Zweierlei Opfer: Hanau Würzburg

Die Gewalttat von Hanau 19.2.2020, bei der ein Deutscher neun Migranten, seine Mutter und sich selbst erschießt, wird als rassistischer, rechtsextremistischer Terror bezeichnet. Eine psychische Störung wird als nicht relevant ausgeschlossen. Die staatlichen Beihilfen der namentlich bekannt gemachten Opfer betragen 600.000 Euro.
Die Gewalttat von Würzburg 25.6.2021, bei der ein Somalier drei Frauen ersticht und neun weitere schwer verletzt, wird hingegen als Tat eines psychisch Kranken bezeichnet. Islamistischer motivierter Terror wird – trotz Allahu Akbar-Rufen des Täters – negiert. Für die Hinterbliebenen (u.a. die 11-jährige Tochter einer erstochenen alleinerziehenden Mutter) der anonymen Opfer sind deshalb keine staatlichen Beihilfen zu erwarten.
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Es sind so viele Fragen:
1. Warum werden Migranten als Opfer deutscher Täter von den Medien mit Name, Bild und Sondersendungen bekannt gemacht, während deutsche Opfer von Migranten anonym bleiben?
2. Warum bekundet Bundeskanzlerin Angela Merkel für Hanau vielfältige Anteilnahme, während die zu Würzburg schweigt? Warum kann sie keine Empathie zeigen wie etwa Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz nach der Ermordung der 13-jährigen Leonie in Wien?
3. Menschen töten, weil sie Frauen sind: Warum werden die Messermorde von Würzburg nicht als Femizid thematisiert – weder von der Politik, den Medien, den Kirchen, noch von den Frauen selbst? Kehrt die längst überwunden geglaubte Zeit vor der Aufklärung zurück?
4. Warum die Befürchtung, daß bei Publikmachen des wahren Ausmaßes der Kriminalität von Migranten (seit 2015 jährlich ca 40.000 Opfer von Gewalt durch Flüchtlinge, jeder zweite Sexualstraftäter ist ein Migrant, Faktor 7,45 bei Ausländerkriminalität, …) die Fremdenfeindlichkeit zunehmen würde? Traut die polit-mediale Klasse dem eigenen Volk etwa nicht? Laut so vielen Rankings und Umfragen gelten gerade die Deutschen weder als spendenknauserig noch als fremdenfeindlich, sondern als offen und hilfsbereit.
5. Warum lassen Mainstreammedien und ÖR zu, daß durch Verheimlichen der Fakten zu Migration und Integration (Zahlen (absolute wie relative) wie Hintergrundinfos) und durch Meinungslenkung (Framing) immer mehr Bürger nach Infos in dubiosen Quellen von Internet und Social Media suchen? Warum wohl sinkt die Glaubwürdigkeit der reichweiten Medien mehr und mehr? Die Wahrheit läßt sich auf Dauer nicht verheimlichen.
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6. Alle Opfer von Gewalt sind gleich. Warum verstoßen die Medien gegen Artikel 3, Absatz (1) wie (3) des Grundgesetzes, indem sie über deutsche Opfer (z.B. Würzburg) und nichtdeutsche Opfer (z.B. Hanau) ungleich berichten? Im Grundgesetz steht deutlich:
(1) „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.“
(3) „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. …“
Gibt man bei der Google-Suche „Breitscheidplatz Opfer“, „Hanau Opfer“ bzw. „Würzburg Opfer“ ein, dann wird die Diskriminierung der Opfer deutlich. Zu Hanau zahlreiche Bilder der Opfer (gut so), zu Würzburg keine. Die beiden folgenden Bilder der in Würzburg erstochenen Frauen Christiane H. (Lehrerin, 49) und Steffi W. (Studentin, 24) stammen aus französischen Medien:

So wird die 24-jährige Studentin Steffi W.  – wenn überhaupt – in deutschen Medien dargestellt:

7. Worin liegt der Sinn, durch die Anonymisierung der deutschen Opfer migrantischer Gewalt (kein Bild, keine Vita) ein Opfergedenken zu erschweren bzw. zu verhindern? Sind Anteilnahme und Mitfühlen nicht IMMER angebracht, unabhängig von der jeweiligen Nationalität bzw. Herkunft?

Wer am Ziel der Integration von Migranten in die Gesellschaft festhält, muß bereit sein, alle Opfer von Gewalt – deutsche wie nichtdeutsche – gleich zu behandeln, auch in der medialen Berichterstattung. Daß dies derzeit nicht geschieht, ist unverständlich. Eine Doppelmoral von passenden und unpassenden Opfern führt zur Spaltung der Gesellschaft, zerstört den inneren Frieden bzw. „Consent of the Governed“ und darf keinen Bestand in diesem Lande haben.

Mein Wunsch zu einer ausgewogenen Berichterstattung (Beispiel):
Drei Opfer von Hanau und Würzburg, jeweils mit Bild, jeweils mit Namen, Tatumstände ohne Wertung. Alle Opfer solch furchtbarer Anschläge sind gleich.


Drei Hanau-Opfer, erschossen am 25.6.2021 von dem rechtsextremen und psychisch kranken Deutschen Tobias R. (43) aus Hessen.


Drei Würzburg-Opfer, erstochen am 19.2.2020 von dem islamistischen und psychisch kranken Migranten Abdirahman (24) aus Somalia

14.7.2021

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Sascha Lobo: Linke psychisch gestört, Rechte rassistisch
„Allerdings wurde der rassistische Terroranschlag in Hanau mit neun migrantischen Mordopfern ebenfalls von einem Mann verübt, der amtsbekannt paranoide Wahnvorstellungen hatte. Das Problem zeigt sich, vergleicht man linksbürgerliche Reaktionen auf die beiden Attentate.
Es waren teilweise dieselben Leute, die bei Hanau umgehend von einem rassistischen Attentat sprachen, den Mörder von Würzburg aber ebenso schnell fast entschuldigend als psychisch gestört einsortierten. Als spiele ideologische Motivation nun wirklich gar keine Rolle (…).
Es geht nicht, daß man für rechtsextreme Taten sofort Schuldige benennt, aber sich bei islamistischen lieber auf die psychosozialen Umstände konzentriert oder sie ganz ignoriert (…).
Leider gehen linksbürgerliche Normalisierung und Verharmlosung von Islamismus noch deutlich weiter und wirken bis in staatliche Strukturen hinein. “
7.7.2021, Sascha Lobo, Kolumnist, auf Spiegel Online
https://www.spiegel-online.de

 

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