Storchenjahr 2020 beginnt gut

2020 verspricht ein gutes Storchenjahr zu werden. Allein im Stadtgebiet von Freiburg sind 26 Storchennester belegt gegenüber 24 im Vorjahr 2019. Der bislang trockene April dürfte das Brutgeschäft der Störche erleichtern. Warten wir’s ab, auf welchem Nest der erste Storch schlüpft.

Einige Storchennester: in/um Freiburg:
Betzenhausen: Kirchturm (Webcam https://betzenhausen-bischofslinde.de/storchenkamera/
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Ebnet: Baum im Schlosspark https://regiowebcam.de/dreisamtal/storchennest-ebnet.html
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Hochdorf: Kirche St.Martin https://www.pc-wolf.de/hochdorf/ bzw. https://www.pc-wolf.de:8089/hochdorf.mp4
Mast an der Mooswaldstraße sowie Bebelstraße 6 (erstmalig)
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Kirchzarten St. Gallus https://regiowebcam.de/dreisamtal/storchennest-kirchzarten.html
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Mundenhof: 15 Nester; https://www.storchenelke.de/webcam_stoerche_standort_mundenhof.htm
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Munzingen: Golfplatz und Kirche
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Opfingen: Kirche https://www.storchenelke.de/webcam_stoerche_standort_opfingen.htm
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Sexau Kirche https://regiowebcam.de/schwarzwald/storchennest-sexau.html
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St. Georgen: Strommast
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Tiengen: Kirche
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Waltershofen: Kirche
17.4.2020

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Bald schlüpfen die ersten Jungen bei Südbadens Störchen
Die Störche sind im Breisgau angekommen. Bereits Mitte Januar hat auch in Freiburg die Belegung der Nester begonnen. In den nächsten Tagen werden wohl in Mengen, Hochdorf und Gottenheim die ersten Jungstörche schlüpfen, so Gustav Bickel, Vorsitzender des Vereins „Weißstorch Breisgau“. https://www.weissstorch-breisgau.de/startseite.html
Die Störche kamen zwei Wochen früher zurück als sonst
Seit einigen Jahren beobachten die ehrenamtlichen Nestbetreuer, dass die Störche dank der milden Winter immer früher in ihren Brutgebieten ankommen. Sie werden immer öfter zu Teilfliegern und meiden die ganz langen Flüge in den Süden. „Dieses Jahr waren sie zwei Wochen früher als sonst“, so Gustav Bickel. Störche fänden schon zu Beginn des Jahres gute Bedingungen vor. Die Landwirte pflügten die Felder, und die Spargelbauern begönnen mit der Pflege des Bodens: „Die Störche werden zu Spargelbegleitern in der Hoffnung auf leichte Beute.“ Laut Bickel sind in Freiburg alle Nester wieder belegt und sogar zwei dazugekommen.
Für ihn beginne jetzt die Zeit, die Ringe der zu 80 Prozent beringten Störche abzulesen, um zu erfahren, wer sich auf welchem Nest niedergelassen habe: „Das nimmt uns sehr in Anspruch.“ Aber der Vorsitzende ist nicht allein. An die 50 Storchenfreunde unterstützen ihn bei der Betreuung der Nester im Breisgau. Es sind jeweils Leute vor Ort, die sich in ihren Gemeinden auskennen und wissen, wie im Notfall schnelle Hilfe organisiert wird: „Im Winter reinigen wir die Nester und werfen Müll raus, wenn die Störche sich in der Wahl ihres Nistmaterials vertan haben.“

Manche Störche suchen sich gefährliche Nistplätze
Gefährliche Situationen entstünden, wenn die Jungen fliegen lernten und abstürzten. Auch gelte es schnell zu handeln, wenn sich die Vögel gefährliche Nistplätze aussuchten. So geschehen in Eichstetten. Die Kirchengemeinde habe das Nest abbauen müssen, um den Absturz einer Kreuzblume zu verhindern. Auf dem Munzinger Golfplatz mussten sich die Tiere einen neuen Platz auf einem Gebäude suchen, da der alte Mast umgestürzt war.
In Tiengen hat ein neues Storchenpaar den umstrittenen Platz auf einem Vorsprung des Kirchturms über einem Kircheneingang eingenommen. Familie Storch erinnert Kirchenbesucher daran, dass ein Nest-Neubau auf dem Kirchendach ihnen einen fleckenfreien Zugang garantieren würde. Doch das Dach des Langschiffes fällt in die Zuständigkeit des Landes, der Kirchturm in die der evangelischen Kirche. Daran scheitert schon seit Jahren ein Umzug der Storchenbehausung (die BZ berichtete).
In Schallstadt hat die Bahn im vergangenen Jahr das bestehende Nest auf einem Abspannmast zur Stromversorgung der Züge heruntergeholt und mit einem stabilen Gestell versehen, das Bickel mit Reisig ausgelegt hat: „Die Bahn hat sich für die Störche engagiert und gleichzeitig einem Unglück vorgebeugt.“ Einen neuen Nistplatz auf dem Kamin einer Bäckerei haben sich Störche in Merdingen ausgesucht, der jedoch geduldet wird.
Betroffen gemacht hat Bickel, dass mit dem zehnjährigen Storch Silas ein alter Bekannter auf der evangelischen Bergkirche in Opfingen am 11. März durch einen Stromschlag getötet worden sei. „Normal sind die Masten mit einer Schutzhaube gesichert, aber diesen Winter ist bei einem Sturm die Haube heruntergefallen“, so Bickel. Der Storch lag tot unter dem Mast. Aber sofort habe ein anderer, Jonathan genannter Storch – sechs Jahre alt und laut Ring-Infos aus Bottingen – das Nest in Beschlag genommen.
Oft kehrten die Störche an ihren angestammten Nistplatz zurück, wie auf die Kirche in Waltershofen: „Da kommen seit Jahren dieselben Störche.“ Das gelte auch für die Tiere im privaten Storchenschutzgebiet im Ebneter Schlosspark, die „Storchenvater“ Hagen Späth betreut. „Unsere Störche kehren seit Jahren im Frühjahr zurück“, so Späth. Das Angebot eines sicheren Nistplatzes auf einer Tanne im Park hätten sie sofort angenommen. Wie Bickel bedauert Späth, dass durch die Corona-Krise und die dadurch bedingte Schließung öffentlicher Gebäude mit „Storchen TV“-Bildschirmen nur noch wenige Kameras das Leben in den Nestern öffentlich präsentieren können.
Eine Ausnahme ist die Webcam auf der Thomaskirche in Betzenhausen, einsehbar auf der Homepage des Bürgervereins.
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Wegen Corona ist derzeit auch unklar, ob die Jungstörche beringt werden können. Nach einer Empfehlung der Vogelwarte Radolfzell solle man darauf verzichten, falls dazu zwei Storchenbetreuer notwendig seien, sagt Gustav Bickel. Daran halte er sich: Beringt würden nur die Störche, bei denen er es alleine schaffe.
… Alles vom 17.4.2020 von Eva Opitz bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/bald-schluepfen-die-ersten-jungen-bei-suedbadens-stoerchen–184851145.html

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