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Apfelblüte im Eggenertal am 19.4.2015

Apfelblüte im Eggenertal am 19.4.2015

 

 

 

Junge Uni FR: KI für 14-18Jährige am 17.Mai
Erstmals gibt es im laufenden Sommersemester mit der „Jungen Uni“ eine Reihe speziell für Schülerinnen und Schüler. Mit verschiedenen Themen sollen die 14 bis 18-Jährigen schon mal an die Wissenschaft herangeführt werden. Bei der dritten Vorlesung steht am Freitag das Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Fokus. Fabian Vögtle befragte dazu Bernhard Nebel, Professor am Institut für Informatik an der Universität Freiburg.
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BZ: Wofür steht denn Künstliche Intelligenz und seit wann gibt es sie?
Nebel: Die Idee der KI ist, dass man die Möglichkeiten, die wir Menschen haben, um Probleme zu lösen, auf Computern implementiert. Das passiert seit den 1950er-Jahren, die Computer konnten zum Beispiel recht schnell Schach spielen. Allerdings wurden die Fähigkeiten der Geräte damals maßlos überschätzt. Es hat noch einige Jahrzehnte bis zum richtigen Durchbruch der KI gebraucht.
BZ: Wo spielt KI heutzutage eine gewichtige Rolle und wo erwarten Sie den nächsten Durchbruch?Nebel: In den letzten Jahren sind das Pokerspiel und andere Gesellschaftsspielen weit fortgeschritten und auf dem Gebiet des maschinellen Lernens haben wir große Fortschritte gemacht. Inzwischen hat die KI auch endgültig den Einzug ins Wohnzimmer geschafft. Viele Menschen benutzen die Programme Alexa und Siri. Diese Sprachassistenten, denen man auch Befehle geben kann, die sie verstehen und umsetzen, gehören mittlerweile einfach dazu. Das funktioniert oft schon sehr zuverlässig. Ein Kollege testet KI gerade auch beim Simultan-Übersetzen und wir arbeiten an flexiblen Robotersteuerungen. Da gibt es auf jeden Fall noch viel Potenzial.
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BZ: Roboter, die den Haushalt und den Job übernehmen; für viele Menschen ist das auch eine gruselige Vorstellung.
Nebel: Wir stehen noch vor großen Herausforderungen, die natürlich auch mit Sorgen verbunden sind. Aber dank der KI erweitern sich unsere Handlungsspielräume auf vielen Ebenen. Wir wollen ja Ziele erreichen und nicht in Sackgassen landen. Und überall muss man ja nicht mitmachen. Ich achte zum Beispiel darauf, dass ich nicht ständig meine Daten unkontrolliert weitergebe, sondern gehe damit achtsam um.
… Alles vom 16.5.2019 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/die-ki-hat-den-einzug-ins-wohnzimmer-geschafft–173203079.html
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Künstliche Intelligenz. Lösen und Lernen, „Junge Universität“ mit Bernhard Nebel,
Freitag, 17. Mai, 16-18 Uhr, HS 1010; KG I.
Einige kostenlose Restplätze für Interessierte sind vorhanden.

 

Warum kein europäisches Internet der Dinge?
In naher Zukunft werden die Menschen ständig online sein, nonstop Dienste im Internet abrufen und im Gegenzug Daten übers eigene berufliche wie private Leben liefern. Zudem findet das Web nicht nur wie bisher am Bildschirm von PC, Tablet bzw. Smartphone statt, sondern über Sensoren von Dingen unserer Umgebung wie Kühlschränke (die das Essverhalten überwachen), Uhren (die Körperfunktionen checken), Brillen (die das Blickfeld erweitern) und Autos (die selbst fahren). Das „Internet der Dinge“ als weltweites Netz von Sensoren wird einerseits Vorteile bringen , wie z.B. beim Energie sparen, Verkehr organisieren, Crowdsourcing. Andererseits jedoch gibt es für den Menschen als User kein Entkommen mehr, er ist offline kaum noch  überlebensfähig; der Tip von Hans Magnus Enzensberger, einfach das Smartphone wegzuwerfen, funktioniert nicht mehr, da dann jede Küchenmaschine mehr kann als unsere heutiges Smartphone.
Der Google-Direktor Ray Kurzweil sieht im „Internet der Dinge“ das Verschmelzen aller digitalen Technologie zu einem Gebilde, zu einer ‚Singularität‘ – in der sich wenige IT-Konzerne und Geheimdienste wie die NSA die Macht über uns User teilen werden. Was kann Europa tun, um diese ‚Singularität‘ abzuwenden und eine Pluralität aufzubauen?
1) Endlich die vom EU-Parlament geforderte Aufteilung von Google in getrennte Unternehmen rechtlich und organisatorisch umsetzen.
2) Ein „Europäisches soziales Netz“ etablieren, in dem EU-Recht gilt. Die Mrd Euros für das öffentl. deutsche TV besser in den Aufbau dieses EU-Netzes investieren.
3) Derzeit hat Silicon Valley das weltweite Monopol auf digitale Entwicklungen im Internet. Diesem muß die EU ein Gegengewicht bieten. 100 IT-Professuren schaffen, über die Start-Ups entstehen, die dann der US-Dominanz Paroli bieten.

Deutschlands Google-Chef Eric Schmidt sagt vorher, dass jedes geschriebene Wort öffentlich sein wird – also nicht nur die Privatsphäre, sondern die gesamte Sozialsphäre mit allen zwischenmenschlichen Kontakten. Dabei heißt „öffentlich“ so viel wie „unter Kontrolle von Facebook & Co“. Schon heute ist Facebook dabei, das komplette Online-Verhalten der User zu speichern und zu analysieren.
Dass das „Internet der Dinge“ den öffentlichen Raum beherrschen, steuern und kontrollieren wird, daran kommt niemand vorbei. Dass diese Kontrolle ausschließlich von IT-Konzernen aus USA bzw. via Silicon Valley kontrolliert wird, daran sind die Europäer selbst schuld.
6.4.2015

 

 

 

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