Rettet die Bienen

Das von ProBiene initiierte Volksbegehren „Rettet die Bienen“ fordert, a) bis 2035 ca 50% der landwirtschaftlichen Fläche von Baden-Württemberg ökologisch zu bewirtschaften, b) die Halbierung von Pestiziden bis 2025 und ein Verbot von Pestiziden in Schutzgebieten und c) eine strenge Überwachung. Kritik kommt von vielen Landwirten und Winzern im Land.
a) So viel Bio setzt den Markt unter Druck, die Konsumenten werden die hohen Preise nicht bezahlen und auf Bio-Importe ausweichen. b) Die Umstellung z.B. auf robuste Reben braucht viel mehr Zeit. c) Immer mehr Gesetze, Verbote und Kontrollen des Bürgers sind der falsche Weg: Zielführender sind Einsicht durch Aufklärung.
14.8.2019

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„Rettet die Bienen“- Pflanzenschutzverbot nicht zielführend
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht! Für diese alte Aussage ist die Aktion „Rettet die Bienen“ ein sehr gutes Beispiel. Es wird sich in unserer Gesellschaft wohl niemand finden, der die Bienen nicht schützen will, auch nicht unter den Winzern und Obstbauern. Gerade im Obstbau sind die Bienen zur Bestäubung ja unersetzlich. Die Maßnahmen, die die Aktion „Rettet die Bienen“ dazu allerdings vorschlägt und auch in eine Gesetzesvorlage geschrieben hat, sind zu einem großen Teil nicht zielführend. Es sollen ab 2021 zum Beispiel sämtliche Pflanzenschutzmaßnahmen in allen Schutzgebieten verboten werden.
Das würde für den Kaiserstuhl bedeuten, dass in der gesamten Region kein Weinbau mehr betrieben werden kann, da der komplette Kaiserstuhl zu diversen Schutzgebieten gehört. Denn Weinbau ohne Pflanzenschutz ist weder im biologischen noch im konventionellen Anbau möglich. Damit wäre sämtlichen Winzerbetrieben am Kaiserstuhl die Existenzgrundlage entzogen. Es stellt sich in der Folge die Frage, wer dann die frei werdenden Rebflächen mit den dazugehörigen Böschungen pflegt.
Was mit Flächen passiert, die auf Anordnung des Naturschutzes nicht mehr geflämmt werden dürfen, kann man auf vielen Hektar hier begutachten. Statt des für den Kaiserstuhl typischen Magerrasens mit seiner vollen Blütenpracht bleiben nur Robinien oder Brombeeren in Reinkultur. Für die Bienen und auch für die Artenvielfalt ist damit nichts gewonnen – ganz im Gegenteil. Damit zeigt sich dann, dass dieses geplante Volksbegehren nicht dem Schutz der Bienen dient, sondern der Zerstörung von Existenzen und wunderschönen Kulturlandschaften.
10.8.2019, Michael Schmidt, Königschaffhausen, BZO
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Gegen die vernichtende industrielle Agrarwirtschaft
Zum Bericht „Groll, Frust und Angst um die Zukunft“, in der vom 14. September, schreibt ein Leser:
40 Prozent des EU-Haushalts fließen in die Landwirtschaft. Große Teile davon nach Deutschland. Der Fehler ist aber, dass die Agrarlobby am Flächenmodell festhält. Dies bedeutet, dass derjenige am meisten Zuschüsse bekommt, welcher am meisten Land besitzt. Egal, was und wie darauf angebaut wird. So wird das Sterben der traditionellen Höfe gefördert und ist gut erklärbar. Weniger Bauern, aber fast identisch gebliebene Fläche mit hochindustrieller Bewirtschaftung. Das Land gehört Konzernen und Investoren, wie zum Beispiel den Aldi-Erben.
Die Bauern haben einen nicht kleinen Anteil an dieser Situation. Denn sie wählen ihre Vertreter in Brüssel und im Land selber. Diese Vertreter sind aber in der industriellen Landwirtschaft bestens vernetzt mit Banken, Agrartechnik und Pestizidkonzernen und handeln in deren Interesse, sitzen in allen Aufsichtsräten. Allen voran DBV-Präsident Rukwied. Nun wehren sich die so verprellten und übrig gebliebenen Bauern, die noch traditionell ihr Land bestellen, gegen eine Initiative, die in Wirklichkeit genau ihre Wirtschaftsweise retten und unterstützen will, anstatt sich gemeinsam gegen die vernichtende industrielle Agrarwirtschaft zu stemmen.
Die Umgestaltung in mehr ökologische Landwirtschaft ist nicht einfach, hat aber sicher Zukunft. Sie kann einen Schlüsselbeitrag zum Erhalt der bäuerlichen Kleinbetriebe leisten. Ein wenig Blühstreifen da und dort helfen uns als Menschheit auf lange Sicht nicht weiter. Vernetzung von ökologischen Lebensräumen ist nur über eine pestizidfreie oder davon reduzierte Bewirtschaftung möglich.
Die Überschrift hätte nicht besser gewählt sein können. Auch ich und viele Mitbürger hegen Groll, haben Frust und Angst um die Zukunft. Aber eben umfassend und für alle. Es geht nicht nur um Bauern und Bienen. Es geht um die Zukunft dieser Spezies Mensch.
Wann merken die protestierenden Landwirte, wer ihre wirklichen Probleme auslöst?
17.9.2019, Michael Schäfer, Feldberg, BZ

 

Rettet die Bienen: Viel Ökolandbau, wenig Pestizide
Hinter „Rettet die Bienen“ stehen – als Initiatoren – die Berufsimker David Gerstmeier und Tobias Miltenberger. Sie werden unterstützt von einem Trägerkreis aus 13 Organisationen, unter anderem Demeter und Naturland als ökologische Anbauverbände sowie Nabu und BUND als Naturschutzorganisationen. Mehr als 100 Organisationen unterstützen „Rettet die Bienen“. Das Bündnis will mit seinen Forderungen eine Stärkung der Artenvielfalt erreichen. Die Forderungen im Einzelnen:
50 Prozent Bio-Landwirtschaft: Die Landesregierung soll diese so fördern, dass bis 2025 ein Viertel und bis 2035 die Hälfte aller landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet wird.
Der Einsatz von Pestiziden und Bioziden soll in Schutzgebieten verboten werden. Dies betrifft sowohl chemische als auch biologische Mittel. Zu den Schutzgebieten gehören Naturschutzgebiete, die Kern- und Pflegezone von Biosphärengebieten, geschützte Biotope, Natura-2000-Gebiete sowie Naturdenkmäler und Landschaftsschutzgebiete (mit Ausnahmen). Schätzungen zufolge sind das 30 Prozent der Landesfläche. Behörden können Ausnahmen für einzelne Mittel erteilen.
Die Landesregierung soll bis 2022 eine Strategie vorlegen, wie der Anteil der mit Pestiziden belasteten Flächen bis 2025 um die Hälfte reduziert werden soll.
Größere Streuobstbestände dürfen nicht mehr als Ganzes beseitigt werden – oder nur, falls Ersatz gepflanzt wird.

 

Der Mensch braucht keinen Wein zum Leben
Zum Bericht: „Rettet die Bienen“ (BZ vom 14. August).
Die Winzer haben schon jahrelang die Reben mit Gift gespritzt, um höhere Erträge zu bekommen und damit viel Geld verdient. Auch haben sie den Leuten vorgegaukelt, dieses Gift wird sich in die Luft oder im Boden verflüchtigen. Die giftigen Pflanzenschutzmittel, die heute noch Verwendung finden, gehören verboten. Es ist klar, dass sich Herr Linser gegen die ökologische Bewirtschaftung sträubt, denn er verdient weniger. Es gibt viele Winzer, die Biowein anbauen, diese sind zu unterstützen. Auch viele kleine Betriebe, die Biowein anbauen, haben ihr Einkommen. Die Winzer und Landwirte, die Gift verstreuen, müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Aber das Traurige ist, dass der Staat das billigt.
Der Mensch braucht keinen Wein zum Leben, aber er braucht die Bienen und die Vögel.
17.9.2019, Paul Deninger, Freiburg, BZ
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Der Leserbrief von Paul Deninger, der auf den Artikel über die Skepsis der Winzer gegenüber dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ (BZ vom 14. August) reagierte und deren Rolle in Sachen Ökologie kritisch sieht („Der Mensch braucht keinen Wein zum Leben“, BZ vom 17. September), hat unter Weinbauern teils empörte Reaktionen hervorgerufen.

Wie wär’s mit einer aufrichtigen Diskussion…
Lieber Herr Deninger,weltweit sterben mehr Menschen an dem Genuss von giftverseuchtem Wein als an Krebs. Dieser Satz hat eigentlich in Ihrem Beitrag noch gefehlt. Macht es wirklich Sinn die Diskussion auf einem solchen Niveau zu führen?
Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist heutzutage nichts anderes als ein Gewerbebetrieb. Er hat Kosten und braucht Erträge! Nur wenn das zu versteuernde Delta zwischen diesen beiden Größen auskömmlich ist, kann er überleben. Dies ist die wirtschaftliche Notwendigkeit, die der Winzer so naturverträglich als irgendmöglich sicher stellen muss. Da hat sich in den letzten zwanzig Jahren sehr viel getan (kaum noch Herbizide, Einsatz von Pheromonen) und es wird sich weiterhin viel tun. Die meisten Winzer, von den vielen die ich kenne, haben eine viel engere Bindung zur Natur, als manch eingefleischter Naturschützer glauben mag. Sie wissen sehr genau: Wenn sie die Natur nachhaltig schädigen, werden sie über kurz oder lang ihre Lebensgrundlage verlieren. Doch den Weg hin zu einer streng ökologischen Bewirtschaftung gibt es nicht gratis und ist mit 2,99 Euro-Weinen aus dem Supermarkt nicht zu finanzieren. Dies gilt in hohem Maße übrigens für sehr viele Lebensmittel (z.B. Fleisch). Nur wenn der Verbraucher seine Einstellung ändert und bereit ist für ökologisch produzierte Lebens- und Genussmittel mehr zu bezahlen, kann das System funktionieren. Viele Verbraucher können das gar nicht.
Noch einen Wunsch hätte ich an Sie, lieber Herr Deninger: Trinken Sie in nächster Zeit bitte viel, möglichst streng ökologisch produziertes Wasser für einen klaren Kopf, damit Sie sich über die Zahlen und Fakten möglichst umfassend und detailliert informieren können. Das Problem ist – wie übrigens der Klimawandel auch – zu komplex und wird mit primitivem Geschwafel nicht zu lösen sein.
17.9.2019, Franz Schupp, BZO

Kaiserstuhl: Ohne Pflanzenschutz keine Erträge (oder: unsere Dummheit regiert)
Der Mensch braucht auch keine Flugreisen, keine Kreuzfahrten, keinen Urlaub, kein Auto und so weiter zum Leben. Das Problem ist, dass sich Menschen mit Themen befassen, von denen sie wenig wissen. Winzer setzen schon seit Jahrzehnten kein Gift mehr ein und schon gar nicht, um höhere Erträge zu bekommen und damit viel Geld zu verdienen. Es sind Pflanzenschutzmittel, die im Übrigen zum Teil auch von Bio-Betrieben eingesetzt werden, um Pflanzen vor zum Beispiel Pilzkrankheiten zu schützen. Ohne diesen Schutz gäbe es oftmals bei praktisch allen Pflanzen für Lebensmittel überhaupt keine Erträge. Bevor es Pflanzenschutzmaßnahmen gab, litt die Menschheit Hunger. So wäre es auch heute wieder, wenn es keinen Pflanzenschutz gäbe.
Nicht, dass der Staat das billigt, ist traurig,
traurig ist, dass viele Menschen das offensichtlich nicht (mehr) wissen.

Im Übrigen zählt der Kaiserstuhl zu den für Wildbienen und Wespen interessantesten und landesweit herausragenden Gebieten in Baden-Württemberg. Laut Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg konnten von 692 verschiedenen Bienen- und Wespenarten 544 Arten oder 78 Prozent aktuell seit dem Jahr 2000 im Kaiserstuhl-Tuniberg Gebiet gefunden werden. 82 Prozent aller je im Kaiserstuhl gefundenen Wildbienenarten waren in den letzten zehn Jahren noch nachweisbar. Ein sehr hoher Wert, also ein Traum für eine Biene.
23.9.2019, Roland Leininger, Vogtsburg-Oberrotweil, BZ
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Kaiserstuhl: Wildbienen und Eidechsen
Was hier Paul Deninger zu Weinbaupraktiken und giftigen Pflanzenschutzmittel n verfasste, hat mich als Nebenerwerbswinzer total umgehauen. Seit mehr als 40 Jahren betreiben wir als Nebenerwerbsbetrieb Weinbau in Ihringen.
Aufgrund einer ausgereiften Technik, hervorragender Prognoseverfahren, ständiger Fortbildungsmaßnahmen und lückenloser Dokumentierung unserer Arbeiten und der durchgeführten Maßnahmen ist ein Giftstreuen wie es Herr Deninger in seinem Beitrag nennt, schlicht unmöglich, ja verboten. Weinbau ist am Kaiserstuhl seit mehr als zehn Jahren ohne Insektizid-Einsatz möglich. Leider stimmt es auch nicht, dass man viel Geld verdient hat. Für meine Trauben habe ich 1981 mehr Traubengeld erhalten als heute, die Kosten aber sind um ein Vielfaches gestiegen. In dieser Zeit sind die Betriebsgrößen unserer Vollerwerbsbetriebe aus Kostengründen ständig angewachsen. Heute muss ein Vollerwerbsbetrieb mindestens eine Größe von 15 bis 20 Hektar aufweisen, um eine Familie ernähren zu können. Hinzu kommen am Kaiserstuhl noch viel höhere Nebenkosten durch Böschungspflege und Unterhaltung der kleinen Rebparzellen als zum Beispiel in der Pfalz. Ich verbringe mehrere Tage im Jahr mit schweißtreibenden Mäharbeiten mit der Motorsense, wo früher ein zehnminütiger Feuereinsatz im Februar genügte und – man staune – die Artenvielfalt unserer Böschungen sogar um ein Vielfaches höher war.
Ich säe jedes Jahr für mehrere hundert Euro spezielle Einsaaten zur Förderung der Bodengesundheit und Artenvielfalt in meine Rebgassen ein und habe das ganze Jahr dank meiner lieben Frau ein blühendes Gartenparadies vor unserem Haus, mit Wildbienen und Eidechsen an unseren Böschungen.
Wir Winzer am Kaiserstuhl tun viel für unsere Natur, ich behaupte so viel wie noch keine Generation zuvor, deshalb finden wir den Leserbrief von Herrn Deninger so abwertend und in der gegenwärtigen Diskussion sicherlich völlig unangebracht.
23.9.2019, Armin Bühler, Ihringen, BZO
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Kaiserstuhl: einzigartige Kulturlandschaft
Die Winzer am Kaiserstuhl bringen flächendeckend im Frühjahr (Ende März) Pheromone in Form von Dispensern aus, um auf Insektizide zu verzichten. Auch wir Winzer und Obstbauern sind für die Biene – die bei uns auf dem Land auch noch in einer riesigen Anzahl vorkommt. Bei Ihnen, Herr Deninger, in der Stadt auch? Winzer und Landwirte legen jedes Jahr Blühwiesen an, pflegen Böschungen und halten diese frei von Hecken, damit Insekten und Bienen einen Lebensraum haben. Auch deshalb haben wir am Kaiserstuhl eine so große Artenvielfalt. Jeder Winzer, egal ob er biologisch oder konventionell wirtschaftet, arbeitet und lebt mit und von der Natur. Die Behauptung, die Winzer bringen Gift aus, ist schlichtweg die Unwahrheit und zeugt von einem großen Unwissen. Die einzigartige Kulturlandschaft des Kaiserstuhls ist über Jahrtausende entstanden und über Generationen bewirtschaftet worden. Vielleicht sollten viele sich informieren, bevor sie urteilen und uns Winzer als „Giftsprüher“ darstellen. Kommen Sie gerne zu uns an den Kaiserstuhl und schauen Sie sich die einzigartige Fauna und Flora an. Sprechen Sie mit uns Winzern und Obstbauern und lassen Sie sich unsere Arbeitsweise zeigen. Obst, Gemüse sowie Wein, der um die ganze Welt gefahren werden muss, braucht kein Mensch, Herr Deninger. Oder können Sie kontrollieren, wie im Ausland produziert wird? Regional einzukaufen, ist ein sehr wichtiger Beitrag zum Artenschutz und zum Erhalt unserer Landschaft. Mal ganz vom Co2-Ausstoß abgesehen.
Artenschutz geht uns alle an, nicht nur uns Landwirte. Und nur zur Info: Sollte das Volksbegehren kommen, gibt es auch keine Biowinzer mehr am Kaiserstuhl.
23.9.2019, Heiko Müller, Vogtsburg
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Kaiserstuhl: Unsachliche und fachlich falsche Anschuldigungen
Das einzig Positive, was ich mir vom Volksbegehren Artenschutz erhofft habe, ist eine offene und sachliche Diskussion zwischen Verbraucher und Landwirt. Leider wird diese Hoffnung durch solche Leserbriefe wie von Herrn Deninger zunichte gemacht. Mit pauschalen, unsachlichen und fachlich falschen Anschuldigungen wird ein ganzer Berufsstand an den Pranger gestellt. Mein Angebot an an alle, die an einem fairen und sachlichen Austausch interessiert sind: Kommen Sie mit mir oder anderen Landwirten ins Gespräch und lassen Sie uns gegenseitige Vorurteile abbauen. Arten- und Klimaschutz funktionieren nur als Gesellschaft und mit der Landwirtschaft.
23.9.2019, Tobias Schneider, Ihringen
Was passiert wohl mit den Betrieben und ihren Familien nach dem Volksbegehren?
Über den Stellenwert der Landwirtschaft in der Gesellschaft bin ich sehr geschockt und enttäuscht. An allem, was im Moment passiert, soll die Landwirtschaft Schuld sein?
Wir erhalten die Landschaft, in der wir arbeiten und die Bevölkerung mit Nahrungsmittel versorgen. Doch was passiert mit den Betrieben und ihren Familien nach dem Volksbegehren? Anscheinend kaufen die Verbraucher lieber Nahrungsmittel aus dem Ausland. Da wird nicht nachgefragt, warum zum Beispiel Kirschen aus der Türkei oder Tomaten aus Spanien zwei Wochen haltbar sind und bei uns nur halb so lange, obwohl für unsere Produkte keine so lange Anfahrt benötigt wird. Wenn aus unseren Obstanlagen geklaut wird, fragen die Diebe hier etwa, ob es bio ist? Blumenwiesen hatten in der Landwirtschaft schon immer ihren Platz. Das ist keine Neuentwicklung, wie es gerade in den Medien dargestellt wird.
Wurden die Befürworter von Pro-Biene denn richtig aufgeklärt, was sie da unterschrieben haben? Ich hoffe für die Landwirte, Winzer und Obstbauern, dass sich die Einstellung der Bevölkerung zum Thema wieder ändert.
23.9.2019, Birgit Vögtle, Vogtsburg

 

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