Die türkisch-stämmige Tugce Albayrak (23) wurde von Sanel M. (18) aus Serbien erschlagen, als sie zwei von jungen Männern belästigten Mädchen half. Für diese Zivilcourage fordern 150000 per Onlinepetition das Bundesverdienstkreuz. Tugce wurde zu einer Ikone der Integration. Es gibt viele Tugce’s bei uns (klug und stolz) und diese muß man weiterhin fördern. Es gibt leider aber auch viele Sanel’s hierzulande (Macho, gewalttätig, polizeibekannt), andenen eine noch so gut gemeinte Integrationspolitik zu scheitern droht. Auch diesen Sanel’s müssen wir uns zuwenden – aber nicht mit Wegsehen, Tolerieren und Verniedlichen. Sanel als polizeibekannter Intensivtäter konnte in Deutschland sicher schon zig Mädchen zusammenschlagen – straflos, unbehelligt. Erst jetzt all die Aufregung, Entrüstung und Verhaftung, nur weil bei Tugce die Schläge von Sanel tödliche Wirkung zeigten.
Einerseits müssen junge Deutsche mit Migrationshintergrund, die wissen, woher sie kommen, aber auch wissen, wo sie bei uns hinwollen, unterstützt werden. Andererseits jedoch müssen Migranten, die Integrationsangebote ablehnen und stattdessen Kriminalität und Gewalt bevorzugen, mit aller Härte bestraft werden. Null Toleranz für Schläger.
2.12.2014
Trauer um Tugce – Gedenken oder Spektakel?
Es wird auch diskutiert über Integration, aber diese Debatte verläuft nicht wirklich ehrlich. Denn bewundert wird in der türkisch-stämmigen Tugce Albayrak ein Mensch, der offenbar all die von unserem Gemeinwesen so sehr ersehnten Attribute gelungener Integration geradezu ideal verkörpert hat: Die Lehramts-Studentin war klug, selbstbewusst, modern, aber auch liebenswert, hilfsbereit und – ja, auch dies – gut aussehend. „Wäre Tugce ein frommes, pummeliges Mädchen mit Kopftuch und in langen Gewändern gewesen . . . , wer weiß, wie man ihrer gedächte“, hat die Zeitung Die Welt in einem bemerkenswert selbstkritischen Beitrag geschrieben. …
Alles vom 2.12.2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/meinung/kommentare/leitartikel-gedenken-oder-spektakel
Im gastfreundlichen Deutschland muß kein Ausländer kriminell werden
Der Gangsta-Rapper Haftbefehl alias Aykut Anhan kennt die Familie der getöteten Tugce und der mutmaßliche Täter Sanel M. ist ein Fan seiner Musik.
„Spiegel: Wie haben Sie ihr Leben als Einwandererkind in Deutschland empfunden?
Anhan: Alle, die ihr Scheitern auf die Deutschen schieben, machen sich was vor. Deutschland ist ein gastfreundliches Land. Man muß hier nicht kriminell werden, weil man keine Chance hat. Die Gastfreundschaft, die du hier erfährst, bekommst du nirgendwo auf der Welt. Was ist denn, wenn Sie als Deutscher in die Türkei gehen? Wenn ich für einen Pulli fünf Euro bezahle, zahlen Sie fünfzig. Wenn sich ein Deutscher in der Türkei benehmen würde, wie die Türken sich hier in Kreuzberg benehmen – die würden wahrscheinlich niederstechen.“
DE SPIEGEL vom 8.12.2014, Seite 131
Wirkung im Ausland: Angeklagter Sanel M. nur zu drei Jahren Jugendhaft verurteilt
Die Milde der Staatsanwälte und Richter bei Urteilen nach Gewalttaten verblüfft den Außenstehenden. Ich frage mich, wie das wohl im Ausland ankommt, wo solche Strafen in anderen rechtstaatlichen Systemen durchaus mit 20 Jahren Gefängnis und mehr bestraft werden.
Steuervergehen mit im Vergleich geringeren Folgen für die Gesellschaft werden hierzulande deutlich härter bestraft.Wo bleibt hier der gesunde Menschenverstand bzw. das gesunde Rechtsverständnis?? Ich verstehe diese Urteil jedenfalls nicht …
Derart milde Urteile (wie auch schon damals im Fall des Münchners, der auf dem Bahnsteig jemandem zur Hilfe kommen wollte) empfinde ich als einen Tritt ins Gesicht. Mit Anlauf. Zivilcourage „lohnt“ sich in diesem Land einfach nicht.
16.6.2015, Borries Müller