Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Windkraftanlagen und Windenergie - Infos ab 11/2003
  

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Windräder und Raps nördlich von Dresden am 5.5.2010
Windräder und Raps nördlich von Dresden am 5.5.2010

Bergstation des Kailenlochlifts neben dem Kandelhof am 6.11.2003

Blick vom Kandel nach Osten zu den Windrädern
von St.Peter-Platte und Neukirch
im November 2003

Die Bundesregierung möchte bis 2020  20 Prozent des Strombedarfs aus regenerativen Energiequellen decken. Dazu müssen alle derartigen Energien - Wasser, Wind, Biomasse, Sonne, Geothermie - in Anspruch genommen würden. Rheinland-Pfalz erzeugt bereits 1,2 Prozent Strom aus Wind, Baden-Württemberg liegt mit 0,1 Prozent hinten.

 

Éolien - Quand le Rhin redevient frontière
Windräder - Wenn der Rhein wieder zur Grenze wird

Avec 315 éoliennes déjà installées (en juin 2007) d’une puissance totale de 364 mégawatts (MW), le Bade-Wurtemberg a pris une grande avance sur l’Alsace. Mais le Land voisin reste à la traîne en Allemagne.
Mit 351 installierten Windrädern (Juni 2007) bei einer Leistung von 364 MW hat Baden-Württemberg einen großen Vorsprung vor dem Elsass. Aber das Bundesland ist Schlußlicht in Deutschland.

Les éoliennes installées à travers le Bade-Wurtemberg représentent moins de 2 % du parc national qui compte plus de 19 000 éoliennes d’une puissance totale de 22 GigaWatts. Erwin Teufel, l’ancien ministre-président chrétien-démocrate du Bade-Wurtemberg, avait imposé des mesures restrictives au nom de la « protection du paysage ». Son successeur, Günther Oettinger, n’a pas levé les obstacles administratifs au développement de cette source d’énergie renouvelable.
Le Bade-Wurtemberg s’est fixé pour objectif de produire d’ici à 2020 un tiers de l’électricité consommée par des sources d’énergies renouvelables (hydraulique, biogaz, biomasse, solaire, géothermie profonde, éolien).
La part de l’éolien a été fixée à 10 %, ce qui permettrait de réduire de 20 % les émissions de gaz à effet de serre des centrales thermiques en activité. Pour ateindre cet objectif, il faudra installer 700 éoliennes supplémentaires d’une puissance de trois à cinq mégawatts réparties sur environ 200 sites regroupant trois à cinq machines chaque fois.
Pour l’ensemble de l’Allemagne, la production éolienne sera augmentée de 25 % d’ici à 2020 pour être portée à 48 GigaWatts, dont 20 GW pour les parcs éoliens offshore, avec un prix de cession de l’électricité fixé à 8, 03 cents par kWh pour les 20 prochaines années.
 

Énergies renouvelables 315 éoliennes d’un côté du Rhin, zéro de l’autre

Alors que le Bade-Wurtemberg et les régions françaises voisines montent en puissance, aucun des six projets d’aérogénérateurs en Alsace n’a encore abouti.
Certes, le vent est plus favorable à l’énergie éolienne au pays de Bade qu’en Alsace. Mais les administrations et les décideurs aussi. Même la Franche-Comté s’est mise à l’éolien avec le parc de Lomont (Doubs), 15 machines de 2 mégawatts (MW) chacune, récemment mises en service entre Besançon et Montbéliard, alors qu’en Lorraine, où, il est vrai, les contraintes paysagères sont moins fortes qu’en Alsace, 175 MW sont en fonctionnement et des permis de construire ont été accordés pour 611 MW supplémentaires.
En Alsace, toujours rien à l’horizon. La zone la plus favorable se trouve en Alsace bossue où le projet le plus avancé - cinq éoliennes de 11, 5 MW à Dehlingen - fait l’objet d’un permis de construire délivré en février 2007 mais contre lequel la commune lorraine voisine de Schmittviller et des opposants ont introduit un recours en annulation. Toujours en Alsace bossue, la société Aérodis développe un projet pour cinq éoliennes de 10 MW à Herbitzheim et une zone de développement de l’éolien (ZDE) est à l’étude à Sarrewerden. Ailleurs, le projet improbable de La Wantzenau a été abandonné mais aussi celui de Sainte-Marie-aux-Mines. Dans la vallée de la Bruche, les quatre éoliennes de 9, 2 MW envisagées à Grendelbruch ont bénéficié d’un avis favorable du commissaire enquêteur et le permis de construire est à l’instruction. Un stade que n’ont pas encore atteint les projets du Bonhomme ou de Saâles.
30.1.2008, L'Alsace (Erhard Schulz - Bürgerinitiativen)


Windstrom als Wasserstoff speichern

Wasserstoff soll als Benzin und Energiespeicher der Zukunft dienen. Viele bezweifeln, dass die Vision realistisch ist

Auf Utsira hat das Wasserstoff-Zeitalter bereits begonnen: Zehn Haushalte werden dort seit drei Jahren von einem Stromnetz versorgt, das sich alleine auf Windenergie und Wasserstoff stützt. Auf der kleinen norwegischen Insel bläst der Nordseewind an über 360 Tagen im Jahr und zwei Windräder wandeln ihn in Elektrizität um. Der Clou dabei: Sogar in Zeiten, in denen es heftig stürmt oder windstill ist, bleibt die Einspeisung ins Stromnetz stabil. Hier kommt der Wasserstoff ins Spiel: Gibt es zu viel Strom, dient dieser Überschuss dazu, Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Der energiereiche Wasserstoff wird in Tanks gespeichert und kann bei Bedarf über eine Brennstoffzelle wieder in Elektrizität verwandelt werden. Auch die Automobilindustrie setzt große Hoffnungen auf den neuen Energieträger. Fast alle Pkw-Hersteller tüfteln an Fahrzeugen, die Wasserstoff als Kraftstoff tanken können. Wasserstoff kann dabei entweder einen Verbrennungsmotor antreiben oder über eine Brennstoffzelle Strom bereitstellen, der dann einen Elektromotor bewegt. Die Autos gelten als umweltfreundlich, denn beim Verbrauch von Wasserstoff entsteht kein klimaschädliches Kohlendioxid. Zurück bleibt lediglich reines Wasser. Außerdem punkten Brennstoffzellenfahrzeuge mit ihrem hohen Wirkungsgrad: Wäre der verbrauchsgünstigste Benziner Opel Zafira genauso sparsam wie sein Brennstoffzellen-Pendant, der GM Hydrogen 3, dann würde er statt 7,2 Litern nur 4,3 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen. Wirkungsgrade von 80 Prozent, wie man sie manchmal im Zusammenhang mit Brennstoffzellen liest, hält Thomas Grube vom Institut für Energieforschung am Forschungszentrum Jülich, wenn man den gesamten Antrieb betrachtet, jedoch für utopisch. "Realistisch ist in den nächsten 20 Jahren eine Steigerung von 40 auf 45 Prozent." Verbrennungsmotoren dagegen erreichen Wirkungsgrade von lediglich 20 bis 30 Prozent. Wasserstoff ist also ein hervorragender Energieträger — wenn man welchen hat. Zwar findet man das Element auf der Erde in schier unendlichen Mengen, doch in seiner energiereichen Form als Gas kommt er in der Natur so gut wie gar nicht vor. Man muss den Wasserstoff also erst einmal aus anderen Verbindungen gewinnen, und das kostet Energie.

Eine Möglichkeit, in großem Maßstab an Wasserstoff zu kommen, ist die so genannte Reformierung: Dabei zerlegt man Erdgas und Wasserdampf in Wasserstoff und CO. Bei dieser Methode gelangen zwar letztendlich nur 50 bis 60 Prozent der ursprünglich gespeicherten Energie in den Tank. "Trotzdem kann man mit Wasserstoff aus einer bestimmten Menge Erdgas knapp 20 Prozent weiter fahren als mit derselben Menge Erdgas direkt" , sagt Thomas Grube. Nichtsdestotrotz verbraucht auch die Reformierung Energie, und das Problem des CO-Ausstoßes hat man damit zwar verringert, aber nicht beseitigt: Fährt man mit dem Auto einen Kilometer mit Benzin, belastet man die Umwelt in der Gesamtbilanz mit durchschnittlich 162 Gramm Kohlendioxid, wählt man Erdgas, sind es 123. Bei Wasserstoff aus Erdgas sind es immer noch 98 Gramm. "Wirklich zukunftsfähig und ökologisch sinnvoll ist erst der grüne Wasserstoff, der erneuerbare Energien in den Tank bringt" , sagt Ulrich Schmidtchen vom Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband. In Utsira machen die Norweger vor, wie das geht: Mit Strom, egal ob aus Sonne, Wind oder Wasserkraft, kann der begehrte Kraftstoff per Elektrolyse aus Wasser herausgeholt werden. Einen anderen Weg gehen Biologen der Uni Bielefeld: Sie züchten Grünalgen der Gattung Chlamydomonas, Einzeller, die mit Hilfe von Sonnenenergie Wasserstoff als Nebenprodukt der Photosynthese bilden. Mit gentechnischen Methoden und optimierten Zuchtbedingungen ist es den Forschern bereits gelungen, den Grad, zu dem die Algen die Sonnenenergie nutzen, von 0,1 auf 2,5 Prozent zu steigern. Laut einer US-Studie wäre die Produktion eines derartigen Biowasserstoffs bereits ab einem Wirkungsgrad von sieben bis zehn Prozent rentabel. Lässt sich die bisherige Ausbeute noch steigern, könnten die Algen in Zukunft als kleine Fabriken dienen. Nur ist die Herstellung nicht das einzige Problem. Bei der Speicherung des Wasserstoffs wartet die nächste Herausforderung. Anders als Benzin oder Diesel ist dieser bei Raumtemperatur nämlich ein sehr leichtes Gas. Damit er sich nicht verflüchtigt und man trotz geringer Dichte eine große Menge Treibstoff auf kleinem Raum im Auto mitführen kann, sind einige Tricks notwendig. Die Hersteller feilen zum Beispiel an Druckbehältern, in die zuvor komprimiertes Gas hineingepresst wird. Bei einem Druck von 350 bar, also ungefähr 100-mal mehr als in einem Fahrradreifen, reicht der Kraftstoff trotzdem nur für 200 Kilometer. Neuere Tanks, die bis zu 700 bar aushalten, fassen immerhin genug für 400 Kilometer Fahrtstrecke. Verflüssigt man Wasserstoff, indem man ihn auf minus 253° Celsius abkühlt, dann schrumpft sein Volumen noch einmal auf ein Siebtel. Der Großteil der Ersparnis wird aber von einem großen Kühltank geraubt. Die aufwendige Behandlung schluckt außerdem erneut Energie. Zwar können moderne Anlagen bei der Elektrolyse bis zu 80 Prozent der Stromenergie im Wasserstoff speichern, doch bei der anschließenden Verdichtung auf 700 bar geht fast ein Zehntel, bei der Verflüssigung sogar fast ein Viertel der Energie verloren. "Nach der Herstellung, Kompression, Verflüssigung, Speicherung und der Rückumwandlung in Elektrizität durch eine Brennstoffzelle bleibt letztendlich nur noch ein Viertel der ursprünglichen Energie zur Nutzung übrig" , sagt Ulf Bossel, Gründer des European Fuel Cell Forum (EFCF). "In Zukunft wird der Wasserstoff aus Strom deshalb viermal so teuer sein wie der Strom selbst. Damit hat er als Kraftstoff keine Chance." Statt Strom aus erneuerbaren Energien verlustreich in Wasserstoff umzuwandeln, solle man lieber den Strom direkt verbrauchen, also gleich auf Elektroautos setzen. Ulrich Schmidtchen widerspricht: "Bisher gibt es noch nicht die dafür notwendigen Superbatterien. Als Wasserstoff lässt sich die für den Antrieb notwendige Energie dagegen problemlos im Auto transportieren." Hersteller wie Daimler-Chrysler, Ford und General Motors setzen deshalb momentan auf die Brennstoffzelle. Daimler möchte mit seinen Fahrzeugen zwischen 2012 und 2015 auf den Markt kommen. Doch das beste Auto nützt nichts, wenn man keine Tankstelle dafür findet. 20 von 139 Wasserstoff-Zapfsäulen weltweit stehen in Deutschland. Das reicht zwar, um wie in Berlin und Hamburg eine wasserstoffbetriebene Busflotte zu betanken, für eine flächendeckende Versorgung müsste sich ihre Zahl laut Schätzungen aber auf 1500 erhöhen. BMW hat bereits jetzt den ersten Schritt auf die Straße gewagt: Im April dieses Jahres hat das Unternehmen 100 Fahrzeuge mit Wasserstoffverbrennungsmotor für ein Jahr verleast — allerdings nur an ausgewähte Kunden.
Johanna Jakobs, 22.9.2007, www.badische-zeitung.de

Badische Zeitung Freiburg

 

 

 

Regionalverband als Totengräber der Windkraft

Vorwurf der „Verhinderungsplanung“ bewiesen / Neuausweisung geeigneter Standorte erforderlich

Was die GRÜNEN schon lange vermutet und vorausgesagt hatten, ist nun durch die Genehmigungsbehörden in der Region quasi „amtlich“ bestätigt: In 12 von 13 vom Regionalverband für den Bau von jeweils mindestens drei Windkraftanlagen aus-gewiesenen Vorrangbereichen gilt für neue Windräder die Devise „Rien ne va plus“. Im Juni 2007 hatten der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im RVSO, Eckart Friebis und die jeweils räumlich zuständigen grünen Landtagsabgeordneten Edith Sitzmann, Bärbl Mielich und Reinhold Pix bei den Landräten der Kreise Ortenau, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald den Stand des Windkraftausbaus in den Vorrang-bereichen der drei Landkreise seit Rechtskraft der Windenergie-Regionalplanung Anfang Juni 2006 nachgefragt. Die jetzt vorliegenden Antworten sind genauso ernüchternd wie politisch brisant:

Im Ortenaukreis wurde seither keine einzige Anlage in Betrieb genommen. Lediglich in einem von acht ausgewiesenen Vorrangbereichen liegt ein Antrag zur Errichtung von zwei Windkraftanlagen auf Gemarkung Hornberg vor, der kurz vor der Genehmigung stehen soll. Für zwei weitere Bereiche gab es informelle Anfragen vor einem Jahr, doch konkrete Genehmigungsanträge wurden bis heute nicht vorgelegt. Insgesamt kann das Landratsamt zur Nachfragesituation keine Hintergrund-informationen liefern, da Kontakte über die Standortgemeinden laufen würden.

Im Landkreis Emmendingen wurden seit Juni 2006 in den zwei Vorrangbereichen keine Anlagen in Betrieb genommen, es befinden sich auch keine Anlagen im Bau. Nur auf Gemarkung Elzach besteht eine Genehmigung für zwei Windkraftanlagen, wegen noch nicht erfüllter Auflagen ist aber noch keine Baufreigabe erteilt. Da die Baugenehmigung bereits im Dezember 2004, also weit vor der Rechtskraft des Regionalplanes, erteilt wurde, wäre ein Bau dieser Anlagen auch völlig unabhängig von der Regionalplanung erfolgt. Weitere Anfragen zur Errichtung von Windkraft-anlagen liegen beim Landratsamt nicht vor.

Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wurden auf Grundlage der drei ausgewiesenen Vorrangbereiche seither keine neuen Anlagen genehmigt. Zwei neu gebaute Anlagen bei St. Peter basieren auf Baugenehmigungen, die bereits vor Rechtskraft des Regionalplanes erteilt wurden und stehen zudem am Rande bzw. außerhalb des dort ausgewiesenen Vorrangbereiches. Beim Landkreis liegen derzeit keine weiteren Anfragen, Voranfragen oder Genehmigungsanträge vor.

Im Stadtkreis Freiburg ist ein einziger Vorrangbereich ausgewiesen. Die dort befindlichen drei Anlagen auf dem Rosskopf (plus eine auf benachbarter Gemarkung Gundelfingen) waren jedoch schon Jahre vor Rechtskraft des Regionalplanes genehmigt und gebaut worden. 

Bislang wurde kein einziges neues Windrad auf der Grundlage des Regional-planes, Kapitel Windenergie 2006, gebaut und in Betrieb genommen. Nur im Falle Hornberg hat die Ausweisung von Vorrangbereichen für regionale Windkraftanlagen dazu geführt, dass ein Genehmigungsantrag zum Bau von zwei Windrädern erfolgt ist. Die wenigen anderen neu gebauten bzw. längst genehmigten Anlagen basieren auf Rechtsverfahren, die schon vor Inkrafttreten des Regional-planes abgeschlossen waren und die somit auch ohne die Ausweisung von Vorrangflächen zustande gekommen wären. „Diese absolute Mißerfolgsbilanz zeigt deutlich, dass der Vorwurf einer Verhinderungsplanung ins Schwarze trifft“, so der Fraktionschef der GRÜNEN im Regionalverband, Eckart Friebis. „Denn statt wirklich windhöffige Standorte in den Kammlagen des Schwarzwaldes auszuweisen, wurden aus vorgeblichen Gründen des Landschaftsbildschutzes nur weit weniger windstarke Bereiche unterhalb der Bergkuppen ausgewiesen, für die allein schon aus wirtschaftlichen Gründen kein Investor Interesse haben kann.“ Wenn Landesregierung und Regionalverbände ihren Ankündigungen zum Klimaschutz und zum Ausbau regenerativer Energien auch Taten folgen lassen wollen, müssen das Landesplanungsgesetz und die Regionalpläne dahingehend geändert werden, dass für den Neubau von Windkraftanlagen auch tatsächlich geeignete Standorte ausgewiesen werden. „Lieber weniger, dafür aber wirklich windstarke Bereiche ausweisen, auf denen dann auch faktisch neue Windräder gebaut werden können“, so die Zielsetzung von Friebis. „Wenn man weiß, dass bereits ein bis zwei Windräder der neuen Generation pro Jahr mehr an umweltfreundlichem Ökostrom produzieren als alle Freiburger Fotovoltaikanlagen der letzten 20 Jahre zusammengenommen, wird klar, welches Potenzial bei uns im Schwarzwald in der Windkraft schlummert. Es liegt jetzt in der Verantwortung der Politik auf Landes- und Regionalebene diesen Schatz auch zu heben!“
30.7.2007, Die Grünen Freiburg

 

 

Deutschland erzeugt 28 % der globalen Windenergie: Windkraftmeister

Die Windkraft übertrifft inzwischen selbst die Prognosen von Optimisten. Greenpeace hatte im Herbst 1991 ein Energiekonzept für Deutschland erstellt, dessen Öko-Szenario geradezu visionär schien: Im Jahr 2010, so rechneten damals die Umweltschützer vor, könnten Windkraftwerke in Deutschland 30 Milliarden Kilowattstunden erzeugen. Heute wissen wir: Das Ziel wurde bereits 2006 erreicht.

Andere Prognosen aus den 90er-Jahren wirken heute geradezu lächerlich. Noch im Jahr 1993 behauptete die Stromwirtschaft in einer Anzeigenkampagne, Sonne, Wasser und Wind könnten "auch langfristig nicht mehr als vier Prozent unseres Strombedarfs decken." Die Realität sieht anders aus: Im Jahr 2006 lag in Deutschland der Anteil des Ökostroms bei fast zwölf Prozent. Und 2007 wird er, sofern der Wind einigermaßen bläst, die 12,5-Prozent-Marke überschreiten — und damit auch jenes Ziel, das sich Deutschland erst für 2010 gesetzt hatte. So zeigt die Windkraft, was attraktive Rahmenbedingungen bewegen können. Der Wind alleine wird in diesem Jahr sechs Prozent zum deutschen Strommix beitragen. In diesem Winter hat die Windkrafteinspeisung in Deutschland sogar erstmals für einige Stunden die Erzeugung von Atomstrom überschritten. Mehr als 21 000 Megawatt Leistung sind derzeit in der Bundesrepublik am Netz. Das sind 28 Prozent der globalen Windkraft und zugleich Weltrekord. Es folgen mit jeweils rund 12 000 Megawatt Spanien und die USA, dann Indien, Dänemark, China und Italien.
Bis zu 30 000 Megawatt sollen bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts zudem in den deutschen Meeren errichtet werden. Die Offshore-Anlagen werden dann 110 Milliarden Kilowattstunden jährlich ins Netz einspeisen, was etwa einem Fünftel des heutigen Strombedarfs in Deutschland entspricht. Zusammen mit den Anlagen an Land wird der Wind dann 30 Prozent der Stromnachfrage decken können. Ausgeschöpft sein wird das Potenzial selbst damit noch nicht: In den deutschen Gewässern liegt das verfügbare Angebot bei mehr als 200 Milliarden Kilowattstunden jährlich. Das ist mehr als heute die Atomkraft bringt.
Die größten Erfahrungen mit Offshore-Windkraft hat Dänemark, wo seit Jahren schon mehrere Parks am Netz sind. Der derzeit größte ist mit 160 Megawatt Leistung der Windpark Horns Rev, der 14 bis 20 Kilometer vor dem dänischen Esbjerg liegt. Mit seinen 80 Anlagen war er beim Aufbau 2002 der weltgrößte Windpark auf See. Er deckt allein zwei Prozent des dänischen Strombedarfs. Unter anderem mit den Erfahrungen aus Dänemark sollen künftig Windparks gebaut werden, die mehr leisten werden als konventionelle Kraftwerksblöcke. In der deutschen Nordsee zum Beispiel sind Parks mit bis zu 2000 Megawatt geplant. 13 Offshore-Projekte hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in der Nordsee bisher genehmigt, zudem zwei in der Ostsee. Und weitere 25 Projektanträge liegen dem BSH vor. Es wird also kräftig aufwärts gehen mit der Windkraft in den nächsten Jahren. Vor zwei Jahrzehnten sah das noch ganz anders aus. Damals war an der Elbmündung die Großwindanlage Growian errichtet worden, ein prestigeträchtiges Forschungsprojekt mit drei Megawatt Leistung. Doch die Zeit war dafür offensichtlich noch nicht reif. Wegen erheblicher technischer Probleme musste das Windkraftwerk bald wieder abgebaut werden. Die Gigantomanie hatte sich als fatal erwiesen, Größenwahn den Ruf der Maschinenbauer zwischenzeitlich ruiniert. Doch kleine Firmen, anfangs vor allem in Dänemark, ließen sich von dem Flop nicht beirren. Sie bauten munter kleine Windkraftanlagen, zumeist mit Leistungen um 100 Kilowatt, und fanden im Markt ein Auskommen. Die Käufer der Anlagen aber wollten immer mehr Leistung sehen, und so tasteten sich die Firmen in den folgenden Jahren an immer größere Maschinen heran: Im Jahr 1992 leistete jede neu installierte Turbine in Deutschland im Mittel etwa 160 Kilowatt, acht Jahre später waren es bereits gut 650 Kilowatt. Heute liegt die Leistung einer typischen Neuanlage bei rund zwei Megawatt, und die größten Maschinen erreichen sogar sechs Megawatt. Obwohl damit das Growian-Niveau weit überschritten ist, spricht von Gigantomanie und Größenwahn niemand mehr. Denn seit dem Fiasko der 80er-Jahre sind die Anlagen harmonisch gewachsen — immer nur so schnell wie sich auch das technische Wissen entwickeln konnte. Das war das Erfolgsrezept der Windkraft-Ingenieure.

Laut einer Studie wird die Ökobranche im Jahr 2020 mehr Mitarbeiter ernähren als die traditionellen deutschen Leitbranchen Maschinenbau oder Autoindustrie. Das sagte Torsten Henzelmann von der Unternehmensberatung Roland Berger der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. In wenigen Jahren nähmen Ökounternehmen mehr Geld ein als die beiden Vorzeigebranchen zusammen. Im Auftrag der Bundesregierung befragten die Berater von Roland Berger 1500 Firmen der Umwelttechnologie. Die Studie soll im Juni offiziell veröffentlicht werden.

Bernward Janzing, 10.4.2007, www.badische-zeitung.de

 

Hinterer Hochwald bei St. Peter über 50 Prozent mehr Strom

Die Nutzung der Windkraft auf den Höhen des Südschwarzwaldes zahlt sich aus. Jüngstes Beispiel: Nur vier Monate nach Inbetriebnahme von zwei neuen Windkraftanlagen bei St. Peter konnten die Betreiber jetzt eine erste positive Bilanz ziehen. Harsche Kritik übten Vertreter des Bundesverbandes Windenergie und der Freiburger Ökostromgruppe bei einem Vor-Ort-Pressegespräch an der angeblichen "Windkraftblockade-Politik" der Regionalverbände und der baden-württembergischen Landesregierung.

"Seitdem die beiden Windturbinen Mitte November ihre Stromproduktion aufgenommen haben, wurde eine deutlich höhere Strommenge ins Netz eingespeist als ursprünglich prognostiziert" , sagte Erhard Schulz vom Landesverband Windenergie, während in über 100 Metern Höhe sich bei kaum spürbarem Wind die mit roter Farbe markierten Rotoren der Windkraftanlage nahezu lautlos bewegten. Schulz gab bekannt, dass in den zurückliegenden knapp vier Monaten über 50 Prozent der ursprünglich erwarteten jährlichen Strommenge erzeugt werden konnten. Dies wertete Bürgermeister Gottfried Rohrer aus St. Peter als deutlichen Beweis für die gelungene Standortwahl im Gewann "Hinterer Hochwald" nahe der Gemarkungsgrenze Richtung Simonswald. "Der Standort ist nicht von weitem sichtbar und wird deshalb von der Bevölkerung als nicht störend betrachtet", stellte Rohrer zufrieden fest. Insgesamt 122 Kommanditisten finanzierten die zwei Windräder der "Regiowind GmbH & Co KG St.Peter " mit einer Investitionssumme von 4 560 000 Euro. Beide Anlagen haben eine Leistung von jeweils 2000 Kilowatt.

Kritik am Regionalverband Südlicher Oberrhein übte Andreas Heizmann vom Bundesverband Windenergie. Das Gremium habe vor exakt einem Jahr beschlossen, keine exponierten Flächen mit hervorragenden Windverhältnissen für den Bau von Windkraftanlagen zuzulassen. Mit dieser Entscheidung bleibe das wirtschaftliche Windpotenzial der Region Südlicher Oberrhein, welches den Jahresstrombedarf von rund 1,2 Millionen Bürgern entspricht, ungenutzt. Mit dem damals verabschiedeten Regionalplan seien die Chancen für eine klimafreundliche Stromerzeugung vertan worden. "Durch wenige Windenergieanlagen an exponierten Flächen mit sehr guten Windverhältnissen kann sauberer Strom wirtschaftlich erzeugt werden. Durch die Ausweisung unwirtschaftlicher Standorte wird absichtlich Klimaschutz verhindert" , sagte Heizmann. Angesichts des raschen weltweiten Klimawandels appellierte auch Andreas Markowsky an die zuständigen Politiker, die unverantwortliche "Blockadepolitik" bei der Windenergienutzung aufzugeben. "Freiburg wird durch den Klimawandel eine Verdopplung der Hitzetage bekommen. Da wirkt sich eine bewusste Verhinderung der Windenergie als Gesundheitsgefährdung für die Menschen aus" , sagte Markowsky, Betreiber von bisher 25 Windturbinen und Sprecher der Freiburger Ökostromgruppe. Er erinnerte, dass Baden-Württemberg bisher lediglich 0,47 Prozent des Strombedarfs aus der Windenergie nutze. Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen liege der Anteil der Windenergie am Gesamtstrombedarf immerhin bei 3,2 Prozent. Und in Rheinland-Pfalz sogar bei 6,1 Prozent.
28.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Neue Windräder - St. Peter produziert mehr Strom, als es verbraucht

Die beiden neuen Windkraftanlagen im Bereich Schönhöfe in über 1000 Metern Höhe auf Gemarkung St. Peter nehmen dieser Tage ihren Betrieb auf. Die Stahltürme wurden Mitte Oktober aufgebaut, die mächtigen Flügel der 121 Meter hohen Anlagen in den vergangenen Tagen. Jetzt können die Herbst- und Winterstürme kommen.

Die Firma Regiostrom als Betreiber rechnet einer Pressemitteilung zufolge mit bis zu sechs Millionen Kilowattstunden an jährlichem Stromertrag. In diesem Bürgerbeteiligungsmodell sind noch wenige Anteile frei. Von 1,35 Millionen Euro erforderlichem Eigenkapital sind bisher bereits 1,1 Millionen gezeichnet. Mindestanteile gibt es ab 3000 Euro. Regiowind prognostiziert eine jährliche Rendite von sieben Prozent. Bau, Vermarktung und Betrieb der zwei Windkraftanlagen mit je 2000 Kilowatt installierter Leistung liegt in den Händen der regiowind GmbH, einer gemeinsamen Tochter des regionalen Energieversorgers badenova und der Ökostrom GmbH. Es kommen zwei Windkraftanlagen vom Typ E-70 E4 des Marktführers Enercon mit einer Nabenhöhe von 85, einer Gesamthöhe von 120,50 und einem Rotordurchmesser von 71 Meter zum Einsatz. Noch im Herbst soll der erste emissionsfreie Strom geerntet werden, mit dem St. Peter und die Anteilseigner einen großen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz in der Region leisten. Die beiden Windkraftanlagen ersparen der Umwelt jährlich 4500 Tonnen Kohlendioxid. Die erwartete Strommenge von sechs Millionen Kilowattstunden jährlich entspricht dem Jahresverbrauch von 2000 Haushalten.

Zusammen mit vorhandenen Windkraft-, Wasserkraft-, Bioenergie- und Solaranlagen wird die Gemeinde St. Peter damit nun rechnerisch mehr Strom erzeugen, als der Ort insgesamt verbraucht. Damit wird die Kommune zum respektablen Exporteur von sauberem Strom. Regiowind-Geschäftsführer Johann-Martin Rogg sagte dazu: "Wieder haben Bürger gezeigt, dass ihnen eine zukunftsfähige Energieversorgung wichtig ist und dass sie bereit sind, in konkreten Projekten verantwortungsbewusst zu handeln"
30.10
.2006, Badische Zeitung

 

 

 

Rotoren-Ausverkauf am Ittenschwander Horn in Fröhnd?

Wegen viel zu geringer Windausbeute wird einer der beiden Rotoren auf dem Ittenschwander Horn wahrscheinlich abgebaut / Markowsky: Gutachter hat sich geirrt

Seit gerade mal einem knappen Jahr sind die beiden Windrotoren auf dem Ittenschwander Horn im Betrieb. Doch der untere der beiden 80 Meter hohen Türme könnte schon in wenigen Wochen wieder verschwunden sein. Der Grund: Der Rotor erzeugt nicht einmal die Hälfte der im Vorfeld prognostizierten Energie. Und weil eine Besserung nicht in Sicht ist, setzt der Betreiber, die Ökostrom Freiburg , mittlerweile auf einen zügigen Verkauf der fast zwei Millionen Euro teuren Anlage. "Wir prüfen das zurzeit" , bestätigte Ökostrom-Geschäftsführer Andreas Markowsky, entsprechende Informationen der Badischen Zeitung. Im täglichen Betrieb habe sich gezeigt, dass die beiden Gutachter mit ihren Ertragsprognosen im Vorfeld zumindest für die untere der beiden Anlagen im "Windpark Fröhnd, hoffnungslos daneben lagen. Noch nicht einmal die Hälfte der erwarteten Kilowattstunden habe der Rotor produziert. Damit laufe die Anlage defizitär, was ein entsprechendes Handeln notwendig mache. Laut Markowsky kann der von der Firma Enercon erstellte Turm (Neupreis: 2 Millionen Euro) nach einer so geringen Laufzeit mit einem geringen Abschlag noch gut verkauft werden. "Die Nachfrage ist groß auf dem Windenergie-Markt." Für seinen Vorschlag erntete Markowsky kürzlich bei der Gesellschafterversammlung kaum Gegenwind sondern im Gegenteil große Zustimmung. Der Fröhnder Windpark gehört 151 vorwiegend aus dem Landkreis Lörrach stammenden Kommanditisten, die knapp 1, 4 Millionen Euro der Gesamtinvestititionssumme von 4,6 Millionen Euro aufgebracht und in einen Fonds eingezahlt haben. Sollte der Rotor verkauft werden, könnten davon die Bankschulden für den Windpark weitgehend beglichen werden und die ersten Gewinnauszahlungen erfolgen. "Die Anteilseigentümer müssten nach einem Teilabbau aber ihre langfristigen Rendite-Erwartungen deutlich zurückschrauben" , bedauert Markowsky. Gleichwohl ist er sicher: "Da bleibt kein böses Blut."

"Das wäre für die Gemeinde enttäuschend" , kommentierte Fröhnds Bürgermeister Gerhard Wiezel die Teilrückzugs pläne am Ittenschwander Horn. Er hoffe weiterhin darauf, dass es zu diesem "letzten Schritt " nicht kommen werde. Sofern die Ökostrom-Betreiber ernst machen, dürften sich natürlich auch die Pachtzahlungen für den Windpark an die sich finanziell nicht gerade im Aufwind befindliche Gemeinde spürbar reduzieren. Doch es sieht nicht so aus, als ob den Windparkbetreibern noch allzu viele Alternativen zu dem ins Auge gefassten Verkauf blieben. Ein neues zwischenzeitlich von der Ökostrom in Auftrag gegebenes Gutachten hat Geschäftsführer Markowsky darin bestärkt, den Turm lieber heute als morgen in neue Hände zu übergeben. Nach dem Gutachten ist, so Markowsky , "nicht zu erwarten, dass sich die Situation erheblich verbessert. " Geprüft worden sei in der aktuellen Expertise eines Hamburger Windkraftexperten, ob etwa eine Erhöhung des aktuell 80 Meter hohen Rotorturms die Ertragslage verbessen könnte. Das Ergebnis lautet: negativ. Auch eine Verlagerung des Standortes um einige Meter bis Kilometer — etwa auf den Zeller Blauen — birgt, so Markowsky, die hohe Gefahr des neuerlichen Scheiterns an den Naturgegebenheiten. Keinen "griffigen" Hinweis hat der Windexperte aus dem hohen Norden darauf gefunden, warum die beiden Erst-Gutachter so haben danebenliegen können. Laut Andreas Markowsky sind die Windverhältnisse im Bereich des unteren Turms in der Praxis einfach wesentlich komplizierter für den Betrieb einer Windkraftanlage, als sich dies in der Theorie habe prognostizieren lassen. "Die Gutachter trifft da keine Schuld" . Auch Markowsky empfindet den wohl bereits im Oktober anstehenden Turmabbau als einen "Rückschlag für die Windkraft " im Landkreis Lörrach. Solche Rückschläge seien allerdings niemals völlig auszuschließen.

Der am 11. September 2005 in Betrieb gegangene Windpark Fröhnd ist die einzige Windkraftanlage im Landkreis. Die beiden Rotoren sollten ursprünglich gemeinsam rund 6,6 Millionen Kilowattstunden pro Jahr — Strom für etwa 2200 Haushalte pro Jahr — produzieren. Vor der der Eröffnung hatte es sogar Hoffnungen gegeben, dass der Park eines Tages noch um weitere Rotoren erweitert werden könnte. Die vergangenen Monate hatten sich dann aber als überaus windarm erwiesen. Nach einer im Internet veröffentlichten Tabelle hat der Windpark Fröhnd (beide Rotoren) in den vergangenen zwölf Monaten gerade mal 2814 Megawattstunden Strom produziert. Das hat dazu geführt, dass der Jahresertrag der GmbH mit rund 253000 Euro weit unter den prognostizierten 560000 Euro blieb.

26.8.2006, Badische Zeitung

 

Zwei weitere Windräder am Plattensee ob St. Peter

Im kommenden Sommer werden sich zwei neue Windräder am Plattensee in St. Peter drehen. Sie werden jährlich sechs Millionen Kilowattstunden elektrischen Strom erzeugen, was dem Verbrauch von 2000 Haushalten entspricht. Bauherrin ist die Freiburger Regiowind Verwaltungs-GmbH, eine jeweils hälftige Tochter der Badenova AG und der Ökostrom Erzeugung Freiburg GmbH.

Rund 4,5 Millionen Euro wird dieses Unternehmen investieren. 1,35 Millionen Euro davon sollen Privatanlegern einbringen; sie werden die Kommanditgesellschaft Regiowind GmbH & Co. St. Peter bilden. Die Badenova und der Verein für Erneuerbare Energien in der Region Freiburg, Fesa, werden die Beteiligungen vermarkten. Die Mindestanlage beträgt 3000 Euro. Gottfried Rohrer, Bürgermeister der Gemeinde St. Peter, freut sich, dass das Projekt verwirklicht wird, und zwar auf der Basis eines breiten Konsenses in Bezug auf die Flächenleitplanung zwischen den Kommunen im Dreisamtal sowie St. Peter, Glottertal und St. Märgen. “ Ich bin für Windkraft, aber nicht um jeden Preis und nicht an jedem Standort” , sagte Rohrer bei einer Pressekonferenz am gestrigen Montag im Rathaus. Zu keinem Zeitpunkt im Verlauf der Planungsphase und des Genehmigungsverfahrens sei das Gewann “ Schönhöfe” am Plattensee in einer Höhe von gut 1000 Meter über dem Meeresspiegel in Frage gestellt worden. Die Rotoren werden an 85 Meter hohen Türmen angebracht. Der Inhaber eines landwirtschaftlichen Betriebes hat dort im bereits vor zehn Jahren ein Windrad mit einer Jahresleistung von einer Millionen Kilowattstunden Strom errichtet.
Diese Anlage erlaubt weitgehend sichere Angaben über die voraussichtliche Ertragskraft der neuen Windräder und damit auch Angaben zur Rendite des eingesetzten Kapitals. Die soll, so Andreas Markowsky, Geschäftsführer der Regiowind Verwaltungs-GmbH, sieben Prozent nach Steuern betragen. Für die GmbH ist das nun genehmigte Vorhaben das dritte Investitionsprojekt in Südbaden mit insgesamt zehn Windrädern. Weitere Anlagen befinden sich in Lahr-Seelbach und auf Freiburger Gemarkung am Rosskopf und an der Holzschlägermatte. Als Streiter für die Windkraft in St. Peter und als Sprachrohr für ihre Befürworter in der Politik wirkt der Energietechniker und Kreisrat Johannes Dreier aus Gottertal. Auch er freut sich über die neuen Anlagen als “ Beitrag zum Klimaschutz” . Sie werden den Ausstoß von 4500 Tonnen Kohlendioxid vermeiden. Badenova-Vorstand Mathias Nikolay bezeichnet das Projekt als weiteren Baustein in der guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Peter. Die unterhält mit der Badenova einen Konzessionsvertrag über die Stromversorgung und lässt sich bei der Wasserversorgung beraten.
Alles von
Silvia Faller vom 20.12.2005 auf
www.badische-zeitung.de lesen

 

Geldflaute bei Regiowind - Dieses Jahr keine Ausschüttung

Zu wenig Wind: Regiowind kann dieses Jahr keine Ausschüttung bezahlen. Die Gesellschafter der Windkraftanlagen auf dem Rosskopf und auf der Holzschlägermatte müssen auf eine Rendite verzichten. Im vergangenen Jahr hatten die Anteilseigner noch eine Ausschüttung in Höhe von sechs Prozent auf ihr investiertes Kapital erhalten.

Wie die Betreibergesellschaft Regiowind bestätigte, lassen die schwachen Winde der vergangenen Monate und die daraus resultierenden schlechten Stromerträge die Auszahlung einer Rendite nicht zu. Auch die Windparks in Ettenheim, Freiamt, Kippenheim, Mahlberg und Weissmoos könnten dieses Jahr keine Ausschüttung bezahlen, sagt Andreas Markowsky, Geschäftsführer des Windparkbetreibers Ökostromgruppe Freiburg. Die Gesellschafter seien in diesen Tagen per Post darüber informiert wurden. Einzig und allein die Anlage in Yach, deren Standort in 1115 Meter Höhe auch im bundesweiten Vergleich Spitzenqualitäten erreicht, habe in diesem Jahr bereits Geld ausgeschüttet.

Das Jahr 2005 sei in Süddeutschland „ außerordentlich windschwach“ gewesen, sagt Markowsky. Mindererträge von bisher rund 20 Prozent seien die Folge. Zwar habe das Jahr noch vielversprechend mit einem überdurchschnittlichen Januar begonnen, doch alle folgenden Monate seien äußerst flau geblieben. Allein in den Monaten August bis Oktober fehlten Regiowind bei den Anlagen auf Rosskopf und Holzschlägermatte 1,6 Millionen Kilowattstunden, was zu einem Umsatzausfall von 142 000 Euro führte. Noch im Juni hatte die Gesellschafterversammlung von Regiowind eine Ausschüttung in Höhe von fünf Prozent der Einlagen beschlossen. Die sei jedoch aufgrund der aktuellen Windbilanz nicht zu verantworten, heißt es nun von Seiten der Geschäftsführung. Die Windmüller leiden derzeit unter einer Flaute, die durchaus ungewöhnlich ist. Immerhin war 1998 hierzulande das letzte überdurchschnittliche Windjahr. Das Jahr 2000 war noch mittelmäßig. „ Wenn das Alte Testament Recht hat, kommen nach sieben mageren jetzt die sieben fetten Jahre“ , will Regiowind in diesen Tagen seinen Kommanditisten Hoffnung machen.
Ein kleiner Lichtblick immerhin waren die letzten Novembertage, die dem Monat noch zu einem halbwegs respektablen Ergebnis verhalfen. „ An manchen Tagen brachten die Anlagen auf der Holzschlägermatte jeweils mehr als 30 000 Kilowattstunden“ , sagt Markowsky. Allein zwischen dem 22. und 28. November sei mehr Strom erzeugt worden als in den ersten drei Novemberwochen zusammen. So hoffen nun die 521 Gesellschafter von Regiowind sowie hunderte Anleger weiterer Windkraftanlagen in der Region auf einen stürmischen Winter. „ Dann werden die Ausschüttungen natürlich entsprechend nachgeholt“ , verspricht Markowsky.
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Bernward Janzing vom 3.12.2005 auf www.bzol.de lesen


 

Windkraft ist effektivste und umweltverträglichste Energie

Windkrafträder sind sichtbar. Die Wolke von Tschernobyl war unsichtbar. Windkrafträder sind ein Zeichen dafür, dass man sich mit der wachsenden Umweltbelastung durch die Verbrennung von Öl und Kohle und dem damit verbundenen Klimawechsel nicht abfindet. AKWs stellen eine unbeherrschbare Energiequelle dar. Ein möglicher Gau, zum Beispiel in Fessenheim, könnte zur Folge haben, dass der schöne Schwarzwald stehen bleibt, aber die überlebenden Menschen ihn nicht genießen können. Der fortgesetzte Verbrauch von fossilen Brennstoffen wird früher oder später dazu führen, dass Stürme wie Lothar – bald ziehen die Hurrikans auch nach Europa – den Wald vernichten. Der einzige Ausweg ist, auf die erneuerbaren Energien zu setzen, die uns von der Gefahr der atomaren Strahlung und überdies von der Abhängigkeit von Öl aus dem Orient befreien. 
Die effektivste umweltverträglichste Energie ist zur Zeit die Windkraft. Sie ist schnell aufgebaut – schneller als Behörden eine erteilte Genehmigung zurücknehmen können – und leistet bislang erheblich mehr als Solar-, Biogas- und Holzpellet-Anlagen, von der gerade erst andiskutierten Erdwärme ganz zu schweigen.
Die Richter aus Mannheim haben sich die Windräder auf der Holzschlägermatte angesehen, aber sie haben ihr eigenes Ziel, „die dauerhafte Sicherung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts und der Vielfalt, Eigenart und Schönheit, sowie des Erholungswerts von Natur und Landschaft“ aus dem Auge verloren. Ihnen scheint nicht klar zu sein, dass die Verhinderung der Windkraftanlagen – sei es in vorauseilendem Gehorsam durch den Landrat, sei es durch nacheilenden Gehorsam durch die Richter – der schnellste Weg ist, die oben beschriebenen Gefahren zu verstärken. Wenn es sich bewahrheiten sollte, dass die Erde auch ohne die Windkraft zu retten ist – schön wär’s! – lassen sich die Räder schnell und ohne strahlenden Müll wieder abbauen.

Herwig Wulf, Kirchzarten am 2.11.2005 in der BZ - Leserbrief zu „Gericht lehnt Windräder am Schauinsland ab“, Beitrag von Wulf Rüskamp (Politik, 14. Oktober):


 

 

Richter vom VGH Mannheim bei Holzschlägermatte-Windrädern

Die Richter des Verwaltungsgerichtshofs (VGH) Mannheim hatten keine Gummistiefel dabei. Im Anzug oder im schwarzen Kostüm nahmen am 11.10.2005 die drei VGH-Richter Michaela Ecker, Andreas Schieber und der grauhaarige Vorsitzende Manfred Stopfkuchen-Menzel die Windräder an der Holschlägermatte in Augenschein.

12.30 Uhr: Nach der Verhandlung im Technischen Rathaus beginnt die Besichtigung auf der Stadtbahnbrücke am Bahnhof. Doch die beiden Windräder sind bei leicht diesigem Wetter kaum zu sehen. Viel besser sieht man die vier Pendants am Rosskopf, aber die stehen ja nicht im Landschaftsschutzgebiet. Und damit auch nicht zur Debatte .

15.00 Uhr: Die Richter haben zu Mittag gegessen („ein hungriger Richter ist kein guter Richter“, sagt Stopfkuchen-Menzel) und treffen sich auf der Eduardshöhe mit je fünf Vertretern des Regierungspräsidiums (RP) und der Stadt Freiburg. Beide Seiten versuchen , die Richter auf Aspekte aufmerksam zu machen, die für oder gegen eine Verunstaltung des Landschaftsbildes sprechen. „Die 130 Meter hohen Windräder haben eine ganz andere Dimension als das kleine Gasthaus daneben“, betont Peter Stocks vom RP. „Der Blick hier ist bereits durch die Stromleitung im Vordergrund optisch vorbelastet“, kontert Achim Bostedt von der Stadt. Was Stopfkuchen-Menzel einleuchtet, spricht er auf ein Diktierband. Fotos macht der Richter keine. „Es gibt schon so viele Fotos“, sagt er. Wie bestellt rufen Wanderer der Gruppe zu: „Wir sind dagegen!“ „Gut“, ruft Stopfkuchen-Menzel zurück. Hat er sein Urteil schon gefällt? Pflichtet er ihnen bei? Die Richter lassen sich wenig anmerken.

Blick nach Osten über die Eduardshöhe zur Holzschlägermatte um 15.30 Uhr

15.30 Uhr: Mit Autos begibt sich die mobile Gerichtsverhandlung zur Holzschlägermatte. Hinter dem Gasthaus stehen die Windräder. Es gibt wenig zu diskutieren.

15.40 Uhr: An der Bergstation der Schauinslandbahn sehen die Richter die Anlagen von oben. Die Rotoren sind jetzt ein Blickfang unter vielen. Die Beteiligten rücken zusammen, weil die Seilbahn relativ laut ist. „Von unbeeinträchtigtem Naturgenuss kann man hier ja wohl nicht sprechen“, bemerkt Stadt-Vertreter Bostedt.

16.00 Uhr: Fußmarsch zum Aussichtsturm auf dem Schauinsland. Macht es Sinn hochzusteigen? „Wenn schon, denn schon“, sagt Stopfkuchen-Menzel unternehmungslustig. Hier sind wieder viele Wanderer, die Schlipsträger fallen auf. Ein Kind fragt seine Eltern: „Feiern die hier Geburtstag?“. Alle lachen, die Stimmung ist gelöst. Stadt- und RP-Vertreter besprechen am Rande konkrete Fragen aus ihrem Arbeitsalltag.

16.20 Uhr: Auf der Terrasse des Berghotels Schauinsland ein letzter Blick nach unten auf die rot-weiß gestrichenen Rotoren, dann eröffnet Stopfkuchen-Menzel eine letzte Runde der mündlichen Verhandlung. Alle stehen zwanglos im Halbkreis, die Herbstsonne strahlt, die Vertreter von Stadt und RP halten ihre Abschlussplädoyers aus dem Stegreif. „Eine Befreiung von den Anforderungen des Landschaftsschutzes ist an diesem Ort nicht möglich“, betont Manfred Gippe für das Land. Für die Stadt hält Babette Köhler dagegen: „Wie wir gesehen haben, sind die Beeinträchtigungen sehr begrenzt.“ Dann beendet Stopfkuchen-Menzel die Verhandlung. Das Urteil gibt's am Donnerstag. Der 64jährige Vorsitzende ist froh, dass die Windräder schon stehen, „sonst kann man sich das ja gar nicht richtig vorstellen.“'
Alles von
Christian Rath vom 12.10.2005 lesen Sie auf www.bzol.de


 

 

Stromrebell mit Windkraft - Josef Pesch in Fröhnd

Fröhnder Windparkbauer Josef Pesch erhält Ehrenpreis von EWS und Stadt Schönau


"Wenn der Wind weht, löscht er die Kerze und facht das Feuer an": Stromrebell des Jahres 2005 ist Josef Pesch, Landesvorsitzender des Bundesverbandes Windenergie. Zum sechsten Mal verliehen die Schönauer Energie-Initiativen und die Stadt Schönau diesen Ehrenpreis, bestimmt für Menschen, die sich durch ihr Engagement im Umweltbereich verdient gemacht haben.

Josef Pesch setzt sich seit über 20 Jahren für erneuerbaren Energien ein. Seine Firma, die Fesa GmbH in Freiburg, bringt Menschen zusammen, damit diese gemeinsam die Investitionen für den Bau von Wind-, Wasser-, Sonnen- oder Biomassekraftwerken aufbringen können. Als in den 90er-Jahren Geld für
die Gründung der Elektritzitätswerke Schönau (EWS) gebraucht wurde, steuerte auch Pesch einen ansehnlichen Betrag bei. EWS-Geschäftsführerin Ursula Sladek verkündete am Samstag abend in ihrer Laudatio, dass der Preis zugleich als Signal der EWS in Sachen Windkraft zu verstehen sei: "Wir unterstützen sein Engagement für die Windkraft in Fröhnd, Freiburg, Freiamt und all den anderen windhöffigen Standorten im Schwarzwald". Dem schloss sich Bürgermeister Bernhard Seger an: "Ich wünsche uns Feuer und Wind für eine nachhaltige Energienutzung!" Der sichtlich gerührte neue Stromrebell Pesch trug sich ins Goldene Buch der Stadt Schönau ein und hatte nur dies zu sagen: "Rebellen sind immer Störfälle - was wären wir ohne sie?".

Im Oberen Wiesental haben sich Josef Pesch und seine fesa 2005 einen Namen gemacht durch den Bau des Fröhnder Windparks. Immer wieder hatte er vor Ort für das Projekt auf dem Ittenschwander Horn - aus dem die EWS aus technischen Gründen keinen Strom beziehen - geworben. Die EWS hatten über das Wochenende zum Stromseminar eingeladen. Mit dabei war auch die Kabarettgruppe der "kleine Bühne" mit ihrem Programm "Hartz-Infarkt".
BZ vom 10.10.2005

Einen solchen Preis erhält man nie nur auf Grund von eigener Leistung,
sondern immer auch stellvertretend für alle, die mitgeholfen haben, Projekte
Wirklichkeit werden zu lassen und die Erneuerbaren Energien voranzubringen.
Allen diesen Strom-Rebellen herzlichen Dank und sonnige Grüsse,
Josef Pesch am 10.10.2005, mail@fesa-gmbh.de
 

 

 

Windpark Fröhnd wächst am Ittenschwander Horn 

Der Aufbau von zwei Windkraftanlagen auf dem Ittenschwander Horn, einem der windigsten Standorte im Land, kann in dieser und in der kommenden Woche hautnah miterlebt werden. Errichtet werden hoch über Fröhnd zwei 250 Tonnen schwere und 121 Meter hohe Anlagen des Marktführers Enercon mit je 2000 Kilowattstunden Leistung. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden bereits die Turmteile der ersten Anlage geliefert, Anschließend begann der Aufbau. Zu schaffen macht den LKW-Fahrern zur Zeit die wenig sommerliche Witterung. Das Fahren auf den matschigen, steilen Waldwegen wird dadurch zu einem noch etwas schwierigerem Abenteuer. Ein wenig verzögert hat sich die Anlieferung der Rotoren. Sie sollen jetzt am Freitag oder am Samstag geliefert werden . Für die zweite Anlage werden die Turmteile in der Nacht vom 11. auf den 12. Juli und die Flügel in der Nacht vom 12. auf den 13. Juli geliefert. 

Den ersten umweltschonenden Strom erzeugt der Windpark Fröhnd bereits in der zweiten Juli-Hälfte. Die beiden Windmühlen produzieren mit über sechs Millionen kWh pro Jahr sechsmal so viel Strom wie die Gemeinde Fröhnd insgesamt verbraucht.
BZ vom 8.7.2005

 

Zweites Bonndorfer Windrad am Krummen Föhrle

Auch in Bonndorf sprießt derzeit ein „Spargel“ aus dem Boden. Bis allerdings die Ernte eingefahren werden kann, müssen sich die Löwenstädter Windbauern noch etwas in Geduld üben. Am Dienstag, 19. Juli 2005, soll mit der Errichtung des zweiten Bonndorfer Windrades begonnen werden, wie Uli Spielberger in der öffentlichen UAK-Sitzung am Montag berichtete.

Die Vorarbeiten für die Errichtung der Anlage mit einer Nennleistung von 800 Kilowattstunden sind bereits gemacht. Das Fundament mit zwölf Metern Durchmesser am „Krummen Föhrle“ wurde im Frühjahr ausgehoben – sehr zum Erstaunen von Uli Spielberger mit dem Bagger. „Doch der Muschelkalk beim Föhrle ist sehr brüchig“, erklärte Spielberger. Zwei Wochen waren anschließend drei Mann einer örtlichen Firma damit beschäftigt, die Stahlverstärkung rund um den zwölf Tonnen schweren Fundamentring zu biegen. Anschließend wurde die futuristisch anmutende Konstruktion mit Beton ausgegossen. Dass beim Standort des neuen Windrades an der alten Dillendorfer Straße ein anderer Wind weht, zeigt das Gutachten, das Spielberger am Montag den Anwesenden präsentieren konnte. Vor allem aus süd-süd-westlicher Richtung, aus einer Talsenke Richtung Wellendingen, trifft das himmlische Kind auf das 76 Meter hohe Windrad und treibt es mächtig an. So wurde eine Leistung des neuen „Spargels“ von rund einer Million Kilowattstunden pro Jahr errechnet, die bei einem Einspeispreis von 8,6 Cent pro Kilowattstunde etwas über 86 000 Euro in die Kasse der Windrad GbR bläst. „Das bedeutet einen Kapitalertrag von zehn bis elf Prozent“, rechnete Spielberger vor.
Von den Einnahmen müssen aber Zins und Tilgung für den Bau der neuen Anlage bezahlt werden. Diese kostet insgesamt 7600000 Euro, wovon 330000 Euro Eigenmittel sind, der Rest wird fremdfinanziert. Bei einem Zinssatz von vier Prozent, so Spielberger, müssen jährlich 17000 Euro Zins und sollten 30 000 Euro Tilgung bezahlt werden. „So haben wir etwa 30000 Euro übrig, um Versicherungen, laufende Kosten zu zahlen und Gewinn auszuschütten“, so Spielberger. Auf den allerdings müssen die Windbauern in den ersten drei Betriebsjahren des Windrades verzichten – „zuerst muss getilgt werden“, sagte Spielberger.

Am Montag, 18. Juli, rollt voraussichtlich der Schwerlasttransporter an, der die Teile für die neue Anlage ans „Krumme Föhrle“ bringen wird. Die nachfolgenden drei Tage, 19., 20. und 21. Juli, wird der Windturm dann gen Himmel wachsen. Da sich dazu erfahrungsgemäß viele Interessierte einfinden, plant der UAK Information und leibliches Wohl zu verbinden. Dazu stellen die Gündelwanger Narren ihr Zelt auf. Darin wird zum einen der UAK über die 15 Jahre seiner Tätigkeit anhand von Schautafeln berichten und die Gäste mit Getränken und einfachen Speisen versorgen, zum anderen wird sich die NABU-Ortsgruppe Grafenhausen präsentieren.
Das Interesse an den beiden Windkraftanlagen in der Löwenstadt aber geht über die Region hinaus: Im August werden 100 Schweizer nach Bonndorf kommen, um sich vor Ort über die Windräder zu informieren. Für die UAK-Mitglieder ein Zeichen dafür, mit der Windkraft auf das richtige Pferd gesetzt zu haben.
BZ vom 15.6.2005

 

Regionalverband legt Konzept zur Steuerung von Windkraftanlagen vor

15 Flächen mit insgesamt 322 ha sind im Entwurf zur Fortschreibung des Regionalplans für die Errichtung regionalbedeutsamer Windkraftanlagen in der Region Südlicher Oberrhein vorgesehen. Zwischen Lauf und Löffingen können damit bis zu 56 zusätzliche Anlagen errichtet werden. Zusammen mit den 12 in diesen Gebieten bereits genehmigten Anlagen beträgt die installierbare Nennleistung rund 122 MW. .....
Alle interessierten Bürger, Institutionen oder Unternehmen können ab sofort alle Informationen zum Verfahren und den Inhalten der Regionalplanfortschreibung auf der Homepage des Regionalverbandes unter www.region-suedlicher-oberrhein.de abrufen und sind natürlich auch bei der öffentlichen Sitzung am 28. April herzlichst willkommen.
http://www.region-suedlicher-oberrhein.de/

 

 

Künstlerische Schalmeien - Windanlagen Holzschlägermatte

Jetzt haben wir's: "Die Windkraftanlagen an der Holzschlägermatte ( . . .) geradezu ein Glücksfall", so die künstlerisch-wissenschaftliche Aussage des Gutachtens von Herrn Schindler. Mit Verlaub, als Horbener und mit den Anlagen vor der Haustür könnte ich beim täglichen Blick aus dem Fenster auf die Monster gerne verzichten.

Aber bleiben wir - in der gebotenen Kürze - sachlich: Windkraft deckt einen winzigen Teil unseres Energiebedarfs ab, ist hoch subventioniert (unsere Steuergelder; selbst Herr Clement steht ihr inzwischen skeptisch bis ablehnend gegenüber) und - am schlimmsten - ökonomisch nicht vertretbar (teure Stand-by-Schaltungen von Kohlekraftwerken etc.; die Fa. Walter hat nebenbei gesagt ihren Konkurs durch den Bau von Windkraftanlagen, unter anderem an der Holzschlägermatte und auf dem Rosskopf auch nicht verhindern können).
Über Ästhetik kann man streiten, unbestritten ist: Kulturlandschaft lebt von der nachhaltigen Sicherung von Kultur, aber auch von Landschaft. Letztere gehört zu den knappen Ressourcen, deren Erhaltung wir auch den nachfolgenden Generationen schulden. Es sei hier die Frage erlaubt, wie viel Druck unsere sensible Schwarzwaldlandschaft aushält? Und sollte man nicht wenigstens die Errichtung von Windenergieanlagen auf Standorte beschränken, die ohnehin schon durch Fernstraßen, Fernsehtürme etc. "vorbelastet" sind? Oder besser noch: sie ganz in die norddeutsche Tiefebene oder "off-shore" in die Nord- bzw. Ostsee verbannen? Falls Windkraft jedoch in hohem Maße unwirtschaftlich bleibt, sollte man vielleicht in der Tat zugunsten anderer alternativer Energiequellen (Biomasse, Geothermie etc.) ganz auf sie verzichten. Die künstlerischen Schalmeien von Herrn Schindler liefern jedenfalls - ohne den geringsten Bezug auf andere wichtige Aspekte in der Betrachtung der Windenergie - einen sehr einseitigen Beitrag. Aber das haben Auftragsgutachten - zudem vom Betreiber der Anlagen bestellt und bezahlt - halt so an sich.
Leserbrief von Dipl. Ing. Gunter Hildenbrand, Horben am 8.4.2005 in der BZ

 

Holzschlägermatte-Windkraftanlagen keine Verunstaltung des Landschaftsbildes

Die Windkraftanlagen an der Holzschlägermatte am Schauinsland: Eine "Landschaftsbildanalyse" des Freiburger Künstlers Richard Schindler

Im Oktober 2003 wurden der Freiburger Künstler Richard Schindler und das Institut für Visual Resources Development & Visual Profiling - Schindlers künstlerisches Unternehmen in Sachen visueller Bewusstseinsbildung - mit einem Gutachten beauftragt. Zu überprüfen waren die Windkraftanlagen an der Holzschlägermatte am Schauinsland. Ob sie dem Landschaftsbild verträglich seien. Ob "Vielfalt, Eigenart und Schönheit" von Natur und Landschaft, die das Naturschutzgesetz als schutzwürdig aufruft, gewahrt oder angegriffen seien.

Erteilt hat den singulären Auftrag an einen bildenden Künstler die Firma regiowind, Betreiberin der Windräder, im Hinblick auf eine Klage gegen die Stadt Freiburg, die, auf Druck des Regierungspräsidiums, die Baugenehmigung für die Windkraftwerke zurückgezogen hatte. Eine Verhandlung, bei der die Schindler'sche "Landschaftsbildanalyse" zum Einsatz hätte kommen können, hat es bis heute nicht gegeben. Aber das Gutachten mit seinen mehr als 300 DIN-A4-Seiten ist per se die Betrachtung wert. Das Ergebnis allen Fragens und Infragestellens resümiert die opulente Schrift gleich eingangs: "Die Windkraftanlagen an der Holzschlägermatte stellen keine Verunstaltung des Landschaftsbildes dar." Und zugespitzt noch: Es müsse festgestellt werden, dass das "Erscheinungsbild der Anlagen im Landschaftsbild als Ganzem geradezu ein Glücksfall ist". Was folgt, ist die differenzierte Begründung. Dabei holt die Untersuchung kulturhistorisch weit aus. Sie basiert auf Quellenstudium zum landschaftsästhetischen Bild des Schwarzwalds, entwickelt eine präzise Ansicht der Windräder und entwirft Sichtskizzen der Anlage im Landschaftsraum. Schließlich ergänzt sie sich durch Interviews mit Künstlerkollegen, die Schindlers Anschauung und Schluss stützen.
.....
Es kann hier nicht, das will die Untersuchung deutlich machen, von einem Angriff auf einen natürlichen Urzustand die Rede sein. Es geht um eine Landschaft, die durch die Spuren der Nutzung geprägt ist, die kulturhistorisch immer Landschaft im Wandel war. Darin nun sei die Doppelanlage nicht nur zumutbar, sondern in ihrer Wirkung klärend. Ein Verzicht auf sie wäre geradezu als ein Verlust für den Schwarzwald zu sehen. Der Betreibergesellschaft attestiert das Gutachten, dass sie allzu defensiv mit der "visuellen Ressource", die die Generatoren bedeuten würden, verfahre. Nicht die partiell verwendete grüne Tarnfarbe sei angezeigt, sondern ein selbstbewusster Silberton, der den Kontrast auch ausspricht. "Die meisten schauen nicht wirklich hin", schließt der Maler Bernd Seegebrecht im Gespräch mit Schindler. Hinschauen praktiziert die Studie nun im umfassenden Sinn. Der vorliegende Streitfall, der die "gesellschaftliche Legitimation eines Gebrauchsgegenstandes von seiner ästhetischen Qualität abhängig" macht, provoziert dies Nachschauen - und stellt sich dem Gutachter damit als Glücksfall dar. Und im Zusammenhang der Installation an der Holzschlägermatte geht es ja letztlich um nichts anderes als darum, den Schwarzwald zu verstehen.
Ganzen Text vom 26.3.2005 auf www.bzol.de 

 

 

 

Teufel: Windenergie ist ökonomisch bedenklich

Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) hat weiter Vorbehalte gegen einen Ausbau der Windenergie. Wenn man im Land wie von der Bundesregierung gewünscht 15 Prozent des benötigten Stroms mit Wind erzeugen würde, wären dazu bis zu 5000 Windkraftanlagen erforderlich, sagte Teufel. Eine Zunahme von derzeit 252 auf 5000 solcher Anlagen müsse eine Horrorvorstellung für jeden sein, dem Naturschutz und Landschaftserhalt am Herzen liegen. "Es ist nicht zu verantworten, einen solchen Wald von Windrädern in die Landschaft zu stellen", sagte Teufel. Die Integration der von der Bundesregierung bis 2015 gewünschten Windkraftleistung von 37 000 Megawatt in das elektrische Verbundnetz verursache Kosten in Höhe von bis zu 2,3 Milliarden Euro, sagte Erwin Teufel.
Stuttgarter Nachrichten vom 1.3.2005

 

Windkraftanlage Olpenhütte/Lenzkirch - Windmüller sucht Geldgeber 

In einer zweiten Vorstellungsrunde erläuterte Wolfgang Gampp sein Windenergie-Projekt den interessierten Besuchern. Dabei zeigte er im "Rössle" in Faulenfürst die Möglichkeiten einer finanziellen Beteiligung, sei es als stille Beteiligung oder als Kommanditist auf. Auf Lenzkircher Gemarkung möchte Gampp im Gewann Olpenhütte eine 1000 KW-Anlage erstellen. In der Zwischenzeit ist die Windkraftanlage Olpenhütte GmbH gegründet worden. Die erweiterte Rechtsform als Co KG nimmt dann Gestalt an, wenn die ersten finanziellen Beteiligungen in einer Größenordnung zwischen 5000 Euro und 50 000 Euro eingezahlt werden. "Windmüller" Gampp möchte über diese Beteiligungen eine Finanzdecke von 300 000 Euro erreichen. Mit 25 bis 30 Beteiligungen, so schätzt Gampp, müsste dieses Ziel zu erreichen sein. Mit Interessenten aus Dogern, Lenzkirch, Titisee-Neustadt, Schluchsee und Grafenhausen, um nur einige Orte zu nennen, würden Gespräche geführt, sagt Gampp im BZ-Gespräch. Das Treuhänderkonto auf dem die Beteiligungen einzuzahlen sind, werde demnächst eröffnet und von einem Steuerberater verwaltet. Die Beteiligungsfrist endet am 15. März. Noch in diesem Jahr möchte Gampp die Windrotoren sich drehen lassen und damit Energie erzeugen. Die Anlage sei kurzfristig lieferbar und in wenigen Wochen auch installiert.
BZ vom 12.2.2005

Windkraft Olpenhütte, c/o Wolfgang Gampp, Tel 07656/9889922, w.gampp@t-online.de


 

 

Regenerative Energien fördern - Glaeser gegen Salomon

BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD (BZ). Regenerative Energie werde im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald stiefmütterlich behandelt, kritisiert der Kreisverband der SPD. Schuld daran sei Landrat Jochen Glaeser, heißt es in einer Pressemitteilung von Bert Riesterer aus Staufen, der im Kreisverband Sprecher für regenerative Energie ist. Die Ausgabe von Jodtabletten an die Bevölkerung sei nicht die Lösung des Problems, sondern nur "Kosmetik" im Falle einer atomaren Katastrophe im Atomkraftwerk Fessenheim, so Riesterer in Bezug auf die Forderung der Grünen, Jodtabletten an die Bevölkerung zu verteilen. Der Freiburger Oberbürgermeister Salomon (Grüne) habe sehr genau begriffen, so der SPD-Sprecher weiter, dass der Ausstieg aus der Atomkraft ohne die Windkraft als bedeutendem Bestandteil des Mixes aus regenerativen Energiequellen nicht zu realisieren ist. Eine derartig zielgerichtete Politik könne man sich vom Landrat des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald, Jochen Glaeser (CDU), nur wünschen. Man wisse, dass Landrat Glaeser gegen die Windkraft sei, aber wofür er sei, sei nicht ersichtlich. Im Vergleich zur Stadt Freiburg biete der Landkreis weit mehr ungenutzte Energiepotenziale. Erwähnt seien die Biomasse aus der Landwirtschaft, die Erdwärme, sowie die auch zur Biomasse zu rechnende Holzenergie, die für die Landwirtschaft und die Kommunen eine nicht unbedeutende Einnahmequelle seien. Auf Kosten des Steuerzahlers sollen, so Riesterer, nun für die deutsche Bevölkerung in einem Bereich von 25 Kilometern um das AKW Fessenheim Jodtabletten für den Fall eines atomaren Notfalls beschafft werden. Nach Ansicht der SPD werde damit ein "trügerisches Sicherheitsempfinden" gegenüber der Atomenergie erzeugt.

Es ist eine Kampfansage gegen weitere Standorte für Windräder in Freiburg, die Landrat Jochen Glaeser gestern in einem Brief an Oberbürgermeister Dieter Salomon formuliert hat. "Aus tiefer Überzeugung" und "mit aller Konsequenz" werde er sich einem "weiteren Ausbau der Windkraft mit ihren negativen Auswirkungen auf die Erholungslandschaft des Schwarzwaldes" entgegenstellen. Salomon reagierte überrascht: "Glaeser gackert über ungelegte Eier."
BZ vom 27.1.2004

 

 

 

Eutropiegesetz: Nur offene Energiesysteme sind auf Dauer lebensfähig

Antwort zum Leserbrief vom 23.12.2003 "Gigantismus in der Landschaft"
Diese Energie ist nicht geklaut

Ich liebe diesen "Gigantismus". Verkündet er doch weit sichtbar, dass der Strom zwar aus der Steckdose kommt, aber letztlich irgendwo in verschiedener Form von Energie vorhanden sein muss. Dies ist der grandiose Unterschied zu einem Atom-, Gas- oder Kohlekraftwerk.

Diese Energieform ist nicht von der Erde geklaut, sondern kommt von "draußen" rein. Und wer jetzt ein bisschen Ahnung von Physik hat, der kennt das Eutropiegesetz (2. Hauptsatz der Wärmelehre). Dies besagt - umgesetzt auf die Energiesituation -, dass nur offene Systeme auf Dauer lebensfähig sind. Dieses Gesetz gilt für alle lebenden Systeme - einschließlich Gesellschafts- und Wirtschaftsformen.

Dem Leserbriefschreiber über den vermeintlichen Gigantismus gebe ich den guten Rat, er soll mal für ein paar Minuten versuchen, Nase und Mund zuzuhalten. Die Erkenntnis kommt spätestens, wenn er nach Luft schnappt.

Harald Simon, Breisach, Leserbrief in der BZ vom 13.1.2004

 

 

 

Windkraft-Standorte im Schwarzwald

Sieben Flächen hat das Gutachten der Wiesbadener Firma WBO-Wind vor rund drei Jahren empfohlen, davon sind Rosskopf und Holzschlägermatte am Schauinsland bereits verwirklicht; und der Hornbühl ist laut Freiburgs OB Salomon "politisch tabu". Übrig bleiben:
Der Illenberg zwischen Günterstal und Au,
das Weißenfeld beim Holzschlag,
die Pflughalde am Schauinslandfuß und
der Uhlberg oberhalb von Zähringen.

 

 

Gesegnete Windenergie vom Gschwinghof  bei St. Peter

Tourismushof mit E-40 beliebtestes Reiseziel
Eine schmale, schneebedeckte Piste windet sich Kilometer für Kilometer den Berg bis in rund 1.000 Meter Höhe hinauf. Eine handgeschnitzte Holztafel mit der Inschrift Gschwinghof zeigt den Feriengästen, dass sie ihr Ziel erreicht haben. Das schöne Gehöft mit seinen geschmückten Holzbalkonen, die Ziege, das Pferd und die Kühe sind heute Nebensache. Auf den Bergen von St. Peter im Schwarzwald, über dem Glottertal, hat es geschneit. Die Schlitten werden ausgeladen und die nächste Erhöhung angesteuert. Schon von weiter Entfernung sichtbar lässt dort oben eine ENERCON Windenergieanlage des Typs E-40 mit 600 kW Leistung ihre Rotorblätter kreisen. 350 Vier-Personen-Haushalte versorgt sie mit Strom. Auch die Touristen profitieren davon, zumal sie durch Skilift, Sauna, Schwimmbad und das alltägliche Leben den Stromverbrauch in den Urlaubsregionen erhöhen.

Die Windenergieanlage mit 78 m Nabenhöhe gehört seit Ende 2001 zum Gschwinghof von Matthäus und Margarete Weber. Die offizielle Einweihungsfeier fand im vergangenen Herbst umso fröhlicher statt, denn inzwischen hatten die Webers erfahren, dass ihr Hof von Touristen zum beliebtesten Ferienhof 2002 gekürt worden ist. Tourismus und Windenergie, das geht also auch in Baden-Württemberg. Als Nachteil wurde die Anlage von niemandem aufgefasst.

Im Sommer fährt er durchschnittlich einmal pro Woche mit dem Traktor und einer Anhängerladung voller vergnügter Touristen zur Anlage hinauf und klärt die Gäste über Windenergie auf. „Alle, die hier Urlaub machen, sollen einmal bei der Anlage gewesen sein", findet Matthäus Weber.

Strom sei für ihn ein wertvolles Gut, sagt er. Und da CO2 das Klima belastet und der Wald direkt vor der Tür liegt, hat er die Ölheizung durch eine 50-kW-Holzheizung ersetzt. Die Wasserversorgung erfolgt über eine eigene Hausquelle, wie es bei abgelegenen Schwarzwaldhöfen üblich ist. Gleichzeitig wird diese Quelle für die Milchkühlung genutzt. Ökonomie und Ökologie liegen den echten Schwarzwäldern nach Webers Meinung im Blut. Die Schwarzwälder Wassermühlen zum Kornmahlen und Transmissionen, um Maschinen zu betreiben, sind nur zwei Beispiele dafür, dass regenerative Energien schon seit jeher eine wichtige Rolle gespielt haben.  

Windkraftanlage der Familie Weber vom Gschwinghof in St.Peter/Platte

Weber, der zu Feiertagen in der Schwarzwälder Tracht von St. Peter erscheint, hält große Stücke auf seine Vorfahren. „Von der Kuckucksuhr schwätzt man noch bis nach Amerika", gibt er zu bedenken. Die seien damals während der langen Winter in den Bauernstuben aus der Not heraus gebaut und bis nach England vermarktet worden. „Die Kuckucksuhr zeigt doch, dass wir hier oben durchaus in der Lage sind, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Und deshalb brauchen wir auch in Zukunft keine Projektfirmen aus Norddeutschland, die hierherkommen, um unsere Windenergiepläne zu verwirklichen", stellt Weber energisch fest. 

Der Gschwinghof verbindet Tradition und Fortschritt ohne Stilbruch. Die Touristen genießen die Idylle und Ruhe und registrieren dabei, dass die Webers nach vorne blicken. Die  wiederum freuen sich über den Segen der Kirche für ihre E-40 und treten für eine fortschrittliche Energiepolitik in Baden-Württemberg ein.    

Windblatt 01/2003

 

Windräder Holzschlägermatte: „Winderträge höher als in der Prognose“

Erste Million Kilowattstunden Freiburger Windstrom „geerntet“

Die Windmühlen an der Holzschlägermatte in Freiburg werden voraussichtliche mehr Windstrom erzeugen als in den Prognosen der Wirtschaftlichkeitsberechnung zu Grunde gelegt war. Diese Aussage lässt sich bereits fundiert nach rund zwei Monaten des Betriebes vornehmen, weil vergleichende Daten mit baugleichen Anlagen in Freiamt vorliegen, die bereits einen zweijährigen Betrieb hinter sich haben. Weil die Windmühlen in Freiamt an einem ähnlichen Standort in der Vorbergzone des Schwarzwaldes liegen, können sie als  Referenz dienen, um die Prognosen für die Freiburger Anlagen zu untermauern.

Wichtigster Erfahrungswert: Bei der hauptsächlichen Windrichtung aus Südwest sind die Freiburger Windmühlen gegenüber dem Standort Freiamt deutlich überlegen. Dies gilt insbesondere für mittlere Windgeschwindigkeiten, bei denen die Windmühlen an der Holzschlägermatte spürbar mehr Wind abbekommen als die Vergleichanlagen 20 Kilometer nördlich. Für regiowind-Geschäftsführer Andreas Markowsky ist die Schlussfolgerung klar: „Weil zwei Drittel der Windmenge aus südwestlichen Richtungen kommen, wird sich der bessere Standort Holzschlägermatte deutlich in der zu erwartenden Jahresmenge niederschlagen“. Die gegenüber dem Freiamter Standort etwas schlechteren Werte bei Ostwinden seien dagegen vernachlässigbar.

regiowind-Geschäftsführer Hans-Martin Rogg: „Wir sind angesichts der ersten Kilowattstunden-Million froh, dass wir in unseren Geschäftsplänen so konservative Annahmen gemacht haben. Die Ergebnisse nach oben zu korrigieren ist immer angenehmer als Erwartungen zu enttäuschen“. Für insgesamt sechs Windräder an den Standorten Holzschlägermatte und Roßkopf (Freiburg und Gundelfingen) erwartet regiowind eine mittlere Jahresproduktion von knapp 17 Mio  kWh. Wenn auch der Standort am Roßkopf, dessen Windmühlen Ende des Monats November in Betrieb gegen sollen, sich als ergiebiger erweisen sollte als angenommen, dann wird diese Jahresmenge nach oben verändert werden können.
Der Dreisamtäler, 20.11.2003, www.dreisamtaeler.de

 

Alternativer-Nobelpreisträger Hans-Peter Dürr zu Windrädern am Schauinsland

Verschandeln die  Windräder auf dem Schauinsland die Landschaft?
Das ist meines Erachtens eine ziemlich hirnrissige Behauptung. Strommasten sind auch eine optische Verschmutzung. Auch die übrigen Argumente sind fragwürdig. Es ist nicht in Ordnung, seine Energieversorgung auf Dingen zu basieren, die endlich sind. Windenergie ist nicht teuerer als Atom -oder Kohlestrom, wenn die Kosten für den Brennstoff und für die Entsorgung der Abfallprodukte und Emissionen miteinbezogen werden. Außerdem sind die Vorräte endlich. Wenn wir so weiter wirtschaften wollen wie bisher, müssen wir neun neue Erden aus dem Keller holen. Wenn wir aber nur die Energie verbrauchen, die erlaubt ist, kann ich diese Energie ohne weiteres von der Sonne beziehen. Auch der Wind entsteht durch Sonneneinstrahlung. An den Windrädern ist gar nichts falsch.
Mauela Müller, BZ vom 14.11.2003, lesen Sie den kompletten Text auf www.bzol.de

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