Drogenberatung-Kobra

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Blick nach Nordosten über Oberried zum Häusleberg (Mitte) und Roteck (rechts) vorm Hinterwaldkopf am 15.7.2013

 

 

 

Kobra – Kontakt- und Beratungsstelle für Drogenprobleme

Kontakt- und Beratungsstelle für Drogenprobleme (Kobra) des AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg.
Kobra hat seinen Hauptsitz in Müllheim, ist aber zuständig für den gesamten Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Es gibt Außenstellen in Breisach, Titisee-Neustadt und der Schwerpunktpraxis Dr. Gellert in Freiburg für Methadon-Patienten.
Katharina Braun, Leiterin
KOBRA , Moltkestr. 1, 79379 Müllheim, Tel 07631/5017
Außenstellen Breisach Tel 07667/940728und Titisee-Neustadt 07651/5175
www.drogenberatung-kobra.de, kobra@agj-freiburg.de
Offene Sprechzeiten in Müllheim, montags 14 bis 18 Uhr, sowie donnerstags und freitags 10 bis 12 Uhr.

Spenden dringend erbeten
Kobra-Förderverein: Volksbank Müllheim, BLZ 68091900, Konto 10707

 

 

 

Präventionsprojekt schützt Jugendliche vor Drogenmissbrauch

Vorbeugen ist wichtig und besser als heilen. „Damit niemand abstürzt“ ist Ziel und Name des Jugend-Präventionskonzepts der Drogenberatungsstelle Kobra beim AGJ-Fachverband der Erzdiözese Freiburg. Seit drei Jahrzehnten kümmert sich der Fachverband um Suchtkranke im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Koordiniert wird die Arbeit in der Drogenberatung in Müllheim. Außenstellen gibt es in Breisach, Titisee-Neustadt und Freiburg für das Freiburger Umland. Beraten werden Menschen, die selbst Drogen konsumieren oder abhängig sind, aber auch Bezugspersonen wie Eltern oder Partner und Menschen, die in der Justizvollzugsanstalt Freiburg inhaftiert sind. Insgesamt hatte die Drogenberatungsstelle im Vorjahr 3403 Einzel- und 305 Gruppenkontakte, wie Kobra-Leiterin Katharina Braun sagt. 58 Klienten konnten in eine stationäre Therapie zur Entgiftung vermittelt werden. Bei 25 Info- und Suchtpräventionsveranstaltungen wurden 223 Kinder und Jugendliche sowie 97 Eltern und viele Lehrer erreicht, so Braun. Das Präventionsangebot „Damit niemand abstürzt“ startete bereits im Vorjahr mit zwei siebten Klassen in Müllheim und einer neunten Klasse in Breisach.
Die Arbeit mit Jugendlichen sei sehr lebendig und anregend, und sie freue sich, dass sich weitere fünf Schulklassen angemeldet haben, sagt Katharina Braun. „Wir wollen möglichst viele Jugendliche im Landkreis erreichen.“ Kobra sehe das Projekt als eine Herausforderung für Schulen und als Chance mit nachhaltiger Wirkung. Die jungen Menschen sollen befähigt werden, eine verantwortungsbewusste Haltung zu Alkohol und Tabak zu entwickeln. Jugendliche müssten neben persönlichen und schulischen Aufgaben auch die Herausforderung des Erwachsenwerdens bewältigen. Sie wollen Neues und Spannendes erleben, experimentieren und dabei sich und die Umwelt und deren Grenzen testen, sagt Katharina Braun. Wie das geht, ohne abzustürzen, und wie man trotz eines vermeintlichen Gruppenzwangs eine eigene Haltung entwickeln kann, ist Ziel des Präventionsangebots für Schüler ab Klasse sieben.

Das Programm hat fünf Module: Drei mit jeweils zwei Stunden finden mit den Jugendlichen statt, eines beim Elternabend zum Thema Suchtprävention und eines beim Infoabend für Lehrkräfte mit dem Thema „Suchtmittel und Schule“. In den jeweiligen Schulklassen arbeiten die Trainerinnen von Kobra nach interaktiven Methoden der Erlebnispädagogik. Mädchen und Jungen würden getrennt, so Braun, weil gerade in der Pubertät geschlechtsspezifische Aspekte eine große Rolle spielten. Die Schüler werden aktiv mit einbezogen und erfahren auch, wie fließend die Übergänge vom Genuss über Missbrauch bis zur Abhängigkeit sind.
„Damit niemand abstürzt“ ist ein Angebot zur Stärkung der Lebenskompetenz und Persönlichkeitsentwicklung. Bei der Finanzierung der Präventionsmaterialien wurde Kobra von der Stiftung Deutsche Kindersuchthilfe unterstützt. Die Aktion in den Schulen wird vom Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg durch Zuwendungen aus der Caritas-Haussammlung gefördert. Dennoch kostet das Gesamtpaket für jede Schulklasse 500 Euro. Dies werde von Schulträgern, Eltern und Sponsoren getragen, lobt die Kobra-Leiterin.
Jugendliche kommen nicht freiwillig zur Drogenberatung, sondern erst wenn die Probleme so groß sind, dass sie vom Gericht, der Schule oder ihren Eltern geschickt werden. Um die Hemmschwelle zu senken, gibt es Info-Postkarten mit Kontaktdaten. Die eine wirbt mit „Damit niemand abstürzt“ für das Präventionskonzept, die andere mit dem Text „Mal wieder abgestürzt?“ wird in Jugendzentren, Lokalen und auf dem Schulhof von Sozialarbeitern an Jugendliche verteilt.
Laut dem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung konsumieren Jugendliche weniger Alkohol, Tabak und Cannabis (Haschisch) als früher. Dies sei, so die Bundesdrogenbeauftragte Dyckmans, dem guten Suchthilfesystem mit wirksamen Beratungs- und Behandlungsangeboten zu verdanken. Diese Statistik bestätigt Katharina Braun. Die erfreuliche Bilanz ist auch eine Bestätigung der AGJ-Drogenberatung im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und in Freiburg.
18.7.2013, Sigrid Umiger

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