Schulen und Kitas in Frankreich, Schweden, Schweiz, … hatten seit März 2020 niemals geschlossen. Nach nunmehr einem Jahr ist erwiesen – auch seitens der WHO -, daß offene Schulen keinerlei negativen Auswirkungen für eine etwaige höhere Sterblichkeit bzw. Infektionsrate haben, dafür sind andere Gründe (Gesundheitssystem, Hygieneverhalten) ausschlaggebend.
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Kinder und Schüler sind keine Verfügungsmasse einer hilflosen bzw. gescheiterten Coronapolitik. Der Automatismus „Inzidenz hoch – Kinder weg“ ist erbärmlich (für die Politik) und empathielos wie brutal (gegenüber Kindern).
Alle Franzosen, mit denen ich sprach, können einfach nicht verstehen, daß in Deutschland Kinder jetzt schon über ein Jahr lang ausgesperrt werden: Für Kids ist ein Jahr dasselbe wie 10 Jahre für Erwachsene. Dieses eine Jahr läßt sich nicht wiedergutmachen, vor allem nicht mit gepumptem Geld. Leidtragende sind ganz besonders Kinder aus nichtstabilen sozialen Verhältnissen und Migranten. Das soziale Ungleichgewicht wird hierzulande weiter zunehmen.
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Ich bin überzeugt, daß keine Bevölkerungsgruppe bzw. Alterskohorte so sehr unter Corona leidet wie die Kinder. Sie sind zweifach betroffen:
Zum einen leiden Kinder unter den in Deutschland so beliebten Schließungen von Kita, Kindergarten und Schule. Französische Eltern, für die geschlossene Schulen bzw. auch „Ecoles maternelles“ schlicht undenkbar sind, stellen oft die Gegenfrage: „Wenn Sie schon Schulen schließen, warum schließen Sie in Deutschland dann nicht auch Altersheime oder Kliniken?“ Ich habe noch keine plausible Antwort auf diese – in Deutschland niemals gestellte – Frage gefunden.
Zum anderen leiden Kinder unter der seit März 2020 verbreiteten ständigen Angst– und Panikmache. Natürlich spüren Kinder, wenn Erwachsene bzw. ihre Eltern ob Corona verunsichert sind und Angst haben. Diese wird aber gerne zu Erziehungszwecken genutzt – Henryk. M. Broder spricht treffend von „Sadopädagogik“. Dazu gehören Drohungen à la „Wenn du die Maske nicht so oder so trägst, dann stirbt deine Oma qualvoll den Corona-Erstickungstod„.
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Kein Virus dieser Welt, auch nicht Covid19, läßt sich „besiegen“ (Merkel), es wird uns unter Abschwächung erhalten bleiben. Deshalb: Alle Kitas, Kindergärten und Schulen sofort öffnen und – unabhängig vom Tagesgeschehen – offen halten.
2.3.2021
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Impfen, statt Schulen schließen!
Würde in der Bundesrepublik mit gleicher Schlagzahl wie in den USA geimpft, wäre das Land bereits immunisiert. Zum Vergleich: In den USA wurden – Stand heute Morgen – 124,481,412 Millionen Impfdosen verabreicht (Impfprogramm sowie Beschaffung der Impfdosen wurden noch von Präsident Trump beschlossen); in Deutschland nur 10.473.852 – Stand 20. März 2021.
Fazit: Die dysfunktionale Staatlichkeit der USA, von der hierzulande oft die Rede ist, hat sich als leistungsfähiger erwiesen. Nicht mal mehr unsere Feindbilder funktionieren.
Alles vom 22.3.2021 bitte lesen auf
https://news.gaborsteingart.com/r/FFinV74633181ms14563.html
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Die Schulen müssen nun öffnen
Zu: „Große Sorgen vor der Schulöffnung“, Beitrag von Stephanie Streif und Sebastian Kaiser (Politik, 12. März)
https://www.badische-zeitung.de/schulleitern-bereitet-rueckkehr-der-klassen-5-und-6-sorgen–200561514.html
Die Sorgen vor der Schulöffnung teile ich nicht. In der Schweiz und in Frankreich wurden die Schulen gar nicht geschlossen. Es ist sicherlich viel von der Politik verpasst worden, die Schulen innerhalb eines Jahres auf das pandemische Geschehen vorzubereiten. Je nach Schule tut sich jedoch etwas. In Lörrach werden mittlerweile die Lehrer – zumindest der Grundschulen – regelmäßig getestet, und die Elternbeiräte sind dabei, auch Tests bei Schülern zu organisieren. Es ist auch an uns selbst, dass sich etwas tut. Wer darauf wartet, dass etwas von der Politik kommt, kann vermutlich lange warten.
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Wenn Frau Stein von der GEW es unverantwortlich findet, die Schulen zu öffnen, so habe ich es unverantwortlich gefunden, diese überhaupt je zu schließen. Unter vielen Eltern, die ich kenne, aber auch Lehrern herrscht vielfach die Meinung, dass es Zeit ist, die Schulen zu öffnen. Die Kinder leiden unter der Situation. Und von Vollpräsenz kann man meiner Meinung nach auch nicht sprechen, wenn immerhin noch Klassen sieben bis zehn zuhause bleiben müssen. Man hat jetzt in den Schulen Platz und kann Abstand halten. Es gibt die Impfung für die Lehrer, es gibt Testmöglichkeiten für Lehrer und Schüler, falls nicht, dann muss man es organisieren. Und wer Angst hat, darf seine Kinder zuhause behalten.
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Die Schulen müssen nun öffnen, die Konsequenzen bei Fortsetzung der Schulschließung sind nicht zu verantworten und werden uns künftig mehr beschäftigen als Corona.
22.3.2021, Gesa Schwerdtfeger, Lörrach, BZ
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Schulen geöffnet trotz Lockdown – diese Länder handeln anders als Deutschland
Doch Europa ist bei diesem Thema geteilter Meinung. Vor allem im Süden – in Frankreich, Griechenland und Spanien, aber auch in der Schweiz – bleiben die Schulen offen, obwohl sich der Rest des Landes im Lockdown befindet.
Die wichtigsten Gründe dafür sind psychische Belastungen der Kinder durch Fernunterricht, Lernverluste samt späterer Einkommenseinbußen sowie die Benachteiligung von sozial Schwachen, die zu Hause keine eigenen Computer oder keinen schnellen Internetanschluss für den Online-Unterricht besitzen.
Portugal und die Schweiz haben in der vergangenen Woche einen neuen Lockdown verhängt – die Schulen aber offengehalten.
20.1.2021,
https://www.handelsblatt.com/politik/international/bildung-schulen-geoeffnet-trotz-lockdown-diese-laender-handeln-anders-als-deutschland/26832722.html