Bundesstrasse B31 durch Freiburg und Dreisamtal
Stadttunnel
 

FreiburgB31.de: Infos zum Bau des Stadttunnels der B31 durch Freiburg
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schwendi99.jpg (37105 Byte)

Dreisamtal 12/1999 mit B31 neu (88620 Byte), Bild E.Meyer

3.6.1999
 Blick nach Nordwesten Westen - Ende des Schützenalleetunnels und Beginn der Stadttunnels
 

Diesen Verlauf könnte der Stadttunnel nehmen. montage: Stadtverwaltung Freiburg, www.freiburg.de
 

 Blick nach Westen im Dezember 1999. Oben im Bild - Stadttunnel durch Freiburg
 
 

Tunneln wir's an (4.11.2002)
Irgendwann einmal in grauer Vorzeit wurde beschlossen, den Ost-West-Fernverkehr zwischen Wien und Paris nicht über den Roßkopftunnel an Freiburg vorbei zu leiten, sondern durch das Dreisamtal und Freiburg hindurchzuführen. 
Seit dieser Zeit wird getunnelt. Und nach Fertigstellung von Dögginger Tunnel, Kappler Tunnel und Schützenalletunnel (24.10.2002) gibt es zwei weitere Nadelöhre mit Tunnelbedarf: Der Falkensteigtunnel im Höllental (kleines Nadelöhr) und der Stadttunnel durch Freiburg (riesengroßes Nadelöhr). ... tunneln wir's an - oder auch nicht?

Es gibt nix mehr zu tunneln (18.1.2003)
Einerseits wurden der Freiburger Stadttunnel (zwischen Brauerei Ganter und Konenbrücke) wie auch der Falkensteigtunnel (Umfahrung Buchenbach) Anfang 2003 aus der Prioritätenliste gestrichen.
Andererseits sieht die Stuttgarter Gelderliste westlich (Umkirch sowie sechsspuriger Ausbau der A 5) und östlich von Freiburg (B31 vierspurig zwischen Titisee und Hinterzarten) weiter den konsequenten Ausbau der B 31 als Ost-West-Fernverbindung vor.
Es wird also dafür gesorgt, dass Verkehr aus allen Richtungen nach Freiburg hineinströmt - ist das gut? Und es wird ebenso beharrlich dafür gesorgt, dass der Flaschenhals zwischen Ganter und Kronenbrücke als Stadtautobahn in Offenlage bestehen bleibt - auch gut?

Stadttunnel erst nach 2025?
Seit Herbst 2002 rollt der Verkehr durch Freiburg auf der neuen B 31: vom Dreisamtal durch zwei Tunnels ins Zentrum. Schon vor 20 Jahren beinhaltete diese Variante einen Stadttunnel, der unterirdisch den Verkehrsknoten an der Ganter-Brauerei mit dem Autobahnzubringer-Mitte verbinden soll. Wegen der hohen Kosten des Gesamtprojekts wurde der Stadttunnel abgetrennt vom Bau der neuen B 31. Die Planung sieht vor, die beiden Röhren mit je zwei Fahrbahnen links und rechts der Dreisam zu verlegen - und zwar bis zu 15 Meter tief. Diese 1,8 Kilometer lange Variante soll rund 220 Millionen Euro kosten. Anfang Juli 2007 läßt die Landerregierung verlauten: Bau des Stadttunnels erst im Jahr 2025. Da hilft nur: Lange leben und warten!

Zwei Initiativen_ Tunnelfreiburg.de und Stadttunnel.de
Wie geht es weiter? Oder besser: Geht es weiter? Unterstützen Sie dazu:

Tunnelfreiburg.de:
Initiative Freiburger Stadttunnel e.V,
c/o
Dirk Blens,
Heidrun Sieß, Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee
c/o Dr. Edlef Lange, Möslestr. 15, 79117 Freiburg, Tel  0761/75731, edlef.lange at t-online.de
www.tunnelfreiburg.de , kontakt at tunnelfreiburg.de

Stadttunnel.de: Dreisamtunnel, ein Tunnel zu einer lebendigen Dreisam - von Regiowasser
www.stadttunnel.de , info at stadttunnel.de 

Dreisamufer.de Initiative um Kurt Höllwarth von der Dreisamstrasse
www.dreisamtufer.de ,
forum@dreisamufer.de
 

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Dirk Blens 1000 Unterschriften - Martin Haag sieht keine Alternative

33.333 Fahrzeuge. So viele Autos, Transporter, LKW’s, Lieferwagen und Busse quälten sich im letzten Jahr Tag für Tag im Schnitt auf der B 31 mitten durch die Stadt und donnerten direkt an den Anwohnern vorbei. Und es werden eher mehr denn weniger. Die Dauerzählstelle am Ausgang des Tunnels registriert eine Zunahme des Verkehrs, vor allem des Schwerlastverkehrs. Passierten im Jahr 2009 werktäglich 3.323 Fahrzeuge über 3,5 Tonnen die Meßstelle, liegt die Zahl nun unter der Woche bei fast 4.000. Das bleibt nicht ohne Folgen. Lärm, Abgase und Feinstaub, Staus und Unfälle, Risse in den Hauswänden und die Abnutzung der Straße sind nur einige der Folgen. Für 1,2 Millionen Euro wurde gerade erst der Fahrbahnbelag saniert. Zudem teilt die Straße die Stadt seit Jahren. Wer von der Wiehre in die Innenstadt will, kommt an der wichtigsten Ost-West-Verbindung in Südbaden nicht vorbei. Zudem spaltet die Bundesstraße auch die Menschen. In Befürworter und Gegner eines Stadttunnels beispielsweise.
Während der östliche Teil der Trasse auf Freiburger Gebiet untertunnelt ist, fordern die Anhänger des Stadttunnels eine Fortsetzung durch das weitere Stadtgebiet. Ihre Argumente: Lückenschluss für die vom Verkehr stark frequentierte Ost-West Tangente, weniger Lärm und Feinstaub, weniger Vibrationen und weniger schwere LKW’s im Stadtbild. Ein Stadttunnel in der Verlängerung des Schützenalleetunnels bis zum Autobahnzubringer würde sämtliche Gesundheitsgefahren die mit dem Verkehr zusammenhängen für Freiburg lösen", ist sich sich Dirk Blens, Vorsitzender der Initiative Stadttunnel, sicher. Die Initiative hatte am Montag Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer 1.000 Unterschriften übergeben. „Mit den Unterschriften wollen wir mit erreichen, dass der Stadttunnel in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird", erklärt Dirk Blens. In den nächsten Wochen sollen zudem Plakate entlang der Strecke aufgehängt werden. Die Gegner sehen im Stadttunnel jedoch keine Lösung. Ein Tunnel mache umweltmäßig keinen Sinn, so Coinneach McCabe von der Grünen Alternative Freiburg (GAF), der selbst acht Jahre neben der B31 wohnte. Sinnvoller sei es, dem zunehmenden Verkehr entgegenzusteuern, beispielsweise durch Ausbau  des Nahverkehrs, Einführung einer Maut und Alternativen zum Gütertransport auf der Straße. Zudem würden die Planungen nur bis zur Kronenbrücke gehen, so der Gemeindrat. Einem Gutachten zufolge, das die GAF letzte Woche veröffentlichte, ist die Vorfinanzierung durch die Stadt rechtswidrig. Im Sommer wollen sich die Verbände und Gruppen,  die gegen den Stadttunnel sind, ihr weiteres Vorgehen absprechen.

„Es gibt keine echte Alternative zum Stadttunnel", so Baubürgermeister Prof. Martin Haag, der sich damit auf die Seite der Befürworter schlägt. Unabhängig von der Finanzierung könne mit dem Tunnel die Trennung von Altstadt und Wiehre aufgehoben werden, was ganz neue Chancen für die Stadtplanung bedeuten würde. „Eine Stadt am Fluss könnte entstehen, Wiehre und Innenstadt könnten zusammenwachsen, man stelle sich nur das künftige Ganter Areal ohne B 31 vor", träumt Dirk Blens. Im aktuellen Bundesverkehrswegeplan aus dem Jahre 2003 ist der Stadttunnel mit einer Tunnelröhre im vordringlichen Bedarf, mit der anderen im weiteren Bedarf mit Planungsrecht eingestuft. Damit der Tunnel mit beiden Röhren bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans in den vordringlichen Bedarf eingestuft wird, hat die Stadt Freiburg mit dem Regierungspräsidium Freiburg eine Vorfinanzierungsvereinbarung geschlossen. Darin verpflichtet sich die Stadt zur Vorfinanzierung, das Regierungspräsidium im Gegenzug zur Aufstellung eines so genannten Vorentwurfs bis zum Ende des Jahres 2013. Die Gesamtbaukosten für den Stadttunnel Freiburg sind im Bundesverkehrswegeplan mit 220 Millionen Euro angegeben, so das Regierungspräsidium Freiburg. Schätzungen gehen von bis zu 310 Millionen Euro aus. „Uns ist bewusst, dass die Not der Anwohner besteht. Unserer Meinung nach wird sie aber weniger gelindert, wenn das Geld in die Vorfinanzierung der Planung fließt und dort versickert. Sollte der Tunnel trotz Planung nicht gebaut werden, sind fünf Millionen Euro des städtischen Haushalts ohne jeglichen Effekt verpulvert worden", meint Stadträtin Monika Stein. So oder so kommen auf die Anwohner lärmige Zeiten zu. Entweder durch eine Baustelle oder den Verkehr.
Nils Kickert, 26.5.2011, www.stadtkurier.de

 

Tunnelwand zugemauert - B31-Ost-Gegner klagen nicht

Die Sicherheitslücke im Schützenalleetunnel wird geschlossen / 450000 Euro teuer / B-31-Ost-Kläger gehen nicht vor Gericht

Dass der Mauerbau illegal ist, davon ist Anwohner Hans-Otto Mühleisen überzeugt. Nur mit dieser Umlenkung der Abgasemission sei es rechnerisch möglich gewesen, die Grenzwerte am westlichen Ausgang des Schützenalleetunnels einzuhalten. Er gehörte in den 80er Jahren zu den Klägern gegen die B 31 Ost-neu. Gegen die neue Wand will er indes nicht klagen. Es sehe zwar einen "klaren rechtlichen Anspruch", allerdings auch eine Verantwortung gegenüber den Feuerwehrleuten. "Und in dem Tunnel gibt es viele Unfälle." Es gilt also abzuwägen zwischen einer konkreten Gefährdung der Feuerwehr heute und einer möglichen Gefährdung der Anwohner in Zukunft. Das sieht auch Reiner Ehret aus Kirchzarten so. Der Vorsitzende des Landesnaturschutzverbandes, der ebenfalls zu den Kämpfern gegen die B 31-Ost gehörte, hielte eine Klage gegen die Mauer für sehr aussichtsreich - und rät davon ab. "Stattdessen müssen wir Druck machen, dass der geplante Stadttunnel realisiert wird." Nur so seien Verkehr und Schadstoffe in den Griff zu bekommen. Die Stuttgarter Landesregierung, so der Naturschützer, habe bislang nicht den Eindruck, als ob die Region das 320-Millionen-Projekt wirklich fordere.
Alles von Uwe Mauch vom 28.7.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/naechtlicher-mauerbau-im-tunnel--33692736.html


 

Feinstaubschizophrenie auf der B 31 durch Freiburg

Freiburg darf sich auch künftig mit dem Segen der Stadt über Schwerlastverkehr aus ganz Europa freuen

Schwer zu sagen, weshalb einem derzeit mehr der Atem stockt: Weil die Feinstaub-, Stickstoffdioxid- und sonstigen Klimagifte die Luft verunreinigen? Oder weil im Luftreinhalte- und Aktionsplan vom Regierungspräsidium in Absprache mit OB Salomon die B 31 großzügig aus der ansonsten für das Stadtgebiet Freiburg geplanten „Umweltzone“ ausgenommen werden soll. Zur Historie: Was der deutsche Gesetzgeber nicht vermochte, wurde auf europäischer Ebene geschaffen: Strenge Richtlinien für die Grenzwerte von Luftverschmutzungen unter anderem für den Feinstaub. Kurz vor der Einfahrt zum Schützenalleetunnel steht an der B 31 eine Messstation, die im Jahr 2006 ein Überschreiten der zulässigen Grenzwerte dokumentierte. In diesem Fall muss nach der EG Richtlinie das Regierungspräsidium geeignete Maßnahmen ergreifen, um diese Grenzwerte zu unterschreiten. Auch künftig passieren Bananenlaster unser Stadtgebiet auf dem Weg von Lissabon nach St. Petersburg. Nach der für das sonstige Stadtgebiet Freiburg geplanten Umweltzone erhalten insbesondere ältere PKW ohne entsprechende Katalysatoren und Filter ein absolutes Fahrverbot im Stadtgebiet Freiburg. Gerade die Hauptverursacher für Feinstaub, schwere LKW´s sollen von diesem Fahrverbot auf der B 31 ausgenommen werden. Auch in Zukunft soll der Bananenlaster auf dem Weg von Lissabon nach St. Petersburg zur Mautumfahrung durch das Stadtgebiet Freiburg fahren können. Studenten und Sozialbedürftige, die ihren alten PKW´s aber nicht mehr aufrüsten können, müssen diese verschrotten, da sie auch im sonstigen Stadtgebiet fahren müssen.

Verkehr, der für Schwarzwalddörfer nicht zumutbar ist, nimmt Kurs auf Freiburg
Begründet wurde diese Ausnahme damit, dass es den Schwarzwalddörfern im Glottertal nicht zuzumuten sei, wenn LKW´s zur Umfahrung der Umweltzone Freiburg diese Route nehmen würden. Dabei wurde in der vorliegenden Form des Aktionsplans nicht berücksichtigt, dass auch hier Fahrverbote bzw. Tonnagebegrenzungen ausgesprochen hätten werden können. Die regionale Wirtschaft profitiert ebenfalls nicht von dem beabsichtigten Plan, da Zulieferer bzw. eigene Fahrzeuge nicht nur auf der B 31 fahren, sondern auch im sonstigen Stadtgebiet und somit die strengen Regeln des Planes erfüllen müssen.

Die Initiative Stadttunnel Freiburg e. V. lässt Gutachten erstellen
Der Luftreinhalte- und Aktionsplan ist keine geeignete Maßnahme zur Eindämmung der Feinstaub- und Stickstoffdioxidproblematik an der B 31 im Sinne der EG Richtlinie. Daher beabsichtigt die Initiative Stadttunnel Freiburg e.V. die Rechtsanwaltskanzlei WURSTER WIRSING SCHOTTEN, die sich auf Verwaltungs- und Umweltrecht spezialisiert hat, mit einem Gutachten über die Erfolgsaussichten einer Klage gegen den zu erwartenden Luftreinhalte- und Aktionsplan zu beauftragen. Die Initiative Stadttunnel Freiburg e.V. würde sich daher zur Finanzierung dieses Gutachtens über Spenden freuen, die auf das Konto der Initiative Nr. 12669927 bei der Sparkasse Freiburg, BLZ 68050101, überwiesen werden können. Der Verein ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt, so dass Spenden und auch Mitgliedsbeiträge steuerlich abzugsfähig sind.
1.12.2008, Dirk Blens, Initiative Freiburger Stadttunnel e.V,
 Littenweiler Dorfblatt

 

 

Schützenalleetunnel: Fatale Unfähigkeit der Behörden

Wenn sich die Experten im Unklaren sind, warum der Qualm von der einen (Unfall-)Röhre in die andere (Flucht-)Röhre umgelenkt wird, so sollten sie sich jener in den 90er Jahren als "geniale Ingenieursleistung" gepriesenen Umlenkung der Schadstoffe von der Nord- in die Südröhre erinnern. Allein der Tatsache, dass der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim im Jahr 1995 den Erfindern die Wirksamkeit dieser Giftumlenkungsmethode abnahm, ist es zu verdanken, dass der Schützenalleetunnel überhaupt gebaut werden konnte. Wäre man diesem Irrtum dort nicht unterlegen, hätten wir heute eine umwelt- und naturverträglichere Variante der B 31 zwischen Freiburg und Himmelreich, entsprechend der damals von den Aktionsbündnissen vorgelegten und vom Regierungspräsidium nicht ausreichend ernsthaft geprüften alternative Straßenplanung. Dass die Umlenkung der Autoabgase von der einen in die andere Röhre des Schützenalleetunnels im Falle eines Brandes im Tunnel die Umlenkung des giftigen Rauchs zur Folge hätte, wurde 1995 schlicht nicht bedacht. Ebenso fatal erweist sich heute die Unfähigkeit der Behörden zur Begrenzung der Schadstoffe am westlichen Ende des Schützenalleetunnels – und dies trotz der Umlenkung der Giftgase in Richtung Littenweiler. Die Herausnahme der B 31 im Zentrum Freiburgs aus der Umweltzone zeigt die Fehlerhaftigkeit der Planung ebenso wie die Notwendigkeit, endlich wirksame Alternativen zum Straßenverkehr zu schaffen. Die prognostizierte 80-prozentige Zunahme des Lkw-Verkehrs innerhalb der nächsten zehn Jahre wird jedenfalls von Freiburg (und den B-31-Anwohnern!) nicht zu verkraften sein. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Industrie ihre Lagerhaltung wieder auf den Werksgeländen betreibt und diese nicht auf unsere völlig überlasteten Straßen verlegt.
BZ-Leserbrief vom 6.11.2008 von Reiner Ehret, Kirchzarten

 

Bürgerinitiative Stadttunnel Freiburg: Baubeginn 2015?
 

Ärger über LKW-Verkehr auf der B31 nimmt zu/Baubeginn 2015 denkbar / Interview mit Dirk Blens Seit Jahren ärgern  sich Anwohner der B31 über den ständig  zunehmenden Straßenverkehr vor ihrer Haustüre. Lärm und Abgase mindern die Lebensqualität. Tunnelröhren entlang der Dreisam und bei Falkensteig sollen das Problem lösen. Allerdings sind Bund und Land bisher nicht bereit, die dafür notwendigen Steuergelder locker zu machen.  Im Gespräch mit dem  DREISAMTÄLER erläutert Dirk Blens von der überparteilichen „Bürgerinitiative Stadttunnel Freiburg“ den aktuellen Stand der Diskussion.  

DREISAMTÄLER: Gibt es für den Bau des Stadttunnels auf politischer Ebene Bewegung?
BLENS: Ja und Nein. Sowohl die neue Landrätin Dorothea  Störr-Ritter als auch der neue Regierungspräsident Julian Würtenberger forcieren die Anstrengungen für  einen Freiburger Stadttunnel. Da Oberbürgermeister Salomon eine städtische Vorfinanzierung der Planungskosten in Aussicht gestellt hat, basteln derzeit Stadt, Landkreis und Regierungspräsidium an einer dafür notwendigen Vereinbarung. Ein Resultat liegt allerdings noch nicht vor. Ich hoffe,  dass so schnell wie möglich mit der Planung begonnen wird, sobald diese Vereinbarung von Landesregierung und Landtag abgesegnet wurde.    
DREISAMTÄLER: Wie teuer kommt die   Untertunnelung  von  Ganter bis Faulerbad?
BLENS: Für die Realisierung in  vorgeschriebener doppelröhriger Bauweise  geht man von 230 Millionen Euro aus, die der Bund tragen muß. Voraussetzung ist allerdings, dass der Stadttunnel in der Prioritätenliste nach oben rutscht. Anders als beim Schützenallee-  und dem Kappler Tunnel sollen die Röhren entlang der Dreisam im „bergmännischen Verfahren“ unterirdisch  vorangetrieben werden. 
DREISAMTAELER: Wann könnte der erste Spatenstich erfolgen?  Und was passiert bis dahin?
BLENS: Die Initiative Stadttunnel Freiburg arbeitet darauf hin, dass 2015 mit dem Bau begonnen wird.  Bis dahin muss umgehend   eine LKW-Maut  eingeführt werden. Der gesamte europäische Schwerlastverkehr der Ost-West-Achse rollt mittlerweile durchs Höllental und Freiburg. Um damit die teuren   Autobahngebühren zu sparen. Zudem müssen das Regierungspräsidium und die Stadt Freiburg noch in diesem Monat handeln, damit die strengen EU-Lärm- und Abgasgrenzwerte eingehalten werden können.  In der Oberwiehre und im Bereich der Tunnelöffnung beim Möslestadion liegt der durchschnittliche Lärmpegel mit 75 Dezibel  deutlich über den Grenzwerten. Flüsterasphalt,  Tempo 40 im Stadtgebiet und die Abdeckung der noch offenen Passagen beim Schützenalleetunnel wären ein Schritt in die richtige Richtung.
DREISAMTÄLER: Läßt  die „Initiative Stadttunnel Freiburg“ die Interessen der Bürger in Falkensteig links liegen?
BLENS: Wir kämpfen für die Verwirklichung des Stadttunnels in Freiburg. Das ist schon eine gewaltige Herausforderung. Aber beide Projekte, Falkensteigtunnel und  Freiburger Stadttunnel, sind nur dann realisierbar, wenn Stadt und Land gemeinsam für beide Projekte kämpfen. Um die berechtigten Anliegen der Falkensteiger können wir uns nicht auch noch kümmern. Das würde den zeitlichen Rahmen unserer ehrenamtlichen Tätigkeit sprengen.  
DREISAMTÄLER: Die vom dritten und vierten Gleis betroffenen Bürger an der Rheintalschiene haben sich zu einer „Interessengemeinschaft Bahnprotest am Ober- und Hochrhein“ (IG BOHR)  zusammengeschlossen und gehen gemeinsam gegen die Pläne der Bahn  vor. Wäre das nicht auch ein Weg  für die lärmgeplagten B31-Anwohner?
BLENS: Darüber kann man nachdenken. Ich werde dies in der nächsten Vorstandssitzung vorschlagen. Ein  Meinungsaustausch ist in absehbarer Zeit mit der Bürgerinitiative für den Falkensteigtunnel vorgesehen.
bm, 17.7.2008, www.dreisamtaeler.de

„Initiative Stadttunnel Freiburg e.V.“, Zasiusstraße 8a, 79102 Freiburg
www.tunnelfreiburg.de

 

Stadttunnel: Die große Chance in der Schublade - Infoabend

Der Stadttunnel ist für Freiburg enorm wichtig, doch Stadt, Land und Bund geben sich gegenseitig die Schuld, warum es nicht vorwärts geht

Viele Autofahrer und auch -fahrerinnen wundern sich über die scharfe Rechts-Links-Kombination, die in den Schützenalleetunnel hinein- und herausführt. Die Schikane ist keine Fehlplanung, sondern ein Provisorium. Irgendwann soll hier der Stadttunnel anschließen. Eine unterirdische Fortführung der B 31 bis zur Kronenbrücke und zum Autobahnzubringer-Mitte. Wo heute der Transitverkehr rollt, soll künftig nur noch die Abfahrt oder Auffahrt sein. Doch wann das sein wird, darüber gehen die Meinungen auseinander. Seit fast zehn Jahren spielen Stadt, Land und Bund "Schwarzer Peter" . Der Stadttunnel ist das Verbindungsstück zwischen zwei "Autobahnen" : der ausgebauten Bundesstraße 31 im Osten und dem Autobahnzubringer-Mitte im Westen. Rund 55 000 Fahrzeuge donnern täglich über die Schwarzwaldstraße in Höhe der Ganter-Brauerei; am Kappler Tunnel sind es 35 000. Die Zahl der Autos nimmt leicht zu. Der Schwerlastverkehr hat im ersten Jahr nach Einführung der Lkw-Maut um neun Prozent zugelegt. Solange diese Blechlawine nicht kanalisiert rollt, braucht sie Platz. Die Transitstrecke links und rechts der Dreisam ist eine Schneise zwischen dem Stadtteil Wiehre und dem Zentrum und zeigt den Stadtplanern ihre Grenze auf. Was aus dem Gebiet zwischen Ganter-Knoten und Kronenbrücke werden könnte, darüber hat sich der Freiburger Architekt Volker Rosenstiel im Auftrag des Rathauses bereits Gedanken gemacht: Die Stadt soll an den Fluss rücken, mit einspurigen Uferstraßen, zurückgebauten Kreuzungen, verkehrsberuhigten Passagen und Grünzonen. Der Stadttunnel könnte ein enormes Entwicklungspotenzial freilegen. Argumentative Unterstützung für den Stadttunnel kommt aus Brüssel. Die neuen Grenzwerte, die die Europäische Union für Feinstaub und Stickstoffdioxid festgelegt hat, sind in Freiburg nicht zu erreichen ohne die neuen Röhren. Das musste das Regierungspräsidium einräumen, das gleichwohl pflichtgemäß die Linie der Landesregierung verteidigt, kein Geld für die Planung des Stadttunnels bereitzustellen. Und genau daran hakt es bislang.

Die christlich-liberale Regierung in Stuttgart hat das Freiburger Großprojekt stets defensiv gehandhabt. Denn das 225 Millionen Euro teure Vorhaben würde viele andere Straßenbauten wegdrücken — und viele Bürgermeister und Wähler landauf, landab verärgern. Als es im Jahr 2003 darum ging, welche Fernstraßen die Bundesregierung in den nächsten Jahrzehnten baut ("vordringlichen Bedarf" ) und welche Wunschdenken bleiben ("weiterer Bedarf" ), stufte das Landesverkehrsministerium den Tunnel zunächst zurück. Erst als absehbar war, dass die rot-grüne Regierung in Berlin dem Votum nicht folgen würde, nominierte Stuttgart die Röhren nach — alles andere wäre eine Blamage gewesen. Nun also ist das Projekt in der höchsten Priorität. Doch die Stuttgarter Regierung, die die Planung bezahlen und die Bundeszuschüsse für den Straßenbau im Ländle verteilen muss, steckte im vergangenen Juli den Stadttunnel in die Schubladen. Einer Empfehlung des Rechnungshofs folgend, will die Regierung nur noch jene Vorhaben vorantreiben, deren Realisierung absehbar ist. Weil die Bundeszuschüsse längst nicht für alle "vordringlichen" Straßenbauten reichen, wurden 24 von 107 auf Eis gelegt. Das setzt natürlich vor allem die Freiburger CDU unter Druck. Deren Landtagsabgeordneter Klaus Schüle erreichte immerhin, dass Ministerpräsident Günther Oettinger die Idee des Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon akzeptierte, die auf fünf Millionen Euro geschätzte Detailplanung durch die Stadt vorfinanzieren zu lassen. Dieser Präzedenzfall würde die Chancen des Stadttunnels tatsächlich erhöhen. Doch selbst wenn alles ganz schnell ginge, könnte Salomon ihn bestenfalls kurz vor seiner Pensionierung einweihen.
Die Zukunft des Stadttunnels: Podiumsdiskussion mit den Abgeordneten Kerstin Andreae und Klaus Schüle, Finanzbürgermeister Otto Neideck, Dirk Blens von der Bürgerinitiative Stadttunnel und Georg Herffs vom Garten- und Tiefbauamt, heute, 19.30 Uhr, im BZ-Haus, Bertoldstraße 7. Eintritt frei.

Uwe Mauch , 31.1.2008, www.badische-zeitung.de




Stadttunnel-Chronik ab 1979

1979: Ministerpräsident Lothar Späth (CDU) und Bundesverkehrsminister Volker Hauff (SPD) beerdigen die geplante Freiburger Nordumfahrung von Gundelfingen durch einen Rosskopftunnel nach Kirchzarten. Grund: zu teuer.

1. Februar 1984 Der Gemeinderat legt sich auf eine Variante für die neue B 31 Ost fest, die tiefergelegt vom Dreisamtal her und durch zwei Tunnel in die Stadt führt (Einweihung am 24. Oktober 2002). Aus Kostengründen wird der Stadttunnel als Fortführung der B 31 erst einmal vom Projekt abgehängt, obwohl sich alle politischen Parteien vor dem Szenario fürchten, dass eine Autobahn mitten in der Stadt endet.

27. Juli 1999: Nach monatelanger öffentlicher Debatte beschließt der Gemeinderat den Stadttunnel als vierspurige und bergmännische Variante. Vor allem die Grünen wollten ihn zweispurig und lediglich mit Deckel.

19. Oktober 1999:  Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) verspricht im Konzerthaus, dem rot-grün dominierten Bundestag vorzuschlagen, den Stadttunnel mit höchster Priorität zu versehen. Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) ist das tags darauf zu vage.

17. Dezember 1999: Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) bekräftigt in Freiburg, dass die rot-grüne Bundesregierung dafür sorgen werde, den Stadttunnel in den "vordringlichen Bedarf" zu hieven.

10. März 2001: Der Gemeinderat lässt prüfen, ob der auf 300 Millionen Euro geschätzte Stadttunnel billiger gebaut werden kann. Tatsächlich finden die Gutachter eine kürzere und mit 225 Millionen Euro auch billigere Trasse.

13. Februar 2003: Landesverkehrsminister Ulrich Müller (CDU) streicht den Stadttunnel von der Liste der wichtigsten Verkehrsprojekte, die er nach Berlin meldet.

28. Februar 2003: Aus Berlin sickert durch, dass die Bundesregierung nach dem Einsatz der Freiburger Bundestagsabgeordneten Kerstin Andreae (Grüne) und Gernot Erler (SPD) den Stadttunnel gegen das Votum der Landesregierung in den "vordringlichen Bedarf" aufnimmt.

11. März 2003: Das Landesverkehrsminister meldet den Stadttunnel nun doch als "vordringlich" nach Berlin.

Herbst 2003: Der Bundestag beschließt den Bundesverkehrswegeplan. Darin erhält der Stadttunnel die höchste Priorität, allerdings nur für zwei Spuren. Die dritte und vierte Spur sind im "weiteren Bedarf" , die Planung dafür darf aber sofort begonnen werden.

5. Oktober 2005: Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg (CDU) teilt mit, dass das Land kein Geld für die Planung des Stadttunnels zur Verfügung stellt und er "frühestens in der zweiten Hälfte des nächsten Jahrzehnts" realisiert werden könne.

13. Dezember 2005: Erstmals macht sich die gesamte Region mit den Nachbarkreisen stark für den Stadttunnel.

17. März 2006: Innenminister Heribert Rech (CDU), zuständig für den Verkehr, bekräftigt die bisherige Linie: keine Planungsmittel für den Stadttunnel.

9. März 2007: Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) schlägt vor, die Detailplanung für den Stadttunnel auf Kosten der Stadt vorzufinanzieren.

13. Juli 2007: Die Landesregierung legt den Stadttunnel als eines von 24 Verkehrsprojekten auf Eis. Realisierung frühestens ab 2025.

6. August 2007: Das Innenministerium lehnt eine Vorfinanzierung kategorisch ab.

13. September 2007: Landtagsabgeordneter Klaus Schüle (CDU) überzeugt Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) vom Sinn einer Vorfinanzierung.

29. Oktober 2007: Eine Arbeitsgruppe mit Innenministerium, Regierungspräsidium und Stadtverwaltung soll die Details einer Vorfinanzierung bis Mitte 2008 vorlegen. Einbezogen wird auch der Falkensteigtunnel bei Buchenbach im Höllental.

Uwe Mauch , 31.1.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Alt-OB Böhme sollte sich als Sonderbotschafter einsetzen

Zu: "Land will keine Vorplanung" (BZ vom 7. August) und die anschließende Diskussion um den Bau des Stadttunnels.
Die Volksseele sollte weniger gegenüber der Stuttgarter Regierung als gegenüber dem Alt-OB Böhme und den eigenen Volksvertretern im Stadtrat kochen, die den Bau der B-31 Ost beschlossen haben und so den Verkehr erst an das heutige Nadelöhr heran geführt haben. Schon damals wiesen die Gegner der Straßenplanung auf die heutigen Missstände hin, wurden aber nicht gehört. Alt-OB Böhme hatte den Gemeinderat zum Beschluss des B-31-Ost-Ausbaus mit dem Versprechen geködert "in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der Fertigstellung der B-31-Ost Tunnel mit dem Bau des Stadttunnels zu beginnen". Halten hat Rolf Böhme das Versprechen offenbar nicht können, wie man jetzt sieht, und nun ist er im Ruhestand. Wer ihm damals mit dem Vorwurf der "Tunnellüge" kam, musste fast damit rechnen, eine Verleumdungsklage an den Hals zu bekommen. Jetzt als Ruheständler könnte der Alt-OB, der ja auch sonst noch gerne in der Politik mitsprechen möchte, als alter Politikfuchs ein Sonderbotschafter für den Stadttunnel in Stuttgart und in Berlin sein, um den Stadttunnel doch noch durchzusetzen. Das wäre seine letzte Möglichkeit, den Vertrauensverlust wieder gut zu machen.
BZ-Leserbrief vom 3.9.2007 von Manfred Schreiber, Kirchzarten

Segnungen werden durch Staus zunichte
Nach der letzten Entscheidung der Landesregierung wird der Stadttunnel frühestens im Jahre 2025 in Angriff genommen. Bereits heute werden die "Segnungen" der vorhandenen Tunnels zumindest teilweise durch die vielen Staus oft bis zum Röhrenende und bis zur Ochsenbrücke oder weiter zunichte gemacht. Schuld daran sind die Kreuzungen mit den Querstraßen. Vielleicht könnte man sich — wenn nicht schon geschehen — Gedanken darüber machen, ob es nicht sinnvoll wäre, auf Höhe von Schwabentor-, Kaiser- und Kronenbrücke die B 31 soweit in Offenlage abzusenken, dass der Verkehr sich nicht mehr zu kreuzen braucht. Diese Absenkungen müssten so konzipiert werden, dass sie in den Bau des Stadttunnels (sollte er tatsächlich in einer Generation realisiert werden) integriert werden könnten. Die Investition wäre jetzt auch hoch, aber sicher bei weitem nicht so wie für den kompletten Stadttunnel. Für die Anwohner bliebe nur eine Teilbelästigung, weil der Verkehr zügig durchfahren könnte. Letztendlich würde durch den Wegfall des stehenden Verkehrs auch die Belastung der Umwelt reduziert, womit man die derzeitigen Grenzwerte stark unterschreiten würde. Und noch ein Vorteil: Auch der Nord-Süd-Verkehr an besagten Stellen könnte zum Wohle aller fließender werden.
BZ-Leserbrief vom 3.9.2007 von Giovanni Montereggio, Freiburg


Umweiltschützer Reiner Ehret: Stadttunnel als Schicksalsfrage

Zehn Jahre liegt der Baubeginn der B 31 Ost neu zurück. Die Jahre vor dem Baubeginn waren nicht nur geprägt von denen, die diesen Neubau betrieben, sondern auch von denen, die ihn - zumindest in der angestrebten Form - verhindern wollten. Julia Littmann sprach mit Reiner Ehret (68), dem damaligen Sprecher der "Aktionbündnisse gegen die B 31 Ost" , über Erfolge und Enttäuschungen.

BZ: Die Straße ist gebaut. Haben die Aktionsbündnisse gegen die B 31 Ost damals Fehler gemacht?
Reiner Ehret: Ja, wir haben tatsächlich einen ganz fatalen Fehler gemacht, indem wir das Wort "gegen" in unserem Namen geführt haben. Dabei waren wir weder gegen Autos, noch gegen Straßen, sondern für die bessere Lösung. Wir hatten eine ökologisch wesentlich sinnvollere Planung für den Neubau. Dreispurig von Donaueschingen ins Dreisamtal, eine kleine Umfahrung für Ebnet und von dort aus auf vier Spuren in die — beziehungsweise durch die — Stadt. Zwei Spuren oberirdisch für den innerstädtischen und den regionalen Verkehr, zwei Spuren im Tunnel für den Transitverkehr.
BZ: Der Plan, aus dem Regierungspräsidium hat sich durchgesetzt — warum?
Ehret: Das ist natürlich eine ganz komplexe Angelegenheit. Ich möchte nur an einen Grund erinnern. Der damalige OB Rolf Böhme schaffte es in der entscheidenden Abstimmung 1994 im Gemeinderat mit einem Rattenfängerargument, dass vier SPD-Stadträte für das notwendige Planfeststellungsänderungsverfahren stimmten: Er hatte im Gemeinderat versichert, dass der Stadttunnel "zeitnah" mit der Fertigstellung des Straßenneubaus gebaut würde. Zwei Wochen vorher war der Tunnelbau — damals noch in Bonn — in den "weiteren Bedarf" im Bundesverkehrswegeplan eingestuft worden. Das ärgert mich bis heute, dass Böhme dieses Versprechen gegeben hat, er werde den Tunnel quasi an dieser Einstufung vorbei zeitnah möglich machen — eine "Gewissheit" , die auch sein Baubürgermeister, von Ungern-Sternberg öffentlich vertrat. Die neuesten Meldungen sagen, mit dem Tunnel sei nicht vor 2015, möglicherweise sogar erst 2025 zu rechnen.
BZ: Der Verkehr im Freiburger Osten läuft dennoch einigermaßen reibungslos — gut genug für eine Erfolgsstory?
Ehret: Ich sage nicht, dass die Situation jetzt schlecht ist. Es gibt jedoch neue Betroffenheiten, zum Beispiel in Littenweiler. Und die Freiburger Schicksalsfrage "Stadttunnel" ist nach wie vor unbeantwortet. Das Gegenteil einer Erfolgsstory.
BZ: Kann man sagen, dass auch die Aktionsbündnisse gescheitert sind?
Ehret: Ja. Das Scheitern der Aktionsbündnisse ist, dass wir unsere Planung nicht durchsetzen konnten. Die hätte viele Vorteile gehabt. Sie hätte das südliche Dreisamtal verschont, hätte nicht neue Betroffenheiten entstehen lassen und hätte nur stattgefunden, wenn in einem Rutsch auch der Tunnel von Ebnet bis zur Kronenbrücke gebaut worden wäre. Wir hatten aber auch Erfolge. Durch die Klagen konnten wir einige Verbesserungen durchsetzen, wie die Kreuzungsfreiheit der Straßenbahn am Ganterknoten oder die Tieferlegung der B31 bei Kirchzarten.
BZ: Würden Sie sich wieder in einer Bürgerinitiative engagieren?
Ehret: Ich bin da heute illusionsloser. Inzwischen weiß ich, dass die Juristerei sich voll auf die Seite der Mächtigen stellt. Bestenfalls werden BIs mitinszeniert, um von "demokratischen" Verfahren sprechen zu können. Ich selbst habe die Konsequenz gezogen, dass ich seit Jahren als "Umweltschutz-Funktionär" ehrenamtlich Verbandsarbeit im Landesnaturschutzbund mache. Inzwischen bin ganz optimistisch, dass ich da mehr erreichen kann.
BZ: Wie erreichen die was, die sich jetzt für den Stadttunnelbau stark machen?
Ehret: Indem alle, die damals den "zeitnahen Tunnelbau" versprochen oder dafür gestimmt haben, sich endlich mit ihrem guten Namen und mit aller Energie ernsthaft dafür einsetzen! Besonders gefragt ist der heutige Regierungspräsident von Ungern-Sternberg. Völlig unverständlich, dass er auf der einen Seite einen Luftreinhalteplan für Freiburg fordert, aber in Sachen Stadttunnel stumm und untätig bleibt. Er ist immerhin unser "Oettinger vor Ort" ! Er hat eine Verpflichtung den Menschen gegenüber, die hier leben. Und sich selbst gegenüber auch.
10.8.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Landesregierung: Tunnelbau erst nach 2025

Die Chancen, den Stadttunnel zu bauen, sind weiter gesunken. Die Landesregierung hat eine Reihenfolge aufgestellt, in der die vordringlichen Straßenbauprojekte abgearbeitet werden sollen. Auf dem 130. und damit letzten Platz: der Stadttunnel. Das teilte die CDU/FDP-Regierung jetzt dem Landtag mit. Weil sie eine Finanzierung des Großprojekts erst nach dem Jahr 2025 für realistisch hält, sollen alle Planungen gestoppt werden. Bislang hatten der für Verkehr zuständige Innenminister Heribert Rech (CDU) sowie der südbadische Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg (CDU) das Jahr 2015 als Zeitrahmen angegeben. Freiburgs grüne Bundestagstagsabgeordnete Kerstin Andreae wirft der Landesregierung vor, bei den Investitionen im Straßenbau "falsche Prioritäten" zu setzen. Sie fordert Staatsminister Gernot Erler (SPD) auf, nun in der Bundesregierung dafür zu sorgen, "dass Stuttgart die Region Freiburg nicht abhängt." Die Landesregierung folgt mit ihrem Ranking einer Empfehlung des Landesrechnungshofs. Nur jene Projekte, die der Bund in absehbarer Zeit zu finanzieren bereit ist, sollen überhaupt weiter geplant werden. Damit soll das Geld effizienter als bisher verwendet werden. 40 Vorhaben werden zu Ende geplant und gebaut; 43 Planungen werden kontinuierlich voran getrieben, damit sie ab 2015 realisiert werden könnten; 24 Projekte werden bis 2025 auf Eis gelegt — darunter der Stadttunnel. Joachim Müller-Bremberger, Sprecher des Regierungspräsidiums, will die Liste nicht bewerten. "Sie wird vom Landtag noch politisch zu diskutieren sein."
Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) hat die Nachricht überrascht, aber nicht geschockt. "Ich sehe darin die Bestätigung dafür, dass wir keine Chance haben, wenn wir nichts machen." Und er will die Entwurfsplanung, die das Land bezahlen müsste und deshalb blockiert, vorfinanzieren. "Ich bin mit den Freiburger Abgeordneten einig, dass der Stadttunnel planfestgestellt sein muss." Dann, so Salomons Kalkül, klettere das 220 Millionen Euro teure Projekt in der Rangfolge nach oben. Seine Idee, die Tunnelplanung aus der Stadtkasse vorzufinanzieren, wird von der CDU unterstützt.
14.7.2007, Uwe Mauch

 

Stadttunnel und Luftreinhaltung - Diskussion am 9.5.2007
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
über die Themen Feinstaub, Umweltrichtlinien und Luftreinhaltung lesen wir  in der Zeitung. Was das alles mit der Luft- und Lebensqualität in unserer  Stadt zu tun hat, möchte die "Initiative Stadttunnel und Verkehr Freiburg" (bestehend aus Bürgervereinen entlang der B31-Trasse)  am

     9.5.07 um 20 Uhr im Maria Hilf Saal

diskutieren. Diskussionsveranstaltung mit:

Dr. Dieter Salomon, Oberbürgermeister
Albrecht Simon, Verkehrsdezernent bei Landratsamt
Volker Diegmann, Umweltinstitut
Heidrun Siess, Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee
Dirk Blens, Initiative Stadttunnel und Verkehr Freiburg
Dirk Kron, Moderation

Viele Grüße
Heidrun Sieß, Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee
c/o Dr. Edlef Lange, Möslestr. 15, 79117 Freiburg, Tel  0761/75731, edlef.lange at t-online.de
www.tunnelfreiburg.de

Der Schützenalletunnel wurde am 24. Oktober 2002 dem Verkehr übergeben. Er ist 890 Meter lang, davon 754 Meter in Deckelbauweise. Die beiden Fahrspuren in jede Richtung sind jeweils 3,75 breit. Dazu kommt ein ein Meter breiter Sicherheitsstreifen. 24 Strahlventilatoren sorgen für die Belüftung der beiden Röhren. In jeder Fahrtrichtung gibt es eine Nothaltebucht mit Nottreppenhaus, das zur Schützenallee führt. Alle 130 Meter führt ein Fluchtweg von einer Röhre in die andere. In diesen SOS-Nischen befinden sich Nottelefone und Löschwasser. Alarm- und Störmeldungen werden direkt zur Polizei und zum zuständigen Garten- und Tiefbauamt der Stadtverwaltung übertragen. Die Brandmeldeanlage informiert direkt die Feuerwehr. Durchschnittlich passieren 34 000 Fahrzeuge pro Tag den Tunnel.

 

Bürgerforum Wiehre für den Stadttunnel 

"Der Regierungspräsident würde Gutes für viele Schwarzwaldbewohnerinnen und -gäste tun, wenn er sich ab jetzt in Stuttgart für den Stadttunnel stark machen würde." Das Bürgerforum "Lebenswerte Wiehre" fordert in einer Pressemitteilung Sven von Ungern-Sternberg auf, in die Reihen der Unterstützer des Stadttunnels einzutreten. "Die B 31 rings um Freiburg herum immer weiter auszubauen, verschärft die Probleme mit der Engstelle in der Mittel- und Unterwiehre in steigendem Maß" , heißt es in der Erklärung.

Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen sei der Flaschenhals von Lessing- und Schillerstraße für Freiburger und die Menschen aus dem Umland ein gemeinsames Thema, meint Christa Dzionara vom Bürgerforum und greift damit ein in die aktuelle Diskussion um den Feinstaub-Aktionsplan, der die Innenstadt Freiburgs zu einer Umweltzone machen würde, in dem für bestimmte Fahrzeuge Fahrverbote gelten. Eine solche Regelung wurde vorläufig aufgeschoben, nachdem Umlandgemeinden protestiert hatten. Sie fürchten, dass sich der Verkehr dann Wege durch ihre Gemeinden sucht. Das Bürgerforum verweist unter anderem auf die Anlieger auf beiden Seiten der Dreisam und die vier Schulen, die an der Transitstrecke B 31 liegen. Im weiteren Umkreis würden immer mehr Menschen in den Straßen der Mittel- und Unterwiehre vom Durchgangsverkehr belastet, wenn der auf der B 31 in Freiburg kein Durchkommen mehr finde. Christa Dzionara erinnert an eine gemeinsame Aktion des Bürgerforums mit Schülern aus Lessing- und Angell-Realschule. Stichproben bei Lärm und Abgasen hätten zu der Forderung nach einem sofortigen Beginn der Planungen für den Stadttunnel geführt. Abgeordnete wie Kerstin Andreae von den Grünen, Gustav-Adolf Haas von der SPD und Klaus Schüle von der CDU hätten Vorstöße in Berlin und Stuttgart in Sachen Stadttunnel unternommen. "Sie würden den Regierungspräsidenten sicher gern als neuen Unterstützer in ihre Reihen aufnehmen", schreibt das Bürgerforum.
27.2.2007

 

 

Die Wunden sind noch nicht verheilt 

Vortrag und Ausstellung im BZ-Haus über die Geschichte der B 31 Ost/West

Alte Erinnerungen wurden wieder wachgerüttelt und Emotionen kochten hoch als am Donnerstagabend Wolfgang Fiek, der ehemalige Leiter der Lokalredaktion der Badischen Zeitung im BZ-Haus an der Bertoldstraße die Geschichte der B 31 Ost/West Revue passieren ließ. Zudem erinnert auch eine Ausstellung an die Berichterstattung über eine Straße, die seit den 1930er Jahren kontinuierlich im Gespräch war.
Durch einen Berg aus Akten und Zeitungsartikeln, meist von ihm selbst geschrieben, kämpfte sich Wolfgang Fiek als Vorbereitung für seinen Vortrag anlässlich des Jubiläumsjahres der BZ durch. "1931 bereits ist die Straße als mangelhaft bezeichnet worden" , sagte Fiek. Den ersten Entwurf zum Ausbau der Verbindung Breisach — Freiburg — Donaueschingen gab es bereits Ende der 1930er Jahre. Nach einer Zäsur durch den Zweiten Weltkrieg häuften sich die Planungen und Ideen, wie die Ost-West-Verbindung verbessert und Freiburg vom Verkehr entlastet werden könnte. Die Ideen reichten von einer Schwarzwaldautobahn, einer Untertunnelung des Rosskopfes, einer Straße auf Stelzen über der Dreisam bis zu einer Tunnelröhre im Flussbett der Dreisam. Wolfgang Fiek rief die politischen Irrungen und Wirrungen rund um die B 31 ins Gedächtnis der rund 20 Zuhörer. Unzählige gerichtliche Auseinandersetzungen habe es im Laufe der Zeit gegeben und Fiek ließ auch keine Anekdote über die Proteste der Freiburger aus. So wurde beispielsweise zum Spatenstich am Kappler Knoten unter anderem der damalige Ministerpräsident Erwin Teufel "nicht von Blasmusik sondern, von Wurfgeschossen aus feuchten Grasbüscheln empfangen" , erinnerte sich Fiek. Und obgleich seitens des Publikums kritisiert worden war, dass zahlreiche Aktivisten der 1980er und 1990er Jahre nicht zum Vortrag erschienen waren, wurden in der anschließenden Diskussion alte Wunden wieder aufgerissen. Fast wäre es am Donnerstag sogar zu einer verbalen Auseinandersetzung im Publikum zwischen ehemaligen Befürwortern und Gegnern der B 31 Ost gekommen. "Das sind einfach Emotionen, die auch heute noch in einem schlummern", so ein Zuhörer.

Badische Zeitung Freiburg
Isabella Denk am 25.11.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

 

Stadttunnel auf Eis gelegt - Nicht mehr im Fünfjahresplan

Schlechte Nachrichten aus Berlin: Das Bundesverkehrsministerium hat den neuen Fünfjahresplan für jährlich rund elf Milliarden Euro Verkehrsinvestitionen vorgelegt — und der Stadttunnel Freiburg ist nach Informationen der BZ nicht dabei. Von 2006 bis 2010 will sich das Ministerium vor allem um den Erhalt und die Modernisierung bestehender Netze kümmern. Das heißt: Neue Projekte wie der 300 Millionen Euro teure Stadttunnel müssen zurückstehen hinter Vorhaben, die bereits im Bau sind. Noch im Plan aufgeführt ist der erste Bauabschnitt der B 31 West von Freiburg nach Gottenheim.

Freiburger Politikerinnen und Politiker äußerten sich auf Anfrage besorgt darüber, dass der Stadttunnel nicht mehr im Fünfjahresplan auftaucht. Kerstin Andreae, Bundestagsabgeordnete der Grünen: "Das sieht schlecht aus. Die Befürchtung, dass der Stadttunnel auf Eis gelegt wird, scheint sich zu bewahrheiten." In einer gemeinsamen Anstrengung hatten es die Bundestagsabgeordnete und ihr SPD-Kollege Gernot Erler vor drei Jahren geschafft, dass der Stadttunnel in den "vordringlichen Bedarf" aufgenommen wurde. Weil aber nicht alle Projekte im "vordringlichen Bedarf" finanziert werden können, wurde jetzt der Fünfjahresplan vorgelegt — und da fehlt der Stadttunnel. "Außerordentlich bedauerlich" findet das der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Schüle. "Das ist allerhand" , meint auch SPD-Landtagsabgeordnete Margot Queitsch: "Viele, die der B 31 Ost zugestimmt haben, haben das nur unter der Maßgabe getan, dass der Stadttunnel kommt." Und Edith Sitzmann, Landtagsabgeordnete der Grünen, kündigt an: "Ich werde auf Landesebene beim zuständigen Minister nachfragen." Oberbürgermeister Dieter Salomon setzt auf ein gemeinsames Vorgehen der südbadischen Abgeordneten: "Wenn das Ministerium den Stadttunnel rauskickt, müssen alle südbadischen Abgeordneten schauen, dass sie ihn wieder reinkriegen. Entscheiden wird der Bundestag, nicht das Ministerium." Salomon kündigte an, er werde alle Abgeordneten deswegen anschreiben und zum Handeln auffordern, "denn der Stadttunnel ist ein prioritärer Wunsch Freiburgs und der Region"
30.10.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

Initiative will Stadttunnel voranbringen

Bürgervereine suchen Mitstreiter, um den Druck auf Stadt und Regierungspräsidium zu erhöhen

Die Bürgervereine wollen öffentlichen und politischen Druck aufbauen, um das geplante Projekt eines Stadttunnels voranzubringen. Nach einem Gespräch mit Freiburger Abgeordneten am Mittwochabend bestand Konsens, einen Appell des Gemeinderats zu erreichen, der das Regierungspräsidium auffordert, Geld für die Planung bereitzustellen. Das hat die Aufsichtsbehörde bislang mit dem Hinweis abgelehnt, das Vorhaben habe erst nach dem Jahr 2015 Chancen auf Realisierung.

Damit wollen sich sechs Freiburger Bürgervereine, die für die Stadtteile entlang der viel befahrenen Bundesstraße 31 zuständig sein, nicht abfinden. Sie hatten eine interne Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen, die sich nun als “Initiative Stadttunnel und Verkehr” allen Interessierten öffnet. Das Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Kerstin Andreae (Grüne) sowie den Landtagsabgeordneten Klaus Schüle, Bernhard Schätzle (beide CDU) und Gustav-Adolf Haas (SPD) bezeichnete Dirk Blens als “konstruktiv” . Der Sprecher der Initiative, Mitglied des Bürgervereins Oberwiehre/Waldsee, sieht nun “die Stadt am Zug.” Die Verwaltung müsse klar machen, dass sie den Tunnel wolle und “konkrete Planungen für die zweiröhrige Variante” einfordern. Mit den Abgeordneten sei man sich einig, dass der Gemeinderat einen entsprechendes Votum abgeben und ans Regierungspräsidium als zuständige Behörde adressieren soll. Das Projekt ist mit geschätzten Kosten von 300 Millionen Euro nicht nur teuer, sondern politisch kompliziert: Nur eine der Röhren ist im Verkehrsplan des Bundes im vordringlichen Bedarf. Die zweite Röhre hat lediglich grünes Licht für die Planung. Und die Landesregierung hat den Tunnel nie besonders forciert.
Weil die Realisierung des Projekts in weiter Ferne liegt, aber Lärm und Dreck schon heute die Anwohner belasten, fordert die neue Initiative eine durchgehende Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 60. Außerdem sollen mehr Blitzer installiert werden. Die Initiative will demnächst die Fraktionen im Gemeinderat ansprechen, öffentliche Veranstaltungen und Diskussionen organisieren.

Uwe Mauch am 5.5.2006 auf www.badische-zeitung.de


www.Tunnelfreiburg.de, kontakt@tunnelfreiburg.de

 

Bürgervereine rüsten zum Kampf für den Stadttunnel

Neu formierte Arbeitsgemeinschaft fordert Reduzierung von Lärm und Schadstoffen entlang der Bundesstraße 31

Sechs Bürgervereine haben sich zur “Arbeitsgemeinschaft Stadttunnel Freiburg” zusammengeschlossen. Sie will für eine Reduzierung von Lärm und Schadstoffen entlang der Bundesstraße 31 kämpfen. Nächste Woche trifft sich die Arbeitsgemeinschaft mit Freiburger Bundes- und Landtagsabgeordneten. Die Idee hatte Martin Kotterer schon lange mit sich herumgetragen. Der Vorsitzende des Bürgervereins Littenweiler und des Dachverbands der Freiburger Bürgervereine wollte die Schlagkraft erhöhen, um Lärm und Dreck den Kampf anzusagen. Tatsächlich ist es nun gelungen, alle sechs Bürgervereine, die für die Stadtteile entlang der B31-Trasse zuständig sind, an einen Tisch zu bekommen:
Littenweiler,
Oberwiehre/Waldsee,
Mittel- und Unterwiehre,
Innenstadt,
Haslach,
Betzenhausen-Bischofslinde.
Während im Westen und Osten vor allem der Lärm nervt, kommen in der Kernstadt die Schadstoffe dazu. “Das Problem wird drängender” , sagt Kotterer. Das große Fernziel ist der Stadttunnel” , sagt Dirk Blens vom Bürgerverein Oberwiehre/Waldsee. Bis dahin seien jedoch “viele kleine Schritte” nötig. Er denkt an Geschwindigkeitsbeschränkungen oder an eine Maut für Lastwagen auf der B31. Sehr genau will die Arbeitsgemeinschaft prüfen, ob der jüngst in Kraft getretene Luftreinhalteplan für Freiburg hält, was er im Namen führt. Dreimal haben sich die Vertreter der Bürgervereine bereits intern getroffen. Jetzt gehen sie an die Öffentlichkeit. “Wir wollen die Bürger mobilisieren und Druck aufbauen” , erklärt Dirk Blens. Zum Beispiel, damit das Regierungspräsidium Geld für die Detailplanung des Stadttunnels bereitstellt. Martin Kotterer vom Bürgerverein Littenweiler im Osten der Stadt will zunächst das Bewusstsein schärfen für die Belästigung, die vom Lärm ausgeht — auch wenn er unter den Grenzwerten liegt. Für das Anliegen sollen die Bundes- und Landtagsabgeordneten aus der Region gewonnen werden, denn Bund und Land sind zuständig für Fernstraßen. “Wir werden” , sagt Kotterer, “einen langen Atem brauchen.”

Badische Zeitung Freiburg
Uwe Mauch, 25.4.2006 auf www.badische-zeitung.de


 

Freiburger Stadttunnel erst in Jahrzehnten?

Eigentlich müssten die Chancen für den Freiburger Stadttunnel bestens stehen - so gut wie noch nie, seit es dieses Projekt gibt: Zum ersten Mal ist es Bestandteil des "Vordringlichen Bedarfs" im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) - unabdingbare Voraussetzung, um an eine Realisierung auch nur zu denken. Aber die CDU-Landesregierung und ihr "verlängerter Arm", das Regierungspräsidium Freiburg (RP) scheren sich nicht um die Beschlüsse aus Berlin. "An einen Planungsbeginn sei vor 2015 kaum zu denken", so die jüngsten Äußerungen aus dem RP. Ein politischer "Strafzettel" für die Stadt  - mutmaßen andere...
Was Alt-OB und B31-Vorkämpfer Böhme nie geschafft hatte, war 2004 im Zusammenwirken der Bundestagsabgeordneten  Kerstin Andreae (GRÜNE) und Gernot Erler (SPD) - beides wahrlich keine Freunde der B31-Ost - gelungen: Der Stadttunnel hatte die entscheidende Hürde auf dem Weg zur Realisierung genommen und den Sprung in die höchste Dringlichkeitsstufe des BVWP geschafft. Das kam nach aller Erfahrung einem Durchbruch gleich.

Wer aber jetzt glaubt, im RP wären danach gleich die Bleistifte gespitzt worden (schließlich werden dort im Auftrag des Bundes die Fernstraßenprojekte vorangetrieben...), sieht sich herb enttäuscht. Auch wenn die städtebaulichen, verkehrlichen und ökologischen Vorzüge des Projekts unstrittig sind, der mögliche Quantensprung an Lebensqualität mit Händen zu greifen ist und - völlig anders als zu B31-Ost-Kampfeszeiten - umfassender politischer Konsens besteht, heißt die Parole im RP offenbar: Still ruht der See... - offizielle Begründung: kein Geld aus Stuttgart.

Seltsam nur, dass gleichzeitig höchst fragwürdige, umstrittene, ja verkehrlich geradezu widersinnige bzw. überflüssige Projekte wie eine neue B31-West zwischen Gottenheim und Breisach mit Macht vorangetrieben werden. Boris Palmer, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN im Landtag, brachte es bei einer Veranstaltung neulich in Freiburg auf den Punkt: "Die CDU-geführte Landesregierung gönnt der GRÜNEN-Hochburg Freiburg und ihrem OB dieses Projekt einfach nicht..."

Helmut Thoma, Mitglied im Bürgerverein und Stadtrat
Littenweiler Dorfblatt, 30.3.2006

 

Land will Stadttunnel nicht finanziell unterstützen

Stadt Freiburg und Nachbarkreise fordern Einstieg in die konkrete Planung des Stadttunnels / Stuttgarter Ministerium blockt ab

Die Landesregierung will kein Geld für einen Stadttunnel bereitstellen. Zwar ist das Bundesprojekt so eingestuft, dass es innerhalb der nächsten zehn Jahre begonnen werden sollte. Doch das Innenministerium hält es für nicht finanzierbar. Ungeachtet dessen haben sich erstmals auch die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen für den Bau des Stadttunnels stark gemacht. Die grüne Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae hat an das Bundesverkehrsministerium appelliert, „ dieses wichtige Verkehrsprojekt mit höchster Priorität zu behandeln.“

Dass der Stadttunnel überhaupt in dem so genannten „ vordringlichen Bedarf “ des Bundesverkehrswegeplans gelistet ist, liegt an der Hartnäckigkeit des früheren Oberbürgermeisters Rolf Böhme (SPD) und der beiden Bundestagsabgeordneten Gernot Erler (SPD) und Kerstin Andreae (Grüne). Gegen den Willen des damaligen Verkehrsministers Ulrich Müller (CDU) hievten sie mit Hilfe der rot-grünen Bundesregierung das Vorhaben in die höchste Stufe. Sie konnten auf das Versprechen von Ex-Kanzler Gerhard Schröder verweisen, er selbst werde das vorschlagen. Abgespeckt wurde das Jahrhundertprojekt dennoch: Die zweispurige Variante gilt als „ vordringlich“ (120 Millionen Euro), die dritte und vierte Spur ist im „ weiteren Bedarf“ (100 Millionen Euro). Genau da hakt nun das Innenministerium ein, das neuerdings für Verkehr zuständig ist. Aus technischen, aber auch finanziellen Gründen sei es nötig, beide Röhren gleichzeitig zu bauen, sagte Sprecher Jürgen Vogt gestern gegenüber der BZ. „ Sonst wird der Tunnel 20 Millionen Euro teurer.“ Da aus Berlin zu wenig Geld für alle „ vordringlichen“ Projekte in Baden-Württemberg zu erwarten sei, lägen die Planungen für den Stadttunnel auf Eis. „ Er ist erst nach 2015 realisierbar.“ Dann muss der Bundesverkehrswegeplan sowieso aktualisiert werden - und die Projekte werden neu bewertet, was in der Regel auf den Einschätzungen der Verkehrsministerien in den Ländern basiert. Derzeit bereitet Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) einen „ Fünf-Jahres-Plan“ für die dringlichsten Straßenbauprojekte des „ vordringlichen Bedarfs“ vor. „ Jetzt müssen die Weichen gestellt werden“ , schreibt die Abgeordnete Andreae an den Minister und nennt zwei Gründe: Die Freiburger Bevölkerung solle vom Durchgangsverkehr entlastet werden, und außerdem sei ohne Stadttunnel die EU-Richtlinie zur Luftreinhaltung nicht zu schaffen. Das sieht zwar das Regierungspräsidium auch so. Gleichwohl, so Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg, sei an einen Planungsbeginn vor 2015 nur zu denken, wenn Berlin den Etat deutlich aufstockt.
Dagegen regt sich Widerstand aus der Region. Das ist neu, denn bislang standen die Landkreise dem Freiburger Projekt eher ablehnend gegenüber. Nun fordern Oberbürgermeister Dieter Salomon und die Landräte Hanno Hurth und Jochen Glaeser in einem Brief an Ungern-Sternberg, den Planungsprozess für den Stadttunnel, aber auch für den Falkensteigtunnel im Höllental östlich von Freiburg in die Wege zu leiten. Die Verkehrsverhältnisse seien „ bereits heute unzumutbar.“ Staus häuften sich, und ohne Stadttunnel drohten Fahrverbote aufgrund der hohen Schadstoffbelastung

Der Stadttunnel:
Seit Herbst 2002 rollt der Verkehr durch Freiburg auf der neuen B 31: vom Dreisamtal an der Höllentalbahn entlang durch zwei Tunnels ins Zentrum. Schon vor 20 Jahren beinhaltete diese Variante einen Stadttunnel, der unterirdisch den Verkehrsknoten an der Ganter-Brauerei mit dem Autobahnzubringer-Mitte verbinden soll. Wegen der hohen Kosten des Gesamtprojekts wurde der Stadttunnel abgetrennt vom Bau der neuen B 31. Die aktuelle Planung sieht vor, die beiden Röhren mit je zwei Fahrbahnen links und rechts der Dreisam zu verlegen - und zwar bis zu 15 Meter tief. Diese rund 1,8 Kilometer lange Variante soll rund 220 Millionen Euro kosten.


Alles von
Uwe Mauch vom 14.12.2005 auf www.bzol.de

 

Verkehrsminister Ulrich Müller hält Tunnel für zu teuer

Über Versprechungen des Kanzlers macht man sich heutzutage gerne lustig - kein Witz ist, dass ein Kanzlerwort für Freiburg die letzte Hoffnung auf den Stadttunnel bedeutet. Der Stuttgarter Verkehrsminister Ulrich Müller hat gestern bekannt gegeben, dass er die beiden zweispurigen Röhren, deren Kosten von einst 300 auf 225 Millionen Euro heruntergerechnet wurden, immer noch für zu teuer hält. Damit bleibt er seiner eigenen Linie treu: Der CDU-Minister hat das Freiburger Großprojekt nie unterstützt. Er hätte sonst viele andere kleinere Vorhaben begraben müssen.

Anders Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg. Er kämpfte stets für den vierspurigen, bergmännisch zu bauenden Stadttunnel, ohne sich auf eine Rangliste der Projekte in Südbaden festlegen zu lassen. Dass sein Parteifreund Müller nun ohne Rücksprache den Tunnel von der Liste vordringlicher Vorhaben gestrichen hat, wird ihn persönlich treffen. Er und Ex-OB Rolf Böhme haben offensichtlich hoch gepokert, indem sie eine zweispurige Tunnelvariante immer ablehnten. Oberbürgermeister Dieter Salomon hat Anfang des Jahres die Notbremse gezogen und die kleine Lösung hoffähig gemacht. Seine Bauverwaltung rechnet noch. Vermutlich zu spät.
Südkurier vom 6.9.2005

 

Kein vierspuriger Stadttunnel - Flickwerk

Die Kritik an der Landesregierung, die dem geplanten Stadttunnel nicht mehr oberste Priorität zukommen lässt, ebbt nicht ab: Die SPD-Landtagsabgeordneten Margot Queitsch und Gustav-Adolf Haas sowie Fraktion und Kreispartei sprechen von einem weiteren "Stück Flickwerk, das so für Freiburg und die Region nicht akzeptabel sein kann." Sie fordern ihre CDU-Kollegen in Bund und Land auf, sich bei der Stuttgarter Regierung "vehement für den Stadttunnel einzusetzen". Alle Freiburger müssten nun an einem Strang ziehen.

Auch die grünen Landtagsabgeordneten sind empört. "Die Landesregierung lässt Freiburg mit den Verkehrsproblemen nach Fertigstellung der B 31-Ost im Stich", kritisieren Edith Sitzmann und Walter Witzel. Sie plädieren für eine abgespeckte Variante, um den Tunnel doch noch in den "vordringlichen Bedarf" des Bundesverkehrswegeplans zu hieven, den der Bundestag im Herbst verabschieden soll. Ebenfalls einen zwei- statt vierspurigen Tunnel fordern die Kreisgrünen, "um zu retten, was noch zu retten ist." Der Landesnaturschutzverband fühlt sich in seiner Einschätzung bestätigt, dass der vierspurige Tunnel keine Chance auf Realisierung hat und rät: "Sofort billigere Variante planen."

Davor warnt das Regierungspräsidium - auch deshalb, weil ein kleiner Tunnel "den überregionalen Aspekt reduziert". Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg sieht nicht die Landes-, sondern die Bundesregierung in der Pflicht. Nur wenn Berlin die "Finanzmöglichkeiten für den Bundesfernstraßenbau erhöht", erhielten Projekte wie der Stadttunnel ihre Chance.

mac, BZ vom 18.1.2003, mehr auf www.bzol.de

 

Nun wird es endlich zugegeben - der Stadttunnel ist zu teuer

Die Idee vom Stadttunnel löste 1984 die als viel teurer geltende Variante ab, die für Freiburg eine B-31-Umfahrung durch den Rosskopf vorgesehen hatte.

Nun wurde eine tiefer gelegte B 31-Ost - mit zwei Röhren - geplant, die zwischen Brauerei Ganter und Kronenbrücke im Stadttunnel auf den Autobahnzubringer-Mitte (B 31-West, Richtung Breisach) führt.

Die östliche B 31 ist in Betrieb, die westliche soll verwirklicht werden - nach dem Willen des Landes bleibt es auf unabsehbare Zeit dabei.

Der Stadttunnel (220 Millionen Euro) ist zu teuer.

BZ vom 15.1.2003, mehr auf www.bzol.de

 

 

Verkehrsfreigabe B31-Ost - 7,85 Kilometer neu

Einfahrt zum Schützenalleetunnel bei Maria Hilf am 24.10.2002 ostwärts

Als einen „Durchbruch für die Verkehrssituation in der Region“ begrüßte Landrat Jochen Glaser die Verkehrsfreigabe der neuen B31 Ost am vergangenen Donnerstag, 24.10.2002. Auf einer Länge von 7,85 Kilometern verläuft sie in Tief- und Tunnellage zwischen Freiburg und Kirchzarten. Rund 300 Millionen Euro hat sie gekostet. Der Engpass bei Ebnet hat damit ein Ende.
Jetzt fehlt nur noch der Stadttunnel.

Quelle: Stadtkurier vom 25.10.2002, www.stadtkurier.de

 

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