Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Horben am Westhang des Schauinslands
   

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Blick vom Buckhof nach Norden auf Horben und Bohrer (rechts) mit der Talstation der  Schauinslandbahn Blick von Münzenried nach Norden auf Horben am 23.12.2008 Blick vom Hohbühl am 23.12.2008 nach Norden auf Horben und weiter ins neblige Freiburg
Blick von Münzenried nach Norden auf Horben am 17.1.2005
 
Blick von Münzenried nach Norden auf Horben am 23.12.2008
 
Blick vom Hohbühl am 23.12.2008 nach Norden auf Horben und weiter ins neblige Freiburg 

 

Horben, Bohrer, Eduardshöhe, Hörnle, Katzental, Langackern, Münzenried

Belletprojekt mit Fabienne Behringer

Haben Sie auch in Horben gezielte Pläne für eine Einstudierung?
Beringer: Hier kam mir sofort das Ballett "La fille mal gardée (das schlecht behütete Mädchen)" in den Sinn, ein 1789 in Bordeaux uraufgeführter Klassiker, der inspiriert wurde von der malerischen Darstellung einer ländlichen Szene: Eine Mutter schilt ihre Tochter, umgeben von Heuballen und mit Blick aus der Scheune in den Hof eines bäuerlichen Anwesens. Mir schwebt vor, das Stück irgendwann in einer oder mehreren Scheunen in Horben und Umgebung aufzuführen, aber bis dahin ist es noch weit. Es ist jedenfalls immer gut und anregend, ein Ziel vor Augen zu haben. Aber zunächst einmal geht es mir darum, Mädchen und natürlich auch Buben in ihrer Entwicklung zu begleiten. Auf jeden Fall gibt es hier sehr begabte Kinder. Ballett ist eine sehr ergonomische und natürliche Art, klassische Musik zu genießen, ergänzt durch Atemübungen. Die Sprache des Balletts ist Französisch, als gebürtige Elsässerin meine zweite Muttersprache, und so lernen die Kinder ganz nebenbei auch noch ein wenig die Sprache des Nachbarlandes.
BZ: An welchen Personenkreis haben Sie bei Ihrem Projekt gedacht?
Beringer: Die Mitwirkung von Ballettschulen in Freiburg und Umgebung ist erwünscht, ebenso wie die von Kindern aus den Nachbarorten wie Merzhausen, Au, Wittnau und Günterstal; natürlich sind auch die Kinder von Feriengästen herzlich willkommen. Dankenswerterweise wurde uns der große Raum im Horbener Gemeindehaus zur Verfügung gestellt, der eine schöne Atmosphäre hat und jetzt noch groß genug ist. Wie es dann weitergeht, wird man sehen.
Alles von Anne Freyer vom 4.7.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/horben/es-ist-anregend-ein-ziel-zu-haben

Fabienne Beringer, Jockelehof, Horben, Unterhaldenweg 1a, beringer.secr@yahoo.com.
oder katholisches Gemeindehaus Horben, hier Unterricht und Anmeldung Dienstag und Donnerstag 17 bis 18.30 Uhr, Mittwoch 16 bis 17.30 Uhr, Samstag 11 bis 13 Uhr

 

Die Bebauung des Heubuck ist umstritten - Bürgerinitiative

In Horben gibt es Diskussionen um die Zukunft des Heubuck. Die vom Gemeinderat einstimmig beschlossene Überbauung des Heubuck mit Einzel- und Doppelhäusern hat bei Teilen der Bevölkerung eine Welle des Protestes ausgelöst.

Renate Rees, Josef und Elisabeth Amann (v.l.n.r.) von der Bürgerinitiative vor dem umstrittenen Bauerwartungsland. |
Foto: Andreas Peikert

In einem offenen Brief an Gemeinderat und Bürgermeister fordert eine vor wenigen Wochen gegründete "Bürgerinitiative gegen die Bebauung am Heubuck" das Vorhaben nicht zu realisieren. Sollte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag, 21. Juli (Beginn um 19.30 Uhr im Rathaus), dazu nicht bereit sein, erwägt die Interessengruppe, das Baugebiet durch ein Normenkontrollverfahren beim Verwaltungsgericht kippen zu lassen. Die Bürgerinitiative begründet ihre Ablehnung in einem Schreiben an Bürgermeister Markus Riesterer mit "erheblichen rechtlichen, umweltpolitischen, planerischen und Sicherheitsbedenken". So wird befürchtet, dass der Charakter von Horben durch eine für den Ort nicht typische massive dreireihige Bebauung von insgesamt 30 Häusern mit Firsthöhen von bis zu zehn Metern nachhaltig beeinträchtigt wird. Der Wert anliegender Häuser würde erheblich sinken und Bewohner wären gezwungen, wegen der neuen Häuser eine erhebliche Einschränkung ihrer bisherigen Sichtverhältnisse hinnehmen zu müssen. "Für Anwohner aber auch Touristen verschwindet das wunderschöne und beeindruckende Sichtfenster zum "Frauenhemd", - einem Höhenzug oberhalb von Horben", so eine Passage aus der Stellungnahme zur öffentlichen Auslegung des Bebauungsplanes. Die Bürgerinitiative wirft den Verantwortlichen im Rathaus vor, eine Untersuchung des zu erwartenden zusätzlichen Verkehrsaufkommens sowie der Einflüsse auf die örtliche Wasserversorgung sowie den Umwelt- und Naturschutz durch unabhängige Fachleute versäumt zu haben. "Umweltbundesamt, Regierungspräsidium und andere Institutionen appellieren an die Gemeinden, dem täglichen Flächenfraß zu begegnen und Baulücken zu schließen. Das wird in Horben konterkariert. Ein Architektenwettbewerb für diesen hoch sensiblen Standort wäre angemessen gewesen", ärgert sich Josef Amann, für den die vom Freiburger Büro Fahle vorgeschlagenen dreireihigen Häuserzeilen einen massiven nicht wieder gut zu machenden Eingriff in die vorhandene Struktur des Ortes darstellen. "Städtebaulich ist das eine Katastrophe und eine nicht mehr wieder gut zu machende Bausünde. Eine solche massive Bebauung passt absolut nicht hierher", meint auch BI-Sprecherin Renate Rees, die nach eigenen Angaben innerhalb weniger Tage 111 Unterstützerunterschriften für einen Planungsstopp am Heubuck sammelte. "Für die Filetstücke sind Quadratmeterpreise von 1000 Euro im Gespräch. Weil das für viele Interessenten zu teuer ist, sind sie abgesprungen", meint Elisabeth Amann, die grundsätzlich in Frage stellt, ob überhaupt genügend ortsansässige junge Familien als künftige Bauherren gefunden werden. Verärgert reagieren die Initiatoren der Bürgerinitiative, dass die unmittelbar betroffenen 150 Anwohner im Vorfeld der gemeinderätlichen Entscheidungen nicht durch eine Informationsveranstaltung über Einzelheiten in Kenntnis gesetzt wurden. "Auch während der Gemeinderatssitzung vor wenigen Wochen gab es weder ein Modell noch eine sonst mittlerweile überall übliche Power-Point-Präsentation", bemängelte Josef Amann.
Zuversichtlich sind die Heubuckler, das mittlerweile umstrittene Projekt direkt vor ihrer Haustüre noch in letzter Sekunde kippen zu können. "Wir wollen mit dieser Aktion keinen Unfrieden stiften. Aber der Bürgermeister und die Gemeinderäte müssen sich für die Interessen der Bevölkerung einsetzen. Sie wurden nicht gewählt, eine Sache einfach durchziehen", betont Amann, der davon ausgeht, dass der Tagesordnungspunkt "Bebauungsplan und örtliche Bauvorschriften Heubuck" in der Ratssitzung am kommenden Dienstag abgesetzt wird. Sollte dies nicht geschehen, zieht die Bürgerinitiative als letzte Möglichkeit eine private Normenkontrollklage gegen den Bebauungsplan ins Kalkül. Kein Verständnis bringt Bürgermeister Markus Riesterer dem Anliegen der Heubuckler gegen die einstimmig gefasste Entscheidung des Gemeinderates entgegen. "Mit der Unterschriftenaktion werden ausschließlich eigene Interessen verfolgt. Die wichtigen Belange der Gemeinde werden außer Acht gelassen", so der Rathauschef. Sollte es der Bürgerinitiative tatsächlich gelingen, das Bauvorhaben mittels Richterspruch zu Fall zu bringen, sieht er die weitere Entwicklung und letztlich die Existenz der bisher eigenständigen Gemeinde in Gefahr.
Andreas Peikert, 18.7.2009

Bollschweil, Kohlerhof, Sonnhalde, Eduardshöhe, Horben

Manfred Metzger, Wanderwart der Ortsgruppe "Freiburg-Hohbühl", läuft von Bollschweil nach Horben

Manfred Metzger ist in allen bergigen und hügeligen Regionen in Deutschland schon gewandert. Auch kennt er sich in den Alpen, in den Pyrenäen, in den Vogesen und sogar in weit entfernt liegenden Gebirgen wie den Karpaten ziemlich gut aus. Eine seiner Lieblingstouren liegt jedoch vor der Haustür. Sie führt von Bollschweil über den Kohlerhof, die Sonnhalde und die Eduardshöhe nach Horben.

"Ich gehe diese Wanderung jedes Jahr und kenne die Landschaft dort bei allen Jahreszeiten. Besonders begeistert mich die Aussicht auf Freiburg auf der Strecke von der Eduardshöhe nach Horben hinab" , sagt der 65-Jährige. Von der Ortsmitte Bollschweils aus geht es den Leimbach weg hinauf durch den Wald zu den Kohlerhöfen, wo eine Einkehr möglich ist. Auf den letzten beiden Kilometern eröffnet sich ein wunderschöner Ausblick auf St. Ulrich, wo das Wanderheim der Ortsgruppe, das Berglusthaus, steht. Wer will, kann bei den Kohlerhöfen über den Heuweg direkt in nördlicher Richtung dem Kaltwasserhof zuwandern. Manfred Metzger wählt meist einen Abstecher zum Sonnhaldeberg. Der Weg hinauf stellt die Gemarkungsgrenze zwischen Münstertal und Ehrenstetten dar, durch den Wind nach Süden geneigte, über hundert Jahre alte Buchen prägen sich einem ein. Ein Grenzstein markiert den höchsten Punkt auf 857 Meter über dem Meeresspiegel. An dieser Stelle lädt ein Rastplatz zum Halt vor dem Abstieg ein. Wer noch nicht genug hat von der schönen Aussicht in die Breisgauer Bucht und ins Münstertal sollte dem Gießhübel zustreben, wo ebenfalls ein Gasthaus einlädt. Möglich ist aber auch, von der Sonnhalde wieder auf den Heuweg hinabzusteigen. Vom Kaltwasserhof aus bietet sich ein Abstecher zum Berglusthaus an, wo an Wochenenden und Feiertagen bewirtet wird, die nächste Einkehrmöglichkeit ist das Eiscafé des Eckhofes. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum Horbener Rathaus.
Manfred Metzger und seine Frau Astrid gehören der Ortsgruppe "Freiburg-Hohbühl" seit 1972 an. Vorsitzender ist er seit 2000, davor war er viele Jahre lang stellvertretender Vorsitzender und Naturschutzwart. Die Ortsgruppe leistet im Wechsel mit Engagierten aus anderen Gruppen Streifendienst in den Naturschutzgebieten am Schönberg. Seit 25 Jahren ist Metzger auch Hausverwalter des Berglusthauses in St.Ulrich. Die Aufgaben des Wanderwarts hat er vor zwei Jahren übernommen, nachdem Wanderwartin Hildegard Buchholz das Amt abgegeben hatte. Er sammelt die Vorschläge der Vereinsmitglieder und erstellt zusammen mit den 15 Wanderführerinnen und -führern aus der Ortsgruppe das Jahresprogramm. Selbst leitet Manfred Metzger ebenfalls Touren oder Reisen. In diesem Jahr etwa geht es unter seiner Führung eine Woche lang in die Sächsische Schweiz. Das Programm der Ortsgruppe "Freiburg-Hohbühl" bietet einige Besonderheiten; wegen der Partnerschaft mit der Compagnie Belfort-Loisirs (CBL) gibt es zahlreiche Ausflüge und Touren in Frankreich. Über die Teilnahme wird genau Buch geführt. Und auch daraus ergibt sich eine Aufgabe für den Wanderwart. Manfred Metzger wertet die Listen aus, die jeder Wanderführer am Ende einer Tour ausfüllt. Deshalb weiß er, dass die Angebote der Ortsgruppe im Jahr 2006 exakt 176 Mitglieder, 118 Gäste und 18 Mitglieder anderer SV-Ortsgruppen angesprochen hatten. Manfred Metzger war schon immer gern gewandert. Ein Verwandter hatte ihn und seine Frau vor fast 40 Jahren zum ersten Mal auf das Berglusthaus mitgenommen. Dort hat es den beiden so gut gefallen, dass sie bald selbst Mitglieder wurden. Die beiden wandern jedes Wochenende, oft haben sie einen oder mehrere ihrer sechs Enkel dabei. Zudem wandert Manfred Metzger jeden Dienstag mit einer Gruppe von Männern aus Hochdorf, wo er selbst geboren und aufgewachsen ist und mit seiner Familie auch lebt.

Bollschweil ist von Freiburg oder von Bad Krozingen aus mit der SBG-Buslinie 7208 zu erreichen. Von Horben aus kann man mit der VAG-Linie 21 nach Freiburg-Günterstal und von mit der Straßenbahnlinie 2 zum Freiburger Hauptbahnhof gelangen. Die Tour lässt sich in gut vier Stunden bewältigen und erstreckt sich über eine Länge von 15 Kilometern, wobei man fast nur auf bequemen Forstwegen unterwegs ist. Einzig der Aufstieg zum Sonnhaldenberg ist steil. Wer dort hinauf abschweift läuft einen Kilometer länger.
Silvia Faller , 8.8.2007

 

Hortense von Gelmini - auf der Suche nach „Freiheit durch Wahrheit“

Die Musikerin, Dirigentin, Philosophin, Dichterin, Malerin und Architektin Hortense von Gelmini wird 60 - Neues Buch würdigt Leben und Werk

Kirchzarten/Horben (glü.) Sie ist auf der Suche nach „Libertas per Veritatem“, nach „Freiheit durch Wahrheit“. Sie ist auf der Suche nach Heiligkeit. Immer und überall sucht sie das Licht, das Leuchtende. Da, wo sie in ihren Bildern das Göttliche meint, wird es hell, gelb, orange, rot, golden. Hortense von Gelmini, das „Wunderkind“ vom Hofgut an der alten B 31 in Kirchzarten, wird 60. Die Musikerin, Dirigentin, Philosophin, Dichterin, Malerin und Architektin blickt auf ein aufregendes, von einer grenzenlosen Hoffnung und Liebe, mit einem unerschütterlichen Glauben gestärkten Leben zurück. Die ihr zur Ehre und ihrem Werk zur Erhaltung 1994 geschaffene Stiftung „Libertas per Veritatem“ hat zum Geburtstag ein Buch heraus gebracht: „Hortense von Gelmini - Leben und Werk - Die Kunst Gott zu loben“. Wenn sie auch mit ihrer Art der Kunst und sicher auch mit ihrer Art der Interpretation nicht von allen in der Kirche geliebt wird, hat es sich dennoch der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch nicht nehmen lassen, das „Geleit“ im neuen Buch zu schreiben. „Frau von Gelmini bricht immer wieder bewusst die materialistische Oberfläche des modernen Lebens auf“, so das Freiburger Kirchenoberhaupt, „um tiefer zu schauen, um zu zeigen, dass die Welt mehr ist als Naturwissenschaft und Technik, und um so eine Brücke zu schlagen zum Transzendenten, einen Weg zu bahnen zu Gott, der ihr die vielfältigen Fertigkeiten, Talente und Begabungen in die Wiege gelegt hat.“
Hortense von Gelmini von Kreutzhof, so der komplette Name, kam 1947 in Bozen/Südtirol zur Welt. Ihre Familie wurde 1951 angesichts der politischen Lage in Südtirol nach Deutschland verschlagen und fand in Kirchzarten eine neue Heimat. Sie war ein musikalisches Frühtalent, schrieb als Kind Klavierkompositionen und wurde bereits mit 14 Jahren an der Staatlichen Musikhochschule in Freiburg vollimmatrikuliert. Ihr Studium war allumfassend: Dirigieren, Komposition, Klavier Meisterklasse, Cello, Trompete und Klarinette. „Ich war wie besessen, das Klavier zu erobern.“ Doch neben dem Musikstudium befasste sie sich intensiv mit katholischer Theologie und Philosophie. Die ersten Schriften entstanden. „Ich machte mich ganz allein und intensiv auf die Spurensuche der Verstandesdinge“, erinnert sie sich.

Gerhard Lück, 5.4.2007, www.dreisamtaeler.de

Franz Zimmermann arbeitet Horbens Geschichte auf

Von 1945 bis 1989 war Franz Zimmermann Ratsschreiber in Horben. Seit Jahren ist der "Hansefranz" , wie er im Ort genannt wird, damit beschäftigt, Teile der Historie von Horben anhand alter Schriftstücke und persönlicher Erinnerungen aufzuarbeiten und auf den neuesten Stand zu bringen. So kümmert er sich unter anderem auch um die Deutung umgangssprachlicher Bezeichnungen aus seiner Heimatgemeinde.


Ein Beispiel: Nur einen Steinwurf von der katholischen Kirche entfernt liegt der "Waibelhof" , ein großes landwirtschaftliches Anwesen mit — wie der Hobbyhistoriker herausgefunden hat — interessanter und für Horben bedeutsamer Geschichte. Die Bezeichnung "Waibel" ist heute noch in der Schweiz gebräuchlich und bedeutet Ortspolizist. Deshalb spricht nach Auffassung von Zimmermann vieles dafür, dass ein früherer Eigentümer des Hofes auch als "Waibel" im Dorf tätig war. Nachforschungen ergaben, dass zwischen dem dominanten Kirchengebäude und der Hofstelle ein kleines unscheinbares Häuschen stand, das bis ins Jahr 1850 von der Ortspolizei als Arrestzelle, später als Wachlokal des Nachtwächters und zuletzt sogar als Rathaus und damit Arbeitsstätte für Bürgermeister und Ratsschreiber genutzt wurde. Da sich aber die Substanz des Gebäudes ständig verschlechterte, nahm der damalige Bürgermeister die meisten Akten und das Archiv der Gemeinde mit zu sich nach Hause auf den "Christeshof" . Eine verheerende Entscheidung, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte. Bei einem Brand am 26. August 1855 fielen fast alle wichtigen Unterlagen und historischen Dokumente den Flammen zum Opfer. 1921 wurde das ehemalige Rathaus wegen drohender Einsturzgefahr abgerissen.

Ausgiebig widmet sich der 85-jährige Franz Zimmermann den historischen Straßen- und Wegeverbindungen von und nach Horben. So stellte sich heraus, dass seit 1890 eine Verkehrsverbindung zwischen dem Bohrertal ins bedeutend höher gelegene Horben mit seinen verstreut gelegenen Ortsteilen und Höfen existiert. Davor war der "Bohrer" ausschließlich von Günterstal her zu erreichen. Die Namensbezeichnung "Bohrer" stammt aus einer Zeit, in der dort Handwerker tätig waren, die als "Bohrer" hölzerne Wasserleitungen, so genannte Deichele, herstellten. Eine direkte Verbindung zu Langackern gab es nur über simple Trampelpfade sowie den so genannten "Heuweg" , der steil emporstieg und den Landwirten als ein mühsamer und nur mit vierspännigem Ochsengespann zu bewältigender Transportweg diente. Im Zuge der Erschließung Horbens durch den Bau der Straße 1890 wurde auch die heutige Serpentinenverbindung auf den Schauinsland als anfangs einfacher Holzabfuhrweg in den bewaldeten Bergrücken geschlagen.

Durch die Lektüre in altdeutscher Schrift verfasster Manuskripte sowie persönlichen Recherchen gelang es Franz Zimmermann, umfangreiche Aufstellungen zur Abstammung einer großen Anzahl der Horbener Familien anzufertigen. So bringt das Familienbuch der Gemeinde Horben ans Tageslicht, dass Karl Rahner, einer der einflussreichsten deutschen Theologen des 20. Jahrhunderts, seine Wurzeln in Horben hat. Der damals in Horben als Lehrer, Organist und Ratsschreiber tätige Leopold Rahner war der Großvater des 1984 verstorbenen Theologen. Nach der Vernichtung sämtlicher Archivunterlagen durch den Brand auf dem Christeshof wälzte Rahner bis in 17. Jahrhundert zurückreichende Kirchenbücher, um die Familiengeschichten der damals knapp 400 Seelen zählenden Gemeinde rekonstruieren zu können. "Bis 1970 war das Rathaus von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Um mit der Dienstzeit dem tagsüber auf dem Feld arbeitenden Landwirten entgegenzukommen" , erinnert sich Franz Zimmermann, der während seinen 44 Jahren als alleiniger Ratsschreiber die Amtszeit von vier Bürgermeistern erlebt hat. "Urlaub gab es damals so gut wie nie" , so Zimmermann rückblickend.

Interessiert verfolgt er auch noch heute das aktuelle Geschehen in der lebhaften Kommunalpolitik seiner Heimatgemeinde. Allerdings nur noch aus der Tageszeitung. "Gemeinderatssitzungen habe ich genug erlebt" , so Zimmermann lächelnd. Beim Ordnen, Sichten und Katalogisieren wird der ehemalige Ratsschreiber durch einen mittlerweile ebenfalls pensionieren Horbener unterstützt, der sich auch um eine computergestützte Erhaltung der aufgearbeiteten Daten und Fakten kümmert.

Andreas Peikert, 28.11.2006, Badische Zeitung

 

 

 

Wehren aus Horben, Bollschweil und St. Ulrich üben am Eckhof

So täuschend echt war der Brand in Szene gesetzt worden, dass Zuschauer lange der Meinung waren: "Der Eckhof brennt." Dem war glücklicherweise aber nicht so, der Fall könnte aber jederzeit eintreten. Was dann zu tun ist, demonstrierten die vereinigten Feuerwehren aus Horben, Bollschweil und St. Ulrich eindrucksvoll bei ihrer diesjährigen Herbstübung.

Vor eine ganz andere Situation als in der Ebene sehen sich die Feuerwehren bei einem Anwesen wie dem "Eckhof" oberhalb von Horben — in 830 Meter Höhe — gestellt: Wie viele andere schöne alte Schwarzwaldhöfe liegt er malerisch, mit Blick auf Täler und Höhen und weit in die Rheinebene, aber relativ unzugänglich an einem steilen Hang. Die Zugänge — enge Sträßchen und landwirtschaftliche Wege — sind schmal, kurvig und steil, und nicht immer ist das Wetter so freundlich wie am Übungstag. Wenn Schnee und Eis liegen und der Alarm womöglich nachts ausgelöst wird, müssen die Wehren genau wissen, wo es langgeht — wenn sie überhaupt durchkommen. Am Samstag brauchten die Horbener nicht länger als dreieinhalb Minuten bis zum Eckhof. Die Bollschweiler und St. Ulricher Wehrmänner — zur großen Zufriedenheit von Übungsleiter Hans-Peter Amann, Kommandant von Horben — nicht viel länger. Bei seiner Abschlusskritik führte er den Männern in Orange vor Augen, was alles im Ernstfall passieren kann: die Kommunikation klappt nicht, es gibt Missverständnisse mit der Zentrale in Freiburg, über die jeder Alarm läuft, nicht alle Feuerwehrleute sind zu erreichen, das Gehöft kann witterungsbedingt nicht angefahren werden, die Brandsituation ist unklar. Trotzdem ist schnelles und wirkungsvolles Handeln geboten, um den Schaden abzuwenden oder wenigstens möglichst gering zu halten. Da sei eine gute Zusammenarbeit der benachbarten Wehren das A und O.

"Gott sei Dank ist der Hof bisher von Feuer verschont geblieben" , weiß Wolfgang Rees, Eigentümer des weitläufigen Anwesens, das 1772 erbaut und seit 1783 im Besitz der Familie ist. Aber natürlich lebe man stets in der Furcht, dass ein Feuer ausbrechen könnte. Zusammen mit Sohn Andreas beobachtete er aufmerksam das Geschehen. Beide waren beeindruckt von dem effektiven und schnellen Zusammenwirken der drei Wehren und dankten ihnen auch für die Hilfe, die sie schon in der Vergangenheit immer wieder erfahren durften, etwa wenn es um das Wegräumen von Bäumen von Straßen und Wegen nach Stürmen ging. Der Eckhof ist ein typischer Schwarzwaldhof, das heißt, Wohnung, Ferienwohnung, Stall und Futterlager befinden sich unter einem Dach mit der gewaltigen Fläche von 1400 Quadratmetern. Das ist zwar schön und soll sich laut Denkmal- und Landschaftsschutz nicht ändern, aber auch problematisch, so die Besitzer. Denn die Tiere — jeweils 40 Stück Milch- und Jungvieh, dazu Schafe und Ziegen — müssten im Ernstfall alle durch einen einzigen Ausgang evakuiert werden. Die Übung ging unter anderem von dieser Annahme aus, außerdem galt es einen Feriengast zu retten, der sich noch im Haus befand. Alles klappte zur vollen Zufriedenheit der Beteiligten, nicht zuletzt dank des glücklichen Umstands, dass der Hof mit Haupthaus und zwei Nebengebäuden über relativ viel Wasser verfügt. Das kommt zum einen aus einem zentral gelegenen Hydranten, wie ihn nicht jedes Gehöft besitzt, zum anderen aus dem 200 Meter entfernten Löschteich. Hier kamen denn auch die neuen, 10 000 Euro teuren Pumpen zum Einsatz, über die sowohl die St. Ulricher wie die Horbener Wehr verfügen. Darüber hinaus hatten sie Löschfahrzeuge mit Tanks mitgebracht.

Im Namen der Gemeinde Horben beglückwünschte Gemeinderatsmitglied Bernd Martin die Wehren aus Horben, Bollschweil und St. Ulrich zu ihrer Effektivität. Er erinnerte aber auch daran, dass andere nicht über eine so gute Ausstattung verfügen, etwa das mit Horben partnerschaftlich verbundene Ruciane-Nida in der polnischen Wojwodschaft Karwica, wo man dankbar wäre für ein weiteres ausrangiertes Feuerwehrfahrzeug ähnlich dem, das Pfaffenweiler zur Verfügung stellte und das jetzt das modernste dort ist.
Anne Freyer , 8.11.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

 

Im Wald beim Reeslehof mit der Kutsche unterwegs - Probleme

Die Federung macht aus einem Wagen eine Kutsche. Johann Wolfgang von Goethe reiste mit einem solchen Gefährt im 18. Jahrhundert nach Italien, hundert Jahre später hat Gottlieb Daimler das erste Automobil aus einer Kutsche gebaut, heute lassen sich allenfalls noch frisch Getraute, Touristen und an Festtagen Fürsten oder Monarchen kutschieren. Heinrich Lebtig aus Horben spannt jedoch seine Schwarzwälder Füchse täglich vor die Kutsche.

Für ihn und seine Frau Cornelia Lebtig ist die Kutsche ein Sportgerät. In drei Kategorien treten sie bei Turnieren an und zählen zu den Besten in der Region. Abgesehen davon bilden sie die Fohlen ihrer Zuchtstuten am Gespann aus. Denn nur derart qualifiziert finden Schwarzwälder Füchse Abnehmer. Aus der ganzen Bundesrepublik und darüber hinaus kommen die Interessenten für die gutmütigen und geschulten Kaltblüter aus der Zucht der Lebtigs. Heinrich Lebtig trainiert mit seinen beiden Turnierpferden jeden Tag. Von seinem Hof aus bieten sich zwei Touren an: Über die Luisenhöhe in den Freiburger Wald am Lorettoberg oder durch seinen eigenen Wald in den Auer Forst, was Heinrich Lebtig insbesondere mit sehr jungen, unerfahrenen Pferden bevorzugt, weil er dann keine Straße passieren muss, wo er Autos begegnen könnte. Im Wald Kutsche zu fahren ist jedoch nicht erlaubt, das baden-württembergische Landeswaldgesetz sieht darin eine mit Bußgeld zu bestrafende Ordnungswidrigkeit. Denn “die Lebensgemeinschaft Wald und die Bewirtschaftung des Waldes dürfen nicht gestört werden. Auf die Walderholung sowie die Nutzungsrechte anderer am Wald ist gegenseitig Rücksicht zu nehmen”, so das Gesetz.
“Es gibt kein allgemeines Recht im Wald zu fahren” , erklärt Frank Siebenbürger von der Forstbehörde im Landratsamt. Wer Waldwege regelmäßig befahren will, sei es mit dem Auto, einem Motorrad oder einer Kutsche muss eine behördliche Erlaubnis einholen. Die Forstbehörden aber können laut Landeswaldgesetz einem solchen Antrag nur dann entsprechen, wenn auch der Waldbesitzer zustimmt. “Dabei werden die Routen und möglichst auch die Fahrtzeiten vereinbart, um Gefahren durch die Waldarbeit und Störungen der Jagd oder auch naturschutzrechtliche Konflikte zu vermeiden” , sagt Siebenbürger. Äußerst selten beschäftige er sich mit solchen Anträgen. Lebtigs Antrag sei der einzige, der dem Landratsamt derzeit vorliege. “Ich denke, die Leute einigen sich meist vor Ort” , sagt er. Heinrich Lebtigs Antrag kollidiert mit den Interessen der Jagdpächter der Gemeinde Au. Sie sehen den Jagdbetrieb gestört, insbesondere durch Fahrten in den frühen Morgenstunden und späten Abendstunden und am Wochenende und wollen den Kutschenfahrten nicht mehr zustimmen. “Wir jagen nicht zum Spaß, sondern weil wir eine Aufgabe erfüllen. Insbesondere sind wir herausgefordert, die zunehmende Population von Schwarzwild zu begrenzen” , sagt Jagdpächter Dieter Bauer. Weil Heinrich Lebtig sich nicht an mündliche Vereinbarungen gehalten habe, werden die Jäger und damit auch die Gemeinde Au, was Bürgermeister Jörg Kindel bestätigt, nun auch seinen Antrag ans Landratsamt nicht unterstützen. Lebtig räumt ein, dass er Fehler gemacht habe, sieht sich jedoch nun in einer Zwangslage: “Ich muss meine Pferde jeden Tag bewegen.” Eine Entscheidung über den Antrag steht noch aus.

Badische Zeitung Freiburg
Alles von Silvia Faller vom 12.6.2006 auf www.badische-zeitung.de
lesen

 

Kohlenmeiler am Bohrer von Förster Schell geöffnet

Ordentlich Kohle haben Revierförster Philipp Schell und seine Auszubildenden am Bohrerweier gemacht. Dort, zwischen Güntertal und dem Horbener Ortsteil Bohrer gelegen, hatten sie vor zehn Tagen einen Kohlenmeiler gebaut und angezündet (BZ berichtete). Der so genannte Schwelbrand hat das Holz in Kohle verwandelt. Vor den Augen vieler Menschen hat Schell beim Köhlerfest am Sonntag den Meiler geöffnet, und siehe da: schwarzes Gold kam hervor, das noch heiß war.
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 “Kohle” gibt's beim Forstamt in Fünf-Kilo-Säcken für 6 Euro
Alles von Marcus Surges vom 23.5.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Michael Kenk aus Horben - Holzskulpturen mit Motorsäge

Im Wald zwischen Zimmerthaisenhof und Schletterlehof am 20.3.2006 Im Wald zwischen Zimmerthaisenhof und Schletterlehof am 20.3.2006

„Einfache Holzbänke und -tische zuzusägen, das wurde mir mit der Zeit zu langweilig. Deshalb begann ich in der Garage mit den unterschiedlichsten heimischen Holzarten zu experimentieren“, erzählt der 48-jährige Horbener. Und die Resultate seiner Experimente „im stillen Kämmerlein“ können sich sehen lassen: Mittlerweile ziert ein kleiner Zoo einen Teil des heimischen Vorgartens: Neben der schläfrigen Eule, die fast unbemerkt auf einem Ast sitzt, gesellen sich unter anderem eine Schildkröte, eine Weinbergschnecke, ein Fischreiher, ein Mäusebussard und verschiedene Geierarten zu dem ganz besonderen Horbener Kleintierzoo. ....
Als Überraschung für Naturliebhaber hat Michael Kenk einige seiner Skulpturen auf den Bergsattel zwischen Geiersnest, St. Ulrich und Horben-Münzenried verpflanzt: Ganz in der Nähe der Gaststätte „Gerstenhalmstüble“ lauern Geier, Adler und Bussard auf Beute. Quasi als Kenks „Dauerleihgabe an die Natur“. Als Blickfang für die zahlreichen Wochenendtouristen, die von dort aus bei guter Wetterlage bis ins Elsass blicken können. Und dort über die Herkunft der Holzskulpturen rätseln.
Alles vom 7.6.2005 auf www.bzol.de 

 

Im Februar 2005 so viel Schnee wie seit 1988 nicht

Seit 1988 hat es im Breisgau im Februar nicht mehr so viel geschneit wie zur Zeit. Dies berichtet Werner Brockhaus, der seit vielen Jahren in Horben die Wetterstation betreut. Im Jahr 1988 fielen in zehn Tagen 93 Zentimeter Neuschnee (nicht Gesamthöhe sondern Menge), in den vergangenen zehn Tagen waren es 65 Zentimeter, die zweitgrößte Menge seit 30 Jahren, so Brockhaus. Auffällig sei auch, dass es in zehn Tagen in Horben nur 0,3 Stunden Sonnenschein gegeben hat, die Himmelsbedeckung lag bei 98 Prozent. "Es schneit eigentlich ununterbrochen seit dem 14. Februar." "Normalerweise" scheint um diese Jahreszeit die Sonne an zehn Tagen rund 30 Stunden. Das winterliche Wetter, so prophezeit Werner Brockhaus, wird bis in den März anhalten, allerdings ist ab heute mit einem Nachlassen des Schneefalls zu rechnen.
BZ vom 24.2.2005

  


Gaststätte Raben in Horben wird wiedereröffnet

Blick nach Süden über den Hof des Gasthauses Raben in Horben am 10.6.2005 abends
Blick nach Süden über den Hof des Gasthauses Raben in Horben am 10.6.2005 abends - Brunnenumrandung aus Frankreich In der alten neuen Scheune
 
 
Zwischen den Deckenbalken: Lehm
 
 
Blick vom Katzentalweg nach Nordosten auf Waibelhof, Horben-Kirche, Raben und Ignazhof (von links) am 3.5.2006    
Blick vom Katzentalweg nach Nordosten auf Waibelhof, Horben-Kirche, Raben und Ignazhof (von links) am 3.5.2006    

Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wird Anfang kommenden Jahres der "Raben", eine der ältesten Gaststätten und Beherbergungsbetriebe der Region, wiedereröffnet. Ein Freiburger Arzt, der den "Raben" samt dazugehörendem Grundstück vor drei Jahren von einer Erbengemeinschaft ersteigerte, hat dafür gesorgt, dass das denkmalgeschützte Anwesen in wesentlichen Teilen erhalten werden konnte.

Erkundigt man sich bei Hans Berthold, dem 72-Jährigen Eigentümer des "Raben", nach dessen Beweggründen für den Erwerb des 4000-Quadratmeter-Anwesens samt Nebengebäuden und reichlich Platz für eine Gartenwirtschaft unter der Schatten spendenden Linde, dann gerät er ins Schwärmen: "Es sind die Erinnerungen an meine Freiburger Jugendzeit und Studienzeit. Und vor allem die tiefe Zuneigung zu einer einzigartigen erhaltenswerten Kulturlandschaft hier im Südschwarzwald. Solche Plätze können nicht mehr neu geschaffen werden."
......
Steffen Disch (32) wird als Kenner der Umgebung zukünftig als Pächter und Koch für eine Wiederbelebung der Gastlichkeit im "Raben" sorgen: Er hat im Freiburger Colombihotel bei dem über die Grenzen der Breisgaumetropole hinaus bekannten Küchenchef Alfred Klink gelernt. Auch Freunde von Gartenlokalen werden im Sommer in Horbens "Raben" auf ihre Kosten kommen: Rings um den freigelegten Ziehbrunnen mit Blick auf das Hexental, Katzental und das "Frauenhemd" werden Tische und Bänke zum Essen und Trinken unter freiem Himmel einladen. Handwerker sorgen derzeit auf allen Stockwerken für den "letzten Schliff" im "Raben", der im Jahr 1604 erstmals in Kirchenbüchern erwähnten ältestens Gaststätte Horbens. Geht es nach dem Willen des neuen Eigentümers, werden im Januar die ersten Gäste wieder ihr Bier im "Raben" trinken können.
BZ vom 19.1.2005

  

 

Waldwichtel von Albert Schultis aus Horben

Der Wald mit seinen Beeren, dem weichen Moos, Tannenzapfen und verschrumpelten Wurzeln hat ihn schon seit frühester Kindheit fasziniert. Heute sind diese Früchte und Pflanzen Ausgangsmaterial für fantasievoll ausstaffierte Zwerge, Puppenwagen und Wichtel sowie Adventsschmuck, die der Horbener Albert Schultis in seiner Werkstatt mit viel Liebe zum Detail anfertigt und auf Weihnachtsmärkten verkauft.

"Im Prinzip liegt's im Wald rum und ist Abfall", erklärt der 53-Jährige Bankangestellte mit einem Schmunzeln, wenn er über die Buchäckerhütchen als Kopfbedeckung, Hagebutten als Kopf, Kieferzapfen als Körper und Nussschalen für die Mini-Kinderwagen seiner Kreationen ins Plaudern gerät. Sie liegen jetzt ausgebreitet zum Trocknen rund um den Kachelofen im Wohnzimmer. "Für die Mooswichtel sind fünf Arbeitsgänge nötig, bis sie mit der mit Moos gezwirbelten Zipfelmütze, dem auf Perlen gemalten und lackierten Kindergesicht fertig sind und verkauft werden können. "Mein größtes technisches Problem bei den Mooswichteln war, einen geeigneten Unterbau aus Holzspan und speziellem Leim für die Zipfelmütze zu konstruieren. So halten die Figuren möglichst lange und lösen sich bei der ersten Berührung nicht gleich in die Bestandteile auf." Albert Schultis, der eigentlich anstelle "Banker" gerne Förster geworden wäre, verkauft auf den Weihnachtsmärkten seine Kunstwerke.

In Merzhausen war er und auch im Dreisamtal war seine unverkäufliche kunstvoll aus Ästen, Wurzelwerk und viel Moos angefertigte Waldlandschaft aufgebaut. Darin stellt er seine Figuren so auf, dass die an seinem Stand vorbeidrängende Laufkundschaft Interesse zeigt und sich angezogen fühlt.
BZ vom 20.12.200


  


Klimastation Horben - im August 2004 wärmer als in Miami

Mit 228,6 Stunden (normal: 130,4 Stunden) wurde im März in Horben ein ungewöhnlicher Sonnenscheinrekord registriert. Das ist mehr, als man in einem durchschnittlichen Juni erwarten kann. Allein vom 13. bis 27. März schien die Sonne 154,8 Stunden. Das sind 92 Prozent der astronomisch möglichen Dauer. Das warme Frühjahr 2003 lag im Trend der vergangenen 15 Jahre: Seit Ende der 80er Jahre war lediglich das Frühjahr 1996 geringfügig zu kalt gewesen. Die mittlere Abweichung von der noch gültigen Normalperiode 1961 bis 1990 beträgt stolze 1,5 Grad Celsius.
Selbst der oft verwendete Ausdruck "Jahrhundertsommer" wird der Einmaligkeit vor allem der Monate Juni und August nicht gerecht. Der letzte derartige Sommer war wohl 1540, von dem in den Chroniken berichtet wird, er sei "unerhört heiß und dürr gewesen, wahrscheinlich war es das heißeste Jahr aller Zeiten und neben 1000 und 1473 auch das dürrste" (Meteorologischer Kalender, Meteorologisches Institut der Freien Universität Berlin, 1996).

In Horben lag das Sommermittel mit 21,7 Grad Celsius (normal: 16,4 Grad Celsius) markant über den bisherigen Rekordwerten der Sommer von 1983 (19,2 Grad Celsius) und 1976 (18,3 Grad Celsius). Vor allem der extreme Temperaturverlauf im Juni und August war mit Abweichungen von je 6,6 Grad Celsius in dieser Kombination so unwahrscheinlich wie ein Hauptgewinn im Lotto. Für die Dekade vom 4. bis 13. August errechnet sich an der Klimastation Horben - wohlgemerkt in 600 Metern über dem Meeresspiegel - ein Mittelwert von 28,4 Grad Celsius. Selbst Miami Beach (August: 28,3 Grad Celsius) kann da nur mühsam mithalten.
Nicht weniger spektakulär waren auch die Sonnenscheinanomalien. Nachdem schon seit Februar von Monat zu Monat erheblich "zu viel" Sonnenschein registriert wurde, steigerte sich dieser Trend noch im Laufe des Sommers, so dass das Jahres-Soll an Sonnenschein (1741 Stunden) bereits am 2. September erfüllt war.

In Horben fielen in Frühjahr und Sommer mit 444,6 Millimetern wesentlich zu geringe Niederschläge (normal: 661,2 Millimeter). Lediglich im Dürrejahr 1976 hatte es eine vergleichbare Sommertrockenheit (426,7 Millimeter) gegeben. Nachdem sich der Supersommer am 29. August ohne Übergang mit herbstlichen Temperaturen verabschiedet hatte, meldete er sich in der Zeit vom 17. bis 22. September mit Maxima von über 25 Grad Celsius noch einmal zurück.

Anfang Oktober ging es dann mit den Temperaturen rapide abwärts. Bereits am 7. Oktober schneite es in den Abendstunden so intensiv, dass sich eine geschlossene Schneedecke von fünf Zentimetern Höhe bildete. Seit 1955, als er nach Horben zog, hat es hier laut Wetter-Experte Werner Brockhaus noch nie eine so frühe Schneeecke gegeben. Bisher war der 17. Oktober 1992 der früheste Termin.
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Ganzen Artikel von Werner Brockhaus vom 14.1.2004 lesen Sie auf www.bzol.de

  

 

Rees-Bauern erhalten Schadensersatz

Bundesgerichtshof entschied gegen das Land: Ausgleich für 20 Monate Abhören und rechtswidrige Untersuchungshaft

KARLSRUHE. Das Land konnte die peinliche Schlappe auch vor dem Bundesgerichtshof (BGH) nicht vermeiden. Gestern entschied der BGH, dass Baden-Württemberg dem Bauern Albert Thomas Rees und seinem Vater Albert Rees Schadenersatz bezahlen muss. Die Familie war 20 Monate lang unzulässig abgehört worden. Rees junior saß außerdem sechs Wochen lang rechtswidrig in Untersuchungshaft.
Hintergrund des Prozesses ist eine rätselhafte Brandserie in Horben bei Freiburg. Von 1992 bis 1995 brannte es zehnmal in dem Schwarzwalddorf, davon fünfmal im Ignazhof der Familie Rees, die bald in Verdacht geriet, selbst das Feuer gelegt zu haben. Der Verdacht konnte später nicht erhärtet werden, eine Anklage gegen Albert Thomas Rees ließ das Landgericht Freiburg 1998 erst gar nicht zur Verhandlung zu.
In der Zwischenzeit hatten die Gerichte auch festgestellt, dass sowohl die Installierung einer Wanze wie auch die Untersuchungshaft rechtswidrig waren. Jetzt ging es nur noch darum, ob das Fehlverhalten bei Polizei und Staatsanwaltschaft so schwerwiegend war, dass das Land Schadensersatz bezahlen muss.
Christian Rath, BZ vom 24.10.2003. Den ganzen Artikel bitte auf www.bzol.de lesen

  

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