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Kappel - traumhaft in den Bergen gelegener Ort
und östlichster Stadtteil von Freiburg
 

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Infos zu Kappel zwischen Höllentalbahnhof und Schauinsland

Molzhofsiedlung im April 2002 Molzhofsiedlung - vom Herchersattel aus gesehen
 

 

Ortsvorsteher Rudolf Groß zeigt "sein" Kappel

Hier geht es ständig bergauf

Während Tiengen mit Nachdruck gegen dem Lkw-Verkehr kämpft, ist es in Kappel fast schon ein bisschen zu ruhig: Der Ort ist im Prinzip eine einzige große Sackgasse Richtung Schauinsland. "Dass wir keinen Durchgangsverkehr haben, bedeutet natürlich eine traumhafte Wohnlage" , sagt Kappels Ortsvorsteher Rudolf Groß (76), "aber es heißt auch, dass wir für den Rest von Freiburg weit weg vom Schuss liegen." Das merke man zum Beispiel bei Festen und Kulturveranstaltungen: "Da verirrt sich kaum ein Ortsfremder hin." Dabei gibt´ s viel zu entdecken: Wer die Schönheiten Kappels komplett erfahren will, der braucht aber gute Kondition und ein Mountainbike mit sehr kleinem Gang. Denn die Gemarkung des Ortes zieht sich über mehr als zehn Kilometer hin — und zwar immer steil nach oben, bis zum Gipfel des Freiburger "Hausberges" Schauinsland. Dass dieser schon vor Jahrhunderten mit mehreren Stollen "angebohrt" wurde, um die Schätze an begehrten Erzen zu heben, brachte die Kappler früh in den Ruf, "reich" zu sein — und aus Nachbargemeinden wie Kirchzarten manch neidischen Blick. Neben alten Stolleneingängen ist die Molzhofsiedlung einen Kilometer oberhalb der eigentlichen Ortslage ein Überbleibsel dieser Bergbaugeschichte: Sie entstand ab Mitte der 1930er Jahre, als die Stolberger Zink AG den Bergbau in der NS-Zeit noch einmal forcierte. 1954 wurde die Zeche Kappel dann aber mangels Masse für immer still gelegt. Die teils riesigen Anlagen sind abgebaut, doch die Folgen der Ära noch spürbar: Das zur Erzaufbereitung genutzte Gelände am Fuße des Berges gilt weiter als schadstoffbelastet. Bevor dieses Problem nicht gelöst ist, ist auch die geplante Bebauung der Fläche nicht möglich. Kappels Reichtum hat sich zumindest in ideeller Form gehalten: die schöne Lage zum Beispiel, die auch Sportstars wie Skispringer Martin Schmitt und Gold-Kombinierer Georg Hettich in den Wohnort lockte, und das funktionierende Vereinsleben. Am Geld hingegen fehlt´ s längst auch hier. "Ich bin froh, dass wir die Sanierung von Schule und Festhalle über die Bühne bekommen haben, bevor wegen der Haushaltslöcher fast alles unmöglich wurde" , sagt Ortsvorsteher Groß, der 1964 in den Ort zog und bereits im Jahr danach (für die CDU) in die Kommunalpolitik der damals noch selbstständigen Gemeinde einstieg. So scheitert die gewünschte Umgestaltung des Rathausvorplatzes an den leeren städtischen Kassen (und den schwierigen Besitzverhältnissen für einen Grundstücksstreifen am Rand der Fläche).
Die bäuerliche Vergangenheit des Dorfes zeigt sich noch an vielen Gebäuden, doch es gibt laut Groß nur noch zwei Vollerwerbslandwirte sowie einige, die ihre Höfe im Nebenerwerb weiterführen. Andere wurden umgebaut zu Wohnungen oder Beherbergungsbetrieben. Zur Infrastruktur, auf die die rund 2800 Bewohner zurückgreifen können, gehören unter anderem ein kleiner Lebensmittelladen mit Postagentur, ein Naturkostladen, Bäckerei, Friseur, mehrere Ärzte und gastronomische Betriebe. Der Metzger hat jüngst geschlossen. Auch die Busanbindung (zur Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 1 in Littenweiler) sei zweckmäßig. Obwohl: "Zum Großeinkauf fahren die Leute eher mit dem Auto nach Kirchzarten als nach Freiburg. Da gibt es gute Auswahl und jede Menge kostenlose Parkplätze."
Groß, seit 1975 im Amt und damit Freiburgs mit Abstand dienstältester (ehrenamtlicher) Ortsvorsteher, arbeitete in seiner Jugend zunächst als Waldarbeiter, später als Sozialsekretär der Katholischen Arbeiterbewegung und vor seinem Eintritt in den Ruhestand 1995 fast 20 Jahre lang als Geschäftsführer des Katholischen Bildungswerkes in der Erzdiözese Freiburg. Von seinen fünf Kindern (vier Söhne, eine Tochter) wohnen noch zwei in Kappel. Den eigentlichen Wachstumsschub erlebte Kappel in den 60er Jahren: "Am Anfang des Jahrzehnts hatten wir kaum mehr als 1000 Einwohner, am Ende rund 2700 — ungefähr so viele wie jetzt." Weiter gewachsen ist der Ort trotzdem: Die Zahl der Wohnungen hat sich seitdem von 750 auf rund 1500 verdoppelt. "Ich seh´ s ja an uns selbst" , sagt Groß, "früher lebten bei uns sieben, acht Leute im Haus, jetzt nur noch wir zwei."
8.9.2006, www.badische-zeitung.de

 

Essbarer Schmarotzer: 12 kg schwere Tannenglucke

 

Es ist zwölf Kilogramm schwer, duftet aromatisch und ist die größte Glucke, die die Hobby-Pilzsammler Gertrude Rombach und Günther Frey aus Freiburg-Kappel jemals gefunden haben. Der prachtvolle Wildpilz aus der Ordnung der Porenpilze wuchs am Grund einer Tanne im Kappeler Wald. Die beiden Pilzliebhaber haben die Tannenglucke vor einigen Wochen beim Spazierengehen entdeckt und sie beim Wachsen beobachtet. Trotz der Trockenphase im Juli gedieh der Pilz und erreichte innerhalb von drei Wochen seine heutige Größe. Vor einigen Tagen haben die Pilzsammler den holzzerstörenden Tannenschmarotzer geerntet und in einer großen Kiste nach Hause transportiert.
25.8.2006, Badische Zeitung

 

Hock am Hercherhof am 15./16.7.2006

 
Blick nach Süden zum Hock am Hercherhof am 16.7.2006 Blick nach Westen über den Hercherhof-Hock am 16.7.2006  
Blick nach Süden zum Hock am Hercherhof am 16.7.2006 Blick nach Westen über den Hercherhof-Hock am 16.7.2006  

Veranstalter:
Kleintierzüchterverein C480 Kappel
Narrenzunft Schauinsländer Berggeister


 

 

Kappel im Schnee im März 2006

Feldberg 420 cm, Schluchsee 180 cm, St. Peter 120 cm, Kappel 50 cm. Diese Schneehöhen wurden noch am 6. März 2006 gemeldet.
  
Blick vom Kappler Eck am Hörchersberg nach Süden auf Kappel am 6.3.2006 Blick vom Kappler Eck am Hörchersberg nach Südosten über Kappel zum Kamelberg am 6.3.2006 Blick vom Kappler Eck am Hörchersberg nach Osten zum Hinterwaldkopf am 6.3.2006
Blick vom Kappler Eck am Hörchersberg nach Süden auf Kappel am 6.3.2006
  
Blick vom Kappler Eck am Hörchersberg nach Südosten über Kappel zum Kamelberg am 6.3.2006 Blick vom Kappler Eck am Hörchersberg nach Osten zum Hinterwaldkopf am 6.3.2006
Tele-Blick nach Süden zum verschneiten Kappel am 6.3.2006 Blick nach Westen hoch zum Berglehof und Kappler Eck (rechts) am 6.3.2006 lick nach Südosten am Reichenbach zwischen Gasthaus Schauinsland und Molzhof am 6.3.2006
Tele-Blick nach Süden zum verschneiten Kappel am 6.3.2006 Blick nach Westen hoch zum Berglehof und Kappler Eck (rechts) am 6.3.2006 Blick nach Südosten am Reichenbach zwischen Gasthaus Schauinsland und Molzhof am 6.3.2006
Blick nach Nordosten übers Intenbächle im Kleintal - Rotenhof links Blick vom Deißenhof nach Nordosten zum Alten Gutmannshof am 6.3.2006 Blick nach Süden übers Intenbächle im Kappler Kleintal am 6.3.2006
Blick nach Nordosten übers Intenbächle im Kleintal - Rotenhof links
  
Blick vom Deißenhof nach Nordosten im Kleintal zum Alten Gutmannshof am 6.3.2006 Blick nach Süden übers Intenbächle im Kappler Kleintal am 6.3.2006
Blick vom Bläsihof im Kleintal nach Nordosten zum Maierhof am 6.3.2006 Blick nach Westen zur Kirche in FR-Kappel am 6.3.2006 Blick nach Südwesten ins Kappler Kleintal am 6.3.2006 - Bläsihof in der Mitte
Blick vom Bläsihof im Kleintal nach Nordosten zum Maierhof am 6.3.2006 Blick nach Westen zur Kirche in FR-Kappel am 6.3.2006 Blick nach Südwesten ins Kappler Kleintal am 6.3.2006 - Bläsihof in der Mitte
Blick nach Südwesten zum Schulerhof in Kappel-Großtalstrasse am 6.3.2006 Holzbeuge im Kappler Kleintal ám 6.3.2006 Im Kappler Großtal Mitte März 2006
Blick nach Südwesten zum Schulerhof in Kappel-Großtalstrasse am 6.3.2006 Holzbeuge im Kappler Kleintal ám 6.3.2006 Im Kappler Großtal Mitte März 2006


 

Heiligabend auf dem Kamelberg - Krippe von Thomas Rees 

Bei der Weihnachtskrippe von Thomas Rees - Blick nach Osten am 22.12.2004 mehr

Wahrscheinlich wird es wieder schön einsam oben auf dem Kamelberg. Wenn sich Michaela und Thomas Rees mit Sarah (13) und Tabea (10) am Abend des 24. Dezember von der Hagenmattenstraße 19 in Kappel aus auf den Weg machen, rechnen sie nicht damit, jemanden zu treffen. Außer natürlich dem Kamel, den Hirten, Maria, Josef und einigen anderen Krippenfiguren. Die sind für sie so vertraut wie alte Freunde. Thomas Rees hat sie selbst gemacht. .....
Alles von
Anja Bochtler vom 19.12.2005 auf www.bzol.de

Weihnachtskrippe am Kamelberg zwischen Neuhäuser und Kappel >Kamelberg (19.12.2005)

  

 

Dorf aktuell - Kappel im Herbst 2005

Baugebiet Eschmatten  
de
: In Kappel gab es seit dem vergangenen Jahr mit einem komplett neuen Wohngebiet sichtbare Veränderungen.
Groß: Das stimmt: Das Baugebiet Eschmatten ist jetzt  nahezu abgeschlossen. Es entstanden 45 bis 50 Häuser mit etwa 250 neuen Einwohnern. Das macht sich in Kindergarten und Schule sehr bemerkbar und darüber sind wir natürlich froh. Wir müssen für die Grundschule sogar einen zusätzlichen Klassenraum schaffen, weil die Eingangsklasse jetzt doppelzügig geführt wird.

de: Kann ein weiterer Klassenraum denn problemlos eingerichtet werden?
Groß: Ja, der Raum ist vorhanden, wurde bisher allerdings von Vereinen genutzt. Jetzt findet eben eine Doppelnutzung statt. Das war früher auch schon so und bei gutem Willen kommt man miteinander aus. Die Schule in Kappel ist vom Gebäude her glücklicherweise recht groß, weil sie früher ja Grund- und Hauptschule war.

de: Wie sieht es kindergartenmäßig aus, reichen da die Plätze?
Groß: Da gibt es keine Probleme. Wir haben zwei Kindergärten. Der eine wird von der katholischen Kirchengemeinde betrieben und seit etwa vier Jahren gibt es einen Waldkindergarten. In diesem Zusammenhang muss auch erwähnt werden, dass der Spielplatz Hagenmatten saniert worden ist. Dieser Spielplatz existiert schon lange, aber der Zahn der Zeit nagte an ihm. Stadtgrün Freiburg hat die alten Geräte abgebaut, das Gelände neu modelliert und mit finanzieller Beteiligung der Ortsverwaltung - ohne die die Sanierung nicht möglich gewesen wäre - einen Stangenwald, Balancierstangen, ein Kletternetz mit Hangseil und Strickleiter installiert. Damit wurde ein sehr attraktiver Spielbereich für unsere Kinder geschaffen.

de: Wie steht es sonst um die Infrastruktur in Kappel. Vor Jahren war die Post gefährdet. Kleinere Geschäfte haben es zunehmend schwerer sich zu halten.
Groß: Die Infrastruktur ist in Kappel in Ordnung. Wir haben eine Apotheke, einige Ärzte und einen Zahnarzt und wir haben mit Bäcker, Lebensmittelgeschäft und Bioladen den Lebensmittelbereich gut abgedeckt. Die Poststelle wird im Lebensmittelgeschäft mit betrieben. Wir können uns also nicht beklagen und hoffen, dass das so bleibt. Ich appelliere immer an die Bürger, auch in diesen Geschäften zu kaufen, denn für die älteren Leute ist es wichtig, dass sie am Ort einkaufen können.  

Flächennutzungsplan
de
: Der Flächennutzungsplan war in den letzten Jahren immer dominierendes Thema unserer Gespräche.
Groß: Das ist richtig! Der hat uns sowohl im vergangenen Jahr als auch in diesem Jahr sehr beschäftigt. Jetzt ist die Planung mehr oder weniger abgeschlossen. Die Stadt Freiburg ist den Vorschlägen des Ortschaftsrates gefolgt, mit Ausnahme einer 0,2 Hektar großen Fläche am Ende der Ziegelmattenstraße. Dort hat die Stadt Freiburg den Ortschaftsrat überstimmt. Aber was uns Kappelern natürlich sehr am Herzen liegt, das ist die Freihaltung der Talaue. Dafür hat sich der Ortschaftsrat immer einstimmig eingesetzt und diesem Votum folgte die Stadt Freiburg auch.
de: Was ist mit dem Stolberger-Zink-Gelände?
Groß: Das ist nach wie vor problematisch aufgrund der Schwermetallbelastung. Der Ortschaftsrat ist dafür, dass dieses Gelände bebaut wird. Aber wohin mit dem Abraum, der ja verschiedene Schwermetalle enthält?
de: Da ist noch keine Lösung in Sicht?
Groß: Im Augenblick nicht. Es gibt allerdings Vorschläge, die von den zuständigen Stellen der Stadt Freiburg, federführend vom Umweltschutzamt geprüft werden.

Ausbau der Kirchzartener Straße
de: Die Kirchzartener Straße ist immer noch Großbaustelle?
Groß: Aus Kappeler Sicht ist das eine Ewigkeitsbaustelle, die auch viel Ärgernis verursacht. Problematisch sind bei dieser Geschichte nach wie vor die Anliegerkosten.
de: Im vergangenen Jahr klangen sie noch recht optimistisch und meinten, dass sich eine für alle Seiten akzeptable Lösung finden ließe.
Groß: Soweit uns das möglich ist, kämpfen wir dafür, dass die Anlieger nicht so stark herangezogen werden, wie die Stadt sich das vorstellt, denn letzten Endes haben sie den Ausbau in diesem Umfang ja nicht gewollt. Es gibt ein Schreiben vom Regierungspräsidium, wonach bestimmt Maßnahmen nicht in die Berechnung einbezogen werden sollen. Dies wird derzeit vom Rechtsamt der Stadt geprüft.
de: Ist denn ein Ende der Baustelle ist in Sicht.
Groß: Uns wurde zugesagt, dass bis Ende des Jahres die Baumaßnahme fertig gestellt ist. Danach soll die Bahnhofstraße saniert werden. Ich gehe davon aus, dass dieser Ausbau nicht an den Finanzen scheitert, weil es in der Hauptsache um die Kanalverlegung geht und dafür ist die Badenova zuständig. Dieser Kanal, den die Bahnhofsiedler 1952 selbst gebaut haben, verläuft durch ihre Vorgärten und muss auf öffentliches Gelände verlegt werden.

Personalsituation
de
: Allerorten muss gespart werden, auch am Personal. Wie sieht die Personalsituation der Ortsverwaltung aus?
Groß: Wir mussten anderthalb Stellen abbauen. Im Zuge dieses Abbaus teilen wir uns jetzt die Stelle eines Gemeindearbeiters mit Ebnet. Außerdem ist die Stelle des Schulbusfahrers gestrichen worden. Wir hoffen, dass damit das Ende der Fahnenstange erreicht ist und wir  bei kommenden Sparmaßnahmen nicht mehr herangezogen werden.

Rathausvorplatz
de
: Die Stadt hat bekanntermaßen kein Geld, trotzdem möchte Kappel den Rathausvorplatz umgestalten.
Groß: Tja, wann und wie der ausgebaut wird, vermag ich im Augenblick nicht zu sagen. Einerseits der Finanzen wegen, andererseits weil das zu beanspruchende Grundstück noch in Privateigentum ist.  Wir dachten, es gehöre uns. Es existiert auch ein Messbrief der Stadt, der dieses Grundstück als Gemeindegrundstück ausweist.  Tatsächlich ist das aber nicht der Fall. Die ganze Sache liegt also auf Eis.
de: Herr Groß, ich danke für das Gespräch!

Dagmar Engesser im Dreisamtäler, 29.9.2005

  

 

Altlasten-Hypothek Stolberger Zink in Kappel

Was passiert mit Baden-Württembergs größter Altlasten-Hypothek? Der Dreisamtäler im Gespräch mit Nikolaus von Gayling-Westphal, Anlieger der Altlast-Flächen in Neuhäuser und Kappel

de: Herr von Gayling, im Flächennutzungplan der Stadt Freiburg ist ein Gelände zur Bebauung ausgewiesen, das schwermetallverseucht ist. Schon seit Jahren wird nach Lösungen zur Dekontamination des Erdreiches gesucht, bisher erfolglos. Warum nehmen Sie sich jetzt dieser Sache an?
Von Gayling: Um Ihre Frage zu beantworten, möchte ich etwas weiter ausholen. Bergbau wurde hier in der Region schon vor hunderten von Jahren betrieben. Während man früher Zink und Erz durch Methoden wie Schütteln und Sieben gewann, setzte sich in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine neue Technik durch, nämlich die der Flotation. Davon zeugen mehrere große Flotationsteiche in Neuhäuser und Kappel. Doch der Bergbau wurde bald darauf eingestellt, weil die Produktion von Zink auf Weltmarkt billiger wurde. Im Dritten Reich erlebte der deutsche Zink- und Bleibergbau dann jedoch wieder einen Aufschwung. Die Weltmärkte waren zu, aber für ihre Kriegswirtschaft brauchten die Nazis diese Metalle in großen Mengen. In diesem Zuge wurde auch der Kappeler Bergbau wieder reaktiviert. Die Bergbaufirma Stolberger Zink kaufte deshalb von meinem Urgroßvater Heinrich von Gayling Gelände auf und zwar unter kriegswirtschaftlichen Bedingungen – will heißen freiwillig erzwungen. Nach Kriegsende, nämlich 1954, stellte Stolberger Zink dann die Produktion ein. Mehrheitsaktionär der Stolberger Zink war damals die Metallgesellschaft, die keinen Bergbau mehr betrieb und die Akte schließen wollte. Bis in die 70er Jahre hinein verkaufte sie Grundstücke zur Bebauung und 1980 gingen auch die früheren gaylingschen Flächen zu einem ganz normalen Kaufpreis an uns zurück. Im Prinzip waren das alle Flächen, die unter den Nazis an Stolberger Zink gingen, bis auf die, die heute im Gerede ist.

de: Sie sind also direkter Anlieger dieser Problemflächen und ganz grob gesagt, gehören ihnen die Flotationsteiche oberhalb Neuhäusers und der untere Flotationsteich hinter der Bebauung, aber noch unterhalb des Hangs, befindet sich im Eigentum der Firma Stolberger Zink.
Von Gayling: Ja, und genau dieser untere Bereich ist sowohl im alten wie im  neuen Flächennutzungsplan als Baugebiet ausgewiesen.

de: Aber bebaut werden kann erst, wenn das Gelände saniert ist.
von Gayling: Und da fangen die Probleme an. Lösungsvorschläge gab es schon viele. Umgesetzt werden konnte keiner. Ein Vorschlag war, den ganzen Dreck auf die städtische Mülldeponie zu fahren. Das wären 5000 – 10.000 Lkws gewesen, die durch ein Wohngebiet hätten fahren müssen. Dagegen begann sich eine Bürgerinitiative zu formieren, die sich gegen den zu erwarteten Schwerlastverkehr zurecht zur Wehr gesetzt hätte.

de: Die Frage ist wohl auch, wer das Ganze bezahlt.
Von Gayling: Gesetzlich und vertraglich geregelt ist, dass die Stolberger Zink für alle Folgeschäden, die durch den Bergbau entstanden sind, auch haftet und zwar auch auf Nachbargrundstücken. So steht es auf dem Papier. Bloß, seit Januar 2005 ist diese Firma insolvent. Bisher beobachtete ich die Entwicklung nur. Aber als Hauptanlieger bin ich Hauptbetroffener, nein Opfer! Ich möchte nun die Sache in die Hand nehmen, damit es überhaupt zu einer Lösung kommt.

de: Wie stellen Sie sich das vor?
von Gayling: Ich habe ein Konzept, das mit dem novellierten Gesetz zum Schutz des Bodens 1998 möglich geworden ist. Danach ist die Verlagerung einer Altlast vom dem unteren auf den oberen Flotationsweiher quasi als eine Fortsetzung oder Beendigung des Bergbaus wieder möglich. Würde Stolberger Zink noch existieren, dann dürfte sie das, dann wäre das eine ganz normale bergbautechnische Angelegenheit. Um das tun zu können, muss dieses Teilstück, das noch der Stolberger Zink gehört, mit den Nachbarsgrundstücken – den oberen Flotationsweihern – in einer neuen Objektgesellschaft wieder vereinigt werden.

de: Heißt das, Sie wollen freiwillig ein verseuchtes Grundstück kaufen und dann auch noch sanieren?
von Gayling: Der Kaufpreis müsste natürlich gegen Null gehen. Ich würde das Gelände sanieren lassen, das heißt, der verseuchte Boden des bis jetzt ungesicherten Bereichs würde in den gesicherten Bereich der oberen Flotationsteiche geschafft werden. Ist das Gebiet unten dann saniert, soll ein Investor für die Bebauung und Vermarktung sorgen. Die Sanierung würde also über die Bebauung finanziert.

de: Wieweit sind Sie schon mit Planungen und Verhandlungen?
von Gayling: Ich bin dabei mit den Umweltschutzbehörden, mit der Ingenieursfirma Henseleit und dem Stürmer’schen Institut für Umweltchemie Konzepte für die Sanierung zu entwickeln. Meine Idee der Umverlagerung ist grundsätzlich machbar, das bestätigt auch das Umweltschutzamt der Stadt Freiburg, das mich unterstützt. Außerdem laufen auch schon Verhandlungen mit namhaften und potenten Investoren. Hier kann ich noch keine Namen nennen.

de: Die Opferrolle wäre damit beendet?
von Gayling: Das hoffe ich. Doch ich bin nicht der große Baulöwe. Darum geht es mir gar nicht. Ich versuche mit den Potentialen meiner Guts- und Forstverwaltung in Absprache mit den Umweltschutzämtern der Stadt Freiburg und dem Landratsamt des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald eine Bodenordnung zu machen und zwar auf freiwilliger Basis.
de: Herr Gayling, vielen Dank für das Gespräch!
Dagmar Engesser am 29.9.2005 in www.dreisamtaeler.de 

  

 

Obertongesänge aus der Mongolei auf dem Junghof in Kappel 

Rund 80 Zuschauer saßen gebannt auf Bierbänken in der Reithalle des Kappeler Junghofes. Auf der Bühne aus Strohballen spielten die vier Musiker der Gruppe "Khukh Mongol" auf traditionellen Instrumenten wie Pferdekopfgeige oder Hackbrett. Nach dem Konzert hatten die Besucher der ersten Deutsch-Mongolischen Kulturtage in Freiburg die Wahl zwischen einem Besuch in der original mongolischen Jurte, einem Abstecher zum Tisch mit den mongolischen Spezialitäten, zum Bogenschießen oder - natürlich - zum Reiten.

"Pferde und Mongolen gehören ja zusammen", erklärt Annemarie App lachend auf die Frage, wieso ausgerechnet ihr Reiterhof im beschaulichen Kappel ein Wochenende lang Schauplatz eines mongolischen Festes ist. "Als ich gekommen bin und das schöne Gelände gesehen habe, dachte ich, es wäre schön, hier eine Jurte zu sehen", ergänzt Tseren Mongol, der das Fest zusammen mit rund 30 in Freiburg lebenden Mongolen organisiert hat. Und wirklich, die Jurte steht nun auf der Wiese gegenüber dem Reiterhof. Mehr als 10 000 Kilometer per transsibirischer Eisenbahn und Spedition hat das traditionelle Rundzelt der mongolischen Nomaden zurückgelegt, bis es in Kappel als Ausstellungsraum für Trachten, Masken und Bilder aus dem zentralasiatischen Land dienen konnte.
....
Das ist nun anders. Fast wie ein großes Familienfest mutet die Veranstaltung auf dem Reiterhof manchmal an, die mongolischen Organisatoren präsentieren mit so viel Spaß und Gastfreundschaft ihre Kultur, die für viele Besucher gänzlich fremd ist. Über "die Frau mit dem hübschen Kleid, die so hässlich singt", wundert sich ein kleines Mädchen. Dabei ist die Sängerin, die mit der Gruppe "Kukh Mongol" auf der Bühne steht, eine von weltweit gerade mal zwei Frauen, die den typischen Kehlkopf-oder Obertongesang beherrschen. Fasziniert zeigen sich die Besucher auch vom siebenjährigen Sohn eines der Musiker, der ebenfalls diese ganz spezielle Gesangskunst beherrscht. "Wir sind sehr zufrieden. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass so viele kommen", freut sich Annemarie App über das große Interesse an der Veranstaltung. "Mir gefällt, dass das so spontan war", ergänzt ihr Mann Ernst, schließlich hatten die Organisatoren nur vier Wochen Zeit, alles auf die Beine zu stellen. Und im nächsten Jahr, da sind sie sich einig, soll wieder ein Reitervolk auf dem Reiterhof zu Gast sein.
Alles von Claudia Renk vom 14.6.2005 auf www.bzol.de lesen

  

 

Stausee mit hoher Wasserqualität im Tiefen Stollen bei Kappel

"Das ist eines der am wenigsten belasteten Wässer, die ich jemals zur Untersuchung bekommen habe", sagte Chemiker Hans-Dieter Stürmer. Die rund 80 Teilnehmer der vom Schwarzwaldverein Neuhäuser mitorganisierten Wanderung zum "Tiefen Stollen" bei Kappel freute das, schließlich hatten sie alle ein Trinkglas voll mit Stollenwasser in der Hand.

Näheres zu Entstehung des Stollens hatte zuvor Nikolaus von Gayling erläutert, auf dessen Besitz sich der Gang im Berg befindet. In den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts trieb die Firma Stolberger Zink den Stollen in den Berg. "Er sollte nicht als Erzstollen, sondern als Ergänzung oder Ersatz für die Transportseilbahn dienen", erklärte von Gayling. Mit dieser Seilbahn hatten die Bergleute das geförderte Erz vom Berg hinunter zu den so genannten Flotationsteichen befördert, wo daraus Zink gewonnen wurde. Benutzt wurde der "Tiefe Stollen" jedoch nie, jedenfalls nicht für seinen vorgesehenen Zweck. "Ich vermute, dass versehentlich eine Wasserader angebohrt wurde", erzählte Stürmer. Und so ist heute rund 100 Meter hinter dem Stollenmund ein eindrucksvoller Stausee zu sehen, dessen Wasser es für die vom Aufstieg erschöpften Wanderer zu trinken gab. Und nicht nur für diese: Die Familien Sumser und Ehemann, Bewohner des ehemaligen Steigerhauses unterhalb des Stollens, bekommen noch heute ihr Wasser direkt aus dem Berg. Ursprünglich wurden sogar mehrere Gebäude damit versorgt, aber die auf Gemarkung Kirchzarten gelegenen Höfe sind längst an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen.
Alles vom 3.6.2005 auf www.bzol.de lesen

  

 

Sanierungsfall Stolberger Zink in Kappel - Teure Umwelt

Dass nach jahrzehntelangem Hin und Her erneut Geld für ein Gutachten im Sanierungsfall Stolberger Zink ausgegeben werden soll, haben die Kappeler Ortschaftsräte in ihrer jüngsten Sitzung kritisiert. Ihrer Ansicht nach schwankt die Stadtverwaltung in der Einschätzung der Risiken, was Räte und Bürger zu Nachfragen veranlasste.

"Es handelt sich um eine private Altlast", erläutert Ralf Zähringer, stellvertretender Leiter des städtischen Umweltamtes. Die Schwermetalle, die das 2,4 Hektar große Grundstück verunreinigen, sind Hinterlassenschaften einer Erzwaschanlage, die die Stolberger Zink AG ab 1935 in Kappel betrieben hat. In so genannten Flotationsteichen wurden Zink und Blei durch die Zugabe anderer chemischer Stoffe ausgefällt. Die stark belasteten Schlämme blieben nach Schließung des Betriebes in den Teichen zurück. Somit ist die Firma für die Sanierung des Geländes verantwortlich.

Bereits in den 90er-Jahren wurde ein Plan entwickelt, das Land in lukratives Bauland zu verwandeln. Bis zu einer Tiefe von vier Metern wollte man die alten Teiche auskoffern. Vor Ort sollten die Schlämme mit Zement verfestigt werden und dann als Randwälle die Deponie Eichelbuck stützen. Sechs bis neun Monate lang sollten täglich 40 Lastwagen das Material abtransportieren. Immer wieder verzögerte sich der Start aufgrund finanzieller oder organisatorischer Probleme. Bis die Stolberger Telecom AG (früher: Stolberger Zink AG) Insolvenz anmeldete und schließlich der letzte potenzielle Investor absprang.

Auf Kritik bei den Kappeler Räten und Anwohnern stieß die aus ihrer Sicht unklare Haltung der Stadtverwaltung zu dem Risiko, das von der Altlast ausgeht. Zähringer wies in der Sitzung des Ortschaftsrates darauf hin, dass das Trinkwasser nicht gefährdet sei. Das Rathaus folge beim Grundwasser nur dem "Besorgnisgrundsatz", indem der Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser minimiert werden soll. Melanie Spyra-Günther von der Grünen Liste Kappel zitierte hingegen aus einem Brief von Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik vom Dezember 2000, wonach "von einer Grundwassergefährdung auszugehen ist." Eine Sanierung müsse "zeitnah" erfolgen.

Ortschaftsrat Fred Epstein kritisierte zudem die seiner Ansicht nach mangelnde Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit der Gemeinde Kirchzarten, auf deren Gemarkung ein Teil des belasteten ehemaligen Firmengeländes liegt. Ortschaftsrat Martin Dold brachte den Eindruck einiger Anwesender in seinem persönlichen Fazit auf den Punkt: "Je kostspieliger und komplizierter die Sanierung des Geländes wird, desto ungiftiger wird das Material". Kritisch bewerteten die Räte auch die Tatsache, dass das neue, rund 20 000 Euro teure Gutachten sich auf die bereits vorhandenen, teilweise viele Jahre alten Untersuchungen stützen soll, die alle mit dem Ziel erstellt worden waren, Bauland zu gewinnen.

Um die Auswaschung von Schadstoffen gering zu halten, wurden in den letzten Jahren bereits Quellen auf dem Gelände umgeleitet und Gräben angelegt, die verhindern sollen, dass Regenwasser durch das belastete Erdreich sickert. Die dennoch messbaren Verunreinigungen des Grundwassers mit Cadmium und Zink kommen nach Ansicht des Umweltamtes daher, dass die Lehmschicht unter den alten Flotationsteichen so genannte "Fenster" aufweist. Wenn der Grundwasserspiegel ansteigt, dringt das Wasser in die abgelagerten Schlämme ein, wenn der Pegel wieder sinkt, nimmt es ausgewaschene Schadstoffe mit.

CHRONIK EINER ALTLAST

1935: Die Stolberger Zink AG übernimmt die Kappeler Anlagen.
1954: Schließung des Betriebes.
1979: Das Gelände wird als "Mischgebiet" (Wohn- und Gewerbebebauung) ausgewiesen.
Februar 1984: Ein Gutachten im Auftrag der Stolberger Zink AG ergibt, dass die Werte von Blei, Zink und Cadmium weit über der Klärschlammverordnung liegen.
1985: Aufgrund eines Gutachtens der Uni Erlangen und des Mineralogischen Instituts Freiburg wird das Gebiet als "Altlast mit Priorität I" eingestuft. Das Trinkwasser sei jedoch nicht gefährdet.
1986: Das Geologische Landesamt stuft die Schwermetallgehalte als "extrem" ein. Die Stolberger Zink präsentiert ein Sanierungskonzept.
1989: Erster Sanierungsvorschlag der Verwaltung (Kosten 2,5 bis 3,5 Millionen Mark).
1991: Stadt, Wasserwirtschaftsamt und Stolberger Zink AG einigen sich auf ein Sanierungskonzept. Kosten: etwa acht Millionen Mark.
1994: Verkauf der Stolberger Zink an eine Immobiliengesellschaft.
1998: Der Gemeinderat stellt einen Bebauungsplan für das Gelände auf, der an die Sanierung gekoppelt ist.
Mai 2000: Stolberger verlangt erst Sicherheit beim Bebauungsplan, bevor die teure Sanierung beginnen soll.
Februar 2001: Die Stolberger Telecom AG, Nachfolgerin der Stolberger Zink AG, hat Zahlungsschwierigkeiten, ein Gläubiger betreibt die Zwangsvollstreckung. Der Gemeinderat nimmt das Thema Sanierung von der Tagesordnung.
Mai 2001: Unternehmensberater Heinz Hug, mit dem Verkauf des Stolberger-Geländes beauftragt, bringt einen möglichen Investor ins Spiel, die Münchner Baugesellschaft GmbH, deren Freiburger Geschäftsführer er ist.
2002: Insolvenz der Stolberger Telekom AG.
Januar 2003: Ein Gläubiger der Stolberger Telekom AG erwirbt unter Vorbehalt das Grundstück und will die Sanierung und Vermarktung wie geplant vorantreiben.
November 2004: Der Käufer macht von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch, da er nach einem neuen Gutachten zwei Millionen Euro mehr für die Sanierung ausgeben müsste, als das Grundstück später einbringen würde.
Januar 2005: Die Stadt will per Gutachten klären lassen, welche Sanierungen zum Schutz des Grundwassers mindestens nötig sind und plant rechtliche Schritte gegen die Stolberger-Tochterfirma
Claudia Renk in der BZ vom 28.1.2005

  

 

 

Edeltraut Mann neue Leiterin der Schauinslandschule in Kappel
 

Ortsvorsteher Rudolf Groß gratulierte der neuen Leiterin der Schauinslandschule, Edeltraud Mann.

Foto: Claudia Renk

KAPPEL. "Sie waren unsere Wunschkandidatin, und manchmal werden Wünsche wahr", begrüßte Elternvertreterin Bettina Foster die neue Leiterin der Kappeler Schauinslandschule, Edeltraud Mann. Auch die anderen Gratulanten bei Manns Amtseinführung am Mittwoch gaben der Rektorin viele gute Wünsche mit auf den Weg.

"Ich habe die Schule schon als Mutter erlebt und von daher schon einen guten Eindruck", erzählte die frisch gebackene Schulleiterin, die bereits seit zehn Jahren mit ihrer Familie in Kappel wohnt. Inzwischen ist auch der jüngere der beiden Söhne lange der Grundschule entwachsen, den Kontakt zur Schauinslandschule hat Edeltraud Mann jedoch nicht verloren. Als Beratungslehrerin war sie in den vergangenen fünf Jahren auch für Schüler, Eltern und Lehrer in Kappel zuständig. Unterrichtet hat sie in dieser Zeit an der Reinhold-Schneider-Schule in Littenweiler. Deren Rektorin, Gerda Liebner, konnte sich in ihrer Rede gar nicht entscheiden, ob sie "lieber das lachende oder das weinende Auge zudrücken sollte" angesichts des Schulwechsels der Kollegin: "Wir wissen sehr genau, wen Sie gewonnen und wir verloren habe." Die Vertreter der zuständigen Ämter sowie Pfarrer Johannes Kienzler und Ortsvorsteher Rudolf Groß betonten in ihren Reden, dass die Schauinslandschule fast so etwas wie eine "Insel der Seligen" in der heutigen Schullandschaft sei. Auch die neue Leiterin lobte die große Unterstützung im Kollegium und das sehr gute Schulklima. Radikale Änderungen plant sie daher nicht.

Schwerpunkte ihrer Arbeit sollen vor allem die Förderung von sozialem Lernen, das "Lernen lernen" und die Entwicklung der Lesekompetenz sein. "Lesen ist die Basis für das Lernen in allen Bereichen", betonte Mann und kündigte wöchentliche freie Lesezirkel und Literaturprojekte an. Schlüsselqualifikationen wie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit möchte sie von Anfang an fördern. Aber auch die naturnahe Lage der Schule soll noch mehr genutzt werden. "Unterricht kann ja auch draußen stattfinden", sagte Mann und freut sich auf Kooperationen mit außerschulischen Partnern wie dem Förster.
BZ vom 12.11.2004

 

Vier Sterne für Ferienwohnung im Rotenhof in Freiburg-Kappel

... "Wir haben sehr viele Stammgäste", sagt Andrea Brüstle, die zusammen mit ihrem Mann Wolfgang drei Ferienwohnungen in Kappel - darunter die Vier-Sterne-Wohnung - vermietet. Die Gäste von Familie Brüstle kommen aus aller Welt. "Vor allem die Amerikaner sind von unserer Gegend und den Ferienwohnungen begeistert", weiß Lonieta Dylus von der Freiburg Wirtschaft und Touristik GmbH. Sie schätzten die "Puppen-Stuben-Atmosphäre" der Wohnungen und die Gemütlichkeit. Lonieta Dylus ist im Rahmen der bundesweiten Stern-Vergabe für die Klassifizierung der Freiburger Ferienwohnungen zuständig. Dass die Wohnung von Brüstles vier Sterne bekommen hat, liegt daran, dass sie alle Vier-Sterne-Kriterien, die der Deutsche Tourismusverband zur Beurteilung von Ferienwohnungen erdacht hat, erfüllt. So spielen unter anderem die Größe der Ferienwohnung, die Badezimmerausstattung, die Küche und die Freizeitmöglichkeiten eine Rolle. "Was mir an den Ferienwohnungen der Familie Brüstle besonders gut gefallen hat, war die Lage", sagt Lonieta Dylus, die jede Wohnung unter die Lupe genommen hat. Brüstles wohnen und vermieten ihre Ferienwohnungen dort, wo andere Menschen das Ende der Welt vermuten. Schon zwei Kilometer vor ihrem Anwesen in der Kappeler Kleintalstraße 62 weist ein Sackgassenschild auf das Ende der Straße hin. Und dass der stark ansteigende Weg, der bis zu Brüstles ehemaligem Bauernhof führt, bald zu Ende ist, hoffen wohl auch die Anreisenden, die sich mit Sack und Pack zu Fuß auf den Weg zu ihrem Feriendomizil gemacht haben. Oben angekommen, werden sie jedoch durch einen herrlichen Blick auf Kappel und die Umgebung entschädigt. ....
Ganzen Text von Katharina Fraunhofer vom 19.12.2003 bitte auf www.bzol.de lesen

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Kappel im Herbst 2002 - Interview mit Ortsvorsteher Groß

Kappel ist Ortsteil von Freiburg mit Ortsverwaltung, Ortsvorsteher, Ortschaftsräten und eigenem dörflichen Charakter. Dagmar Engesser sprach mit dem Ortsvorsteher Groß über seinen Ortsteil und die ganz spezifischen Probleme als Ortsteil von Freiburg.

Dreisamtäler: Herr Groß, mit welchen kommunalpolitischen Themen befasst sich denn derzeit der Ortschaftsrat Kappel?

Groß:Ein Thema, Ein wichtiges Thema, das uns in großem Maße schon länger beschäftigt und es in den nächsten Jahren sicher noch weiter tun wird, ist der Flächennutzungsplan. Nach den Vorstellungen der Stadt Freiburg soll Kappel noch einiges an Baugelände zur Verfügung stellen.

Dreisamtäler: Und Kappel will nicht wie die Stadt will?

Groß: Wir wollen und wir können uns nicht abkapseln, das ist keine Frage! Aber wir wollen behutsam bauen, damit unsere dörfliche Struktur nicht zerstört wird. Wir sind ein Stadtteil, der über die Jahrhunderte gewachsen ist und wir wollen eine Bebauung, die unserem Dorf entspricht.

Dreisamtäler: Wo können Sie sich denn weitere Bebauung vorstellen?

Groß: Der Ortschaftsrat hat für die nächsten zehn, fünfzehn Jahre einiges an möglichen Bauflächen ausgewiesen, zum Beispiel in Neuhäuser oder oberhalb des Sportplatzes. Wir sind der Meinung, mit diesen ausgewiesenen Flächen unseren Teil zum Flächennutzungsplan der Gesamtstadt beigetragen zu haben.

Dreisamtäler: In Neuhäuser gibt es aber Probleme wegen verseuchter Böden.

Groß: Ja, das Gelände Stolberger Zink, auf dem jahrhundertelang Bergbau betrieben wurde, ist schwermetallbelastet. Dieses Gelände soll einer Bebauung zugeführt werden. Die Fläche soll verkauft und mit dem Erlös die Böden saniert werden. Der springende Punkt ist nun, ob der Erlös wirklich ausreicht, um das Gelände zu sanieren. Denn inzwischen ist klar, dass viel mehr Kubikmeter Erdraum abgefahren werden müssen als ursprünglich vorgesehen. Man spricht heute von 50.000 Kubikmetern, früher waren es 30.000. Und das kostet natürlich auch entsprechend mehr Geld. Die früheren Berechnungen waren fehlerhaft.

Dreisamtäler: Ein Problem ist ja wohl auch: wer kauft verseuchtes Baugelände?

Groß: Das stimmt. Der Verkauf allerdings muss sichergestellt sein, damit saniert werden kann. Und verkauft werden kann nur, wenn klar ist, wieviel oder was gebaut werden darf.

Dreisamtäler: Im Moment ist also alles ziemlich unklar.

Groß: Im Augenblick ja, aber wir Kappler haben es auch nicht so sonderlich eilig, denn im Augenblick wächst das Gelände wieder zu und es besteht nach unserer Meinung auch keine große Gefahr für die Umwelt dort.

Dissonanzen mit der Stadt

Groß: Ein wichtiges Anliegen sind uns der Erhalt der stadteigenen Wohnungen. Die Stadt will sie Wohnungen verkaufen. Ortschaftsrat und Ortsvorsteher sind strikt gegen einen Verkauf. In mehreren Sitzungen haben sich alle Fraktionen geschlossen und einstimmig dagegen ausgesprochen.

Dreisamtäler: Warum sind Ihnen diese Wohnungen so wichtig?

Groß: Es geht uns darum, preisgünstigen Wohnraum zu erhalten.

Im Moment sind es vier Häuser mit insgesamt 32 Wohnungen. Einen Häuserblock mit 8 Wohnungen will die Stadt verkaufen und damit die Sanierung der restlichen finanzieren. Die Wohnungen wurden in den 60er Jahren erbaut – seither wurde nichts daran gemacht.

Dreisamtäler: Als wir das letzte mal miteinander sprachen, plante der Ortschaftsrat die Sanierung des Rathausvorplatzes.

Groß: Ja, die ist uns ein großes Anliegen. Die Pläne sind so gut wie fertig und wir hoffen, dass wir die Sache im Doppelhaushalt 2003 / 2004 finanziert bekommen. Es geht dabei um ein Gesamtvolumen von 200.000 Euro.

Dreisamtäler: Für einen städtischen Haushalt ja nicht so viel.

Groß: Ja – die Stadt sieht das anders.

Dreisamtäler: Sie sind trotzdem optmistisch?

Groß: Mehr oder weniger wurde uns die Finanzierung schon zugesagt und sie steht im Entwurf des nächsten Doppelhaushalts auch drin. Möglicherweise wird durch das Hochwasser im Osten das ein oder andere zurückgestellt werden müssen. Denn dass wir da nicht ungeschoren davon kommen, das ist sicher.

Dreisamtäler: Die Kirchzartener Straße in Kappel soll saniert werden?

Groß: Ja, der Ausbau der Kirchzartener Straße ist unser vordringlichstes Anliegen. Die Pläne dafür sind auch fix und fertig.

Dreisamtäler: Es geht dabei um die Beseitigung der Engpässe?

Groß: Richtig, Engpässe sollen beseitigt und außerdem ist ein Geh- und Radweg entlang der Straße geplant. Ziel ist, dass man mit dem Rad bis Kirchzarten durchfahren kann, bisher ist das ja noch nicht möglich. Ich hoffe, dass im Herbst mit dem Ausbau der Brücke und im kommenden Jahr mit der Sanierung des Kanalnetzes begonnen werden kann. Dann erst kann es an den Ausbau der Straße gehen. Die Stadt Freiburg bzw. die Badenova haben zugesagt, diese Maßnahme schnellstmöglich in Angriff zu nehmen.

Dreisamtäler: Ich habe von Problemen mit den Anliegern gehört.

Groß: Die gibt es insofern, als die Anlieger zu Anliegergebühren heran gezogen werden, teilweise mit erheblichen Beiträgen. Das wollen einige so nicht hinnehmen. Es ist ja auch schwer vermittelbar, dass Bewohner, die schon fünfzig, sechzig Jahre da wohnen, auf einmal Anliegerkosten zahlen sollen, nur weil jetzt eine Straße ausgebaut wird. Wir sind bemüht, einzelnen entgegen zu kommen und zu helfen. Aber entscheiden muss darüber der Stadtrat.

Groß: Ein weitere Punkt ist der Bahnhof. Es wird sicherlich mit einigen Kosten verbunden sein, aber langfristig sind wir schon der Meinung, dass der Bahnhof in Kappel wieder in Betrieb genommen werden soll.

Dreisamtäler: Sie wollen einen Haltepunkt an der Höllentalbahn?

Groß: Richtig. Im Zuge des Ausbaus der S-Bahn.

Dreisamtäler: Wie sind die Chancen?

Groß: Das weiß ich nicht. Die Fachleute sind da nicht so euphorisch wie wir.

Die dörfliche Infrastsruktur

Dreisamtäler: In Kappel haben einige Geschäfte in letzter Zeit geschlossen.

Groß: Das ist ein Problem. Die Apotheke und ein Einzelhandelsgeschäft haben zugemacht – beide werden aber wieder eröffnet, das ist sicher. Leider gibt es nun auch keine Poststelle mehr in Kappel. Wir bemühen uns darum, wieder eine zu bekommen. Es laufen im Moment Verhandlungen, ob das nicht im Rathaus möglich wäre. Denn je mehr solcher Einrichtungen wir verlieren, desto ärmer wird unser Dorf. Wir haben einfach zu wenig Kaufkraft und es ist schon ein bisschen schwierig für Selbständige, sich hier zu halten. Insofern kann man auch verstehen, dass wir Einwohnerzuwachs brauchen.

Dreisamtäler: Hat Kappel trotzdem seinen Reiz?

Groß: Sehr sogar. Das Klima ist gut, wir sind ein bisschen neben draußen, haben also kaum Verkehr und zum Wohnen ist Kappel wunderbar. Deshalb ist Kappel nach wie vor ein begehrter Wohnplatz.
Dagmar Engesser, Der Dreisamtäler 10/2002

  

 

Kappel will seinen alten Bahnhof wiederhaben

KAPPEL. Mit einem symbolischen Akt haben der SPD-Landtagsabgeordnete Gustav-Adolf Haas, Stadtrat Walter Krögner und der stellvertretende Ortsvorsteher von Kappel, Martin Dold, auf ihren Wunsch nach Wiederinbetriebnahme des Bahnhofs "Kappeler Tal" aufmerksam gemacht. Mit vereinten Kräften hielten sie an der Stelle, wo bis 1984 das Bahnhofsgebäude gestanden hatte, ein altes Bahnhofschild mit der Aufschrift "Kappeler Tal" in die Höhe.

Dold, selbst Eisenbahner, wies darauf hin, dass er einen zweigleisigen Schienenausbau für den Bereich Kappel, wie eine erste Machbarkeitstudie des Tiefbauamtes es vorsieht, nicht für notwendig halte. Dold: "Ohne zweigleisigen Ausbau könnten die Kosten für einen Bahnhof "Kappeler Tal" um die Hälfte reduziert werden." Ein Kreuzungsbahnhof am Haltepunkt "Bahnhof Littenweiler" reiche aus, ergänzte Dold. Nicht nur die Kappler erheben allerdings Anspruch auf einen Breisgau-S-Bahn-Halt, auch eine Bahnhaltestelle "Alter Messplatz" wird in der Machbarkeitstudie erwähnt: "Für uns Kappler wäre mit einem Haltepunkt ,Kappeler Tal' aber die Verbindung in Richtung Messe oder zur Uni erheblich schneller möglich", meinte Dold. Heute müsse man auf dieser Strecke dreimal umsteigen und sei mehr als eine Stunde unterwegs.

Auch die Verlängerung der Stadtbahnlinie eins wirkt sich laut Walter Krögner auf die Kappler Bürgerinnen und Bürger aus. "Ein wichtiges Anliegen ist die Beibehaltung der Linie 17 durch die Alemannenstraße", weiß Dold. Gustav-Adolf Haas wies darauf hin, dass der Zeitplan des Zweckverbandes Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) eine Inbetriebnahme der Stadtbahn Littenweiler für das Jahr 2005 vorsehe.

Walter Krögner forderte zudem die Freiburg Wirtschaft und Touristik (FWT) auf, ein Naherholungskonzept für Kappel zu entwickeln. Der Ort müsse touristisch attraktiv gestaltet werden. "Außer Wandern gebe es bisher keine Angebote in Kappel und das, obwohl die Anzahl der Gästezimmer und Ferienhäuser in Kappel zugenommen hat", kennt Dold das Problem. "Ähnlich wie in Günterstal sollte Naherholung aber gut mit dem ÖPNV erreichbar sein", erklärte Krögner. Einen "Deal" Bebauung der Kappler Talaue gegen Wiederinbetriebnahme des Bahnhofs "Kappeler Tal" dürfe es aber nicht geben: Laut Haas, selbst tourismuspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, soll Kappel sich im Hinblick auf den Ausbau der Freizeitmöglichkeiten vergleichbare Orte - wie zum Beispiel Oberried - zum Vorbild nehmen

km, BZ vom 10.8.2002, mehr

  

Junghof in Kappel - Hippotherapie für mukoviszidose-kranke Kinder?

KAPPEL. Der Bauausschuss hat in der vergangenen Woche den Plänen eines Freiburger Arztes zugestimmt, auf dem Junghof in Kappel ein Wohnhaus und eine Longierhalle für Reittherapie neu zu bauen. Allerdings sind in der städtischen Vorlage Darstellungen zu finden, die nicht der Realität entsprechen. Und im Vorfeld der Entscheidung hatte es erhebliche Rechtsstreitereien gegeben.

Auf dem Junghof in Kappel möchte der Arzt Ernst App ein Zentrum für Mukoviszidose-kranke Kinder einrichten. Ein Zentrum, das auf die Hippotherapie setzt. Bei Mukoviszidose-kranken Kinder und Erwachsenen bildet sich aufgrund eines genetischen Defekts ein zähflüssiges Sekret in der Lunge, das die Bronchien verklebt. Deswegen sind die Patienten anfälliger gegenüber Bakterien, die immer wieder zu Lungenerkrankungen und -entzündungen führen. Die Lebenserwartung der Patienten ist deutlich verringert. Für App ist klar, dass die Hippotherapie hier helfen kann. "Die Hippotherapie soll in der Verantwortung des Mukoviszidose-Fördervereins durchgeführt werden", heißt es in der Vorlage, die dem Bauauschuss als Entscheidungsgrundlage diente. Und weiter: "Der Arzt stellt dem gemeinnützigen Verein die Infrastruktur (Pferdeboxen, Koppeln, Therapiehalle) zur Verfügung."
"Wir werden uns da auf keinen Fall engagieren und stehen der Hippotherapie nicht nur wegen der möglichen Allergiegefahr sehr kritisch gegenüber", entgegnen die Förderverein-Sprecher Wolfgang Kuhlmann und Siegfried Doll.
Die drei Säulen der Mukoviszidose-Therapie seien Antibiotika-, Physio- und Ernährungstherapie. Die Hippotherapie steht auf der Negativliste der Heilmittel-Verordnung: "Reiten ist eine Freizeitaktivität und keine Therapie." Letztlich, so Kuhlmann, sei das eine Frage, die Ärzte beantworten müssen und in der Uniklinik würden Ärzte der Hippotherapie nicht zuletzt wegen des aufwirbelnden Staubs ebenfalls kritisch gegenüber stehen. ...
Lars Bargmann, BZ vom 17.7.2002, mehr

  

 

 

 

Hausverkauf Grosstalstrasse 77

Martin Dold (Ortschaftsrat und Stellv. Ortsvorsteher) Moosmattenstraße
Walter Krögner (Stadtrat); Höllentalstraße 11; 79117 Freiburg; Tel.: 0761/6 29 11

Herrn
Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon
Rathausplatz 2-4
79098 Freiburg

Freiburg, d.15.07.2002
Wohnungssuchende in Freiburg Kappel und leerstehende städtische Wohnung

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
in einer seiner letzten Sitzungen votierte der Ortschaftsrat in Kappel einstimmig gegen den Verkauf des Hauses Großtalstraße 77. Immer wieder entstehen in Kappel und auch in Ebnet Diskussionen anläßlich des Verkaufs städtischer Wohnhäuser.
Grund dafür ist das Bestreben der Liegenschaftsverwaltung, einen vermeintlichen Grundsatzbeschluß des Gemeinderats umzusetzen, wonach städtischer Streubesitz zu veräußern ist.
Was für die Stadt Freiburg Streubesitz sein mag, ist es für Kappel und Ebnet noch lange nicht.
66 Wohnungen in Ebnet und 32 Wohnungen in Kappel besitzen für die beiden
eingemeindeten Dörfer zentrale Bedeutung für die Steuerung der Sozialstruktur in
den Dörfern, in denen sich aufgrund ihrer günstigen Lage hauptsächlich Wohnungen
der gehobenen Preisklasse befinden. Nicht jeder kann sich leisten, ein Eigenheim
zu bauen, das mit Fördermitteln vom Land bezuschußt wird. Um auch weniger
begüterten jungen Familien die Möglichkeit zu bieten, in Kappel und Ebnet zu
leben, halten wir die Beibehaltung des städtischen Wohnungseigentums für
zwingend erforderlich.

Ein großer Teil der Wohnhäuser wurde in den 50er Jahren zur Linderung der
damaligen Wohnungsnot von den zu dieser Zeit noch selbständigen Dörfern
errichtet und gewissermaßen als Tafelsilber in die Eingemeindung mit
eingebracht. Jahrzehntelang wurde von der Stadt kaum in die Wohnungen
investiert. Jetzt sollen sie aus kurzfristiger finanzieller Motivation verkauft
werden.

Jetzt stellt sich die Situation in Kappel derart grotesk dar, daß es mindestens
zwei junge Familien in Kappel gibt die sowohl das Bedürfnis als auch den
Anspruch hätten, die seit ca. 6 Monaten leerstehende 4-Zimmer-Wohnung in der
Großtalstraße 77 zu beziehen, andererseits aber ein Bezug nicht möglich sei,
solange die Grundlinie zum weiteren Vorgehen bezgl. des Verkaufs städtischer
Häuser nicht auch für Kappel konkretisiert sei.

Wir bitten Sie, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sich für die erneute  schnellstmögliche Vermietung der betreffenden Wohnung in der Großtalstraße 77 einzusetzen und somit einen wichtigen Integrations-Beitrag für Kappel zu leisten.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Dold (SPD-Orstverein Kappel) Walter Krögner (SPD-Ortsverein
Littenweiler-Ebnet)

  

 

Maria Tritschler 60 Jahre Organistin in Kappel

KAPPEL. 30 Jahre Ortschaftsrätin, 40 Jahre Lehrerin und 60 Jahre Organistin - eine stolze Bilanz, die Maria Tritschler aus Kappel vorzuweisen hat. Die rüstige und engagierte Dame, die vor einigen Tagen ihren 80. Geburtstag feierte, ist zwar keine geborene Kapplerin, gehört aber dennoch zum Urgestein des Freiburger Stadtteils. "Ich bin keine Eingeborene, wir kamen ursprünglich aus Lenzkirch. Aber ich lebe seit 1936 in Kappel", sagt Maria Tritschler.
Ihr Vater, auch ein Lehrer wie später sie selbst, nahm 1936 eine Stelle an der Schule in Kappel an und baute das schmucke Haus vis à vis des Friedhofs, in dem Maria Tritschler heute noch lebt. Nach dem Krieg wurde sie in der Pädagogischen Akademie Gengenbach zur Lehrerin ausgebildet und unterrichtete von 1945 bis 1984 an der Schule in Kappel. "Anfangs war es eine Grund- und Hauptschule. Später wurden die Hauptschüler aufgrund ihrer geringen Zahl aber nach Littenweiler geschickt, in Kappel blieb nur noch die Grundschule", ergänzt Tritschler, die ihren Beruf sehr gerne ausübte.
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Schon seit April 1939 lebt sie die Liebe zur Musik als Organistin der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Kappel aus. Nach 60 Jahren obliegt ihr heute noch der volle Organistendienst. Die Motivation für diese langjährige Tätigkeit zu finden, fällt Maria Tritschler leicht: "Bis heute mache ich das sehr, sehr gerne." Und am liebsten interpretiert sie barocke Meister und natürlich Johann Sebastian Bach. Begonnen hatte sie als Kind mit Klavierunterricht. Über das Harmonium, das sie oft für ihren Vater und einen Onkel, der Pfarrer war, spielte, kam sie dann zur Orgel.
Weitere Stationen ihres großen Engagements sind die Leitung des Kirchenchors Kappel von 1964 bis 1997 und die Mitgliedschaft im Pfarrgemeinderat von der Gründung an bis zum Ende der jüngsten Wahlperiode. Auch im Gemeinderat von Kappel, und später nach der Eingemeindung im Ortschaftsrat, brachte sich Maria Tritschler für ihren Heimatort ein. "Ich wurde gebeten, mich aufstellen zu lassen und wurde ich 1968 in den Gemeinderat gewählt", erzählt die frühere CDU-Rätin. Ohne Unterbrechung setzte sie sich dort 30 Jahre lang für die Interessen der Kappler Bürger und Bürgerinnen ein.
Einen Wendepunkt markiert für sie dabei zweifelsohne die Eingemeindung in die Stadt Freiburg. Ihr Resümee fällt positiv aus: "Es war eine sehr interessante Zeit und Arbeit. Ich habe erfahren, dass einiges bewirkt werden kann."
Katrin Feuer, BZ vom 5.7.2002, ganzer Artikel unter www.bzol.de

  

 

Stadt will Haus Großtalstrasse 77 verkaufen

Obwohl der Ortschaftsrat in seiner Aprilsitzung einen Antrag der CDU-Fraktion zur Verhinderung des Verkaufs stadteigener Wohnungen in Kappel einstimmig gebilligt hatte, plant die Stadt nun das Haus Großtalstraße 77 zu veräußern Doch kampflos wollen die Räte das Feld nicht räumen: Laut Aussage des stellvertretenden Ortsvorstehers Martin Dold müssen die Kappler Ortschaftsräte hier "Zähne zeigen" und notfalls mit den betroffenen Bewohnern gegen den Verkauf vor dem Freiburger Rathaus demonstrieren. Ortschaftsrat Fred Epstein pflichtete ihm bei: "Das Vorgehen der Stadt ist unglaublich."  Dold verwies darauf, dass das Gebäude Großtalstraße 77 für Kappel kein "Streubesitz" sei, vielmehr habe Kappel dieses Haus bei der Eingemeindung nach Freiburg mitgebracht. Dold: "Die ganzen Jahre über hat die Stadt nichts in dieses Gebäude investiert, obwohl stetig Mieteinnahmen kassiert wurden." Jetzt habe ein Gutachten ergeben, dass eine Sanierung 331 000 Euro kosten würde. "Die größten Posten sind dabei eine Fassade mit Wärmedämmung, eine Gasetagenheizung und eine komplett neue Elektroinstallation", sagte Dold. ....
km, BZ vom 7.6.2002, ganzer Artikel: www.bzol.de

  

Kappel und der STEP-Ost

"Der Stadtentwicklungsplan für den Freiburger Osten (STEP-Ost) hat für den Ortsteil Kappel nicht die Auswirkungen wie z.B. für Littenweiler, Ebnet oder Wiehre-Waldsee. Dennoch haben wir Vertreter verschiedener Parteien und Interessengruppen um Stellungnahme gebeten, was der STEP-Ost für sie bedeutet. Dabei wurde als Ziel geäußert,
Kappel als "grüne Lunge" des Freiburger Ostens, seine offenen Grünzonen und ausgedehnten Waldflächen trotz Nahverdichtung und Bau der B31 in seiner Einmaligkeit zu bewahren. Um die Lebensqualität der Kappler Bürger zu erhalten gilt es, eine Grundversorgung mit Dienstleistungen wie Schule, Kindergarten, Geschäfte usw. zu sichern. Nach Fertigstellung der B31 hofft man in Kappel auf eine bessere Anbindung an den ÖPN, einen weiteren Ausbau des Verkehrsnetzes durch Straßenbahnanbindung und Höllentalbahn, um den Bürgern eine bessere Verbindung in Richtung Westen (Hauptbahnhof, Uni-Kliniken, Stadtzentrum) zu ermöglichen " (Dreisamtäler, 4.3.99, S. 9)
Rudolf Groß, Ortsvorsteher von Kappel
Fred Epstein, Grüne Liste Ortschaftsrat
Martin Dold, SPD Ortsvereinsvorsitzender
Prof. Dr Wolfgang Hug, CDU-Ortschaftsrat, Bernhard Ganter, Friseurmeister

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Turn- und Festhalle nach Renovierung eingeweiht - In Kappel ist die Welt noch in Ordnung

Im Kappler Tal ist die Welt noch in Ordnung, diesen Eindruck vermittelte die Schauinsland-Grundschule, die gemeinsam mit der Stadt Freiburg und der Ortsverwaltung Kappel zur Einweihungsfeier ihrer renovierten Turn- und Festhalle eingeladen hatte. Nach einjähriger Bauzeit erstrahlt die Kappler Halle nun wieder in neuem Glanz. 3,2 Millionen Mark kosteten der Umbau der Mehrzweckhalle, die jetzt sowohl für den Turnunterricht der Schule, als auch für die Nutzung durch die Kappler Vereine optimal ausgerüstet ist. Viel Holz und Glas, alles in hellen Farben gehalten, verleihen der Halle ein besonderes Flair. 
Ortsvorsteher Rudolf Groß hieß die Gäste, unter ihnen Finanzbürgermeister Otto Neideck, das Lehrerkollegium der Schauinslandschule, Vertreter des städtischen Hochbau- und Sportamtes, den Ortsvorsteher von Ebnet Hermann Josef Wolf und als Vertreterin des Schulamtes Ingrid Busse willkommen. Er zeigte sich sehr erleichtert, daß die für das Gemeindeleben so wichtige Halle nun fertiggestellt ist, und dankte allen, die in irgendeinder Form zum Gelingen dieses Werks beigetragen haben.
Finanzbürgermeister Neideck betonte in seiner Rede, daß der Umbau dieser Halle im wesentlichen Ortsvorsteher Groß zu verdanken sei. 20 Jahre lang habe er keine Gelegenheit ausgelassen um die Stadt immer wieder daran zu erinnern, daß die Kappler Halle dringend saniert werden muß. Erfreut zeigte sich Neideck darüber, daß die Baukosten im geplanten Rahmen geblieben sind. Lobend erwähnte er den Einsatz der Vereine. In Eigenarbeit haben sie ihre im Untergeschoß gelegenen Gemeinschaftsräume ausgebaut. Trotz knapper Kassen, so versicherte Neideck, werde auch in den nächsten Jahren das Bauprogramm für Schulen und Kindergärten im geplanten Umfange durchgeführt. 

Die Rektorin der Schauinsland-Grundschule Birgitte Küpper-Eckenfels dankte der Ortsverwaltung Ebnet und dem Rektor der Feyel-Grundschule Siegfried Schmid, für die gute Zusammenarbeit. Kollegial und unbürokratisch hatten sie während der Umbauarbeiten die Ebneter Dreisamhalle zur Verfügung gestellt. Somit konnte der Sportunterricht für Kappels Schulkinder auch während der Bauzeit uneingeschränkt weitergehen. 
Die Einweihungsfeier wurde von den einzelnen Klassen durch sportliche, für Kinder und Zuschauer gleichermaßen vergnügliche Vorführungen aufgelockert. Der Männergesangverein "Liederkranz Kappel ließ unter der Leitung des Dirgenten M. Moriz einige Lieder erklingen. 

Nach dem offiziellen Teil stürmten die Kinder ins Schulgebäude, wo sie alles trefflich für ihre Gäste vorbereitet hatten. Alle Klassenzimmer waren umgestaltet worden, wo sonst gelernt werden muß, durfte man sich jetzt in Hindernisläufen, Geschicklichkeitsspielen und einem Sinnesparcour üben. Eine Ausstellung vermittelte einen Rückblick auf die 225 jährige Geschichte der Kappler Schule. Und schließlich luden eine festlich gedeckte Tafel, ein reichhaltiges Kuchenbüfett, eine Cafeteria und ein Bistro zum Verweilen ein. Nach dem Motto Spiel und Spaß in allen Räumen wurde bis in die Abendstunden weitergefeiert.

Anita Hohler, März 1996

    

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