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- Correctiv als selbsternannte Staatszensur – Faktencheck (19.10.2019)
- Postfaktisch – weil die Politik das Faktische nicht beherrscht (19.1.2017)
- Postfaktisch – Wort des Jahres 2016
- Postfaktisch – nicht Fakten zählen, sondern Emotionen (25.12.2016)
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Postfaktisch – weil die Politik das Faktische nicht beherrscht
Wir sollten es zum Unwort des Jahres küren: Gegenwärtig erleben wir eine weitere Stufe der politischen Eskalation. Dies geschieht immer dann, wenn neue Begriffs-Plakate aufgestellt werden. Neben den vielen unseligen ist ein neues (altes) Plakat aufgetaucht: „postfaktisch“. Statt endlich Streit durch Vernunft zu schlichten, wird das Feuer geschürt. Den Schürern sollte aber die alte Volksweisheit zu denken geben: Wer anderen ein Postfaktum gräbt, fällt selbst hinein!
Da wurde ein Begriff kreiert, der einer exakten Logik widerspricht. Fakt ist evident, selbstidentisch und benötigt weder Prä- noch Suffixe. Wer eine graduelle Abstufung will, dem könnten folgende Präfixe nützlich sein: real-faktisch, als Aussage eben „evident“ – Beispiel: Es fand ein Vorgang um 8.37 Uhr statt –, fiktional-faktisch, als Aussage „möglich“ – Beispiel: Wir schaffen das –, kontra-faktisch, als Aussage „unmöglich“ – Beispiel: Wir schaffen das nicht.
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Wenn die politische Kaste die Kunst des Faktischen beherrschen würde, wäre „postfaktisch“ nicht aufgetaucht. Politisches Denken und Handeln müssen sich im Spiel des Faktischen bewegen, wobei faktisch Priorität erhalten muss. Die anderen Grade sind nur zulässig, wenn sie lückenlos begründet werden: „Wir schaffen das, weil…“. Warum hat man „postfaktisch“ ins Gespräch gebracht? Will man eigenes Versagen übertünchen, Fehlerhäufung, diktatorisches Gehabe, Angst vor Machtverlust, Herrschsucht, notorische Besserwisserei oder Furcht vor einem Diskurs? Wir Staatsbürger dürfen eine korrekte Behandlung erwarten, und dies kann nur das „Recht auf freie Meinung“ sein, auch dann, wenn es auf einer Gefühlslage basiert. Die Kür von „postfaktisch“ zum Wort des Jahres erscheint völlig unverständlich. Wir sollten es zum Unwort des Jahres erklären.
19.1.2017, Wilfried Kromer, Freiburg
Postfaktisch – nicht Fakten zählen, sondern Emotionen
Postfaktisch – nicht Fakten zählen, sondern Emotionen. Ursprünglich waren mit diesem Kunstwort alle die gemeint (Trump, Brexit-Befürworter, Rechtspopulisten), die in der Abneigung gegen „die da oben“ schnellen Lösungen huldigen. Seit Anfang 2017 jedoch hat sich der Spieß umgekehrt: Postfaktsch, also jenseits von Zahlen, statistischen Daten bzw. empirisch abgesicherten Prognosen handeln die vermeintlichen Eliten, die ihre Politik danach ausrichten, die Deutschen könnten für alle Schulden der EU haften und die Massenmigration über offene, unkontrollierte Grenzen könnten das Demografieproblem (Rente, Facharbeitermangel) sanieren.
Inzwischen ahnt bzw. weiß (so der gesunde Menschenverstand des kleinen Bürgers) man, dass EU-Haftung wie Flüchtlings-Flutung Deutschland kaputt machen wird. Postfaktisch ist die Politik von Angela Merkel’s GroKo, die der Gesinnungsethik anstelle der Verantwortungsethik verpflichtet ist. EU-Haftungsübernahme dem Größenwahn und Masseneinwanderung der „unseligen Vergangenheit“ verpflichtet
25.12.2016
Postfaktisch – Wort des Jahres 2016
Diese Entscheidung der Jury, erklärt die Gesellschaft für deutsche Sprache, richte das Augenmerk auf einen tiefgreifenden politischen Wandel. Das Kunstwort postfaktisch verweise darauf, dass es in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen heute zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten gehe. Immer größere Bevölkerungsschichten seien in ihrem Widerwillen gegen „die da oben“ bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren. Nicht der Anspruch auf Wahrheit, sondern das Aussprechen der „gefühlten Wahrheit“ führe im „postfaktischen Zeitalter“ zum Erfolg. ….
Alles vom 9.12.2016 bitte lesen auf
https://www.welt.de/kultur/article160136912/Was-Sie-ueber-das-Wort-des-Jahres-wissen-muessen.html
Gesellschaft für die Deutsche Spreche
https://gfds.de/wort-des-jahres-2016/
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Postfaktisch handelnde Eliten
„Immer größere Bevölkerungsschichten seien in ihrem Widerwillen gegen „die da oben“ bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren.“ Ich würde es umformulieren, um den Fakten gerecht zu werden:
„Immer größere Teile der „Elite“ sind bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren.“
21.11.2016, Andrea S. WO
Postfaktisch -Strategie von Links-Grün, nicht von Rechts
Weshalb kam es in Deutschland zum erbitterten Kampf gegen die Nachrüstung unter Helmut Schmidt? Wo kommt denn, speziell in unserem Land, der ganze Bio-Hype her, verbunden mit einer Aversion gegen vernunftgeleitete, also konventionelle Landwirtschaft, wie kam es zum weltweit einzigartigen Ausstieg aus der Atomenergie, woher wird der Kampf gegen Restmülllager im allgemeinen und gegen Gorleben im besonderen gespeist, woher stammt die Ablehnung der Gentechnik, was speist den Widerstand gegen TTIP und CETA, was hat den Flüchtlings-Hype alleine in Deutschland und keinem anderen europäischen Land erzeugt? Doch nur eine links-grüne Meinungsdogmenmaschinerie aus ideologisch festbetonierten Aktivisten von Greenpeace, BUND, Foodwatch um nur einige der mehr als 88 NGO in unserem Land zu nennen, die in unheilvoller Allianz mit den linken Journalisten in den Redaktionen der Print- und Fernsehmedien die Meinungshoheit in unserem Land perfekt übernommen hat und so mächtig ist, dass sie vielfach die Politiker des nichtlinken Spektrums, namentlich Frau Merkel, nach Belieben vor sich her treibt. Postfaktische Strategien sind nicht Trump erfunden worden!
21.11.2016 Ludwig B., WO
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Frauen fühlen sich unsicher – laut GroKo ein postfaktisches Gefühl?
„… Postfaktisch nennt man einen gesellschaftlichen Zustand, in dem die Fakten keine Rolle mehr spielen, weil immer größere Bevölkerungsgruppen darauf beharren, ihre gefühlte Wahrheit stimme nun mal nicht mit den Fakten überein …“ Das setzt aber voraus, dass die veröffentlichten Fakten tatsächlich die Wahrheit abbilden. Ansonsten könnte man mit gleichem Recht auch die veröffentlichte „Wahrheit“ als „postfaktisch“ bezeichnen. Und was ist, wenn die Fakten nur selektiv veröffentlicht werden, also nur die „halbe Wahrheit“? Momentan wird anhant von – selektiven – Kriminalstatistiken versucht zu beweisen, dass die „gefühlte“ Unsicherheit, vor allem von Frauen, keinen realen Grund hätte, also postfaktisch sei.
Männergruppen, die nachts in unseren Städten umherstreifen. Frauen obszön anpöbeln, umstellen und durch ein Spalier laufen lassen, Frauen angrabschen, bestehlen. Männer, die in Menschenansammlungen oder Discos Frauen bedrängen und angrabschen. Die bringen noch keine Frauen um. In keiner Kriminalstatistik tauchen sie auf.
Ist die Wahrnehmung der Frauen also „postfaktisch“? Oder ist es eher der untaugliche Gegenbeweis mit, am Problem vorbeigehenden Zahlenspielen?
22.11.2016, Kark H. WO