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Testo -
Industrie im südlichen Hochschwarzwald
 

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Testo, Messgeräte, Lenzkirch, Kirchzarten, Titisee-Neustadt, ...       

Blick im Schnee nach Südosten in Titisee-Neustadt zum Hochfirst am 3.1.2011 - Testo links, Badeparadies rechts
Blick im Schnee nach Südosten in Titisee-Neustadt zum Hochfirst am 3.1.2011 - Testo links, Badeparadies rechts

 


Testo AG in Lenzkirch

Blick nach Westen zu Testo in Lenzkirch am 10.7.2008

Weltweit agierendes Unternehmens für Messtechnik mit Sitz in Lenzkirch. 1600 Mitarbeiter, davon 700 in Deutschland. Umsatz in 2007 ca 144 Millionen Euro.

"Sieben neue zusätzliche Verkäufer kümmern sich heute um die rund 58.000 Kunden der Testo. Mit Erfolg, denn zu guter Letzt, gelang es den Kundenbetreuern in den sechs Kundencentern Berlin, Hamburg, Essen, Frankfurt, Nürnberg und Reutlingen zusammen mit ihren Kollegen der Zentrale in Lenzkirch, den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gar zu steigern. Ein Sieg gegen den wirtschaftlichen Trend und ein klares Zeichen dafür, dass Rezessionen sich häufig nur in Köpfen der Beteiligten abspielen."

www.testo.de
c/o Simone Keller, Personal und die Ausbildung, Tel 07653 681-8411

Wachstum und Rekorde
Die Testo AG erzielte 2007 einen Gesamtumsatz von 144 Millionen Euro und ein Wachstum im Auftragseingang von 16 Prozent; diese Steigerung auf 91 Millionen Euro übertraf die ehrgeizigen Ziele zu Jahresbeginn. Es ist dies absolut gesehen der größte Zuwachs in der Firmengeschichte. Damit wurden im 50. Jahr zum 50. Mal in Folge Rekordumsätze eingefahren. Den Erfolg schreibt die Testo -Spitze den zahlreichen Neuprodukten und gleichzeitig einem Boom im Heizungsmarkt zu. 2007 zählte zu den herausragenden Jahren in der Firmengeschichte: Mit den Feierlichkeiten zum Firmenjubiläum im September wurde der neue Erweiterungsbau eingeweiht, der Platz für weitere 250 Mitarbeiter bietet. Darüber hinaus wurde der Testo AG eine besondere Auszeichnung zuteil als eines der innovativsten Unternehmen Deutschlands im Wettbewerb "365 Orte im Land der Ideen" . Dazu beigetragen hatten besonders die großen Investitionen in Forschung und Entwicklung (40 neue Mitarbeiter). 2008 sollen die Weltumsätze der Testo AG ein weiteres Mal um rund 15 Prozent und mehr als 20 Millionen Euro steigen. Der Optimismus wird erneut gestützt durch attraktive Neuprodukte. Wachstumsbedingt wird die Zahl der Mitarbeiter in der Region erneut steigen; mehr als 50 neue Stellen wird das Unternehmen 2008 schaffen. Weltweit zählt die Testo AG mehr als 1500 Mitarbeiter.
28.2.2008, Testo AG

   

 

TIS - Testo industrial services in Kirchzarten

Testo industrial services GmbH, Gewerbestraße 3, 79199 Kirchzarten
Burkart Knospe, Wolfgang Hessler, Jürgen Hinn
Tel 07653 681 8000
industrial-services@testo.de, www.testo-industrial-services.de

Das Prüfmittelmanagement System von Testo Industrial Services
www.primasonline.com

Testo-Tochter TIS in Kirchzeiten sucht qualifizierte Mitarbeiter >Dienste1 (26.7.2008)

 

 

Testo in Titisee

Blick nach Norden zum Testo-Neubau in Titisee-Neustadt am 28.10.2010 Blick übers Badeparadies am 2.6.2010 nach Nordosten in Richtung Jostal - hinten links der Neubau von Testo
Blick nach Norden zum Testo-Neubau in Titisee-Neustadt am 28.10.2010 Blick nach Norden zum Testo-Neubau in Titisee-Neustadt am 28.10.2010 Blick übers Badeparadies am 2.6.2010 nach Nordosten in Richtung Jostal - hinten links der Neubau von Testo
Badeparadies am 9.12.2010: Blick zum Neubau von Testo nebenan
Blick nach Norden zu Testo am 9.12.2010
Schneetreiben
Blick nach Norden zu Testo am 9.12.2010
 
Badeparadies am 9.12.2010: Blick zum Neubau von Testo nebenan
Blick nach Norden zu Testo in Titisee am 31.12.2010 - minus 5 Grad Blick nach Süden über das Altenwegsbächle zu Testo am 3.1.2011
Blick nach Norden zu Testo in Titisee am 31.12.2010 - minus 5 Grad Blick nach Süden über das Altenwegsbächle zu Testo am 3.1.2011 Blick nach Osten zu Testo am 3.1.2011
  - weiß in weiß
Blick nach Süden zu Testo in Titisee am 28.4.2011 Löwenzahn gelb in gelb Blick nach Westen zu Testo am 15.6.2011  
Blick nach Süden zu Testo in Titisee am 28.4.2011 Löwenzahn gelb in gelb Blick nach Westen zu Testo am 15.6.2011  

Neubau von Testo in Titisee - gegenüber vom Badeparadies.

 

Testo-Neubau Kirchzarten eingeweiht - 2500 Besucher „Tag der offenen Tür“
 

Kirchzarten (glü.) Die „Testo industrial services“ schreibt als eigenständige Tochter der Lenzkircher Testo AG in Kirchzarten eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Der am vergangenen Wochenende eingeweihte und der Öffentlichkeit vorgestellte Erweiterungsbau im Gewerbegebiet Keltenbuck ist der aktuellste Beweis dafür. Jährliche zweistellige Wachstumsdaten liefern dazu die notwendige wirtschaftliche Basis. Für Testo-IS-Geschäftsführer Jürgen Hinn war es deshalb eine große Freude, zur offiziellen Einweihungsfeier im neuen Bistro neben der Testo-Aufsichtsratsvorsitzenden Anne-Kathrin Deutrich und dem Testo-AG-Vorstandsvorsitzenden Burkhart Knospe sowie weiteren Testo-IS-Verantwortlichen auch Kirchzartens Bürgermeister Andreas Hall, zahlreiche Gemeinderäte, Bauleute und Kunden zu begrüßen. Neidlos musste Burkhart Knospe – die Testo AG ist Bauherrin, überließ aber der Tochter die Baugestaltung – anerkennen, dass der Anbau in Kirchzarten schnell gegangen sei: „Nach uns in Titisee begonnen und vor uns fertig. Dieser Bau ist der Erfolg unserer Mitarbeitenden.“ Möglich sei so etwas, wenn erfolgreich gearbeitet und gewirtschaftet werde. Gerne erinnerte er an die Anfänge und den Aufbau eines eigenen Dienstleistungsunternehmens innerhalb der Testo AG. Was 1999 mit 36 Mitarbeitern in Kirchzarten begann, würde inzwischen von 309 Mitarbeitern in Deutschland und weiteren 65 in Spanien und Frankreich und in der Schweiz mehr als erfolgreich fortgesetzt. Europaweit habe sich „Testo Industrial Services“ zu einem der größten Anbieter von messtechnischen Dienstleistungen entwickelt. Im Land Baden-Württemberg sei „Testo IS“ zweimal zum besten Dienstleister des Landes gekürt worden. „Und Testo IS will weiter wachsen“, kündigte Knospe an, „und sich in fünf Jahren verdoppeln. Weitere Standorte in Europa stärken die Internationalisierung.“ Bürgermeister Andreas Hall hatte eine Sonnenblume als symbolisches Geschenk mitgebracht. „Die ist Ihrem Logo sehr ähnlich“, freute sich Hall über den Neubau des größten Arbeitgebers seiner Gemeinde, „und über Ihnen scheint immer die Sonne und ist Ihnen günstig bei Ihren strategischen Entscheidungen.“ Die Gemeinde werde helfen, dass das so bleibe. Er freue sich, dass Testo IS viel für die Ausbildung junger Menschen investiere und gute Kooperationen mit Kirchzartener Schulen pflege. Architekt Jörg Meier freute sich, dass der Neubau „termingerecht und Rahmen der Budgetplanung“ fertiggestellt wurde. Die Zusammenarbeit mit Testo IS und den Handwerkern sei reibungslos gelaufen. In einem interessanten Vortrag beschrieb Walter Ganz, Institutsdirektor am Stuttgarter „Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation“ den Wandel, der sich in Produktionsunternehmen hin zu Dienstleistern zeige. Am Beispiel großer Unternehmen zeigte er auf, welche Bedeutung Dienstleistungsprozesse für den Unternehmenserfolg haben, wie sie strukturiert und gestaltet sein müssen und wie die Interaktionen von Mitarbeitern und Kunden bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zu optimieren seien. Am Samstag strömten dann über 2.500 Bürgerinnen und Bürger gen Gewerbestraße, um sich die neuen Räume von „Testo industrial services“ einmal persönlich anzuschauen. Im viertelstündigen Turnus starteten im Foyer geführten Rundgänge durch die Betriebsräume. Dabei gab es manches „Aha-Erlebnis“, denn viele Besucher hatten keine Vorstellungen, was eigentlich unter Kalibrierung, Qualifizierung und Validierung zu verstehen ist. An den verschiedenen Arbeitsplätzen konnte das lebendig erlebt werden. Mit einer Jobmesse und Vorträgen zeigte Testo IS Karrierechancen und Ausbildung auf. Aktuelle Stellenangebote unterstrichen die Informationen ganz konkret. Auch für kleine Gäste gab es ein Kinderprogramm und im großen Zelt auf dem neuen Testo IS-Parkplatz bewirtete die Feuerwehr Burg. Die „Realschule am Giersberg“, Testo-IS-Partner verkaufte Waffeln.
Höhepunkt zum Abschluss des „Tag der offenen Tür“ war das durch das Lexware-Racing-Team organisierte MTB-Sprint Rennen. Bei kühlen sieben Grad auf dem technisch anspruchsvollen Parcour rund um das Firmengebäude der Testo IS kämpften insgesamt 24 Fahrer. Martin Gluth vom Team Bulls überzeugte auf Platz 1. Julian Schelb vom Lexware Racing Team erkämpfte sich im Zielsprint den 2. Platz gegen Christian Pfäffle, Team Rothaus Poisen auf Platz 3. Raimund Föhrenbacher, Mitglied der Testo IS-Geschäftsführung zog gegenüber dem „Dreisamtäler“ ein überaus positives Fazit: „Eine derartige Anteilnahme seitens der Bevölkerung am Unternehmen Testo Industrial Services haben wir nicht erwartet. Über 2500 Besucher haben zu einer rundum gelungenen Veranstaltung beigetragen. Und den Erlös aus unserem Festzelt spenden wir dem Netzwerk PSNV Psychosoziale Notfallversorgung Freiburg. PSNV hilft sowohl Betroffenen von Not- und Unglücksfällen als auch den Einsatzkräften beim belastenden Einsatz.“ www.netzwerk-psnv.de

Die obligatorische Schlüsselübergabe mit Lothar Walleser, Vorstand Testo AG, Architekt Jörg Meier und Testo-IS-Geschäftsführer Jürgen Hinn (v.l.) – Am „Tag der offenen Tür“ konnten die Besucher u.a. zuschauen, wie sich die Teamverantwortliche Jasmin Mathias im Reinraumanzug bei der Erklärung vom Leiter GMP-Compliance Services Stefan Erens für die Arbeiten in einem klinischen „Reinraum“ rüstet. Fotos: Gerhard Lück

Gerhard Lück, 13.10.2011, www.dreisamtaeler.de

 

Richtfest Kirchzarten zum Erweiterungsbau - 100 neue Arbeitsplätze

Er könne nur Worte der Begeisterung finden, meinte der sichtlich gut gelaunte Kirchzartener Bürgermeister Andreas Hall, als er zu Beginn des obligatorischen Umtrunks beim Richtfest zum Erweiterungsbau von „Testo industrial services“ die Grüße der gesamten Gemeinde überbrachte. Und durchaus positiv meinte er: „Die machen sich breit in Kirchzarten – und das ist ein großes Glück für die Gemeinde.“ Hall hob besonders die umfangreichen Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen bei Testo hervor und lobte die gepflegten Partnerschaften mit Gymnasium und Realschule. Schmunzelnd wies er auf den weiteren freien Platz neben dem neuen Anbau hin und lud ein, hier weiter zu planen: „Wir werden Ihnen keine Steine in den Weg legen.“ Um die erfolgreiche Wachstumsdynamik der letzten Jahre beizubehalten, wurde jetzt eine räumliche Erweiterung in Kirchzarten notwendig. Vier Millionen Euro investiert Testo derzeit in den Anbau, in dem ab Sommer 2011 Platz für weitere 100 neue Arbeitsplätze entsteht. Pro Jahr würden in Kirchzarten mehrere 100.000 Kundengeräte aller Fabrikate und Messgrößen kalibriert, justiert oder repariert. Die Erweiterung schaffe Platz für neue, hochgenaue messtechnische Laboratorien und sei Voraussetzung für eine Verbesserung der internen Logistik. Ein neues modernes Schulungs- und Trainings-Center für Kunden und die eigene Mitarbeiterschaft sei eine weitere Grundlage für zukünftiges Wachstum, betonte Testo-Geschäftsführer Jürgen Hinn. Ein Großteil der Belegschaft stehe in ständigem persönlichem Kundenkontakt und müsse dort fachlich wie kommunikativ überzeugen. Eine kontinuierliche und intensive Schulung und Weiterqualifizierung sei deshalb unbedingt notwendig. Außerdem gäbe es im Anbau moderne Büroflächen für Marketing, Vertrieb, Auftragsabwicklung und die Verwaltung. Hinzu kommen großzügigere Sozialräume wie Kantine, Umkleideräume, Duschen oder Toiletten. Architekt Jörg Meier erklärte, dass die Bautätigkeit im Sommer 2010 mit der Erstellung eines neuen Parklatzes für rund 80 PKW´s begonnen hätte, es folgte der Spatenstich im September 2010 und im Juli 2011 sollten die neuen Räume bezogen werden. Rund 2.000 Quadratmeter neue Fläche käme hinzu, so dass Testo dann in Kirchzarten über 5.000 Quadratmeter zur Verfügung ständen. „Testo industrial services“ setze mit einem regenerativen Energiekonzept im Bestand wie auch im Neubau auf Nachhaltigkeit. So werde eine Pelletheizung das Energiekonzept zukünftig ergänzen. Mit der Kombination aus Erdsonden/Wärmepumpen (Geothermie), Photovoltaikanlage auf dem Dach des bestehenden Gebäudes, Gas (Brennwerttechnik) und Pelletheizung würden so Gesamteinsparungen von 145 Tonnen CO² pro Jahr erreicht. Das entspräche dem CO²-Ausstoß von etwa 23 Einfamilienhäusern, so Jörg Meier. Sowohl Jürgen Hinn als auch Jörg Meier dankten dem Testo-Projektleiter Richard Goldschmidt, der sich als Bindeglied zwischen Architekturbüro und dem Projektteam bei Testo enorm engagiere. Als verantwortlicher Mitarbeiter für die Haustechnik und gesamte Testo-Immobilie könne er sich bestens in den Ablauf der Anbaumaßnahme hineindenken. Hinn und Meier dankten aber auch allen am Bau beteiligten Handwerkern und Planern für die gute Arbeit, die angesichts des strengen Winters nicht immer einfach zu leisten gewesen sei.
Gerhard Lück, 3.3.2011, www.dreisamtaeler.de

Kirchzartens größter Arbeitgeber Testo: Rekordjahr 2010
 

Kirchzarten (glü.). „2010 ist wieder ein Rekordjahr“, stellte Jürgen Hinn, Geschäftsführer der Testo industrial services GmbH, vor wenigen Tagen im Kurhaus Kirchzarten fest. Hier fand die letzte diesjährige Betriebsversammlung mit anschließender Weihnachtsfeier der „Testo industrial services“ statt. Über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz Deutschland nahmen daran teil. Während der Betriebsversammlung wurde in mehreren Programmpunkten die aktuelle Situation des Unternehmens vorgestellt. Geschäftsführer Hinn blickte auf erfolgreiche Messen, gut besuchte Kundentage in Kirchzarten und erfreuliche Unternehmenszahlen zurück. Der Umsatz sei um 19 Prozent und der Gewinn sogar um annähernd 15 Prozent gesteigert worden. Insgesamt beschäftigt „Testo industrial services“ Ende des Jahres 267 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland. Bei den Auslands-Töchtern arbeiteten weitere rund 50 Mitarbeiter. Die Planungen für das Jahr 2011 seien abgeschlossen, berichtete Jürgen Hinn. Dabei ginge er wieder von einem kräftigen zweistelligen Wachstum bei Umsatz und Gewinn aus.
Auf der Weihnachtsfeier wurden langjährige Mitarbeiter geehrt: Für 25 Jahre Martin Förderer und für zehn Jahre Markus Sauter, Jörn Möller, Patrick Müller und Wolfram Intlekofer. Außerdem würdigte Testo den erfolgreichen Abschluss von privaten Weiterbildungsmaßnahmen einzelner Mitarbeiter, die vom Unternehmen finanziell unterstützt wurden: Andreas Preubisch (Meister Elektrotechnik), Marcus Mucker (Technischer Fachwirt), Tanja Zipfel (Betriebswirt), Florian Hundhammer (Betriebswirt). Für das weitere Wachstum ist der Testo-Erweiterungsbau in Kirchzarten besonders wichtig. Durch den frühen Wintereinbruch entstand eine Pause. Allerdings rechnet Testo weiterhin mit der Fertigstellung im Juli/August 2011. „Durch den Anbau entsteht Raum für 100 neue Arbeitsplätze“, freute sich zum Jahresende ein zufriedener Geschäftsführer.
Gerhard Lück, 22.12.2009, www.dreisamtaeler.de

Ungebrochenes Wachstum 2009 bei Testo trotz Krise

„Testo industrial services“ rechnet 2009 mit 19 Prozent Umsatzsteigerung

Kirchzarten (glü.) Dienstleistungen sind auch in Zeiten der Wirtschaftskrise stärker gefragt denn je. Das spürt das Kirchzartener Unternehmen Testo industrial services zurzeit besonders stark. Das Tochterunternehmen des Messtechnikspezialisten Testo AG aus Lenzkirch rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von 19 Prozent im Vorjahresvergleich. Dienstleistungen sind im Fall Testo Angebote, die es rund um Messtechnik und Qualitätssicherung von Unternehmen gibt. „Testo industrial services“ betreut beispielsweise die Messtechnik von Großkunden aus der Automobil- und Pharmaindustrie und hält sie instand. Das rasante Wachstum des Unternehmens, das vergangenes Jahr vom Baden-Württembergischen Wirtschaftsministerium zum Dienstleister des Jahres 2008 gekürt wurde, schlägt sich auch in der Suche nach Arbeitskräften nieder. Der September war in diesem Jahr in punkto Einstellungen der absolute Spitzenmonat. 22 neue Mitarbeiter(innen) starteten an ihrem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Neben vier IHK-Auszubildenden und zwei Studenten der Dualen Hochschule begannen 16 neue Kolleg(inn)en ihre Arbeit in unterschiedlichen Abteilungen und Standorten. In den vergangenen fünf Jahren wuchs die Tochterfirma des Messtechnik-Spezialisten im Schnitt um 18 Prozent. Und auch 2009 ist mit einem Zuwachs über alle Branchen von bisher rund 19 Prozent plus im Vergleich zum Vorjahr ein sehr erfolgreiches Jahr. Das große Wachstum trotz Krise hat laut Geschäftsführer Jürgen Hinn drei Gründe: „Zum einen ist unsere wichtige Kundengruppe, die Pharmaindustrie, kaum von der Krise betroffen. Hier punkten wir vor allem mit neu entwickelten Dienstleistungen wie beispielsweise der Qualifizierung und Validierung pharmazeutischer Anlagen. Zum anderen müssen auch Industrieunternehmen, die zurzeit harte Einsparungen vornehmen, ihre Messtechnik weiterhin instand halten – ansonsten stimmt die Produktqualität nicht mehr.“ Außerdem komme der Testo-Tochter ein allgemeiner Trend zugute: „Die Industrie lagert Dienstleistungen wie das Kalibrieren – also das Vergleichen eines Messgeräts mit einer Referenz – und das Abgleichen von Messgeräten immer mehr aus. Von diesem Outsourcing profitieren wir vor allem durch unser IT-gestütztes Dienstleistungsprodukt PRIMAS.“ Weltweit arbeiten inzwischen rund 260 Menschen für „Testo industrial services“, in Kirchzarten sind es etwa 140. Damit ist das Unternehmen der größte Arbeitgeber Kirchzartens – sowohl was die Arbeitsplätze in der Dreisamtal-Gemeinde als auch die weltweiten anbelangt. 2009 rechnet der Dienstleistungs-Experte mit einem Umsatz von etwa 16 Millionen Euro.
Gerhard Lück, 14.11.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Testo will in Titisee ein Zeichen setzen

Der Architektenwettbewerb für den neuen Firmenstandort läuft bis 16. September / Auch 2008 wieder kräftiges Wachstum, bis 2015 Verdopplung im Visier

"Es läuft wie auf Schienen" , sagt Burkart Knospe. "Es" ist die rasante Entwicklung der Testo AG Lenzkirch, die sehr zur Freude des Vorstandsvorsitzenden weiterhin im Eiltempo voranmarschiert. Gerade ist die strategische Planung des Unternehmens bis ins Jahr 2015 abgeschlossen — und die Chefetage geht bis dahin von mehr als einer Verdopplung dessen aus, was heute besteht. Da gewinnen der Aufbau eines neuen Firmenstandorts in Titisee und der dazugehörige Architektenwettbewerb eine ganz besondere Bedeutung. Am 16. September, in zwei Wochen, ist schon Abgabetermin für die Entwürfe, Anfang Oktober tagt das Preisgericht. Knospe stellt sich auf eine Mammutsitzung zur Begutachtung und Bewertung der eingereichten Arbeiten ein. Die, natürlich, erst namentlich identifiziert werden, wenn die Lorbeeren verteilt sind. Der hohe Anspruch, den Testo für dieses Projekt erhebt, zeigt sich überall. Die drei Büros, die beim Wettbewerb für den Neubau in Lenzkirch die Nase vorn hatten (Harter + Kanzler aus Freiburg war Sieger, der Entwurf wurde verwirklicht) sind mit von der Partie, dazu kommen sieben weitere Büros (siehe Infobox). Von allen zehn ging eine prompte Zusage ein — für Testo planen zu dürfen, macht sich gut in den Referenzen. Mitte Juni waren die Wettbewerbsunterlagen verschickt worden, kurz darauf erklärten die Büros ihre Teilnahme. Anfang Juli wurden in einem Kolloquium die Vertreter aller Büros mit den Anforderungen der Bauherrin vertraut gemacht. Gegenüber dem Wettbewerb für Lenzkirch hat Testo für die Konkurrenz um Titisee den Einsatz deutlich erhöht. Abgesehen vom Bearbeitungshonorar von je 7000 Euro für alle Büros sind die drei ersten Preise mit 37 000 Euro und 22 000 Euro sowie 15 000 Euro ausgelobt; macht zusammen 144 000 Euro, die man sich die zukunftsweisende Qualität vorneweg kosten lässt. Die Investition selbst ist bisher nur umschrieben, denn sie wird vom Ergebnis des Wettbewerbs abhängen. Zwölf Millionen Euro wurden in Lenzkirch eingesetzt, und Knospe geht davon aus, dass es in Titisee mehr werden. Der Wettbewerb ist mit der Landesarchitektenkammer abgestimmt. Die Jury ist besetzt mit drei Experten: als Vorsitzender der Architekt Professor Klaus Humpert (Freiburg), daneben der Architekt und Stadtplaner Eckart Rosenberger (Fellbach) und der Garten- und Landschaftsarchitekt Pit Müller (Freiburg); außerdem Testo-Vorstandsmitglied Lothar Walleser, der das Projekt federführend betreut, sowie als Vertreter der Standort-Gemeinde Titisee-Neustadts Bürgermeister Armin Hinterseh. Knospe nimmt eine Stellvertreter-Funktion ein: "Ich darf dazukommen" , beschreibt er seine Rolle.
Das Terrain, auf dem sich die Architekten bei ihrer Arbeit bewegen, nennt sich Gewann Langacker. Es ist 3,4 Hektar groß und liegt im Dreieck zwischen der Ortszufahrt Titisee, dem Hausberg Hirschbühl und der B 31. Diese exponierte Lage spielte bei der Auswahl des Grundstücks eine herausragende Rolle (siehe "Der Anspruch" ). Testo plant fünfstöckig, dies aber nur auf der Hälfte der Fläche, und das Gebäude wird sich mit seiner Front der B 31 zuwenden, Testo sich damit so präsentieren, wie es dem Selbstverständnis des Weltmarktführers in der Umwelt- und Klimamesstechnik entspricht. "Der Standort" , sagt Knospe, "definiert auch Testo" . Dass die Aufgabenstellung und der Standort sensibel sind, liegt auf der Hand. Doch Vorgaben waren nicht notwendig, hält Knospe fest, weder für den Anspruch von Testo noch für die Erwartungen der Touristenhochburg Titisee. Das Können der zehn Büros und die Kompetenz der Jury sieht er als Garanten für Qualität. Für den Wettbewerb rechnet Knospe mit einer einvernehmlichen Entscheidung, wie schon in Lenzkirch. Und "wir gehen auch davon aus, dass am Ende der Zuschlag an einen der drei Erstplatzierten geht" . Was nicht zwingend ist, denn beispielsweise die Kosten könnten ein Kriterium sein und durchaus auch der Geschmack ein "Hintertürchen" . Im Fall Lenzkirch ging der Auftrag an den Gewinner.

Testo Titisee soll überwiegend Büros und Labore beherbergen, wahrscheinlich auch Montage. Knospe: "Wir sind aber ganz flexibel." Im ersten Bauabschnitt sollen 250 bis 300 Arbeitsplätze entstehen, das gesamte Projekt ist auf drei bis vier Ausbaustufen ausgelegt. Dabei ist schon nicht mehr die Rede von einer Gesamtzahl von 800 Arbeitsplätzen, wie dies im Februar angekündigt wurde, sondern werden schon 1200 ins Visier genommen — ein Zugeständnis an dauerhaften Erfolg und rasantes Wachstum. Allein dieses Jahr wird Testo 120 neue Stellen in Südbaden schaffen, rechnerisch jeden zweiten Tag eine (240 weltweit), in den Folgejahren "vielleicht etwas weniger" . Lenzkirch wird 2009 "voll" sein. Die Zeitschiene ist eng abgesteckt. Mitte Oktober ist der Grundstückserwerb vorgesehen, das Ergebnis des Wettbewerbs ist eine Voraussetzung für den Fortgang des vorhabenbezogenen Bebauungs- und Erschließungsplans. Als Baubeginn ist 2009 ins Auge gefasst, bisher nur grob, weil niemand abschätzen kann, wie zügig das Verfahren vorangeht und wann die Genehmigung zu erwarten ist. Lenzkirch wuchs unter extremem Druck binnen eines Jahres. Für Titisee sollen vom Spatenstich an möglichst nicht mehr als 18 Monate vergehen, mit dem Einzug zum Jahreswechsel 2010/11.

Unterdessen hat Testo die neuesten Eckdaten des wirtschaftlichen Erfolgs veröffentlicht. Brachte das Jahr 2007 zum 50. Mal in Folge Rekordwachstum und 143 Millionen Euro Umsatz, glänzte das erste Halbjahr 2008 mit einer Steigerung des Gesamtumsatzes um 20 Prozent auf 82 Millionen Euro, die Erwartungen bis zum Jahresende bewegen sich bei einem Zuwachs um 21 Prozent auf 174 Millionen Euro. Testo zählt weltweit 1700 Mitarbeiter und arbeitet mit 27 Tochterfirmen und mehr als 70 Vertretungen. Das Plus beruht nach Knospes Worten unter anderem darauf, dass die Wärmebildkamera in Deutschland "extrem gut" angelaufen ist und alle Erwartungen deutlich übertrifft, aber auch auf einem 35-prozentigen Wachstum in den Ländern Asiens und in Amerika trotz der dort schwachen Konjunktur. Dabei sei Testo in Asien und Amerika noch unterrepräsentiert, sagt Knospe und deutet nur an, welches Wachstum dort noch denkbar sei. Das Rezept des Erfolgs? Ständig neue Kunden finden für ständig neue oder verbesserte Produkte; Testo investiert nach eigenen Angaben 15 Prozent des Gesamtumsatzes jährlich in Forschung und Entwicklung. Und als ganz wichtige Voraussetzung spricht Knospe an, dass man sich ständig hinterfragt, ob man es auch richtig macht. Es sieht ganz danach aus.

"Wir arbeiten in weltweiten Experten-Netzwerken, die von unseren Mitarbeitern aufgebaut und betreut werden. Die Zusammensetzung der Netzwerke und Teams ist international und multikulturell. Eine weltoffene, tolerante, aber auch funktionale Atmosphäre ist der passende Rahmen für diese Arbeit. Bereits heute stellt der Arbeitsmarkt für die Testo AG ( eine ernste Wachstumshürde dar. Der hohe Einstellungsbedarf speziell bei Ingenieuren und anderen Fach- und Führungskräften in Verbindung mit der niedrigen Arbeitslosenquote in der Region verschärft dieses Problem.
Mit dem Aufbau eines neuen Standorts in Titisee verfolgt Testo deshalb mehrere auf bestehende und zukünftige Mitarbeiter bezogene Ziele. Wir ziehen damit näher an die regionalen Ballungszentren Freiburg und auch Donaueschingen und Villingen-Schwenningen. Das Grundstück ( wurde mit Absicht gewählt, um an dieser meistbefahrenen Straße der Region auch die
Präsenz des Arbeitgebers zu unterstreichen. Dabei soll Testo nach außen hin auch besonders erscheinen. Ein modernes, durchaus beeindruckendes Gebäude soll, ohne protzig zu wirken, helfen, die Arbeitgebermarke Testo in der Region zu stärken und zu definieren. Tausende von Vorbeifahrenden sollen Interesse für das Gebäude und die Firma entwickeln und vielleicht den Wunsch wecken, auch bei einem solch interessanten Arbeitgeber zu arbeiten. Auch nach innen soll das Gebäude eine hohe Mitarbeiterbindung ermöglichen. Hochwertige, moderne Arbeitsplätze gehören dazu wie eine attraktive Innenarchitektur und trendsettende Mitarbeitereinrichtungen. Wir wollen mit diesem Bau nicht nur neue Mitarbeiter gewinnen, sondern bestehende Mitarbeiter binden."
Quelle: Testo-Ausschreibung an die Architekten

Peter Stellmach, 3.9.2008, www.badische-zeitung.de

 

Messgeräte werden für vielfältige Anwendungen eingesetzt

Unbestechlicher Zuhörer: Beim Schornsteinfeger, bei wilden Tieren oder im Konzertsaal werden Testo-Geräte eingesetzt


Applaus erfüllt den Konzertsaal, hochkarätige Fachleute notieren ihre Bewertung: Eine Jury entscheidet über die Preise beim Tschaikowsky-Wettbewerb 2007 in Moskau. Um aber herauszufinden, welcher Musiker der Liebling des Publikums war, haben sich die Veranstalter auf Technik aus Lenzkirch verlassen - mehrere Schallpegel-Messgeräte von Testo kamen als unbestechliche Juroren zum Einsatz.
Längst sind die Geräte des Lenzkircher Unternehmens eine Größe, wenn es beispielsweise um Abgaswerte, Temperaturen oder Feuchtigkeitsgehalt geht. Spannend sei es aber zu beobachten, für welche Anwendungen die präzisen Messgeräte noch eingesetzt werden können, sagt Stefanie Dörflinger von Testo. Plötzlich finden sich Geräte in den Taschen von Tierärzten, im ewigen Eis oder sie begleiten Passagiere auf einer Geschäfts- oder Urlaubsreise: "Der Einsatz im A 380 ist etwas, worauf wir stolz sind", sagt Dörflinger. Die Überwachung des Raumklimas im weltweit größten Passagierflugzeug sei eine außergewöhnliche Anwendung. Die von den Testo-Geräten ermittelten Daten ermöglichen es, dass stets die richtige Temperatur herrscht, die Luftfeuchtigkeit oder die Strömungsverhältnisse stimmen. Eine eigene Entwicklung sei aber für den Einsatz über den Wolken nicht notwendig gewesen, sagt Dörflinger. Die bestehenden Geräte würden nur an besonderer Stelle eingesetzt werden. So kam es auch, dass Testo-Mitarbeiter Frank Bartels eine besondere Dienstreise unternehmen musste: Die Neumayer-Station in der Antarktis hat sich an deutsche Grenzwerte zu halten. Deshalb müssen auch die Dieselaggregate, über die die Station mit Strom versorgt wird, überwacht werden. Dazu wird ein mobiles Emissionsmessgerät eingesetzt. Damit die Forscher das Gerät auch richtig bedienen, wurden sie vor Ort von Bartels geschult.
Weniger den Ort als die Anwendung der Wärmebildkamera aus eigenem Haus bezeichnet Dörflinger als exotisch: Bei der Energieberatung werde sie sonst eingesetzt oder auch in der Industrie, um frühzeitig Teile an Maschinen zu finden, die heiß laufen. Aber daran, dass die Kamera die Arbeit von Tierärzten oder Tierpflegern vereinfacht, sei in Lenzkirch nicht gedacht worden. Schnell und schonend können Entzündungsherde ausgemacht werden — bei gefährlichen Tieren können Tierärzte jetzt aus sicherer Entfernung die Temperatur schnell prüfen. Aber nicht nur deshalb sei das Gerät zum erfolgreichsten Produkt in der Geschichte des Unternehmens geworden. Während solche außergewöhnlichen Anwendungen meist ohne spezielle Entwicklung auskommen, mussten so genannte Messumformer für den Einsatz in großen Gewächshäusern, in denen Pflazenschutzmittel getestet werden, den besonderen Anforderungen angepasst werden. Weil die Messfühler mitunter aggressiven Substanzen ausgesetzt werden, musste sie in spezielles Material eingebettet werden. Immer wieder muss das Unternehmen die Messgeräte auf Extreme vorbereiten, beispielsweise wenn sie in einem Brennofen für Dachziegeln oder auf der Zugspitze präzise Werte liefern müssen. Solche Beispiele würden zeigen, dass das Unternehmen auf einem sehr dynamischen Markt tätig sei, sagt Dörflinger. Ständig würden sich neue Anwendungsmöglichkeiten ergeben. Aber in Lenzkirch wartet niemand, bis jemand ein bereits existierendes Gerät für eine nicht bedachte Anwendung nutzt. Testo geht lieber den sicheren Weg: Rund 15 Prozent des Umsatzes werden für Forschung und die Entwicklung von Ideen eingesetzt. Eng arbeite das Unternehmen mit der Universität Freiburg und dem Fraunhofer Institut zusammen. Auch Anregungen von Kunden werden aufgegriffen und die Produktmanager bringen sich oft mit Ideen ein. Dann beginne im Haus ein durchorganisierter Prozess in dessen Verlauf auch einmal Ideen verworfen werden, weil es die notwendigen Kunden vielleicht nicht gibt oder weil sie technisch nicht umsetzbar sind. Erfolgversprechende Ideen werden aber Schritt für Schritt verfeinert, bis sie als neues Produkt angeboten werden. Ständig werde die Gesellschaft beobachtet, um so genannte Megatrends zu ermitteln, erläutert Dörflinger. So sei es klar, dass Messergebnisse heutzutage weltweit verfügbar sein müssen, dass die Gesundheit und auch der Klimawandel besonders wichtig ist. Dabei sollen die Geräte von Testo nicht nur Schadstoffe messen, sondern selbst auch möglichst wenig Energie verbrauchen.
Sebastian Barthmes, 18.8.2008, BZ

 

Qualifizierte Mitarbeiter sind der größte Engpass der Firma

Als Mann der ersten Stunde hat Geschäftsführer Jürgen Hinn von Anfang an die Weichen bei der Testo-Tochter TIS (Testo industrial services) auf Erfolg gestellt. TIS mit Sitz in Kirchzarten ist von Wirtschaftsminister Ernst Pfister kürzlich als Dienstleister des Jahres ausgezeichnet worden. BZ-Redakteur Ralf Morys sprach mit dem 49-jährigen gebürtigen Lörracher, der seit 1991 bei Testo ist und zunächst die Sparte Qualitätswesen leitete und seit 1999 die TIS-Geschäfte führt.

BZ: Von null zum Dienstleister des Jahres in neun Jahren ! Was ist das Erfolgsgeheimnis von Testo Industrial Services ?
Hinn: Da gibt es nicht das eine Erfolgsgeheimnis. Unser Erfolg beruht auf drei Aspekten. Erstens: Exzellente Startbedingungen durch das Mutterunternehmen Testo AG (Markenbekanntheit, Management und Know-how); zweitens: Wir haben eine gute Dienstleister-Strategie, die wir ständig optimieren. Wir überprüfen unseren Kurs halbjährlich und entwickeln diesen alle drei bis fünf Jahre weiter; drittens: Wir sind ein qualifiziertes Team. Ein Großteil der Mitarbeiter steht in direktem Kundenkontakt. Deshalb repräsentiert häufig ein Mitarbeiter das gesamte Unternehmen und der Kunde entscheidet subjektiv. Die Zusammenarbeit der einzelnen Teams bei hoher Wachstumsgeschwindigkeit ist entscheidend — deshalb stammen unsere Teamleiter zu 90 Prozent aus den eigenen Reihen. Dies bietet hervorragende Karrierechancen.

BZ: Wirtschaftsminister Ernst Pfister hat Ihnen die Auszeichnung verliehen. War ihm Testo noch ein Begriff, schließlich hielt der Minister ja vor Jahresfrist die Festrede beim 50. Geburtstag von Testo.
Hinn: Ja, er hat mich auf Testo angesprochen und war beeindruckt über die Innovationskraft der Firma — sowohl was die Produkte anbelangt als auch die Dienstleistungen.
BZ: Was bedeutet diese Auszeichnung für TIS und die Testo ?
Hinn: Natürlich ist sie eine tolle Anerkennung unserer Arbeit, auf die wir sehr stolz sind. Unsere Kunden kennen nur Testo als Einzelmarke, sie nehmen Testo und TIS als eine Firma wahr.
BZ: War die Konkurrenz im Wettbewerb Dienstleister des Jahres groß ?
Hinn: Es war ein sehr unterschiedliches Feld. Vom Ärztehaus, über Hotels bis hin zu Speditionen waren viele Branchen vertreten. Die Vorauswahl aus 127 Bewerbern traf das Wirtschaftsministerium. Die besten drei durften sich Mitte Juni in Stuttgart vor einer hochkarätigen Jury aus Wirtschaftsgrößen präsentieren. Und da war der Vergleich sicherlich schwierig. Professor Dieter Spath von der Uni Stuttgart meinte anschließend, wir hätten uns deutlich durchgesetzt.
BZ: In der Auszeichnungsbegründung ist die Rede von einem überzeugendem innovativen Dienstleistungspaket. Was kann sich der Laie darunter vorstellen ?
Hinn: Primas.
BZ: Primas steht für ?
Hinn: Das Wort ist die Kurzform von Prüfmittelmanagementsystem. Primas besteht aus den Komponenten Kallibrierung, Logistik, Dokumentation, Organisation und IT. Wir bieten den Kunden einen rund-um-Service. Egal, ob ein Kunde ein Messgerät oder 10 000 besitzt, ob tragbar oder stationär — er erhält von uns eine individuelle Dienstleistung. Für alle Fabrikate und Messgrößen. Die Zertifikate erhält er in Papier oder als download übers Internet.
BZ: TIS bietet den Kunden ein Internetportal namens Primasonline an und vergleicht es mit dem Online-Banking — aber das birgt ja ein Restrisiko. Keine Angst vor Trojanern, die ihr Know-how abkupfern ?
Hinn: Wir sind auf modernstem Stand, auch was die Verschlüsselung von Daten angeht. Ein Restrisiko bleibt natürlich immer. Allerdings können bei uns keine großen Geldmengen verschoben werden, damit sind die Daten nicht wirklich kritisch.
BZ: Ursprünglich hieß die Philosophie "Produkt plus Dienstleistung" — dies führte zur Gründung von TIS. Hat sich daran etwas verändert ?
Hinn: Dieser Punkt wurde in der Laudatio besonders hervorgehoben: Wir haben uns vom Produkt zum Produkt mit Dienstleistung bis hin zum unabhängigen Dienstleister entwickelt. Diese gewollte und geplante Geschäftsentwicklung kann sich in unserer Branche sehen lassen. 70 Prozent des Umsatzes (2007 lag der bei elf Millionen Euro) machen wir mittlerweile ohne Testo Produkte.
BZ: Wie sieht der TIS-Wunschkunde aus ?
Hinn: Der verfügt über 500 bis 1000 Messeinrichtungen, die wir jedes Jahr kalibrieren dürfen und stattet uns mit einem Dreijahresvertrag aus.
BZ: Mit was sammelt TIS die meisten Pluspunkte am Markt ?
Hinn: Das Gesamtkonzept ist unsere Stärke. Zentraler Punkt ist unsere Fähigkeit, die Dienstleistungen auf den Kunden individuell abzustimmen und sehr zuverlässig anzubieten. Und das kann natürlich nur mit einem hervorragend zusammenarbeitenden Team realisiert werden.
BZ: Die Entwicklung von TIS geht steil voran. 1999 begann es mit 27 Mitarbeitern, 2008 sind schon 180 beschäftigt, die fast 14 Millionen Euro umsetzen. Wie sehen Sie die nahe Zukunft ?
Hinn: Grundsätzlich positiv. Gerade haben wir einen Auftrag über 350000 Euro von einem großen Pharmaunternehmen erhalten. Hier profitieren wir auch von der "neuen Attraktivität" des Standortes Deutschland. Unser größter Engpass sind qualifizierte Mitarbeiter. Deshalb erhöhen wir jedes Jahr die Anzahl der Azubis. Derzeit sind es sieben Prozent der Mitarbeiter. Wir streben zehn Prozent an und forcieren Weiterbildungsmaßnahmen.
BZ: Welche Mitarbeiter suchen Sie ?
Hinn: Im technischen Bereich suchen wir vom Facharbeiter bis zum Ingenieur nach Verstärkung. Im Bereich Vertrieb und Marketing sind es die kaufmännischen Berufe und Betriebswirte. Wir bilden Mitarbeiter auch selbst aus und bieten als einzige in der IHK Freiburg die Ausbildung zum Physiklaborant an.
BZ: Nach fast zehn Jahren Dienstleister in Deutschland und Europa, wandert der TIS Blick auf neue Märkte ?
Hinn: Der Focus bleibt auf Europa gerichtet. Aber wir haben auch Asien im Blick. China ist wegen der staatlichen Regulierungen kein Thema, aber Indien gibt sich freier. Amerika ist ein gesättigter Markt.
BZ: Wie geht es bei TIS im Jahr 2019 zu?
Hinn: Zuerst feiern wir nächstes Jahr unseren zehnten Geburtstag, wahrscheinlich am Titisee. Dann werden wir alles daransetzen unseren Wachstumskurs von bis zu 15 Prozent im Jahr auszubauen. Dies könnte dazu führen, dass wir einmal eine internationale Dienstleister-Unternehmensgruppe, die TIS-Group sind.
18.8.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Testo in Titisee: Wie ein Sechser im Lotto

Bürgermeister Hinterseh strahlte aus allen Knopflöchern. Verständlich. Schließlich ist das, was er gestern verkünden durfte, die seit langer, sehr langer Zeit beste Nachricht für Titisee-Neustadt. Wenn ein so kraftstrotzendes Unternehmen wie der Weltmarktführer Testo seine Zukunft in Titisee plant, ist das wie ein Sechser im Lotto. Und weil der Weltmeister im Messen, wie es sich gehört, in den vergangenen Jahren mit seinen Prognosen zur eigenen Entwicklung immer richtig gelegen hat, darf man die Ankündigung von zunächst 250 und später bis zu 800 neuen Arbeitsplätzen als wohlüberlegte, verlässliche Größe betrachten. Der Schritt von Testo nach Titisee wird zuvorderst dem in den vergangenen Jahren gebeutelten Mittelzentrum guttun nach so herben Verlusten an gewerblichen Arbeitsplätzen, Bevölkerungsrückgang, Abwanderung der jungen Generation und einem Stimmungstief nach dem anderen. Das Gute daran: Der Stammsitz Lenzkirch soll auch aufgestockt und dauerhaft gesichert werden. Die Neu-Ansiedlung kann aber — um gleich den Kirchturmdenkern die Scheuklappen abzunehmen — auch dem Hochschwarzwald den Mut machen, dass die Region nicht länger abgehängt ist, sondern endlich wieder nach vorne blicken kann mit Perspektiven für die Jugend. Und Hinterseh frohlockt zu Recht über den Doppelpack Testo und Badeparadies, jedes Teil auf seine Art eine Attraktion. Vielleicht ja mit Sogwirkung.
Peter Stellmach, 28.2.2008, www.badische-zeitung.de


 

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