Schule im Umbruch, neue Räume im Aufbau – Umfangreiche Umbauarbeiten in den Sommerferien. Das neue Schuljahr hat begonnen. Und wieder strömen zahlreiche Erstklässler ins Schulhaus der Reinhold-Schneider Schule in FR-Littenweiler nahe der PH. Aber wie sieht es dort innen jetzt aus? Wie weit ist der Umbau fortgeschritten? In den Sommerferien glich die Schule eher einer Baustelle, denn die neue Mensa soll im Schuljahr 2013/14 fertig werden. Ins Untergeschoss des ehemaligen „Neubau“, gegenüber der Turnhalle kommen dann die neue Küche, ein Aufenthalts- und ein Speiseraum.
Umbaumaßnahmen in den Sommerferien
Dazu sind und waren umfangreiche Umbaumaßnahmen nötig. In den Sommerferien wurde die Altsubstanz im Erd- und im Untergeschoss herausgenommen, die Räume wurden „entkernt“. Es mussten zum Teil auch tragende Wände abgerissen werden. Um das Gebäude statisch abzusichern, waren Stabilisierungsmaßnahmen notwendig. Damit die unteren Räume ohne die tragenden Wände auskommen und um Stützpfeiler mitten im Raum zu vermeiden, wurde eine Zwischenwand im Obergeschoss durch eine stabilere Wand ersetzt, die eine Art Brückenfunktion für die darunter liegenden Räume übernimmt. Dadurch waren zwei Klassenzimmer im OG von den Baumaßnahmen betroffen und mussten aus- und wieder eingeräumt werden. Am Freitag vor Schulbeginn wurde die neue Wand gestrichen, sodass die Lehrer/innen noch rechtzeitig vor Schulbeginn die Räume wieder für den Unterricht vorbereiten konnten.
Großer organisatorischer Aufwand nötig
Im EG sind übergangsweise, während der Bauzeit, einige Klassenzimmer nicht benutzbar. Um diese Räume zu ersetzen, war einiges an Umorganisation nötig. So wird der bisherige Musiksaal nun für die Kommunale Ergänzende Betreuung (KEB) genutzt. Weiter ist geplant, die Glastür gegenüber der Turnhalle nach vorne zu verlegen. Ein überdachter Vorraum bleibt erhalten. Aber die Treppe, die an den Wochenenden oft von Jugendlichen als Flaschenlager und Müllplatz missbraucht wurde, ist in Zukunft, wenn die Schule geschlossen hat, besser geschützt. Trotz einiger Einschränkungen durch die Umbauarbeiten freuen sich alle über den bisherigen Fortschritt der Bauarbeiten und vor allem auf den Abschluss. Rektorin Susanne Nagel-Jung meint: „Natürlich stellt das alles einen großen organisatorischen Aufwand dar, aber wir sind doch froh, dass bisher alles so schnell wie geplant ablief und dass die größten Arbeiten in den Schulferien abgeschlossen wurden. So soll auch in Zukunft der Hauptteil der Umbauarbeiten in den Ferien stattfinden. Bisher hat uns der Baulärm noch nicht sehr im Schulbetrieb beeinträchtigt, manchmal stört es mehr, wenn ausgerechnet am ersten Schultag, am Vormittag, hier vor der Schule die Hecken geschnitten werden.“ Die Schule ist nicht nur räumlich-technisch im Umbau, es gibt immer noch vieles zu organisieren, um den laufenden Betrieb, Regelklassen, Familienklassen, Halbtageskinder in Familien- oder Regelklassen und Ganztageskinder in Familien- oder Regelklassen, mit den vielfältigen Angeboten und Arbeitsgemeinschaften, zu koordinieren. Derzeit haben Eltern und Kinder hier eine große Auswahl an unterschiedlichen Schul- und Betreuungsformen.
Länger gemeinsam lernen
Nach neuesten Entwicklungspsychologischen Kenntnissen ist es sinnvoll, Kinder von der 1.-3. und von der 4.-6. Klasse gemeinsam zu unterrichten, so wie derzeit schon in Brandenburg oder Berlin. Das ist mit der vierjährigen Grundschule in Baden-Württemberg noch nicht möglich, aber mit den Familienklassen ist auch die Reinhold-Schneider-Schule auf dem Weg in diese Richtung. Wie schon in vielen anderen Schulen, gibt es seit einiger Zeit jahrgangsübergreifenden Unterricht in fünf Familienklassen. Diese sollen noch weiter ausgebaut werden. Das Team der Schule ist sich da einig, dass diese Lehrform langfristig sinnvoll ist. „Gemeinsames Lernen in einer Klasse ist eine Antwort auf die Heterogenität der Kinder. Die Leistungsunterschiede der Kinder innerhalb eines Jahrgangs fallen dann weniger ins Gewicht, da jedes Kind individuell gefördert wird“, meint auch Susanne Nagel-Jung. Der Übergang soll schrittweise erfolgen. Nicht nur die Kinder lernen, auch die Lehrer/innen bereiten sich mit berufsbegleitenden Fortbildungen auf ihre neuen Aufgaben vor.
Gespräch über die Weiterentwicklung der Schule
Im Herbst wird es Gespräche über die Weiterentwicklung der Schule geben. Dort wird auch über die weitere Entwicklung der offenen Ganztagesschule gesprochen. Es gibt einen Arbeitskreis Ganztagesschule, in dem sich Eltern, Lehrer/innen und andere Mitarbeiter/innen regelmäßig treffen, um die Arbeit an der Schule zu optimieren. Dort ist der Wunsch entstanden, die Reinhold-Schneider Schule als gebundene Ganztagesschule zu führen, was bedeutet, dass für alle Kinder der Unterricht über den Tag verteilt wird, es gibt eine Hausaufgabenbetreuung, der Tag wird von Freizeitangeboten und AGs aufgelockert. Diese Idee, die Schule in der gebundenen Ganztagesform weiter zu führen wird noch mit den Eltern gemeinsam besprochen, um dann, wenn es einen Konsens gibt, einen Antrag stellen zu können.
In diesem Jahr werden 66 Erstklässler eingeschult, Es gibt zwei erste Regelklassen, die 1a mit 19 Halbtageskindern, die 1b mit 21 Ganztageskindern. Auf drei der fünf Familienklassen verteilen sich die 26 weiteren Erstklässler. Unter diesen sind zwei Ganztagesschüler. 22 Kinder gehen in die Vorbereitungsklasse, 14 in die Grundschulförderklasse.
Die Schule hat dann 314 Schüler/innen, davon 99 in der Ganztageschule. www.reinhold-schneider-schule.de.
Anja Lusch, 17.10.2012, Littenweiler Dorfblatt