Im Gartensaal des Ebneter Schlosses und unweit der Storchenschule am 26.5.2013 gibt Storchenvater Hagen Späth einen Rückblick auf die von ihm seit 1986 ehrenamtlich durchgeführte Auswilderung des Weissstorchs im Breisgau. 2013 sind über 60 Storchennester besetzt. Nach Vorführung seiner meisterhaften Filmdokumentation gibt Späth in bewegenden Worten den Abschluss dieses so erfolgreichen 27-jährigen Storchenprojekts bekannt.
Als dritte Veranstaltung des Ebneter Kultursommers 2013 begrüßt Nikolaus von Gayling am Sonntag 26.5.2013 um 11 Uhr im großen Gartensaal des Ebneter Schlosses den Storchenvater Hagen Späth wie folgt: „Im Frühjahr 2005 träumte ich, dass auf einer gekappten Pappel im Schloßpark zur Dreisam hin ein Storch sein Nest baut. Und am nächsten Morgen war tatsächlich ein Storch da. Seit dieser Zeit kenne ich Hagen Späth, ohne ihn gäbe es keine Störche in Ebnet und auch keine Storchenschule.“ Dann gab der Storchenvater den zahlreichen Besuchern einen interessanten Rückblick auf das Projekt der Auswilderung von Störchen im Breisgau.
(1) Spiegel Gartensaal Schloss (2) Spiegel: von Gayling und Späth (3) Glaube an die Schöpfung
(4) Fam Danzeisen aus Umkirch (5) Späth spricht mit dem Storch (6) Storchennest Holzhausen
(7) Storcheneltern schauen zu (8) Hagen Späth und Storch Karli (9) Beringung Jungstörche
(10) „Nehmt Abschied“ 26.5.2013 (11) Späth mit Fam Danzeisen (12) Gayling, Danzeisen, Späth v.l.
(2) Großer Gartensaal des Ebneter Schlosses am 26.5.2013. Im großen Wandspiegel Storchenvater Hagen Späth (rechts) und Schlossherr Nikolaus von Gayling.
(3) Das unermüdliche Engagement von Späth für den Weißstorch ist nur erklärbar in einem tiefen Glauben an die Schöpfung.
(4) Gerlinde und Gustav Danzeisen aus Umkirch, die über viele Jahre hinweg die Umkircher Störche betreuten.
(13) Horst Hüncker interviewt Hagen Späth für eine Storch-Reportage im SWR 4 am Montag 27.5. um 12.30 Uhr.
Schon als kleiner Bub war Hagen Späth mit seinem Vater im Rieselfeld unterwegs, wo die Freiburger Abwässer verrieselt wurden und bis zu 120 Störche Nahrung fanden. 1952 mit 14 Jahren wurde Späth von Wolfgang Schetter eingewiesen, zwischen Schuttern und Müllheim die damals 32 Storchenhorste zu versorgen. Im jahr 1958 setzte das große Storchsterben ein: Waschmaschinen, Phosphate in Bächen, Autobahnen, Baggerseen, ausgetrocknete Äcker, Kreiselmäher statt Handmäher, Maisanbau (im Elsass 2/3 und im Breisgau 1/2 der Felder Monokultur). Von 100 Jungstörchen kommen bis zu 80 an Strommasten und -leitungen um.
1986/87 wurde in der Station in Schwarzwach/Neckar mit der Auswilderung der 140 Brutstörche begonnen – federführend im Breisgau Hagen Späth: Es begann mit Storchnestern in Neuershausen, Holzhausen, Stegen und Teningen-Nimburg. Der erste Storch auf dem hohen Kamin vom Mundenhof: Hagen Späth (28 Jahre beider Berufsfeuerwehr) auf einer langen langen Leiter. Mit Herrn Brenneisen vom Nabu Volieren aufbauen. 35 Vorträge im Jahr, vornehmlich über die Landfrauen organisiert, um zu Spenden aufzurufen (500 DM Kosten für Fütterung). Mit Fa Zielmann aus FR.Haslach werden die ersten kameras an Nestern montiert. 38 Videoanlagen gebaut und verkabelt mit TV in Schulen bzw. Rathäusern.
Hagen Späth spricht mit seinen Störchen, die ihn und nur ihn erkennen und in ihre Nähe lassen. „Ein Storch kann lesen, was ich denke“. Holzhausener Storchenpaar Karli und Karin. Nach Überarbeitung und Krankheit betreibt Hagen Späth seit 2012 keine Nestpflege mehr. Spenden in „schwarzes Loch.“
Film von Hagen Spätz zur Auswilderung der Störche im Breisgau:
Freiburger Storchennest
1955 Denzlinger Jungstörche.
Mundenhof 1985.
Storchenberingung in Wolfenweiler 1986.
20 Jahre Storchenansiedlung Breisgau
Holzhausener Kirchtum 2006: 3 mal täglich hochsteigen auf den Turm, 40 Tage lang. Storch Karli ist 28 Jahre alt.
Sichtlich bewegt schließt Hagen Späth um 13.15 Uhr seine Ausführungen: „Hiermit beschließe ich die Auswilderung der Störche in unserem schönen Breisgau. Es sind 60 Störche da. Jetzt sind Andere und Jüngere da“. Herzlicher und lang anhaltender Applaus und „Alles Gute, Hagen“.