Rosenkranzgebet wird untersagt

Auf immer mehr Spaziergängen – so nennen sich die vielen kleinen, spontanen Demos, die sich überall unter dem Motto „Wir sind für den Erhalt unserer individuellen Freiheit“ finden – halten die Teilnehmer inne, um den Rosenkranz zu beten. Aber auch hierbei erfahren Bürger oftmals Schwierigkeiten.
So hatte die Münchner Polizei am gestrigen Mittwochabend ein Rosenkranzgebet in der Münchner Innenstadt mit etwa 200 Teilnehmern abrupt gestoppt und aufgelöst. Wie Spaziergänger laut dem Portal kath.net (siehe unten) berichten, mussten das friedliche Gebet beendet und auch die Kerzen ausgelöscht werden. Im Internet kursieren so viele beschämende Videos: Menschen werden mitten im Gebet weggeschubst. Die einen mit dem Gebetsbuch, die anderen in voller Kampfmontur. „Du betest ja nur zum Schein!“ Polizist bläst einer Frau ihre Kerze aus. …
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Auch hier zeigen sich die weiterhin grassierenden zweierlei Maßstäbe bzw. Doppelmoral: Wenn Christen beten, schreitet die Polizei mit aller Härte ein. Wenn Muslime beten, dann  schaut sie eher zu. Beispiel: im Mai 2020 (auch damals herrschte Corona) finden sich hunderte Muslime zum Ramadan-Ende zum Beten ein – und die Polizei schaut zu.
https://www.rnd.de/panorama/besondere-ramadan-aktion-wegen-corona-hunderte-muslime-beten-auf-ikea-parkplatz-GVSZCCYZ2W2BI7545OFQMZ2YSU.html
Ein Grund für dieses diskriminierende Verhalten mag darin liegen, daß die Polizei beim Versuch, Muslime beim Beten zu hindern, befürchten muß, auf massive Gegenwehr zu stoßen. Also: Wenn schon Moral und Moralisieren, dann für alle gleich.
30.12.2021
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Münchner Polizei beendet öffentliches Rosenkranzgebet in der Münchner Innenstadt
Etwa 200 Teilnehmer mussten das öffentliche Gebet beenden und auch ihre Kerzen ausblasen.
… Alles vom 30.12.2021 bitte lesen auf https://kath.net/news/77196

Einige Kommentare:
Das öffentliche Gebet ist kein politischer Protest
und auch keine Tarnung dafür! Es ist sogar eher so etwas wie ein „Gegengewicht“ (denn ich halte auch friedliche Proteste und Demonstrationen für wichtig). Das öffentliche Rosenkranzgebet ist ein sichtbares Bekenntnis, dass wir in dieser schwierigen Situation auf unseren Herrn und Erlöser und Seine Mutter, und nicht auf unsere menschlichen Kräfte vertrauen.
Wie beten wir? „Dein Wille geschehe“. Ich lasse mir das öffentliche Gebet nicht madig machen, nur weil irgendwer es falsch verstehen könnte. Die Kirche hat sich lange genug versteckt und in ihre eigenen vier Wände zurück gezogen, außer wenn es um politisch (!) genehme Themen wie Migration, Gender, Klima oder den Aufruf zur Impfung geht. Wir müssen und dürfen nach außen hin bekennen, dass wir eine Hoffnung haben, die über das Politische und Menschliche hinaus geht. Von Priestern und Bischöfen erwarte ich mir, dass sie uns Laien dabei unterstützen und ermutigen anstatt uns zu tadeln!
30.12.2021, Fat

Es ist beschämend
In Deutschland, und gerade im Kruzifixbayern, wird das Beten mit gewaltpolitischen Demonstrationen gleichgesetzt. Schande über diesen gottlosen Staat und seine Organe. Das hat man von der Säkularisation. Der Staat vergißt seine Wurzeln und erstickt im Gleichheitswahn. bitte friedlich weiterbeten.
30.2.2021, Pet

Als Priester habe ich sehr wenig Verständnis …
Jesus sagt: Geh zum Gebet in deine Kammer… Ja, gemeinsames Beten ist gut. Jedoch wenn es von politischen Protesten nur schwer zu unterscheiden ist, und nicht genehmigte Ansammlungen in einer Stadt zumal während einer Pandemie verboten sind, sollten durch Gebet getarnte Proteste ins stille Kämmerlein (oder Kirchen) verlegt werden; Schließlich sieht der himmlische Vater das im Herzen Verborgene (Gute) und dass reicht aus…
Als Priester habe ich sehr wenig Verständnis, wenn Gebet oder die Religion instrumentalisiert wird für politische (Proteste oder Zwecke); das kritisiere ich schließlich auch an bestimmten Einlassungen beim sog. Synodalen Weg und bei Kirchentagen…
30.12.2021, silas

@silas: Dass Sie als Priester „sehr wenig Verständnis“ aufbringen,
„wenn Gebet oder die Religion instrumentalisiert wird für politische (Proteste oder Zwecke)“ kann ich akzeptieren. Darf ich Sie aber auch fragen, wie Sie dann zur Impfaktion an Heiligabend im Stephansdom stehen? Auch das ist eine Instrumentalisierung – von politischer Seite. https://www.kath.net/news/77178
Ich war neulich zum zweiten mal beim Rosenkranzgebet dabei. Wir versammelten uns auf einem Platz unter einem Wegkreuz und kein Verkehrsteilnehmer wurde dadurch gestört. Ich sah das Beten des Rosenkranzes als ein Zeichen nach außen, genauso wie es z.B. auch die Prozessionen sind. Dass der Grund des gemeinsamen Betens auch als eine Art des Protestes aufgefasst werden kann, was ist daran so befremdlich? Noch etwas frage ich mich: Wie mag sich ein Polizist fühlen, der -privat vielleicht gläubig- eine Gebetsgruppe auflösen muss, weil es „von oben“ angeordnet wurde?
30.12.2021, Her

@silas: ich kann Ihr Argument gut nachvollziehen,
allerdings frage ich mich, ob es den Rosenkranzbetern nicht eher um etwas geht, das ich als vorpolitisch bezeichnen würde, das Unveräusserliche am Menschsein, das von Gott her Gedachte. Das steht über jeder Politik, steht damit aber auch über jeder staatlichen Ordnung, die davon jedoch profitiert (im Sinne des Böckenförde-Diktums).
Dass es so etwas überhaupt gibt, rufen die öffentlichen Rosenkranzgebete doch gerade für die vom Autoritarismus gefährdete säkulare Welt in Erinnerung – und daher finde ich diese öffentlichen Gebete gut.
30.12.2021, Xav

Deutschland betet Rosenkranz
Bei uns in der Stadt waren wir ca. 70 Beter. Die Polizei stand daneben und hat zugeschaut. Unsere Gebetsgruppe ist nicht angemeldet und das muss man auch nicht, denn von der Idee her von „Deutschland betet Rosenkranz“ beten wir „für Deutschland“ ohne Nennung eines Themas und ohne Bezug zur Politik oder Impfung. Bei einem rein religiösen Treffen, bei dem man auch keine Straßen blockiert oder Gehwege behindert, braucht man keine Anmeldung. Irgendetwas lief da in München schief.
https://www.deutschland-betet-rosenkranz.de
30.12.2021, Sag

Politisch korrekt öffentlich beten ist erlaubt …
Leider wurde hier der Rosenkranz in einer falschen Intention gebetet. Auch in München wäre dies öffentliche Gebet nicht unterbunden worden, hätte man für die unbegrenzte Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan, für mehr Rechte für Homosexuelle und gegen CO2 gebetet.
Politisch korrekt darf eben in ganz Deutschland öffentlich der Rosenkranz gebetet werden!
30.12.2021, Uwe Lay Pro Theol Blogspot, https://pro-theol.blogspot.com/
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