Der Zauberer
Als
Zauberer oder Magier werden Menschen bezeichnet, deren Fähigkeiten aus der
Perspektive des Beobachters nicht in Einklang mit dessen bisheriger
Interpretation der Umwelt stehen und sich von ihm auch nicht religiös deuten
lassen.
Der Begriff „zaubern“ stammt von dem mittelhochdeutschen zouber, dem
althochdeutschen zaubar und wohl dem mittelniederländischen tover für „Zauberei“
ab, was sich vermutlich von dem altenglischen Wort teafor für "rote Farbe,
Ocker, Rötel" ableitet, die für das Schreiben von Runen verwendet wurde. Da der
Begriff „Runen“ in etwa „geheimes Wissen“ bedeutet, ist ein Zauberer daher ein
„Wissender“. In früheren Kulturen unterschied man bei der Wahrnehmung der Umwelt
nicht zwischen profanem und spirituellen, sondern interpretierte alles magisch,
so dass einem Wissenden stets auch magisches Wissen beigemessen wurde. Die
Bedeutung des Begriffs „Zauberer“ als „Wissender“ ist identisch mit der bei den
persischen Magiern, dem lateinischen vates, den keltischen Druiden (Drui), den
Derwischen und den englischen wizards und witches. Auch der altägyptische Gott
Toth war gleichermaßen für Schrift, Wissenschaft und Magie zuständig. Zauberer
waren also ursprünglich Wissenschaftler und Intellektuelle.
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Update 10.12.08