Am 5.12.2013 feiert Luise Frick in Littenweiler ihren 100. Geburtstag. Mit leuchtenden Augen, die ihre ungebrochene Lebensfreude ausstrahlen, erzählt sie, dass sie sich sehr darüber freut, diesen Festtag im Kreis ihrer Familie zu feiern. Nach dem Geheimnis ihres hohen Alters und langen Lebens gefragt, lächelt Luise Fricke und antwortet: „Nicht soviel das alte Zeug hervorholen. Was vorbei ist, das kann man ja nicht mehr ändern – sonst würde ich ein Narr werden. Aber vielleicht liegt das hohe Alter auch in der Familie, mein Vater wurde immerhin auch 97 Jahr alt.“ Geboren ist Luise Frick, während das Elsass zum Deutschen Reich gehörte, in Straßburg-Neudorf. Nach dem 1. Weltkrieg werden alle Deutschstämmigen aus dem Elsass ausgewiesen, so auch ihre Mutter mit ihr und ihrer Schwester – der Vater war noch nicht vom Einsatz bei der deutschen Kriegsmarine zurückgekehrt. Die Familie zog zuerst in die nahe Ortenau nach Appenweier, dann nach Freiburg. Luise Frick besuchte zuerst die Hildaschule und dann die Emil-Thoma-Schule und absolvierte anschließend die „Frauenarbeitsschule“. Sie lernte das Handwerk der Schneiderin und heiratet. Doch die Ehe mit Karl Stöckle, der als Unteroffizier in den Zweiten Weltkrieg eingezogen wird, dauert nicht lange an. Beide freuen sich auf das Kind, das bald zur Welt kommen soll, doch Stöckle fällt in Italien, der gemeinsame Sohn Roland wird seinen Vater nie sehen.
1948 heiraten Luise und Karl Frick. Die gemeinsamen Ehejahre werden durch viele Reiseerlebnisse geprägt. 1978 verstirbt ihr zweiter Ehemann und seit nun 35 Jahren lebt sie allein „Im Winkel“, umsorgt von ihrer Familie. Unermüdlich und aktiv versteht sie es, ihren Alltag zu gestalten: Sie strickt und häkelt, sorgt für ihren Haushalt und backt in Vorbereitung auf das Weihnachtsfest Kokosmakronen. „Um das Denken zu trainieren“ löst sie leidenschaftlich gerne Kreuzworträtsel und legt zum Zeitvertreib Patiencen. „Solange ich etwas selber machen kann, tue ich es“ sagt Luise Frick lächelnd und vielleicht ist das auch eine Anleitung zum erfüllten Altwerden! Das Dorfblatt-Team wünscht Luise Frick alles Gute zu ihrem 100. Geburtstag.
31.12.2013, Beate Kierey, Littenweiler Dorfblatt