Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Branchenbuch 
Heizung - Sanitär

 

Home >Handwerk >Heizung >Heizung1                                                          Ihre Firma eintragen

Heizung, Sanitär, Blechnerei, Energietechnik, Lüftungsbau, Kachelofenbau, ...

Blick nach Osten zum Schloßberg am 12.1.2009 um 8.30 Uhr - Freiburg im Frost bei -11 Grad
Die Schornsteine rauchen: Blick nach Osten zum Schloßberg am 12.1.2009 um 8.30 Uhr - Freiburg im Frost bei -11 Grad

... Ihre Firma jetzt eintragen

 



BUND kritisiert irreführende Postwurfwerbung für Elektroheizung

Am Ende der kalten Tage gingen wieder einmal zwei Postwurfsendungen an alle Endinger Haushalte.
Auch in anderen Gemeinden wurden die Infoblätter verteilt.  Die Firmen evo und WIBO werben für "umweltfreundliche und energiesparende" Elektroheizungen. Dr. Henner Wenzel, Vorstandsmitglied des BUND Nördlicher Kaiserstuhl sagt: "Umweltfreundlich und energiesparend sind Elektroheizungen aus
prinzipiellen, physikalischen Gründen in aller Regel nicht. Hier wird  aufwändig gewonnene und hochwertige elektrische Energie in Wärmeenergie zurückverwandelt, die man umweltfreundlicher und effizienter direkt gewinnen kann: Durch Nutzung von Abwärme (Kraft-Wärme-Kopplung), Verbrennung nachwachsender Rohstoffe wie z.B. Holzpellets, oder über thermische Solaranlagen direkt von der Sonne. Aber selbst normale Öl- oder Gasheizungen sind umweltfreundlicher und sparsamer, da der
unsinnige Umweg über die "Verstromung" wegfällt." Dr. Wenzel weist in diesem Zusammenhang auf eine Studie zum Energieffizienzpotential durch Ersatz von elektrischem Strom im Raumwärmebereich vom 28. Februar 2007 hin.

Auf http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/studie_stromheizungen.pdf geht`s zur kompletten Studie über die teuren Stromfresser: "Die Studie widerlegt und ergänzt an vielen Stellen, die Argumente der jetzt am Kaiserstuhl verteilten Prospekte."
"Immer noch fallen gerade auch ältere Kunden und Kundinnen auf dem Land* auf diese, im Regelfall teure und unökologische Art des Heizens herein. _Immer wieder rufen Menschen beim BUND an, die ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können, weil sie eine Elektroheizung haben._ Bei der Herstellung von Strom gehen zwei Drittel der eingesetzten Energie ungenutzt verloren. Die Belastung der Umwelt und des Klimas durch die Stromerzeugung sind ganz beträchtlich: Abgase (NO2, SO2, CO_2 ), Atommüll, Unfallgefahr..., die Abwärme heizt Flüsse auf, wie das Beispiel Fessenheim zeigt" sagt BUND Geschäftsführer Axel Mayer. "Die nur scheinbar verlust- und schadstofffreie Elektroheizung in der eigenen Wohnung führt zu ganz erheblichen Umweltbelastungen bei der
Stromerzeugung im Kraftwerk."

"2004 betrug der gesamte Stromverbrauch für Raumwärme und elektrische Warmwasserbereitung 76 TWh, das sind 14% des gesamten Stromverbrauchs in Höhe von 528 TWh. Dafür wurden 16% der gesamten Primärenergie für die Versorgung mit Raumwärme und Warmwasser aufgewendet. Der Verbrauch an Heizstrom ist nicht nur auf hohem Niveau, er ist seit 1995 sogar um 6% gestiegen. Moderne, umweltverträglich Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien und hocheffizienten Nah- oder Fernwärmesystemen könnte durch Ersatz von elektrischer Raumheizung bis zu 80% der Primärenergie sparen und die Emissionen des klimaschädlichen CO_2 um über 80% reduzieren."  sagt die oben zitierte Studie. Warum immer noch für Elektroheizungen, für Nachtspeicheröfen, Wärmewellenheizungen und Infrarotheizungen geworben wird? "Die vier großen Strom-, Atom- und Kohlekonzerne in Deutschland haben einer Studie zufolge ihre Profite durch eine Erhöhung der Kundenpreise in fünf Jahren mehr als verdreifacht" berichtete die Nachrichtenagentur afp am 30.12.2008.

22.1.2009, Dr. Henner Wenzel, BUND Bezirksgruppe Nördlicher Kaiserstuhl

 

Wandheizung - Pro und Contra

Anders als der klassische Heizkörper unter dem Fenster wärmt die Wandheizung nicht durch erhitzte zirkulierende Luft, sondern durch Infrarotstrahlung. Und da die warme Wand noch weit größer ist als die Oberfläche eines Kachelofens, reicht schon eine Vorlauftemperatur von 30 Grad, um mit dem Wasser in den versteckten Heizschlangen für angenehme Strahlungswärme im Umkreis von zwei bis drei Metern zu sorgen. Deshalb wird es mit einer Wandheizung deutlich schneller warm als mit anderen Methoden. Außerdem entstehen beim Heizen keine Luftwirbel. Stauballergiker können also aufatmen, und Fröstelnaturen klagen seltener über kalte Zugluft, die sie sonst selbst in überheizten Räumen ärgert. Und sollte es bei uns tatsächlich irgendwann einmal zu heiß werden, lässt sich die Wandheizung in eine simple Klimaanlage verwandeln. Statt warmem wird dann kaltes Wasser durch die Heizschlangen geschickt, so entzieht die kühle Wand dem Raum die Hitze. Weil Wandheizungen auch im Winter mit einer niedrigen Wassertemperatur auskommen, eignen sie sich besonders gut für ein Zusammenspiel mit Solaranlagen, Wärmepumpen oder Brennstoffzellen, die ebenfalls dann am wirksamsten sind, wenn sie das Heizwasser nur auf 30 bis 40, nicht aber auf 60 oder gar 80 Grad erwärmen müssen. Wandheizungen lassen sich auch bei einer Altbausanierung einbauen, ohne dass dafür die vorhandene Heizungsanlage ausgetauscht werden muss. "Kaum ein anderes Heizsystem hat so viele Vorteile bei jedem Gebäudetyp", heißt es in der Reklame eines schwäbischen Wandheizungsinstallateurs, der auch noch darauf hinweist, dass Wandheizungen nicht schmutzig werden. Seine Argumente klingen sehr überzeugend, doch während Fußbodenheizungen seit Jahren zum Standardangebot von Heizungsbauunternehmen gehören, winken die meisten ab, wenn Kunden nach einer Wandheizung fragen. "Als wir unsere Wandheizung vor drei Jahren eingebaut haben, da war das völlig exotisch", erinnert sich Lioba Jeuken, "ein Verwandter hat uns jedes Kupferrohr einzeln gelegt." Inzwischen sind vorgefertigte Heizelemente auf dem Markt, die unter Putz oder sogar wie große Bilderrahmen auf einer Wand angebracht werden können. Trotzdem sind Wandheizungen deutlich teurer als Heizkörper. Für ein 20 Quadratmeter großes Zimmer müssen rund zehn Quadratmeter Wandheizung installiert werden, was inklusive Neuverputzung deutlich über 1000 Mark kostet. Geringer ist der Preisunterschied, wenn die Heizschlangen schon vor dem Verputzen angebracht werden können. Doch trotzdem spielen Wandheizungen bisher auch bei Neubauten kaum eine Rolle. Und das liegt nicht nur an der Trägheit des Handwerks. "Das größte Problem bei einer Wandheizung ist, dass man eigentlich nie mehr umräumen kann", sagt Lioba Jeuken. Stellt man nämlich einen Schrank vor die beheizte Wand, ist die Strahlungswärme futsch. Auch ein offenes Regal sollte lieber nicht im Weg stehen. Und selbst beim Aufhängen von Bildern ist äußerste Vorsicht angezeigt: Wenn dabei eines der kleinen, von außen unsichtbaren Rohre verletzt wird, muss die gesamte Wand aufgestemmt werden. "Wir haben die Heizschlangen zusammen mit einem Zollstock vor dem Verputzen genau fotografiert" sagt Lioba Jeuken, "und bisher hatten wir immer Glück beim Dübeln." Wer noch vorsichtiger sein will, kann für 50 Mark eine Spezialfolie kaufen, die auf die Wand geklebt wird und sich beim Aufheizen zunächst nur in unmittelbarer Nähe der Rohre verfärbt.
......
Beim Energieverbrauch hat die Wandheizung keinen Vorteil gegenüber einer konventionellen Heizung", sagt Johann Reiß vom Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Bauphysik. Er widerspricht damit Werbeversprechen, mit Wandheizungen ließen sich 25 bis 30 Prozent der Energiekosten sparen. Reiß kann sich auf eine groß angelegte Vergleichsuntersuchung des Fraunhofer-Instituts in einem Münchner Mietshaus mit 79 Wohnungen berufen. Zwar waren die Heizkosten in den mit verschiedenen Heiztechniken ausgestatteten Testwohnungen sehr unterschiedlich. Als Ursache wurden dafür jedoch nicht technische Gründe ermittelt, sondern unterschiedliche Angewohnheiten beim Lüften. Die Zufriedenheit der Mieter war in den Wohnungen mit Wandheizung nicht höher oder niedriger als in anderen Wohnungen. "Die Wahl des Heizsystems ist eine Glaubenssache", folgert Reiß aus der Münchner Untersuchung.
Kompletten Beitrag von Dirk Assendorf  bitte auf www.zeit.de lesen


 

 

 

Solare Wandheizung: Eisbär-Prinzip sorgt für Wärmedämmung

Wärmedämmung senkt die Heizkosten und erhöht den Komfort. Eine neue Technik, die sich Naturprinzipien zu Nutze macht, ist dabei, sich im Markt zu etablieren.
Eine transparente Wärmedämmtechnik – die so genannte Solare Wandheizung – beginnt sich jetzt auf dem Markt zu etablieren. Die Technik habe sich in Demonstrationsvorhaben bewährt, die Produkte seien inzwischen ausgereift, erklärt der Fachverband Transparente Wärmedämmung (TWD) in Gundelfingen. Das Prinzip: Wie Eisbären Sonnenlicht zur Körpererwärmung durch ihre Pelzhaare leiten, führen bei der Solaren Wandheizung lichtleitende Elemente Sonnenstrahlen auf eine schwarze Absorberschicht. Das bringt im Winter Wärme in die Räume und wirkt gleichzeitig als Wärmedämmung. Im Sommer wiederum vermindert sie den Wärmeeintrag von außen durch ihre sonnenstandsabhängige Wirkung. Die Solare Wandheizung wird wie die konventionelle Wärmedämmung an die Fassade angebracht. Das Dach bleibt dadurch für Photovoltaik und Solarthermie nutzbar. Die Technik ist sowohl für Neubauten als auch bei Gebäudesanierungen geeignet.
Die Solare Umweltwand verwandelt eine (Süd-)Fassade in einen Sonnenkollektor – allerdings ohne Rohre, Kabel und Wartung, einfach und ästhetisch. Das Prinzip: Sonnenstrahlen dringen durch die lichtdurchlässige (transluzente) Fassade auf die massive Wand. Diese speichert die Sonnenstrahlung als Wärme und gibt sie zeitverzögert an den Raum ab: Tagsüber wird es nicht zu heiß, nachts kühlen die Räume nicht aus. Die Strahlungswärme der Wand fördert das Wohlbefinden, sie wird von den meisten Menschen als sehr angenehm empfunden.
Keine Angst vor Überhitzung: Im Winter, bei tief stehender Sonne, dringen die Strahlen nahezu vollständig bis zum Mauerwerk. Im Sommer wird bei hochstehender Sonne der Energieeintrag durch die Umweltwand stark verringert. Geschickt angeordnete Balkone und Dachüberstände als Schattenspender oder eine saisonale Verschattung mit Prismenglas sorgen zusätzlich die optimale jahreszeitliche Bedarfsanpassung. Eine aktive Verschattung wie bei großen Glasflächen ist daher nur in seltensten Fällen erforderlich.

27.9.2008,
TWD Gundelfingen

 

Testo verfügt in Kirchzarten über hochmoderne Energieversorgung

Kirchzarten (glü.) Energie ist ein teures Gut - und wird in Zukunft noch wertvoller werden. Da ist es wichtig, ideenreich und innovativ an die Planung von Heizung, Licht und Lüftung heran zu gehen. Und genau so wie die „testo industrial services GmbH“ in Kirchzarten ihre Leistungen auf höchstem Qualitätsstandard erbringt, ist sie auch in Sachen Energieverbrauch in ihrem Neubau vorgegangen. Jetzt nach gut vier Jahren zieht Richard Goldschmidt, im gesamten Gebäude für die Haustechnik verantwortlich, ein positives Fazit.

Kernstück der Energieversorgung sind zehn Erdsonden, die bis in eine Tiefe von 220 Metern reichen. Sie bringen im Sommer die überflüssige Wärme aus dem Gebäude in die Tiefe und liefern sie im Winter für behagliche Bürowärme zurück. Als Wärmeträger dient hier einfaches Wasser, das von fünf Wärmepumpen befördert wird. Gebläsekonvektoren hängen an dem Wärme- und Kühlkreislauf und verteilen die richtige Temperatur im Gebäude. Eine Besonderheit des Energiekonzeptes bei „testo“ ist, dass jeder Raum individuell mit Wärme, Kühlung und Licht versorgt wird. Bewegungsmelder signalisieren dem zentralen Energierechner, wann ein Raum genutzt wird. Es gibt keine Heizkörper im Gebäude. Wärme und Klima kommen aus Brüstungselementen, die in den Räumen an den Außenwänden entlang montiert sind. Über die Außenjalousien erfolgt die Beleuchtungsregelung, das Tageslicht wird geschickt in die Räume gelenkt. Die Regelung geschieht über eine hausinterne „Wetterstation“.

Die Steuerung der gesamten Licht- und Wärmetechnik erfolgt über den Rechner der Gebäudeleittechnik, dem „Reich“ von Richard Goldschmidt. Für den erfahrenen Fachmann passt diese Gebäudetechnik bestens zum Image von „testo“. Gut sei auch, erklärt er im Gespräch mit dem „Dreisamtäler“, dass eigene „testo“-Produkte zum Einsatz gekommen seien wie z.B. Helligkeits-, CO2-, Feuchtigkeits- und Temperaturfühler sowie Lichtsensoren. Die Investition betrug im Jahre 2003 rund 27.000 Euro. Da die jährliche Energieeinsparung bei 45 Prozent und damit bei 3.200 Euro liegt, hat sich die Anlage in neun Jahren amortisiert. 

Hier ist das Herz der modernen Energie- und Klimaversorgung von „testo“, am PC von Richard Goldschmidt bestens betreut.
Foto: Gerhard Lück

Gerhard Lück, 4.6.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Manfred Stather erhält Bundesverdienstkreuz

Wer das Bundesverdienstkreuz bekommt, wird gewürdigt. Bei Manfred Stather dem Vorsitzenden des baden-württembergischen Fachverbands Sanitär-Heizung-Klima und Stadtrat der Freien Wähler, war das eine umfangreiche Sache. Wirtschaftsminister Ernst Pfister, der gestern zur Verleihung ins Historische Kaufhaus gekommen war, brauchte eine Weile, bis er alle Funktionen und Ehrenämter Stathers erwähnt hatte. "Es ist eine große Leistung, alles unter einen Hut zu bekommen" , erkannte auch Volker Werling, der stellvertretende Vorsitzende des Fachverbands. Der Geehrte selbst merkte selbstironisch an, "man könnte ja meinen, ich sei ein toller Hirsch" , doch gab er den Dank umgehend weiter: "Es geht nur, wenn man Menschen um sich hat, die einen unterstützen" . Damit meinte er vor allem seine Frau Gabi und die beiden Söhne Dirk und Christian. Und verriet der Festgemeinde noch das Motto, das ihn antreibt: "Wer mit der Seele nicht dabei ist, hat keinen Beruf, sondern eine Beschäftigung."
3.3.2007, BZ

 

Neue Grenzwerte für Holzheizungen? Energietechnischer Blödsinn

Die Flammen lodern um das glühende Holzscheit, das Feuer knistert, es riecht, und es gibt eine wohlige Wärme ab. Von dieser Behaglichkeit eines offenen Hausfeuers träumen viele, der offene Kamin erlebt eine Renaissance, Kachelöfen sind im Schwarzwald in vielen Neubauten wieder Standard. Doch wer jetzt erst davon träumt, könnte zu spät kommen, denn die Bundesregierung will auf Hausfeuerstellen rigorose Vorschriften festsetzen - obwohl Holz eigentlich ein umweltfreundlicher Brennstoff ist.

Wenn der Heizkessel im Keller mehr schlecht als recht seine Arbeit tut und die Energiekosten ins Unendliche steigen, ist es höchste Zeit, über die Neuanschaffung einer Heizanlage nachzudenken. Klimapolitisch betrachtet sind Holzpellets eine Alternative zu Öl und Gas. Allerdings wird momentan erbittert diskutiert, ob die Feinstaubbelastung durch Holzheizungen gesundheitsgefährdend ist. Die EU fordert strengere Grenzwerte für Feinstaub, auf der anderen Seite fördert
der Staat noch das Heizen mit Holz. Die Vorstellungen der Fachleute gehen dahin, dass neue Holzfeuerungen nur noch bewilligt werden könnten, wenn ihnen eine amtlich anerkannte Zertifizierung bescheinigt, dass sie die lufthygienischen Emissionswerte einhalten. Was bedeutet: Holzpelletsheizungen, Kamine und auch Kachelöfen, wie sie seit Hunderten von Jahren gebaut werden, wären nicht mehr möglich. Dabei hat Heizen mit Holz im Hochschwarzwald eine lange Tradition und derzeit Hochkonjunktur. Immer mehr private Haushalte und kleine Gewerbebetriebe heizen mit Biomasse, in den Forstämtern wächst die Nachfrage nach Brennholz aus den Wäldern. "Wir bemerken eine spürbare Zunahme von Privatpersonen, die Flächenlose erwerben und selbst Brennholz machen" , sagt Dierk Weißpfennig, Stadtförster von Titisee-Neustadt. 2006 waren es 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Und: In den Forstämtern wird verstärkt nach Adressen von Holzanbietern gefragt. Die hohen Energiepreise verschaffen dem Holzfeuer eine Renaissance. Viele haben sich einen Holzofen angeschafft, andere den Kachelofen reaktiviert, oder eine moderne Holzfeueranlage installiert. Im vergangenen Jahr installierte die Firma Binkert in Neustadt 30 Prozent mehr Holzpelletsheizungen, ähnlich sieht es bei Heizungsbau Stritt und Hartfelder aus. Dadurch boomt auch das Geschäft mit Holzpellets. "Wir verkauften 2006 rund 60 Prozent mehr als im Vorjahr" , sagt Veronika Mayer von der ZG Raiffeisen und Energie in Donau eschingen, über die der Hochschwarzwald mit Presslingen beliefert wird.
Die Holzpellets heizen klimaneutral: Beim Verbrennen wird zwar Kohlendioxid freigesetzt, aber nur so viel, wie ein Baum im Laufe seines Wachstums auch bindet.
Heizen mit Holz galt bisher als umweltfreundlich. Nun mehren sich aber die kritischen Stimmen: Angeblich blasen so genannte Kleinfeuerungsanlagen wie Kamine und Kachelöfen genauso viel Feinstaub (PM 10) in die Luft wie der Straßenverkehr. Heikel ist dies, weil Feinstaub in mikroskopischer Größe über die Lunge in die Blutbahn eindringt und so Erkrankungen der Atemwege und des Kreislaufs verursachen kann. Mit strengen Abluftvorschriften will deshalb das Bundesumweltamt Abhilfe schaffen. Geplant ist eine Verschärfung der Grenzwerte. So sollen diese in einer ersten Stufe bis 2014 den Ausstoß von Staub von maximal 100 Milligramm pro Kubikmeter Luft erlauben, in der zweiten Stufe soll der Grenzwert auf 20 Milligramm pro Kubikmeter Luft sinken. Gegenwärtig sind noch 150 Milligramm pro Kubikmeter zulässig.

Das Aus für die klimafreundliche Nutzung von Holz
Viele Ofenbauer sind überrascht und verärgert. So groß sei der Anteil der Feuerungen am PM-10-Ausstoß nicht, sagt Martin Welte, Kachelofenbaumeister aus Eisenbach: "Die diesem Vorhaben zugrunde liegenden Messwerte stimmen nicht, weil sie sich lediglich am Gewicht orientieren. Große und kleine Partikel werden in einem Aufwasch erfasst, die genaue Zusammensetzung nicht ermittelt. Dass die schweren Aschepartikel aus einem Kachelofen, die kaum schädlich sind, 50-mal höher gewichtet werden als die sehr leichten, aber biologisch wirksamen Ölrußpartikel, dürfte nicht im Sinne der Allgemeinheit sein." Auch den Verbrauchern scheint die Thematik bisher noch nicht bewusst zu sein, denn nach Feinstaub-Emissionen fragten Kunden beim Kauf von Holzöfen nie, so der Ofenbauer, der im vergangenen Jahr bei Kachelöfen ein 25-prozentiges Umsatzplus verbuchte: "Ich habe bis jetzt noch nicht gehört, dass ein Kunde sagt, er will wissen, welche Feinstäube zum Ofen rauskommen. Also definitiv nicht. Bis vor wenigen Jahren hat ja keiner gewusst, was Feinstaub überhaupt ist" , ärgert sich Martin Welte. Eine Politik, die in einem Jahr den Einsatz von Biomasse als Energieträger fördert und im nächsten Jahr alle Holzheizer wieder verunsichert, sei nicht förderlich. Eine Verschärfung der Grenzwerte wäre das Aus für die gesamte klimafreundliche Nutzung von Holz. So weit kommt es nicht, glaubt Geschäftsführer Armin Kern von Heizungsbau Binkert. Falls doch, wäre dies seiner Ansicht nach der energietechnisch größte Blödsinn aller Zeiten. "Dann kommen wir weltweit ins Narrenblatt" , macht er seinem Ärger Luft: "Ich kann diese ganze Diskussion nicht nachvollziehen. Dahinter steckt doch die Öllobby: Sie sieht ihre Felle davonschwimmen, will ihre Interessen schützen. Holz hat eine weitaus bessere Ökobilanz als Öl und Gas." Dies bestätigt Heizungsbauer Harry Bächle aus Löffingen, er ist auch Beirat der Holzkette Hochschwarzwald: "Alle häuslichen Holzheizungen zusammen tragen 15 bis 20 Prozent zu den gesamten Feinstaubemissionen bei. Pelletsfeuerungen machen ein bis zwei Prozent dieses Feinstaubs aus, liegen damit in der Größenordnung von Ölheizungen und werden in der Außenwirkung daher vollkommen überbewertet." Gegenüber Autos und der Industrie mit jeweils 30 Prozent sei dieser Ausstoß verschwindend gering. "Um die ganze Sache wird viel zu viel Wind gemacht. Da wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen" , sagt Bächle. Ob er seinen Kunden noch Holzheizungen empfiehlt? "Auf jeden Fall" , meint er, "alle modernen Anlagen erfüllen die Norm." Trotz aller Feinstaubdebatten ist bei den Heizungsbauern die Nachfrage, vor allem nach Pelletsheizungen, ungebremst. Allein in Titisee-Neustadt wurden 80 Holzfeueranlagen in Häusern installiert. Eine neue Stückholz-Kesselanlage ließ sich Karl Heitz im Keller einbauen. Die Anlage beheizt zwei Einfamilienhäuser und sorgt für warmes Wasser. Der Förster ist mit der Anlage zufrieden: "Weil ich etwas zum Umweltschutz beitragen wollte, stieg ich von fossiler auf erneuerbare Energie um." Er empört sich über die Feinstaubdiskussion: Erst werde das Heizen mit Holz empfohlen und mit staatlichen Subventionen dafür geworben, dann falle der Staat einem in den Rücken. Das sei doch kontraproduktiv. "Viele Kunden sind aufgeschreckt und fragen verunsichert, ob sie künftig auf ihre Holzheizung verzichten müssen" , berichtet Schornsteinfegermeister Albert Frei. Dies sei nicht der Fall. Holzfeuerstätten würden auch dieses Jahr vom Staat mit bis zu 1000 Euro bezuschusst und könnten bedenkenlos eingebaut werden. "Das Thema wird viel zu hochgespielt. Die ursprüngliche Behauptung, dass Holzfeuerstätten 30 Prozent des gesamten Feinstaubausstoßes ausmachten, wurde in neuesten Studien bereits um 20 Prozent nach unten korrigiert. Dadurch werde die Diskussion wieder versachlicht. Frei: "Sollten tatsächlich verschärfte Grenzwerte kommen, was ich nicht glaube, beträfe dies nur neue Anlagen. Bereits installierte Anlagen hätten Bestandsschutz."
Eva Weise , 22.2.2007, www.badische-zeitung.de

 

Heizen mit Pellets und Strom erzeugen mittels Stirlingmotor

Der Spezialist für erneuerbare Energien "H & F Neue Haustechnologien GmbH" aus Gundelfingen hat in Freiburg im Haus Falterweg 10 ein Holz-Pellets-Blockheizkraftwerk mit einem Stirlingmotor installiert.

Für Geschäftsführer Richard Faller ist das ein Anlass, diese Premiere in Freiburg der Öffentlichkeit vorzustellen. Am Freitag, 15. Dezember, von 15 bis 19 Uhr und Samstag, 16. Dezember, von 10 bis 15 Uhr haben Interessenten Gelegenheit, die Anlage in dem Wohnhaus Falterweg 10 in Freiburg zu besichtigen. Präsentiert werden soll eine zukunftsweisende Technologie, die Ökologie und Ökonomie für eine umweltfreundliche Stromgewinnung mit Heizwärme als "Abfallprodukt" verbinde.

Die "Sunmachine" wird vollautomatisch mit Pellets aus dem nachwachsendem Rohstoff Holz gefüttert. Das Geheimnis, so Faller, sei das Zusammenwirken eines völlig neu entwickelten Pelletbrenners mit einer 200 Jahre alten Erfindung, dem Stirlingmotor. Der Pelletbrenner wandelt dabei die Pellets zuerst in Gas um, dieses werde dann rückstandsfrei über einen Flox-Gasbrenner verbrannt. Mit der produzierten Wärme wird der Stirling-Heißluftmotor angetrieben, der Strom produziert - Kraft-Wärme-Kopplung. Mit der Abwärme der Maschine wird zudem das Heizsystem gespeist. Übrig bleibe am Schluss nur ein flüssiges Kondensat, das in die Kanalisation geleitet wird oder als Mineraldünger verwendet werden könne.

Der produzierte Strom könne, garantiert durch das Energieeinspeisegesetz, zu einem festen Betrag garantiert die nächsten 20 Jahre an den Stromversorger verkauft werden. Die Einnahmen aus dem Stromverkauf überstiegen in der Regel die Ausgaben für den Pelleteinkauf, sagt Richard Faller, der Meister als Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Gebäudeenergieberater und Betriebswirt des Handwerks ist und auf diese Technologie setzt. Interessenten berät er gerne auch vor Ort.
Rolf Meyer, 16.12.2006

 

... Ihre Firma, Ihre Idee? Ihre Info? Jetzt mailen  

© Freiburg-Dreisamtal.de, Kontakt, Update 11.02.11