Ebnet - Neubaugebiet östlich Hurstbrunnen
EBNET. Am Ostrand soll Ebnet wachsen. Das ist
Wille der Ortschaftsrats, das ist auch der Wille der Verwaltung. Und auch der
Bauausschuss gab dem Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht - wenn
auch nicht ganz ohne kritische Stimmen. Ein Haupthindernis bei den Plänen ist
der Regionalplan, der Teile der Fläche als Vorrangfläche ausweist. Das hat bis
ins vergangene Jahr nur weder der Regionalverband noch die Stadtverwaltung
gemerkt. Bis zu 150 neue Wohnungen für rund 300 Menschen sollen im Osten Ebnets, zwischen der alten Schwarzwaldstraße und der Dreisam gebaut werden. In den vergangenen 20 Jahren hatte es immer wieder mal Planungen für das Gebiet gegeben, doch die Verkehrssituation mit der alten B 31 hatte diesen stets einen Strich durch die Rechnung gemacht. Große Aufregung gab es dann im vergangenen Jahr, als die Planer feststellten, dass der Regionalverband 1992 bei der Fortschreibung des Regionalplans Teile der zu bebauenden Fläche als Vorrangbereiche für wertvolle Biotope ausgewiesen hatten, obwohl diese eigentlich im Freiburger Flächennutzungsplan von 1980 als Bauland reserviert waren. Die fachlichen Daten dazu hatte das Landesamt für Umweltschutz geliefert. "Das sich das mit dem Flächennutzungsplan beißt, ist damals leider niemandem aufgefallen", sagt Norbert Schröder-Klings, Leiter der Projektgruppe Integrierte Stadtentwicklung (PRISE). BZ vom 25.3.2004 auf www.bzol.de
Fronleichnamsprozession 2003 in Ebnet
Sandsteinfiguren von Wenzinger hätten in Ebnet bleiben können Ihr Bericht über die vier übermannshohen Standsteinfiguren von Christian
Wenzinger, zur Zeit "die Attraktion des Museums für Stadtgeschichte" am
Freiburger Münsterplatz, erwähnt leider mit keinem Wort, dass der Freiburger
Steinmetz und Bildhauer (nicht "Architekt") Wenzinger diese Figuren für den
Ebneter Schlosspark schuf, wo sie auch hätten bleiben können, auch wenn es
Anfang der 80er-Jahre dringend notwendig wurde, sie vor Wind und Wetter zu
schützen. Es ist nicht richtig, dass "nur mit Hilfe des Landes, der
Kulturstiftung der Länder, der Adelhausenstiftung, der Stadt und der Bürger es
gelang, die Werke für Freiburg zu sichern". Nikolaus von Gayling-Westphal, Schloß Ebnet, Schwarzwaldstr.
278, 79117 Freiburg
Ebnet feiert Freigabe der B31 Ost EBNET. Selbst das regnerische Wetter konnte den Ebnetern ihr nachträgliches Fest zur Freigabe der B 31 Ost am Samstag, 3.11.2002, nicht vermiesen. Ortsvorsteher Hellmut Menner sprach gar " von Freudentränen des Himmels". Auch einige ehemalige und noch im Dienst stehende Lokalpolitiker hatten es sich nicht nehmen lassen, an diesem Tag nach Ebnet zu kommen. Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg sah in der neuen Bundesstraße "einen großen Befreiungsschlag für den Freiburger Osten". Der frühere Oberbürgermeister Rolf Böhme erinnerte an die Konflikte zwischen Befürwortern und Gegnern der Straße: "Das war kein Kampf, sondern ein Glaubenskrieg mit persönlichen Verletzungen und Opfern auf beiden Seiten." Die besten Wünsche von Oberbürgermeister Dieter Salomon überbrachte Stadtrat Conrad Schroeder (rechts)
Von links: Ex-OB Dr. Rolf Böhme, BM a.D. Dr. Sven von Ungern-Sternberg, Manfred Poser, Walter Jautz, Gottfried Menner mit der Gitarre, Hellmut Menner als Ortsvorsteher von Ebnet und Dr. Conrad Schroeder vom Waldsee, Stadtrat und Reg.Präs. a.D. Nach den Redebeiträgen enthüllte die "Notgemeinschaft Schwarzwaldstraße" eine bronzene Gedenktafel, mit der sie allen Helfern dankte, die den Bau der B 31 Ost möglich gemacht hatten. Manfred Poser, Walter Jautz und Gottfried Menner sorgten für Stimmung mit ihrem Schwarzwaldstraße-Lied und wenig später begann der gemütliche Teil des Tages mit dem "31-Fest" bei den Anwesen Schwarzwaldstraße 314 und 239. Als sich dann alle mit Speis und Trank gestärkt hatten, wartete der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Schüle noch mit einer besonderen Überraschung auf: Er überreichte Franz Reichenbach für dessen ehrenamtliches Engagement und für seine Rolle als "Vorkämpfer der B31-Ost", der sich immer um Ausgleich zwischen den beiden Lagern bemüht habe, die Staufer-Medaille des Landes Baden-Württemberg. km, BZ vom 4.11.2002, www.bzol.de
BADNERLIED DER NOTGEMEINSCHAFT SCHWARZWALDSTRASSE e.V. - Ebnet
B31 seit dem 24.10.2002 wieder eine ganz normale Straße
EBNET. Gestern um 11.47 Uhr erlebten die Ebneter einen historischen Moment: Ganz
plötzlich verwandelte sich die bisher vor Lärm und Abgasen strotzende B 31 Ost
in eine ganz normale Straße. Die Lastwagen waren fast alle schlagartig verschwunden, zwischen
den einzelnen Pkw taten sich große Lücken auf, Fahrradfahrer zeigten sich auf
der Schwarzwaldstraße und Fußgänger konnten einfach mal so von der einen auf die
andere Gehwegseite schlendern. km , BZ vom 25.10.2002 Ebnet kurz vor der Eröffnung der B 31 Ost neu Ebnet ist ein Ortsteil von Freiburg mit Ortsverwaltung,
Ortsvorsteher, Ortschaftsräten und eigenem dörflichen Charakter. Dagmar Engesser
sprach mit dem Ortsvorsteher Menner über ihren Ortsteil und ihre ganz
spezifischen Probleme als Ortsteil von Freiburg. Dreisamtäler: Die Anwohner befürchten durch die Pflasterung
eine Erhöhung des Lärmpegels? Dreisamtäler: Der Ortschaftsrat beschäftigt sich aber nicht nur mit dem Umbau der B 31. Menner: Ja, ein großes und wichtiges Thema ist der Rahmenplan. Derzeit steht ein Entwurf-Rahmenplan zur Diskussion, der zwei Varianten der Zielentwicklung vorsieht. Im Mai/Juni fand die Offenlage statt, in der Bürger, Träger der öffentlichen Belange und Behörden angehört wurden. Wir haben außerdem eine Bürgerversammlung in der Dreisamhalle durchgeführt, wo in sehr sachlicher Atmosphäre über die verschiedenen Varianten und Auswirkungen diskutiert wurde. Jetzt stehen wir davor, diese ganzen Anregungen und Bedenken auszuwerten. Bis zum Jahresende soll dann die endgültige Version stehen, über die der Ortschaftsrat und dann auch der Gemeinderat beschließt. Rechtsverbindlich wird der Rahmenplan aber erst, wenn er in die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der Gesamtstadt einfließt. Dieser formale Akt dauert aber noch. Der Rahmenplan als solcher ist für uns eine interne Arbeitsgrundlage. Das ist wichtig für uns, weil mit ihm Zielvorstellungen für Ebnet entwickelt wurden. Mit diesem Rahmenplan können wir sagen: da geht es lang! Dreisamtäler: Welches sind die Themen des Rahmenplans? Menner: Der Rahmenplan beschäftigt sich mit drei Themenkreisen: es geht erstens um die bauliche Entwicklung, zweitens um die Sicherung der Infrastruktur und drittens um die Verkehrsplanung. Dreisamtäler: Was ist an baulicher Entwicklung in Ebnet geplant? Menner: Eigentlich kann man die bauliche Entwicklung nicht
von der Sicherung der Infrastruktur trennen. Ebnet muss versuchen, in gewissem
Umfang Bauflächen auszuweisen, um dem Einwohnerrückgang entgegenzuwirken. Denn
nur so können wir Einrichtungen wie Kindergarten und Schule langfristig sichern.
Auch Handel und Gewerbe brauchen ein gewisses Potential, um existieren zu
können. Wir wollen einen Einwohnerzuwachs, aber in moderatem Umfang. Das heißt
sowohl von der Zahl als auch von der zeitlichen Entwicklung her. Aber wir müssen
da einfach etwas tun, sonst bricht uns unsere gewerbliche Struktur immer mehr
weg. Auch die Auslastung von Kindergarten und Schule wird immer schwieriger.
Letztendlich besteht die Gefahr, dass diese Einrichtungen geschlossen werden.
Das wollen wir nicht. Wir wollen den Charakter einer selbständigen Gemeinde
erhalten - als Stadtteil von Freiburg. Die Bürger sollen möglichst viel hier vor
Ort erledigen können. Das ist so eine Art Leitmotiv des Rahmenplans. Menner: Da gibt es wie gesagt diese zwei Varianten, die
unterschiedliche Entwicklungsgrößen vorsehen. Die Mehrzahl der Einwendungen
zielen in die Richtung, die Ausdehnung Ebnets möglichst gering zu halten. Hier eine Lösung zu finden wird nicht ganz einfach sein.
Die Ebneter Brücke jetzt mit Namen: Nepomuk-Brücke Dagmar Engesser, Der Dreisamtäler 10/2002
Interessengemeinschaft der am 6. Juni 2002 wassergeschädigten Bürger Ebnets EBNET. Gegen das "Katastrophen-Hochwasser" in Sachsen, Bayern, Österreich
und Tschechien sei der vom Welchentalbach verursachte Schaden am 6. Juni in
einigen Häusern an der Steinhalde natürlich eine "kleine Nummer"
gewesen, meint Bernd Meißner, der damals zu den Betroffenen gehörte. Meißner,
der im Haus Steinhalde 62 im Erdgeschoss zur Miete wohnt, hatte an jenem Abend
25 Zentimeter hoch das Wasser in seinem Keller stehen. ... Sicherlich ein Grund
mehr dafür, dass er zusammen mit Rolf Bihler und Adolf Schmid eine "Interessengemeinschaft
der am 6. Juni 2002 wassergeschädigten Bürger Ebnets" ins Leben
gerufen hat. Besonders wichtig sei in diesem Zusammenhang, so Meißner, dass
erforscht werden müsse, welche Ursachen das Hochwasser gehabt habe und wie eine
neue Überschwemmung durch bautechnische Veränderungen vermieden werden könne. Einen ersten Erfolg hat die Initiative übrigens schon erreicht: Im September werden die Ortsverwaltung und diverse Fachleute eine Gewässerschau im Welchental vornehmen. Doch die Bewohner der Steinhalde wollen auch selbst einen Beitrag dazu leisten, damit künftig die Keller möglichst trocken bleiben: "Wir haben uns überlegt, drei große Bohlen anzuschaffen, die in einem rechten Winkel zusammengeschraubt, bei Bedarf diagonal auf die Straße gestellt werden können, und die dann die Wassermassen von der Steinhalde ins "Gänderle"- Gebiet ableiten sollen", berichtet Meißner. Zudem überlegen er und sein Nachbar gerade sich einige Sandsäcke anzuschaffen, damit nicht irgendwann einmal auch ihre Erdgeschosswohnungen unter Wasser stehen. ... Kai Müller, BZ vom 16.8.2002, ganzer Artikel
An der Vorstellung des Rahmenplans Ebnet waren auch VertreterInnen des SPD-Ortsvereins Littenweiler-Ebnet anwesend. Auch wir stimmen der Meinung zu, daß sich das Dorf Ebnet behutsam weiterentwickeln sollte. Wir betrachten die Orientierung an das vom Stadtplanungsamt als Variante 1 bezeichnete Szenario als sinnvoll. Flächennutzungsplan 1980 Im Flächennutzungsplan 1980 sind bereits mehrere innerörtliche Flächen für die Bebauung mit Wohnhäusern vorgesehen worden. Wir erinnern an diese Planungen unter anderem auch deshalb, um ein Ausufern der Bautätigkeit am Dorfrand zu verhindern. Bevölkerungs- und Sozialstruktur Familien anzusiedeln ist richtig, aber niemandem ist damit geholfen, innerhalb kurzer Zeit viele junge Familien anzusiedeln und dadurch eine Bedarfsberg an sozialer Infrastruktur hervorzurufen, um nachher in einem durchgängig alternden Stadtteil zu leben. Die Ansiedlung von Neubürgern sollte im Rahmen einer langfristigen Flächenvorratspolitik eine kontinuierliche Aufgabe sein, die sich schwerpunktmäßig auf die vorhandene Bodenressource konzentriert. Dazu gehört in unseren Augen auch die Bebauung mit Geschoßwohnungsbau für Mietwohnungen, der sich in das Ortsbild einfügt. Dadurch kann gewährleistet werden, daß in Ebnet auch in Zukunft eine vielfältige Bevölkerungs- und Sozialstruktur erhalten bleibt. Eine Auskunft über den Anteil an Eigentumswohnungen am Gesamtbestand wäre in diesem Zusammenhang wichtig, auch wenn eine Aussage, ob die Eigentümer selbst in Ebnet wohnen, nicht möglich ist. Stärkung der Haupterwerbslandwirtschaft Ebnet hat mit mehreren Vollerwerbslandwirten seinen dörflichen Charakter erhalten. Dies soll auch so bleiben. Deshalb sind wir der Meinung, daß bei der weiteren Entwicklung auch die berechtigten Interessen einer lebensfähigen Haupterwerbslandwirtschaft Berücksichtigung finden sollten. Eine Möglichkeit, den Landwirten entgegenzukommen, wäre die Ansiedlung des zukünftigen Sportgeländes an einem Platz, an dem weniger wertvolle landwirtschaftliche Böden anstehen, als dies am derzeitig vorgeschlagenen Standort südlich der Straße nach Stegen ist. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Überflutungsgefahr betrachten wir auch die Ausweisung des Gebietes Langmatten mit großer Skepsis. Kleingärten Was die Ausweisung von Kleingärten angeht, sehen wir dies zwar mit Freude, möchten allerdings zuvor noch konkrete Auskunft zum Bedarf für Kleingärten im Stadtteil Ebnet erhalten. Gewann Langmatten und Gewann Brühl Auch im Zusammenhang mit dem Thema Verkehr betrachten wir die Bebauung des Gebietes Langmatten als problematisch. Ohne den Bau einer Straße durch die Niederung des Eschbachs (Gewann Brühl) würde die Steinhalde noch mehr Verkehr aufnehmen müssen. Unserer Meinung nach sollte das Gewann Brühl auch weiterhin gewissermaßen als grüner Keil in den Ort hineinragen und an seinem Rand als Naherholungsgebiet genutzt werden. Verkehrsbelastung Steinhalde Zur Reduzierung des Pkw-Verkehrs in der Steinhalde stellen wir uns die konsequente Attraktivierung des Busverkehrs in der Steinhalde vor. Konzept für den ruhenden Verkehr Derzeit dient Ebnet als Parkplatz für das SC-Stadion. Allein durch den Parkverkehr treten in Ebnet Behinderungen auf. Auch deshalb wünschen wir für den ruhenden Verkehr, daß die Stadt ein Konzept für den ruhenden Verkehr erstellt und dem Ortschaftsrat entsprechende Pläne unterbreitet. SPD Littenweiler-Ebnet, Walter Kroegner, 26.6.2002, walter.kroegner@t-online.de
Unwetter am 6.6.2002 in der Steinhalde Um 16.14 Uhr war der erste Alarm ausgelöst worden. Da hatten die Wassermassen aus dem sonst eher unscheinbaren Welchentalbach bereits die hintere Steinhalde in Ebnet und die benachbarte Straße überrollt. "Es ging so schnell, so schnell hat man gar nicht gucken können", sagte spät Ortschaftsrat Franz Kotterer, früherer Abteilungskommandant in Ebnet. Steinhalden-Anwohner Adolf Schmid saß mit seiner Frau vor dem Fernseher: "Wir hörten nur ein Rauschen". Dann mussten sie zuschauen, wie sich binnen einer Viertelstunde der Keller mit Wasser füllte. Mit dem Wasser wurden auch jede Menge Schlamm und Geröll in die Keller und Garagen gedrückt. "Für die Betroffenen ist das schon eine kleine Katastrophe", meinte der stellvertretende Stadtbrandmeister Christian Brauner, nachdem er die Lage vor Ort inspiziert hatte. In vielen Kellerwohnungen und -räumen sind hohe Schäden entstanden. Hart getroffen hat es auch eine Studentin, deren Examensarbeit im Wasser lag. Neben der Feuerwehr packten auch zahlreiche freiwillige Helfer
mit an. Bauunternehmer Bernhard Sänger etwa stellte sofort Gerät und einen
Geländewagen zur Verfügung. Mit dessen Hilfe wurden Baumstämme auf die Straße
gezogen, um die Flut zu stoppen.
Schandfleck im Ebneter Schlosspark
Man kann es kaum glauben: Da wird in der
nordöstlichen Ecke des Parks des Ebneter Schlosses etwas gebaut. Ein Wohnhaus,
eine Fabrik, ein Niedrigenergie-Schuppen, ein McDonalds-DriveIn, ein Ärgernis,
ein Kulturdenkmal, ein Melkstand für freilaufende Kühe als Protest gegen die
Anbinde-Verbotsverordnung der EU?
Aus einer Einladung folgte eine Initiative: Kürzlich hatte der Ebneter Künstler C.W. Loth die Ortschaftsräte zu einer Führung durch seine Austellung und Werkstatt in der Eschholzstraße 77 eingeladen. Vier Räte haben daraufhin eine Initiative gegründet und ein Schreiben an verschiedene Ämter und die Ortsverwaltung geschickt, in dem darum gebeten wird, eine Großplastik des Künstlers aufzukaufen und diese in Ebnet aufzustellen. Die Initiatoren Maria Müller, Nikolaus von Gayling-Westphal
(beide vom Forum Ebnet), Bernhard Sänger und Berthold Wißler (beide von der CDU)
sind auch bereit, sich an den Kosten (rund 30 000 Euro) zu beteiligen. Als
mögliche Standorte kämen für die vier Ortschaftsräte unter anderem der "Elisabeth-von-zur-Mühlen-Platz
(südlich der Schwarzwaldstraße) in Frage.
Linde auf dem Dorfplatz gepflanzt
Auf dem Dorfplatz in Ebnet wurde am 7.März 2002 eine
neue Linde gepflanzt; die ursprüngliche 90 Jahre alte Linde musste am 27.7.2001
wegen Brandkrustenpilzbefall gefällt werden. Jetzt sind es wieder drei! Zum 250. Mal jährt sich der Todestag eines der berühmtesten Maler im Breisgau, Benedikt Gambs, der am 15. November 1751 in Ebnet, damals selbständige Gemeinde, starb und hier in der Pfarrkirche St. Hilarius neben der Gruft der Familie v. Sickingen begraben wurde. Sein Epitaph, die Grabplatte, liegt zur Zeit nicht mehr auf dem Boden der Kirche, wie einst, sondern hängt an der Kirchenwand rechts hinten. Seine Tätigkeitsfelder im Breisgau waren Deckengemälde, Fresken und Altarbilder beispielsweise in der Bibliothek der Abtei St. Peter, in der Pfarrkirche in Riegel, (dort leider aber zerstört), zwei Hochaltarbilder für das Priorat St. Ulrich, in der Kirche St. Martin Freiburg-Hochdorf, im Schloß Ebnet fünf Deckengemälde und in der Pfarrkirche St. Hilarius Freiburg-Ebnet. Der Maler Benedikt Gambs stammt aus dem Allgäu. Dort hat er seine Ausbildung erhalten. Diese Ausbildung und der von Augsburg des 18. Jahrhunderts ausgehende künstlerische Einfluß haben sein gesamtes Schaffen in besonderer Weise geprägt. Der Hauptteil seines Schaffens findet sich jedoch nicht im Allgäu, sondern im Breisgau. Hierhin wanderte er um 1740, schreibt Bettina May-Schillok in ihrer Magisterarbeit, abgedruckt im Freiburger Diözesan-Archiv, Band 108 1988. Seine ersten Werke im Raum Freiburg
waren die Wandfresken und Deckengemälde im Freiburger Domherrenhaus am
Münsterplatz 36, der "Dienstwohnung" von Domkapitular Hermann Ritter, 1740
datier mit "BeneDict Gambs Fecit 1740" (fecit auf deutsch = hat gemalt). Sein
nächstes Werk war der Sebastiansbruderschaftsaltar in der Kirche St. Martin in
Freiburg-Hochdorf. Dann folgten Deckengemälde und Altarblätter 1745 in Riegel.
Im Freiburger Augustiner Museum ist ein Deckenbild, 1747 datiert, "Salomon
empfängt die Königin von Saba" zu bewundern. 1750 malte er in der Kirche St.
Hilarius Freiburg-Ebnet den Heiligen Sebastian auf dem linken Seitenaltarbild,
im Schloß Ebnet das Deckengenälde im Gartensaal und Bilder im nördlichen und im
südlichen Eckkabinett und im 1. Obergeschoß, insgesamt fünf Bilder. Als Benedikt Gambs 1751 die Arbeiten
für St. Peter übernahm, bereitete er gerade seine Hochzeit mit der beim
Freiherrn von Sickingen bediensteten Kammerjungfer Veronica Königin vor, die er
wohl bei der Tätigkeit im sickingschen Schloß kennengelernt hatte und am 25.
April 1751 in Ebnet in der Kirche St. Hilarius zum Traualtar führte, schreibt
Hermann Brommer in seinem Kirchenführer St. Peter. Am 29. Oktober suchte Bendikt
Gambs um Aufnahme in das akademische Bürgerrecht der Universität Freiburg nach,
das man ihm, der schon 13 Jahre im Breisgau weilte und "Maler des Herrn von
Sickingen" genannt wurde, am 6. November 1751 zugestand. Doch eine Woche später,
am 13. November 1751, verschlimmerte sich der Gesundheitszustand des Kunstmalers
Gambs so sehr, daß er den Aktuar Johann Franz X. Bihser und sieben Zeugen nach
Ebnet ans Krankenbett im "oberen Tafelzimmer" rief und sein Vermögen, bei "guethen
Verstands" seiner geliebten "Ehefraw" Veronica Königin zufallen sollte, so
Hermann Brommer. Das Totenbuch der Pfarrgemeinde St. Hilarius Freiburg-Ebnet
verzeichnet am 15. November 1751 den Tod des "fromm im Herrn verschiedenen"
Malers Benedictus Gambs, der ein Alter von 48 Jahren erreicht hatte. Der
Originaltext steht dort in Latein.
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