Jeder Deutsche beansprucht im Jahr 1,3 Hektar Boden (Acker, Wiese, Wald, Brache) zur Herstellung der von ihm konsumierten Produkte, er lebt damit von Äckern jenseits der eigenen Landesgrenzen. Deutschland braucht mehr als das doppelte seines Territoriums, die Anbaugebiete liegen in Afrika, Brasilien, China, Mongolei, Russland usw., oft in Staaten, die nicht einmal ihre eigene Bevölkerung ernähren können.
Zum Vergleich: Jeder Deutsche braucht sechsmal so viel Land wie ein Einwohner aus Bangladesch.
Auch in der EU lebt man genauso „auf großem Fuß“ – dasselbe Anspruchsdenken: Der Landfußabdruck der EU-Bürger umfasst jährlich über 640 Mio Hektar Land, das sind eineinhalb mal so viel wie die Bodenfläche der 28 Mitgliedsländer der EU zusammen. In Brasilien muß auf einer Fläche der Größe Großbritanniens Sojafutter angebaut werden, um die Schweine und Rinder in der EU für den hiesigen Fleischverzehr zu mästen. Der Bodenpreis für Ackerland hat sich zwischen 2002 und 2012 verdoppelt.
2015 ist das „Internationale Jahr des Bodens“: Der Bodenfraß muß eingedämmt werden, die Landwirtschaft umweltverträglich arbeiten. Der Bodenatlas informiert – auch darüber, dass in Deutschland Tag für Tag eine Fläche von ungefähr 100 Fussballfeldern zugebaut wird.
Fazit: Wir leben auf zu großem Fuß. Nicht nur der Landfußabdruck ist größenwahnsinnig, auch der CO2-Footprint. Die Verbraucher müssen gegensteuern – Energiesparen, Nachhaltigkeit, Genügsamkeit.