Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Infos ab 25.2.2006 zu
Stadt Waldkirch im Elztal
      

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Waldkirch mit Kollnau, Siensbach und Suggental (Luftkurorte) und Buchholz (Weinort)

Blick von Siensbach nach Norden auf Kollnach im Elztal am 3.5.2008
Blick von Siensbach nach Norden auf Kollnau bei Waldkirch im Elztal am 3.5.2008

 

SpitzBur Ernst Baier: Bauernhöfe im Kohlenbachtal

Ein heimatkundlich hochinteressantes Angebot machte der Arbeitskreis "Alt-Kollnau": Man befuhr im Bus eine Rundstrecke im Kohlenbachtal und lernte unter Führung von "Spitzbur" Ernst Baier das Tal, seine Bewohner und seine Wirtschaftsgeschichte kennen.

Schon immer lebte man im Kohlenbacher Tal von der Landwirtschaft. Noch heute existieren 16 Bauernhöfe und daneben mehrere kleinere Betriebe. Allerdings betreibt nur noch ein Bauernhof die Landwirtschaft als Vollerwerbsbetrieb, für alle anderen ist sie auch hier zum Nebenerwerb geworden. Zunächst besichtigte die interessierte Schar gleich am Eingang des Tals die Bläsikapelle und ließ sich über die Entstehung der Wallfahrt zum heiligen Blasius, ihre Geschichte und ihre Bedeutung für Kollnau sowie über die Aus- und Umbauten und Renovierungen berichten. Die Kapelle hatte zeitweise sogar die Funktion einer Filialkirche für die Kollnauer Bevölkerung und ist noch heute eine beliebte Stätte für Hochzeiten, familiäre und andere Gedenkveranstaltungen. Bemerkenswert an der besonders reizvollen Lage der Kapelle ist der Gegensatz zwischen der offenen Hanglandschaft auf der südlichen Talseite und der dichten modernen Wohnbebauung des gegenüberliegenden Ortsteils Ebertle.

Danach besuchte man den Übenhof mit seiner schönen, erst jüngst wieder restaurierten Hofkapelle. Der hochmoderne Viehwirtschaftsbetrieb wurde ausgiebig besichtigt. Der Spitzhof als nächste Station hatte zwei interessante Einrichtungen zu bieten: Zunächst gab es Auskunft über eine Hackschnitzel-Heizanlage, in der das sonst nicht verwertbare Restholz aus dem hofeigenen Wald zur Gewinnung von Heizenergie verwertet wird. Die Anlage versorgt vier Haushalte mit zehn Personen mit Wärme und Warmwasser. Danach erfuhr man, wie die Abwasserentsorgung des gesamten Kohlenbachtals vor 15 Jahren entstand. Eine eigens konstruierte Druckentwässerung mit einem Rohrnetz von etwa neun Kilometern Länge und 14 Pumpstationen sorgt für die Sammlung und den ungehinderten Abfluss aller Abwässer und leitet sie in die Kanalisation ein. Das System wurde speziell für die Bedürfnisse seiner Nutzer entwickelt und von diesen fast ausschließlich in Eigenleistung erstellt. Es galt seinerzeit als Pilotprojekt für ganz Baden-Württemberg.
Eine über 100 Jahre alte Einrichtung zur Schnapsbrennerei war zu sehen; der Spitzhof besitzt seit 130 Jahren das Recht zur Alkoholbrennerei. Auf dem Hofgelände sieht man auch noch Spuren einer früheren Erzgrube und einer Sandgrube. Ein 100jähriges, sorgsam restauriertes Gedenkkreuz zeugt hier wie bei fast allen anderen Hofgebäuden im Kohlenbach von der tiefen Gläubigkeit der Bewohner .
Der "Mockbauernhof" war danach Demonstrationsobjekt für die schwierige Lage der Kohlenbacher Landwirtschaft: Die vielen Steillagen, der Bachlauf, der immer wieder von Büschen und Bäumen befreit werden muss und das Fehlen ebener und daher rentabler Ackerflächen führten dazu, dass die Flächen verpachtet oder verkauft werden müssen. Der Lebensunterhalt wird außerhalb verdient. Die Landschaft des Tales ist ständig von Verbuschung und Verwaldung bedroht und muss mühsam offen gehalten werden.
Schließlich setzte man sich im "Kaltenbachhof" zu einem kräftigen Bauernvesper zusammen. Ernst Baier gab in seinem engagierten, sehr anschaulichen Vortrag einen Überblick über die Entwicklung der Landwirtschaft in den letzten 60 Jahren. Hatten Eltern und Großeltern noch mit Ochsen- und Pferdegespannen schwierige Hangfelder bestellt, so kamen schon zwischen den beiden Weltkriegen erste Maschinen auf. Die große Zeit der Schlepper begann ein Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit fortschreitender Modernisierung und Automatisierung auch der landwirtschaftlichen Arbeit wurde der Personalbedarf geringer. Erst suchten sich ehemalige Knechte und Mägde neue Erwerbsquellen, dann gingen auch Bauer und Bäuerin einer Erwerbstätigkeit neben der Landwirtschaft nach. Allmählich wurde diese zum Nebenerwerb. Wichtige Aufgaben für künftige Landwirte werden die Erzeugung gesunder Lebensmittel sein, die Erhaltung der Landschaft und die Gewinnung regenerativer Energie aus Holz.
Ruth Braun, 19.11.2008

 

Sozialtherapeuthische Gemeinschaft "Am Bruckwald"

Seit gut einem Jahr leben zwölf ehemalige Bewohner der sozialtherapeuthischen Arbeits- und Lebensgemeinschaft "Am Bruckwald" in der "Arche" unterhalb der Kastelburg, sind sehr glücklich über die stadtnahe Wohnung und erlernen nach und nach immer mehr Selbstständigkeit.

Sabine freute sich auf den Besuch von der Zeitung. In einem früheren Bericht war sie gelobt worden, wie sauber und ordentlich sie ihr Zimmer im Haus "Parzival" in der Gemeinschaft "Am Bruckwald" gehalten hatte. "Ich habe hier in der "Arche" ein sehr schönes Zimmer bekommen. Mit gefällt es hier sehr gut. Hier haben wir Nachbarn, Kinder spielen, es gibt Katzen und in fünf Minuten bin ich in der Stadt ", sprudelt es aus ihr heraus und natürlich schauen wir gemeinsam den privaten Bereich an, der selbstverständlich auch hier "blitzeblank" ist. Es ist Freitag und sie hat gerade den Putztag beendet. "Das mache ich schon selber", sagt sie mit Stolz. In der Küche hängt ein Arbeitsplan, und jeweils zu zweit sind die Bewohner fürs Frühstück oder Abendbrot zuständig. Während der Woche essen alle zu Mittag "Am Bruckwald". Am Wochenende kochen sie selbst. Eine Betreuerin und ein Zivildienstleistender sind ständig für sie da und geben Hilfe zur Selbsthilfe. Die ehemalige Pädagogin und Mutter von sechs erwachsenen Kindern nennt ihre Schützlinge gerne "Engel" und leitet die schwerbehinderten Erwachsenen konsequent, aber auch liebenswürdig an. Sandra und Jens würden gerne Rad fahren und ins Kino gehen. Die Betreuerin achtet darauf, dass sie abends wieder da sind und sich nicht in Freiburg irgendwie "verzettelt" haben. Das Essen soll gesund und schmackhaft sein und vor allem im Haus. Weiter muss darauf geachtet werden, dass das Haushaltsgeld für den ganzen Monat reicht. Zweimal in der Woche wird eingekauft. "Wir schauen nach Angeboten, regionalem Saisongemüse, kaufen Bioprodukte und den Joghurt von der Breisgaumilch", erklärt Joachim Hak. Er fährt gerne mit der S-Bahn und dem Stadtbus. Ein Nachbar gegenüber, der von der Sehbehindertenschule St. Michael kommt, fährt manchmal mit und sie gehen ins Kommunale Kino in Freiburg oder zur "Klappe 11". Im Mai und September hat jeweils ein Paar im Haus geheiratet. Sandra zeigt die Hochzeitsfotos mit Ehemann Jens, dem schönen Brautkleid und den vielen Gästen bei der Feier am Bruckwald. Die Bewohner ließen Luftballons mit guten Wünschen für sie steigen. "Das Schubkarrenfahren mit Sandra im Brautkleid war lustig und mit das Beste", lacht Jens über die vielen Aufgaben, die das Paar nach der Trauung bewältigen musste. Jetzt ist wieder der Alltag eingekehrt und den gilt es auch täglich zu meistern. Wenn mal etwas gar nicht "rund läuft", dann suchen sie das Gespräch mit der Betreuerin, die hilft, Lösungen zu finden. "Uns gefällt es hier sehr gut", sagt Sandra ernst. "Engel, putz mal die Bohnen und schneide sie in der Mitte durch", fordert die Betreuerin Jan auf. "Joh, i schneid’ die Zipfeln ab", kommt es da bayerisch zurück. "I bin aus Freising", sagt Jan, der heiter und ausgeglichen wirkt. Nur bei der Arbeit, da ist er konzentriert und schnippelt sorgfältig. Jens hilft ihm unaufgefordert. "Auf die ’Bratenpuster’ muss ich in der Küche sehr achten", lacht die Betreuerin. Denn wenn sie nicht aufpasse, dann verschwinde "Probiererle" um "Probiererle" und letztlich käme nichts mehr auf den Tisch. "Das ist ein ganz normales Zusammenleben", hat Lisa Roggenbuck (20) vom Haus gegenüber festgestellt: "Die sind nett, grüßen, feiern mal, sind sehr offen und eigentlich immer gut drauf." Jetzt habe sie ein konkretes Bild von "behindertengerechtem Wohnen" und  habe sich ein Urteil bilden können. "So entstehen erst gar keine Vorurteile", findet sie. Auch Nachbarin Beate Haberstroh empfindet sie als harmonische Gemeinschaft, die gerne draußen am Tisch sitzen. Es seien freundliche und höfliche Nachbarn. Abends setzen sich die zwölf Bewohner noch mal zusammen und jeder sagt, was heute sein schönstes Erlebnis war, ihn glücklich gemacht hat. "Ich singe manchmal", erzählt Sandra, oder sie musizieren zusammen. So, wie in einer Familie.  
Gerda Oswald, 30.10.2008, BZ

 

10. Orgelschlemmerwochen: Begleitprogramm 1.10.-22.11.2008

Ab 1. Oktober: Jeden Mittwoch und Sonntag im Oktober, 15 Uhr, und nach Vereinbarung: Sonderführung "Paris in Waldkirch" im Elztalmuseum.

2. Oktober: Waldkircher Museumsnacht, 20 bis 24 Uhr, Elztalmuseum: Unterhaltsames Programm auf vier Etagen und Kulinarisches von den Waldkircher Orgelköchen im Gewölbesaal.

3. Oktober: Weinwanderung mit Weinprobe und Verkostung im Buchholzer Rebberg, 14 Uhr, Anmeldung: Weingut Nopper, 07681/ 3255.

Ab 4. Oktober: Jeden Samstag im Oktober, 15 Uhr, "Kaffee-Kino im Altersbach" : Eine außergewöhnliche Ve(o)rführung, z. B. mit der Orgeltorte "Orgobella de Paris" und bewegten Bildern vom Kuckuck bis zum Orchestrionspiel.

10. Oktober:
Die Serinette und ihre Technik,19 Uhr, Orgelbauwerkstätte Achim Schneider, Runzweg 2.

11. Oktober: Führung durch die Historische Edelsteinschleiferei Wintermantel, 14.30 Uhr, Treffpunkt Elzstraße 2. 12. Oktober: Konzert mit Lehrern der Städtischen Musikschule, 11 Uhr, Elztalmuseum.

12. Oktober: Kunsthandwerkermarkt und verkaufsoffener Sonntag in der Waldkircher Innenstadt, 11 bis 18 Uhr.

14. Oktober:
Das Europa-Parlament garniert mit einem Orgelteller, 18 Uhr, Restaurant "Schwarzwaldstuben" , Merklinstraße 20. Veranstaltung des Deutsch-französischen Kreises Waldkirch-Sélestat (CFA). Vortrag "Die Struktur des Europa-Parlaments - Wie wird Europa regiert?" und Orgelteller "Die kulinarische Gavioli-Lochkarte" .

17. Oktober:
Führung auf dem Weinlehrpfad und Weinprobe, 14 Uhr, Anmeldung: Weingut Franz-Xaver, 07681/9625.

18. Oktober: Rundgang "Historische Gebäude in Buchholz" , 14 Uhr, Treffpunkt Schulhof Buchholz, Alte Dorfstraße 12.

18. Oktober: Konzert "Orgelzauber weltbekannt und genial" — Zauberei mit Sebastian und Drehorgelmusik von Jürgen Braun, in der Konzertreihe der Waldkircher Orgelstiftung. 19.30 Uhr, Orgelbauersaal, Gewerbekanal 1.

20. Oktober: CFA-Fahrt nach Straßburg zum Europa-Parlament und Tomi-Ungerer-Museum, Abfahrt 8 Uhr, Anmeldung: 07681/ 7949.

25. Oktober: Stadtführung durch das historische Waldkirch, 14 Uhr, Treffpunkt: Tourist-Information, Kirchplatz 2.

25. Oktober: Konzert mit der "deutsch-französischen" Gavioli-Orgel, mit Erläuterungen von Orgelbauer Stefan Fleck, 15 Uhr, Elztalmuseum.

26. Oktober: Rosemaries sagenhafte Wanderung, 10 Uhr, Treffpunkt beim Orgelkoch Clemens Dold, Waldgasthof "Altersbach" . Anmeldung: 07666/3720. 18. November: "Die Hohkönigsburg feiert Jubiläum" , Veranstaltung des CFA. 19 Uhr, Restaurant "Schwarzwaldstuben" , Merklinstr. 20.

21./22. November: Französisch kochen , Kastelbergschule. Veranstaltung des CFA, Anmeldung 07681/ 22588.

Mehr Infos: Beteiligte Restaurants und weitere Infos gibt es in einem Flyer, unter anderem bei der Tourist-Info Waldkirch.
 

 

Rotes Kreuz: 2630 ehrenamtliche Dienste, Roland Minder geehrt

Ein Höhepunkt der Jahreshauptversammlung des Deutschen Roten Kreuzes, Ortsverein Waldkirch, war die Ehrung von Roland Minder. DRK-Kreisgeschäftsführer Jochen Hilpert würdigte die 40-jährige aktive Arbeit Minders und überreichte ihm das goldene Treuedienstabzeichen, die Ehrennadel in Gold des Landesverbandes und die goldene Auszeichnungsspange. Der Ortsvereinsvorsitzende Werner Hartenstein übergab Roland Minder ein Geschenk des Ortsvereins.


In drei Vorstandssitzungen wurden, wie Werner Hartenstein ausführte, Entscheidungen vorbereitet und Beschlüsse gefasst, die zur Weiterentwicklung des Ortsvereins, dem gegenwärtig 1405 Mitglieder angehören, notwendig waren. Mit Michael Maier habe der Ortsverein, nach der kurzfristigen Aufgabe des Schatzmeisteramtes durch Thorsten Bejing, einen versierten und engagierten Fachmann gefunden. Ein zeitraubender Prozess sei die Neufassung der Satzung gewesen. Diese konnte nach Genehmigung durch den Kreisvorstand dem Amtsgericht Waldkirch zur Eintragung in das Vereinsregister vorgelegt werden, die am 25. Januar 2008 erfolgte und rechtsgültig sei.
Der Vorsitzende gratulierte dem Ortsvereinsarzt Michael Thielen, der zum Kreisverbandarzt gewählt wurde. Aus dem Sammelergebnis der Haus- und Straßensammlung wurde dem DRK-Kreisverband Emmendingen zweckgebunden für die Behindertenarbeit ein Teilbetrag von 2000 Euro überwiesen. Ein besonderer Dank galt der Firma Sick, die beim ersten der beiden Blutspendetermine sowohl ihren Betriebsangehörigen während der Arbeitszeit die Möglichkeit zur Blutspende einräumte als auch eigene Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. 81 Personen spendeten dort Blut, 154 beim zweiten Termin im Rettungszentrum. Der Ortsverein beteiligte sich am Stadtfest und fuhr zur Weiterbildung und Besichtigungen zum Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) nach Genf. Die Weihnachtsaktion in St. Nikolai und die Jahresabschlussfeier rundeten das Jahresprogramm ab. Der Dank des Vorsitzenden galt den passiven Mitgliedern für das Interesse und die finanzielle Unterstützung, den aktiven für ihr persönliches Engagement und den Vorstandsmitgliedern für ihre Arbeit sowie für die gute Zusammenarbeit der Feuerwehr und der Bergwacht. Eine vorbildliche Arbeit bestätigte Kassenprüferin Vera Altfuldisch dem neuen Schatzmeister Michael Maier, der zuvor den Kassenbericht mit einer Bilanzsumme von fast 150 000 Euro abgab. Haupteinnahmequellen seien die Mitgliedsbeiträge und die Spenden, größte Ausgabe der Beitrag an den Kreisverband.

Insgesamt haben die 16 Helferinnen und Helfer des Ortsvereins 2630 ehrenamtliche Stunden bei 83 Diensten geleistet, sagte Bereitschaftsleiter Stefan Pfister. Dabei dominierte die Anzahl der Dienststunden bei Sanitätsdiensteinsätzen. Unterstützt wurde die Bereitschaft durch die Helfergruppe, die 60 Stunden arbeitete. Dank gebühre den Ortsvereinen Kollnau, Denzlingen, Sexau und Vörstetten für die Unterstützung, wenn "die Personaldecke mal wieder zu dünn ist". 23 Übungsabende, die jährliche Auffrischung für den Defibrilator, Grundkurse für Funker und Ausbildung im Katastrophenschutz standen auf dem Programm. "Ich denke, wir können uns mit dem Geleisteten sehen lassen" , sagte der Bereitschaftsleiter. Über das Bewegungsprogramm für Seniorinnen und Senioren informierten Eberhard Jäckle und Roswitha Launer. Gruß- und Dankesworte sprach Bernhard Reichenbach für die Stadt, Fridolin Löffler dankte für die gute Zusammenarbeit für die Bergwacht und auch für das DRK Kollnau. Für etliche gute Dienste wurden Geschenke verteilt.
Eberhard Weiß , 7.7.2008, BZ

 

 

Naturerlebnispark am Stadtrainsee - mit Baumkronenweg

Zahlreiche Attraktionen erwarten die Besucher im Naturerlebnispark Waldkirch. An einem neuen Standort gibt es Abenteuerminigolf; mit Kajaks und Tretbooten lässt sich der See erkunden. Am Kopfende des Stadtrainsees, bei Restaurant, Biergarten und Schwarzwaldzoo, beginnt mit dem Sinnesweg der neue Teil des Parks. Mit Fühl-, Riech-, Hör-, Seh- und Balancierstationen stimmt er auf das Erleben der Natur ein und führt zum Baumkronenweg hin. Oben angekommen heißt es dann, die Eintrittskarte zu lösen, und los geht es hoch hinaus in die Wipfel - oder auch gleich wieder hinunter durch die Röhrenrutsche. Ein sanft ansteigender Holzsteg führt barrierefrei über vier Aussichtstürme bis in die Baumwipfel. Auf einer Länge von mehr als 200 Metern wird der Blick frei für die Welt der Baumkronen mit ihren zahlreichen Tier- und Pflanzenarten. Das Gelände fällt gegen Ende wieder ab, so dass sich auch der letzte Turm, dessen Plattform eine Höhe von etwa 23 Metern erreicht, in sanfter Steigung bequem erreichen lässt. Eine aufregende Alternative zum gemächlichen Abstieg zurück zum See bietet die Rutsche. Mit 185 Metern Länge die längste Hangröhrenrutschbahn Europas, schlängelt sie sich einem silbrigen Riesenwurm gleich den Osthang hinunter. Extreme Anforderungen an Planung, Statik und Ausführung hatten das schwierige Gelände und der Zickzackkurs des Baumkronenwegs durch die Wipfel gestellt. Gelöst wurde diese vom Architektenbüro Erny und Herzog, Rust, sowie Mohnke Bauingenieure, Denzlingen, durch eine filigrane Holz-Stahlkonstruktion, ausgeführt von Holzbau Langenbach. Das Tragwerk besteht aus bis zu 27 Meter hohen dreieckigen Türmen, die durch 30 Meter lange, zum Teil geneigte Brücken mit Zwischenunterstützung verbunden sind. Zug- und Druckkräfte werden über bis zu zehn Meter lange Kleinbohr-pfähle in den felsigen Untergrund geleitet. Für die Ausführung wurden 66 Festmeter Holz aus dem Weißtannenbestand des Stadtwalds Gengenbach und 35 Tonnen Stahl verarbeitet. Und wer den Hang in Richtung der Waldkircher Altstadt hinabblickt, stellt fest, dass das Gefälle bis zu 50 Prozent beträgt. Kaum vorstellbar, dass das Gelände hier mit Baggern für die Rutsche vorbereitet wurde. Der Baumkronenweg ist regulär ab 10.30 Uhr geöffnet;
am 1. Mai erst ab 11 Uhr.
Anfahrt, Öffnungszeiten und Preise siehe www.baumkronenweg-waldkirch.de
30.4.2008,
BZ


 

Hospizgruppe Silberstreif begleitet Menschen seit 5 Jahren

Ein erstes kleines Jubiläum feiert die erweiterte Hospizgruppe "Silberstreif" in Waldkirch. Seit Gründung der Gruppe sind etwa fünf Jahre vergangen - das soll am Freitag, 25. April, 19 Uhr, mit einem Vortrag und Sektempfang im Katholischen Pfarrzentrum gefeiert werden. Aber natürlich ist dies für die heute insgesamt 20 Mitarbeiter (18 Frauen und 2 Männer) auch Anlass, die eigene Arbeit öffentlich zu reflektieren.

Die Initiative zur Gründung ging damals vom Caritasverein St. Vinzenz aus, der lange vor den heute üblichen Sozialstationen und Pflegediensten entstanden war und zuerst ähnliche Aufgaben — die Betreuung von Pflegebedürftigen in ihrer häuslichen Umgebung — wahrnahm. Als neue Aufgabe fand man nun die Betreuung von Sterbenden bis zu ihrem Tod und deren Angehörigen, blickt Mechtild Ganter mit Karin Ehret-Eisele, beide Leiterinnen der Gruppe, zurück. Acht Frauen wurden vor dem Beginn dieser Tätigkeit speziell für diese Aufgabe geschult. Bis heute ist die Qualifizierung der Helfer einer der wesentlichen Punkte der Vereinsarbeit, denn die intime Lage eines Sterbenden und die damit verbundene Ausnahmesituation der Angehörigen fordert nicht nur Mitgefühl, sondern auch Wissen darüber, was Menschen in körperlicher und seelisch-psychologischer Hinsicht in dieser Situation brauchen. Und dies sei sehr, sehr unterschiedlich, so wie die Menschen es im Leben auch sind. Oft wenden sich Angehörige oder Freunde an die Gruppe und bitten um die Begleitung des Mitmenschen, oft sind es auch Ärzte und Pflegedienste — nur selten die Betroffenen selber. Manche gehen offenen Auges und mit großer Ruhe in den Tod, andere reden ihn beiseite. Der eine will Nähe und Gespräche, der andere die bloße Anwesenheit einer der Frauen irgendwo in seiner Wohnung, und sei es, sie sitze in der Küche und stricke. Die Arbeit der Gruppe sprach sich herum, jährlich finden auch Vorträge und Info-Abende statt sowie eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Kommunalen Kino. Die Nachfrage stieg und vor etwa zwei Jahren wurde die Arbeit des Vereins "Silberstreif" , wie er sich seitdem nennt, um die Begleitung von Menschen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen wesentlich erweitert. Der zeitliche Umfang der Betreuungen variiert von wenigen Stunden und Tagen bis zu Wochen und Monaten, teils auch verbunden mit Nachtwachen. Der Begriff "Hospizgruppe" wird heute weitgehend vermieden — zu groß ist die Angst der Menschen vor dem Tod. Zum Teil wollten Angehörige, dass die Sterbenden nicht erfahren, dass die Frauen von der Hospizgruppe sind, berichtet Mechtild Ganter. Der Name "Silberstreif" rufe diese Berührungsängste nicht hervor. Mechtild Ganter und Karin Ehret-Eisele legen Wert darauf, dass sie die Menschen nicht in den letzten Stunden zu einer Auseinandersetzung mit Leben und Tod zwingen wollen. Immer und immer wieder gehe es darum, die Menschen in ihrem Leben und nun auch in ihrem Sterben so zu nehmen wie sie sind. Dazu gehören auch Beratungen für die Angehörigen und Kontakte zu Ärzten, Pflegediensten und allen anderen Berufsgruppen rund um das Sterben. "Wir wollen herausfinden, was dem Menschen in seiner Situation gut tut" , sagt Mechtild Ganter. Sie und ihre Leitungskollegin sagen beide, dass die Arbeit im "Silberstreif" sie auch selbst verändert hat. "Die Erfahrung, dass Tod sich zu jedem Zeitpunkt ereignen kann, lässt mich intensiver leben und ich bin tief dankbar, meine Familie gesund zu sehen" , sagt Mechtild Ganter, und es berge eine Fülle von spirituellem Erleben. "Es macht zufriedener, versöhnter mit der Welt, toleranter und großherziger" , findet auch Karin Ehret-Eisele.

Info: Jubiläumsvortrag mit Sektempfang und Gesprächen am Freitag, 25. April, 19 Uhr, im Pfarrzentrum. Referent ist Prof. Dr. Reiner Marquard, Rektor der evangelischen Fachhochschule Freiburg, zum Thema "Der Mensch hat keine Macht über den Tag des Todes - Medizinethische Aspekte zum Lebensende aus theologischer Perspektive" . Zur Feier des Tages wird die Malschule Boreiko den Raum mit Gemälden gestalten.
Sylvia Timm, 18.4.2008, BZ

 

Tafelladen startet fürs "Wohl der Schwachen"

Waldkircher Tafel hat seinen Betrieb aufgenommen / Viele Hände helfen mit / Faller KG / Ortsseniorenrat

"Die Stärke eines Volkes misst sich am Wohl der Schwachen", mit diesem Zitat aus der Schweizer Verfassung umriss Peter Dreßen, Vorsitzender der Emmendinger Tafel, bei der Eröffnung des Waldkircher Tafelladens das generelle Bestreben dieser ehrenamtlichen Initiative, die sich von Freiburg ausgehend in den Landkreis erstreckte und nun mit der Gründung der Waldkircher Tafel als Zweigstelle der Emmendinger auch Waldkirch und seinen umliegenden Täler abdeckt.

Durch das Engagement etlicher Helfer, darunter viele namhafte, konnte am Montag der Waldkircher Tafelladen, Schusterstraße 26, offiziell eröffnet werden. Dort können Menschen, deren Einkommen unter dem Existenzminimum liegt (900 Euro für einen Erwachsenen, plus 150 Euro für ein Kind), künftig Lebensmittel zu einem Preis von zehn bis 20 Prozent des Warenpreises erwerben, wie Werner Gehrke, Vorsitzender des Ortsseniorenrates, der Hauptinitiator der Waldkircher Initiative war, beim Pressegespräch in der August Faller KG erläuterte. "Die Menschen, die bei uns einkaufen, sollen sich satt essen können und dabei noch Geld für etwas anderes übrig haben, etwa für kleine Geschenke und Kleidung." Womit Gehrke einen weiteren Beweggrund für das Engagement anriss, den Dr. Herbert Jochum, geschäftsführender Gesellschafter der Faller KG und bei der Tafel-Initiative zuständig für das "Fundrising" ("Geld beschaffen", so seine Worte, Spendenaktion), dann vertiefte: "Armut hört nicht beim Essen auf." Die Isolation, die mit ihr einhergehe, müsse aufgelöst werden.

Dank seines Einsatzes kamen über 32 000 Euro an Spenden von Unternehmen, Vereinen, Einrichtungen und anderen Initiativen aus Waldkirch und Umgebung zusammen. Der größte Teil des Geldes wurde für ein Nutzfahrzeug mit Ladefläche verwendet, mit dem nun die kostenlos abgegebenen Waren von den Lieferanten, den teilnehmenden Lebensmittelgeschäften (dafür konnten übrigens alle in Waldkirch und einige aus der Umgebung gewonnen werden sowie eine Bäckerei), abgeholt und zum Tafelladen gebracht werden. Des weiteren wurden eine Kühlzelle, eine Theke und Regale für den Laden angeschafft. Hinzu kommen die laufenden Kosten, wie die Miete. Hier richteten die Initiatoren ihren besonderen Dank an die Vermieter, das Ehepaar Schmieder, das den Laden der Initiative zur Verfügung stellte.
Die Einrichtung mitsamt handwerklichen Arbeiten lag in den Händen von Peter Gutmann, der wie auch Friedhelm Wölker zum engeren Laden-Team gehört, Letzterer als Projekt-Koordinator. Zu Wölkers Tätigkeiten zählt künftig vor allem auch die Koordination des Fahrdienstes für Gehbehinderte. Den Fahrdienst selbst übernimmt der Altbürgermeister Hugo Eisele mit seinem Privatwagen. Angemeldet werden muss der Service einen Tag vorher, im Laden unter der Rufnummer Telefon: 07681/4934871, zwischen 15 und 17 Uhr. Zu dieser Zeit ist der Laden täglich geöffnet. Während der Öffnungszeit werden laut Werner Gehrke im Geschäft immer sechs Leute benötigt. "Bislang haben rund 40 Menschen ihre Hilfe zugesagt, 20 konnten schon als Mitglied gewonnen werden." Man wolle die Mitgliederwerbung weiter betreiben. Ein erneuter Infostand auf dem Wochenmarkt ist geplant. Denn schließlich existiert die Waldkircher Tafel neben den Einnahmen aus dem Verkauf der Waren und Spenden auch von den Mitgliedsbeiträgen (25 Euro Jahresbeitrag). Nach Schätzung der Initiatoren liegt die Anzahl der Bedürftigen in Waldkirch und seinen Seitentälern bei 2000. 75 Kundenkarten wurden laut Friedhelm Wölker bis jetzt verkauft. Das bedeute: "Rund 150 Menschen profitieren bereits davon." Denn oftmals kauft eine Person nicht nur für sich, sondern für ein weiteres Familienmitglied mit ein.

Bei der anschließenden offiziellen Eröffnung des Ladens bekundeten Vertreter der verschiedenen politischen Ebenen, wie die Bürgermeister Richard Leibinger (Waldkirch) und Clemens Bieniger (Winden) und MdL Marianne Wonnay, von Geldinstituten, sozialen Einrichtungen und den Tafeln in Freiburg und Emmendingen ihre Anerkennung und ihren Dank "für die vorbildliche, ehrenamtliche Arbeit" , so Wonnay, "womit Menschen in unserer Gesellschaft eine Brücke mehr geboten wird, die verhilft, das Leben ein Stück lebenswerter zu machen" . Ihre Idealvorstellung in Richtung soziales Gefüge des Staates und der Gesellschaft sei es allerdings, "wenn wir eines Tages so weit sind, dass solch eine Tafel nicht mehr nötig ist" . Bürgermeister Leibinger unterstrich das Gesagte und ergänzte die soziale Verpflichtung der Wirtschaft, die beim Kampf gegen Armut von beachtlichem Belang sei.
Karin Heiß , 13.12.2008, BZ

 

 

Taizé-Gebetsabende Bläsi-Kapelle Kollnau seit 4 Jahren

Vor zehn Jahren entstand im Anschluss an einen Aufenthalt in Taizé das Taizé-Gebet in der Bläsi-Kapelle Kollnau. Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat wird in der kleinen romanischen Kapelle im Kohlenbachtal, die in ihrer Ausstrahlung stark an die alte Dorfkirche in Taizé erinnert, ein Gebetsabend angeboten. Am 9. Dezember wird dieses Jubiläum nun mit einem Gottesdienst gefeiert.



"Nach Taizé kommen, heißt eingeladen sein, Gemeinschaft mit Gott zu suchen, im gemeinsamen Gebet, im Singen, in der Stille, im persönlichen Nachdenken und in Gesprächen." So fasst es das Begrüßungsschreiben zusammen, das jeder Besucher der ökumenischen Brüdergemeinschaft von Taizé zu Beginn seines Aufenthaltes erhält. Ein zentraler Gedanke der Spiritualität von Taizé ist die Suche der Versöhnung in der Menschheitsfamilie, auch zwischen unterschiedlichen Konfessionen und Nationen. Dabei ist es den Brüdern von Taizé ein großes Anliegen, dass die Erfahrungen der Gäste, die
jedes Jahr aus der ganzen Welt in das kleine Dorf in Burgund kommen, von diesen in der heimatlichen Kirchengemeinde weitergelebt und weitergegeben werden. Die Gebetsabende werden getragen von mehrstimmigen, sich wiederholenden Gesängen in verschiedenen Sprachen, die zu einem unverkennbaren Merkmal des Gebets in Taizé geworden sind. Neben diesen meditativen Gesängen laden auch kurze Texte sowie Zeiten der Stille zum Innehalten und zur Ruhe kommen ein. Eine ansprechende Atmosphäre entsteht dabei auch durch die Gestaltung des Altarraumes mit warmen Farben und zahlreichen Lichtern. Willkommen sind alle Interessenten, unabhängig von Alter und Konfession. Vorbereitet wird das Taizé-Gebet seit seinen Anfängen von einer Gruppe von vier Frauen, die sich über eine Erweiterung des Teams durch Menschen, die den Abend mit ihren eigenen Ideen mitgestalten möchten, freuen würden. Außer den 14-tägigen Gebetsabenden wurden in der Vergangenheit vom Vorbereitungsteam auch noch andere Projekte organisiert: Mehrere Gottesdienste in St. Margarethen, ein Abend mit Tänzen zu Gesängen aus Taizé oder die Beteiligung an der Nacht der offenen Kirchen im letzten Jahr sind einige Beispiele für Aktivitäten, die das Taizé-Gebet aus der Stille und Abgeschiedenheit der Bläsi-Kapelle auch in andere Bereiche der Kirchengemeinde hinausgetragen haben.
Wünschen würde sich das Vorbereitungsteam eine vermehrte Einbindung von Jugendlichen, da die Angebote in Taizé primär junge Menschen auf ihrem persönlichen Glaubensweg unterstützen möchte. Ein weiteres Anliegen für die Zukunft ist den Verantwortlichen des Taizé-Gebetes auch die Intensivierung der Kontakte zu den evangelischen Kirchengemeinden, um verstärkt die ökumenische Ausrichtung umzusetzen. Die Gestaltung der Gebetsabende ist auch verbunden mit Begegnungen mit anderen Menschen, die sich auf der Suche nach etwas Wesentlichem befinden. Auch in Taizé selbst begreifen sich die Brüder als Suchende, die offen sind für neue Erfahrungen und Veränderungen. Der im August 2005 ermordete Prior und Gründer von Taizé, Frère Roger, brachte dies mit folgenden Worten zum Ausdruck: "Für mich ist Christus der, von dem ich lebe, aber auch der, den ich mit euch zusammen suche." Die mit dieser Haltung verbundene Bereitschaft zu Spontaneität und zur Improvisation macht unter anderem die Lebendigkeit aus, die seit vielen Jahrzehnten die Menschen, die nach Taizé kommen, begeistert. Die in den Ordensregeln, den "Quellen von Taizé" , enthaltene Aufforderung "Bleib niemals auf der Stelle, zieh vorwärts mit deinen Brüdern" ist auch das Thema des Gottesdienstes, zu dem das Vorbereitungsteam am Sonntag anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Taizé-Gebetes einlädt.
4.12.2007, BZ

Gottesdienst am Sonntag, 9. Dezember, um 19 Uhr in St. Margarethen. Am Nachmittag findet im katholischen Gemeindezentrum von 15 bis 16.30 Uhr für alle Interessierten ein gemeinsames Singen und Einüben der Taizé-Gesänge, die abends im Gottesdienst gesungen werden, statt
Infos bei Birgitta Bernhardt, Tel 07681/3396, oder Ute Mailänder-Ganz, Tel 07681/6325.

 

Forum Waldkirch: Lebensqualität stärken als Ziel

Bürgerinnen und Bürger Waldkirchs haben einen neuen Verein gegründet: Das "Forum Waldkirch" . Ziel des Forums ist es, Ideen und Maßnahmen zur Stärkung der Lebensqualität in Waldkirch und darüber hinaus zu entwickeln.

Ferner "will das Forum kommunale und regionale Entwicklungen reflektieren und bewerten, um sie dem Menschen gemäß gestalten zu können, Kommunalpolitik transparent machen und die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen, Regionen, Organisationen suchen, um die Mit-Verantwortung einer Bürgergesellschaft zu unterstreichen" , so heiß es in einer Pressemitteilung. Zur Verwirklichung dieser Ziele und Ansätze haben sich über 30 Bürgerinnen und Bürger zum "Forum Waldkirch" zusammengeschlossen. Die Gründungsmitglieder sind nach eigenen Angaben inspiriert von den Ideen, die im Projekt "Lebensqualität durch Nähe" entwickelt und durch Aktionen wie die "Tafel des Genusses" und die "Expo Waldkirch" umgesetzt wurden.
Der Verein versteht sich "als Forum für eine offene und niveauvolle Diskussion der zukünftigen Entwicklung Waldkirchs" . Leitende Prinzipien dafür sind: Aktives mitgestalten und mitbestimmen als mündige Bürgerinnen und Bürger, Subsidiarität und Solidarität, Nachhaltigkeit und Vielfalt, Transparenz und eine ganzheitliche Verbindung von Sachdiskussion, Beziehungsebene und Sinnstiftung. Ebenfalls will der Verein die Idee einer "Città slow" mit Leben erfüllen.
Als erste Vorsitzende wurde Frau Claudia Heckhausen aus Buchholz gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind Jochen Becker, Meinrad Bumiller, Oliver Dormanns, Ingrid Engelhart, Michael Spielmann und Bernhard Steinhart. Der Verein ist offen für Interessierte und wird in den nächsten Monaten seine Arbeitsweise organisieren und darüber berichten.

Forum Waldkirch e.V.,
Claudia Heckhausen, Spitalackerstr. 19, Waldkirch
heckhausen at forum-waldkirch.de, www.forum-waldkirch.de

 

Tandem-Integrationsprojekt: Deutsche und Migranten

Integrationsprojekt ist den Kinderschuhen entwachsen: Inzwischen treffen sich zwischen 20 und 25 Tandempaare aus Deutschen und Migranten / Fest am 24. März

Waldkirch. Seit einem Jahr besteht das vom Roten Haus angebotene "Tandem-Projekt" . Es bietet die Möglichkeit für Deutsche und Migranten, gezielt gegenseitige Kontakte zu knüpfen und dadurch die Sprache und Kultur des anderen kennen zulernen. Die Tandempaare laden nun am Samstag, 24. März, von 16 bis 19 Uhr, zu einem selbst organisierten Fest ins Rote Haus ein. Von einer Tandempartnerschaft profitieren beide Seiten. Für viele Migranten sei es trotz Deutschkursen schwierig, mit der Alltagssprache zurecht zu kommen, erklärt Agnes May, die das Projekt begleitet. In solchen Fällen könne dann die deutschsprachige "Tandemhälfte" zur Seite stehen, beispielsweise bei Behördengängen oder wichtigen Briefen und Telefonaten helfen. Andersherum können Deutsche die Sprache des Partners lernen. Es gehe vor allem um "learning by doing" im Alltag und nicht nur darum, Grammatik zu lernen. "Integriert ist man dann, wenn man sich wohl fühlt und teilhaben kann" , so Regine Gudat von der Ausländerberatung in Waldkirch. Viele Migranten nehmen an "Integrationskursen" teil, die in Verbindung mit der Stadt und der Volkshochschule angeboten werden. Darin lernen sie nicht nur Deutsch, sondern werden auch über das politische System der Bundesrepublik und über Themen im Bereich der Gesellschaftskunde unterrichtet. Viele würden ganz Einfaches in Waldkirch, wie zum Beispiel den Stadtrainsee, nicht kennen, sagt Helga Warneke, die sich regelmäßig mit ihrer Tandempartnerin Widjdan Al Zaydy aus dem Irak trifft. Deshalb hält sie es für wichtig, auch gemeinsame Unternehmungen in Waldkirch zu machen. Zwischen 20 und 25 Tandempaare gibt es momentan. Das erste Treffen eines neuen Tandempaares findet oft im Roten Haus statt, wo beide Seiten Tipps erhalten, worauf sie bei solch einer Partnerschaft achten müssen. Danach treffen sich die Tandems meistens privat. Alle sechs Wochen findet ein Stammtisch im Roten Haus statt, wo viele sich über ihre Herkunftsländer austauschen. "Was in den einzelnen Paaren passiert, geht am Stammtisch weiter" , so May. Die Nationalitäten der Tandemteilnehmer sind weit gefächert. Türken, Albaner, Russen und Russlanddeutsche, Polen, Inder, Araber, aber auch Migranten aus Thailand und Sri Lanka sind dabei. So ist es neben der Sprache vor allem auch interessant, die Kultur des anderen kennen zu lernen. Auch das Thema des Festes ist aus dem Hintergrund der vielen verschiedenen Herkünfte entstanden: Neujahr hier und anderswo — wie und wann wird in den jeweiligen Ländern gefeiert? Zur Vorbereitung hat sich eine etwa achtköpfige Gruppe, hauptsächlich Frauen, aus unterschiedlichen Ländern zusammen gefunden, die Informationen rund um Neujahr in verschiedenen Kulturen sammelt: An welchem Datum wird in anderen Ländern gefeiert? Welchen Ursprung hat das Fest? Ist die Tradition religiös geprägt? Vorgestellt werden dann Musik, Geschichten, Essen und Getränke sowie Tänze. "Zu dem Fest sind alle Deutschen und Migranten eingeladen, die Interesse am Tandemprojekt haben" , so May. Die Nachfrage nach Partnern sei groß, deswegen werden immer Interessierte gesucht. Jeder könne sich unverbindlich über das Projekt und die Stimmung informieren, sagt Regine Gudat. Bei Interesse kann jeder selbst entscheiden, wie viel er anbieten möchte. Bei dieser ehrenamtlichen Aufgabe sei nichts vorgeplant. Für die Zukunft des Projekts gibt es auch schon Pläne. Es wird darüber nachgedacht, Einführungsabende für die Ehrenamtlichen zu veranstalten, um sie auf verschiedene Situationen in einer Tandempartnerschaft vorzubereiten. Außerdem sollen die Ehrenamtlichen untereinander noch besser in Kontakt treten können. Wer sich gleich informieren möchte: 07681/490127.
Laura Paul , 21.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

Gesprächskreises Pflegender Angehöriger der Sozialstation St. Elisabeth

Sozialstation St. Elisabeth lädt regelmäßig zu einem Gesprächskreis für pflegende Angehörige ein / Pflege krempelt den Alltag komplett um

Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder des Gesprächskreises Pflegender Angehöriger der Sozialstation St. Elisabeth. Dort besteht die Möglichkeit, sich mit anderen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, auszutauschen und auch einmal kurz Abstand vom Pflegealltag zu bekommen. Jetzt lud die Sozialstation alle pflegenden Angehörigen ein, die Sozialstation und den Gesprächskreis näher kennen zu lernen. "Wir wollen das Interesse von Menschen wecken, die noch nicht in der Gruppe sind" , begrüßte die Geschäftsführerin der Sozialstation, Traudel Dinter, die Mitglieder des Gesprächskreises und Interessierte. Mit einem kurzen Film konnten Einblicke in den Arbeitsalltag der über 90 Mitarbeitern, darunter 37 Fachkräfte, der Sozialstation gewonnen werden. Durch Weiterbildung und Qualifizierung sei das Fachwissen der Mitarbeiter immer auf neuem Stand. Dominica Knobloch, Krankenschwester und Teamleiterin bei der Sozialstation, zeigte die vielfältigen Tätigkeiten der Sozialstation auf. Sie hilft direkt den Pflegebedürftigen im Alltag, beispielsweise bei der Körperpflege, der Mobilisation, aber auch in medizinischen Angelegenheiten wie der Medikamentenabgabe oder dem Anlegen von Verbänden. Rund um die Uhr ist die Sozialstation mit dem Hausnotruf und der Nachtwache im Einsatz. Darüber hinaus steht sie Angehörigen bei Formalitäten, die in einem Pflegefall anstehen, zur Seite. Geschulte Mitarbeiter bieten für Angehörige häusliche Schulungen an und auch der Gesprächskreis Pflegender Angehöriger bietet Unterstützung im Pflegealltag.

Sozialpädagogin Gisela Ruppel begleitet den Gesprächskreis, der seit acht Jahren besteht. Die Pflegenden sind nicht nur äußerlich dadurch belastet, dass sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit für den zu pflegenden Angehörigen aufgewandt werden muss, auch innerlich ist die Belastung, vor allem am Anfang, wenn sich das Leben durch einen Pflegefall komplett verändert, für viele nur schwer auszuhalten. Oft nimmt die Verwirrung der Pflegebedürftigen immer mehr zu, sodass die Verantwortung der Pflegenden immer größer wird. Aber auch für den anderen sei es schwierig, die Selbstständigkeit abzulegen, so Ruppel. Den eigenen Alltag mit der Dauerpflege zusammenzubringen, erfordere eine Veränderung des eigenen Rhythmus und auch das Aufrechterhalten von Kontakten nach außen werde deutlich schwieriger. Ruppel rät, sich gerade am Anfang so viel Hilfe zu holen wie möglich. "In der Umstellungsphase muss man schauen, wie man seine eigene Zeit und seinen eigenen Lebensbereich wieder findet" , so Ruppel. Gerade dann, wenn die Pflegenden am Anfang versuchten, alles zu geben und dadurch vollkommen erschöpft werden, könnten sich die Teilnehmer des Gesprächskreises gegenseitig unterstützen. So können sie wieder "auftanken" , das Herz ausschütten und sich austauschen.
Die persönlichen Geschichten, die von den Pflegenden in der Sozialstation erzählt wurden, waren alle unterschiedlich, aber dennoch glichen sich viele Erfahrungen und Stimmungen. Eine Frau berichtete, dass sie zu Beginn der Pflege noch ein eigenes Geschäft führt, dies aber dann aber wegen zu großer Belastung, die sich bei ihr mit Tinnitus bemerkbar machte, aufgeben. Mittlerweile pflegt sie ihre körperlich sehr schwache Mutter seit fünfeinhalb Jahren und musste in der Zeit oftmals ihr eigenes Leben zurückstecken. Man müsse ständig parat sein, und um Alltägliches zu machen, zum Beispiel Einladungen von Freunden anzunehmen, brauche es viel Organisation. Bei dieser speziellen Belastung sei es auch sehr wichtig, dass der eigene Partner voll hinter einem stehe. Einige nutzen auch einen Dienst, der sich für ein oder zwei Tage in der Woche um die Pflegebedürftigen kümmert. Die seltene freie Zeit wird von manchen dafür genutzt, etwas mit den eigenen Enkeln zu unternehmen oder einfach nur auszuspannen. Besonders schwierig ist es, wenn die ganze Pflege an einer einzigen Person hängt, die sich die teure Hilfe nicht leisten kann. Außenstehende und Angehörige, die nicht an der Pflege beteiligt sind, könnten die Pflegesituation manchmal gar nicht richtig einschätzen. Als ein "Wechselbad der Gefühle" bezeichnete eine Besucherin, die seit über neun Jahren ihre Mutter pflegt und nebenbei halbtags arbeitet, obwohl beides nur schwer zu vereinbaren ist, die Pflegesituation. Die Pflegenden stehen nicht nur permanent unter Druck, weil sie immer pünktlich zu Hause sein müssen und eigene Interessen hinten anstehen, auch die Tatsache, dass man hautnah miterleben muss, wie ein Mensch "immer weniger wird" , sei schmerzhaft.
Meist leben beide Seiten unter einem Dach. Eine Besucherin, die ihre geistig verwirrte Mutter pflegt, erzählte aber auch, dass sie ihre eigene Wohnung, so lange es geht, halten möchte. Schon in der aktuellen Situation gebe es oft Streit mit der Mutter.

Irene Muffler vom Gesprächskreis bedauert, dass die Gruppe nicht noch mehr angenommen wird. "Man ist immer wieder zufriedener, wenn man zu Hause ist" , sagt Muffler. "Keine Wundermittel, aber Anregungen" stellte Gaby Dorner zum Abschluss vor. Die Krankenschwester und Heilpraktikerin an der Sozialstation informierte über Aromatherapien, mit denen man sich und andere körperlich und geistig unterstützen könne, und führte eine Handmassage mit ätherischen Ölen vor, die die Besucher gegenseitig ausprobieren konnten.
Laura Paul, 20.3.2007, www.badische-zeitung.de

Das nächste Treffen des Gesprächskreises Pflegender Angehöriger findet am Dienstag, 17. April, um 15.30 Uhr in den Räumen der Sozialstation St. Elisabeth statt.

 

 

Ganter Interior Identity erhält Jobmotor-Preis

Ihre Kunden spielen in der internationalen Liga: Betty Barclay in Stockholm, Burberry-Shops im Londoner Edelkaufhaus Harrods und den Galeries Laffayette in Paris, Porsche, Boss, Escada. Edelmarken, denen die Waldkircher Firma Ganter Schauräume, Läden oder Präsentationen einrichtet.

Doch es gibt auch die weniger bekannten Kunden, zum Beispiel Bernd’s Frisurenteam in Waldkirch oder der Degusto-Feinkostladen
im Freiburger Hauptbahnhof. Und Herausforderungen: Mit Ganters Ideen sollen Lurchis Salamander-Schuhe wieder richtig laufen. Ganter Interior Identity, Systemanbieter für integrierte Inneneinrichtungs-Lösungen. So lauten Namen und Eigenbezeichnung des Waldkircher Inneneinrichters. Ganter Waldkirch, das sind Michael Ganter und Philipp Heiss. Im elften Jahr des Bestehens hat Ganter mit 86 Beschäftigten (darunter sieben Azubis) 25,2 Millionen Euro Umsatz gemacht. Der Trend ging immer nach oben. Allein 2006 gab es 36 neue Jobs. "Jede Einrichtung ist anders und individuell auf den Kunden abgestimmt" , erklärt der gelernte Schreiner, Holztechniker und Betriebswirt Michael Ganter.

Der 42-jährige gebürtige Hinterzartener hat lange bei Vitrashop in Weil gearbeitet. "Die Marken sind in den Vordergrund gerückt", hat Ganter beobachtet. Jedes Kaufhaus arbeitet heute nach dem Shop-in Shop-Prinzip. Der Markenhersteller gestaltet seinen Auftritt selbst, um sich abzuheben. Dafür ist Ganter da: Zusammen mit dem Architekten werden Verkaufslandschaften so inszeniert, dass sie Verbrauchern in Hamburg und Schanghai gleichermaßen vertraut vorkommen. "Wir sind eigentlich ein riesiges Ingenieurbüro für die Arbeitsvorbereitung" , beschreibt der zweite Geschäftsführer Philipp Heiss die Arbeitsweise. Heiss (47), ebenfalls gelernter Schreiner aus Friedrichshafen, ist für die Projektplanung und -ausführung verantwortlich. Die von Projektteams, Kunden und deren Architekten ausgetüftelten Inneneinrichtungen werden von Ganter vor Ort umgesetzt, mit vielen Handwerkern, die Material oder Spezialanfertigungen zuliefern. Auch Licht und manchmal die Sicherheitstechnik müssen im Konzept stimmen. Als Ganter zum Beispiel dem US-Juwelierladen Harry Winston in London seine Dependance neu aufmöbelte, mussten Exponate, pro Stück bis zu drei Millionen Euro teuer, einerseits schön, andererseits unauffällig abgesichert präsentiert werden. Ganter hat es gelöst und seinen Ruf als typisch deutsches, also zuverlässiges Unternehmen gestärkt.

Besonders ist auch der Sitz im Waldkircher Stadtteil Kollnau: Eine Halle der früheren Kollnauer Spinnerei und Weberei AG, 1890 erbaut und nach dem Ende des Unternehmens 1990 lange leer stehend, hat Michael Ganter gekauft und umgebaut. So, dass Alt und Modern eine interessante neue Ästhetik bilden.
Heinz Siebold, 19.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

Helfende Hände: Pflegedienst jetzt mit Wundtherapeutin

Einen nicht alltäglichen Abschluss hat jetzt Ursula Volk, Hygienebeauftragte beim Pflegedienst "Helfende Hände" in Waldkirch, erlangt. Sie darf sich jetzt "Wundtherapeutin" nennen.

BZ: Frau Volk, was bedeutet es, Wundtherapeutin und Hygienebeauftragte zu sein?
Ursula Volk: Als Wundtherapeutin und Hygienebeauftragte bin ich Ansprechpartnerin für unsere Patienten, die Mitarbeiter und die Ärzte des Pflegedienstes "Helfende Hände" . Mein Ziel ist ein standardisiertes Wundmanagement, damit durch den gezielten Einsatz von Wundauflagen eine schnellere Heilung von Wunden bei gleichzeitiger Kostenreduzierung erreicht werden kann. Als Hygienefachkraft bin ich verantwortlich für den Hygieneplan unserer Station. Er beinhaltet die Reinigung von Instrumenten genauso wie Regeln zur Händedesinfektion, Schutzkleidung und den Umgang mit Personen im Umfeld des Patienten.

BZ: Können Sie ein Beispiel nennen?
Volk: Ich bin Ansprechpartnerin für meine Kolleginnen bei Fragen, wie dem Umgang mit einem MRSA-Patienten. Ein MRSA-Patient ist ein Patient, der ein Bakterium mit einem multiresistenten Staphylokokkus aureus hat, der sich sowohl auf der Haut, in der Wunde als auch am ganzen Körper befinden kann und am meisten über die Hände übertragen wird.

BZ: Wie wird man Wundtherapeutin?
Volk: Wundtherapeutin wird man, indem man an einem Lehrgang teilnimmt, wie zum Beispiel im Epizentrum in Norderstett, mit unterschiedlichen Unterrichtsstunden. Ich habe eine zertifizierte Ausbildung mit 34 Fortbildungsstunden speziell für die moderne Wundauflage absolviert.

BZ: Welchen beruflichen Werdegang hatten Sie vorher?
Volk: Ich habe 1971 mein Staatsexamen im Josefskrankenhaus in Freiburg als Krankenschwester abgelegt. Danach bin ich in der Herz-Kreislauf-Klinik tätig gewesen. Seit drei Jahren bin ich bei den "Helfenden Händen" als Krankenschwester und Fachkraft tätig.

BZ: Werden Sie bei den "Helfenden Händen" zu jeder Wundversorgung zu Rate gezogen oder nur dann, wenn schwierige Fälle oder Komplikationen auftreten?
Volk: Eigentlich gehe ich nur vor Ort, wenn der Arzt es wünscht, eine Kollegin nicht mehr weiter weiß oder wenn ein neuer Patient behandelt wird, der zum Beispiel gerade aus der Klinik kommt. Dann mache ich die komplette Aufnahme mit Fotodokumentation und Wundumgebungseinschätzung, Wundauflagen und so weiter.
7.2.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Sensationeller Fund auf Kastelburg: "Neidkopf"
 

Der Steinkopf mit frech herausgestreckter Zunge ist der einzige bildhaft bearbeitete Stein, der jemals auf der Kastelburg gefunden wurde.

Foto: Verein Kastelburg in Not

Einen sensationellen Fund machten die Aktiven der "Aktion Kastelburg in Not" jetzt bei der Sanierung der Pallasmauer auf der Burg: Die Stirnseite des länglich geformten Sandsteins trägt ein etwa 13 auf 22 Zentimeter großes Gesicht, welches dem Betrachter die Zunge herausstreckt. Es ist der einzige bildhaft gestaltete Stein, der jemals auf der Kastelburg entdeckt wurde.

Unklar ist noch, ob er bereits beim Bau der Burg an der Fundstelle eingemauert war und dort eine Funktion erfüllte oder ob er dort bei späteren Sanierungsarbeiten sekundär, also zum zweiten Mal an anderer Stelle zu Ausbesserungszwecken vermauert wurde. Der seltene Fund wurde dem Landesdenkmalamt gemeldet, und Thomas Kern setzte sich mit dem Burgenforscher Dr. Heiko Wagner in Kirchzarten in Verbindung. Dieser datierte den Stein nach dem ersten Eindruck eines Fotos auf Spätmittelalter/Renaissance. Seiner Meinung nach könnte es sich um eine Art Neidkopf handeln, welcher ähnlich dem fratzenhaften Kleiekotzer an Mühlen ebenfalls der Abwehr des bösen Blickes und des Unheils dienen sollte. Solche Köpfe waren häufig über Türen, an Hausecken oder Fassaden, aber auch über Stadttoren angebracht. Genauso wären sie an Burgtoren denkbar. Da der Stein insgesamt länglich, fast balkenähnlich ausgeformt ist, liegt laut Wagner die Vermutung einer Doppelfunktion nahe. Das heißt, er hatte neben der magischen Ausrichtung auch eine ganz praktische als Konsolstein, Auflage für einen Balken oder ähnliches.  Weitere Ansichten des einmaligen Fundes können alle Interessiertem im Schaukasten der Aktion Kastelburg in der Schusterstraße, im Eingang des Hauses Nr. 2, betrachten. Dort findet man auch immer die neuesten Mitteilung zur Arbeitsgruppe und zur Burg sowie Informationen über den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten.

Diese erreichten 2006 wiederum eine Rekordzahl, was den zeitlichen Aufwand betrifft. Die Aktiven leisteten an fast 100 Tagen des Jahres insgesamt etwa 3000 Arbeitsstunden, wie Peter Faller anlässlich der Jahresabschlussfeier berichten konnte.
19.12.2006


 

Resolution Buchholzer Landwirte zur Erntehelfern

... Die Mitglieder der BLHV-Ortsvereine von Waldkirch/Siensbach, Kollnau, Buchholz und Suggental diskutierten bei ihrer Jahresversammlung mit der Bundestagsabgeordneten Elvira Drobinski-Weiß (SPD), die im Agrarausschuss des Bundestages tätig ist, und Bürgermeister Richard Leibinger über die Lage der Landwirtschaft. Es wurde nicht um den heißen Brei herumgeredet, sondern die Themen ausländische Saisonarbeitskräfte, Steillagenbewirtschaftung, staatliche Förderungen und Mehrwertsteuererhöhung direkt und ausführlich angesprochen.

Christa Schwehr las der Bundestagsabgeordneten eine Resolution der Buchholzer Landwirte vor, die ihr mit nach Berlin gegeben wurde. „Bei Arbeitsspitzen sind in unseren Sonderkulturen jedes Jahr über 1000 ausländische Saisonarbeitskräfte in Buchholz beschäftigt. Die Arbeit ist stark witterungsabhängig und wir sind auf diese Helfer angewiesen“, so Schwehr. Nach geltendem Recht müssen nun für die polnischen –und ab 2007 auch rumänische- Saisonkräfte Beiträge zur Sozialversicherung (48%) bezahlt werden. Die Mehrkosten können nicht auf das Produkt geschlagen werden, da die Menschen in Deutschland nicht bereit sind mehr für Erdbeeren oder Wein zu bezahlen. Der Verwaltungsaufwand sei mit zwölf mehrseitigen Formularen, die in polnischer Sprache auszufüllen wären, enorm. Verschärfend komme hinzu, dass die Bundesregierung mit ihrer Eckpunkteregelung bestimmt hat, dass zehn Prozent der Saisonkräfte aus deutschen Langzeitarbeitslosen gewonnen werden müssen. Trotz größter Bemühungen sei es in Buchholz nicht möglich gewesen, die geforderten 120 deutschen Helfer zu finden: „Die wollen nicht in der Landwirtschaft arbeiten und es gibt keinerlei Druckmittel wie Kürzung des Arbeitslosengeldes, wenn sie nicht zur Arbeit erscheinen“. Obwohl bei der Agentur für Arbeit in Freiburg ein Kompromiss ausgehandelt wurde, reichten die zugewiesenen deutschen Kräfte nicht, selbst wenn sie zur Arbeit erscheinen würden. „Die Eckpunkteregelung wird zur Existenzfrage in der Landwirtschaft“, steht in der Buchholzer Resolution. Die Landwirte fordern eine praxisgerechte Lösung der Saisonarbeitskräfte und baten die Abgeordnete, sich in Berlin dafür einzusetzen.
 ....
7.12.2006, www.elvira-drobinski-weiss.de/aktuelles/news.php?id=204
Elvira Drobinski-Weiss ist SPD-MdB aus Waldkirch für den Ortenaukreis/Offenburg

 

 

Müntefering: Rudolf Kast und Sick AG geehrt

Der deutsche Vizekanzler überreichte dem Personalchef der Sick AG Waldkirch am Donnerstag in Berlin das Bundesverdienstkreuz / Sick-Philosophie wurde gelobt

Rudolf Kast, Personalchef der Sick AG in Waldkirch, ist von Bundespräsident Horst Köhler das Bundesverdienstkreuz verliehen worden. Die hohe Auszeichnung wurde Rudolf Kast sowie 13 weiteren Personen am Donnerstag bei einer Feierstunde in Berlin vom Vizekanzler und Bundesminister für Arbeit und Soziales, Franz Müntefering, im Beisein des südbadischen CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Weiß überreicht. "Eine demokratische Gesellschaft braucht Menschen, die mitmachen, die sich für das Ganze verantwortlich fühlen" , so Franz Müntefering in seiner Rede zur Verleihung: "Um es mit einem Bild aus dem vergangenen Sommer zu sagen: Wir brauchen Mannschaftsspieler, Leute, die mitspielen — aIs Stürmer und als Verteidiger, im Mittelfeld und im Tor." Und weiter: "Leider sitzen in unserer Gesellschaft noch zu viele auf der Tribüne und kritisieren aus der Entferung, was ihrer Meinung nach alles falsch läuft. Es ist wichtig, aufs Spielfeld zu gehen und mitzumachen." Und einer dieser vorbildlichen "Mitmacher" , so Franz Müntefering, sei Rudolf Kast. In seiner Laudatio hob der Vizekanzler hervor, dass Rudolf Kast als Personalchef eines führenden Sensortechnologie-Unternehmen der Welt sich weit über das berufliche Maß dafür engagiert habe, das lebenslange Lernen auf Unternehmensebene, in der Region und in überregionalen Aktivitäten zu etablieren. Rudolf Kast praktiziere, so Franz Müntefering weiter, in "seinem" Unternehmen "eine modellhafte, den sich verändernden demographischen Rahmenbedingungen angepasste generationsübergreifende Personalpolitik" .

Das von Rudolf Kast initiierte und gestaltete Personalentwicklungskonzept des Unternehmens beinhalte "ein lebensphasengerechtes Lernen" und reiche von der berufsbegleitenden Qualifizierung un- und angelernter Mitarbeiter bis zu Intensivkursen von Führungskräften. Franz Müntefering: "Dabei setzt Rudolf Kast auf eine bewusste Mischung von erfahrenen Mitarbeitern und Neulingen im altersgemischten projektorientierten Team, die Gestaltung abwechslungsreicher Arbeitsfelder und ein Gesundheitsmanagement am Arbeitsplatz". Fast 20 Prozent der Mitarbeiter der Sick AG seien über 50 Jahre alt. Mitarbeiter jeden Alters haben in dem international agierenden Waldkircher Unternehmen die Chance auf Weiterbildung und individuelle Potenzialentwicklung. Mit der Einführung von Zeitwertkonten ermöglichte es Sick, die Lebensarbeitszeit der Mitarbeiter flexibel einzusetzen. Der Aufwand für die Ausbildung junger Menschen, so nochmals der Vizekanzler, sei für die Sick AG lohnende Investition in die Zukunft eines Unternehmens, das überdurchschnittlich und auf hohem Niveau ausbilde.

Übrigens: Die nächste hohe Auszeichnung für die Sick AG wartet bereits. Schon am kommenden Dienstag, 7. November, wird dem Waldkircher Unternehmen ebenfalls wieder in Berlin der "Deutsche Arbeitgeberpreis für Bildung" in der Kategorie "Betrieb" verliehen.
4.11.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

Land-der-Ideen.de - Waldkirch ist Ort des Tages

Freitag, 20.10.2006 Veranstaltung : Museumsnacht „Zeitreise“ im Elztalmuseum, Orgelwerkstätten mit Drehorgeldiplom für Kinder, Orgelspiel

Orgeln für Deutschland
Die Hauptstädter aus Berlin staunen, die Niederländer aus Rotterdam träumen und Amerikaner aus New Orleans swingen. Das Musikrepertoire der Orgel wird längst mit Jazz, Rock und Dixie-Rhythmen vermischt. Hammondorgel kann, aber muss nicht sein. Experimente können sich nur die Besten des Faches leisten. Die Waldkircher müssen es wissen. 200 Jahre Orgelbau- und Orgelspieltradition hat ihnen den Titel der „Deutschen Orgelhauptstadt“ eingebracht. Hier gibt es seit je das feinmechanische Know-how und den richtigen Rohstoff. In den Orgeln kommen heimische Hölzer aus dem Schwarzwald zur Verarbeitung. Drehorgeln gehören zum Stadtbild und das Elztalmuseum präsentiert die innovative Geschichte des Dreh- und Jahrmarktorgelbaus. In Waldkirch findet das internationale Orgelfest ebenso statt wie die Orgel-Schlemmerwochen. Natürlich sitzt auch die Orgelstiftung hier. Waldkirch hat Ideen und Zukunft. Eine lustige Mitmachorgel ging auf Reisen zur Expo 2005 nach Japan.
www.land-der-ideen.de

 

Auf der Kastelburg am "Tag des offenen Denkmals"

Eigentlich hieß das Schwerpunktthema des "Tages des offenen Denkmals" in diesem Jahr "Historische Gärten und Parks" , aber in Waldkirch nutzten die Stadt und die Aktion "Kastelburg in Not" den Sonntag dazu, die Kastelburg zu präsentieren, die Fortschritte in der nun vierjährigen Tätigkeit zur Erhaltung der Burg zu zeigen, das "Funktionshaus" offiziell einzuweihen, dem Rundweg einen Namen zu geben und den Besuchern einen frohen und erlebnisreichen Sonntagnachmittag zu bieten. Und das ist vollauf gelungen.

Hunderte von Besuchern waren auf den Burgberg gekommen oder mit dem Pendelbus hinauf gefahren. Die Stadtverwaltung und die Aktion "Kastelburg in Not" boten ihnen ein sehr abwechslungsreiches Programm an. Im unteren Burghof informierten große Schautafeln über die Geschichte der Burg und vor allem auch über die vierjährige freiwillige und ehrenamtliche Arbeit der Frauen und Männer um Helmut Hummel und Siegfried Burger, die zusammen mit Walter Seng und Klemens Drescher die Aktion ins Leben gerufen und in Absprache mit der Stadt und dem Landesdenkmalamt mit den Arbeiten begonnen hatten. Sie fanden Unterstützung durch viele weitere Helfer, von Firmen, Gruppen und Vereinen. Sehr erfreulich: Die Aktion hat dank der Spendenfreudigkeit wieder ein schönes neues Zelt, nachdem das vorhergehende beim Historischen Marktplatzfest abgebrannt war. Großes Interesse fanden die Flugvorführungen von sieben Falken mit Falkner Heinz-Werner Scheuch. Für das leibliche Wohl sorgten bestens die "Burghexen". Fast beängstigendes Gedränge herrschte — vor allem bei den Vorführungen von "Kuno 1476" — im oberen Burghof. Die mittelalterlichen Haken- und Stangenbüchsen, mit Schwarzpulver "gefüttert" und von Mike Grünwald und seinen drei Kollegen vorgeführt, knallten mächtig. Ganz andere "Waffen" hatte Manfred Floetemeyer mitgebracht: Stets war sein Stand mit Bogen, Langbogen und

Armbrust umlagert und mit seltener Ausdauer schilderte er den ganzen Nachmittag den Bau und die Verwendung der Geräte. In der anderen Ecke hatte Barbara Kern ihren "Kräutergarten" aufgebaut und auch die Burgköchin wurde nicht müde, alle Fragen zu den verschiedenen Kräutern und den vielen Proben zu beantworten. Daneben erklärte Türmer Thomas Kern die Funktion eines "mittelalterlichen Feuerzeugs" und nahm dabei mehrere Male in Kauf, sich die Finger zu verbrennen, bis der Holzspan glühte und die Flamme aufschoss. "Kinder im Mittelalter" hieß es bei Ursula Querfurth: Sie begleitete auch große und kleine Besucher über den "Ritterwanderweg" zur Burg hinauf. Für musikalische Unterhaltung sorgte Rudolf Kapp mit seinen Elztäler Jagdhornbläsern. Die "Aktion Kastelburg in Not" , angesiedelt beim "Heimat- und Verkehrsverein" von Waldkirch, hatte den "Tag des offenen Denkmals" zum Anlass genommen, ihr nagelneues "Funktionshaus" an der Burgbrücke vorzustellen. Begrüßt wurden die Offiziellen und die vielen Gäste von den flotten Weisen der "Schwarzenberger Herolde" , aber auch von deren Fahnenschwingern. Als "Meilenstein" bezeichnete Siegfried Burger dieses schöne Holzhaus, für das die Aktiven über 2600 Arbeitsstunden leisteten. Da es auf städtischem Grund steht, überreichte er den großen Schlüssel an Bürgermeister Richard Leibinger, der ihn aber sofort zurück gab, müsse doch die "Aktion Kastelburg in Not" eine Bleibe haben, die ihre künftige Arbeit erleichtere. Die große Spendenbereitschaft der Firmen und der Bevölkerung wertete der Bürgermeister als ein Zeichen, dass die Kastelburg als Wahrzeichen der Stadt vielen Menschen am Herzen liegt und ein Stück Heimat bedeutet. Er sprach allen Helfern den Dank sowohl des Gemeinderates als auch der ganzen Bevölkerung aus.  Ein Mitstreiter der ersten Stunde war der zu früh verstorbene Klemens Drescher, Wassermeister der Stadt. Zu seinem Gedächtnis wurde der um die Burg führende Rundweg nach ihm benannt. Gisela Drescher enthüllte die an ihren Mann erinnernde Tafel.
Eberhard Weiß, 12.9.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

Junior-Ranger-Freizeit auf dem Riederhof in Kohlenbach

Das Leben mit vielen Tieren auf einem großen Bauernhof und die Natur genossen 26 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren aus dem Landkreis im Kohlenbachtal. Zum dritten Mal organisierte die Kreisjugendarbeit Emmendingen mit Sozialarbeiter Ulrich Leser und weiteren Betreuern diese besondere Sommerferienaktion: Eine zweitägige "Junior-Ranger-Freizeit" auf dem "Riederhof" .


Das Nachtlager wurde auf dem Heuboden aufgeschlagen. Doch bevor jeder dort sein Plätzchen bezog, gab es erstmal eine Strohschlacht. Wo hat man denn dazu auch sonst die Gelegenheit. "Die Kinder wohnen zumeist in eher städtischen Bereichen des Landkreises, nur wenige kommen aus dem Elztal" , erklärte Ulrich Leser. "Sie kennen das Leben auf dem Bauernhof zumeist gar nicht. Da gibt es viel zu entdecken. Alles ist neu und spannend." Bei Kennenlernspielen und der ersten gemeinsamen Mahlzeit in der geräumigen Backstube kamen sich die jungen Teilnehmer näher. Dann wurden sie
in Gruppen eingeteilt. Mit Renate Rieder durften einige das Brot für das Frühstück am nächsten Morgen selbst backen und Stockbrotteig für das Mahl abends am Lagerfeuer vorbereiten. Andere gingen zu den Pferden. Ines Hugle, eine Betreuerin des Teams, zeigte ihnen den richtigen Umgang mit Striegel und Hufkratzer, kurzum - Pferdepflege. Hier, wie auch bei den anderen Tieren auf dem Hof, zogen vor allem die Jungen das Interesse auf sich: Neben den Fohlen gab es Kälber, Küken, Lämmer und Ferkel. Auch die Feuerstelle war zu richten. Dafür nahm der Bauer Franz Rieder die dritte Gruppe im Hänger mit auf eine geeignete Waldlichtung oberhalb des Anwesens. Das Mithelfen auf dem Hof, bei allem was anfällt, eben auch den alltäglichsten Dingen, "wie Steine von den Wiesen ablesen" , das ist laut Leser eins der Anliegen des Projektes. Dabei wird den Kindern auch Einblick in die Herstellung von Nahrungsmitteln gewährt, die sie ja meistens nur als fertige Produkte aus den Geschäften kennen. Hinzu kommt der enge Kontakt und Umgang mit Tieren und schließlich das Näherbringen der Natur.

Auf Letzteres richtete sich das Augenmerk am zweiten Tag. Da ging es mit den Betreuern sowie Hans Page vom Landschaftserhaltungsverband und Klemens Fritz von der Naturschutzbehörde in den Wald. "Klemens Fritz stellt ihnen die dort lebenden Tiere vor. Er findet zum Beispiel Amphibien an Stellen, wo man keine vermutet" , wusste Leser. Hans Page brachte den angehenden "Junior-Rangers" die natürlichen Begebenheiten und Kreisläufe in der Natur, die Flora- und Fauna-Lebensräume, näher. Auf Pages Vorschlag wurde der Riederhof für dieses Projekt vor drei Jahren gewählt. Der Haupterwerbsbetrieb hatte sich damals bei einer "Gläsernen Produktionsveranstaltung" vorgestellt. Und ist bereits seit 1989 als Biobetrieb anerkannt.

"Die Haupteinnahmequelle ist die Direktvermarktung rund ums Tier und dessen Verkauf" , erklärte Renate Rieder. Daneben der Verkauf eigener Produkte, wie Brot (auf Bestellung) oder Schnaps aus der eigenen Brennerei (aus Obst und Hefe). Zum Anwesen zählt auch eine 16 Hektar große Waldfläche.

Nach den zwei ereignisreichen Tagen sind die Kinder laut Leser "immer schmutzig und unausgeschlafen, aber glücklich" . Abschließend wurden ihnen als schöne Erinnerung für zu Hause, die Urkunden zum "Junior Ranger" überreicht.
Alles von Karin Heiß vom 11.9.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Historische Marktplatzfest in Waldkirch

Am 15. und 16. Juli findet in Waldkirch das Historische Marktplatzfest der Schwarzenberger Herolde mit über 1200 Darstellern statt.

Falkner
Nach seinem ersten Einsatz vor drei Jahren nimmt der Falkner Heinz Werner Scheuch erneut teil und zeigt mit seinem Falken Flugkünste. Gleich zu Beginn kommt er am Samstag um 13 Uhr beim Einzug von Erzherzog Ferdinand II. zum Einsatz.

Kinder-Spectaculum
Viele kennen ihn schon: Speziell für die Kinder schlägt "Ritter Siegfried von der Drachenburg" wie vor drei Jahren sein Lager im Finnerschen Garten beim Blumenparkplatz auf. Mit Schwertern, Rüstungen, Schildern und anderen Waffen ausgerüstet, nimmt Ritter Siegfried den Kindern die Prüfungen ab, so dass sie sich hernach mit dem Ritterschlag "Ritter ohne Furcht und Tadel" nennen dürfen. Neue Angebote kommen dazu. Schließlich soll es auch ein Fest für Familien und Kinder werden. Das Bogenschießen und erstmals ein historisches Karussell werden weitere Attraktionen sein. Das Holzkarussell wird von Menschenhand, also von Muskelkraft, "angetrieben" . Schließlich gab´ s im Mittelalter noch keinen Strom. Ein Holzmarionettentheater, eine Märchenerzählerin und Kinderspielzeug ergänzen die Angebote. Die Pfadfinder, die Kolping-Jugend und die Ministranten — natürlich in entsprechender Gewandung — haben sich für einen etwa zwanzigminütigen Parcours weitere Attraktionen einfallen lassen: Sackhüpfen, Eierlaufen, Dosenwerfen, Talersuche und ein Fühl-Gruselkabinett. Für einen Silberling erhalten die Kinder einen Laufzettel zum Abstempeln, als Belohnung für ihren Eifer erhalten sie einen Edelstein. Bernward Lindinger, Katharina Hin und Sebastian Kienast freuen sich, wenn viele bei ihnen mitmachen würden. Aber auch auf dem umliegenden Festgelände gibt es einiges zu schauen und zum aktiv Mitmachen. Ein Besenbinder für Kinder sowie Bogen- oder Armbrustschießen. Das "Lummelland" bietet eine Ritterausrüstung aus Holz, Leder, Leinen und Karton an... , alles, was ein kleiner Ritter braucht! Wer will, kann sich auf sein Holzschwert sogar seinen Namen eingravieren lassen.
Falkner-Auftritt: Samstag, 13 und 20.30 Uhr, Arena. Kinderspectaculum im "Finnerschen Garten" , zwischen Blumenparkplatz und Freie Straße. Samstag 13 bis 20 Uhr. Sonntag 10.30 bis etwa 19 Uhr.

14.7.2006, www.badische-zeitung.de

www.historisches-marktplatzfest.de

 

Buchholzer Landwirte: Erntehelfer aus Osteuropa deluxe untergebracht

Von üblichem Standard kann nicht die Rede sein, verwahren sich Buchholzer Landwirte gegen die Verallgemeinerung ihres Berufskollegen, dass Erntearbeiter überall so wie bei ihm untergebracht seien. Aufgrund des Berichtes in der BZ am vergangenen Freitag haben uns Siegfried Moosmann, das Ehepaar Georg und Christa Schwehr und Anita Schwehr-Schüssele eingeladen, sich auf ihren Anwesen umzusehen. Mit dabei auch Ortsvorsteherin Fränzi Kleeb und Ulrich Schätzle, der örtliche BLHV-Vorsitzende.

Heller und sauberer als in den Räumen, die Winzer Siegfried Moosmann seinen Saisonkräften zur Verfügung stellt, ist es wohl kaum in einem normalen Wohnhaus. Die drei Vierbettzimmer sind geräumig, bieten nicht nur Platz zum Schlafen. Schränke und Kommoden helfen Ordnung zu halten. Ebenso großzügig ist der Küchen- und Gemeinschaftsraum: Mindestens 40 Quadratmeter mit mehreren großen Tischen stehen zur Verfügung. Toiletten und Duschen blitzen. "Sicherlich sind meine Räume nicht Standard" , weiß Moosmann, dessen Unterkunft für Saisonkräfte vom Volksmund auch schon das Prädikat "deluxe" bekommen hat. Das liege sicher auch daran, dass er maximal zehn Erntehelfer beschäftigt.

Dass eine ordentliche Unterkunft auch für mehr Personen möglich ist, wird auf der Baustelle von Georg und Christa Schwehr deutlich. Besonders für die Ernte von Erdbeeren und Himbeeren benötigen sie kurzfristig viele Hände und beschäftigen deshalb neben Festangestellten und geringfügig Beschäftigten auch bis zu 100 Erntehelfer. Die jetzt neu errichtete Unterkunft ist für 50 Personen ausgelegt. Weitere sind in Ferienwohnungen und im eigenen Wohnhaus untergebracht. Zeitweise wurde auch in Sexau ein früheres Restaurantgebäude angemietet. Dies wird aufgegeben, wenn jetzt die neue Unterkunft bezugsfähig ist. Die Räume in dem Neubau sind hell, groß und gut isoliert. Dort, wo der Bau einen großen Schlafraum vermuten lässt, soll noch eine Wand eingezogen werden. "Wir wollen keine Massenlager" , betont Christa Schwehr. Die elektrischen Heizkörper wurden durch eine Zentralheizung ersetzt, Raum für die Ablage von Arbeitskleidung wurde extra geschaffen und ein großes Wandbild im Treppenhaus zeugt davon, dass es den Schwehrs ein Anliegen ist, dass sich ihre Arbeiter wohl fühlen.

Darum ist auch Anita Schwehr-Schüssele bemüht, selbst wenn die Rahmenbedingungen im Bestand nicht so einfach sind wie bei einem Neubau. Den Räumen unterm Scheunendach, wo neben den Wohnungen im Elternhaus auch Saisonkräfte wohnen, ist das ständige Bemühen um Verbesserung anzusehen. "Wir renovieren jährlich immer wieder ein paar Zimmer", betont Anita Schwehr-Schüssele, in deren Betrieb neben Festangestellten und Teilzeitkräften rund 80 Saisonkräfte benötigt werden. Auch hier verrät die Anzahl der Bettstätten, dass die Vorschrift eingehalten wird und die Arbeiter ausreichend Platz haben. Für Spitzenzeiten stehen zusätzlich Wohncontainer auf dem Hof, den sich bis zu vier Kräfte teilen.

"Ohne Saisonarbeiter könnten die Betriebe dicht machen", betont Ulrich Schätzle. Gute Unterkünfte seien eine Zukunftsinvestition, denn die Verhältnisse würden sich auch unter den Arbeitern herumsprechen. "Gute Leute haben auch ihre Ansprüche" , betont Georg Schwehr und diese stellt er gerne zufrieden. "Ich bin interessiert daran, dass meine guten Leute immer wieder gerne kommen" , so Schwehr. Nicht nur, weil diese dann nicht mehr angelernt werden müssten. Bedenklich findet er, dass gerade den Rumänen in ihrem Land extreme Schwierigkeiten bereitet werden. "Bis sie überhaupt kommen können, müssen sie teils mehrere Tage in Bukarest ausharren und gut 500 Euro für verschiedene Untersuchungen und Unterlagen bezahlen", ergänzt Christa Schwehr. Manch einer würde jetzt lieber in einem anderen, osteuropäischen Land als Erntehelfer arbeiten, weil es sich trotz weniger Lohn besser rechne.
"Nicht nur deshalb brauchen wir auch langfristig Erntearbeiter, die zufrieden sind", betont Siegfried Moosmann, der in seinem Betrieb teils schon Kräfte beschäftigt, die in der zweiten Generation zu ihm kommen. Letztlich würden zufriedene Menschen auch besser arbeiten. "Mir ist es wichtig, dass schwarze Schafe nicht einen ganzen Berufsstand in Verruf bringen", betont Ortsvorsteherin Kleeb und freut sich über die Beispiele, wie Erntehelfer würdig untergebracht werden.

Badische Zeitung Freiburg
Alles von Markus Zimmermann-Dürkop  vom 7.6.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

 

 

Waldkirch ist Modellregion für Corporate Citizenship

Die besten Geschäfte sind die, wenn beide Partner einen Vorteil davon haben. Dieser Grundgedanke liegt auch dem Modellprojekt “Unternehmerisches bürgerschaftliches Engagement” oder “Corporate Citizenship” zugrunde. Und weil Waldkirch so viele engagierte Bürger, Vereine und Unternehmen hat, wurde die Stadt als Pilotprojekt zur Erforschung der Region Südbaden ausgewählt und kann beispielhaft für andere deutsche Städte sein.

Viele, vor allem mittelständische Unternehmen und Betriebe sind in erheblichem Maße im Gemeinwesen als “gute Unternehmensbürger” , als “Corporate Citizen” , engagiert. Ziel des vom Ministerium für Arbeit und Soziales in Baden-Württemberg angeregten Forschungsprojektes ist, auf andere Kommunen übertragbare Beispiele von unternehmerischem bürgerschaftlichen Engagements zu gewinnen. Modellregionen sind der Bodensee, Rhein-Neckar, Waldkirch für Südbaden und die beiden Modellstädte Rottenburg und Reutlingen. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt.

Dr. Martina Wegner ist Geschäftsführerin beim Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung, dessen Träger die Evangelische Fachhochschule Freiburg ist, und das diese Prozesse untersucht. “Corporate Citizenship” (CC) soll kein Projekt sein, bei dem reines Firmensponsoring oder Mäzenatentum untersucht wird. “Wir wollen die Mitarbeit der Unternehmen, Ideen, neue Gedanken und Verantwortungsbewusstsein für die gesellschaftliche Entwicklung” , so Martina Wegner. “Waldkirch ist eine Stadt, die schon vorbildlich ist. Sie hat einen Bürgermeister, der dieses Bürgerengagement schon lange fördert, indem er Plattformen geschaffen hat und den Gedanken lebt” , gab es Lob von ihr. Gerade die Unternehmen Sick, Faller, Hummel, Burger, Sauter, Viesel, Wabe sowie die Aktion “Kastelburg in Not” , das neue “Kinderhaus” und das Projekt “Lebensqualität durch Nähe” wurden angesprochen.

Und weil es sich an einem Beispiel am besten erklären lässt, nannte Dr. Martina Wegner die Kooperation der Faller KG mit der Kastelbergschule: Auszubildende gehen in die Schule und beschreiben “auf Augenhöhe” das Interessante an ihrem Beruf. Dadurch könnten Abbrüche bei der Ausbildung vermieden, dem drohenden Facharbeitermangel entgegengewirkt und die Auszubildenden in ihrer sozialen Kompetenz gestärkt werden. Jeder Beteiligte gewinnt dabei.

“CC kann ein strategischer Ansatz für Unternehmen und Kommunen sein” , findet die Fachfrau. Es gelte Plattformen für ein solches Engagement zu schaffen, die Interessen zu formulieren und funktionierende Netzwerke aufzubauen. Ohne die Firmen mit ihrer Finanzkraft würde es nicht gehen und der Verantwortung für die Zukunftsgestaltung vor Ort sollten sich die Unternehmen ebenfalls nicht entziehen.

Deshalb werden bis Herbst Gespräche mit verschiedenen Gruppierungen in Waldkirch geführt, um die Netzwerke und das Zusammenwirken zwischen Unternehmen und bürgerschaftlichen Projekten und Initiativen genau zu erforschen und eventuell zu verstärken, um sie dann anderen Kommunen zur Verfügung zu stellen. Dafür werde man schon sehr bald “Botschafter” dieser Idee ansprechen. Das sind Menschen, die ihre Zielgruppen informieren und ihrerseits die bereits gewonnenen Erfahrungen an die Projektleitung weitergeben. Dr. Martina Wegner wird nach ersten Gesprächen mit Mitarbeitern von sozialen Einrichtungen als nächstes Unternehmerinnen und Frauen im Handwerk ansprechen. “Diese Frauen haben ein gutes Bewusstsein für soziale Probleme und sie sind für innovative Ideen offen” , findet die Expertin. Das CC müsse auf die Kompetenzen eines Unternehmens zugeschnitten sein, die sich als Akteur in der Gesellschaft verstehen. Die Wirkung, und somit der strategische Vorteil für das Unternehmen, müssten gegeben sein. Letztlich würde dieses bürgerschaftliche Engagement in einer Kooperation mit anderen Firmen, Vereinen oder Organisationen seine Vollendung finden. Die Netzwerke würden stabiler werden und langfristig könnten politische und wirtschaftliche Prozesse in Gang gesetzt werden.

Badische Zeitung Freiburg
Gerda Oswald 29.6.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Auszeichnung für Waldkirch und seinen Orgelbau

“Deutschland - Land der Ideen” heißt eine bundesweite Standortkampagne, initiiert von Bundesregierung und Wirtschaft als Begleitprogramm der Fußball-Weltmeisterschaft. Waldkirch und sein Drehorgelbau ist einer von 365 Orten, die dafür ausgewählt wurden. Nun überreichte Martin Wolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung Südbaden der Deutschen Bank, die zu den Hauptsponsoren der Aktion gehört, im Elztalmuseum die entsprechende Urkunde, unterzeichnet von Bundespräsident Horst Köhler.

Die Urkunde wird selbstverständlich einen Ehrenplatz im Museum erhalten, damit die Besucher gleich sehen, dass die Kandelstadt zu den 365 “Orten mit Ideen” gehört, so Museumsleitern Dr. Evelyn Flögel, die mit Bürgermeister Richard Leibinger, Hubert Bleyer (Stadt), Helmut Hummel (Orgelstiftung) und den Orgelbaumeistern Heinz Jäger und Wolfgang Brommer erfreut das Dokument aus Berlin aus den Händen von Martin Wolf entgegen nahmen. Dieser zeigte sich als sehr interessierter Gast von Orgelbau und Museum, welches er nicht zum ersten Mal besuchte. “Im Jahr der Fußball-WM ist das natürlich die beste Gelegenheit, diese 365 ausgewählten Orte zu präsentieren. Die Deutsche Bank unterstützt diese Kampagne gerne” , so der Diplom-Kaufmann.

“Wir haben uns nicht einfach nur als Stadt beworben, sondern wollen die einmalige technische Tradition des Orgelbaus und ihre Bedeutung für Waldkirch bis heute verdeutlichen” , so Bürgermeister Leibinger. Dass 2006 in der Kandelstadt auch noch “200 Jahre Drehorgelbau Ignaz Blasius Bruder” gefeiert wird, passe umso besser dazu. “Als das wieder anfing mit den Drehorgeln 1984/85 wurden wir ziemlich belächelt; damals gab´ s auch noch nicht so viele Sammler. Aber so etwas muss sich ja entwickeln und wachsen” . Was es auch längst tut, wie Museumsleiterin Dr. Evelyn Flögel bekundete: “Unser Bestand an Orgeln hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt, durch Kauf, aber auch Schenkungen” . Helmut Hummel von der Orgelstiftung fügte hinzu: “Wir sind außerdem dabei, zusammen mit der Stadt ein Zentralarchiv des Orgelbaus herzurichten als Anlaufstelle für Forschungen.”

Am 20. Oktober wird es eine spezielle Reihe von Veranstaltungen über Waldkirch und den Orgelbau im “Land der Ideen” geben.

Badische Zeitung Freiburg
5.4.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

 

Hexensabbat in Waldkirch am Fasnetsamstag

Die Hexe: gefürchtet, geliebt, geheimnisvoll — in jedem Fall faszinierend. In vielen Hochburgen der alemannischen Fasnet ist sie eine wichtige, in Waldkirch aber geradezu die zentrale Figur. Hier feiert man am Fasnetsamstag, also am heutigen Samstag, den “Hexensabbat” , der nach strengem Zeremoniell um 19 Uhr beginnt, aber erfahrungsgemäß in den Straßen, Gassen und Lokalen in und um Waldkirch bis in den Morgen dauert.

Auf dem Marktplatz geht es los, und zwar mit einem Tanz der Hexen zusammen mit dem Teufel. Der Sage nach kommen sie vom Blocksberg des Schwarzwalds, Waldkirchs Hausberg, dem Kandel, um sich auf dem Hauptplatz des völlig abgedunkelten Städtchens um ein großes Feuer zu versammeln.

Von nun an folgt die Schar den Anweisungen des Teufels: groß, schwarz, mit mächtigen Hörnern über einer unheimlichen Maske. Bei dieser Gelegenheit werden auch neue Anwärter in die Hexengruppe aufgenommen, junge Männer über 18 Jahre. Mit dem Kopfputz unter dem Arm warten sie, bis sie vom Teufel einzeln aufgerufen werden. Er prüft sie mit strengem Blick, während er jedem Einzelnen seinen Besen mit einem speziellen Auftrag übergibt, etwa diesem: “Du schlägst jetzt mit dem Besen dein des Mattenbauern dickes Schwein, so dass der nächste Wurf an Jungen schwarz wird und mit giftigen Schlangenzungen...” Ein bisschen Mittelalter muss schon sein.

Der dreimalige Ruf des Teufels “Hexe — Hexe — Stelze, rab vum Kandelfelse” ist das Signal zu einem wahren Höllentreiben mit Springen durch das Feuer, mit waghalsigem Erklettern von Fassaden und Laternen und natürlich mit allerlei Schabernack mit dem Publikum, den dieses in einer Mischung aus Gruseln und Spaß, jedenfalls mit Begeisterung über sich ergehen lässt.

Das alles findet unter den wachsamen Augen des Narrenrats statt, einem 14-köpfigen Gremium würdiger Herren in blauem Gehrock, schwarzer Hose, weißen Handschuhen und auf dem Kopf eine lustige spitze Mütze. Ihnen steht als “Vogt” der “Narrenzunft Krakeelia Waldkirch e. V.” zur Zeit Michael Behringer vor. Gegründet 1865 und seit 1933 Mitglied der Vereinigung der Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte (VSAN), vereint die “Krakeelia” unter ihrem Dach außer den “Kandelhexen” die “Alten Jungfern” und die “Bajasse” in ihren hübschen, dem klassischen Bajazzo entlehnten Häs in den Stadtfarben blau und gelb. Sie und die ebenfalls zahlreichen Hemdglunker stellen den Nachwuchs, der schon in Kindergarten und Schule mit einem unwiderstehlichen Anreiz geworben wird: mit dem so genannten “Kläppern” . Ein echter Waldkircher kann von klein auf mit dem Instrument umgehen, das dazu notwendig ist, zwei schmalen Holzbrettchen, in einer Hand platziert, ähnlich Kastagnetten, aber lauter, mit denen sich praktisch jeder Rhythmus erzeugen lässt. Die gesamte Fastnetzeit über ist das “Kläppern” in Waldkirch allgegenwärtig.
Zahlreiche Helfer sind notwendig, um das wilde Treiben vorzubereiten und darüber zu wachen, dass es nicht aus dem Ruder läuft. Als Zeremonienmeister fungiert in diesem Jahr Berthold Baumer, der 16 Jahre lang, großgewachsen und mit mächtiger Stimme ausgestattet, den Teufel gab. Zwar ist den einzelnen Gruppen “viel Freiheit in der Gestaltung ihres jeweiligen Feldes gestattet” , wie Christoph Herr, selbst Hexe und noch jung an Jahren, beteuert. Dennoch wacht er als Brauchtumsbeauftragter, und dies mit zeitgemäßen Mitteln, seit fünf Jahren sorgfältig über die Einhaltung der gemeinsam beschlossenen Regeln, betreut Ausstellungen, das Archiv und die Neuanschaffungen, etwa von Instrumenten für die Musikgruppen. Um die Kostüme, die “Häser” , kümmert sich als Zeugmeister Werner Siegel, der viele Jahre lang die “Bajasse” angeführt hat. Die Fasnetverbrennung am “Fasnetzischdig” , also am Fasnachtsdienstag, um 20.11 Uhr auf dem Marktplatz bildet den Abschluss eines mit vielen Aktivitäten randvollen Programms, das jedem etwas bietet.
Alles von Anne Freyer vom 25.2.2006 auf www.bzol.de lesen

Anfahrt ohne Auto: mit dem SBG-Bus oder mit der Breisgau S-Bahn, ab Samstagmittag und Sonntag stündlich, letzte Bahn zurück 23.27 Uhr; Fahrplanauskunft über 01805/779966

Gerne tragen wir auch Ihre Idee, Ihren Hof kostenfrei ein. Auf Ihre eMail freuen wir uns:

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