Vaterlandsliebe nur anderswo

Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht“ – so Robert Habeck in seinem Buch „Patriotismus – Ein linkes Plädoyer“. Deutlicher als „zum Kotzen“ läßt sich die Abneigung gegenüber der eigenen Identität und Kultur wohl nicht formulieren. Wie glaubhaft ist es, wenn Habeck nun als Minister bei der Nationalhymne „Einigkeit und Recht und Freiheit, für das deutsche Vaterland“ mitsingt?

Katrin Göring-Eckardt (Grüne) setzt sich einerseits vehement für den „Schutz der ukrainischen Identität und Kultur“ ein (siehe (1) unten), applaudiert andererseits aber nicht minder heftig, wenn Bürger als rechts bis hin zu Nazi bezeichnet werden, weil sie sich für die Besinnung auf die deutsche Identität und den Erhalt der deutschen Kultur einsetzen.

Außenministerin Annalena Baerbock sagte am 31. August 2022 in Prag: „Wenn ich den Menschen in der Ukraine das Versprechen gebe: ‚Wir stehen an eurer Seite, so lange, wie ihr uns braucht‘, dann will ich auch liefern. Egal, was meine deutschen Wähler denken: Ich möchte für die Ukraine liefern“. Damit stellt sie das Interesse ihres Vaterlandes hinter das der Ukraine.
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Politiker der Ampel, darunter ganz besonders die der Grünen, zeigen sich begeistert von all den Tugenden wie Wagemut, Einsatz, Kampfeswille, Widerstandsgeist, Heimatliebe, Nationalstolz, Opferbereitschaft, Verteidigungswille und Zusammengehörigkeitsgefühl, in denen sich die Vaterlandsliebe des ukrainischen Volkes zu ihrer Nation nach dem völkerrechtswidrigen russischen Einmarsch ausdrückt.
Sie bewundern bei der Ukraine Tugenden,
die sie für Deutschland ablehnen.

Dieses Paradox beruht darauf, daß diese Tugenden von den Grünen nur verdrängt wurden. Manfred Kleine-Hartlage (2) beschreibt das so: „Daß das Verdrängte wiederkehrt, wenn auch in verwandelter Form, ja daß es geradezu nach Vorwänden sucht, aus den Tiefen der Seele wideraufzutauchen, ist ein psychologischer Gemeinplatz. Der Fanatismus, mit dem Parteigänger des Kartells (Politik + NGOs + Medien) die Ukraine unterstützen, hat insofern etwas Tragikkomisches: Mit einem Mal feiern dieselben Menschen tradierte Tugenden wie Heldenmut, Männlichkeit und Patriotismus, die sie bis zum 24. Februar 2022 als ‚toxisch‘ verteufelt haben. Sie feiern sie freilich nur, sofern die Täger dieser Tugenden Ukrainer sind. Zeigen Deutsche diese Eigenschaften, so sind sie selbstredend nach wie vor toxisch.“ (S. 87)
Trauriges Fazit: Vaterlandsliebe für die Ukraine ja, für Deutschland nein!
26.10.2022

 

(1) Das Gespenst Vaterlandsliebe
Die Grüne Göring-Eckardt fordert »Schutz der ukrainischen Identität und Kultur«. Das für die Deutschen zu fordern gälte als rechtsnaziböse! Widersprechen sich diese Leute – oder hassen sie einfach nur Deutschland?

»Schutz der ukrainischen Identität und Kultur«. Wer sich in Deutschland für den Schutz der deutschen Identität und Kultur stark macht, wird bald vom Verfassungsschutz beobachtet und zur Feindfigur des Propagandastaates erklärt (und wird wohl bald zum Gegenstand der staatlich geförderten »Gegneranalyse«).
»Identität«, das klingt nach »Identitäre«, und »Identitäre« sind böse, und deshalb ist Identität böse, aber nur die deutsche Identität. Oder, wie es im Dunstkreis der Grünen heißt: »Nie wieder Deutschland.«
Ist Frau Katrin-Göring Eckardt also ein »Nazi«, wenn sie den Schutz von »Kultur und Identität« fordert? Nun, wenn sie dieselben Rechte, die sie ganz selbstverständlich für die Ukrainer fordert, für die Deutschen fordern würde – und wenn sie weniger gut in gewissen Kreisen vernetzt wäre – würde sie von erschreckend vielen ihrer Parteifreunde als »Nazi« und »Faschist« bezeichnet werden.

Wenn Frau Göring-Eckardt nun den »Schutz der ukrainischen Identität und Kultur« fordert, und (korrekt!) die Gefährdung von Identität und Kultur in die Nähe des Völkermords rückt, aber gleichzeitig eine ähnliche Forderung für die Deutschen als »rechtsextrem« und »faschistisch« verdammen würde, dann grübelt man durchaus, ob »kognitive Dissonanz« zur Erklärung genügt.
`…
Wir wünschen den Ukrainern ein baldiges Kriegsende – und dann echten Frieden. Die Wunden, die der Verlust von Familienmitgliedern schlägt, kann nicht wirklich heilen; der Mensch kann nur lernen, mit den Schmerzen zu leben und das Leben neu aufzustellen. Und wir hoffen auf eine Weltordnung, in welcher jedes Volk sicher in und selbstbestimmt in seinem Land leben kann.
Ein Gespenst geht um in Europa, und das Gespenst heißt Vaterlandsliebe, und anderswo darf es spuken (wenn es interessierten Parteien in den Kram passt), doch bei uns kommen auf eine vermutete Sichtung dieses »Gespenstes« tausend staatliche Exorzisten.
… Alles vom 23.10.2022 von Dushan Wegner bitte lesen auf
https://www.dushanwegner.com/gespenst-vaterlandsliebe/
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(2) Manfred Kleine-Hartlage: Tödliche Torheit
Dem Berliner Bestseller-Autor Manfred Kleine-Hartlage geht es in einem Buch „Tödliche Torheit“ um die Torheit des Ukrainekriegs. Er will den Leser nicht zu einer Parteinahme für eines der beiden kriegführenden Länder überzeugen. Für ihn reiht sich der Konflikt ein in eine Folge von Krisen: von der Euro- über die Migrations zur Coronakrise. Kleine-Hartlage legt dar, wie die deutsche Regierung – er spricht von einem Kartell aus Politik, Medien, Wirtschaft und Zivilgesellschaft (NGOs) – nun auch im Ukrainekrieg Fehlentscheidungen produziert, die in Zusammenhang mit den vorherigen Krisen immer mehr zu einer Großkrise verschmelzen. Leser von seinen früheren Büchern wissen, daß wir es bei ihm mit keinem Schwarzmaler, sondern einem Empiriker und Realisten zu tun haben.

Der weltgrößte Buchanbieter bespricht das Buch so:
„Ukrainekrise, Ukrainekrieg – das Verhalten der deutschen Politik war und ist in bezug darauf desaströs. Erfolgsautor Manfred Kleine-Hartlage beschreibt die Entstehung der Lage, den Ausbruch des Krieges und die Propaganda-Maschinerie des Westens. Dann tut er, was die Aufgabe der Politik wäre: Er fragt nach den deutschen Interessen und analysiert mit dieser Zielvorgabe die deutsche Politik. Das Ergebnis ist eine Katastrophe. Die deutsche Politik
+ leistet sich als einziges Land eine moralische Außenpolitik, die sich gegen fundamentale deutsche Interessen richtet,
+ fördert die Ausplünderung unserer Wirtschaft durch fremde Mächte,
+ ruiniert unseren produktiven Mittelstand, um den uns die ganze Welt beneidet,
+ hat die Abhängigkeit unseres Landes von den USA bis zur Entmündigung verstärkt,
+ hat die Chance auf eine vernünftige Zusammenarbeit mit Rußland bis auf weiteres verspielt. Reicht das? Oder ist der Hinweis nötig, daß wir es mit der vierten, fünften, sechsten zerstörerischen Welle zu tun haben, die über unser Land hereinbricht?“

Inhaltsverzeichnis:
Worum es im Ukrainekrieg geht
Zwischenfrage: Was ist ein Aggressor?
Die Strategie des Westens und der Ukraine
Die Fortschreibung des Merkel-Syndroms
Die mentale Disposition
Die multiple Krise

Im Kapitel „Die mentale Disposition“, dem sicher stärksten des Buchs, geht Kleine-Hartlage auf die deutschen Interessen ein, denen Egon Bahr einst den höchsten Stellenwert der Politik zugewiesen hat: „Die eigenen Interessen eines Staates zählen, nicht die Werte. Wenn ein Politiker anfängt, über „Werte“ zu schwadronieren, dann ist es höchste Zeit, den Raum zu verlassen.“
Die von der Ampel praktizierte werte- bzw. moralbasierte Aussenpolitik wird von Kleine-Hartlage entsprechend hart kritisiert:
„Diese Frage – also die nach den Interessen – wird praktisch nur in alternativen Medien gestellt, in denen des Establishments aber tabuisiert. Daß diese Tabuisierung akzeptiert wird, wirft ein Licht auf das Publikum, das sie sich gefallen läßt. Die Fähigkeit, eigene Interessen zu identifizieren, zu artikulieren und zu vertreten ist für Völker ebenso wie für Einzelpersonen in Zeichen von Reife.“ Diesen Satz hätte auch Willy Brandt schreiben können.

Als Land in der Mitte Europas ist es ist im deutschen Interesse, mit allen seinen Nachbarn – auch zu Russland – gute Beziehungen zu pflegen. Ein solches Interesse kann jedoch nur vertreten, wer sich mit der deutschen Identität und Kultur in Einklang fühlt. Damit kommen wir zum Eingangsproblem zurück, zur Vaterlandsliebe.
Das Verdrängen der Vaterlands- bzw. Heimatliebe führt für Kleine-Hartlage zu einem Hass auf alles Eigene bzw. Deutsche, zum Selbsthass:
„Die paradoxe Wirkung einer Verdrängung besteht gerade darin, daß die Verdrängung selbst und die verzerrte Form, in der das Verdrängte wiederkehrt, einander stützen.
Genau dieses Phänomen ist im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg zu beobachten: Gerade weil die größten Antinationalisten am liebsten so sein möchten wie die zu Helden stilisierten Ukrainer, dies aber nicht eingestehen können, bleiben sie umso mehr in ihrer autorassistischen Deutschfeindlichkeit verhaftet. Die deutschen Parteigänger der Ukraine würden ihr eigenes Wohl niemals dem ihres eigenen Volkes opfern, wohl aber dieses Volk dem (vermeintlichen) Wohl eines anderen.“

Manfred Kleine-Hartlage: Tödliche Wahrheit
Der Krieg in der Ukraine und das Desaster der deutschen Politik,
ISBN 978-3-949041-52-5,
102 Seiten, 13 Euro
1. Aufl., 2022
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Tödliche Torheit – Ukrainekrieg und die deutsche Politik:
Charles Fleischhauer im Gespräch mit Manfred Kleine Hartlage
5.10.2022, 1 Std
https://youtu.be/m5iT1xNJQV0

Buchbesprechung „Tödliche Torheit“
13.10.2022
https://www.youtube.com/watch?v=2goN0fCY6aY
https://open.spotify.com/episode/6U8LUDprou7oD8LymFqXNP

 

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