Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Häg-Ehrsberg -
Gemeinde zwischen Schönau und Zell im Wiesental
 

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Häg, Ehrsberg, Wühre, Hinterstadel, Rohrberg,

 

 

 

Landwirt Franz Spitz erinnert sich an die eigene Quelle

Franz Spitz ist Landwirt in Happach und er erinnert sich trotz aller Beschwerlichkeiten gerne an die "alten Zeiten" zurück, in denen jedes Haus noch von einer eigenen Quelle mit Wasser versorgt wurde.

Er geht durch die Küche und zeigt den hofeigenen Brunnen, der im angrenzenden Flur steht und von der kleinen Quelle oberhalb des Hauses mit Wasser gespeist wird. Wie in jedem typischen Schwarzwaldhaus liegen der Wohnbereich und die Stallungen im hinteren Teil des Hauses, denn die Tiere trugen im Winter zur Erwärmung bei. Da der Brunnen im Winter auch als Viehtränke benutzt wurde, liegt er innerhalb des Hauses zwischen Küche und Stall. "Da stand ab und zu auch schon mal eine verirrte Kuh in der Küche" , lacht Franz Spitz. Die Erinnerungen an die Kindertage lassen seine Augen aufblitzen.
"Früher, kurz nach dem Krieg, haben wir Kinder uns hier auch gewaschen. Ich sehe noch meinen Großvater vor mir, wie er im Winter jeden Morgen die dicke Eisschicht aufbrechen musste" . Erst in den sechziger Jahren richtet Familie Spitz ein Badezimmer ein, in der Zeit davor musste man sich in den Schlafzimmern mit großen Waschschüsseln begnügen, die am Brunnen aufgefüllt wurden. Noch im 19. Jahrhundert bezogen sämtliche Haushalte im Hinterhag aus einzelnen privaten Quellen ihr Frischwasser. Dies ist in einigen entlegeneren Dörfern etwa in Stadel und Husarenmühle bis heute der Fall. Im Jahr 1909 wurde in Häg damit begonnen, die Frischwasserversorgung zu zentralisieren. Die zentralen Wasserleitungen wurde im Ortsteil Happach aber erst in den Jahren 1959 und 1960 verlegt.
Probleme hatte die Familie während der heißen Sommermonate, wenn sich die Quelle in ein kleines Rinnsal verwandelte. Dann wurde an den nahe gelegenen Bächen das Wasser in Fässer abgefüllt, um es nach Hause zu transportieren. Franz Spitz ist deshalb auch froh, dass heute die Wasser- und Abwasserversorgung zentralisiert wurde. Seine Kinder sind mittlerweile weggezogen und er wohnt mit seiner Frau Gertrud ganz alleine in dem großen Bauernhaus. "Diese ganzen Neuerungen erleichtern uns den Alltag ungemein. Und dennoch möchte er die früheren Zeiten nicht missen. Spitz lächelt und zieht sich dann mit seiner Frau in die von einem Kachelofen gewärmte Stube zurück.
Kristin Fritz, 5.4.2008, BZ

 

 

Altensteiner Schafhalter hören nach 35 Jahren auf

Häg-Altenstein. "Wir hätten gerne noch weitergemacht" , versichert Heinz Helgert, der über 35 Jahre zusammen mit Josef Schneider und Harry Treiber die Schafhalte-Gemeinschaft in Altenstein betrieb. Zum Jahresende werden die drei Hobby-Landschaftspfleger ihre Aktivitäten endgültig einstellen.

"Es lässt sich einfach nicht mehr bewältigen" , bekräftigt Heinz Helgert, der wie seine Kollegen Josef Schneider und Harry Treiber jahrelang eine persönliche Herausforderung darin gesehen haben. Doch mittlerweile sind wir auch nicht mehr die Jüngsten, erklärte Heinz Helgert. Bei der Gemeinde und auch bei der Weidewirtschaft bedauert man die Entscheidung zwar, andererseits hat man vollstes Verständnis für den Wunsch der drei Hobby-Landwirte, die sich selbst noch etwas Ruhe gönnen möchten.
1969 begannen die drei Freunde, die sich von ihrer beruflichen Tätigkeit her kennen, mit ihrer Schafzucht im Häger Weiler Altenstein. Es war die Zeit, in der dort einige Landwirte die eigene Bewirtschaftung aufgaben. Nahezu die gesamte Freizeit widmeten Heinz Helgert, Josef Schneider und Harry Treiber ihrem neuen Hobby. Ein neuer Stall für die Tiere wurde errichtet und die Koppeln wurden eingepfercht. Arbeit, die sie fast ausschließlich am Wochenende und nach Feierabend verrichteten. Bis zu 130 Schafe weideten an manchen Sommermonaten an den Steilhängen rund um Altenstein. Für die drei Hobby-Landwirte bedeutete dies jede Menge Arbeit. Denn die Tiere wollten nicht nur geschoren sein, auch die Einzäunungen mussten ständig repariert und überprüft werden. Tränken waren einzurichten und zu versorgen. Um ausreichend Futter für die Wintermonate zu haben, musste für eine ausreichende Menge Heu gesorgt sein. Dafür investierten die drei Freunde nahezu ihre gesamte Freizeit. Über ihre Arbeit wurde nicht nur in den Zeitungen berichtet, auch das Radio und das Fernsehen waren schon hier, erinnert sich Heinz Helgert. Auch bei der Gemeindeverwaltung in Häg und bei der Weidewirtschaft weiß man die außerordentliche Leistung zu schätzen. Dass dies einmal zu Ende gehen wird, war abzusehen, betont Bürgermeister Bruno Schmidt, der demnächst über die Situation mit den betroffenen Bürgern in Altenstein diskutieren will. Nahezu 90 Prozent der Flächen, die von den drei Hobby-Landschaftspflegern bislang frei gehalten wurden, befinden sich privatem Besitz. Immerhin handelt es sich um rund 18 bis 20 Hektar Weidefläche. In welcher Form diese Aufgabe nun weitergeführt wird, bleibt noch zu klären.
Das Beste wäre, wenn sich eine Gruppe von Idealisten zusammen täte um das Werk fortzuführen. Darüber soll in einer Versammlung mit den Bewohnern Altensteins im September gesprochen werden, kündigte Bürgermeister Bruno Schmidt das weitere Vorgehen der Gemeinde an.

paul berger , 29.8.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

Frank-Hof in Wühre -Brunch auf dem Bauernhof

Naturpark-Aktion des Landwirtschaftsministeriums stieß auf riesige Resonanz / Frank-Hof in Wühre und Geigerhof in Hasel dabei

Das Telefon von Karl und Notburga Frank in Ehrsberg-Wühre stand in den letzten Tagen kaum noch still. An die 300 Anrufer wollten eine Reservierung zum sonntäglichen "Brunch auf dem Bauernhof" . Das waren weitaus mehr, als überhaupt berücksichtigen werden konnten, so die Besitzer des landwirtschaftlichen Anwesens in der Gemeinde Häg-Ehrsberg. Ähnlich erging es Rolf und Anita Geiger in Hasel. Auch sie hatten sich vor einigen Monaten auf die Ausschreibung des Ministeriums für Ernährung und ländlicher Raum im Rahmen des Naturpark-Projektes Südlicher Schwarzwald für die Durchführung eines Brunchs auf ihrem Hof beworben und wurden— wie Familie Frank — prompt berücksichtigt.
"Uns war klar", so Edgar Maier, der auf dem Frankschen Hof zusammen mit seiner Ehefrau Monika die Organisation leitete, "das Ganze erfordert jede Menge Vorbereitungen" . Schließlich galt es, rund 150 Gäste zu bewirten. Alle Familienmitglieder mussten mithelfen. Töchter, Söhne und deren Partner wurden in die Planungen eingebunden. Nur so konnte man das Vorhaben, bei der den Gästen die kulinarische Vielfalt der Region kredenzt wurde, überhaupt bewältigen. Gleiches spielte es sich auch auf dem Geigerschen Hof im 40 Kilometer entfernten Hasel ab, wo am Sonntag mehr als 150 Besucher beim bäuerlichen Brunch zu Gast waren. Das kulinarische Angebot auf den Höfen ließ keine Wünsche offen. Zahlreiche Spezialitäten aus heimischer Produktion, wie verschiedene Hausmacher Fleisch- und Wurstsorten, aber auch echter Schwarzwälder Schinken, frisch gebackenes Holzofenbrot und würzige Käsesorten warteten einladend an der langen Theke Hinzu kamen unterschiedliche Marmeladen-Sorten. Frische Forellen vom "Wühre-Bach" wurden ebenso angeboten, wie Müsli, frisches Obst und diverse selbst gepresste Säfte. Wer Süßes bevorzugte, der konnte unter mehreren Kuchensorten wählen.

Reichlich Abwechslung fand sich auf beiden Höfen für die kleinen Besucher. Schließlich hat er mit seinen Tieren allerhand zu bieten. Denn so ein Bauernhof kann ein wahres Erlebnis-Paradies sein, vor allem für Kinder. Und so gehörte zum unterhaltsamen Programm neben dem "Kinder-Schminken" auch ein lehrreiches "Quiz über den Bauerhof" . Preise winkten auch denjenigen Quiz-Teilnehmern, die das Gewicht einer Heuballen richtig schätzten. Für Gregor Messmann, den Organisator dieser Aktion, stand abschließend fest; "Das Ganze hat sich wirklich gelohnt" .

9.8.2006, Badische Zeitung

  

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