Schulen – Unruhe statt Bildung

An Schulen wird reformiert ohne Ende: Immer neue Schularten, Lehrpläne, Organisationsformen – die Unruhe wächst bei Schülern, Lehrern und Eltern. Parallel dazu nimmt das Niveau an Schulen stetig ab. Universitäten wie Handwerk und Industrie beklagen einen Rückgang an Wissen und Kompetenzen ihrer Studenten bzw. Auszubildenden, trotz hoher Bildungsabschlüsse und guter Noten.
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Pädagogik: Kompetenz statt Wissen
Wenn das Schule gemacht hat, was Klein darlegt, muss man sich nicht wundern, dass wir eine Flut guter Noten an den Schulen erleben, die über die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Absolventen herzlich wenig aussagen. Es gibt beispielsweise zu den Abituraufgaben in Hamburg oder Nordrhein-Westfalen höchst geschwätzige „Materialien“. In denen steht alles drin, was man für die Fragen des Tests wissen muss – eigenes Wissen ist überflüssig. Um solche Prüfungen zu bestehen, so Klein, sei allein Lesekompetenz notwendig, wie er an weiteren Beispielen aus der Biologie und der Ökologie zeigt. Das Niveau, was hier abgefragt werde, entspreche dem der Mittel-, zum Teil sogar nur dem der Unterstufe. Von dem, was ihnen an Mathematik im Abitur in stark textlastigen Aufgaben („Mummenschanz und manierierter Textsalat“, so Klein) abverlangt wurde, fühlen sich an sich gute Schüler „verarscht“ – so das Zitat im Buch. ….
Alles vom 15.3.2017 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/wenn-eigenes-wissen-ueberfluessig-wird–134554469.html

Der Frankfurter Biologie-Didaktiker Hans Peter Klein polemisiert gegen die Kompetenzpädagogik in den Schulen.
Hans Peter Klein:
Vom Streifenhörnchen zum Nadelstreifen –
Das deutsche Bildungswesen im Kompetenztaumel
Zu kampen Verlag, Springe 2017
328 Seiten, 22 Euro
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Was wäre in einer heutigen Schule aus mir geworden?
Was, frage ich mich, wäre aus mir geworden, hätte ich eine der Schulen von heute besuchen können? Und was erst aus Geistern, wie denen von Kant oder Goethe, von Beethoven, Bismarck, Siemens oder Einstein und all jenen, die uns in strammer Haltung aus alten Fotos entgegenblicken? ….
Fördern durch Fordern? So einfach war das früher, und so heißt es noch immer sonstwo in der Welt. Vor allem in Ländern mit dem höchsten Entwicklungstempo, in Fernost zum Beispiel…..
Hindernisse aus dem Weg zu räumen geht so weit, dass den Schülern freigestellt wird, Fächer, die ihnen Not bereiten, einfach abzuwählen. Die meisten unserer Medizinstudenten etwa haben an ihren Schulen entweder Biologie oder Chemie oder Physik abgewählt. …
Hat man jemals von auch nur einigermaßen angemessenen Studien an unseren Schulen gehört, von aufwändigen, nach Möglichkeit internationalen Vergleichen zwischen neuen und althergebrachten Unterrichtsmethoden? Und von entsprechenden Statistiken? Zum Beispiel um zu prüfen, inwieweit die Einbeziehung (Inklusion) von Schülern mit besonderem Förderbedarf in den regulären Unterricht eine wirklich gute Idee ist, und zwar in jeder Hinsicht? Kritiker behaupten, die Inklusion schade den Förderschülern und führe bei den übrigen Kindern zu einer Absenkung des Leistungsniveaus. Auch zur Abwanderung von Schülern in die Privatschulen, insbesondere von solchen aus der Mittel- und Oberschicht, eingerechnet die Kinder und Enkel von Politikern. Gibt es Belege dafür, dass die für Bildung zuständigen Politiker ihre Kinder in ganz normale Schulen (nicht aber an Privatschulen) schicken, solche mit einem hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern, für die Deutsch eine Fremdsprache ist? …
Alles von Gerald Wolf vom 16.3.2017 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/bildungsreformen_reformen  .

Professor Gerald Wolf ist Hirnforscher und emeritierter Institutsdirektor. Er widmet sich in seinen Vorträgen und Publikationen und regelmäßig im Fernsehen (MDR um 11, Sendung „GeistReich“) dem Gehirn und dem, was es aus uns macht. Neben zahlreichen Fachpublikationen und Fach- und Sachbüchern hat er auch drei Wissenschaftsromane veröffentlicht.
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Deutsche Schüler sind faul und laut?
Hallo Herr Wolf, meine Schulzeit entsprach ganz der ihren. Freiheit pur mit Wald, Wasser, Bunkerbau und reichlich Fundmunition, geraucht wurde vorzugsweise Kastanienlaub, endlose Ball- und Gruppenspiele die heut keiner mehr kennt, strenge Lehrer, bei einem blauen Brief gab es ohne Kommentar ein paar hinter die Ohren. Ergebniss: Abitur und abgeschlossenes Studium. Fumi, Austauschschülerin aus Japan war für ein Jahr bei uns und besuchte ein Gymnasium. Urteil: Deutsche Schüler sind faul und viel zu laut im Unterricht. Im Vergleich:
Privates evangelisches Gymnasium in Yokohama, vierzig Mädchen in einer Klasse, absolute Stille von 08.00 bis 16.00 Uhr bei Frontalunterricht, 30.000 € im Jahr Gebühren. Ab der 11. Klasse zusätzlich zum Unterricht täglich von 17.00 bis 20.00 Uhr an einer zweiten Schule verschärfter Unterricht zur Vorbereitung auf das Abitur. Das Ganze von Montag bis einschließlich Samstag, bei etwas mehr als 1 Woche Ferien zu Feiertagen pro Schuljahr. Staatliche Schulen funktionieren ähnlich. Die Schüler sind hochmotiviert. Von Reformen spricht da niemand.
16..3.2017, Fritz Gran, AO
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Streng versus Laissez-faire
Ob die frühere „strenge“ oder die heutige „laissez-faire“-Schule die bessere ist, sieht man an den Ergebnissen: Der Bildungsstand der Kinder wird immer schlechter, ebenso die charakterliche Reife der Schulabgänger. Das wissen auch die Politiker, sonst würden sie ihre Kinder nicht in Privatschulen schicken. Aber hier ist es wie überall in der Gesellschaft: Ideologie geht über Vernunft – außer es schadet mir selbst. Inklusion kann nur in Ausnahmefällen funktionieren. In der Regel schadet sie nicht nur den „normalen“ Kindern, da das Inklusionskind mehr Aufmerksamkeit der Lehrer bekommen muss: Auch die Inklusionskinder leiden, weil sie trotz aller Anstrengung mit mit den anderen einfach nicht mitkommen können, und reagieren entweder durch Rückzug oder durch Aggression. Das und die Tatsache, dass das Inklusionskind ständig eine von den anderen Schülern als ungerecht empfundene Sonderbehandlung (Betreuer, bessere Benotung trotz schlechterer Leistungen) bekommen muss, führt wieder dazu, dass sie von den anderen Schülern abgelehnt werden. Man erreicht also – wie auch sonst mit den meisten linksgrünideologisch fundierten Maßnahmen – das Gegenteil dessen, was angestrebt wurde. Fazit: Inklusion schadet allen: den „Normalen“, den Inklusionskindern, den Lehrern. Noten abzuschaffen, ist ebenfalls nicht im Interesse der Kinder. Kinder wollen sich vergleichen, wollen wissen, wo sie stehen. Mit Noten ist das sofort möglich, mit Beurteilungen nicht.
16.3.2017, Bärbel Schneider , AO
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Ziel ist der politisch linksgrün indoktrinierte Untertan
Sie übersehen, dass es bei der heutigen Schulpolitik nicht mehr um Bildung, die Vermittlung von Wissen und schon gar nicht um die Entwicklung kritisch reflektierender Bürger geht. Ziel ist der politisch indoktrinierte Untertan der die Bürgerentscheidung über G8 oder G9 und die Teilnahmeerlaubnis an Landtags- und Bundestagswahlen für einen demokratischen Prozess hält.
Das Niveau in den Bildungseinrichtungen orientiert sich mittlerweile, auch dank linksgrüner Wolkenkuckucksheimträumereien, an den Schwächsten. So sinkt es permanent. Wer als Personaler mit den hochnäsigen, aber völlig untauglichen Universitätsabgängern zu tun hat, der wird das bestätigen können. Fatal: politische Bildung beschränkt sich auf Indoktrination durch linksgrünes Leerpersonal (sic!), selbständiges Recherchieren und Denken wird weder gelehrt noch gewünscht. Versucht man als Eltern gegen die Manipulation einen Gegenpol zu setzen und zu eigenständigem Denken zu erziehen, stößt man oft auf massiven Widerstand aus der Schule und Unverständnis beim Nachwuchs.
16.3.2017, Dr. Christian Rapp, AO

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Die Deutschen verdummen – aber ideologisch gleichgeschaltet
In der Studie „Ausbildungsreife und Studierfähigkeit“ der Konrad-Adenauer-Stiftung von 2016: „Trotz gestiegener gute Schulabschlüsse steigt die Anzahl der jungen Menschen, die gleich zu Beginn einer Berufsqualifikation in Unternehmen oder Hörsälen mit fehlenden Grundlagenkompetenzen hinsichtlich Sprache und Mathematik zu kämpfen haben. … . Fazit: Abitur ist kein Garant mehr für Studierfähigkeit.“

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Laut leo.-Level-One-Studie der Universität Hamburg sind 14,5% der erwerbsfähigen Bevölkerung (also 7,5 Mio Erwachsene) sog. ‚Funktionale Analphabeten‘, können also nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben.
Weitere 4,4% der Erwachsenen Deutschen können zwar Wörter, aber keine Sätze lesen.
Bei zusätzlich 25,9 % der Erwerbsfähigen „tritt fehlerhaftes Schreiben selbst bei gebräuchlichen Wörtern auf“, also nicht erst bei ‚Mayonnaise‘, sondern schon bei ‚kaputt‘.
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Auf der einen Seite sorgt die Bildungspolitik seit Jahren dafür, dass die Bevölkerung verdummt und verblödet. Auf der anderen Seite fordern Politiker mehr systemkonformen Staatskunde- und Politikunterricht – am besten linksgrün ideologisch eingefärbt. Dumm egal, Hauptsache gescheit wählen. Wie heißt es so schön: „Deutschland hat keine Rohstoffe, außer Bildung.“
Frage: „Nach einer Preissenkung um 10% kostet ein Rock 100 Euro. Wieviel kostete er zuvor?“
Hinweis: Die Antwort 110 Euro ist leider komplett falsch.
21.3.2017

 

Offener Brief von Bildungspolitikern
In einem offenen Brief an Bildungspolitiker der Länder und des Bundes schlagen 130 Professoren und Mathelehrer Alarm. Viele Abiturienten, die sich für Fächer der Bereiche Wirtschaft, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (WiMINT) einschreiben würden, seien heillos überfordert.
„Im Rahmen der Kompetenzorientierung … wurde der Mathematik-Schulstoff so weit ausgedünnt, dass das mathematische Vorwissen von vielen Studienanfängern nicht mehr für ein WiMINT-Studium ausreicht“, ….
Offener Brief vom 22.3.2017 bitte lesen auf
https://www.welt.de/politik/deutschland/article163085470/Trotz-guter-Noten-Viele-Abiturienten-fuer-Uni-ungeeignet.html

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