Ursulinengelände: Bald geht’s los! In Oberried, wenige Meter nach dem Ortseingang, betrieb die Arbeiterwohlfahrt jahrzehntelang ein Wohnheim für Behinderte. Nach deren Umzug in neue Gebäude im Freiburger Rieselfeld standen die Gebäude leer. Für die Gemeinde eine nicht wiederkehrende Chance, die es zu nutzen galt. Seit letztem Jahr ist nun eine Initiativgruppe emsig dabei, ein Konzept für die künftige Nutzung zu erstellen – mit Erfolg! Vergangene Woche stellten die Verantwortlichen um Bürgermeister Klaus Vosberg erste Vorschläge vor. Die beiden bestehenden Gebäude werden abgerissen und durch zwei neue Hauptgebäude ersetzt. Mit „Ursulinenhof“ hat man auch gleich einen einprägsamen Namen parat. Das Ensemble öffnet sich zur Ortsmitte hin und fügt sich in die bestehende Bebauung ein. Später sollen – parallel zum Ursulinenweg – noch zwei bis drei Doppelhäuser entstehen, die als Eigentums- oder Mietwohnungen dienen. „Wir wollen kein Geld damit verdienen“, so Prof. Dr. Norbert Huppertz, der der Initiativgruppe und dem ‚Arbeitskreis Konzeption‘ vorsteht, „aber eine Kostendeckung streben wir schon an“. Oberrieds Bürgermeister a.D. Franz-Josef Winterhalter kümmert sich derweil um die rechtlichen Angelegenheiten und hat als studierter Mathematiker auch Kosten und Terminplanung im Blick. „In zwei Jahren steht das Ding“, so Winterhalters optimistische Prognose.
Norbert Huppertz erläutert das Gesamtkonzept: „Hier soll kein Pflege- und Altenheim im üblichen Sinne entstehen, sondern eine Mehrgenerationen- und Begegnungsstätte“. Dabei liegt das Gesamtvolumen bei sieben bis acht Mio. Euro. Die Trägerschaft obliegt dann einer noch zu gründeten GmbH unter Gemeindeführung. Das Bauvorhaben Ursulinenhof teilt sich in vier Bereiche auf. Einmal sind es die Wohnungen, in denen sowohl Familien mit Kindern als auch ältere und jüngere Menschen zusammen wohnen. „Die Mietpreise in den Wohnhäusern“, so Huppertz weiter, „orientieren sich am Sozialien Wohnungsbau und liegen somit bei Euro 8,50 je Quadratmeter. Zum zweiten soll es im Mehrgenerationen- und Begegnungshaus auch Wohngruppen geben, in denen pflegebedürftige Menschen oder solche mit dementiellen Veränderungen miteinander leben. Als dritter Bereich sei hier die Tagespflege genannt. Die Nutzer dieser Einrichtung verbringen den Tag im Ursulinenhof und gehen abends zum Schlafen nach Hause. Damit sollen die Angehörigen deutlich entlastet werden.
Ursulinen_Team: Prof. Dr. Norbert Huppertz, Bürgermeister Klaus Vosberg und Bürgermeister a.D. Franz-Josef Winterhalter (v.l.). Foto Hanspeter Schweizer
Der vierte, nicht minder wichtige Bereich ist das Bürgerschaftliche Engagement. Generationenübergreifende Aktivitäten und gegenseitige Hilfe zwischen Alt und Jung stehen hier im Vordergrund. Egal ob Fahrdienste, stundenweise Betreuung wie Einkaufen und Spazierengehen, gemeinsames Basteln, Singen oder Tanzen, hier eröffnen sich all jenen tolle Möglichkeiten, die sich sozial engagieren möchten. Aus der heutigen Initiativgrupp, die im Moment 20 aktive Mitglieder hat, soll bald eine Bürgergemeinschaft werden. „Im Idealfall“, so Bürgermeister Klaus Vosberg, „steuert jede Oberrieder Familie ein Mitglied bei“ und verweist auf Gemeinden am Kaiserstuhl, die vergleichbare Projekte betreiben und 300 – 400 Mitglieder haben. Wer sich dafür interessiert oder – noch besser – sich tatkräftig in dieses tolle Konzept einbringen will, erhält Informationen unter www.oberried.de
16.5.2014, www.dreisamtaeler.de