Mehr als 70 verschiedene Süß- und 16 Sauerkirschsorten konnten beim Kirschenfest im Lehr- und Versuchsgarten in Freiburg-Opfingen bestaunt werden. Stefanie Lapcik, fachliche Leiterin des Versuchsgartens, präsentierte am 29.6.2014, wie auch in den Jahren zuvor, die Kirschsorten inmitten der Weinreben des Tunibergs. Die Bäume waren voll von Kirschen.
Dieser Standort für diesen Versuchsgarten hat sich als ideal erwiesen, da Steinobst und Weinreben nicht von denselben Schädlingen befallen werden und sich somit nicht negativ beeinflussen. Hauptaufgaben des Lehr- und Versuchsgartens in Opfingen sind die Erfahrungssammlung über neue weltweite Steinobst-Züchtungen, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen und Schädlingen und die Information hierüber an den professionellen und freizeitmäßigen Obstbauern. Vier weitere Einrichtungen dieser Art gibt es in Baden-Württemberg, um auf unterschiedlichsten Böden Pflanzen in Bezug auf ihre Bedürfnisse zu testen und zusammen mit den Züchtern weiter zu entwickeln.
Entstanden ist der Lehr- und Versuchsgarten Opfingen in der Nachkriegszeit, um die regionale Bevölkerung im Anbau von Nutzpflanzen anzuleiten und zu unterstützen. Auch heute sind die Mitarbeiter überregional mit Beratungen im und für den Obstanbau tätig. So setzte sich auch die erste Besuchergruppe an diesem wolkenverhangenen Sonntagmorgen aus Hobby- und Berufslandwirten zusammen. Neben Lapcik informierten der Betriebsleiter des Gartens, Walter Schüssele, und Pflanzenschutzberater Matthias Bernhart über Schutzmaßnahmen und Schädlinge, wie die mehlige Apfelblattlaus. Auch der Wunsch der Verbraucher nach immer größeren Kirschen war Thema. So ist der Durchmesser einer Durchschnittskirsche in den vergangenen Jahren von 22 Millimeter auf bis zu 35 Millimeter durch Kreuzung und Neuzüchtung gewachsen, ohne dabei nennenswerte Geschmackseinbußen zu erleiden. Da viele Kirschbäume noch übervoll mit Früchten behangen waren, blieb es nicht nur bei theoretischen Erklärungen – so konnten direkt vom Baum die Unterschiede zwischen „Fertard““Badascony“ und „Naremi“ ausgiebig „erschmeckt“ werden. Unter dem letzten Hochstammkirschbaum im Versuchsgarten, einer „Kiechlingsberger-Kracher-Kirsche“ endete die Führung mit der Einladung, das kulinarische Angebot der Opfinger Landfrauen zu genießen.
30.6.2014
https://www.freiburg-schwarzwald.de/obstbau#Lehr– und Versuchsgarten für Obstbau
montags und mittwochs von 13 bis 16 Uhr sowie freitags von 10 bis 13 Uhr geöffnet
www.versuchgarten-opfingen.de
Anfahrt: Von Waltershofen in Richtung Wippertskirch, dann links – Beschilderung
Von Opfingen in Richtung Griestal, dann rechts