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Zarten im Dreisamtal
Flurerneuerung B31 - Abschluss im Juni 2007
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Kontakt
Zarten, Ebnet, B31 Ost neu, Flurneuordnung, Rückbau der B31 alt,
Wangler-Kreuz
Blick vom Breitehof nach Süden
am 21.6.07 nach Oberried (links) und Neuhäuser (rechts) - Wangler-Kreuz
(vorne Mitte)
Flurbereinigungs-Fest B31 beim Wangler-Kreuz zwischen Zarten und Ebnet
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(1) Blick nach
Westen über den Scherbach zum Wangler-Kreuz (rechts) am 24.6.2007
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(2) Blick nach
Südwesten über den Scherbach zum Kybfelsen am 24.6.2007
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(3) Gottesdienst
mit Diakon Bernhard Eiermann und Musikverein Ebnet am 24.6.2007 beim
Wangler-Kreuz |
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(4) Blick nach
Norden: Diakon
Eiermann segnet Flur und Felder
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(5) Im Festzelt:
Wilhelm Steinhart, MdL Schüle, MdL Haas (von rechts)
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(6) Kirchzartens
Bürgermeister von Oppen am 24.6.2007
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(7) Bioenergie
vom Grünland
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(8) Blick nach
Norden zu den alten Eichen beim Wangler-Kreuz am 24.6.2007 |
(8) Klaus Kreß
überwacht das Melker-Diplom am 24.6.2007 |
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... Herr laß Gras wachsen,
die Zahl der Rindviecher nimmt ständig zu |
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(9) Melker-Diplom |
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Auf Einladung der "Die Teilnehmergemeinschaft der
Flurerneuerung Kirchzarten (B31)" unter Vorsitz von Wilhelm Steinhart aus
Zarten fand am Sonntag, den 24.6.2007 beim Wangler-Kreuz zwischen Zarten
und Ebnet ein Fest statt. Nach dem Gottesdienst mit Diakon Bernhard Eiermann
wurde in mehreren Reden an die nun abgeschlossene Flurneuordnung im Gebiet der
ehemaligen B31 zwischen Zarten und Ebnet erinnert.
Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung
Kirchzarten (B31)
Vorsitzender Wilhelm Steinhart,
Bundesstr. 21, Gasthaus Bären), Tel 07661/6820
Ltd Ingenieur Gottlob Holzinger, Tel 0761/208-2218
Ausführende Ingenieurin Susanne Möhrmann, Tel 0761/208-2211
Klaus Kreß, Grünland-Berater, Landratsamt
Hochschwarzwald Titisee-Neustadt,
Tel 0761/2187-5925, klaus.kress@lkbh.de
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(1)
Blick nach Westen am Kageneck-Denkmal zwischen Kirchzarten und Zarten am
24.6.2007 morgens um 8.30 Uhr |
(2)
Blick nach Westen zu Resenhof und Gichterkapelle am 24.6.2007
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(3)
Das mit 500 Jahren älteste Kreuz im Dreisamtal beim Resenhof in Zarten |
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(4)
???
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(5)
Blick nach Westen zur Scheune vom Resenhof: Zartener Haus mit riesigem
Dachüberstand |
(6)
Blick nach Süden zur Gichterkapelle beim Resenhof: Pause mit Hermann Althaus
(rechts) |
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(7)
Blick nach Südwesten am Resenhof: Franz Asal erklärt die Geschichte. Hinten
der Krüttweg |
(8)
Nepomuk-Bild von 1884 an der Öle (Ölmühle) neben der Dreisam |
(9)
Blick nach Nordwesten über die Dreisambrücke zu Albrechten-Bur bzw.
Schmid-Nazis |
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(10) Blick vom
Gasthaus Bären nach Norden zur Johanneskapelle am 31.8.2006
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(11)
Blick nach Westen zum Kreuz beim Urbershof am 24.6.2007 - links die alte
rückgebaute B31 |
Das
Arma-Christi-Kreuz beim Urbershof in Zarten - Blick nach Südwesten zum
Kybfelsen am 24.6.2007 |
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(13)
Hermann Althaus am 24.6.2007 beim Arma-Christi-Kreuz am
Ubershof |
(14)
Blick nach Westen von Zarten über die rückgebaute B31 |
(15)
Blick über Scherbach nach Nordwesten zum Breitehof (rechts) am 24.6.2007 |
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(16)
Blick nach Westen am 24.6.2007 über den Scherbach neben der ehem. B31 zum
Festzelt beim Wangler-Kreuz
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(17)
Blick nach Süden zum Wangler-Kreuz am 24.6.2007
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(18)
Inschrift am Wangler-Kreuz
zwischen Zarten und Ebnet
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Blick nach Süden zum Wangler-Kreuz am 26.12.2010:
-5 Grad und Schnee |
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Am 24.6.2007 um 8.30 Uhr trafen sich erstaunlich
viele sonntägliche Frühaufsteher, um sich von Hermann Althaus und Franz Asal vom
Kageneck-Denkmal (1) zwischen Kirchzarten und Zarten bis zum Wangler-Kreuz (17)
zwischen Zarten und Ebnet führen zu lassen. Und sie wurden reichlich belohnt bei
dem Spaziergang entlang der ehemaligen B31.
Hermann Althaus berichtete Interessantes zu den Denkmalen und Wegekreuzen: Herr
von Kageneck (1) stürzte - erst 30 Jahre alt und schon Vater von 5 Kindern - vom
Pferde zu Tode, nachdem dieses scheute bzw. von einer Hornisse gebissen wurde?
Der Name Gichterkapelle beim Resenhof (6) hat nichts mit der Gicht zu tun,
sondern mit allen Arten von mit Kinderkrankheiten. Das kleine Kreuz daneben ist
das älteste im ganzen Dreisamtal (3). Das Nepomuk-Standbild (8) wurde am
8.3.1896 beim Hochwasser von der Dreisam bis nach Neuershausen fortgeschwemmt
und 1965 erneuert an der Ölmühle aufgehängt. Das Kreuz beim Urbershof zeigt als
Arma-Christi-Kreuz (12) Waffen und Werkzeuge. Am 17.4.1889 erleidet Susanne
Wangler mit 54 Jahren beim Fußmarsch zurück vom Markt in Freiburg nach
Buchenbach einen Herzschlag - und Fidel Wangler stiftet ein Kreuz (17). Im dem
von Hermann Althaus verfassten Buch
"Kreuze, Bildstöcke, Grenzsteine im Dreisamtal"
können Sie alles nachlesen.
Franz Asal (7) ging bei den einzelnen Stationen auf die Zartener Geschichte ein:
Auf die Bauernhöfe Resenhof, s'Dilgers, Albrechten-Bur, Sau Herder's,
Philippenhof, Ölmühle und Urbershof. Auf das typische Zartener Haus, dessen
riesiger Dachüberstand bei der Umdeckung von Stroh zu Ziegel abgestützt werden
musste. Auf die St.Johanneskapelle (10) mit seinen uralten Fresken und dem
schönen Kräutergarten ringsum. Und auf den Kirchweg im Gebiet Stegen, Zarten und
Kirchzarten, auf dem man bei Prozessionen die Heiligenstatuen (4) trug..
Auf dem Weg entlang der ehemaligen B31 vom
Urbershof bis zum Wangler-Kreuz erklärte Andreas Hummel vom Amt für
Flurneuordnung in Freiburg die Tätigkeit seiner Behörde: Umleitung des
Scherbachs, Pflanzen von Bäumen, Anlegen einer Streuobstwiese (15).
Das
Sühnekreuz bei der Gichterkapelle am Resenhof in Zarten >Wegekreuze (25.11.2000)
Arma-Christi-Kreuz am Urbershof in Zarten >Wegekreuze
Wangler-Kreuz zwischen
Zarten und Ebnet >Wegekreuze7
Kontakt: Hermann Althaus, Kirchzarten: casaVetus
at gmx.de
Franz Asal, Zarten: f.asal at t-online.de
Andreas Hummel, Freiburg: andreas.hummel at aflfr.bwl.de
15 Jahre dauerte die
Flurneuordnung zwischen Zarten und Ebnet / 30 Millionen Euro wurden insgesamt
investiert
"Wenn man sieht, dass (fast) alle zufrieden sind, da lacht einem das Herz" ,
freute sich Wilhelm Steinhart, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft
Flurneuordnung Kirchzarten/B 31, beim großen Abschlussfest für dieses große
Umlegungsverfahren. Er verschwieg nicht, zu den "Bedenkenträgern" gehört zu haben, als das Projekt
vor 15 Jahren begann. Heute zählt er zu den stillen Genießern der renaturierten
B 31 alt. Aus bisher vielen Parzellen der Felder und Wiesen angrenzender
Landwirte entstanden weniger, dafür größere zusammenhängende Flächen, ein
Vorteil, nicht nur hinsichtlich moderner Bewirtschaftungsmethoden.
Von hüben und drüben der Gemarkungsgrenze Freiburg/Kirchzarten stiegen
Festbesucher aufs Fahrrad, in die Inlineskates, aktivierten ihre Beine mit oder
ohne Nordic-Walking-Stockeinsatz, um zum Festplatz zwischen Zarten und Ebnet zu
kommen, vorbei an Wiesen, Wasserläufen und Bildstöcken. Zum Inne- und Ausschau
halten luden jene Bänke ein, die Zartener Vereine und der Gasthof Bären am
Wegesrand aufgestellt hatten, keine Autohupe verjagte Kinder, dafür luden
Ponyreiten, Kutschfahrten und Spiele — auch am Wasser — zum Mitmachen ein. Die
Festredner erinnerten noch einmal an das "ausgesprochen komplizierte politische
Verfahren, ohne Frage ein großer Eingriff ins Dreisamtal" (Landrat Jochen
Glaeser), an "viele Streitfragen" zum kostenintensiven Rückbau der B 31 Alt "für
Hunderttausende von Euro" (Kirchzartens Bürgermeister Georg Wilhelm von Oppen).
19 Hektar Fläche mussten der landwirtschaftlichen Nutzung für die B 31 Neu
entzogen werden, insgesamt wurden 30 Millionen Euro für "flüssige
Verkehrsverbindungen, deutliche Verminderungen der Abgasemissionen und weitere
ökologische Verbesserungen in die Hand genommen" (Freiburgs Stadtdirektor
Norbert Schröder-Klings, der juristisch den vier Jahre währenden
Verwaltungsgerichtlichen Prozess begleitete). Auch der konsequente Einsatz des
leitenden Baudirektors Peter Burkart trug zum Gelingen des Werkes bei. Dass in
15 Jahren Bauzeit keine Unfälle passiert seien, würdigte Ministerialrat Luz
Berendt in Vertretung von Landwirtschaftsminister Peter Hauk.
Diakon Bernhard Eiermann nahm sich in seiner kurzen Ansprache beim gut besuchten
Feldgottesdienst des Themas Geben und Nehmen an. Er segnete Felder und Menschen.
Für musikalische Unterhaltung sorgte der Musikverein Ebnet unter seinem Leiter
Frieder Stoll, die Gesamtorganisation hatten die Feuerwehrleute aus Zarten unter
Leitung ihres Kommandanten Thomas Steinhart in Händen. Sie richteten auch einen
Fahrdienst ein, so dass jeder Besucher ganz bequem zum Festplatz kam.
Monika Rombach , 28.6.2007, BZ
Spazieren auf der alten B 31
nach Rückbau
Nach dem Rückbau der Bundesstraße zwischen
Ebnet und Zarten entstand ein viel besuchtes Naherholungsgebiet
Wenn man heute von Ebnet nach Zarten radelt oder
bummelt, sieht man gar nichts mehr von der einst sehr stark befahrenen
Bundesstraße 31. Diese Straße wurde völlig zurückgebaut und durch neue
landwirtschaftliche Wege ersetzt. Zugleich wurden die Felder in einem
Umlegungsverfahren neu geordnet und es entstanden zahlreiche ökologische
Ausgleichsflächen für die neue B 31. Am Sonntag soll der Abschluss der
Flurbereinigung mit einem Fest gefeiert werden. Ganz abgeschlossen ist die Flurbereinigung dennoch nicht: Im Zuge der
Verwaltungsreform wurde das Flurbereinigungsamt aufgelöst und die
Nachfolgebehörden haben noch immer nicht alle Grundstücke auf die neuen Besitzer
umgeschrieben. Das hielt die Teilnehmergemeinschaft der Flurneuordnung
Kirchzarten (B 31) jedoch nicht davon ab, mit einem Fest den Abschluss der
Feldarbeiten zu feiern. Dazu zählen Wege- und Brückenbauarbeiten,
Rekultivierungen, die Vermessung und neue Markierung der Grundstücke. Der
Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft, Wilhelm Steinhart, lädt deshalb auf
Sonntag, 24. Juni, zum Feiern ein. Der Festplatz ist unter den Eichen beim
Wangler-Kreuz, das unmittelbar an der Gemarkungsgrenze von Kirchzarten und
Freiburg steht. Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen ist seit mehr als 20
Jahren Mitglied der Teilnehmergemeinschaft. In einem Gespräch mit der BZ
bezeichnete er das Flurneuordnungsverfahren B 31 als das längste
Verwaltungsverfahren, an dem er je beteiligt war. Er erinnerte an eine
entscheidende Aussage, die er 1985 im Wahlkampf gemacht hatte: Wenn es beim
Neubau der B 31 eine Flurbereinigung gebe und die B 31 tatsächlich zurückgebaut
werde, dann sei er bereit, mitzumachen. Der entscheidende Durchbruch im
Rechtsstreit um die neue Trasse sei erreicht worden, als sich Freiburg
bereiterklärte, 18 Hektar Gelände zur Verfügung zu stellen für ökologische
Ausgleichsmaßnahmen und die feste Zusage für den Rückbau der B 31 gemacht wurde.
Viele hatten damals nicht daran geglaubt, dass eine intakte Straße aus der
Landschaft weggeräumt werde, und es gab viele Wünsche, die Straße als Verbindung
zwischen Ebnet und Zarten beizubehalten. Aber der Asphalt verschwand, die Felder
zwischen Wittental, Zarten, und Ebnet wurden neu aufgeteilt. Es wurden neue
Feldwege gebaut, ein trockengelegtes Fließgewässer von Zarten zur Dreisam und
ein altes Bewässerungssystem wieder zum Fließen gebracht. Uferstreifen an
Gewässern erhielten neue Bepflanzung und zahlreiche Bäume wurden neu gepflanzt.
Wo einst die Lastwagen durchdonnerten oder die Autos kilometerlange Staus
bildeten, entstand ein neues Naherholungsgebiet. Die neuen Wirtschaftswege
werden gerne von Radfahrern und Inlineskatern befahren, und viele Dreisamtäler
bummeln mit oder ohne Kinderwagen durch die neu geordnete Flur, die im Gegensatz
zu vielen Umlegungsgebieten nicht ausgeräumt wurde, sondern reich an Büschen und
Bäumen ist.
Das Flurneuordnungsfest beim Wangler-Kreuz beginnt am Sonntag, 24. Juni, um
10.30 Uhr mit einem Feldgottesdienst und der Segnung der Felder. Um 11 Uhr gibt
es Grußworte der am Verfahren Beteiligten bei musikalischer Umrahmung durch den
Musikverein Ebnet. Von 12 Uhr an gibt es Mittagessen. Ab 13 Uhr kann man mit der
Kutsche fahren und für die kleinen und großen Gäste gibt es ein
Unterhaltungsangebot. Um 19 Uhr klingt das Fest aus.
Karlheinz
Scherfling, 23.6.2007, BZ
Das Gebiet der Flurneuordnung liegt nördlich und südlich der Dreisam und
umschließt die alte und neue B 31 im Bereich Zarten und Ebnet.
Landschaftspflegerische Maßnahmen in der Flurneuordnung (früher sprach man von
Flurbereinigung) sind:
Baumpflegerische Behandlung von 15 Naturdenkmalen, Anlage von mehreren
Streuobstwiesen,
Pflanzung von Einzelbäumen und Baugruppen in den Wiesengebieten und entlang von
Wegen;
Pflanzung einer Baumhecke entlang der Bahnlinie; Anlage von 10 m breiten
Ufersaumstreifen entlang der Dreisam, Krumm- und Hagenbach; Anlage von
Saumstreifen entlang von einigen Ackerschlägen (z.B. am Krüttweg). Umwandlung
bzw. Rückführung von ca. 2 ha Ackerfläche in Grünland, Wiederherstellung eines
Wiesengraben, Durchführung einer Obstbaumpflanzaktion mit den Teilnehmern der
Flurneuordnung, teilweiser Rückbau der alten B 31.
Außerdem wurden verschiedene Freizeit- und Erholungsmaßnahmen durchgeführt:
Herstellung des Radwegs von Ebnet nach Stegen, Renovation von Feldkreuzen und
Bildstöckle.
Andreas Hummel, Landschaftsplaner
Regierungspräsidium Freiburg, Referat 36 (Pool) Flurbereinigung
Bearbeitung von Verfahren der Landratsämter Breisgau-Hochschwarzwald und
Emmendingen
Dienstgebäude:
Bissierstr. 3; 79114 Freiburg, Tel 0761 / 208 2224, Handy: 0160 / 96792636
Emailadresse:
Andreas.Hummel@aflfr.bwl.de
Blick vom Breitehof nach Osten
über Zarten und Kirchzarten zum Hinterwaldkopf am 21.6.2007
© by
Freiburg-Dreisamtal.de,
Kontakt, Last Update
27.12.10
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