Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Bergwerke und Bergbau
im Hochschwarzwald
 

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Tele-Blick vom Steigweg über den Zwerisberg und St.Peter zum Kandel am 25.8.2008 in der späten Abendsonne
Tele-Blick vom Steigweg über den Zwerisberg und St.Peter zum Kandel am 25.8.2008 in der Abendsonne
Kussenhof rechts - Hannisenhof Mitte

 

LGRB - Ansprechpartner für Geologie, Rohstoffe und Bergbau
 
Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg (LGRB) ist die zentrale geowissenschaftliche und bergbauliche Behörde des Landes. Sie erhebt, dokumentiert, verarbeitet und bewertet Daten über den Untergrund einschließlich des Grundwassers und der mineralischen Rohstoffe.

www.lgrb.uni-freiburg.de


12. Internationaler Bergbau- und Montanhistorik-Workshop

Donnerstag, 10., bis Samstag, 12. September 2009
Veranstaltungsort: Eichberghalle im Glottertal, Rathausweg 12, 79286 Glottertal
Geboten werden Halbtags- und Ganztagesexkursionen zu bergbaulich- und geologisch interessanten Orten, Vorträge rund um den Bergbau.
Der 2008 gegründete Freiburger Verein Bergbauhistorik Süd-West organisiert einen großen Bergbauworkshop mit Vorträgen und Exkursionen in die Schwarzwälder Unterwelt.

Bergbauhistorik Süd-West e.V., c/o Ursula Kury, Schauinslandstr.1, 79100 Freiburg
E-Mail: ibmw2009@gmail.com, www.montanhistorik.de


 

Markus Herbener von der HiM zur Bergbaugeschichte im Münstertal

Welche Bedeutung der Bergbau schon vor Jahrhunderten im Münstertal hatte, machte der Diplom-Forstwirt Markus Herbener beim Altenwerk deutlich. Spuren des Bergbaues auf Hämatit gehen zurück auf die Jungsteinzeit, wie Funde und Untersuchungen bestätigen. Damit zählt der im Münstertal bis 1958 betriebene Bergbau zu den ältesten im Schwarzwald.

Eine Zeitreise in die Bergbaugeschichte des Münstertales, von der Jungsteinzeit bis zur Gegenwart, unternahm der junge Diplom-Forstwirt Markus Herbener beim Altenwerk. Im "Kreuz" -Saal konnte Altenwerksleiter Markus Bach nach dem Gottesdienst, den Pfarrer in Ruhe Manfred Mantel zelebrierte, zahlreiche Gäste willkommen heißen. Markus Herbener beschäftigt sich wissenschaftlich mit dem Bergbau im Münstertal und fördert dabei im wahrsten Sinne des Wortes interessante Feststellungen "zu Tage" . Wie er in seinen lebendigen Ausführungen in Wort und Bild darstellte, wurden Spuren des jungsteinzeitlichen Bergbaus im Bereich Rammersbach gefunden und untersucht. Dort wurde offensichtlich Hämatit abgebaut, das als roter Farbstoff und als Ledergerbmittel in jener Zeit sehr begehrt war. Schriftlich erwähnt ist der Münstertäler Bergbau erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1028, wonach durch Kaiser Konrad II. an den Bischof zu Basel einige namentlich genannten Bergbaugebiete des Tales verliehen wurden, darunter Gruben im Kropbach und Steinbrunnen. Interessant gestalteten sich die Ausführungen über die Arbeit der Bergleute, ihre Arbeitsweisen und die verwendeten Arbeitsgeräte (Gezähe) sowie die verschiedenen mit dem Bergbau zusammenhängenden Berufe. Auch die damalige Methode des Abbaues, der zunächst oberirdisch und später unter Tage unter teilweise unmenschlichen Bedingungen erfolgte, stellte der Referent vor.
Neben dem heute vorhandenen Besucherbergwerk stellt nach Herbener insbesondere das im Jahre 1835 erbaute alte Walzpochwerk im Ortsteil Mulden, als eines der ältesten vorindustriellen Bergbaugebäude Deutschlands, ein bedeutendes Zeugnis Münstertäler Bergbaugeschichte dar. Zu den wichtigsten Epochen des Bergbaues zählten insbesondere der Abbau auf Silber bis in das 18. Jahrhundert und der Abbau auf Blei (im 19. Jahrhundert) sowie der Abbau von Fluss- und Schwerspat (1942— 1958) als die letzte Phase des Bergbaus im Münstertal. Damit endete die über 1000-jährige Geschichte der Münstertäler Bergbautradition, an die bis heute auch das Besucherbergwerk Teufelsgrund erinnert.

Markus Herbener verwies darauf, dass Abt Augustin Sengler im Jahre 1719 zur Wiedereröffnung der "Trudpertinischen Bergwerke" eine Gedenkmünze prägen ließ, ebenso wie Großherzog Leopold von Baden, der im Jahre 1836 aus Münstertäler Silber die als "Segen des badischen Bergbaues" bekannte Ausbeutemünze zur Eröffnung des neu erbauten Walzpochwerkes in der Mulden in Auftrag gab. Abgerundet wurde der interessante Nachmittag durch die Erläuterungen über die von Herbener und seinem Team getätigte Forschungsarbeit zur Erkundung bisher noch nicht bekannter Bergbauspuren. Leider wurden dabei auch unerfreuliche Zustände der Zerstörung festgestellt, die durch ungenehmigten Mineraliendiebstahl verursacht wurden. Zur Illustration seiner Ausführungen hatte Herbener auch mehrere Schauobjekte des historischen Bergbaus mitgebracht, darunter eine Nachbildung eines im Teufelsgrund gefundenen Bergmannsschuhes aus dem 15. Jahrhundert.
Wie der Referent erklärte, sei die von ihm mitbegründete "Heimatinitiative Münstertal (HiM)" bemüht, die bereits vorhandenen Bergbauspuren und Nachweise des früheren Bergbaues zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dafür werden jetzt entsprechende Räumlichkeiten gesucht, wofür sich das frühere Waldmuseum besonders anbieten würde. Mit einem von Beifall begleiteten "Glück auf!" brachte Altenwerksleiter Markus Bach schließlich den Dank der Zuhörer für den Spaziergang durch die Bergbaugeschichte zum Ausdruck.
Eberhard Gross, 1.4.2008, BZ

 

Ausgrabungen Sulzburg: Bergleute des Mittelalters waren nicht arm

Ältester nachgewiesener Untertage-Bergbau im Land / Schon 5000 vor Christus wurde oberhalb von Sulzburg und im Oberen Rammelsbach nach Hämatit gegraben

Seit wann existiert der Bergbau im Schwarzwald? Mit dieser Frage beschäftigt sich Professor Heiko Steuer vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Freiburg seit über 20 Jahren intensiv. Der Schwarzwald — reich an Erzgängen und anderen Mineralien — ist seit der Steinzeit eines der bedeutendsten Lagerstätten Deutschlands. Offensichtlich grub schon 5000 vor Christus der jungsteinzeitliche Mensch in kleinen Bergwerken oberhalb von Sulzburg und im Oberen Rammelsbach nach dem Roteisenstein Hämatit. Fundstücke von runden, gerillten Steinkieseln aus dem Rhein lassen darauf schließen, dass der Jungsteinzeitmensch einen Strick um sein Steinwerkzeug schnürte, mit dem er sich an die Arbeit machte. Laboranalysen von Holzkohleresten ergaben diese frühe Datierung. Damit ist der Hämatitbergbau von Sulzburg der bislang älteste nachgewiesene Untertage-Bergbau in Deutschland und weist auf den kulturgeschichtlichen Beginn der bergmännischen Ausschöpfung von mineralischen Rohstoffen in Mitteleuropa hin. Die Freiburger Archäologen schließen aus den Funden von Bleiglätteklumpen, dass in allen Phasen des Mittelalters, der Neuzeit und der römischen Zeit Silber produziert wurde.
Seit 1984 leitet Heiko Steuer das Projekt "Frühgeschichtliche Erzverhüttungen im Schwarzwald" . 1985 begann die langwierige archäologische Forschungsarbeit in St. Ulrich und in anderen Orten. "Langwierig sind nicht nur die Grabungen, noch länger dauern die Auswertungen" , berichtete Steuer während seines Diavortrages über den Bergbau in Sulzburg in der Hubert-Baum-Stube. "Den Menschen im Mittelalter waren die Silberlagerstätten in Sulzburg, Staufen und dem Münstertal bekannt", sagte er. Die Menschen fanden die Erzgänge, indem sie die Bäche entlang hoch in den Schwarzwald wanderten und gezielt nach Erzbrocken suchten. Die aus den Anfangszeiten stammenden Untertagestollen in St. Ulrich sind äußerst niedrig und eng. Die Bergmänner schlugen nur so viel Stein ab wie nötig. In den Bergwerken der Himmelsehre fanden die Forscher schlitzartige Hohlgänge mit halbrunden Aushöhlungen in den Schachtwänden. "Die Schächte sind durchlöchert wie ein Schweizer Käse" , so Steuer. Die Aushöhlungen dienten der Verankerung von Holzbalken, mit denen sich die Bergmänner nach unten hangelten, um das Eisen abzubauen. Natürlich waren auch die Römer fleißig am Werke. Vermutlich besaßen sie schon Silber, Kupfer und Eisen. In Badenweiler stieß man bei Grabungen auf Bleirohre in den römischen Badruinen. "Aus welchen Lagerstätten stammt dieses Blei?" fragten sich die Freiburger Forscher. Untersuchungen brachten zu Tage: aus dem Tal von Sulzburg. Steuer sah darin einen indirekten Hinweis, dass in Sulzburg noch mehr Bergbau existiert haben musste. In den 1980-er-Jahren fanden die Forscher e am Riester Matt, gegenüber dem Sägewerk, rotes Ziegelmaterial und vermuteten eine römische Ruine. Bei den Grabungen 1986/87 stieß man auf eine gut erhaltene Ziegelsteinmauer einer römischen Badruine mit Fußbodenheizung. Zurückgebliebene Schlackenpartikel und Spuren von Erz waren Beweise, dass auch die Römer im Bergbau tätig waren. Zu einem vollständigen Erzrevier gehören neben den Lagerstätten und Bergwerken die Werk- und Schmelzplätze Wasser und Holzkohle zur Produktion, erklärte Steuer. Die Bergleute lebten im Mittelalter in Wohnstätten am Bergwerk, besaßen eine eigene Kirche und Friedhof und waren dem Regiment von Burgherren unterworfen


Sulzburg. Seit wann existiert der Bergbau im Schwarzwald. Mit dieser Frage beschäftigte sich Heiko Steuer, Professor am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie der Universität Freiburg seit 20 Jahren. Bei einem Vortrag legte er seine Forschungsergebnisse dar.


Bei Grabungen im Tal von St. Ulrich bei Bollschweil entdeckten die Archäologen der Uni Freiburg den so genannten Birchiberg, eine 1347 erstmals dokumentarisch erwähnte Burg, die mitten im Bergwerksbau thronte. Die mit Fußböden luxuriös ausgestattete Burg ist nach einem Brand in sich zusammengesackt. Das Erdgeschoss ruht noch heute komplett im Berg. Während ihrer Forschungsarbeiten fanden die Archäologen heraus, dass es verschiedene Bauweisen in unterschiedlichen Epochen gegeben haben muss, die sich übereinander lagerten. So fand man Keramikgegenstände aus dem 9./10. Jahrhundert, eine Kircheruine mit Friedhof aus dem 12. Jahrhundert, Turmreste aus dem 14. Jahrhundert, Häusersiedlungen mit Fließböden und Kachelöfen der Bergleute aus dem 16. Jahrhundert. Da deutschlandweit wenige Friedhöfe aus dem 12. Jahrhundert gefunden wurden, ging dieser in die internationale Literaturgeschichte ein. Die ausgegrabenen Skelette ergaben bei ihrer Untersuchung, dass diese Menschen nicht älter als 60 Jahre wurden. Sie waren stark bleibelastet. Der Befund einer Knochenuntersuchung eines acht- bis zehnjährigen Kindes ergab, dass es an einem Knochentumors verstorben ist. War das Blei schuld? Dafür gibt es keine Belege. Arm waren die Bergleute in dieser Epoche jedoch nicht, das zeigen Funde von Münzen, silbernen Gürtelschnallen, Gefäßen und anderen prunkvollen Gegenständen. Ihre in Lehmkuppeln eingebauten Kachelöfen spendeten genügend wohlige Wärme, um die nasse Wäsche nach der harten Bergbauarbeit zu trocknen. Ihre häusliche Ausstattung kam dem Wohlstand der Freiburger Stadtbewohner gleich. Das erste Stadtsiegel von Sulzburg zeigt Bergleute, Grabungen und Stollengänge. Sulzburg wurde im späten 13. Jahrhundert zur Stadt. Dass der Bergbau schon im Mittelalter die Umwelt schädigte, das ergaben Untersuchungen. Auch heute sind die Belastungen der Böden von Bollschweil bis St. Ulrich sowie rings um Heitersheim und im Areal zwischen Bad Krozingen und Staufen sowie in Hausen mit Bleioxyden sehr hoch. Wie gefährlich sie tatsächlich für den Menschen sind, sei umstritten, meinte Heiko Steuer. Umweltschützer warnten vor möglichen Gefahren. Die Schwermetallbelastung der Böden an den Grabungsstätten wurde erst im Anschluss an die Forschungsarbeiten überprüft. "Eigentlich hätten wir immer mit Mundschutz arbeiten müssen" , sagte Steuer. Die Berechnungen über die erwirtschafteten Ausbeutungen im Riester-Himmelsehregang im Sulzbachtal ergaben eine Gesamtsumme von 150 000 Tonnen Roherz, 2500 Tonnen Blei und 50 Tonnen Silber.
In der Stadtgeschichte Sulzburgs sind die Anfänge des Bergbaus von Mark Rauschkolb ausführlich beschrieben.
Heike Loesener , 12.3. sowie 13.3.2007, www.badische-zeitung.de

Prof. Dr. Heiko Steuer, 
Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters in Freiburg,
heiko.steuer@ufg-uni-freiburg.de,
Tel (0761) 203-3382

 

 

Bergbau in Dachsberg

Ebenfalls einen Hauch von Abenteuer birgt ein Ausflug nach Dachsberg in der Nähe von St. Blasien. Auf dem nördlichen Dachsberg wurde bereits im frühen Mittelalter Bergbau betrieben. Auf diesen Spuren kann man heute noch wandeln: Beim Ortsteil Wittenschwand lockt der Naturerlebnis- und Themenspielplatz "Friedrich-August-Grube" in der Nähe des Klosterweihers. Und im Ortsteil Urberg befindet sich das Mineralienmuseum "Gottesehre".

Auf dem Gelände des ehemaligen Nickelbergwerks "Friedrich-August-Grube" gilt es einen begehbaren Stollen zu erkunden, Spielgeräte zum Thema Bergbau und Stein auszuprobieren und viele Infotafeln zum ehemaligen Bergbau und zu einem in Europa fast einzigartigen Flechtenvorkommen zu lesen. Regelmäßig werden Exkursionen über den Platz angeboten, anschließend besteht die Möglichkeit Steine aufzuschneiden und zu polieren. Die nächsten Termine sind jeweils 16 Uhr mittwochs am 23. und 30. August sowie am 6. und 13. September. Anmeldung ist nicht erforderlich. Davor besteht die Möglichkeit zur Exkursion über den nahe gelegenen Bergbaupfad mit anschließender Wanderung über den Aussichtspunkt Horbach zur "Friedrich-August-Grube". Anmeldung hierzu bei Herrn Peter, Tel. 07765/8164.
Im Ortsteil Bildstein ist bis zum Jahr 1987 das Fluss- und Schwerspatbergwerk "Grube Gottesehre" betrieben worden. Was dort gefunden wurde, zeigt das Mineralienmuseum im ehemaligen Schulhaus des Ortsteils Urberg. Noch bis zum 7. Januar 2007 wird eine Sonderausstellung mit Mineralien aus der griechischen Bergbauregion Laurion gezeigt. Das Museum ist bis Oktober donnerstags von 14 bis 16 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet, zusätzlich in den Weihnachtsferien. Sonderöffnungen für Gruppen sind nach Vereinbarung jederzeit möglich. Info: Tel. 07672/9905-0; www.dachsberg.de .
Alles von Sylvia Pabst vom 19.8.2006 auf www.badische-bauern-zeitung.de lesen

 

Geschichte des Bergbaus im Sulzburger Tal

Im Rahmen seiner Ausflüge in die Erdgeschichte bietet Diplom-Forstwirt Thomas Huth am Samstag, 22. Juli, eine Exkursion über den Bergbau im Sulzburger Tal an. Treffpunkt auf dem Kirchhof von St. Cyriak um 13.00 Uhr. Bergbauspuren sind im Sulzburger Tal und seiner Umgebung bereits seit dem 5. Jahrtausend vor Christus nachweisbar. Eiszeitliche Jäger, später die Römer und dann vor allem mittelalterliche Bergleute folgten den Mineral- und Erzgängen in das Berginnere. Viele Spuren blieben erhalten und werden entlang eines bergbaugeschichtlichen Wanderwegs besucht. 993 n. Chr. wurde die Kirche St. Cyriak in Sulzburg als romanische Klosterkirche gegründet und steht in direktem Zusammenhang mit den Erz- und Silbergruben im Tal. Ihre Baugeschichte über mehr als 1000 Jahre wird erklärt und bei einem kleinen Rundgang durch die Anlage vorgestellt. In den Jahren 1993— 95 konnte die Universität Freiburg eine alte Bergleutesiedlung im hinteren Tal ausgraben und untersuchen. Die Ergebnisse der Grabungen auf dem Geißenmättle brachten wichtige Erkenntnisse über die damaligen Menschen und ihre Lebensumstände.
Info und Anmeldung: Thomas Huth, Telefon 0 76 66/60 20 41; Email: sanicula@aol.com;
www.erlebnis-erdgeschichte.de

18.7.2006

St.Ulrich - Birchiburg am Birkenberg

“Wir stehen mitten im Zentrum der alten Bergbausiedlung” , sagt Gert Goldenberg und schaut in erstaunte Gesichter. Der Wissenschaftler führt knapp 30 Besucher durch die Birchiburg am Birkenberg bei St. Ulrich. Rundherum sehen sie verfallene Stollen und Schächte, in denen früher Silber, Kupfer und Blei abgebaut wurden. Organisiert hat den Rundgang das katholische Bildungswerk in Wittnau.

Goldenberg, der an der Universität in Freiburg lehrt, weiß: “Der Hang ist übersät mit Bergbauspuren.” Im 13. und 14. Jahrhundert haben Bergleute am Birkenberg intensiv Erze abgebaut und aufbereitet. Anders als die meisten Bergbaugebiete im südlichen Schwarzwald wurde der Hang links der Möhlin danach scheinbar nicht weiter erschlossen. So blieben die Spuren aus dem Mittelalter unverfälscht zurück — für die Archäologie laut Goldenberg “ein ideales Revier”. Der Wissenschaftler führt die Besucher auf den bergbauhistorischen Lehrpfad, vorbei an Schautafeln, die über die Arbeit im Berg informieren, bis zum “Stollenmundloch” . Der mit Schlägel und Eisen gehauene Stollen ragt heute noch 150 Meter tief in den Berg hinein, “mit einer Firsthöhe von 90 bis 100 Metern” , so Goldenberg. Wer sich in das dunkle Loch wagt, wird belohnt. “Es gibt da viel zu sehen” , so der Forscher. Gerd Manger aus Wittnau erklärt, wie früher Gestein mit Feuer weg gesprengt wurde. Der 81-Jährige ist Diplom-Geologe und Bergbau-Ingenieur und besucht das Bergbaurevier Birkenberg zum ersten Mal. Ein anderer Wittnauer kennt sich hier schon aus: “Mein Sohn ist Historiker und hat als Student hier bei den Ausgrabungen geholfen. Da hat er mir das mal gezeigt”. 1987 wurde am Birkenberg erstmals nach Zeugnissen aus der Vergangenheit gegraben. Zehn Jahre später habe das Freiburger Institut für Ur- und Frühgeschichte begonnen, die Birchiburg zu erforschen, erläutert Goldenberg. Was die Wissenschaftler ausgruben, ist wieder abgedeckt. “Die Mauerreste sind einsturzgefährdet” , sagt Goldenberg und erläutert: “Es muss erst ein Konzept entwickelt werden, wie man sie erhalten kann.” Von den Gängen unter Tage seien bislang “vielleicht nicht mal fünf Prozent” entdeckt, meint der studierte Mineraloge. Der schmale und manchmal steile Lehrpfad führt die Besucher zu verlassenen Bergschmieden und Köhlerplätzen und einer mittelalterlichen Müllhalde. 1291 werde die Burg erstmals urkundlich erwähnt, berichtet Goldenberg. Burgherren waren im 14. Jahrhundert die Snewlins, eine Patrizierfamilie aus Freiburg und Bollschweil. “Wir gehen davon aus, dass es hier eine kleine Bergbausiedlung mit der Burg im Zentrum gab” , sagt Goldenberg und verweist auf Funde, die ganze Familien hinterlassen haben müssen. Der Birkenberg birgt also nicht nur Bergbauspuren. Sogar eine Spitze aus geschmiedetem Eisen “von einem bewaffneten Ritter” kann Goldenberg den Besuchern zeigen.

Der Lehrpfad windet sich gut anderthalb Kilometer weit durch den Wald. Er wird vom Birchiburg-Freundeskreis gepflegt, der das “herausragende Denkmal mittelalterlicher Kultur- und Technikgeschichte” bewahren und präsentieren möchte. Dieses Jahr wollen die Mitglieder weitere Wegweiser anbringen und vielleicht eine Schutzhütte mit Grillplatz schaffen.

Badische Zeitung Freiburg
Barbara Schmidt, 6.5.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Besuchsbergwerk Finstergrund zwischen Wieden und Utzenfeld
 

lick vom Sträßchen von Ober-Rollsbach nach Laitenbach am 29.4.2010 nach Norden auf  Wieden-Graben - rechts Finstergrund

Blick vom Sträßchen von Ober-Rollsbach nach Laitenbach am 29.4.2010 nach Norden auf  Wieden-Graben - rechts Finstergrund

Auf den Spuren der Bergleute, die hier bis 1972 Flußspat abbauten und das Bergwerk unter eigener Regie extra für Sie wieder öffneten, können Sie beim Führungspersonal sämtliche bergmännischen Informationen bekommen. In einer Vielzahl von Gängen und Spalten erleben Sie die verschiedensten Festeinsarten. 

  • Bergwerk Finstergrund in Wieden, Tel 07673/1456 oder Tel/fax 07673/7041

  • Warme Kleidung empfohlen (+ 6 Grad im Berg). Schutzhelm wird gestellt.

  • Öffnung: Mai bis Oktober Mi, Sa, So jeweils 10 - 16 Uhr

  • Zufahrt: Feldberg, Todtnau, Utzenfeld, rechts ab in Richtung Wieden bzw. Belchen, dann auf halbem Weg.

Mit Helmut Behringer im Besucherbergwerk Finstergrund bei Wieden >Geologie1 (1.9.2005)

     

 

 

Besuchsbergwerk Teufelsgrund in Münstertal

Das historische Silberbergwerk im Münstertal geht bis ins 8. Jahrhundert zurück. In der ersten "Silberperiode" wird Silber geschürft, das in Schmelzöfen der Stadt Münster und ab 1120 in Freiburg geprägt wurde. Die zweite Periode, die "Bleiperiode" endete 1864. Im Jahre 1942 wurde die Grube Teufelsgrund auf Flußspat bis 180 m Tiefe wieder aufgenommen und 1958 stillgelegt. Seit den 70er Jahren sind einzelne Stollen für Besucher zugänglich. In einem Seitenstollen ist zudem eine "Asthma-Therapiestation" eingerichtet. 

Das Schaubergwerk “Teufelsgrund” ist jeweils dienstags, donnerstags, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten können bei der Bergwerksleitung unter 07636/1450 oder mit der Kurverwaltung unter 07636/70730 vereinbart werden.

  • Besuchsbergwerk, Tel 07636/1450
  • Kurverwaltung, 79244 Münstertal, Tel 07636/707-30, Fax 707-48
  • Öffnung Di, Do, Sa, So 14 - 18 Uhr. Letzte Führung 17 Uhr
  • Eintritt ins Schaubergwerk Teufelsgrund kostet 3 Euro für Erwachsene, 1,50 Euro für Kinder bis 16 Jahre und 2,50 Euro für Gruppen ab 20 Personen.

Stollen im Schaubergwerk Teufelsgrund jetzt 620 Meter lang >Muenstertal2 (10.4.2006)
Bergbau im Münstertal >Geologie (2.8.2004)

Das Schaubergwerk “Teufelsgrund” im Münstertal hat zwar schon vor 35 Jahren seine Pforten erstmals geöffnet, doch an Attraktivität hat der Besucherstollen keineswegs verloren. Dies umso mehr, als gerade in den vergangenen Jahren “still und heimlich” — jedenfalls unhörbar — sich im Bergesinnern zahlreiche “Bergmännlein” zu schaffen machten. In den vergangenen besuchsfreien Wintermonaten wurde gesprengt und gebohrt, auf- und abgeladen, gepickelt und abgeklopft, gemörtelt und gedübelt — bis der vormals 500 Meter lange Besucherstollen auf 620 Meter verlängert war. Die fleißigen Heinzelmännchen waren unter anderem die Markgräfler Höhlenforscher unter der Leitung von Bobo Oettlin — fachgerecht auch “Speläologische Trogloxene Markgräflerland e. V.” genannt — sowie ehrenamtliche Kräfte aus dem Tal und dem ganzen Kreisgebiet, Hobby-Mineralogen, Archäologen und Geologen. Entstanden ist dabei vom Stollenmundloch bis zum (derzeitigen) Stollen ende bei 620 Meter ein trockengelegter Gehbereich, der nunmehr auch von gehbehinderten Personen und sogar Rollstuhlfahrern benutzt werden kann. Deutlich verbessert wurde die Ausleuchtung mit Blick in die Firste nach oben, in die Tiefenspalten und in die Seitennischen. Über Steigleitern (mit Handlauf) kann teilweise direkt in die höher liegenden Abbaue eingestiegen werden. Eine Aufwertung erfuhren auch die Hinweisschilder an den einzelnen Ausstellungsexponaten — eine Arbeit von Christian Pöcher aus Stegen. Wichtige Utensilien und Kleingeräte aus der Zeit des vormaligen Bergbaus hat der Hobby-Mineraloge Walter Konrad aus March zusammengetragen und in einer ansprechend gestalteten Vitrine in der Maschinenhalle im Bergesinnern ausgestellt. Eine Überraschung erlebten die Hobby-Geologen, als sie bei ihrer Arbeit auf Stoff- und Lederteile stießen, die sich einwandfrei als die Reste eines Bergmannschuhs erwiesen. Die historische Preziose, die der Berufsarchäologe Martin Straßburger am Institut für Ur- und Frühgeschichte in die mittelalterliche Bergbauzeit datiert, wird vorerst sachgerecht konserviert in einem Behälter, in dem dieselben Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen herrschen wie seit Hunderten von Jahren im Stollen. Da bislang im Bergwerk die von den Bergleuten hoch verehrte heilige Barbara fehlte, machte sich der einheimische Hobby-Geologe und Forststudent Markus Herbener auf die Suche im Internet — und er wurde fündig. Wegen der stets hohen Luftfeuchtigkeit im Stollen war eine gusseiserne Heiligenstatue genau die richtige Lösung. Die zirka 35 Zentimeter große Figur hat vor wenigen Tagen in einem eigens ausgesparten kleinen Mineraliengang am Fuße eines Erzmahlsteins und unweit des künftigen Stollen-Bahnhofs ein neues Zuhause gefunden.
Ab sofort erwartet die Besucher eine dreisprachige (Deutsch, Englisch, Französisch) Videopräsentation (1000 Jahre Bergbaugeschichte in 15 Minuten), hervorragend konzipiert und umgesetzt von Tontechniker und Moderator Rainer Schraml und Kameramann Jürgen Baumeister aus Freiburg.

Eine Einfahrt in den Berg ist möglich jeweils dienstags, donnerstags, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr (geöffnet auch an Karfreitag und Ostemontag). Andere Besuchszeiten können mit der Bergwerksleitung unter Telefon 07636-1450 oder über die Kurverwaltung unter 07636-70730 vereinbart werden. Ab Rathaus Münstertal ist das “Besuchsbergwerk” ausgeschildert. Dort stehen ausreichend Pkw-Stellplätze zur Verfügung. Für Bahnreisende empfiehlt sich der durchgehende SWEG-Triebwagen ab Freiburg um 12.43 mit Ankunft in Münstertal um 13.22 Uhr. Hier besteht an Schultagen sofort Busanschluss Richtung Rotenbuck. Von hier sind es noch zwei Kilometer bis zum Bergwerk. Rückfahrmöglichkeit mit dem SWEG-Zug um 17.10 Uhr und um 18.03 Uhr ab Münstertal mit Ankunft in Freiburg um 17.50 Uhr und 18.50 Uhr.
Manfred Lange am 13.4.2006 in der BZ

Besucherbergwerk /Museumsbergwerk Schauinsland - glücklicherweise bis 2029

Die Stadtverwaltung hat den Gestattungsvertrag mit Berthold Steiber, Betreiber des Besucherbergwerks Schauinsland, bis zum 31. Dezember 2029 verlängert. Steiber hatte am Stichtag 31. März nachgewiesen, dass die geforderte Toilette für die Besucher eingerichtet und alle wassergefährdenden Stoffe außerhalb des Bergwerks gelagert sind. Der Hobbybergmann arbeitet derzeit daran, für diese Stoffe Lagerräume im Bergwerk einzurichten. Den Platz vor dem Leopoldstollen hat der Juwelier ebenfalls geräumt. Für die dort noch befindlichen Schienen gilt die Räumungsfrist bis zum 31. Dezember 2004. Seit dem 1. Mai ist das Bergwerk nun wieder offen. Der Besucherandrang ist heuer noch größer, als im vergangenen Mai. Dabei war das Jahr 2001 ein Rekordjahr mit knapp 18 400 Besuchern. Damit ist das Bergwerk nun auch vom Publikumszuspruch das größte Bergwerk im Südschwarzwald. Steiber hat für diese Saison die Führungen erweitert und bietet erstmals eine Familienkarte (zwei Erwachsene und beliebig viele eigene Kinder) an. ....
BZ vom 27.5.2002

"Etwas mit Liebe, Herzblut, Ausdauer und einem begeisterten Team umsetzen" : So formuliert Berthold Steiber sein Erfolgsgeheimnis. Der 52-Jährige führt nicht nur in dritter Generation das Juweliergeschäft Steiber. 1976 startete er mit einer Forschergruppe bergmännische Arbeiten im mittelalterlichen Bergwerk Schauinsland, 1997 wurde das Museums-Bergwerk eröffnet. Vergangenen Herbst übernahm er zudem die Rollerstrecke und den Schlittenlift auf dem Schauinsland. Der gebürtige Freiburger lebt in der oberen Altstadt.
BZ vom 18.1.2007.

 

Rohstoffe in Südbaden

Erdöl
D
as bayrische Unternehmen Drilltec besitzt die Förderrechte untersucht den Boden unter Neuried-Altenheim bei Kehl.

Erze, Metallerze
Im Jahr 1954 endete der Abbau von Zink- und Bleierzen unterm Schauinsland, weine Wiederaufnahme erscheint nicht sinnvoll.
Ein 6 m dicker Eisenerzflöz erstreckt sich von Bollschweil im Hexental bis Kandern und Ringsheim. Der Abbau dauerte am Schönberg von 1936-1942, bei Ringsheim bis 1969.

Fluss- und Schwerspat
Große Vorkommen in bis zu 800 m Tiefe in der Grube Clara in Oberwolfach im Kinzigtal.

Gold
Flittergold herauswaschen mit dem Sieb am Oberrhein lohnt nicht. Aber bei 600000 t Kies im Jahr könnte eine Kiesgrube durchaus ein paar kg Rheingold herausfiltern.

Seltene Erden
Im Karbonatit-Gestein des Kaiserstuhls finden sich seltene Metalle wie Nioberze, Niodym und Yttrium. Da die Vorkommen großenteils im Naturschutzgebiet Badberg liegen, ist ein Abbau nicht möglich.

Kalkstein
Sehr reinen Kalkstein gibt es in Bollschweil, Istein und Merdingen - begehrt als Zuschlagsstoff.

Kies, Sand, Steine
Größte Kies-Vorkommen in Mitteleuropa im Oberrheingraben. 60% des Kiesbedarfs in Baden-Württemberg werden hier gewonnen - jährlich ca 12 Mio Tonnen.

Steinsalz
Ein Salzgürtel erstreckt sich von Kleinkems bis Weil entlang des Rheins. Auf der Schweizer Seite des Rheins werden bei Pratteln im Jahr 500000 t Salz abgebaut. Auf Badischer Seite endete der Salzabbau 1993 bei Rheinfelden.

Uran
In Menzenschwand wurde 1961-1991 Uranerz gefördert. Der noch verfügbare Gesamtvorrat in der Grube Krunkelbach liegt bei 500 Tonnen Uranmetall.

 

Bergbau im Brettenbach, Elztal, Glottertal, Simonswäldertal

Gold und Silber lieb' ich sehr...«
Die Geschichte des Bergbaus rund um den Kandel (Elz-, Glotter-, Simonswälder- und Brettenbachtal)
Von Andreas Haasis-Berner M.A.

  1. Zur Geologie des Elztals
  2. Das Berg- und Hüttenwesen im Breisgau
  3. Die Bergbau-Geschichte der Region
  4. Der Bergbau rund um den Kandel
  5. Bergherrschaft in verschiedenen Händen
  6. Burgen zum Schutze des Bergbaus ?
  7. Bergbausiedlungen und -städte (Suggental, Waldkirch, Glottertal)
  8. Intensive Waldnutzung und Umweltverschmutzung
  9. Das Revier Freiamt-Sexau
  10. Der Bergbau im Eztal und im Simonswäldertal
  11. Die Silberberge des Suggentales
  12. Die Sage vom Untergang des Suggentales
  13. Umfangreicher Bergbau im Glottertal
  14. Heuweiler, Zähringen, Herdern
  15. Der Urgraben. ein Meisterwerk mittelalterlicher Technik
  16. Eisen-Schmelzwerke im Suggental, im Simonswäldertal und in Kollnau
  17. Fazit

http://www.ufg.uni-freiburg.de/d/publ/ahb/kandel.html
http://www.ufg.uni-freiburg.de/d/publ/ahb/kandel2.html
http://www.ufg.uni-freiburg.de/d/publ/ahb/kandel3.html

 

Schwermetallbelastung für Gemüseanbau durch früheren Bergbau

Die Schwermetallbelastung durch den Bergbau vor allem im Mittelalter ist in nahezu allen Tälern des Schwarzwalds und deren Ausläufern in die Rheinebene anzutreffen. Messungen durch en BLHV haben nicht nur im Elztal und Glottertal, sondern auch in den Tälern von Neumagen, Möhlin und Sulzbach, aber auch im Münster- und Dreisamtal stattgefunden

Blei im Gemüse: Landwirte haben mit Altlasten zu kämpfen >Gemuesebau1 (4.3.2011)
Bergbau-Altlasten verbieten Gemüseanbau an Elz und Glotter >Elztal2 (28.1.2011)

 

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