Das „Ökosoziale Stadtumbau-Theater“, ein Laientheater für ECOtrinova e.V. und Klimabündnis Freiburg, spielt am Samstag, 7.12.2013 um 11 Uhr im Hörsaal 1221 (2.OG), KG 1 der Universität, beim Samstags-Forum die Stücke „Mieterhöhungsspiegel“, „Rumpelstilzchen im Zähler“, „Energiebürger im Eigenstromland„, „Bauen auf Teufel komm raus“ und „Ökosozialer Stadtumbau statt Bauen auf der Grünen Wiese“.
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Im zweiten Teil der Matinee liest der bekannte Freiburger Autor Jürgen Lodemann aus seiner Novelle „Fessenheim“ zur ultimativen Atomkraft-Katastrophe nach Fukushima am Ober- und Hochrhein. Beide Veranstaltungsteile bieten bis 12:45 Uhr zudem Aussprache.
Der Eintritt ist frei. Für Gruppen ab 5 Personen ist Anmeldung erbeten bis 6. Dezember 12 Uhr an ecotrinova@web.de oder Tel 0761-21687-30 beim Treffpunkt Freiburg. Unterstützer des Ökosozialen Stadtumbau-Theaters sind u.a. die Freiburger Bürgerstiftung und das Agenda21-Büro Freiburg.
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Hintergrund: Diese Veranstaltung hat drei Hauptgründe:
1. das weitere maßlose Vernichten von landwirtschaftlichen Böden bei Neubauplanungen in Stadt und Region und Möglichkeiten, das zu ändern
2. die mangelhafte Berücksichtigung der Strom erzeugenden Heizungen für die Bürger-Energiewende und
die neuen Möglichkeiten für Mieter, Vermieter und Wohnungseigentümer als gemeinsame Eigenstromerzeuger
3. Das Atomkraftwerk Fessenheim, die mit Abstand größte Gefährdung für die Region, ist immer noch nicht stillgelegt.
Nach Fukushima wird von Jürgen Lodemann, langjährig leitend beim SWR in Freiburg, für die Stilllegung auch
literarisch gekämpft und eine ultimative Atomkatastrophe am Hoch- und Oberrhein beschrieben, um sie noch zu verhindern. Wir wünschen sehr, dass auch andere (Theater)-Gruppen und Vereine diese und weitere Stücke in Freiburg und Region so oder ähnlich spielen, z.B. im Vorfeld der Kommunalwahlen 2014 – und dass Sie sich für die Stilllegung der AKWs engagieren.
Eine Kurzbesprechung: Die Novelle „Fessenheim“ ist eine Spitzen-Meisterleistung von Jürgen Lodemann:
Die so kaum bekannte Geologiegeschichte der Region bis zum akuten Riesen-Beben, eng verwoben mit Liebesgeschichte(n), Reporter- und Medien-„Interna“, hochverdichteter/m Lokalgeschichte/-Kolorit von Freiburg bis Konstanz, Köln und Berlin bis anderswo. Die von ihm besonders verehrte 1848er Revolution klingt verdientermaßen an wie auch die Kulturhauptstadtbewerbung Freiburgs – und als Kern zum Titel „Fessenheim“ bricht das Superbeben herein, die nukleare Superkatastrophe von den Atomkraftwerken Leibstadt bis Fessenheim usw., die über die zu schlafmützige Region hereinbricht. Als das Beben den Bodensee leert und das nukleare Inferno auslöst, viel schlimmer als in Fukushima – oder doch nicht? -, weil die Menschen doch noch aufwachen und das Unerträgliche noch rechtzeitig stilllegen? Was Lodemann mit der aufrüttelnden Kraft der Literatur und Gedanken- und Wortkreativität bewirken will – und hoffentlich schafft.
3.12.2013, Dr. Georg Löser (Energieökologe, Physiker und Biologe), Vorsitzender von ECOtrinova e.V.,