Home >Kirchen >Selbsthilfe >Kinder >Jugend >Sternsinger
- Schwarzer Melchior in Krippe und bei Sternsinger verboten (10.10.2020)
- https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/hilfsbereite-jugend-72-stunden/ (13.6.2013)
- Caspar, Melchior und Balthasar – Littenweiler Kinder als Sternsinger unterwegs (20.12.2012)
- Kinder zeigen Stärke: Dreikönigssingen 2011 in St. Barbara >Sternsinger (1.2.2011)
- Sternsingeraktion St. Gallus Kirchzarten erbringt 12000 Euro >Sternsinger (17.1.2011)
- Sternsinger im Nonnenbachtal >Nonenbach5 (4.1.2011)
- Sternsinger Kirchzarten suchen dringend neue Könige >Sternsinger (24.11.2010)
- Im Stadtdekanat Freiburg wurden 109.000 Euro gesammelt >Sternsinger (11.1.2010)
- Kinder finden neue Wege: Dreikönigsingen 2010(19.12.2009)
- Littenweiler Sternsinger sammeln bei großer Kälte 11524 Euro>Sternsinger (2.2.2009)
- Seelsorgeeinheit Östlicher Hochschwarzwald: 18360 Euro ersungen>Sternsinger (24.1.2009)
- Sternsinger sammeln über 100.000 Euro für Kinder in Kolumbien>Sternsinger (13.1.2009)
- Reife, vorbildliche Leistung – handfester Beitrag zum Weltfrieden >Sternsinger (12.1.2009)
- 35 Sternsinger im Freiburger Rathaus empfangen>Sternsinger (8.1.2009)
- Die Sternsinger sind wieder unterwegs – auch am Kaiserstuhl>Sternsinger (3.1.2009)
- Dreikönigsingen 2009 für Kinder in Kolumbien(27.12.2008)
- Sternsinger im Stadtdekanat Freiburg haben 150 000 Euro gesammelt >Sternsinger (10.1.2008)
- Rund 27 600 Euro ersungen – Sternsinger am Kaiserstuhl>Endingen1 (10.1.2008)
- Sternsinger sammeln über 70 000 Euro>Elztal2 (10.1.2008)
- Glückliche Könige aus Hinterzarten sammeln mehr als 1300 Euro >Sternsinger (9.1.2008)
- Edwin Yunga aus Ecuador begleitet die Sternsinger>StBarbara (5.1.2008)
- Botschafter eines Kindes: Nicht drei, nicht Könige, aber ... (5.1.2008)
- Der Empfang ist nicht immer herzlich (5.1.2006)
- Drei Könige ziehen durch die Straßen (5.1.2006)
- Sternsinger Januar 2003 in Freiburg-Littenweiler >Freiburg-Dreisamtal.de/StBarbara (8.1.2003)
(1) Sternsinger am 4.1.2013: Domenik, Jonathan, Anna und Marie
Caspar, Melchior und Balthasar – Littenweiler Kinder als Sternsinger unterwegs
Man trifft sie einmal jährlich auf den Straßen Littenweilers, die Sternsinger der Gemeinde St. Barbara. Vom 3. bis 5. Januar ziehen sie durch den Stadtteil und sammeln Geld für Kinder in Not. Wohl jeder kennt die Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, wie sie mit einem Holzstern, dem qualmenden Weihrauchgefäß und der Sammelbüchse vor der Haustür stehen, Lieder singen, ihren Spruch aufsagen und sich über eine Spende freuen. Doch kaum jemand macht sich Gedanken, welch organisatorischer Aufwand hinter der alljährlichen Aktion steckt. Diana Funk kann Interessantes darüber berichten, denn sie ist seit ihrem achten Lebensjahr dabei. Früher selbst als „einer der Drei Könige“ von St. Barbara, später als Gruppenbegleiterin und heute organisiert sie mit ihrem SchwiegervaterRichard Funk, Mesner der Gemeinde, die alljährliche Aktion.
Schon im Sommer erhält jede Pfarrgemeinde Infomappen, Plakate und die CD mit dem jeweiligen Motto-Lied vom Kindermissionswerk Aachen. Kurz nach Weihnachten gibt es dann ein erstes Vorbereitungstreffen, bei dem die Teilnehmer alles zum jeweiligen Projekt erfahren und die Liedblätter und Gedichte werden ausgeteilt, damit sich die künftigen Sternsinger vorbereiten können. Hierbei wird auch festgestellt, wie viele Kinder sich bereit erklären mitzumachen. Acht Gruppen mit jeweils fünf Kindern müssen es schon sein, damit jedes Haus einen Besuch der Sternsinger erhalten kann. Jede Gruppe besteht aus den Drei Königen, einem Sternträger und einem Gruppenbegleiter. Meist sind es Kommunionkinder und Ministranten, aber es gibt auch einige, die alljährlich einige Tage ihrer Weihnachtsferien opfern, aufs Skifahren und Ausschlafen verzichten, um für die gute Sache unterwegs zu sein. Auch evangelische Kinder und Freunde aus benachbarten Stadtteilen beteiligen sich. Bei einem zweiten Treffen werden dann die Gebiete eingeteilt. Besonders beliebt sind natürlich zum Beispiel die Höllental- oder Alemannenstraße, denn am Berg ist es mühsamer und weniger dicht bebaut. Aber damit alles gerecht zugeht, werden die Straßen ausgelost. Danach werden die Gewänder ausgeteilt, anprobiert und letzte Änderungen vorgenommen.
Am 3. Januar um 14.00 Uhr treffen sich dann alle Kinder im Gemeindeheim. Die Gruppenbegleiter erhalten ihren Ausweis, der sie zum Spendensammeln berechtigt, die Drei Könige ziehen ihre Gewänder an, und Caspar, dessen Rolle täglich wechselnd vergeben wird, muss schwarz geschminkt werden. „Heute ist das zum Glück professionelle Theaterschminke. Zu meiner Zeit war das noch eine Art „schwarze Schuhcreme“, die sich nur sehr schwer wieder entfernen ließ“ lacht Diana Funk. Danach erhält jede Gruppe ihre Utensilien wie Kreide zum Aufmalen des Segens C+M+B+Jahreszahl („Christus mansionem benedictat“ Christus segne dieses Haus) sowie Aufkleber, für den Fall dass die Kreidemarkierung nicht gewünscht oder die Haustüre weiß ist, Weihrauchfässer und Kohle zum Anzünden des Weihrauchs, Holzstern und natürlich die Spendenbüchse.
Um 14.30 Uhr lädt Pfarrer Johannes Kienzler zum Aussendegottesdienst mit kleiner Andacht in die Pfarrkirche ein. Alle Utensilien werden gesegnet und dann geht es endlich los in die einzelnen Gebiete. Drei Tage sind die Gruppen unterwegs und erleben immer wieder Neues. „Ich habe eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht“ berichtet Diana Funk, „die meisten Menschen freuen sich, wenn wir kommen. Viele bitten uns herein, bieten den Kindern Getränke oder Weihnachtsgebäck an und manchmal werden wir vor dem Weihnachtsbaum platziert und es wird ein Foto gemacht. Besonders ältere Menschen freuen sich, wenn wir sie besuchen und es ist schon vorgekommen, dass jemand ungeduldig angerufen hat und nachgefragt hat, wann wir denn endlich vorbei kommen. Sie warten schon den ganzen Tag auf uns!“
„Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie motiviert die Kinder sind. Dass sie ihre Ferien ‚opfern’, um anderen Kinder, denen es nicht so gut geht, zu helfen. Das imponiert mir sehr“, so die Organisatorin. Auch Diana Funk selbst hat in diesen Tagen viel zu tun. Sie fährt das ganze Gebiet immer wieder ab, frägt nach, ob alles in Ordnung ist und versorgt die Gruppen mit warmem Kinderpunsch. Am Abend treffen sich dann alle wieder im Gemeindeheim und jede Gruppe leert ihre Spendebüchse. „Natürlich gibt es einen internen Wettbewerb, wer am meisten gesammelt hat. Aber am Ende zählt dann doch für alle nur die Gesamtsumme und die Kinder sind schon ein bisschen stolz, wenn der Gesamtbetrag verkündet wird“ so Diana Funk. Danach gehen alle zufrieden nach Hause, in der Gewissheit, in der Gemeinschaft mit Freunden etwas Gutes für Kinder in Not getan zu haben. Und eine kleine Belohnung hat jedes Kind zusätzlich in der Tasche, denn die zahlreichen Süßigkeiten, die ihnen außer der Geldspende oft zugesteckt wurden, werden gerecht aufgeteilt und die dürfen die Kinder natürlich behalten
20.12.2012, Gisela Heizler-Ries, Littenweiler Dorfblatt