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Winnenden
Amoklauf am 11. März 2009    
 

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Amok, Gewalt, Gewaltprävention, Zivilcourage, ...

Blick nach Nordwesten über den Ebringer Sommerberg zum Kaiserstuhl am 19.10.2008 - Reben und Wein
Blick nach Nordwesten über den Ebringer Sommerberg zum Kaiserstuhl am 19.10.2008 - Reben und Wein.

Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden

Das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden wurde am 23. März 2009 gegründet von den Initiatoren des „Offenen Briefes“ an den Bundespräsidenten Horst Köhler, die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und den Ministerpräsidenten Günther Oettinger. Es besteht aus den betroffenen Familien der Opfer des Amoklaufs am 11.März 2009. Eine Stiftung "Gegen Gewalt an Schulen" wurde gegründet mit der Rechtsform Selbständige, kirchliche Stiftung.

Stiftung - Aktionsbündnis:
http://www.aktionsbuendnis-amoklaufwinnenden.de/

 

Amok-Prävention: Fast eine Mio für sichere Schulen in Freiburg

Wo es nur eine Lautsprecheranlage gibt, muss ein Elektrobauteil mit dem Signalton installiert werden. Und in Einzelfällen geht es um eine komplette Anlage "mit allem drum und dran", sagt Klauser, wofür zum Beispiel beim Berthold-Gymnasium (Waldsee) um die 35 000 Euro benötigt würden. Alles in allem soll die Einrichtung des Alarms 720 000 Euro kosten. Die Türknaufsysteme sind mit 246 000 Euro der kleinere Kostenposten. Das Konzept sieht vor, die Zimmertüren mit Systemen auszustatten, die außen eine Klinke und innen einen sperrbaren Drehknauf haben ... Alles von 12.2.2011 bitte lesen auf
www.badische-zeitung.de/freiburg/amok-praevention-fast-eine-million-fuer-sichere-schulen--41197021.html

Vom Klassenzimmer zum Amokpräventionsraum
Das Klassenzimmer war vormals das merh oder weniger gemütliche "Wohnzimmer" der Schüler. Nun wird es für viel Geld zum Amokpräventionsraum umgebaut. Anstatt das Geld für mehr Lehrer und kleinere Klassen zu verwenden!
12.2.2011, Peter Hartmann

 

Die Seelen der Kinder werden nicht mehr gestärkt

Beim Thema Enthemmung und Verrohung Jugendlicher fehlt mir der Hinweis darauf, wie sehr die Gemütsbildung unserer Kinder aus den Augen verloren wurde. Als ich 1954 mein Studium zum Lehrberuf aufnahm, wurden wir mit den Erkenntnissen begnadeter Pädagogen der letzten zweihundert Jahre vertraut gemacht. Die Erziehung nach einem zeitlos gültigen Menschenbild stand damals im Mittelpunkt. Die Gemütskräfte der Kinder zu bilden im Sinne des "Guten, Wahren und Schönen" wurde zugunsten einer Rationalisierung des Unterrichts aufgegeben. Ausbildung statt Bildung. Jetzt ging es nur darum, die Kinder herzurichten für eine Konsums-, Wettbewerbs- und Leistungsgesellschaft. So ging Wertvollstes verloren. Lehrer sahen sich konfrontiert mit einer Katastrophe: Im Verein mit dem Ausufern der Unterhaltungsindustrie vollzog sich eine Entwicklung, die sich zerstörerisch auf die seelische Verfassung unserer Kinder auswirkte.  
BZ-Leserbrief von 26.10.2009 von Ulf Schünemann-Killian, Weil am Rhein

Behüten und betreuen, nicht nur finanzieren
Das Waffengesetz war vor etwa 40 Jahren noch wesentlich liberaler als heute. Fast jeder Zwölfjährige hatte ein Luftgewehr. Die Älteren hatten sogar Kleinkaliberwaffen. Es wurde auf alles Mögliche geballert. Aber kein Einziger kam jemals auf die Idee, eine ganze Schulklasse niederzumetzeln. Auch wir haben in der Schule gehänselt und wurden selbst Opfer von Hänseleien. Wenn wir dann nach Hause kamen, war jemand für uns da, hat uns getröstet und wieder auf die Beine gestellt. Das gab uns Kraft. Wir brauchten den Frust nicht in uns hineinzufressen bis zur inneren Explosion. Wir wurden behütet, betreut, nicht finanziert wie heute. Genau darin sehe ich die Ursache für die Probleme, die wir heute haben. Das meiste, was im Bericht vorgeschlagen wird, halte ich für gefährliches, aktionistisches Flickwerk. Es wird nur auf das Verhindern von Auswirkungen, nicht aber auf die Ursachen eingegangen. In jedem Baumarkt kann man nämlich alles kaufen, um ganze Schulhäuser in die Luft zu sprengen.
BZ-Leserbrief von 26.10.2009 von Dieter Rösch aus Ötlingen

 

Ansbach: Der lebend gefasste Amokläufer - Außenseiter

Nach dem Amoklauf von Ansbach erhoffen sich Kriminologen neue Erkenntnisse. Allein daran, dass der Leiche des Attentäters von Winnenden das Gehirn entnommen wurde, um es wissenschaftlich auf etwaige Eigentümlichkeiten zu untersuchen, kann man sehen, wie sehr man hier nach Erkenntnissen sucht. Amokläufe sind Schock-Aktionen, die Öffentlichkeit und Gesellschaft fassungslos zurücklassen, ohne verlässliche Anhaltspunkte dafür, wie solche Gewalttaten zu verhindern wären.

In einem Ansbacher Gymnasium ist der Amoklauf eines Schülers gestern sehr früh gestoppt worden. Mit Molotowcocktails, Messern und einer Axt habe der Schüler am Morgen die Schule "gestürmt", meldete der Bayerische Rundfunk. 11 Minuten später wurde er schwerverletzt von Polizeischüssen ins Krankenhaus verbracht, in den Klassenzimmern verbarrikadierte Schüler und Lehrer konnten aufatmen. Eine Schülerin, auf die der Amokläufer nach Medienberichten mit der Axt eingeschlagen hatte, kämpft noch ums Überleben, sieben weitere Schüler und ein Lehrer sind zumindest nicht lebensgefährlich verletzt, heißt es. "Es hätte schlimmer kommen können", ist heute aus den Presseschauen zu hören. Der Schock sitzt trotzdem tief. Keine Toten, zum Glück. Eine Tatsache, angesichts derer der in solchen Fällen mit Aussagen sofort und überall parate Fernsehkriminologe Christian Pfeiffer gestern seine Erregung kaum verbergen konnte, dass er und seine Kollegen nun erstmals einen überlebenden Amokläufer für ihre Studien zur Verfügung haben könnten. Das erfüllt den ehemaligen niedersächsischen SPD-Innenminister offenbar mit großen Erwartungen. In Berichten von Journalisten, die sich unter den Mitschülern am Ansbacher Carolinum-Gymnasium umgehört haben, wird der Attentäter als Außenseiter geschildert: ein "Einzelgänger, ohne Freunde. Einer, mit dem niemand etwas zu tun haben wollte". Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er die Tat "geplant" habe. Beides nicht ungewöhnlich bei Amokläufern, interessant ist aber in diesem Fall das Umfeld. Das Ansbacher Gymnasium wird wiederholt als Vorzeige-Einrichtung geschildert, in der, um es in einem pauschalen Bild zu sagen, "die Welt noch in Ordnung" ist. Das bestätigt zum einen das immer wieder geäußerte Horror- und Terror-Charakteristikum eines Amoklaufes, wonach er überall stattfinden kann und es keinen absoluten Schutz dagegen gibt. Zum anderen lässt dies - aufgrund einer ersten, vielleicht oberflächlichen Berichterstattung - annehmen, dass diesmal "Mobbing" nicht im Spiel war. Zugleich zeigt gerade das gute Klima an der Schule, welches bisherige Berichte durchscheinen lassen, das Problem noch schärfer auf, das im Umgang mit "Außenseitern" liegt. Wenn selbst an einer solchen überschaubaren und von keinen kritischen sozialen Konflikten behelligten Institution mit rund siebenhundert Schülern in einer mittelkleinen Stadt mit 40.000 Einwohnern, wo man sich kennt, ein potentieller Amokläufer nicht rechtzeitig erkannt wird, fragt man sich, wie dem Risiko beizukommen ist.
Alles vom 21.9.2009 bitte lesen auf
http://www.heise.de/tp/blogs/8/145516

 

Vorwürfe: Tim wurde gemobbt - Tim hat Munition mit Vater gekauft

Ein halbes Jahr nach dem Amoklauf von Winnenden gibt es neue Vorwürfe gegen Tim K.s Vater: Er soll die Munition für die Tat mit dem Sohn gekauft haben. Dieser habe erklärt, sie sei ein Geschenk für den Sportschützen. Das haben Medien am Wochenende unter Berufung auf polizeiliche Ermittlungsakten berichtet. Gegen den Vater wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, weil der Sohn mit seiner Waffe und Munition im März 15 Menschen und sich selbst erschossen hat. Laut Focus kam es bei der Fahndung nach dem Amokläufer zu einer weiteren Polizei-Panne. Ein Beamter habe nicht eingreifen können, als er auf zwei Polizisten schoss, weil die hinteren Türen des Zivilfahrzeugs der Polizei mit einer Kindersicherung verriegelt waren. Sie wird in dem Wagen benutzt, damit festgesetzte Täter nicht fliehen können. Unterdessen gab Tim K.s Nachhilfelehrerin seinen Lehrern und Mitschülern Mitschuld am Amoklauf. Sie beschrieb massive Mobbingattacken gegen ihn.  
15.9.2009, www.rnz.de

 

 

Stiftung gegen Gewalt an Schulen gegründet

Sie haben ihre Kinder verloren, nun wollen sie sich dafür einsetzen, dass sich Politik und Opferschutz ändern. Angehörige in Winnenden gründen die "Stiftung gegen Gewalt an Schulen". Letztlich, sagt Gisela Mayer, gehe es bei all den Bemühungen auch um das Bild, das die Menschen von ihrer Tochter Nina haben werden. Darum, dass sie überhaupt eines bekommen. "Sie war so ein richtiger Gut-Mensch, und hat wirklich jedem gerne geholfen. Das war ihr Leben." Das Leben von Nina Mayer, 24, endete am 11. März 2009 in der Albertville-Schule von Winnenden - die Referendarin war eine der 15 Toten des Amoklaufes. Den Toten ein Gesicht zu geben, sagt Mayer, sei eine Aufgabe der "Stiftung gegen Gewalt an Schulen", deren Ziele Mayer und die Hinterbliebenen von weiteren Schülern am Freitag in Stuttgart vorstellten, insgesamt beteiligten sich die Familien von acht Opfern an der Initiative. In den kommenden Wochen wollen die Eltern Unterschriften für strengere Waffengesetze und ein Verbot von gewaltverherrlichenden Computerspielen sammeln, die dann dem Bundestag übergeben werden sollen. Die derzeit von der Koalition in Berlin diskutierte Verschärfung des Waffenrechtes sei eher "Kosmetik", sagte Hardy Schober, der Vater einer getöteten Schülerin. Statt verdachtsunabhängige Kontrollen von Waffenbesitzern einzuführen, sollten großkalibrige Waffen für Privatpersonen verboten sowie Faustfeuerwaffen in privaten Haushalten generell untersagt werden, fordert er. .....
Mehr vom 8.5.2009 bitte lesen auf www.sueddeutsche.de

Die Hinterbliebenen der Opfer des Amoklaufs von Winnenden (Rems-Murr-Kreis) haben eine Stiftung gegründet. Aus dem "Aktionsbündnis Amoklauf" wurde die "Stiftung gegen Gewalt an Schulen". Die Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, langfristig aktiv zur Amokprävention an Schulen beizutragen. Mit den Stiftungsgeldern sollen unter anderem psychologisch betreute Notrufe für Eltern und Schüler sowie Fortbildungen für Lehrer finanziert werden.  30.11.2009
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=5607726/1n09rpj/index.html 

 

Sonderkommission kann Motiv des Amokläufers nicht nennen

Der Amokläufer von Winnenden hat im Internet nach Vorbildern gesucht. Der 17-Jährige informierte sich vor der Tat über die Amokläufe am Erfurter Gutenberg-Gymnasium 2002 und an der Columbine High School in Colorado 1999. Dies ergaben die Ermittlungen der Sonderkommission, die am Freitag eine vorläufige Bilanz zog. Demnach rächte sich Tim K. am 11. März nicht gezielt an Mädchen und Lehrerinnen seiner ehemaligen Schule. Dass im Kugelhagel ein Schüler, aber acht Schülerinnen und drei Lehrerinnen umkamen, war eher Zufall.
Einen Großteil seiner Freizeit verbrachte Tim K. am Computer, etwa mit Pokern. Drei Tage vor der Tat übte er mit einem Killerspiel das virtuelle Schießen. Beim Blutbad in Winnenden und Wendlingen stand er weder unter Alkohol noch Drogen, ergab die Obduktion.
Die Polizei fand an den Tatorten 113 Patronenhülsen und 171 nicht abgefeuerte Patronen. 15 Menschen kamen ums Leben, 15 weitere wurden verletzt, ehe sich der Täter selbst erschoss. Die Ermittler fanden keinen Hinweis, dass er den Amoklauf angekündigt hatte oder es Mitwisser gab. Eine Ankündigung im Internet war gefälscht. So weit der Zwischenbericht – doch viele Fragen bleiben offen. Etwa die nach Tim K.s Motiv. War es gekränkte Eitelkeit oder Rache für Demütigungen an der Albertville-Realschule? Bisher gibt es dafür laut Polizei und Staatsanwaltschaft Stuttgart keinen Anhaltspunkt. Tim K. sei nicht gemobbt, sondern nur wie viele andere ab und an gehänselt worden. An seiner neuen Schule habe es keine auffälligen Konflikte gegeben.
Unklar ist auch, ob Tim K. psychisch krank war. "Eine abschließende Bewertung kann derzeit noch nicht vorgenommen werden", erklärt die Polizei. Bekannt ist, dass er vor der Musterung bei der Bundeswehr Depressionen geltend machte und einige ambulante Sitzungen in einer psychiatrischen Klinik hatte. Zur Zeit wird die Krankenakte ausgewertet.
Tim K. hat mit der Sportpistole seines Vaters geschossen. Sie lag vorschriftswidrig im Schlafzimmer. Höchstwahrscheinlich stammt auch die Munition von ihm. Aber wie der 17-Jährige an sie kam, kann die Polizei bisher nicht nachvollziehen. Gegen den Vater wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung in 15 Fällen eingeleitet. Wann der Abschlussbericht vorliegt, ist nicht absehbar. Es stehen Gutachten aus. Bislang hat die Sonderkommission 400 Spuren verfolgt, 530 Vernehmungen und 4000 Überstunden geleistet.
22.5.2009, www.rnz.de

 

 

Schachspiel ist ein Kriegsspiel, aber es fließt kein Blut

Dem Brief von Frau Meissner stimme ich voll zu: Die Mordfantasien haben andere Ursprünge. Aber ich wehre mich nun ganz und gar dagegen, dass alte, jüngere und ganz junge Brettspiele mit den Bildschirmmassakern in einen Topf geworfen werden.
Ja, das gute alte Schachspiel ist ein Kriegsspiel. Da wird Fußvolk (Bauern) geopfert, Kavallerien (Springer) werden in die Schlacht geschickt, Festungen (Türme) errichtet, und schließlich wird der König gefangen und quasi hingerichtet. Aber es sind fiktive und keine virtuellen Schlachten, es fließt kein Blut und der Gegner ist nicht der Feind. In meiner Jugend war mein Gegner im Schach mein Großvater, der fast immer gewann, den ich aber trotzdem heiß geliebt habe. Und, um das noch anzumerken: Mit Mensch ärgere dich nicht (ein reines Glücksspiel ohne Einsatz) habe ich in meiner Kindheit gelernt, zu verlieren, ohne Aggressionen gegen meine Mitspieler zu entwickeln. Und später habe ich das Spiel mit meinen Kindern gespielt und mich gern geschlagen gegeben, wenn die Kleinen das größere Würfelglück hatten und triumphierten. Nein, ich bitte nicht alle alten Brettspiele in denselben Topf mit Killerspielen auf dem Bildschirm zu werfen! Aber in die Diskussion um Computerspiele und den Schießsport möchte ich noch folgendes einbringen: Der Schießsport und das Fechten setzen Sportgeräte ein, die ursprünglich für das Töten von Menschen ersonnen wurden. Die Fechter stehen nicht in der Diskussion, obwohl ihr Sport als aggressiver gelten könnte, weil sie nicht auf Scheiben einstechen oder einschlagen, sondern auf Gegner. Aber es ist noch kein Fechter (jedenfalls nicht in Deutschland) mit Degen oder Säbel in einer Schule Amok gelaufen.
Liebe Jugendliche, die ihr Aggressionen abbauen müsst oder wollt: Lernt fechten, nicht schießen. Oder lernt eine der dem Fechten verwandten fernöstlichen Kampfsportarten. Das wirkt der Vereinsamung und der Fettleibigkeit entgegen, die jedem Bildschirmkämpfer drohen. Ihr habt Erfolgserlebnisse und lernt auch mit Niederlagen umzugehen.
BZ-Leserbrief von Peter Quinkert, Koblenz, vom 24.4.2009

Worte müssen auch in die Tat umgesetzt werden

Mich hat es sehr gefreut, dass die Familien der Opfer des Amoklaufes sich für solche klaren Konsequenzen einsetzen. Ich kann den Forderungen nur zustimmen. Meiner Meinung nach ist das Einschränken der Gewaltdarstellungen im Fernsehen längst überfällig. Genauso sollte auch das Erschweren des Zugangs zu Waffen für Jugendliche selbstverständlich sein. Dass die Grünen nun einen Antrag an den Bundestag stellen, in dem sie die Aufbewahrung von Schusswaffen in Privatwohnungen verbieten wollen, finde ich sehr respektabel. Aber auch das hätte meiner Meinung nach schon viel früher, spätestens nach dem Amoklauf in Erfurt, geschehen müssen. Schon damals wurden solche Forderungen, wie ein Verbot von "Killerspielen" für den Computer gestellt. Doch nichts der gleichen ist geschehen. Darum hoffe ich, dass es dieses Mal mehr als nur leere Worte sind und endlich etwas getan wird. Es kann nicht länger zugesehen werden, wie die Gewalt gerade unter Jugendlichen zunimmt und sich dermaßen auf die Gesellschaft auswirkt. Worte sind wichtig, doch sie haben keinen Wert, wenn sie nicht in die Tat umgesetzt werden.
Z-Leserbrief vom 22.4.2009 von Miriam Seiberle (18), Schülerin, Weil am Rhein

 

Wer verharmlost, macht sich mitschuldig

Wer hat den Kindern das Töten beigebracht? So lautet der Titel eines wichtigen Buches von Grossman/De Gaetano, in dem unzählige wissenschaftliche Studien aufgelistet werden, die nachweisen, wie stark der negative Einfluss von Computerspielen auf Kinder und Jugendliche ist. Aber wozu braucht man Studien? Der gesunde Menschenverstand reicht aus. Wenn sich der Täter von Erfurt in Schwarz mit Kapuze kleidet, wie es im Killerspiel "Counterstrike" vorgemacht wird, dann ist da sehr wohl ein direkter Zusammenhang zu erkennen.

Die Firmen, die Killerspiele herstellen, sind die gleichen, welche die Tötungssimulatoren beim Militär entwickelt haben, um beim Soldaten den Killerinstinkt zu wecken. Natürlich ist die Pubertät eine sehr schwierige Zeit, in der Jugendliche Vorbilder brauchen, die sie zu mehr Menschlichkeit, sozialem Engagement und Kreativität anleiten. Killerspiele sind da ein hochexplosives Gift, das in der Lage ist, aus labilen Kindern Zombies zu machen. Die Spiele-Hersteller wissen das zu nutzen: "Wenn du tötest, bist du stark!" Gezielt werden Gefühle angesprochen, die verheerende Wirkung zeigen können. Wie verantwortungslos! Warum wird so etwas nicht verhindert? Die Antwort: Geld, Profit, Milliardengeschäft! Und wie erhält man sich den Markt? Indem man die Wirkung der wahnwitzigen Killerspiele verharmlost. Nicht nur die Regierung oder die Spiele-Lobby klage ich an. Auch diese Verharmlosungen klage ich an. Sie sind mitschuldig an dem entsetzlichen Leid der Mütter der toten Schüler in Winnenden und anderswo, dem Leid der Angehörigen, Mitschüler und Lehrer!  
11.4.2009, Martin Hofer, Bad Krozingen

 

Offener Brief der Familien von fünf getöteten Schülerinnen

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Köhler,
sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident Oettinger,

die Trauer und die Verzweiflung nach dem Verlust geliebter Kinder, Frauen und Männer sind noch überall gegenwärtig. Insbesondere bei uns, den Angehörigen. Der Gedanke, warum es ausgerechnet unsere Liebsten getroffen hat, und wie es überhaupt zu dieser Tat kommen konnte, wird uns unser Leben lang begleiten. In unserem Schmerz, in unserer Hilflosigkeit und in unserer Wut wollen wir aber nicht untätig bleiben. Deshalb wenden wir - die Familien von fünf getöteten Schülerinnen – uns an die Öffentlichkeit. Wir wollen, dass sich etwas ändert in dieser Gesellschaft, und wir wollen mithelfen, damit es kein zweites Winnenden mehr geben kann.

Schusswaffen und Sport
Wir wollen, dass der Zugang junger Menschen zu Waffen eingeschränkt wird. Die derzeitige gesetzliche Regelung ermöglicht die Ausbildung an einer großkalibrigen Pistole bereits ab dem 14. Lebensjahr. Bedenkt man, dass ein junger Mensch gerade in dieser Zeit durch die Pubertät mit sich selbst beschäftigt und häufig im Unreinen ist, so ist die Heraufsetzung der Altersgrenze auf 21 Jahre unerlässlich. Grundsätzlich muss die Frage erlaubt sein, ob der Schießsport nicht gänzlich auf groß-kalibrige Waffen verzichten kann. Bis in die achtziger Jahre hinein genügten unseres Wissens nach den Sportschützen kleinkalibrige Waffen. Bis heute sind die olympischen Wettkämpfe auf Luftdruck- und Kleinkaliberwaffen beschränkt. Sollte aus Gründen, die wir nicht kennen, der Verzicht auf großkalibrige Waffen nicht möglich sein, so muss die Schusskapazität verringert werden. Bei der Jagd sind die Magazine der automatischen Waffen auf maximal 2 Schuss begrenzt. Warum nicht auch beim Sport?
Der Gesetzgeber hat die Vergabe von Waffenbesitzkarten und die daraus entstehenden Verpflichtungen, wie z. B. die Aufbewahrung von Waffen und Munition, vollständig geregelt. Die zu erwartenden Strafen bei Verstoß gegen die entsprechenden Gesetze erfüllen aber nicht ihren Zweck. Eine Ordnungswidrigkeit wird eher wie ein Kavaliersdelikt betrachtet. Der Gesetzgeber muss Verstöße gegen das geltende Waffenrecht deutlicher und stärker ahnden.

Medien: Fernsehen
Wir wollen weniger Gewalt im Fernsehen. Das Fernsehen, als noch wichtigste Informations- und Unterhaltungsplattform, hat einen sehr großen Einfluss auf die Denk- und Gefühlswelt unserer Mitbürger. Das Fernsehen setzt heute die ethischen und moralischen Standards. Wenn wir es zulassen, dass unseren Mitbürgern weiterhin täglich Mord und Totschlag serviert werden, ist abzusehen, dass die Realität langsam, aber stetig dem Medienvorbild folgen wird. Von den Sendern muss verlangt werden, dass sie ein ausgewogenes Programm anbieten und die Zurschaustellung von Gewalt reduziert wird. Eine „Gewaltquote“, der Anteil von Sendungen mit Gewalt in Relation zur Gesamtsendezeit pro Sender, sollte eingeführt werden. Die Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche fernsehen, sollten generell gewaltfrei sein.

Medien: Computerspiele
Wir wollen, dass Killerspiele verboten werden. Spiele, ob über Internet oder auf dem PC, die zum Ziel haben, möglichst viele Menschen umzubringen, gehören verboten. Gleiches gilt für alle Gewalt verherrlichenden Spiele, deren Aufbau und Darstellung sehr realistisch sind und bei denen viel Blut fließt.

Medien: Chatrooms und Foren
Wir wollen mehr Jugendschutz im Internet. In der virtuellen Welt werden heute anonym und gefahrlos Gedankengänge artikuliert und diskutiert, die eine Bedrohung für unsere Gesellschaft darstellen. Wie diese Aktivitäten eingedämmt werden können, wissen wir nicht. Es darf aber nicht sein, dass sich junge Menschen anonym gegenseitig aufhetzen und zu Gewalteskalationen auffordern.

Berichte über Gewalttaten
Wir wollen, dass der Name des Amokläufers nicht mehr genannt und seine Bilder nicht mehr gezeigt werden. Am aktuellen Beispiel von Winnenden zeigt sich, dass die derzeitige Berichterstattung durch unsere Medien nicht dazu geeignet ist, zukünftige Gewalttaten zu verhindern. Auf nahezu jeder Titelseite finden wir Namen und Bild des Attentäters. Diese werden Einzug finden in unzählige Chatrooms und Internet-Foren. Eine Heroisierung des Täters ist die Folge. Bei Gewaltexzessen wie in Winnenden müssen die Medien dazu verpflichtet werden, den Täter zu anonymisieren. Dies ist eine zentrale Komponente zur Verhinderung von Nachahmungstaten.

Aufarbeitung der Vorgänge in Winnenden und Wendlingen
Wir wollen, dass die Tat aufgeklärt und aufgearbeitet wird. Das Warum der Tat wird sicher nie vollständig geklärt werden können. Wichtiger für die Angehörigen und unser aller Zukunft ist die Frage: Wie konnte es geschehen? Wir wollen wissen, an welchen Stellen unsere ethisch-moralischen und gesetzlichen Sicherungen versagt haben. Dazu gehören auch das Aufzeigen der persönlichen Verantwortung und die daraus folgenden – auch juristischen - Konsequenzen.

Familie Kleisch, Familie Marx, Familie Minasenko
Familie Nalepa, Familie Schober, Familie Schweitzer

21.3.2009, www.winnender-zeitung.de

 

Alle bisherigen Amokläufer wurden mit Psychopharmaka behandelt

Nach diesen schockierenden Ereignissen fragen sich viele, wieso ein junger 17-jähriger Jugendlicher Amok läuft. So wie ich das sehe, findet man die Antwort in den Beipackzetteln der psychiatrischen Medikamente, die Tim K. zu sich genommen hat. Die meisten dieser Medikamente (Prozac, Fluktin, Zoloft, Zyprexa), die so großzügig verschrieben werden, haben "Psychosen" und "suizidale Tendenzen" als Nebenwirkungen. Wenn man dann davon ausgeht, dass eine Psychose eine schwere geistige Störung ist, bei der man für sich und andere eine Gefahr darstellt, dann passt das zu 100 Prozent auf alle Amokläufer der letzten Jahre. Alle diese Täter wurden zuvor mit Psychopharmaka behandelt – sowohl der Amokläufer aus Erfurt als auch alle Amokläufer in den USA der letzten Jahre. Warum nach weiteren Ursachen suchen, wenn es schriftlich in den Beipackzetteln steht? Aus meiner Sicht wird dieses Problem nicht mit Polizeikontrollen vor jeder Schule, Verschärfung des Waffengesetzes und mehr psychologischem Personal gelöst. Wir müssen einfach aufhören, unseren Kindern psychiatrische Medikamente zu geben und ihnen bei den Schwierigkeiten, die sie haben, selbst zur Seite stehen.
21.3.2009, BZ-Leserbrief von Armin Hensler, Bad Boll

Wie gehen unsere Medien mit Verantwortung um?
Ist es nicht widerlich? Die gleichen Journalisten, die sofort die Pressefreiheit in Gefahr sehen, wenn sie nicht detailliert und schnellstens informiert werden und die gleichen Politiker, die sofort die persönlichen Rechte und den Datenschutz aller gefährdet sehen, wenn über bessere Überwachungen der heutigen Internetströme nachgedacht wird, schreien auf bei der angeblichen Panne in den ersten Stunden der Ermittlungen in Winnenden. Haben die gleichen Leute auch einmal darüber nachgedacht, wie viele "Trittbrett"-Auftritte es nicht gegeben hätte, wenn nicht jeder dieser kranken Hirne gewusst hätte, dass er in den Medien erwähnt würde und damit den für sich so wichtigen Auftritt bekäme? Haben sie auch einmal in Erwägung gezogen, dass ein Tim K. den letzten Schritt vielleicht nicht gegangen wäre, wenn er gewusst hätte, dass er und seine Tat nicht die Medien und Sondersendungen über Tage bestimmen würde? Wie gehen unsere Medien mit dieser Verantwortung um? Übernehmen sie diese und sind sie auch bereit, ihren Schuldanteil zu tragen?  
21.3.2009, BZ-Leserbrief von Bernd von Hermanni, Herrischried

Man kann Tim nicht allein die Schuld zuschreiben
Der Fall wühlt auch mich auf und hinterlässt Fragen. Jedem ist wohl klar, dass es zu einfach ist, dem jungen Mann die alleinige Schuld zuzuschreiben. Wäre statt Waffen geistiger Sprengstoff im Schrank gewesen, hätte Tim vielleicht zu Hesse oder Bukowski gegriffen und die Welt würde ihn heute wahrscheinlich nicht kennen. Ich war selber auf einer Realschule und dort bekam ich die wichtigsten Regeln im Leben nur ungenügend erklärt: Dass wir zwar einen freien Willen haben, aber trotzdem an das Gesetz von Ursache und Wirkung gebunden sind, das über den Tod hinausgeht. Was bedeutet, ich habe die volle Verantwortung für alles, was ich denke und tue. Wären Tim die Konsequenzen seiner Tat bewusst gewesen, hätte er wohl eher eine eigenverantwortliche Lösung für seine Probleme vorgezogen. Und dann die immer noch gefeierte Leistungsgesellschaft: Dass einem 17-Jährigen sein Leben so sehr zur Verzweiflung bringt, lässt auf ein enges Korsett aus Leistungspflichten schließen. Nichts gegen Leistung und ein bisschen Wettbewerb. Wenn wir es aber übertreiben, und das tun wir längst, wird der Abstand zwischen Gewinnern und Verlierern irgendwann so groß, dass wir am Ende alle gemeinsam untergehen.  
21.3.2009, BZ-Leserbrief von Manuel Weiner, Elzach

Die Medien machen uns schwach – Liebe rückt in den Hintergrund, Hass in den Vordergrund
Warum morden Menschen? Ist es Verzweiflung? Das ist keine Rechtfertigung – richtig! Aber dürfen wir diese Leute verachten? Sind sie denn nicht die Opfer unserer Konsumgesellschaft, die aus Verzweiflung zu Tätern werden? Erfurt und jetzt Winnenden. Was stimmt mit uns nicht? Ist es der ungezügelte Medienkonsum? Scheinbar integrierte Menschen werden zu kaltblütigen Mördern. Kaltblütige Mörder? Ist das richtig? Gewalttätigkeit und Angst sollten nicht getrennt betrachtet werden. Killer sind die Opfer ihrer Angst, einer tiefen verwurzelten Angst. In einer Welt des Kapitalismus ist sie ständig da, die Angst. Das soziale Gefüge ist eine Illusion. Medien unsere Gottheit. Die Gesellschaft der Medienjunkies ist eine Gesellschaft der Seifenblasen. Die Medien machen uns schwach – Liebe rückt in den Hintergrund, Hass in den Vordergrund. Hass wird zur Droge. Der Drogendealer Medien besorgt uns den Stoff in Bild und Ton. Warum werden Jungs aus angesehenen Haushalten zu Mördern? Alleine die Menschen in ihrer Umwelt können uns diese Frage beantworten – Lehrer, Freunde, Familie. Sie haben Verantwortung. Sie prägen den Charakter und wirken auf sie ein. Experten können uns keine Antworten auf Fragen geben, die sie nicht kennen. Der Mensch ist ein Individuum – kreativ und in eine Gesellschaft geboren, in der jeder eine Rolle zu spielen hat. Unsere ständig wachsende Gesellschaft lässt Freiheit nicht zu. Freiheit ist Illusion. Diese Illusion darf nicht sterben. Stirbt sie, dann sterben auch wir.
21.3.2009, BZ-Leserbrief von Johannes Fischinger, Ohlsbach

Wir brauchen eine Schule, die die Jugendlichen fördert und anerkennt
Als ich vor 25 Jahren in die 5. Klasse am hochgelobten Lise-Meitner-Gymnasium in Grenzach kam, habe ich am eigenen Leib erleben dürfen, wie es sich anfühlt, ein Mobbingopfer zu sein. Wie es sich anfühlt, gequält, verspottet, angespuckt und verprügelt zu werden. Und wie es sich anfühlt, wenn Lehrer wegsehen und das ignorieren, selbst sogar im Unterricht demütigende Witze fallen lassen, um die Lacher auf ihrer Seite zu haben. Ich kenne das Gefühl von Hass und grenzenloser Wut, die bis heute in mir hoch steigt, wenn ich an diesem Gebäude vorbeifahre. Wut und Hass entstehen oft aus Ohnmacht und Hilflosigkeit, wie sie so oft im Schulalltag vorkommen. Hier braucht es Lehrer, die hinsehen, die sich einbringen und bemühen, die sozialen und emotionalen Spannungsfelder ihrer Schüler zu analysieren und darauf zu reagieren. Die ausgegrenzte schwache Schüler gezielt stützen und ihnen das Gefühl geben, verstanden zu werden, allenfalls auch die Eltern informieren und einbeziehen. Denn oft erzählen Jugendliche oder Kinder aus Angst niemandem etwas über ihr Leid, Schmerz und Demütigung werden in sich hineingefressen und angestaut. Dann kann ein junger Mensch psychisch krank werden, und es kann zu einer solchen Katastrophe kommen, die trotz allem Schrecken und aller Grausamkeit ein Ergebnis ohnmächtiger Verzweiflung ist.
Wir brauchen ein Schulsystem, das neben dem Vermitteln von Leistung und Wissen die soziale Kompetenz und das Selbstwertgefühl der Jugendlichen fördert, ihnen hilft, eigene Stärken und Ressourcen herauszufinden und ihnen dafür Anerkennung gibt.  
25.3.2009, BZ-Leserbrief von Martina Donath, Huttingen

Dieter Bohlen macht es uns täglich vor: Mit Worten töten

Was nutzt denn die Verschärfung des Waffengesetzes? Setzen wir hier nicht am falschen Ende an? Wer unbedingt Schaden anrichten will, der kann auch mit den Küchenmessern großen Schaden anrichten. Woher kommt denn die Ohnmacht und Wut des jungen Mannes, und wie viele junge Männer (und Frauen) gibt es noch, denen Ähnliches vorschweben könnte? In Zeiten von "Deutschland sucht den Superstar" und "Topmodels" wird rausgefiltert, wer nicht gutaussehend, pickelfrei, intelligent, redegewandt, tänzerisch stark – eben ein Bild von einem Menschen ist. Und man amüsiert sich über Menschen mit Makel. Dieter Bohlen zum Beispiel macht es uns fast täglich vor, wie man junge Leute, die ihr Selbstbewusstsein noch nicht entfalten konnten, bloßstellen und demütigen kann. Im alten Rom schickte man Gladiatoren in die Arena zum gegenseitigen Abschlachten – das fanden die Römer toll und unterhaltsam.
Heute tötet man mit Worten.
Und wir vor dem Fernseher amüsieren uns prächtig auf Kosten der Gedemütigten. Müssen wir uns da wundern, woher die Ohnmacht bei diesen "unauffälligen" Jugendlichen herrührt? Sie fallen ja nur negativ auf – über sie und ihre Talentlosigkeit kann man sich lustig machen. Wir sollten wieder damit beginnen, uns auch um "Makel-Menschen" und "Untalentierte" zu bemühen. Jeder (junge) Mensch ist es wert, geachtet zu werden.  
25.3.2009, BZ-Leserbrief von Lilian Gehrke, Freiburg

 

Materialien zur Gewaltprävention an Schulen

Aus traurigem Anlass weisen wir noch einmal auf die Materialsammlung beim Deutschen Bildungsserver zum Thema Gewalt und Gewaltprävention an Schulen hin. Die Themen reichen von Anti-Gewalt-Trainings über Mediation und Streitschlichtung bis zu praktischen Handreichungen, die Lehrerinnen und Lehrern Hilfestellung bieten beim Umgang mit Gewalt an Schulen und in der Auseinandersetzung mit solch unvorstellbaren Ereignissen wie in Winnenden.
http://www.bildungsserver.de/link/gewaltpraevention 

Im bildungsserverBLOG: Diskussion und Materialien zu Winnenden
Auch der bildungsserverBlog befasst sich mit den Ereignissen in Winnenden und weist auf die Presseerklärung des Deutschen Lehrerverbandes hin, in der Fragen nach den pädagogischen und schulpolitischen Konsequenzen des Geschehens aufgeworfen werden. Es wird vor allem gewarnt, es als alleinige Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer zu verstehen, solchen Ereignissen vorzubeugen, da eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung für diese Geschehnisse besteht.
http://www.bildungsserver.de/link/blog_aufgaben_lehrer
Die schon erwähnten Materialien des Deutschen Bildungsservers und der Landesbildungsserver sind auch über einen bildungsserverBLOG-Beitrag erreichbar und können mit Hilfe der überwachten Kommentarfunktion direkt ergänzt werden.
http://www.bildungsserver.de/link/blog_material_winnenden 

13.3.2009 , Bildungsserver

 

Waffe und Munition vom Vater - Tim war Gastschütze
 
   
Schützenhaus des SSV Leutenbach - Bild: SWR    

Auch wisse man inzwischen, dass Tim K., dessen Vater Mitglied in einem Schützenverein ist, "geübt im Umgang mit Schusswaffen" war. Er sei Gastschütze im Verein des Vaters gewesen, aber nicht selbst Mitglied. Bekannte hatten Tim K. als Waffennarr beschrieben. Weiter gab Rech auf der Pressekonferenz bekannt, dass der 17-Jährige sich bei der Munition wahrscheinlich aus dem Tresor seines Vaters bedient hat. Dieser hatte mehrere Langwaffen und Revolver sowie etwa 4.600 Schuss Munition verschlossen im Haus gelagert. Eine weitere Waffe lagerte er außerhalb des verschlossenen Bereichs. Möglicherweise sei Tim K. an die Zahlenkombination zum Öffnen des Schranks gelangt. Der Vater muss sich nun möglicherweise wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Beim Betreten der Schule habe er mehr als 250 Schuss Munition dabei gehabt, mehr als 100 Schüsse habe er während des gesamten Amoklaufs abgefeuert. Traurige Bilanz: 15 Tote: acht Schülerinnen, ein Schüler, drei Lehrerinnen, ein Passant in Winnenden sowie zwei Menschen in einem Autohaus in Wendlingen. Zuletzt erschoss der Täter sich nach einem Schusswechsel mit der Polizei selbst. Die Eltern haben gestern ihr Wohnhaus in Leutenbach (Rems-Murr-Kreis) verlassen, das am Vortag von Journalisten belagert wurde. Ihr Aufenthaltsort wurde nicht bekannt gegeben. ...
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Schützenhaus mit Schießstand Jahnstraße 24 -Sportschützenverein Leutenbach

 

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