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Branchenbuch 
 Car-Sharing in Freiburg und Schwarzwald
 

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Car Sharing, Auto-Gemeinschaft, ....


Blick von der Immi nach Osten zum Hinterwaldkopf und Zastlertal Mitte Februar 2007

 

Ulmer Carsharing Car2go kein zukunftsfähiges Modell für alle

Zu: "Mobil ohne eigenes Auto" Beitrag von Franz Schmider (Die dritte Seite, 30. Juni):
http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/carsharing-mobil-ohne-eigenes-auto--46906334.html

Ein wenig muss man sich schon wundern, wie sich fast alle Zeitungen und Zeitschriften auf das Carsharing-Projekt Car2go von Daimler in Ulm stürzen. Jetzt auch die BZ. Zum Glück hat sie es als "Labor" bezeichnet, als einen Versuch also. Aber wie ist das Ergebnis? Sicher ist die niedrige Einstiegsschwelle von 19 Euro und ebenso die Tatsache, dass man in der Innenstadt das Carsharing-Auto überall abstellen und die Fahrt damit beenden kann, bestechend. Auch die Idee, über das Handy das nächste verfügbare Auto sofort feststellen und buchen zu können, ist gut. Hier können die etablierten Carsharing-Anbieter vielleicht einiges lernen. Dennoch ist Car2go von Daimler in der jetzigen Form kein nachahmenswertes Modell für andere Städte; es hat zwei gravierende Nachteile: Mit dem Einsatz von Smart (einem Zweisitzer) sind automatisch alle Familien, Vereine oder sonstige Gruppen vom Carsharing ausgeschlossen. Dies kann kein nachhaltiges Konzept als Ergänzung zum Nahverkehr unserer Städte sein. Die augenblickliche Tarifgestaltung (Abrechnung im Minutentakt) taugt nur für Kurzfahrten im Innenbereich größerer Städte. Für Fahrten ins Umland oder im Einzugsbereich ist das System nicht geeignet. Es wäre viel zu teuer. Dort herrscht ein anderes Nutzungsverhalten. Man braucht das Auto neben dem Einkaufen oder Arztbesuch in der nächsten Stadt zum Beispiel für den Besuch von Freunden im Nachbardorf. Eine Abrechnung nach Minuten ist keine brauchbare Tarifgestaltung. Da Carsharing sich nur bei guter Auslastung der Autos für den Anbieter betriebswirtschaftlich rechnet, kann in mittelgroßen Städten wie Ulm und Freiburg nur ein Anbieter existieren. Car2go blockiert also aus genannten Gründen ein wirklich zukunftsfähiges Carsharing-Modell für alle.
12.7.2011, Gerd Müller, Vorsitzer von Car-Sharing Breisach-Ihringen, Breisach

 

Das öffentliche Auto: Von Car-Sharing Südbaden zu Stadtmobil Südbaden

Südbadens Carsharing soll wachsen, dafür könnte auch die Stadt Freiburgmehr tun Wegen des wachsenden Zulaufs soll aus dem Verein Car Sharing Südbaden in Kürze eine Aktiengesellschaft mit dem Namen „Stadtmobil Südbaden" werden. Dann will man die Präsenz in der Öffentlichkeit deutlich verstärken. Die Stadt Freiburg könnte sich daran durchaus auch lebhafter beteiligen.

Ob Kleinwagen, Kombi oder Transporter, in Freiburg haben inzwischen die meisten Bürger ein oder mehrere Autos der Car-Sharing-Gemeinschaft in nächster Nähe, 90 der 140 Fahrzeuge stehen im Stadtkreis. Doch auch in Lörrach steht Carsharing auf soliden Füßen. Insgesamt machen 2800 südbadische Bürger beim Auto-Teilen mit. „Es ist ein Dienstleistungsunternehmen geworden", sagt Vorstand Matthias-Martin Lübke, „ein Verein ist dafür keine sinnvolle Struktur mehr." Deshalb will man sich nun eine neue Rechtsform geben. Seit einigen Wochen können sich die Mitglieder Anteile der geplanten, nicht börsennotierten Aktiengesellschaft reservieren, in die  man den Verein umwandeln will. Angekündigt war das schon lange, nun soll es Ende Dezember oder Anfang Januar aber endlich soweit sein. Dann wird das Konstrukt „Stadtmobil Südbaden" heißen, analog zum schon existierenden Stadtmobil- Verband in anderen Städten. Ein frisches Erscheinungsbild soll her und über ein neues Computersystem werden die elektronischen Zugangskarten der Carsharing-User kompatibel zu denen anderer großer Sharing-Systeme in der Bundesrepublik und im nahen Ausland. So der Plan. Vor allem aber möchte man Carsharing sichtbarer im städtischen Verkehrsgeschehen installieren. Noch stehen die Fahrzeuge dort, wo man einen privaten Stellplatz ergattern konnte. Gerne würde man aber zentrale „Mobilpunkte" im Freiburger Stadtgebiet einrichten, wo die Sharing-Autos dann an andere Verkehrsmittel angebunden werden könnten. „Dort werden die Menschen Zugriff auf ein passendes Fahrzeug haben", so die Zukunftsvision, „Straßenbahn, Bus, Zug, Elektrofahrrad, Elektroscooter und Autos. " „Carsharing soll als ,das öffentliche Auto’ ins Bewusstsein gebracht werden", sagt Eva Helmeth von Car Sharing Südbaden. Im Frühsommer hat man der Stadt deshalb ein Konzept mit einer Standortliste für Mobilpunkte übergeben. Jetzt hofft man, dass die Zusammenarbeit mit dem Rathaus neuen Schwung bekommt. Zwar galt auch die Autoteiler- Zentrale in Freiburg nicht immer als Schwungrad, zu oft war in den letzten Jahren von internen Streitigkeiten die Rede. Doch auch die Freiburger Stadtverwaltung könnte Carsharing deutlich lebhafter fördern, als das bisher der Fall in Freiburg der Fall ist. Bremen gilt bundesweit als Vorreiter, dort startet die Stadt Werbekampagnen und macht gezielt öffentliche Flächen frei, um Carsharing-Zentren zu errichten. „Wo sich die  Verkehrslage zuspitzt, setzen wir eine Station hin", sagt Michael Glotz-Richter, Referent für Mobilität beim Bremer Senat. Bis 2020 möchte man die Zahl der Carsharer auf 20000 steigern und die Stadt so von 4000 bis 6000 Autos entlasten. Aber auch Lörrach freut die Autoteiler. „Dort kriegen wir von der Verwaltung einen echten Schub", sagt Matthias-Martin Lübke, „die bieten uns richtig Präsentationsfläche." Rund 140 Leute nutzen hier die Leihautos, wie auch die Stadtverwaltung. Letzteres gab es auch in Freiburg – sonst aber legte sich die „Carsharing soll als,das öffentliche Auto’ ins Bewusstsein gebracht werden" Eva Helmeth, Car Sharing Südbaden Stadt für die alternative Verkehrsform zuletzt nicht sehr ins Zeug. Auf der Webseite der Stadt findet man Bus- und Tramfahrpläne, zu Carsharing findet sich kaum etwas. Während der ÖPNV gut beworben wird, ist im öffentlichen Raum wenig sichtbar, dass es noch eine Alternative zum eigenen Auto gibt. In der Stadtplanung achtet die Verwaltung aber darauf, beim Aufstellen von Bebauungsplänen möglichst auch Carsharing-Plätze mit zu berücksichtigen. Ob man so offensiv wie in Bremen, Leipzig oder Berlin vorgehen kann, weiß man noch nicht. „Wir können bestehende öffentliche Verkehrsflächen nicht einfach umwidmen", sagt Stadtsprecherin Petra Zinthäfner. Seit dem Eingang des Carsharing-Konzepts sei das Rechtsamt aber dabei, zu prüfen, ob sich dieses Problem des Kommunalrechts irgendwie lösen ließe. Freiburgs Carsharing-Verband hofft derweil auch auf Martin Haag – der künftige Baubürgermeister soll gegenüber dem alternativen Mobilitätskonzept sehr aufgeschlossen sein.

Jens Kitzler, 19.12.2010, www.der-sonntag.de

 

Car-Sharing-Freiburg wird Wirtschaftsunternehmen

Rund 700 000 Euro Jahresumsatz, 20 Beschäftigte, 140 Autos im Fuhrpark, 2200 Nutzer in Freiburg, weitere 300 Nutzer im übrigen Südbaden — der Betrieb von Car-Sharing-Freiburg hat eine Größenordnung erreicht, die die Verantwortlichen zum Handeln zwingt. Geschäftsführer Matthias-Martin Lübke und seine Vorstandskollegen wollen aus dem Verein nun rasch ein Wirtschaftsunternehmen mit entsprechender Rechtsform machen — zumindest, was das Tagesgeschäft betrifft. Außerdem wollen die Freiburger bald auch in Konstanz ihre Dienste vermarkten.

"Angefangen hat alles 1991 mit einem Selbsthilfeverein. Wir waren Leute, die kein eigenes Auto kaufen wollten, also haben wir uns zusammengetan, um uns die Autos zu teilen" , erinnert sich Lüdecke. Mit drei Fahrzeugen sei der Verein, der damals noch Freiburger Autogemeinschaft hieß, an den Start gegangen. Heute ist es Lüdeckes Tagesgeschäft, gemeinsam mit seinen knapp zwei Dutzend Mitarbeitern von der Geschäftsstelle im "Mobile" beim Hauptbahnhof aus, die Mobilitätswünsche von 2500 Mitgliedern — nur sie können die Autos nutzen — zwischen Offenburg, Lörrach und Radolfzell unter einen Hut zu bekommen und die dazu notwendige Fahrzeugflotte in Schuss zu halten. Allein in Freiburg, dem unangefochtenen Schwerpunkt der Car-Sharing-Nachfrage, sind 86 Autos fünf verschiedener Größenklassen im Einsatz — verteilt über knapp 40 Standorte. Die Rechtsform des Vereins sei für den heutigen Car-Sharing-Betrieb aus haftungsrechtlichen und steuerlichen Gründen nicht mehr passend, sagen die Vorstandsmitglieder. Darum haben sie einen Prozess in Gang gebracht, an dessen Ende eine neue rechtliche Struktur für den Betrieb stehen wird. "Eine Genossenschaft, eine AG oder eine andere Form — das ist ein offener Prozess" , erklärt Matthias-Martin Lüdecke. "Es gibt aber einige Grundprinzipien aus unseren Ursprüngen her, die wir nicht aufgeben wollen" , ergänzt Lüdecke. Dazu gehörten der Verzicht auf einseitiges Renditestreben und das Festhalten am Umweltgedanken. Außerdem sollen auch künftig die Mitglieder, die dann vielleicht Aktionäre oder Gesellschafter sein werden, die Möglichkeit haben, den Kurs des Unternehmens mitzubestimmen. Auch beim Umwandlungsprozess selbst kann, wer will, als Mitglied mitreden — Mitte Januar war der Auftakt zu dieser "Zukunftsdiskussion" . Rund 35 Car-Sharing-Nutzer waren dabei. "Vor allem aber müssen wir eine professionelle Dienstleistung hinbekommen" , sagt Lüdecke. Die Nutzung müsse bequem und zuverlässig sein, was in den Anfangsjahren nicht immer der Fall gewesen sei. Ein Meilenstein in dieser Hinsicht sei die Einführung der Online-Buchung, des Auto-Zugangs per Chipkarte und der Bordcomputer 2004 gewesen. "Was wir jetzt anstreben, ist eine noch engere Verknüpfung von öffentlichem Verkehr und Car-Sharing" , so Lüdecke weiter. Derartiges könnte in Konstanz Wirklichkeit werden. Nach Angaben von Lüdecke haben die dortigen Stadtwerke, die auch für den öffentlichen Nahverkehr zuständig sind, bei Car-Sharing-Freiburg angefragt, ob man in Form einer gemeinsamen Gesellschaft das dortige Car-Sharing-Angebot mit neuem Schwung versehen wolle. Dabei würden demnach die Buchung und Abwicklung über die Computer-Systeme der Freiburger laufen. "Eine solch enge Zusammenarbeit wäre natürlich auch hier vor Ort mit der Freiburger Verkehrs-AG optimal."
Holger Schindler , 1.2.2008, BZ

 

 

Car-Sharing Hochschwarzwald bindet sich an Freiburg an

Autos teilen ist ein schwieriges Geschäft. Daher hat sich jetzt die "Car-Sharing Hochschwarzwald" , die frühere Automobilgemeinschaft, noch enger an Freiburg angebunden. Der Hochschwarzwälder Verein besteht zwar offiziell weiter, Vorsitzender ist seit 1. August jedoch der Freiburger Car-Sharing-Gründervater Matthias-Martin Lübke.

Verringert wurde in den vergangenen Jahren auch die Zahl der im Hochschwarzwald stationierten Autos. "Es gab keine richtige Steigerung der Mitglieder" , erklärte der bisherige Vorsitzende, der Grünen-Stadt- und Kreisrat Leopold Winterhalder. Er sieht in dem Anschluss an die Freiburger Auto-Teiler eine logische Folge der bisherigen Praxis: Schon bisher wurden die Buchungen und die Abrechnungen über Freiburg abgewickelt. Zudem habe die Zusammenarbeit mit Freiburg auch Vorteile, da von hier aus auch weitere Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden könnten, wenn die vier Hochschwarzwälder Autos ausgebucht sind. Winterhalder: "Freiburg hat über 70 Autos, und wir im Hochschwarzwald vier." Wachsendes Umweltbewusstsein und die Klimaerwärmung bestätigen die Aussagen der Autoteiler, die bereits vor zwanzig Jahren dafür geworben haben, ein Auto nur dann zu nutzen, wenn es unbedingt notwendig ist, bekräftigt Car-Sharing-Geschäftsführer und Vorsitzender, Matthias-Martin Lübke im BZ-Gespräch. Bei 2500 Mitgliedern allein in Freiburg und 100 betreuten Autos brauche man professionelle Strukturen, erklärt Lübke. Auch im Hochschwarzwald sei das Car-Sharing ehrenamtlich nur mit erheblichem Aufwand abzuwickeln gewesen. Unter diesem Vorzeichen sei der Verein auch an die Freiburger Geschäftsstelle wegen des engeren Anschlusses herangetreten. Der Selbsthilfeverein verwandele sich in eine Dienstleistungsgesellschaft. Die neue Struktur im Car Sharing ermögliche es nun, "betriebswirtschaftlich sinnvollere Strukturen" zu schaffen. Gleichzeitig will man die Mitgliederwerbung vorantreiben und auch das Angebot für Urlauber, die mit dem Zug anreisen und nur gelegentlich ein Auto vor Ort für Ausflüge benötigen, verstärken. Matthias-Martin Lübke freut sich in Freiburg über kontinuierliche Steigerungsraten bei den Menschen, die auf ein eigenes Auto verzichten und die Car-Sharing-Dienste nutzen, denn, so Lübke: "Unser Mobilitätsverhalten ist ein Irrsinn" . Er plädiert für ein Umdenken, räumt aber gleichzeitig ein, dass gerade im ländlichen Raum der Nahverkehr ganz neu strukturiert werden müsse, um den Menschen den Verzicht auf das eigene Auto schmackhaft machen zu können.
18.8.2007, BZ

 

 

Car-Sharing hat im Breisgau seinen Schwerpunkt

Alternative zum eigenen Auto auch für Familien / Kommunen unflexibel

Car-Sharing legt in Deutschland zu. Laut Angaben des Bundesverbandes für Car-Sharing sind in der Bundesrepublik über 100 000 Nutzer registriert, die auf mehr als 2700 Fahrzeuge zurückgreifen können. Unter dem englischen Begriff verbirgt sich eine gemeinschaftliche Nutzung eines Kraftfahrzeugs unter dem Dach eines Vereins, einer GmbH oder einer AG. Die Mitgliedern eines Car-Sharing-Vereins können Fahrzeuge, die auf eigens reservierten Stellplätzen zur Verfügung stehen, jederzeit — soweit nicht bereits an andere Mitglieder vergeben — nutzen. Das Prinzip ist simpel: Man schließt einen Rahmenvertrag mit einem örtlichem Anbieter. Anschließend wird ein Zugangsmedium (Tresorschlüssel oder elektronische Karte) ausgehändigt, mit dem die Fahrzeuge Tag und Nacht genutzt werden können. Die Vorteile gegenüber Mietwagen liegen auf der Hand. Man muss sich nicht nach den Öffnungszeiten des Anbieters richten, weitere Formalitäten vor der Fahrt entfallen gänzlich. Außerdem ermöglicht das Car-Sharing stundenweise Nutzungen.

Südbaden hat laut Aussage der Freiburger Car-Sharing-Zentrale das dichteste Netz in Deutschland. Seit 1991 wird hier dieser Service angeboten. Was als "Selbsthilfeverein" begann, hat sich im Laufe der Zeit zu einem professionellen Dienstleister entwickelt. Der Verbandsvorsitzende Matthias Lübke vermeldet ein jährliches Wachstum von bis zu 20 Prozent. In der Münsterstadt sind die über 30 Standorte der Car-Sharing-Fahrzeuge an die Nutzerzahl angepasst. Auch in Gemeinden rund um Freiburg sind Stellplätze vorhanden, so an je zwei Standorten in Gundelfingen und Denzlingen (dort vom Emmendinger Anbieterverein), weitere gibt es in Kirchzarten, Merzhausen, Ihringen und Umkirch. Ein Großteil der Nutzer seien Akademiker und Hochschulabsolventen. Doch nicht überall kommt Car-Sharing gut an. So trug in der March das Konzept kaum Früchte. "Die Kunden haben einfach viel lieber die Autos von Freunden oder Verwandten genommen und hatten somit keinen Anreiz" , bedauerte Lübke. Lübke fordert von Seiten der Politik mehr Einsatz für die Car-Sharing-Verbände: "Uns werden einfach keine Stellplätze überlassen. Wir müssen diese leider anmieten." Somit gehören die Plätze aber weiterhin der Kommune, die den Verbänden jederzeit den Mietvertrag kündigen kann. Lübke ist vom Nutzen des "Auto-Teilens" überzeugt, besonders unter ökologischem Aspekt. "Das Klimaproblem entsteht hauptsächlich durch den starken Verkehr. Da wäre Car-Sharing eine gute Lösung. Doch wir haben noch nie irgendeine Förderung erhalten." Ein schnelles Entgegenkommen der Politik bezweifelt er: "Da wird es nur heiße Luft geben."
Joachim Hollmann, 1. Vorsitzender der Mobil-Gemeinschaft Emmendingen, wünscht sich ebenfalls mehr Unterstützung von der Politik wegen des Stellplatzmangels. Der Verein, der 1992 mit 7 Mitgliedern gegründet wurde, ist mittlerweile auf rund 118 Nutzer gewachsen. Hollmann sieht im Car-Sharing eine gute Methode zur Schonung der Umwelt. "Wir entlasten die Orte vom ruhendem und fließendem Verkehr," erklärte er. Eine Veränderung in den Fahrgewohnheiten der Kunden meint er ebenfalls bemerkt zu haben: "Durch Car-Sharing sind viele in den Genuss gekommen das Auto mal stehen zu lassen, das Fahrrad zu nehmen oder einfach zu laufen. Viele Leute brauchen kein Auto als Statussymbol vor der Haustür." Ein Großteil der Nutzer fährt im Jahr weniger als 10 000 Kilometer oder kann sich aus finanziellen Gründen kein eigenes Auto leisten. Auch Institutionen nehmen den Dienst der Mobil-Gemeinschaft gerne in Anspruch, darunter der Caritasverband oder die Diakonie.

Auch für viele Familien ist Car-Sharing zu einer ernsthaften Alternative geworden. "Wir haben gar kein eigenes Auto mehr, " berichtet Christiane Kübek aus Ehrenkirchen, seit 1994 Mitglied in einem Car-Sharing-Verein. Bisher gab es noch keine ernsthaften Probleme: "Zu 95 Prozent steht immer ein Auto bereit, ansonsten bekommt man einen Ersatzwagen zur Verfügung gestellt." Sogar für längerfristig geplante Urlaubsfahrten solle sich der Service eignen. "Ich kann Car-Sharing jedenfalls bedenkenlos weiterempfehlen," bringt Christiane Kübek es auf den Punkt. Waltraud Kannen, Mitglied der Grünen, hat ebenfalls gute Erfahrungen mit Car-Sharing gemacht. Sieben Jahre lang wurde das System der "Autoteilung" konsequent von ihr und ihrer Familie genutzt. "Es war vor allem eine Kostenfrage. Unser privates Auto stand nur rum. Ein stehendes Auto kostet aber trotzdem Geld," gibt sie als Grund an. Das System sei "einfach und gut" . Deshalb scheine Car-Sharing auch für ältere Leute immer interessanter zu werden. "Wenn es komplizierter wäre, würde es weniger Nutzer geben," so Kannen. Thomas Schmidt aus Freiburg beschreibt Car-Sharing als bequeme Alternative: "Der ganze Stress, wie zum Beispiel TÜV, Versicherung oder Reifenwechsel, entfällt. Außerdem finden es meine Kinder immer wieder spannend, was für ein Auto wir bekommen."

Das Umweltministerium Baden-Württemberg steht dem Konzept vor allem aus ökologischer Sicht positiv gegenüber. "Weniger Fahrzeuge bedeutet weniger Verkehr. Außerdem spart das Fläche, was in Städten häufig ein Problem ist," erklärt Karl Franz von der Pressestelle. Eine direkte Förderung von Seiten des Landes gebe es allerdings nicht. Dies ist seiner Meinung nach auch nicht von Nöten: "Die Idee ist wirtschaftlich. Schließlich spart jeder, wo er kann." Angesichts der hohen Benzin- und Dieselpreise werde das Interesse an Car-Sharing zunehmen.
Catherina Gärtner und Tobias Kaiser , 24.2.2007, www.badische-zeitung.de

 

Car-Sharing-Verein Waldkirch schafft das 5. Auto an

Einen ausgesprochen positiven Verlauf nahm die Jahreshauptversammlung des Vereins "Car-Sharing ZweiTälerLand" . Die zufrieden stellenden Finanz- und Geschäftsberichte von Ingrid Stratz und Klaus Tobaschus wurden ebenso einstimmig verabschiedet wie der Haushaltsplan 2007. Angesichts der kontinuierlicher steigenden Mitgliederzahlen wurde der Vorstandsantrag zur Anschaffung eines fünften Fahrzeugs ohne Gegenstimme genehmigt.

Beschlossen wurde außerdem, nach den Osterferien einen Erste-Hilfe-Kurs zusammen mit der DRK-Ortsgruppe Waldkirch für Interessierte und Mitglieder anzubieten. Als wichtigste Veranstaltung wurde für Dezember die 15-Jahr-Feier des Vereins in die Planung 2007 aufgenommen.

Auf eigenen Wunsch schied Gründungsmitglied, Ingrid Stratz, nach fast 15-jähriger, stets engagierter Vorstandstätigkeit aus dem Vorstand aus. Nach ihren eigenen Worten würde sie, wenn sie gebraucht würde, auch in Zukunft zur Stelle sein. Vorstandsmitglied Doris Rockus bedankte sich mit einem Abschiedsspräsent. Bei den durch das Ausscheiden von Ingrid Stratz erforderlich gewordenen Vorstandsnachwahlen konnte der amtierende Vorstand hocherfreut die Bereitschaft weiterer Mitglieder zur Mitarbeit feststellen. Einstimmig wählte die Versammlung Maria Trescher-Becker, Reiner Kieweg und Markus Friedrich Webel in den erweiterten Vorstand. Damit können die ständig wachsenden Vereinsaufgaben in Zukunft auf mehrere Schultern verteilt werden.

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