CSA als weltweite Bewegung ist nun auch im Dreisamtal angekommen. CSA steht für „community supportet agriculture“ und Ziel der Bewegung ist eine gemeinsam verantwortete Lebensmittelproduktion vor Ort, die auch die Ernährungskultur verändert. Der Lebensgarten Dreisamtal ist ein eingetragener Verein und verfügt im Dreisamtal über zwei Ackerflächen mit jeweils 0,4 Hektar, den Villaacker bei der Friedrich-Husemann-Klinik und den Funacker südlich-westlich von Burg am Wald. Dort wächst derzeit eine gesunde Gemüsevielfalt, angefangen von Salaten bis über Erbsen, Bohnen, Karotten, Tomaten und vielem mehr.
Dem Verein gehören 63 Mitglieder an, die einen Jahresmindestbeitrag von 30,- Euro bezahlen. Wer CSA-Mitglied ist, bezahlt 65,- Euro und bekommt dafür wöchentlich eine Gemüsekiste. Die Größe der zwei Äcker garantiert eine ganzjährige Versorgung der Mitglieder mit saisonalem Gemüse. Der Verein hat mit Steffi Kolarov und Clara Stützle zwei im biologisch-dynamischen Gartenbau ausgebildete Gärtnerinnen angestellt, die sich professionell um Anbauplan, Fruchtfolge und Zusammensetzung der Kulturen kümmern. Ziel ist ein Gärtnern ohne Gift. Durch Mischkulturen und Blüh-Ecken zwischen den Kulturen wird eine Vielfalt ermöglicht, die Raum für Nützlinge lässt und ein ökologisches Gleichgewicht fördert, so dass Schädlingsbefall möglichst gar nicht erst auftritt. Das Herz des Projektes, so Steffi Kolarov, die außerdem auch Pädagogin ist, ist das aktive Mitgärtnern.
Das ist auch der Grund, warum die Kirchzartenerin Ines Heckmann Mitglied des Lebensgartens Dreisamtal ist. „Es macht mich einfach glücklich, mit der Erde, mit den Pflanzen zu arbeiten!“ Wichtig für sie ist auch dass viele unterschiedliche Menschen zusammen anpacken und sich dann die Ernte teilen. Dass sich zwei Gärtnerinnen hauptberuflich um die Gemüsekulturen kümmern, ist für Ines Heckmann befreiend und entlasten. Zwar liebt sie die Arbeit auf dem Acker, hat aber machmal einfach keine Zeit. Sie kann sich jedoch sicher sein, dass die Pflanzen dennoch gedeihen, weil Steffi und Clara sich darum kümmern.
Dorothee Jahn, Landwirtin und Beraterin für ökologischen Landbau, ist Gründungsmitglied des Lebensgartens und viel mit ihren Kindern auf den Feldern, die damit erfahren und erleben, wo ihr Essen herkommt. Sie möchte mit diesem Projekt die Selbstversorgung vor Ort, abgekoppelt von Marktzwängen, die normiertes Gemüse hervorbringen, unterstützen.
Für Steffi Kolarov ist das miteinander Gärtnern auch zwischenmenschliche Begegnung. Inzwischen haben sich während der Gartenarbeit auch Pausen etabliert, in denen gemeinsam gegessen und getrunken wird. Wer sich für den Lebensgarten Dreisamtal e.V. interessiert und mitgärtnern möchte bekommt nähere Informationen über das Internet: www.lebensgarten-dreisamtal.de
27.6.2013, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de