Zurück zur alten Normalität?

Der öffentliche Raum verödet – Kulturverfall allerorten. Die Stadt Düsseldorf weiß: „Das Verbot des Verweilens sorgt für stetige Bewegung“. Und die staatstragenden Medien applaudieren weiter oder schweigen, zum Beispiel dann, wenn die Deutschen den Impfpaß als letzte EU-Bürger bekommen werden.
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Der Staat weiß mehr als 83 Mio Bürger – deshalb Lockdown, Verordnungen und Verbote. Aber ganz langsam regt sich Widerstand. Sogar Linke wie Ulrike Guérot, Heribert Prantl („Grundgesetz steht nicht unter Pandemie-Vorbehalt“) und Fabio di Masi (siehe unten) konstatieren: „Der Staat hat übertrieben“.
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Im privaten Raum werden Gespräche rarer und vorsichtiger – das Podcast Indubio 105 (siehe unten) zeigt eine gespaltene Gesellschaft, die Freundschaften zerbrechen läßt. Die Angst vor dem sozialen Tod durch Cancel Culture, Kontaktschuld, Diskriminierung, Zensur und Deplatforming schleicht herum.
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Wie wird es im privaten und öffentlichen Raum nach dem Abebben von Corona aussehen? Wie früher? Prof Adorján Kovács stellt die entscheidende Testfrage:
„Wenn alle Maßnahmen nach dem Ende der Pandemie
rückgängig gemacht worden sind,
dann war die Pandemie allein der Grund für die Maßnahmen.“
Und Kovacs weiß die Antwort:
„Aber das ist bekanntlich schon von verschiedenen Seiten ausgeschlossen worden: Es wird keine Rückkehr zur „alten Normalität“ geben. Ist damit eigentlich nicht auch schon bewiesen, dass die Bekämpfung der so genannten Corona-Krise nur Vorwand für die Errichtung eines smarten Totalitarismus ist?“
2.3.2021cor
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Indubio Folge 105 – Wieviele Freunde haben Sie verloren?
Der Philosoph Matthias Burchardt und die Publizisten Karl Peter Schwarz und Markus Vahlefeld diskutieren mit Burkhard Müller-Ullrich über Kipppunkte der Corona-Hysterie, über Parallelen zwischen dem herrschenden Virenfaschismus und der sterilen Sprache, die von den Cancel-Culture-Kämpfern propagiert wird, sowie über die Frage, wie die große gesellschaftliche Abrechnung aussehen wird, wenn diejenigen, deren Existenzen zerstört wurden, sich gegen die Mitläufer wenden, die das alles gut fanden und geschehen ließen
… Alles vom 28.2.2021 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/indubio_folge_105_wieviele_freunde_haben_sie_verloren
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Einige Kommentare:
… wo die Freundschaft beinahe zerbrochen wäre
Einem Punkt möchte auch ich ganz entschieden widersprechen. Die Spaltung sei nicht so schlimm, weil sie nur virtuell sei. Das ist ganz falsch! Da es prima zur Überschrift passt: War mit zwei guten Freunden einige Male an einem Punkt, wo die Freundschaft beinahe zerbrochen wäre. Wir waren politisch entgegengesetzter Ansicht und nicht mehr in der Lage, sachlich zu diskutieren, weil wir ins gängige Schubladendenken verfallen sind. Natürlich kamen dann schnell die vergifteten Begriffe, die mich dann ebenfalls auf die Palme brachten, weil sie so saudämlich und nichtssagend sind und ich so enttäuscht war, sie von meinem Freund zu hören. Die Sprache wurde vergiftet und die vergiftete Sprache wurde vom politmedialen Komplex derart etabliert, dass wir kaum noch merken, wie schlecht und destruktiv sie ist. Unsere Freundschaft war stärker. Wir haben bemerkt, was wir falsch gemacht hatten und uns dann gepflegt besoffen. “Divide et impera” hat bei uns nicht funktioniert. Besoffen haben wir dann gemerkt, dass unsere Ansichten gar nicht so weit auseinanderliegen, wie mach Herrschender es vielleicht gerne hätte. Alkohol ist doch noch nicht verboten, oder hab ich was verpasst?
28.2.2021, Th.SCH., AO
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Die Möglichkeit zur Selbsterhöhung durch besondere Folgsamkeit
unter dem Corona-Regime “lindert” die Pein der “Orientierungslosigkeit”. Das klingt wie eine psychiatrische Diagnose! Ja, eine tatsächlich mögliche Diagnose! Wundervoll! Das lässt sich auch gut auf andere Bereiche übertragen. Es werden immer wieder neue Götter gemacht, die man dann anbeten kann. Zum Glück bin ich “altmodischer, zurückgebliebener, unbelehrbarer” Katholik, glaube wirklich an Gott und habe deshalb kein Problem mit Orientierungslosigkeit. Vielleicht ist das ja eine Art geistige Impfung gegen den Irrsinn.
28.2.2021, T.SCH
Der böse Wicht –
Im Leben wird so mancher krank, musste selbst schon leiden,
dem Tod entwichen, Gott sei dank, ich kann es hier beeiden.
Doch jetzt aber kommt in Mode, niemand soll mehr sterben,
keiner kommen soll zu Tode, wofür man schlägt in Scherben.
Was dereinst mal Leben hieß, wird geopfert für den Wahn,
dass man kommt ins Paradies, folgt man nur dem neuen Plan.
Jede Freude wird genommen, selbst Freudenhäuser machen dicht,
Spaß dran haben nur die Frommen, denn richtig Spaß versteh’n die nicht.
Schuldig gesprochen wird ein Wicht, hat sich der Welt verschworen,
auf alle Fälle weiß man nicht, wie er einst geboren.
Doch ist das eigentlich sehr nichtig, jetzt ist er einmal in der Welt,
übrig bleibt und das ist wichtig, wie man sich ihm entgegen stellt.
Das Wissen hat man bald gewonnen, den Tod nur jenen er bereitet,
deren Selbstschutz längst zerronnen, weil Alter und Leid sie begleitet.
Doch nutzt man dieses Wissen nicht, der Kranken Widerstand zu stählen,
stattdessen ist man d’rauf erpicht, das ganze Volk zu quälen.
Man glaubt, man kriegt ihn weggespritzt mit ganz speziellen Waffen.
Der Wicht ist aber zu gewitzt und lässt sich nicht wegschaffen.
Man glaubt, man kann ihn sperren aus und ihn damit frustrieren,
wenn man nicht mehr verlässt das Haus verzichtet aufs frisieren.
Inzwischen ist nicht dumm der Wicht, kann lange nach ihm fischen.
Er bildet aus ein neu Gesicht, man kann ihn nicht erwischen.
So richtet sich der Tunnelblick auf nur die eine Seite
von Medizin und Politik, zu drangsalier’n die Meute.
Die Meute will jedoch nicht mehr den alten Herrschern glauben. S
ie spürt ganz einfach allzu sehr, dass die die Zukunft rauben.
Für Meute wie für Herrscher dann erhebt sich jetzt die Frage,
wie man dem Wicht beikommen kann, wie wird man los die Plage.
Vielleicht der Wicht ist schnell bezwungen,
lässt man ihn einfach walten, ist er harmlos für die Jungen,
wenn man schützt die Alten.
28.2.2021,R.L.
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Nein, schlimmer – Cancel Culture
Cancel-Culture heißt, die Neunte ganz abzuschaffen, weil Beethoven ein alter, weißer Mann war der nie menstruiert hat.
Cancel-Culture bedeutet: Die EU-Hymne in Moll vertonen, weil Beethoven kein Schwarzer war.
28.2.2021,J-P.
Als die Menschen ihre Angst verloren …
Wieder einmal eine Sendung die zum Denken, zum Nachdenken anregt. Was mir als alten Ostdeutschen dabei mehrmals in den Sinn kam, als ich den Herren zuhörte, die ihre Gedanken über die aktuellen Verbiegungen offen darlegten: von oben infizierte gesellschaftliche Normen, die Andersdenkende ausgrenzen sollten, auch Sprachverbote, gab es schon einmal. Für Frieden und Sozialismus, seid bereit, immer bereit. Wer nicht für den Sozialismus ist, ist gegen den Frieden. Als die Menschen ihre Angst verloren, haben sie diesen ganzen künstlichen Haltungskram, diesen ideologischen Humbug hinweggefegt. Das erhält mir meinen Optimismus.
28.2.2021, J.K
Das Versöhnen der Menschen wird sicher funktionieren.
Das politische Klima wird aber nachhaltig vergiftet bleiben, ganz einfach weil in Parlament und Regierung Leute mit dem gleichen “Stallgeruch” weitermachen, auch wenn man aus kosmetischen Gründen den einen oder anderen Bauern opfern wird. Diese Leute sind aalglatt, bar jeder Selbstachtung und jeden Schamgefühls, und selbstverständlich auch bar jeden politischen Ideals, und genau das macht sie resilient und denen überlegen, die sich Staat und Volk wirklich verbünden fühlen und konstruktiv tätig sein wollen. Sie haben ein Netzwerk, das ihnen garantiert, stets nach oben zu fallen. Dagegen kommen andere, fachlich und charakterlich weit überlegene Leute nicht an. Dafür gibt es genügend Beispiele, mir fällt hier die von mir hochgeschätzte brandenburgische Ministerin Regine Hildebrandt ein.
28.2.2021, F.R.
Datenflut soll nicht Wissen, sondern Usicherheit verbreiten
Nicht nur bei unbequemen wissenschaftlichen Studien, auch in der Rechtspraxis ist es gängig, daß auf Unbequemes und Wackelklagen eine Flut von Studien, Protokollen und Vorwürfen zur Ablenkung produziert werden, hinter welchen gekaufte Wissenschaftler, oder eben Fachanwälte stecken. Die Flut der Daten und Vorwürfe soll nicht das Wissen, sondern zum Gegenteil, zu Unsicherheit und Nichtwissen führen. Die Zeitungen haben jeden Mist veröffentlicht, und in der Flut war gar nicht zu überprüfen, ob die Quellen seriös sind. Außerdem ist ein beliebter Trick der Presse, Einzelschicksale in allen Schock- oder Mitleidsfarben auszumalen und davon das Allgemeine abzuleiten. Presse besteht zu 80% aus Bildern. Und die meisten nehmen die Drähte, Schläuche, tickernde Maschinen, Beamtungsgeräte und Ärzte in Mondanzügen mit Spritzen für Ochsen als Beweis für die Richtigkeit der vermeintlichen Epidemie, während in stumpfer Folge immer wieder “Corona” in unser Ohr gesäuselt wird. Ich finde das gar nicht suggestiv, das ist so lästig wie ein Mückeschwarm! Kern-Thema der Kritik ist der Drosten-Test, der ein faules Ei ist und gar nicht in der Lage, sowas wie Corona-Viren festzustellen. Man konnte die Unverfrorenheit absichtlicher Verblödung sehr gut verfolgen, auf schwere Vorwürfe kam alles aus der Deckung, von dem nie ein Mensch zuvor gehört hat. “Mutanten” kamen ins Feld gestapft, die virologischer Unfug sind, Aerosole schwebten herum und Pneumonien röchelten aus derm Text, die so selten sind, daß man sie an einer Hand zählen kann und bloß die gute alte Lungenentzündung sind. “Mutanten” waren schon im Mai 2020 hunderte bekannt. Die sind das Gewöhnlichste der Welt. Das sind auch bloß “Imitate”. Ich frage mich, wie wir nach dem Sturm wieder unbefangen miteinander umgehen wollen? Ich meine, da bleibt ja doch allerlei hängen?
28.2.2021, Lut
Hygiene …
Herzlichen Dank für diese wieder einmal sehr anregende Gesprächsrunde! Besonders die Überlegungen von Markus Vahlefeld über die “Hygiene”-Gesellschaft in ihrer ganzen Vielfalt (körperliche und sprachliche Hygiene sowie Verhaltenshygiene usw.) fand ich sehr nachdenkenswert. Es zeigt wieder einmal, das “alles mit allem zusammenhängt”. …
Was für eine kompetente Runde! Herr Vahlefeld, hat hier und da mal wirklich den nötigen Kick gegeben, damit sich die Runde in einer ungewohnten Offenheit geäussert hat. Ich hatte zwischendurch fast ein wenig Angst, dass der Podcast noch während er am Laufen ist, schon gelöscht wird. Höchste Kompetenz, klar wie selten, wie die politischen Verfehlungen angesprochen wurden. Ich habe dadurch einen grossen Schub für die Bestätigung meiner eigenen Überzeugung erhalten. Sehr ermutigend! Vom Feinsten, danke in die Runde.
28.2.2021,B.S.
“Aber, was nicht alles hätte passieren können!”
Zum Konjunktiv: Meine Mutter wurde Opfer eines Raubüberfalls auf Mallorca. Der Verbrecher war meiner Mutter und deren Begleiterin im Hotel gefolgt und hat das – so waren damals die Zeiten – mitgenommene Geld erpresst. Schlimm. Aber mehr ist nicht passiert (Nebenbei hat der Veranstalter danach – ich war damals noch Referendar – meiner Mutter eine komplette Woche Hotel spendiert für die nächste Reise, aber das ist nicht so das Thema hier). Interessant war die Reaktion meiner Oma. Sie hat tagelang geheult. Als ich sie fragte, warum, es sei doch alles glimpflich verlaufen, meinte sie nur: “Aber, was nicht alles hätte passieren können!” An die Story muss ich seit März letzten Jahres ständig denken. Was hätte nicht alles passieren können! Es war völlig unmöglich, meine Oma von dem Trip runter zu kriegen. Die Angst vor dem, was nicht geschehen ist, war größer als alle Vernunft.
28.2.2021, A.R.
… Entrationalisierung, Entemotionalisierung und Entsinnlichung
Eine gute Runde, aus der Herr Burchardt positiv herausragt, mit vielen richtigen Beiträgen gerade auch vom namentlich genannten. Leider fehlten zwei, nicht unwichtige Aspekte. Zum einen der politische Hintergrund des Ganzen, natuerlich auch der gewollten Depolitisierung und Regression, und die politischen Ziele einer internationalen Gruppierung aus politischen und wirtschaftlichen Machthabern, das, was unter der Systemtransformation in Richtung eines totalitaeren, konsumkommunistischen Modells ablaeuft.
Zum zweiten die Verfasstheit der (westlichen, speziell deutschen) postmodernen Individuen und vor allem deren Manipulier – und Konditionierbarkeit. Bereits unter den laufenden Massnahmen, natuerlich ergaenzt durch den Einfluss früherer “Erfahrungen” werden durchaus signifikante Veränderungen, auch von bioevolutionaeren Eigenschaften, die wiederum selbst missbraucht werden, deutlich. Der beispiellose Austausch von Handlungs – und Wertemaximen, von Herrn Burchardt explizit erwähnt, zeigt Wirkung und hat Ursachen und Folgen, die bereits im eigenen Umfeld wahrnehmbar sind. Dabei seien neben der Entrationalisierung vor allem die Entemotionalisierung und Entsinnlichung genannt. Ästhetik und Sinnlichkeit wurden durch kompensatorische Mechanismen und Bedürfnisse unterhalb des Menschlichen ersetzt, Emotionen durch Affekte, Impulse und Triebe abgeloest. Handlungsempfehlungen beruhen weder auf Ratio, noch auf Emotio. Die Folgen sind in jeder Hinsicht weitreichend und sehr tief. Das Miteinander ist vor allem deshalb verunmoeglicht, weil hier gewollt inzwischen (mindestens) zwei verschiedene Arten entstanden sind, die keine gemeinsame Wahrnehmungs – und Verstaendnisebene mehr finden koennen. Es geht nicht mehr um Sachdiskussionen, sondern um neuronale Veränderungen. Man kann mit neurotisch Abhängigen oder Sektenmitgliedern nicht sprechen. Die Polarität liegt nicht nur im Manichismus, sondern in der Kategorisierung und in der Herrschaft unterschiedlicher Hirn areale.
28.2.2021, R.N.
Mein neuer Frühschoppen, herzlichen Dank an die heutigen Teilnehmer.
Wie sehr würde man sich wünschen, dass dieser Diskussions-Standard auch im öffentlichen Fernsehen/Rundunk/Bundespressemedien möglich wäre. Immerhin, mehr und mehr vernunftbezogene Menschen wachen auf und geben dem Oberkommando Weltmoral contra. Hier das Zitat von Fabio de Masi (Die Linke) auf seiner Homepage:
“Es gibt in verschiedenen politischen Spektren und vor allem in den sozialen Medien die Tendenz, Politik nur noch über Moral und Haltungen zu debattieren. Ich halte dies für einen Rückschritt. Werte und Moral sind das Fundament politischer Überzeugungen. Wer jedoch meint, dass alleine die „richtige Haltung“ über “richtig oder falsch” entscheidet, versucht in Wahrheit den Streit mit rationalen Argumenten zu verhindern. Eine solche Debattenkultur hat nichts mit Aufklärung zu tun, sondern ist Ausdruck eines elitären Wahrheitsanspruchs, wie ihn die Kirche im Mittelalter bediente. Vor allem verstärkt dies aber Spaltungen in der Gesellschaft, wovon rechte Demagogen weltweit profitieren. Dies hilft Kräften wie der AfD, sich als Anwältin der kleinen Leute aufzuspielen.”
28.2.2021, F .H.
Resignation …
Die ‘grosse gesellschaftliche Abrechnung’ wird sein, dass die gecancelten irgendwann sagen, sie haben keinen Bock mehr auf diesen Unsinn, den Linken einfach ein Stück Land für ihre DDR 2.0 geben und eine Mauer bauen, hinter der sie vor Gendersternchen, Klagen über ‘Mikroaggressionen’ und grausamsten IS Anschlägen sicher sind.
28.2.2021, M.K.
Ende Kommentare
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Fabio de Masi: Meinungsstreit statt Maulheldentum
Ich habe den politischen Meinungsstreit – gerade mit Konservativen und Liberalen – immer als eine Bereicherung empfunden. Denn Widerspruch schult die eigenen Argumente. Wir müssen lernen, respektvoll miteinander zu streiten – so wie in jedem Dorf, in jeder Familie, in jedem Sportverein und in jedem Freundeskreis.
Es gibt in verschiedenen politischen Spektren und vor allem in den sozialen Medien die Tendenz, Politik nur noch über Moral und Haltungen zu debattieren. Ich halte dies für einen Rückschritt. Werte und Moral sind das Fundament politischer Überzeugungen. Wer jedoch meint, dass alleine die „richtige Haltung“ über „richtig oder falsch“ entscheidet, versucht in Wahrheit den Streit mit rationalen Argumenten zu verhindern.
Eine solche Debattenkultur hat nichts mit Aufklärung zu tun, sondern ist Ausdruck eines elitären Wahrheitsanspruchs, wie ihn die Kirche im Mittelalter bediente. Vor allem verstärkt dies aber Spaltungen in der Gesellschaft, wovon rechte Demagogen weltweit profitieren. Dies hilft Kräften wie der AfD, sich als Anwältin der kleinen Leute aufzuspielen, obwohl ihnen die Schweizer Franken zu den Ohren heraus kommen.
Die Kunst der Politik besteht darin, auch an die Lebensrealität und die Sprache jener Menschen anzuknüpfen, die um die Kontrolle über ihr Leben fürchten. Die politische Linke darf das menschliche Grundbedürfnis nach Sicherheit – in einem umfassenden Sinne – nicht vernachlässigen. Dabei sollte man weder Ressentiments schüren noch so sprechen, dass normale Menschen einen Duden brauchen. Aber auch „Maulheldentum„ ersetzt keine praktischen Antworten auf konkrete Probleme. Es werden die Parteien gewählt, denen man zutraut, Existenzen in der Corona-Krise zu sichern, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu verhindern, dass Kinder aus ärmeren Stadtteilen ihr Recht auf Bildung einbüßen!
… Alles vom 24.2.2021 bitte lesen auf
https://www.fabio-de-masi.de/de/article/3542.ich-werde-nicht-wieder-antreten.html

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