Selbstvernichtung or Sicherheit?

„Selbstvernichtung oder gemeinsame Sicherheit?“ – diese rhetorische Fragestellung wählen die Buchautoren Michael Müller (Vorsitzender der Naturfreunde Deutschland), Peter Brandt (Geschichtsprofessor und Sohn des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt) und Reiner Braun (Friedensbewegung) ganz bewußt (1), um für eine Änderung der Aussenpolitik der Ampel-Regierung zu argumentieren:

Gegen die gegenwärtige Politik von Sanktionen gegen Russland, Waffenlieferungen in das Kriegsgebiet und Aufrüstung, die zur Selbstvernichtung führt.

Für eine Politik von Diplomatie und Verhandlungen (2), um das von Peter Brandt vorgeschlagene Konzept „Gemeinsame Sicherheit 2022“ in Europa zu realisieren. „Wir können es uns nicht leisten, Frieden ausschließlich als Nicht-Krieg zu definieren“.

Fazit aus „Selbstvernichtung oder gemeinsame Sicherheit?“:
1) Die Entspannungspolitik von Willy Brandt muß wiederbelebt werden. Es liegt im deutschen Interesse, mit allen Nachbarn – dazu zählt Russland – gute Beziehungen zu unterhalten.
2) Der über Sanktionen gegen Russland geführte Wirtschaftskrieg mitsamt der Blockade von Nordstream2 ist zu beenden.
3) Deutschland darf nicht Kriegspartei sein: Keine Lieferung schwerer Waffen und Panzer an die Ukraine.
4) Bei historischer Betrachtung der Vorgeschichte des Ukrainekrieges (1. Kapitel im Buch mit 60 Seiten) ab 2014 (Abkommen von Minsk I und II) und früher (4) kann der Beginn des Krieges in der Ukraine nicht starr auf den 24. Februar 2022 terminiert werden.
5) Die SPD muß von der Kriegsrhetorik der Grünen („Russland ruinieren“ (Baerbock) distanzieren und zu ihrem früheren Grundsatz, „dass es Sicherheit und Stabilität in Europa nicht gegen, sondern nur mit Russland geben kann“, zurückkehren.
10.12.2022

Ende des Artikels „Selbstvernichtung oder Sicherheit“
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Beginn der Anlagen (1) bis (4)
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(1) Die Welt am Rande des Friedens
Ein Auszug aus dem Buch
Selbstvernichtung oder gemeinsame Sicherheit?
Die Prinzipien für internationale Politik seien „Verständigung, internationale Solidarität und gemeinsame Sicherheit durch Kooperation“, heißt es im SPD-Grundsatzprogramm. Für SPD-Chef Lars Klingbeil hat die Aussage „dass es Sicherheit und Stabilität in Europa nicht gegen, sondern nur mit Russland geben kann“, jedoch keinen Bestand mehr.

Dagegen haben Michael Müller, Peter Brandt und Reiner Braun ihrem neuen Buch den Titel „Selbstvernichtung oder gemeinsame Sicherheit?“ gegeben. Der Vorsitzende der Naturfreunde, der Sohn des früheren SPD-Vorsitzenden Brandt und der Friedensaktivist Braun plädieren für eine „gemeinsame Sicherheit in einer erweiterten Form, die auch die nichtmilitärischen globalen Gefahren einbezieht“. Ein Schritt dahin sei ein international überwachter Waffenstillstand in der Ukraine. …
Eine gute und friedliche Zukunft wird nur möglich werden, wenn alle, insbesondere auch das bevölkerungsreiche China und das ressourcenreiche Russland, bei einer Weltinnenpolitik für Frieden, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit mitmachen.

Wir können es uns nicht leisten, Frieden ausschließlich als Nicht-Krieg zu definieren.
… Alles vom 10.12.2022 bitte lesen in NaturfreundIn 4/2022, Seite 12
https://naturfreundin.naturfreunde.de

Michael Müller, Peter Brandt, Reiner Braun:
Selbstvernichtung oder Gemeinsame Sicherheit?
Unser Jahrzehnt der Extreme: Ukraine-Krieg und Klimakrise,
144 S., 20 Euro ISBN 978 386 4893 896

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(2) Peter Brandt, Reiner Braun, Michael Müller: Die doppelte Gefahr der Selbstvernichtung
An die Stelle des Zwillingspaars Aufrüstung und Abschreckung müssen Entspannung und gemeinsame Sicherheit treten. Die Suche nach Gemeinsamkeit ist die Kernforderung in den drei großen UN-Berichten der 1980er-Jahre: „Gemeinsames Überleben“, https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/geschichte_10/Der_Weg_von_Stockholm_nach_Rio_47/brandt_report_1980_519.htm
der Nord-Süd-Bericht von Willy Brandt; „Gemeinsame Sicherheit“ für die Friedens- und Entspannungspolitik von Olof Palme; der Report zu Umwelt und Entwicklung unter Leitung von Gro Harlem Brundtland https://www.are.admin.ch/are/de/home/medien-und-publikationen/publikationen/nachhaltige-entwicklung/brundtland-report.html
, der von dem Leitziel der Nachhaltigkeit ausgeht. Diese Berichte müssen in einem Zusammenhang gesehen werden. Erst dann wird auf der zusammengewachsenen Welt eine gute Zukunft für alle Menschen möglich.
… Alles vom 22.1.2022 bitte lesen auf
https://neue-entspannungspolitik.berlin/peter-brandt-reiner-braun-michael-mueller-die-doppelte-gefahr-der-selbstvernichtung/
oder
https://www.berliner-zeitung.de/open-mind/die-doppelte-gefahr-der-selbstvernichtung-li.199246
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(3) Gemeinsame Sicherheit statt Selbstvernichtung im Stellvertreterkrieg
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Peter Brandt, Historiker
Für Peter Brandt ist der Ukrainekrieg sowohl ein Selbstverteidigungskrieg der Ukraine als auch ein Stellvertreterkrieg, bei dem es um geopolitische Interessen der USA und Russlands geht. Dieser Krieg, der wie ein Brandbeschleuniger der Klimakatastrophe sowie der ökologischen und sozialen Krise wirkt und den Einsatz von Atomwaffen denkbar werden lässt, muss dringend durch diplomatische Lösungen zu einem Waffenstillstand geführt werden.
Weil die großen sozialen und ökologischen Menschheitskrisen in der global vernetzten Welt nur zusammen mit allen Ländern, auch mit China und Russland, bewältigt werden können, stellt Brandt das gemeinsame Überlebensinteresse in den Mittelpunkt seiner weiterführenden friedenspolitischen Überlegungen.
In Anknüpfung an die Entspannungspolitik von seinem Vater Willy Brandt, Egon Bahr und Olof Palme stellt er in seinem Vortrag das Konzept „Gemeinsame Sicherheit 2022“ als Weg für eine globale Friedens- und Sicherheitsarchitektur vor, die auch drängende soziale und ökologische Fragen umschließt. Das Konzept wurde seitens des Internationalen Olof Palme Centers in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Gewerkschaftsbund, dem Internationalen Friedensbüro und einem internationalen Beratungsgremium entwickelt.
… Alles vom 13.10.2022 bitte lesen auf
https://www.friedenskooperative.de/termine/gemeinsame-sicherheit-statt-selbstvernichtung-im
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(4) SELBSTVERNICHTUNG ODER GEMEINSAME SICHERHEIT?
EINE BUCHBESPRECHUNG
Unter der nahezu einhelligen moralisierenden und kriegs(-waffen)begeisterten medialen Begleitung des – gerade heute, am 17.10.22. noch mehr Brutalität entfaltenden – russischen Überfalls auf die Ukraine, wünscht sich der Rezensent, dass unsere Meinungsmacher sich auch über die politische Vorgeschichte dieses Krieges informiert zeigen würden.
Müller, Brandt, Braun machen es eiligen Lesern leicht, indem die komplizierte Vorgeschichte auf nur 60 Seiten verständlich und lesefreundlich komprimiert wird. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass ein Konflikt nur gelöst werden kann, wenn seine Entstehung bekannt ist.
Etwas redundant widmet sich ein weiteres Kapitel dem Scheitern der nach dem Ende der europäischen Teilung 1990 verabschiedeten Charta von Paris für ein neues Europa, weil hier schon beschriebene Konfliktlinien noch einmal aufgegriffen werden müssen.
Das dritte Kapitel zeigt mit großer Eindringlichkeit, dass die Menschheit sich gleich auf doppelte Weise dem Risiko der Selbstvernichtung aussetzt. Einmal geht es natürlich um das Wettrüsten und die offenbar sinkende Scheu vor dem Einsatz von Atomwaffen. Das andere die Existenz der Menschheit bedrohende Risiko ist ohne Zweifel der Klimawandel – anders gesagt – die Zerstörung der Grundlagen für menschliches Leben.
… Alles vom 23.10.2022 bitte lesen auf
https://www.blog-der-republik.de/michael-mueller-peter-brandt-reiner-braun-selbstvernichtung-oder-gemeinsame-sicherheit-eine-buchbesprechung/

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