Der
Drachenfliegerclub (DFC)
Südschwarzwald besteht nun seit über 31 Jahren und ist in dieser Zeit zu einem
ausgesprochen mitgliederstarken Verein (248) angewachsen. Heute fliegt die
Mehrzahl der Mitglieder nicht mehr Drachen sondern Gleitschirm, eine etwa 15
Jahre nach dem Drachenfliegen entstandene Variante des motorlosen Fliegens.
Jetzt fand nun erstmals in der Geschichte des DFC die Jahreshauptversammlung des
Vereins in Waldkirch statt.
Der Verein hatte im Sommer diesen Jahres seinen Sitz von Freiburg nach Waldkirch
verlegt. Der Kandel ist der wichtig ste Flugberg für den Verein, so dass es nur
folgerichtig erschien, auch den Vereinssitz an den Fuß des Kandels nach
Waldkirch zu verlegen. Wie einem Pressebericht des Vereins zu entnehmen ist,
eröffnete der Vorstandsvorsitzende Jürgen Müller die Sitzung im Gasthaus
"Hirschen" vor etwa 80 Vereinsmitgliedern, wobei im weiteren Verlauf noch
etliche Nachzügler eintrafen. In seinem Bericht blickte er auf die Aktivitäten
und Ereignisse, Vorkommnisse und Hintergründe zurück. Einen breiten Raum in der
Diskussion nahm das Thema Naturschutz ein, und hier insbesondere der
Vogelschutz, der von allen als notwendig erachtet und respektiert wird.
Problematisch erschien den Vereinsmitgliedern jedoch die Tatsache, dass die für
das motorlose Fliegen am Kandel nutzbaren und notwendigen Aufwindquellen durch
behördliche Einflugverbote versperrt werden könnten, wodurch der Kandel als
Hauptflugberg des DFC und wichtiges Tourismusziel nicht mehr sinnvoll beflogen
werden könnte. Zu diesem Thema hatte im Frühsommer eine große Gesprächsrunde
aller Beteiligten im Regierungspräsidium Freiburg stattgefunden, weitere
Gespräche werden folgen. Der Vorstand erhielt das einstimmige Votum und den
Auftrag der Vollversammlung, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um
eventuellen gravierenden behördlichen Einschränkungen, gegebenenfalls auch
gerichtlich, entgegenzutreten. Eine einvernehmliche Lösung werde jedoch
vorrangig angestrebt.
Berichtet wurde auch über die Kandelinitiative "Zukunft Kandel e.V" , in dem der
DFC, neben dem Schwarzwaldverein, der Bergwacht, diversen Naturschutzvereinen,
dem Skiclub Waldkirch und der Gastronomie, Mitglied ist. Als Schriftführer ist
hier DFC-Vorsitzender Jürgen Müller tätig. Anschließend mussten die neun Beiräte
des Vorstandes neu gewählt werden. Vorgestellt wurden auch die in diesem Jahr
schon 48 neu aufgenommenen Mitglieder sowie die besten Flüge vom Kandel und die
jeweiligen Piloten. Es zeigte sich eine erstaunliche, sehr erfreuliche
Steigerung der Leistungsfähigkeit der Drachen- und Gleitschirmflieger.
Fantastische Strecken wurden geflogen. Die Sieger in den drei Kategorien
Drachen, Starrflügler und Gleitschirm waren: Gleitschirm: Markus Stopper (80
Kilometer). Starrflügler: Jochen Zeyher (235 Kilometer). Drachen: Roland Wöhrle
(243 Kilometer). Der Kandel-Wander-Pokal geht an den Vorjahressieger Roland
Wöhrle.
29.11.2006,
www.badische-zeitung.de


Hängegleiterclub Regio Blauen
40 Jahre
Seit 1976 engagiert sich der Hängegleiterclub Regio Blauen für das freie Fliegen
/ Am Samstag Jubiläumsfeier mit Landewettbewerben und Tandemflügen
Die Drachen und Gleitschirmflieger des
Hängegleiterclubs Regio
Blauen (HCRB) feiern ihr 30-jähriges Bestehen. Bei der Jubiläumsfeier auf
dem Startplatz am Hochblauen und dem Landeplatz in Lipburg können Interessierte
am Samstag hinter die Kulissen dieser besonderen Sportart schauen. Neben
Einblicken in die Welt des freien Fliegens werden ihnen unter anderem auch
Gleitschirm-Computersimulationen geboten. Im Jahre 1976 waren Drachenflieger
noch Abenteurer, die sich mit waghalsig anmutenden Fluggeräten aus Stangen und
Tüchern von einem Berg stürzten. Diese Entwicklung hat sich bis heute
grundlegend geändert. Mittlerweile fliegen Drachen und auch die in den 80er
Jahre hinzugekommenen Gleitschirme aus Hightech-Material viele Stunden und bis
zu 100 Kilometer weit motorlos durch die Lüfte. Der Verein, an dessen Spitze
Helmut Lutz steht, hat heute rund 100 aktive Mitglieder aus der Region Südbaden,
Nordwestschweiz und aus dem angrenzenden Elsass. Auch von den damaligen
Gründungsmitgliedern sind noch einige als Flieger aktiv und nutzen die
Möglichkeiten des einmaligen Fluggebietes zwischen Rheintal und Schwarzwald. Die
Mitglieder setzen sich für die Pflege der Start- und Landeplätze ein. Die
Vereinsverantwortlichen betonen den guten Kontakt zu den Behörden und den
Förstern der umliegenden Gemeinden. Sie nehmen außerdem für sich in Anspruch,
dass heute viele Piloten das Fluggebiet als Gastflieger nutzen können. Das
Vereinsleben spielt sich meist auf dem Hausberg dem Hochblauen ab. Sei es beim
Fliegen oder zum geselligen Zusammensein beim traditionellen "Kickoff" oder zu
den jährlich stattfindenden Vereinsmeisterschaften. Einmal im Jahr findet in der
Turnhalle in Neuenburg eine Sicherheitsprüfung statt: Die vorgeschriebenen
Rettungsschirme werden ausgelöst und wieder unter fachmännischer Anleitung neu
gepackt.
Der Hängegleiter-Club Regio Blauen veranstaltet bei guter Witterung am Samstag,
23. September, ab 10 Uhr ein Fest für Flieger und "Noch-Fussgänger" . Neben
Infoständen geben Flugschulen Tipps zur Flugausbildung. Auch werden Tandem flüge
angeboten. Am Landeplatz in Lipburg können Interessierte bei
Punktlandewettbewerben und Landungen der Tandemflieger zuschauen. Zwischen den
Standorten wird ein Shuttlebus eingerichtet.
22.9.2006,
www.badische-zeitung.de


Kandel-Flugtage der DFC
vom 25. bis 28. Mai
Der
Drachenflieger-Club
Südschwarzwald (DFC) veranstaltet vom 25. bis 28. Mai die diesjährigen
Baden-Württembergischen Meisterschaften im Drachenfliegen am Kandel.
Festbesucher haben dabei die Möglichkeit, mit Ultralightflügen von der Festwiese
in Bleibach aus oder mit Gleitschirmtandemflügen von der Spitze des Kandels,
einen einzigartigen Eindruck vom Fliegen zu bekommen. Auch an den Abenden ist
für Stimmung gesorgt, durch eine Salsa- und eine Rock-Nacht.
BZ vom 13.4.2005


Dieter Strasilla - Erfinder des Gleitschirms
Dieter Strasilla ist ein fauler Mensch. Zumindest beim Skifahren. Mühsam
die Bretter den Berg hinaufzuschleppen, war ihm in den 1960er Jahren während
seiner Freiburger Studienzeit zu anstrengend. Deshalb ließ er sich
alsbald mit Hilfe eines Schirms vom Wind ziehen. Irgendwann war der Wind
so stark, dass der heute 62-Jährige ein paar Meter weit flog. So erfand
Strasilla ein Sportgerät, das immer mehr Anhänger findet: den
Gleitschirm. Strasillas Prototyp steht seit neuestem im Deutschen Museum
in München. Darauf ist er mächtig stolz.
Schon von klein auf begeisterte es Dieter Strasilla, sich wie ein Vogel in
die Luft zu erheben. Als kleiner Junge hat er sich stundenlang im Lexikon
die Flugapparate von Lilienthal angesehen: „Und wenn ein Flugzeug am
Himmel war, habe ich vor Freude geschrien.“ Diese Faszination hat ihn
sein Leben lang begleitet. Genauso wie sein Forschergeist. Beruflich hat
sich der promovierte Chemiker in Labors verkrochen. Und privat hat er mehr
als zehn Jahre lang daran gebastelt, den Gleitschirm zu entwickeln. Ohne seinen Bruder Udo wäre es wohl nicht so weit gekommen. Dieser
arbeitete nämlich in den USA bei der Nasa. Von ihm bekam Strasilla ein
ausgemustertes Raketenabwehrgerät. In dieses schnitt er Löcher hinein,
um die Aerodynamik zu verbessern. Strasilla nähte und bastelte. Dabei
half ihm seine Mutter, eine gelernte Schneiderin. „Am Anfang war der
Schirm noch rund“, erzählt Strasilla. Doch etliche Versuche zeigten:
Ein länglicher Schirm ist besser. Um die optimale Breite zu bestimmen, nähte
Strasillas Mutter verschiedene Stücke. „Die konnte ich mit Reißverschlüssen
zusammensetzen und verschiedene Varianten ausprobieren.“ Schließlich
kommt er zu dem Schluss: „Elf Meter sind das Optimum“. Im Laufe der
Jahre meldete Strasilla mehrere Modelle zum Patent an. Alle Versuche
mussten im Verborgenen stattfinden. Denn: Fürs Gleitschirmfliegen
erteilte das Luftfahrtbundesamt damals keine Genehmigungen. Diese gibt es
erst seit 1987. „Das war eine spannende Zeit damals“, sagt Strasilla.
Immer habe er damit rechnen müssen, dass die Polizei ihn aufgreife.
Strasilla freut sich über die Entwicklung der Gleitschirmfliegerei
Noch heute ist er begeisterter Flieger. Stundenlang ist er von den Wipfeln
des Schwarzwalds ins Tal unterwegs. Und freut sich, dass er so viele
Mitstreiter gefunden hat. Vor allem seit den 1990er-Jahren boomt die
Sportart. Verdient hat Strasilla mit seiner Erfindung nichts: „Als
Gleitschirmfliegen bekannt wurde, konnte ich nicht mehr mithalten.“
Seine Patente verkaufte Strasilla an verschiedene Firmen: „Aber leider
an die falschen.“ Selbst vermarkten wollte der Chemiker seine Erfindung
nicht: „Ich bin kein Kaufmann.“
Seinen ersten Gleitschirm hat Strasilla jetzt dem Deutschen Museum in München
gespendet. Dort werden Besucher ihn allerdings nicht immer bewundern können:
Damit der Stoff durch das UV-Licht nicht kaputt geht, wird Strasillas
Gleitschirm nur ab und zu gezeigt.
Alles von Beate Beule
vom 20.10.2005 auf www.bzol.de lesen


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25.01.07