Freiburg im Digar-Haus Isfahan

Am 17.10.2014 wurden wir IranBürgerreisende aus Freiburg mit unserem Reiseleiter Moustafa El Kady aufs Herzlichste im Digar-Haus in Isfahan empfangen. Frau Aghili (Frau Chaahin-Dörfler übersetzte) stellte mehrere großenteils junge  Isfahaner vor, die schon in Freiburg waren bzw. in Freiburg studieren wollen und alle erstaunlich gut Deutsch sprechen. Kaffee und Gebäck wurde gereicht. Das Kamand-Quintett mit jungen Musik-Studentinnen aus Isfahan unter Leitung von Neda Kaji begeisterte uns mit klassischer iranischer Musik. Viele interessante Gespräche schlossen sich an, man merkte den jungen Iranern die Aufgeschlossenheit, Neugier und Zuneigung gegenüber uns „Aleman“ an.

Als einzige Stadt in Deutschland hat Freiburg eine Städtepartnerschaft mit dem Iran – seit dem Jahr 200 mit Isfahan.  In Freiburg hat sich der „Freundeskreis FR-Isfahan e.V.“ etabliert und in Isfahan ist abseits der offiziellen politischen Ebene das „Digar, Cultural & Arts Institute“ Zentrum der deutsch-iranischen Beziehungen, in dem es sogar ein Freiburg-Zimmer gibt. Das „Digar, Cultural & Arts Institute“ steht Kindern zur Verfügung, die hier Musikinstrumente erlernen, sich aber auch mit Malen, Zeichen, Theater, Film oder Sprachen beschäftigen können. Hasan Aghily, Kunstprofessor an der Universität Isfahan, organisiert dieses private Institut, in dem er großzügig einen Freiburg-Raum bereitstellt  für Treffen zwischen Freiburgern und Isfahanern. Kinderbilder von Münster und Schwabentor finden sich an den Wänden.

„Seit 2005 ist kein Besuch politischer Repräsentanten aus Freiburg im Iran und in Isfahan erfolgt als Ausdruck des Protestes gegen die Politik des iranischen Präsidenten“ (Freiburg.de). Doch Hasan Aghili betont die Bedeutung privater Besuche, er findet, dass der Austausch nicht unter der Politik leidet: „Die Beziehungen zwischen den Menschen sind keine politischen Beziehungen. Es ist eine Eigenschaft der Menschen, dass sie sich austauschen wollen. Die Regierungen kommen und gehen, aber die Menschen, die bleiben.“  Die guten Seelen im Digar-Haus sind  Frau Fahimeh Aghili, Ihr Ehemann Prof. Hasan Aghili, Frau Fereshteh Mehrabi und Frau Fatima Chaahin-Dörfler, die immer wieder zwischen FR und Isfahan pendelt.  Fahimeh Aghili: „Meine Tochter Ayeh lebte schon in Freiburg, und mit der Partnerschaft kam es dann zur ersten Ehe zwischen beiden Städten, denn meine Tochter heiratete den Deutschen Jakob Müller.“
Als wir nach ca zwei Stunden das Digar-Haus verließen, waren alle beeindruckt von so viel Gastfreundschaft und auch Offenheit uns Freiburgern gegenüber. Vor allem die jungen Frauen vertrauten uns viele ihrer Gedanken an – vor allem zum Schleier, den sie immer tragen müssen und der sie in ihrer Jugend und Neugier einengt. „Ich darf Ihr Haar und ihre Frisur sehen und verwehre Ihnen im Gegenzug, mein Haar anzuschauen.“ – so eine 19jährige Isfahanerin zu einer 65-jährigen Freiburgerin.

 

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(1) 17.10.2014 im Digar-Haus Isfahan    (2) Kamand-Quintett                                (3) Neda Kaji mit der Santur (Mitte)

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(4) Prof. Aghili, der Gastgeber                                         (5) Empfang                                              (6) Quintett Kamand

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(1) Frau Chaahin-Dörfler übersetzt, Frau  Aghili stellt uns das Digar-Haus vor, eine Studentin, Prof Hasan Aghili, der Mäzen des Hauses und unser Reiseleiter El Kady (von links)
(1)-(3) Bilder: R. Leonhard

 

Digar Haus in Isfahan
Hasan_aghili@yahoo.com
neda.kaji@yahoo.com
aryasakhaee@gmail.com
hanna.poelker@web.de
lea.winkelmann1@gmail.com
Lektorat.isfahan@daad-Iran.org

 

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