putin generell: Es ist immer besser, miteinander zu reden, als nur übereinander oder überhaupt nicht.
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Interview insgesamt auf Englisch:
https://twitter.com/i/status/1755734526678925682 (2:07 min)
https://tuckercarlson.com/the-vladimir-putin-interview/

Interview mit deutschen Untertiteln:
https://youtu.be/XqdnuqQSMY0
https://weltwoche.ch/daily/tucher-carlson-interviewt-wladimir-putin-hier-sehen-sie-das-gesamte-gespraech-mit-deutschen-untertiteln/
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Interview mit deutscher Übersetzung (weibliche Stimme):
https://vk.com/video-134310637_456274327

Interview mit deutscher Übersetzung (männliche Stimme):
https://www.youtube.com/watch?v=vOeNnzXip8M

Interview als Transkript in maschineller deutscher Übersetzung
https://tkp.at/2024/02/09/das-interview-des-jahrhunderts-tucker-carlson-mit-russlands-praesident-wladimir-putin-transkript-in-deutsch/
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Interview als Transkript in maschineller deutscher Übersetzung (russische Regierung) http://en.kremlin.ru/events/president/news/73411
oder https://www.nachdenkseiten.de/?p=110812

Interview des Abschnitts zur Nordstream-Pipeline:
https://philosophia-perennis.com/wp-content/uploads/2024/02/inkompetent.mp4
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Interview des Abschnitts zur Nordstream-Pipeline (Transkript deutsch):
https://clubderklarenworte.de/putin-ueber-nordstream-und-die-bundesregierung/
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Nachtrag 11.2.2024: Der große deutsch-französische Journalist Peter Scholl-Latour (https://www.youtube.com/watch?v=2DstVufWpRg ) würde sich der arroganten Häme und Ablehnung des Interviews Carlson-Putin seitens der deutschen Medien sicher nicht anschließen. Er würde Putin ernst nehmen. Er würde die Enttäuschung Putins über die Ablehnung der russischen Annäherungsversuche an die EU und sogar die Nato durch den Westen (siehe Putins Rede im Deutschen Bundestag am 25.9.2001) nicht als hohle Propaganda abtun, sondern zumindest kritisch hinterfragen. Wenn sich Russland nun China zuwendet und von Europa abwendet, dann mag dies nicht der „russischen Seele“ entsprechen.
„Sowohl während des Interviews selbst, als auch in seiner Nachbetrachtung sprach Tucker Carlson von einem großen Gefühl der Verletztheit bei Putin in Folge dieser Ablehnung.“ (siehe (7) ganz unten. Die deutschen Medien verlieren hierüber kein Wort – ganz anders die ausländischen Medien, in der EU vorneweg F, dann vor allem GBR und USA.
9.2.2024
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Ende von Beitrag „Interview Carlson – Putin“ =============================================================.
Beginn der Anlagen (1) – (8)
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(1) Lieber Tucker Carlson
Lieber Tucker Carlson, Alles richtig gemacht! Als erster westlicher Journalist haben Sie mit Putin gesprochen, statt über ihn. Was für ein großartiges analytisches Gespräch. Kernsatz an den Westen: „Ihr schadet euch selbst“. Und: „Wir sind eine große Familie auf diesem Planeten.“ Und: „Wir verteidigen uns seit dem Coup des Maidan und den Bomben auf den Donbass“.
Kernweisheit Putins: die Welt ändert sich. Kernüberraschung: Die gute einst Beziehung zu Georg Bush. Kernaufhellung: Die Nato hat eine Chance auf Frieden mit Würde. Kernentdeckung: Die vielfachen Friedensofferten Russlands, die vielfach gebrochenen Zusagen durch amerikanische Präsidenten, jeweils zurückgepfiffen durch die CIA und das Pentagon.
Sie haben einem äußerst zahlensicheren, geschichtskundigen Putin die Gelegenheit gegeben, seine Gründe für die militärische Intervention in der Ukraine darzulegen, etwas, was von den USA Dutzende Male und in allergrößter Selbstverständlichkeit betrieben wurde, wenn sie ihre Interessen bedroht sahen.

Tucker, Sie haben getan, was jeder Journalist tun sollte. Dieses Gespräch geht in die Geschichte ein. Am Ende setzten Sie nach im Fall des inhaftierten Journalisten Evan Gershkovich, Putin setzte ein Freilassung in Aussicht.
… Alles vom 9.2.2024 von Matthias Matussek bitte lesen auf
https://www.matthias-matussek.de/lieber-tucker-carlson/
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(2) Putin über Nordstream und die Bundesregierung
Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines am 26. September 2022! Wie ist die Sichtweise des russischen Präsidenten auf den Terrorakt, der die Hauptschlagader der deutschen Energieversorgung zerstörte? Auf diesen Teil des Interviews, auf die Antworten des russischen Präsidenten zu den Fragen von Tucker Carlson waren kritische Menschen, die sich abseits der Tagesschau informieren wollen, besonders gespannt. Der Part taucht im Video ab etwa 1h, 11m, 30s auf.
Zum Ende des Themenkomplexes Nord Stream unternimmt Wladimir Putin einen bemerkenswerten Vergleich. Er sieht eine Analogie zwischen der zweigeteilten Welt und dem menschlichen Gehirn, das ebenfalls in zwei Hemisphären unterteilt sei. Wir haben diesen spannendsten Teil des Interviews frei übersetzt und möchten das Transkript wertfrei zur Diskussion stellen.

Für jene Leser, die das Interview bereits in Gänze gesehen haben, möchte ich zwei konkrete Fragen zur Diskussion stellen. Die Fragen sind nicht wertfrei und bewegen mich persönlich. Sie sind zugegeben subjektiv und rhetorisch. Meine erste Frage basiert auf einer Spiegelung.
Ist es für Sie vorstellbar, dass sich Joe Biden, Olaf Scholz oder gar Annalena Baerbock einer zweistündigen durchaus kritischen Befragung eines russischen Journalisten stellen?
Falls dem so ist – ist es für Sie vorstellbar, dass Biden, Scholz oder Baerbock bei dieser Befragung auf dem intellektuellen Niveau von Putin antworten könnten?
Ich rede vom Intellekt, nicht von den Schubladen Gut und Böse. Das sollte man unterscheiden.
… Alles vom 9.2.2024 von Peter Löcke bitte lesen auf
https://clubderklarenworte.de/putin-ueber-nordstream-und-die-bundesregierung/
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Ein Kommentar:
Nun, ich habe bisher nur Auszüge des Interviews gesehen bzw. gelesen. Am Wochenende werde ich es mir ansehen. Allerdings habe ich einige Rezeptionen dazu gelesen. Die NZZ steigt mit der Bemerkung ein, man erführe ja nichts Neues. Das ist eine komische Erwartungshaltung. Was sollte es Neues geben in einer Welt in der minütlich über jeden Pubs berichtet wird?
Putin und Carlson hatten vielleicht dasselbe Motiv, dieses Interview zu führen, nämlich dem Durchschnittsamerikaner die Sicht Russlands auf die Welt und ihre Konflikte zu zeigen. Das ist löblich, scheitert jedoch im Westen, insbesondere in den USA, an einer Generation, die keine historische Bildung mehr hat. Anders in Russland wo jedes Kind die Historie kennt, wenn auch durchaus aus deren Perspektive.
Nur was ist die westliche Perspektive? Historie als eine Aneinanderreihung von Jahreszahlen und Schlachten? Deshalb auch das Erstaunen über Putins historischen Exkurs.
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Zu Ihren Fragen: Natürlich würden weder Scholz noch Biden einem russischen Journalisten ein so langes Interview geben. Letzterer wäre dazu kognitiv gar nicht in der Lage. In einem solchen Interview müsste man Farbe bekennen, da helfen keine Politstanzen und Satzgirlanden. Keiner von beiden würde das intellektuelle Niveau Putins erreichen, weil unsere Führer keine umfassende Bildung haben, wie sie in Russland noch vermittelt wird.
Aber, abgesehen davon, Bildung macht noch keinen besseren Menschen. Worum es wirklich geht ist, dass Politiker aufrichtig genug sein müssen, einzusehen dass jede Großmacht Interessen hat, die ernst zu nehmen sind. Und dass nur aus deren gegenseitigen Berücksichtigung Frieden erwachsen kann. Soweit war man in Europa schon einmal nach dem verheerenden Dreißigjährigen Krieg und dem Wiener Kongress. Leider wissen die Amerikaner rein garnichts darüber, aber auch der durchschnittliche Europäer, die Politiker eingeschlossen, nicht. Deshalb muss die Lektion noch ein drittes Mal schmerzhaft gelernt werden. Wer nichts weiß und nicht hören will, muss fühlen. Z.D.
Ende Kommentar
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(3) Weltwoche.ch Daily Sondersendung zum Interview Carlson-Putin
Wir sind bereit zu verhandeln: Präsident Putin im grossen, bedeutenden Interview mit Tucker Carlson
7.2.2024
https://www.youtube.com/watch?v=jcPiNeAp-fk
https://www.weltwoche.ch
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(4) Die wichtigsten Aussagen Putins – ein Überblick
… Alles vom 9.2.2024 bitte lesen auf
https://www.welt.de/politik/ausland/article249998492/Tucker-Carlson-in-Moskau-Die-wichtigsten-Aussagen-Putins-ein-Ueberblick.html

Einige Kommentare:
Ich finde diesen Artikel sehr gut und objektiv! Selten hat ein Interview so eingeschlagen, wie dieses! Es zeigt mal wieder, dass die Menschen nicht einseitig informiert werden wollen! Schon bei dem leisesten Versuch, hinter die Kulissen, des Ukraine Konflliktes zu schauen um mehr zu verstehen, ist man als „ Putinversteher“ beschimpft worden! Aber „ Verstehen“ heißt nicht Verständnis zu haben, sondern man möchte sich über die Zusammenhänge informieren!
Leider muss ich feststellen, dass die Propaganda der letzten 2 Jahre bei einigen Früchte getragen hat und sie sich haben aufhetzen lassen und nicht mehr objektiv urteilen können! Aber immerhin hat Tucker Carlson mit seinem Putin Interview einen Anstoß gegeben und einen Diskurs entfacht!
„ Audiator et Alters Pars“ Nach altem römischen Recht höre man sich immer auch die andere Seite an! U.S.
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Ich bin erschüttert, wie negativ die Politik und die Medien dieses Interview verurteilen und bewerten. Putin nur als Lügner zu bezeichnen ist kontraproduktiv, denn er lügt nicht mehr oder weniger als alle Politiker, die heute dies sagen und morgen etwas anderes machen. Man muss jemand nicht für einen lupenreinen Demokraten halten, bevor man mit ihm spricht, das hat Habeck doch selbst bewiesen mit seinen Bücklingen in Katar oder afrikanischen Staaten. Also was soll die Heuchelei ? Wenn jetzt nicht endlich verhandelt wird steuert alles auf ein Chaos zu, und dann ist nicht nur Putin verantwortlich, sondern die gesamte westliche Welt mit ihrem Kriegs und Waffengeschrei. K.E.
Ende Kommentare
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(5) Das Putin-Interview
War das Interview, das Tucker Carlson mit Putin führte,
https://tuckercarlson.com/the-vladimir-putin-interview/ jetzt wirklich so schlimm? Und hat es zu Erkenntnisgewinn geführt? Wenn, dann doch eher indirekt.

Erkenntnisgewinn?
Der Erkenntnisgewinn war zwar gering, aber einige psychologisch interessante Beobachtungen entschädigen für die verlorene Lebenszeit. Und einen Punkt muss ich sogar Putin geben, der auf Holz klopfte, um darzustellen, aus welchem Material die Köpfe deutscher Politiker sind. Ach, wenn sie doch nur auch die Nasen von Pinocchio hätten!
Das Interview wird den Krieg weder verlängern noch verkürzen, und ich bezweifle auch, dass Putins Beteuerung, er habe über die Ukraine hinaus keinerlei territoriale Interessen, bei seinen Nachbarn in Polen und im Baltikum großes Vertrauen auslöst. Ich für meinen Teil schließe auf sowas ohnehin keine Wetten ab.
Als nächstes will Carlson nun mit Selenskyi, dem Präsidenten der Ukraine, reden. Tucker als Pendeldiplomat zwischen Kiew und Moskau wäre vielleicht nicht die schlechteste Idee angesichts des aktiven Politikpersonals beiderseits des Atlantiks. Die Umgehung der politischen Kanäle durch Jared Kushner (weil die Diplomaten nicht mit Trump arbeiten wollten) hat letztlich zu den Abraham-Accords geführt. Vielleicht ist der Frieden zu wichtig, um ihn immer nur den Politikern zu überlassen. Versuch es, Tucker. Schlechter kann’s ja nicht werden.
… alles vom 10.2.2024 von Roger Letsch bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/das_putin_interview bzw.
https://unbesorgt.de/tucker-carlson-putin-und-das-medienbeben/
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Roger Letsch, Baujahr 1967, aufgewachsen in Sachsen-Anhalt, als dieses noch in der DDR lag und nicht so hieß. Lebt in der Nähe von und arbeitet in Hannover als Webdesigner, Fotograf und Texter. Sortiert seine Gedanken in der Öffentlichkeit auf seinem Blog https://www.unbesorgt.de.
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Einige Kommentare:
Habe mir das Interview gerade angeschaut und Herrn Carlson fand ich, nach allem schlechten, das ich über ihn gehört hatte, richtig gut. Er hat Putin auch teilweise mächtig ins Schwitzen gebracht, z.B. mit der Frage, ob denn die Ungarn jetzt auch Anrecht auf einen Teil der Ukraine hätten, weil da, nach Putins Angaben, im Westen ethnische Ungarn wohnen. Oder was denn nun mit “Denazifizierung” genau und vor allem praktisch gemeint sei. Ansonsten Zustimmung, Putin wiederholte nur seine Standpunkte, die jedem, der sie kennen wollte, längst bekannt sind, insbesondere die Nato-Osterweiterung und den Maidan-Coup als Rechtfertigung des Einmarsches, die Arroganz westlicher Politiker und sein Bild von einer multipolaren Welt. Neu ist, daß diese Standpunkte jetzt zusammengefaßt auch mal einer westlichen, insbesondere der amerikanischen Öffentlichkeit ungefiltert präsentiert werden. Neu ist auch, daß im Nachgang offenbar wurde, wie man in der EU offenbar schon über Sanktionen nachdenkt, wenn ein Journalist ganz normal seinen Job tut. Und auch die Reaktionen hiesiger Qualitätsmedien (Tagesschau.de: “Einfach ignorieren”, Spiegel.de: “Schlecht vorbereiteter Tucker Carlson macht Putin ein Propagandageschenk”), lassen nachdenklich werden, wo nun mehr Propaganda betrieben wird. Insofern, dank an Tucker Carlson für die neu gewonnenen Einsichten. A.M.
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Oje, da hat jemand den Teufel interviewt! Oder wahlweise: Putin hat recht! Jetzt beruhigen wir uns alle mal wieder! Was haben wir denn von dem Interview erwartet? Dass danach Putin zurücktritt und in ein Kloster geht? Wenn man das Interview aus diplomatischer Sicht sieht, ist es aber doch interessant. Aus Putins viel zu langen geschichtlichen Herleitung des Konflikts hört man immer wieder die “Russki Mir” heraus! Eine Geisteshaltung, die störend in die Politik eingreift, aber eben da ist und berücksichtigt werden muss. Was bei Friedensverhandlungen ebenfalls berücksichtigt werden muss, ist, dass Putin sich von der Nato über den Tisch gezogen fühlt. Was sich nach 1989 ereignet hat oder was “Russki Mir” ist, weiß wahrscheinlich kein deutscher Diplomat. Aber mal ganz ehrlich: Der Krieg muss so lange weitergehen, bis in Deutschland die “große Transformation” abgeschlossen ist. Oder? J.W.
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Mir sind die Maßstäbe, die man an Politiker oder Journalisten legt, völlig egal, Hauptsache man legt die gleichen Maßstäbe an den Westen wie an den Rest der Welt. Und einem Journalisten verbieten, mit irgendjemand zu sprechen, das ist dann wohl nicht mehr mein Land, wenn ich eine Politikerin zitieren darf. R.V.
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Interessant ist tatsächlich weniger das Interview an sich, aber wie es ausgelegt und bewertet wird von den Akteuren, die Thema im Interview sind umso mehr. Auch wie die Presse reagiert oder besser noch, wie diese agiert, sagt alles über diese. M.N.
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Putin hat an einer Stelle etwas ganz Entscheidendes gesagt, was bisher auch kein westlicher “Kommentator” gehört haben will. Nach Jahren einer hoffnungsvollen Entwicklung (mögliche NATO-Mitgliedschaft, gemeinsamer Raketenschutzschirm) entschied sich der Westen von einem Tag auf den anderen, völlig anlasslos, Russland als Fortbestand der bolschewistischen UdSSR zu betrachten und belebte den Kalten Krieg wieder. Was war der Grund? T.K.
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Die ÖRR kritisieren, dass Carlson die Aussagen Putins nicht “zurecht gerückt” habe. Hä? Was haben die erwartet? Dass sich Putin auf eine Diskussion seiner Standpunkte eingelassen hätte? Tucker Carlson hat das getan, was ein Journalist zu tun hat, Fragen stellen. Punkt. P.F.H.
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Wenn Journalisten in langen ernsthaften Gesprächen mit Politikern reden ist das schon mal besser als in Shows über sie zu reden. Ich habe etwas mehr über Wladimir Putin gelernt und etwas mehr über Tucker Carlson, dessen Methode mir gefallen hat. Sie besteht darin den Gesprächspartner dazu zu bringen zu erzählen. Dadurch erfährt man i.d.R. mehr als in einem Spiel kurzer Fragen und Antworten oder gar dem Versuch ein Streitgespräch zu probieren … K.K.
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Mir hat das Interview vor allem die Bestätigung gebracht, welch intellekt- und auch humorbefreite Figuren uns hier regieren. H.H.
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“Vielleicht ist der Frieden zu wichtig, um ihn immer nur den Politikern zu überlassen. Versuch es, Tucker. Schlechter kann’s ja nicht werden.” Genauso ist es! Der erste Versuch war ja gar nicht so schlecht. Putin brachte in dem Interview, das ja jeder über youtube oder bei weltwoche.de ansehen kann, klar den russischen Standpunkt zum Ausdruck, was man ja wohl auch so erwartete. Unsere Politiker sollten sich das Interview ansehen, statt in Hysterie zu verfallen und sogar vorzuschlagen, Tucker Carlson die Einreise in die EU zu verwehren. Wer solche Vorschläge macht und russische Medien – wie RT – im Internet sperrt, glaubt nicht an mündige Bürger, sondern will Untertanen heranzüchten. Jede Stunde, die der Krieg in der Ukraine dauert, ist eine Stunde zuviel. Zurück an den Verhandlungstisch und an die Ergebnisse von Istanbul 2022 anknüpfen! Viele Grüße von einem “Friedenshetzer” und “Lumpenpazifisten”. Diese Termini entstammen ja aus dem Munde von Mitgliedern der derzeit Herrschenden! M.P.
Ende Kommentare

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(6) Armselige Einheitspresse: Fünf Medien eine Aussage zum Interview von Tucker Carlson mit Vladimir Putin [Medienanalyse]
175 Millionen Nutzer haben es alleine auf X gesehen. Insgesamt dürfte das Interview bislang weit über 200 Millionen Zuschauer gefunden haben. Ein Grund für diejenigen, die ihre Narrative gewöhnlich als Wahrheit verkaufen und jeden Widerspruch als rechte Verschwörungstheorie abzutun versuchen, nervös zu werden. Wir haben die Berichterstattung von fünf Medien, deren Mitarbeiter von sich selbst der Ansicht sind, sie seien “Qualitätspresse” über das Interview, das Tucker Carlson mit Vladimir Putin geführt hat, analysiert, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie über das Interview berichtet wird, und zwar von Medien, die von linksaußen (SZ, ZDFheute, ARD-tagesschau) bis ins einst konservative Lager (FAZ/Welt) reichen. Und die erste Überraschung ist: Die Berichterstattung variiert nicht. Man kann das an drei Punkten darstellen:
– Alle analysierten Beiträge sind gegenüber Tucker Carlson gehässig. …
– Fehlend ist der Inhalt des Interviews …
– Das Armselige an den fünf Versuchen von Journalismus besteht vor allem darin, dass keiner der Schreiber auch nur an einem Punkt angeben kann, warum das, was Putin sagt, falsch oder gelogen oder Propaganda ist. …
… Alles vo 10.2.2024 bitte lesen auf
https://sciencefiles.org/2024/02/10/armselige-einheitspresse-fuenf-medien-eine-aussage-zum-interview-von-tucker-carlson-mit-vladimir-putin-medienanalyse/
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(7) Beobachtungen zum Interview Carlson-Putin
„Die Versuche Russlands zur Kooperation wurden wiederholt ausgeschlagen“
Das Tucker Carlson Interview mit Wladimir Putin spaltete die Gemüter: Während die Tagesschau gleich dazu rät, es „einfach zu ignorieren”, schwärmen andere von einem Präsidenten mit enzyklopädischem Wissen. Ein Versuch einiger Beobachtungen aus dem Gespräch abseits des Offensichtlichen.

Wer die Position Russlands in Bezug auf die Ukraine-Frage seit längerem verfolgt, für den wird das Interview wenig grundlegend Neues geboten haben. Sowohl die historischen Ansprüche auf die Ukraine, als auch der Vorwurf der Bedrohung durch die NATO, sind altbekannt und wurden bereits vor vielen Jahren von Peter Scholl-Latour dargelegt (https://www.youtube.com/watch?v=2DstVufWpRg , 40 min, Peter Scholl-Latour: Russland im Zangengriff- Putins Imperium zwischen Nato, China und Islam, 2013) dargelegt (und seitdem wieder geflissentlich vergessen). Dennoch ließen sich in dem Interview einige interessante Beobachtungen anstellen, die bislang weniger thematisiert wurden.

Gerade aus seinen ausschweifenden Darlegungen der Geschichte spricht Putins typisch russischer Versuch, mit Ratio und Intellekt den Westen von seiner Position überzeugen zu können. Ob gerechtfertigt oder nicht – diese Hoffnung wurde offensichtlich immer wieder enttäuscht, wie an verschiedenen Stellen des Gesprächs deutlich wurde. Die Versuche Russlands zur Kooperation wurden, wenn man Putin glauben darf, wiederholt ausgeschlagen. Putin selbst pocht darauf, immer und immer wieder die Hand zur Versöhnung gereicht zu haben.
Sowohl während des Interviews selbst, als auch in seiner Nachbetrachtung sprach Tucker Carlson von einem großen Gefühl der Verletztheit bei Putin in Folge dieser Ablehnung. Kritiker des russischen Präsidenten werden nun spotten, dass seine Gefühle sie nicht scheren könnten, er solle bloß aus der Ukraine abziehen. Wer sich allerdings auf eine neutrale Beobachterposition zurückzieht – wie weite Teile der Welt es tun – wird dabei schwerlich Sympathien für einen Westen entwickeln, der auf die Versuche einer Annäherung durch eine nahestehende Großmacht immer nur mit Spott und Ablehnung reagiert hat.
Die Frage, ob dieser Bruch noch zu kitten ist (denn die vom Westen erhoffte Unterwerfung Russlands zeichnet sich geopolitisch in keinster Weise ab), muss mittlerweile wohl abschlägig beantwortet werden. Das mag für die USA, die in einem traditionellen Konkurrenzverhältnis zu Russland stehen, unerheblich sein, für Europa kann das schwerwiegende Folgen haben.
… Alles vom 11.2.2024 von David Boos bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/interview-carlson-putin-beobachtungen/
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(8) Ein historisches Interview
Der beliebteste TV-Moderator der USA, Tucker Carlson, führte ein Interview mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Vielleicht kann das Gespräch zum Gamechanger werden.
Das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Da trifft sich ein konservativer US-amerikanischer Talkmaster mit dem Gottseibeiuns der westlichen Propagandamaschine. Wladimir Putin wird seit dem Beginn des Ukrainekrieges im Februar 2022 wieder als Gesicht, ja gar als greifbarer Mensch im westlichen Medien-Orbit wahrgenommen. Das alleine schon ist ein Abenteuer. Der Westen befindet sich im heißen Krieg mit Russland. Eine Krieg führende Macht tut alles, um den Feind nicht mehr als Menschen sichtbar zu machen. Dämonisierung ist angesagt. Wer dieses Tabu bricht, muss unschädlich gemacht werden. Nun hat Amerikas beliebtester TV-Moderator Tucker Carlson genau dieses Tabu gebrochen. Das wäre so, als wenn Sandra Maischberger oder Markus Lanz sich auf den Weg nach Moskau gemacht hätten, um Putin vis-à-vis gegenüberzusitzen und ihm Fragen zu stellen.
Doch alleine die Ankündigung Carlsons zu seinem Interview in einem Video, mit dem Kreml im Hintergrund, wurde über 100 Millionen Mal angeklickt. Die Mainstream-Medien versuchten zunächst, den Moderator als Kollaborateur mit dem Feind abzufertigen. Dann hieß es, Carlson sei quasi der ergebene Hofjournalist des bösen Trump. Jenes Donald Trump nämlich, der sich erfrecht, noch einmal das Präsidentenamt im kommenden Wahlkampf zu erobern. Zwar hat Carlson den Kandidaten Trump durchaus wohlwollend in einem Interview befragt. Doch ein politischer Kompagnon von Trump ist er definitiv nicht. Und dann gab es noch Mainstream-Journalisten, die sagten: Ich habe auch schon bei Putin wegen eines Interviews angefragt, aber eine Absage erhalten. Wer allerdings Interviews von westlichen Mainstream-Journalisten mit Machthabern von sogenannten Schurkenstaaten gesehen und gehört hat, der weiß, dass sich diese Journalisten oftmals zu Richtern über ihre Interviewpartner erhoben haben. Damit muss Putin seine Zeit wahrlich nicht vergeuden.
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Das Tucker-Interview mit Putin ersetzt gewissermaßen die nicht vorhandene Diplomatie zwischen den USA und Russland. …

Schlussfolgerung
Trotz allem: Dass das Gespräch stattgefunden hat, und dass die Übertragung bei so vielen Klicks nicht zusammengebrochen ist, das ist schon ein großer Erfolg. Die „einfachen“ Bürger der USA können sich jetzt endlich bei Putin direkt über seine Sicht der Dinge informieren.
Dieses Interview kann zu einem Gamechanger avancieren. Es kann die zunehmende Kriegsmüdigkeit und Verdrossenheit über die Verrottung der amerikanischen Infrastruktur in sinnvolle friedliche Kanäle lenken.
Es gibt im November leider nur die Alternative: Bidenisten oder Trumpisten. Der Sieg der Trumpisten bedeutet mitnichten eine Aufgabe der hegemonialen Ansprüche der USA. Aber die Aussichten, dass der Krieg gegen Russland von europäischem Boden aus seinen Anfang nimmt, ist zumindest deutlich verringert. Sicherheit und Wohlstand kann es letztendlich auf diesem Globus nur geben, wenn die Amerikaner ihren Anspruch auf Weltherrschaft endgültig aufgeben.
… Alles vom 10.2.2024 von Hermann Ploppa bitte lesen auf
https://www.manova.news/artikel/ein-historisches-interview

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