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Forchheimer Kartoffeln über Prof Schüler in Andalusien angebaut
Wie kommen Kartoffeln aus Forchheim nach Andalusien und vor allem, wie wachsen die Knollen dort an? Um dies zu erkunden reiste Horst Dauenhauer in Begleitung von Professor Albert Schüler, Institut zur Förderung ökologischer Produkte Freiburg, nach Spanien. Vor Ort wurden die Kontakte zu andalusischen Kleinbauern vertieft und deren Bemühungen um ländlichen Tourismus, wie Ferien auf dem Bauernhof, gefördert. Die Vorgeschichte: Albert Schüler, der sich seit 30 Jahren mit der Förderung biologischer Methoden in Entwicklungsländern befasst, lernte auf einer Biofachmesse in Madrid Marianne Hilgers kennen, die in Spanien als „Bio- Päpstin“ geschätzt wird. Hilgers, die viele Jahre das Zentrum Las Torcas am Fuße der Sierra Nevada leitete, vermittelte unzähligen Studenten aus ganz Europa in Seminaren wertvolle Kenntnisse über ökologischen Anbau. Nun mit 85 Jahren will die rüstige „Kämpferin“ etwas kürzer treten. Dennoch arbeitet sie mit Professor Schüler zusammen, der mit dem Spanier Alberto Hortelano in Orgiva eine Kooperative gegründet hat; dieser haben sich bereits 30 Kleinbauern angeschlossen, die ausschließlich biologisch anbauen.
Professor Albert Schüler (Mitte) freute sich mit seinen Freunden über gutes Gedeihen und Ernte der Forchheimer Kartoffeln. Foto: Horst Dauenhauer
Schüler wirbt für die Kooperative auch im badischen Raum und vermittelte Biogeschäfte in Freiburg, sowie über 300 Privatkunden, die mit einem Bioöl-Abo die Bauern in Andalusien unterstützen. Um das Angebot zu erweitern, schickte Schüler im November 2013 etwa 14 Kartoffelsorten vom „Lindenbrunnenhof“ in Forchheim nach Andalusien. Ein junger Bauer erklärte sich bereit, die Knollen, geordnet nach ihren Namen, zu setzen, in der Hoffnung, dass die Sorten unter der andalusischen Sonne gut gedeihen. Um bei der Ernte seiner Kartoffeln dabei zu sein, reisten nun Schüler mit Begleitung in den sonnigen Süden. Der Ökobauer Benjamin freute sich über den Besuch aus Deutschland und zeigte mit Stolz seine Felder, auf denen Gemüse, Obst und Tomaten prächtig gedeihen. Spannend wurde es, als er schließlich bei brütender Hitze die Kartoffelhacke in den staubigen Boden rammte. Erstaunlich, dass er die vielen Sorten, wie Annabelle, Augusta, Christa, und viele mehr, kannte. In verschiedene Tüten verpackt, beschriftet und voll beladen, zog der Bauer mit seinen deutschen Freunden wieder vom Acker. Die Sorten wurden von Horst Dauenhauer fotografiert und schriftlich festgehalten. Anderntags wurde es heiß in der Küche von Marianne Hilgers. Denn die Kartoffeln wurden gekocht und anschließend nach Aussehen, Festigkeit, Geschmack und Verwendbarkeit bewertet. Die meisten Sorten waren ertragreich und bestens zu genießen. Nun will die Kooperative prüfen, welche Sorten den spanischen Verbraucher ansprechen und auch für die Gastronomie interessant sind. Professor Schüler aus Freiburg wird die Ansiedlung der badischen Kartoffel weiter beobachten und die Bauern in ihrem biologischen Anbau unterstützen.
5.8.2014, Horst Dauenhauer, Simonswald
In Las Torcas haben zwei junge spanische Pärchen aus Madrid diesen Sommer 2009 das
Zentrum für biologischen Anbau mit Kooperative von Marianne Hilgers übernommen und
gestalten Seminare zu verschiedensten Themen.
https://www.molino-malaga.com/docs/newletter-molino-malaga-nov09.pdf