Volunteering, Holidays and Business in the Black Forest


Batzenberg -
Deutschlands größter geschlossener Weinberg

   

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Batzenberg, Ebringen, Ehrenkirchen, Kirchhofen, Pfaffenweiler, Schallstadt, Schneckental

Teleblick von Heitersheim nach Norden zu Batzenberg, Schneckental, Kirchhofen und Schönberg (von links) am 2.11.2006
Teleblick von Heitersheim nach Norden zu Batzenberg, Schneckental, Kirchhofen und Schönberg (von links) am 2.11.2006

 

Andreas Engelmann vom Schlossgut Ebringen ausgezeichnet

Viele Winzer sehen in Andreas Engelmann ein Vorbild / Gold und Silber in internationalen Wettbewerben für Burgunderweine aus dem Schlossgut Ebringen / Intensive Pflege und strikte Ertragsregulierung

Die Freude steht Andreas Engelmann ins Gesicht geschrieben. Bei der zehnten Auslobung des Internationalen Rotweinpreises "Mondial du Pinot Noir" im schweizerischen Sierre haben die Juroren einem 2005er Spätburgunder Rotwein aus dem Schlossgut Ebringen eine Goldmedaille verliehen. Angestellt waren insgesamt 1050 Erzeugnisse aus 14 Nationen und damit aus nahezu allen weinbautreibenden Ländern. Entsprechend groß ist die Anerkennung, die diese Prämierung genießt. Im vergangenen Jahr hat das Weingut L. Bastian aus Endingen dort sogar großes Gold erzielt. Dass ihm mit den Trauben vom Ebringer Sommerberg aus dem Jahr 2005 ein ausgezeichneter Rotwein gelungen war, wusste Andreas Engelmann, Weinbauingenieur und Verwalter des Schlossgutes. "Dass wir aber bei diesem Wettbewerb so weit vorne landen würden, hat uns doch überrascht" , sagt er. Engelmann sieht sein großes Bemühen um eine außerordentliche Weinqualität durch diesen Erfolg bestätigt. Im vierten Jahr seines Bestehens hat sich das Schlossgut, eine Tochter der Winzergenossenschaft (WG) Ebringen, tatsächlich schon erhebliches Renommee verschafft. Der Führer "Eichelmann Deutsche Weine" beispielsweise hat es in die Ausgabe 2007 mit zwei von fünf Sternen aufgenommen. Engelmann erwartet, dass sich mit dem Jahrgang 2007 diese Geschichte fortschreiben lässt. "Die Reben konnten sich den ganzen Sommer über gut versorgen und jetzt haben wir ideales Reifewetter, so dass sich die Aromen gut ausbilden und der Säure- und Zuckergehalt in ein gutes Verhältnis kommen konnte" , erklärt er.
Die besondere Qualität der Schlossgut-Weine beruht jedoch auf einer intensiven Pflege und auf einer strikten Ertragsregulierung. Beim Spätburgunder strebt Andreas Engelmann 60 Kilogramm Trauben und bei den Weißweinsorten 70 Kilogramm je Ar an. Gesetzlich erlaubt ist ungefähr das Doppelte. Nach der Blüte lässt der Winzer dafür nur jeweils eine Traube am einzelnen Trieb bestehen. Aber damit ist es noch nicht getan. Die Erntehelfer sind angehalten, faule oder unreife Beere auszuschneiden. Zusätzlich laufen die Trauben an der Kelterstation der WG noch über ein Leseband, um noch einmal vereinzelte schlechte Beeren auszulesen. Es folgen eine schonende Kelterung und Gärung bei relativ kühlen Temperaturen, um den Aromenverlust möglichst gering zu halten. Eine Selbstverständlichkeit sind eine lange Reifezeit auf der Hefe und als fertiger Wein im kleinen Eichenholzfass. "Es fasziniert mich, dass sich im Glas wirklich schmecken lässt, worum wir uns hier bemühen" , sagt Andreas Engelmann. Bestätigt sieht sich auch Bernhard Goldschmidt, Vorstand der WG Ebringen, der die Idee seines Vorgängers Karlheinz Thoma, ein Weingut zu gründen, um brachfallende Reben älterer Mitglieder in der Bewirtschaftung zu halten und um hochwertige Weine zu erzeugen, zusammen mit dem Geschäftsführer und Kellermeister Klaus Ruh umgesetzt hatte. "Viele Winzer sehen in Andreas Engelmann ein Vorbild und bemühen sich ebenfalls sehr um eine sorgfältige Pflege ihrer Reben. Er macht vor, dass man nur dann guten Wein bekommt, wenn man im Weinberg dafür arbeitet" , sagt Goldschmidt. International erfolgreich waren auch Weißweine des Schlossgutes. Beim diesjährigen internationalen Wettbewerb AWC-Vienna der Höheren Bundeslehranstalt und des Bundesamtes für Weinbau im österreichischen Klosterneuburg hat der 2006er Weißburgunder eine Goldmedaille und der Grauburgunder eine Silbermedaille erlangt. Der 2005er Spätburgunder bekam dort ebenfalls eine Goldmedaille.
Silvia Faller, 27.9.2007, BZ


 

 

 

Umsetzung des Hochwasserschutzkonzeptes am Batzenberg

Die Hochwassermarke am Neumagen in Bad Krozingen ist das weiße Schild  

Die Hochwassermarke am Neumagen in Bad Krozingen ist das weiße Schild
links des gelben Lattenpegels

Hochwasser Dreisam in Freiburg-Oberau 1991

Bilder: Landratsamt

Hochwasserrückhaltebecken "Rebling" und "Duffernbach" werden für 2 Millionen Euro saniert

Die beiden Hochwasserrückhaltebecken "Rebling" und "Duffernbach" auf Gemarkung Wolfenweiler werden für insgesamt 2 Millionen Euro saniert und erweitert. Den ersten Spatenstich machte Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg zusammen mit dem Landrat Jochen Glaeser, dem
Staatssekretär Gundolf Fleischer sowie den Bürgermeistern Jörg Czybulka, Rainer Mosbach und Dieter Hahn von der Verwaltungsgemeinschaft Schallstadt, Ebringen und Paffenweiler. Mit Beginn der beiden Baumaßnahmen startet die Umsetzung des Hochwasserschutzkonzeptes Batzenberg mit insgesamt 5
Hochwasserrückhaltebecken. Die Sanierungsplanungen der drei weiteren Becken stehen kurz vor dem Abschluß und werden bis spätestes 2013 umgesetzt. "Dies ist ein weiterer Schritt, um den Landkreis
Breisgau-Hochschwarzwald vor einem schlimmen Hochwasser zu schützen", so Landrat Jochen Glaeser. Mit den Maßnahmen wird der Schutz vor einem statistisch alle 100 Jahre wiederkehrenden Hochwasser für die Bürgerinnen und Bürger von Ebringen, Schallstadt und Pfaffenweiler optimiert. Die Gefahren, die von Hochwasser ausgehen können, wurden in den letzten Jahren immer wieder deutlich. Wie beispielsweise beim "Jahrhunderthochwasser" am Rhein von Weihnachten 1993 oder bei der Überflutung der Elbe im Jahr 2002. Da der Klimawandel sich auch und gerade bei Naturereignissen wie Hochwasser bemerkbar macht, kommt es in immer kürzeren Abständen zu extremen Hochwassereignissen. Dies hat in der jüngeren Vergangenheit zu verstärkten Hochwasserschutzmaßnahmen geführt. Auch das Hochwasserschutzkonzept am Batzenberg ist darauf zurückzuführen. Die 5 Hochwasserrückhaltebecken der Verwaltungsgemeinschaft Schallstadt,
Ebringen, Pfaffenweiler wurden zwischen 1966 und 1976 gebaut. Das Alter der Becken sowie die Einführung einer neuen DIN-Norm im Jahr 2004 machte die Sicherheitsüberprüfung und Sanierung der Schutzeinrichtungen erforderlich. Das Ingenieurbüro WALD+CORBE aus Hügelsheim hat im Auftrag der Verwaltungsgemeinschaft Schallstadt, Ebringen, Pfaffenweiler eine Gesamtlösung entwickelt, welche einen 100jährlichen Hochwasserschutz sicherstellen soll. Dabei wurden auch die Neubauflächen entsprechend dem aktuellen Flächennutzungsplan 2015, die geplante Verlegung der B3 sowie der Ausbau der L125 berücksichtigt.
Die Sanierungs- und Erweiterungspläne am Batzenberg sehen jeweils eine Erhöhung und Verstärkung der Dämme sowie einen Neubau wesentlicher Steuerungsbauwerke vor. Das zurückgehaltene Stauvolumen beim Hochwasserrückhaltebecken "Duffernbach" wird von derzeit rund 16.300m³ auf 30.000m³ vergrößert, das beim Hochwasserrückhaltebecken "Rebling" von rund 10.400m³ auf 25.000m³. Der zeitlich parallel laufende Ausbau der beiden Becken trägt zu erheblichen Synergieeffekten bei. So wird das überschüssige Aushubmaterial aus dem Hochwasserrückhaltebecken "Rebling" zur Dammschüttung beim Hochwasserrückhaltebecken "Duffernbach" verwendet. Die gemeinsame Ausschreibung beider Maßnahmen erspart weitere Kosten. Die Auftragsvergabe der Bauarbeiten steht unmittelbar bevor. Ergänzend dazu sind Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Bachläufe vorgesehen. Hierzu zählen Maßnahmen wie die Erhöhung der Leistungsfähigkeit von Rohrdurchlässen sowie stellenweile die Tieferlegung von Gewässersohlen und die Aufweitung des Bachbettes. Die Verwaltungsgemeinschaft als Betreiberin der Anlagen wird vom Land Baden-Württemberg über das Regierungspräsidium Freiburg mit bis zu 70 % der Investitonskosten unterstützt. Das Landratsamt
Breisgau-Hochschwarzwald führt die Planfeststellungsverfahren für die Rückhaltebecken durch, berät die Gemeinden und steht diesen als Ansprechpartner bei technischen Problemen sowie bei Fragen der
Bezuschussung zur Seite.
9.5.2007, Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald

 

Präsentation des ersten Johanniter–Weines aus Ebringen

Sonntag, 25. Juni 2006, 11 bis 18 Uhr im Ebringer Sommerberg 
Hinterer Fehlenweg (unterhalb des Bergkammes beim Umlegungskreuz Richtung Leutersberg)
an der  Infostelle zum Thema „Naturnaher Weinbau mit widerstandsfähigen Rebsorten“
Führungen
Erläuterung der widerstandsfähigen Rebsorten Bronner, Regent, Johanniter
Dr. Norbert Becker, ehem. Leiter Rebenzüchtung, Staatl. Weinbauinstitut Freiburg
„Das Jahr des Winzers im Weinberg“ Karlheinz Thoma, Weinbauingenieur  beim Staatl. Weinbauinstitut
„Geschichten rund um den Schönberg“ Dr. Hans-Peter Widmann, Historiker, Ebringen
Vorstellung der Arbeit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Sonderfüllung (aus dem Verkaufserlös fließt ein Teil den Johannitern für deren satzungsgemäße Arbeit zu).
Für Ihr leibliches Wohl (Mittagessen, Kaffee und Kuchen) ist bestens gesorgt.
Bei Regenwetter findet die Veranstaltung bei der Winzergenossenschaft in Ebringen statt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!   
Ihre Familie Linsenmeier, Linsenmeier Naturwein Ebringen, 28.5.2006

 

 

Freilichtmuseum Historischer Steinbruch in Pfaffenweiler

Sandstein begegnet einem in der Regio auf Schritt und Tritt: Alte Grenzsteine, Brunnentröge, unzählige Wegkreuze, die in Rebanlagen, an Waldwegen und am Feldrand stehen; Gesimse und Konsolen an Häusern oder komplette Bauten aus Sandstein – allen voran das Freiburger Münster. Während der für Südbaden so typische Stein nicht aus dem täglichen Leben wegzudenken ist, geraten die Orte seiner Herkunft und ein damit verbundener Berufszweig völlig aus dem Blickfeld. Wer wüsste beispielsweise, dass die Kanzel des Freiburger Münsters aus Pfaffenweiler Sandstein gefertigt ist. Ebenso wie die von Christian Wentziger für den Ebneter Schlosspark geschaffenen Skulpturen der Vier Jahreszeiten, die heute im Wentziger-Haus am Münsterplatz zu besichtigen sind. Oder aber die Figuren auf der Nepomuk-Brücke in Bad Krozingen. Die ehemaligen Steinbrüche von Pfaffenweiler waren vom 16. bis 19. Jahrhundert wegen der hohen Qualität des Steins und seiner begehrten gelbgrauen Farbe von großer Bedeutung. Aufgrund seines hohen Feuchtigkeitsgehalts ließ sich der Stein relativ leicht aus dem Berg brechen, trocknete jedoch später nach und wurde so sehr haltbar. Von den ehemals zehn oder elf Brüchen – 1471 zum ersten Mal urkundlich erwähnt – ist heute keiner mehr in Betrieb. Fast alle Steinbrüche wurden in den 1970er- und 1980er-Jahren mit Abraum oder Hausmüll verfüllt. Nur einer nicht.

Dank der Initiative eines Pfaffenweiler Steinmetzen und dem Engagement zahlreicher Bürger entstand 1985 das heutige Freilichtmuseum „Historische Steinbrüche Pfaffenweiler“. Von den Steinlagen selbst wäre ohne die kontinuierliche Arbeit der „Steinhauergruppe“ des Pfaffenweiler Dorfmuseum-Vereins kaum noch etwas zu sehen. Die Natur erobert sich das Terrain zurück: Bäume, Farne und Kletterpflanzen siedeln sich trotz menschlichen Eingriffs immer wieder auf den unteren Schutthängen an; wilder Efeu rankt von oben über die ockerfarbenen Steilwände. Immerhin schützt die Natur den Stein. „Wenn wir das alles abholzen, wittert der Stein noch mehr nach“, erklärt Edmund Weeger, der als Archivar für die Museen der Gemeinde Pfaffenweiler verantwortlich ist und auf Anfrage Gruppen durch den Steinbruch führt. Er hat auch das Dorfmuseum gestaltet, in dem eine Dauerausstellung die Arbeit von Steinmetzen und Steinhauern plastisch schildert. Kann man im Freilichtmuseum nachvollziehen, wie die Steinblöcke aus dem Berg gehauen, grob vorgearbeitet und dann je nach Größe auf Rundhölzern und Loren zu den Steinhauerwerkstätten am Fuß des Steinbruchs und von dort mittels Flaschenzug auf Fuhrwerke und ins Dorf befördert wurden, sieht man im Dorfmuseum die weiteren Arbeitsschritte vom Block zur Skulptur.
Auch alte Grab- und Grenzsteine, Wegkreuze oder Kamin- und Fenstereinfassungen sind in der Ausstellung zu sehen. Und natürlich die Werkzeuge: Von feinen und groben Meißeln, Spitz- und Bossiereisen über Fäustel bis hin zu Hammer und Amboss der Schmiede, die meist zu einer Steinhauerwerkstatt dazugehörte. Den weiteren praktischen Einsatz der beim Steinhauen anfallenden Bruchsteine kann man ein paar Meter weiter in der Historischen Rebanlage sehen, in der es noch traditionell mit Steinen befestigte Terrassen gibt. Zusammen bilden Rebgrundstück, Steinbruch und das zwar kleine, aber gut sortierte und ästhetisch anspruchsvoll gestaltete Dorfmuseum einen interessanten Einblick in das heute so seltene Gewerbe der Steinhauerei, von dem einst halb Pfaffenweiler lebte.
Alles von Manuela Müller vom 17.11.2005 auf www.bzol.de lesen

Öffnungszeiten Dorfmuseum Pfaffenweiler (Rathausgasse 4): 1. Sonntag im Monat von 10:00–12:00 Uhr/ 3. Sonntag von 15:00–17:00 Uhr oder nach Voranmeldung: Telefon 07664 9700-14
Freilichtmuseum Historischer Steinbruch (Steinbruchweg): Besichtigung jederzeit möglich; Führungen auf Anfrage: 07664 9700-16.

 

Traubenernte im Gebiet Schönberg und Batzenberg

In den Weinlagen an Schönberg und Batzenberg die Traubenlese in Gang. Die Winzer freuen sich über hohe Öchslewerte, was eine gute Qualität verspricht. Zufrieden sind sie ebenfalls mit den Mengenerträgen – auch wenn diese in Folge der enormen Beschädigungen am Fruchtholz durch den Hagel im vergangenen Jahr insbesondere beim Gutedel unterdurchschnittlich sind.

Die Lese ist mühsam, weil die Herbster faule Beeren ausschneiden müssen. „Jedes Jahr verläuft anders und bringt daher einen anderen Weinjahrgang hervor“, sagt Ralf Mißbach, der in achter Generation das Ebringer Weingut Ludwig Mißbach mit einer Fläche von vier Hektar führt und die Trauben von Zulieferern aus weiteren 15 Hektar Rebfläche keltert und ausbaut. Reichlich und regelmäßig mit Niederschlagswasser versorgt, haben die Rebstöcke einen fast idealen Wachstumsverlauf vollzogen. Im September hat viel Sonne die Trauben reifen lassen, die feuchte Witterung in den vergangenen Wochen hat aber die Botrytis befördert.

Die Betriebe keltern die von diesem Schimmelpilz befallenen Trauben separat, weshalb eine Vorlese nötig ist. Die Botrytis hat zudem einen gewissen Mengenschwund bewirkt, insbesondere beim Müller-Thurgau, der gegen diese Pflanzenkrankheit empfindlicher als andere Sorten ist. „Die Ertragsmenge liegt deutlich unter den Erwartungen“, sagt Ralf Mißbach. Die Lese von Müller-Thurgau ist im Weingut Mißbach wie auch in den anderen Weingütern und den Genossenschaften rund um den Batzenberg bereits abgeschlossen, wobei der Most davon zu großen Teilen als neuer Süßer verkauft wird, weil die Weine in den Sortimenten keine große Bedeutung mehr haben.

Der Arbeitstag zählt rund 14 Stunden. Ebenso ist die Vorlese fauler Trauben bei den Weiß- und Grauburgundern beendet und so hat jetzt fast überall die Hauptlese bei Spätburgunder begonnen. In den kommenden Tagen wird sie ihren Höhepunkt erreichen, ebenso die Lese von Gutedel. Bei Spätburgundern erfolgt die Auslese des gesunden Traubengutes meist in einem Arbeitsgang. Die Mitglieder der Winzergenossenschaft (WG) Pfaffenweiler werden nach Auskunft ihres Geschäftsführers Stefan Männle noch in dieser Woche mit der Vorlese beschäftigt sein. Auch die Lese von Regenttrauben ist in den Pfaffenweiler Reben am Dürrenberg und Batzenberg schon beendet.
Im Herbst zählt der Arbeitstag Ralf Mißbachs mindestens 14 Stunden, oft zieht er sich bis tief in die Nacht oder gar bis zum nächsten Morgen. Denn das Lesegut des jeweiligen Tages muss gleich nach der Ernte gepresst und die Moste davon müssen vorgeklärt und in die Gärfässer aus Edelstahl gepumpt werden. Den Kellermeistern und ihren Mitarbeitern in anderen Weingütern und in den Genossenschaften geht es nicht anders. Ralf Mißbach hat jedoch allen Grund zur Freude. Schon bei der Vorlese haben die Burgunder im Durchschnitt über 90 Grad Öchsle auf die Mostwaage gebracht. Auch Dominik Müller, Geschäftsführer des Weinkellers Ehrenkirchen, ist zufrieden mit den Qualitäten, die die Genossenschaftsmitglieder in Kirchhofen und Ehrenstetten einbringen. Die Holzschäden hatten eine natürliche Selektion bewirkt, die sich in relativ hohen Öchslewerten niederschlägt, wobei sich die Burgunderreben im Jahr nach dem Jahrhundertunwetter als deutlich wachstumsfreudiger und fruchtbarer erwiesen haben als Gutedel und Müller-Thurgau. Das bestätigt auch Klaus Ruh, Geschäftsführer der WG Ebringen. Insbesondere beim Spätburgunder sind die Betriebe auch auf eine gute Ernte angewiesen. In Ebringen hat diese Sorte am ersten Lesetag ebenso wie in der WG Wolfenweiler Werte um 80 Grad Öchsle gebracht. Gut zehn Grad darüber liegen in Ebringen die Spätburgunder, die in der Verantwortung von Andreas Engelmann im Schlossgut gereift sind. Er hat die unteren Abschnitte und Seitenachseln der Trauben abgeschnitten, um höchste Qualitäten zu erzielen. Nun hoffen die Winzer auf einen goldenen Oktober, denn Sonne lässt die Öchslewerte täglich klettern und hält die Fäulnis in Schach
Silvia Faller am 13.10.2005

  

 

 

 

Kunstgalerie „Zum Schwarzen Ritter“ in Schallstadt

Als Anziehungspunkt für Kunstliebhaber angelegt / In Schallstadt haben Maya und Willy Kern aus March die Kunstgalerie „Zum Schwarzen Ritter“ eröffnet / 400 Quadratmeter Fläche

Seit wenigen Tagen besteht in Schallstadt eine Kunstgalerie. An die 100 Gäste feierten mit Maya und Willy Kern aus March die Einweihung im Ober- und Dachgeschoss der früheren Scheune des historischen Anwesens an der Basler Straße im Ortsteil Wolfenweiler, das ebenfalls das Restaurant „Zum Schwarzen Ritter“ beherbergt. So lautet auch der Name der Galerie. Auf einer Nutzfläche von 400 Quadratmetern zeigte sich bei der Einweihungsfeier eine große Vielfalt unterschiedlichster Stilrichtungen.
Die Feier diente gleichzeitig als Vernissage einer ersten Ausstellung mit dem Titel „Markgräfler Künstler“, die bis zum 25. September Werke von Pia Bolduan-Schlenk und Elisa Vergez aus Bad Krozingen, Ulrike Grünewald aus Badenweiler, Sylvia Dolezik aus Heitersheim, Dina Martinez Immen aus Staufen, Ellen Albrecht aus Ehrenkirchen, Susanna Hiss aus Eschbach und Christine Strack aus Freiburg zeigt. Farbintensive Ölbilder, zarte Tuschezeichnungen mit Motiven vom Schwarzwald und von Markgräfler Dörfern, leidenschaftlich anmutende Tänzerinnen und Tänzer und verspielt wirkende, von Lyrik inspirierte Zauberwesen sowie Skulpturen aus Holz und Stein bilden eine vielfältige und sehenswerte Komposition von gegenständlicher und moderner Kunst.

Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher waren begeistert. Im Dachgeschoss sind zudem Bilder der Freiburgerin Andrea Dürr zu sehen, findet sich – präsentiert auf sorgsam restaurierten Bauernmöbel aus der Werkstatt von Harald Rupprich in Emmendingen – ein breites Angebot von kunstgewerblichen Schmuckstücken, zeigen Ekkehard Arens aus dem westfälischen erotische Skulpturen aus Bronze, Ulrike Grünewald handgeklöppelten Schmuck aus edelmetallen Drähten sowie Silvia Zimmermann aus Riegel Keramik. Dort hat zudem der Schallstadter Maler Max Killy ein Schauatelier eingerichtet. Er ist Eigentümer des Anwesens „Zum Schwarzen Ritter“. Gern war er auf den Vorschlag von Maya und Willy Kern eingegangen, die Scheune zu einer Galerie auszubauen. Willy Kern richtet in verschiedenen europäischen Ländern Kunstausstellungen aus, berät Galeristen bei der Auswahl, ist in der Kunstkantine Riegel engagiert und wird künftig mit Art mondial die Internationale Kunstausstellung in Breisach ausrichten sowie im kommenden Jahr eine Ausstellung von deutschen und französischen Künstlern im Bürgerhaus am Seepark in Freiburg.
Die Idee selbst eine Galerie zu führen, entstand vor gut einem Jahr, erzählte Willy Kern. Seine Frau Maya werde das Unternehmen leiten. Sie führt auch Bilder ihres Mannes. Der war Schüler von Paul Thevenet alias Kochka aus Weil am Rhein und des dänischen Malers Leo Andersen. Maya Kern war bislang als kaufmännische Angestellte in einem Freiburger Bauunternehmen tätig. Das Ehepaar ist überzeugt, Schallstadt zum Anziehungspunkt für Kunstliebhaber machen zu können. Für ihre erste Ausstellung „Markgräfler Künstler“ haben die Kerns Künstlerinnen und Künstler aus der Region zwischen Freiburg und Lörrach angeschrieben, die ihnen durch Medienberichte oder Ausstellungen aufgefallen waren.
Die Galerie Schwarzer Ritter hat Mittwoch und Donnerstag von 15 bis 20 Uhr geöffnet, Freitag und Samstag von 16.30 bis 20 Uhr und sonntags von 11 bis 15 Uhr.
Alles von Silvia Faller am 20.8.2005 auf www.bzol.de lesen 

  

 

Ein Rundgang über den Batzenberg

Eine schöne Mischung aus Natur und Kultur bietet ein Rundgang über den Batzenberg – mit rund 300 Hektar eine der größten zusammenhängenden Rebanlagen Europas – und die umliegenden Weinorte Pfaffenweiler, Ehrenkirchen und Kirchhofen. Zahlreiche Rebsorten vom fürs Markgräflerland typischen Gutedel über Blauen Spätburgunder, Weiß- und Grauburgunder bis hin zu Nobling, Gewürztraminer und Muskateller reifen in der Rebanlage.

Was dem Öchslegrad der Trauben äußerst gut bekommt, ist den meisten Menschen weniger zuträglich: Sonnenschutz ist auf dem gut fünf Kilometer langen Batzenberger Weinlehrpfad unerlässlich. Andernfalls ist ein kräftiger Sonnenbrand selbst bei bewölktem Himmel programmiert. Nase, Stirn und Schultern der Testerin glühten am Abend jedenfalls wie Positionslampen. Im Rucksack hilft selbst Faktor 25 einer mitgeschleppten Sonnencreme nicht wirklich.

Schatten gibt es auf den sanft geschwungenen, leicht an- und absteigenden Wegen und Hängen des schön gelegenen Weinbergs kaum. Es sei denn, man setzt sich zum Picknicken unter eine der hier und da vorhandenen Esskastanien. Dafür ist die Aussicht umso besser. Besonders beeindruckend, da rundum, ist das Panorama vom Reblaus-Denkmal auf dem Kamm des Weinbergs.

Zum Andenken an eine der letzten großen Schädlingsplagen Mitte des vergangenen Jahrhunderts, die den Weinstöcken nahezu den Garaus bereitet hätte, wurde auf dem höchsten Punkt des Batzenbergs eine Sandsteinskulptur errichtet. Eine Kupfertafel neben dem Denkmal zeigt die Namen der umliegenden Berge, Dörfer und Städte an. Bei klarem Wetter ist der Blick über die Rheinebene mit Kaiserstuhl, Tuniberg und Vogesen im Westen sowie den farbenfrohen Weinorten vor der tiefgrünen Bergkette des Schwarzwalds im Osten äußerst reizvoll.

Nach landschaftlichen und weinkundlichen Studien auf dem Weinberg – so kann man etwa die verwickelten Verwandschaftsgrade von Weißburgunder, Chardonnay und Ruländer nachlesen oder erfahren, dass der Gutedel ursprünglich aus Ägypten stammt , bieten sich (kunst)historische Studien im Dorfmuseum von Pfaffenweiler oder in der spätgotischen Wallfahrtskirche „Maria Himmelfahrt“ mit barockem Innenleben in Kirchhofen an. Auch empfehlenswert: Die angewandte Wissenschaft in Form einer Kellereibesichtigung mit Weinprobe oder der simple Einkehrschwung in einen der zahlreichen Gasthöfe zum Praxistest der zuvor studierten Trauben.
Manuela Müller am 8.8.2005 auf www.bzol.de

Anfahrt
mit dem Zug aus Richtung Freiburg oder Basel mit dem Regionalexpress bis Norsingen. Im Ort links auf die B3, dann rechts ab auf Bergstraße, wieder rechts auf Winzerstraße bis zum Batzenberg (hier gibt es auch Parkmöglichkeiten). Vom Weinlehrpfad gibt es ausgeschilderte Abstiege nach Pfaffenweiler oder Kirchhofen. Der Weinberg ist sowohl kinderwagen- wie fahrradtauglich. Das Dorfmuseum Pfaffenweiler ist jeden 1. Sonntag im Monat von 10:00 - 12.00 Uhr, jeden 3. Sonntag von 15.00 - 17.00 Uhr geöffnet oder nach Voranmeldung: Telefon 07664 9700-14.

Kellereiführungen/WG Kirchhofen von montags bis freitags, 8.00 - 12.00 und 13.00 - 18.00 Uhr, samstags von 9.00 - 13.00 Uhr: Tel. 07633 908969-0;
WG Paffenweiler: Tel. 07664 9796-0,
www.wg-pfaffenweiler.de

  

 

Wandersportfreunde Ehrenkirchen feierten 100 Jahre Steinebacherhütte

Die Wandersportfreunde Ehrenkirchen feierten das 100. Jubiläum der Steinebacherhütte: Viele Gäste nutzten die Gelegenheit und verweilten an dem idyllischen Platz im Ambringer Grund, wo sich der heiße Sonntag bei angenehmen Temperaturen verbringen ließ. Im Rahmen eines Waldgottesdienstes feierten rund 50 Besucher gemeinsam mit Pfarrer Franz Kern das Jubiläum, zugleich wurde auch ein restauriertes altes Kruzifix geweiht.

Das Kreuz hat Waldhüter Wilhelm Friedrich 1911 errichtet, er ließ die Hütte 1905 erbauen. Alte Unterlagen verzeichnen sogar die Baukosten, die 1905 insgesamt 1441,65 Reichsmark betrugen. Darin enthalten das Anlegen der Baustelle, die Brunnenleitung und die Hütte. Auf dem Dach war ein kleiner Glockenturm, dessen Bedeutung nicht klar ist, die Glocke ist irgendwann verschwunden.
Zunächst diente die Hütte den Waldarbeitern. Nach dem ersten Weltkrieg nannte man das Gebiet „Franzosenschlag“, da hier die französischen Soldaten Holz für die Siegermacht Frankreich fällen ließen. Schulklassen mussten erst helfen, die Bäume zu entasten, später halfen sie wieder beim Aufforsten.
Der ehemalige Revierleiter Otto Barth kann sich noch daran erinnern, dass sein Vater beim Bau der Hütte dabei gewesen war. „Der Vater erzählte oft, mit welchen Mühen die Ziegel nach oben zur Hütte gekarrt wurden.“ Zu seiner Zeit als Revierleiter gehörte die ehemalige Schutzhütte für Waldarbeiter noch der Gemeinde: „Aber für die Gemeinde war die Instandsetzung der Hütte zu teuer.“ Über die Vermittlung von Otto Barth kam es dann dazu, dass die Hütte den Wanderfreunden übergeben wurde, die sich seit 22 Jahren um Pflege und Instandhaltung ihres Vereinsheimes kümmern. Gerade in diesem Frühjahr errichteten sie einen Anbau, so dass im Innern nun 16 Plätze mehr bereit stehen.

„Wir öffnen die Hütte nur auf Anfrage für Wandergruppen oder für unsere Feste wie die Haxenwanderung am Vatertag“, erklärt der Vorsitzende Fritz Hiesl. „Wenn wir feste Öffnungszeiten hätten, dann würden die Leute mit dem Auto hier hoch fahren und das wollen wir vermeiden.“ Auch am Jubiläumswochenende waren es nur wenige Besucher, die mit dem Auto zur Hütte fuhren, viele Familien und Gruppen nutzen den schönen Tag für eine Wanderung auf den drei Wegen vom Birkenstich, vom Gotthardhof oder vom Schützenhaus. Von Ehrenstetten aus liegt die Hütte rund sechs Kilometer entfernt und ist in etwas mehr als einer Stunde Gehzeit zu erreichen.
Dass am Sonntagnachmittag die Jungmusiker der Feuerwehr- und Trachtenkapelle Ehrenstetten unter der Leitung von Zenon Ducki zum Fest ein kleines Konzert beisteuerten, passt in das Konzept der Wanderfreunde. Kinder- und Jugendarbeit sind eine wichtige Aufgabe in der Vereinsarbeit. Fritz Hiesl war in diesem Jahr schon mit allen Grundschulen und mit allen Schulanfängern aus allen Kindergärten auf Tour. „Fachkundig und geduldig erklärte Herr Hiesl den Kindern viele Details am Weg“, schreibt eine Lehrerin in das Gästebuch der Hütte.

Fritz Hiesl betreut zwei Jugendgruppen. Die größere Wanderjugend sind die 11- bis 16-Jährigen. Wöchentlich trifft sich Hiesl mit einer Gruppe von 7-bis 10-jährigen Kindern, den „Waldkäuzchen“. Sie basteln mit Naturmaterialien und sind im Freien unterwegs. „Es ist eine ganz tolle Alternative zu Computer und Fernsehen, einfache Dinge im Freien erleben. Den Kindern macht es viel Freude bei den Käuzchen. Ein richtiges Highlight war es, dass sie helfen durften, einen Baum zu fällen," erzählt eine Mutter aus Norsingen.
Alles von Anita Heuberger vom 21.7.2005 auf www.bzol.de

Wandersportfreunde Ehrenkirchen
Hiesl, Fritz, Schloßstr. 1, 79238 Ehrenkirchen, Tel (0 76 33)85 69

  

 


Lebensfreude Ölberg Ehrenkirchen - Gemeinschaft verwaltet Rebstück Patenschaften

Blick vom Kapellen-Rundweg nach Süden am 10.11.2006

Seit zehn Jahren unterhält die Gemeinschaft „Lebensfreude Ölberg“ in Ehrenkirchen das historische Rebstück „Himmelsstäpfele“ / Paten für 120 von 200 Rebstöcken

„Ich habe schon drei Patenschaften verschenkt, ich selbst bin hier nur Gastarbeiter“, erzählt Irmi Breitenstein, deren Kinder in Berlin leben und denen sie eine Patenschaft zu Weihnachten geschenkt hat. Edmund und Jutta Eisele haben rund 200 Rebstöcke auf dem alten Gelände, 120 haben Paten. „Wir laden unsere Paten dreimal im Jahr ein, im Rebberg mitzuhelfen: Zum Bögenmachen im Frühjahr, für Laubarbeiten im Juni und natürlich bei der Lese im Herbst. Und danach gibt’s natürlich immer ein Vesper“, so Eisele. Im Himmelsstäpfele wachsen Gutedeltrauben, die älteste Sorte im Markgräflerland. Den Paten macht die meist ungewohnte Arbeit viel Spaß. Viele wohnen im Ort oder den umliegenden Weinbaugemeinden, haben aber selbst keinen Bezug zum Weinanbau. „Außer zu trinken“, wie ein älterer Herr schmunzelnd anmerkt. Die Trauben vom Himmelsstäpfele werden im Winzerkeller ausgebaut und jeder Pate erhält eine Flasche Wein.

Zum 10. Geburtstag hat sich Edmund Eisele viel Mühe gegeben und einen Teil der Himmelsstäpfele – eine kleine steile Treppe hinauf zum Rebberg – neu gesetzt. „Der steile Aufgang ist schon sehr alt und war der kürzeste Weg zu den Reben, bevor man mit Traktoren und Wagen auf den Berg fahren konnte“, berichtet Edmund Eisele, während er den Paten zeigt, dass die Erneuerung der Stufen viel Geschick und Kraft benötigt. Mit einem Jubiläumswochenende feierten die Eiseles und ihre Paten den runden Geburtstag. Dass der Ölberg Lebensfreude bedeutet, zeigte sich in der ökumenischen Morgenfeier vor der Ölbergkapelle: Das Wetter war herrlich, der Blick grandios und alle Bänke voll besetzt. Bei Hammel am Spieß konnten die Gäste den Tag auf dem Ölberg auskosten. Nachmittags sorgte der Waldkindergarten „Die Haselmäuse“ für Essen und Programm. Demnächst wird eine Bank unter dem Feldahorn zum Verweilen einladen: Familie Eisele und die Himmelsstäpfele-Gemeinschaft übergeben den Wanderfreunden die Sitzgelegenheit, damit alle Wanderer Lebensfreude auf dem Ölberg genießen können.
BZ vom 16.6.2005

  

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