„Why machines will never rule the world. AI without fear“ bzw. „Warum Computer niemals die Welt beherrschen werden. KI ohne Angst“ (KI=Künstliche Intelligenz für AI= Artificial Intelligence) lautet der Titel eines Buches von J. Landgrebe und B. Smith, das derzeit heftig diskutiert wird und dabei Zuversicht verbreitet (siehe (1) unten). Hintergrund sind die rasanten und für viele als beklemmend empfundenen Fortschritte bei der Entwicklung von Software, die auf Methoden der KI basiert.
Zwei Beispiele: Da ist die Rede von einem Programm, das den besten Schachspieler der Welt besiegen kann – Mensch gegen Maschine. Da schreibt ein Programm namens ChatGPT Texte (mit eingebundenen Bildern und Grafiken) in einer Qualität, wie sie 80% der ’normal‘ Gebildeten nicht zu erstellen vermögen.
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Künstliche Intelligenz als die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren, wird sich verbreiten. Führend sind die USA und China. Daß Deutschland bei der KI abgehängt ist, liegt vor allem daran, daß die deutsche Bildungspolitik der jungen Generation eher zum Studium von geisteswissenschaftlichen als von MINT-Fächern (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) rät. Nicht ohne Grund gibt es in D mehr Gender– als Physik-Lehrstühle. Der Wissenschaftsjournalist Ranga Jogeshwar bringt es nach dem Erleben von Robotik-Parties begeisterter Jugendlicher auf seiner China-Reise so auf den Punkt: „Lust auf Innovation in China versus Angst vor Klima in Deutschland“.
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KI kann nur verstehen und beurteilen, wer zwei Computersprachen wenigstens rudimentär gelernt hat: Eine maschinennahe (wie C) und eine algorithmenorientierte Programmiersprache (wie Basic, Pascal, Python). In USA, GBR, F, CN, … ist dies der Fall, in D nicht. Voraussetzung zum Verständnis der KI ist das Wissen, wie Daten gespeichert werden (Datenstrukturen), um dann über Verzweigungen (Switch), Iterationen (Schleife, Rekursion) und Modulaufrufe (Pointer, Vererbung) per Programm verarbeitet zu werden. Es ist ein Skandal, daß die Bildungspolitiker hierzulande der Jugend unseres Industrielandes dieses Verstehen- und Beurteilen-Können von KI verweigern.
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Die KI als Automatisierung intelligenten (Problem: Was ist Intelligenz?) Verhaltens eröffnet ungeahnt viele Möglichkeiten und Chancen. Man denke nur an die Robotik. Kritisch wird es bei Transhumanismus (künstliches Leben) und wissensbasierten Systemen wie dem o.a. Chatbot ChatGPT, der letztendlich zum totalen Freiheitsverlust der Bürger führen könnte. Nämlich dann, wenn die Datenbasis gemäß einer totalitären Ideologie strukturiert wird.
Kritisch zu sehen ist auch, ob KI nicht die Wissenschafts- und Modellgläubigkeit weiter verstärken wird wie z.B. bei den Klimamodellen, die als ex-ante- bzw. Prognosemodelle von vielen Klimaaktivisten als Realität angesehen werden, obgleich ihre Prämissen die Realität nur sehr vage abbilden bzw. falsifiziert wurden. Hier setzt das Buch von Landgrebe/Smith an, es hilft, „die Grenzen der Wissenschaft, der Technologie und der Mathematik aufzuzeigen und hervorzuheben, dass wir in einem Zeitalter leben, in dem völlig überschätzt wird, was man damit verwirklichen kann. Es ist die Religion unserer Zeit, die Reichweite von Technologie und Wissenschaft zu überschätzen“ (1),
Es ist zu hoffen, daß das Buch von Landgrebe/Smith bald ins Deutsche übersetzt wird und dann sogar von unseren Bildungspolitikern gelesen werden kann. Auch um die Angst zu nehmen vor der anrollenden KI-Lawine – „AI without fear“.
15.1.2023
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Dr. Jobst Landgrebe und Barry Smith
„Why machines will never rule the world. AI without fear“
August 2022, Routledge
„Lust auf Innovation in China“
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Ende von Artikel „KI: AI will never rule the world“
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Beginn von Anlage (1)
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(1) Der Mythos von der Künstlichen Intelligenz
Landgrebe/Smith : „Why machines will never rule the world“
Künstliche Intelligenz ist zugleich digitale Hoffnung, Hybris und Horrorvision. Zwei Wissenschaftler klären in ihrem Buch über eine transhumanistische Pseudo-Religion auf, in der die Rolle von Technologie und Wissenschaft völlig überschätzt wird: Warum Maschinen niemals die Welt regieren werden.
Künstliche Intelligenz ist ein ambivalentes Reizthema. „KI“ ist zugleich digitale Hoffnung, Hybris und Horrorvision. Umrankt von Mythenbildung und Zukunftsangst ist sie beliebter Hauptakteur in Verschwörungstheorien und kruden Hypothesen, nach denen die menschliche Biologie schon bald von der technischen Finesse irgendwelcher Algorithmen gekapert, kopiert und an Leistungsfähigkeit übertroffen wird. Das ist schon ziemlich verstiegen, wenn der Mensch glaubt, Jahrmillionen erfolgreicher Evolution ließen sich in wenigen Jahrzehnten technisch übertreffen. Dem positivistischen Ansatz steht ein pessimistischer gegenüber: Der Mensch schafft sich mit seiner Technik selbst ab. Die Intelligenz ist der Intelligenz ein Grab.
Das menschliche Gehirn, seine Funktionen und Fähigkeiten, genauer seine Intelligenz, wird dabei als ein von der Mathematik beschreib- und steuerbares, sogar reproduzierbares Artefakt verleumdet, als gäbe es keine Komplexität und elementaren Grenzen zwischen lebendigen und physikalischen, evolutionär-biologischen und künstlich-technischen Prozessen. Heutzutage scheint es beinahe anerkannt, dass es keine Komplexität gibt, die man nicht bald mathematisch beschreiben könne. Doch das ist ein fataler Grundirrtum, der die Angst um das Thema „KI“ zum Glühen bringt. Im Gegenteil: Die tiefe Komplexität und Variabilität des Belebten entzieht sich weitgehend mathematischer Beschreibbarkeit. Das sei vorausgeschickt.
Warum die meisten Behauptungen über die Mächtigkeit Künstlicher Intelligenz in naher Zukunft Unsinn verbreiten, und warum das echte Leben unergründlicher ist, als es Machbarkeits-Fanatiker in ihren Visionen erträumen, darüber möchte ein Buch berichten, das der Arzt, Biochemiker und Mathematiker Dr. Jobst Landgrebe und sein Co-Autor Barry Smith im August 2022 veröffentlicht haben. Das eigentliche Vorhaben, das sie mit dem Buch verfolgen, sei, „die Grenzen der Wissenschaft, der Technologie und der Mathematik aufzuzeigen und hervorzuheben, dass wir in einem Zeitalter leben, in dem völlig überschätzt wird, was man damit verwirklichen kann. Es ist die Religion unserer Zeit, die Reichweite von Technologie und Wissenschaft zu überschätzen.“
Sensorisch minderwertig und kognitiv eingeschränkt
Es ist ein schwacher Trost: Die KI wird niemals selbst die Macht übernehmen – wie in den Filmen „Terminator“ oder „Matrix“, sagen die Autoren. Sie wird sich nicht als „böse“ Entität aus Prozessen algorithmischer Selbstoptimierung erschaffen und verbessern können, um dann eine „minderintelligente“ Menschheit zu versklaven. Wo steht also die Wissenschaft mit der „KI“ oder der „Artificial General Intelligence“ (AGI), wie sie von Landgrebe und Smith genannt wird? Wann ist diese „Starke Künstliche Intelligenz” der menschlichen Intelligenz ebenbürtig oder ihr sogar überlegen? Sind den Entwicklungen Grenzen gesetzt? Das erklären sie uns in ihrem Buch “Why Machines Will Never Rule the World: Artificial Intelligence without Fear”, „Warum Maschinen niemals die Welt regieren werden: Künstliche Intelligenz ohne Angst“ (bisher nur in englischer Sprache).
Es gibt sie noch, die Universalgelehrten, die sich auf Wissenschaft als sachliche Disziplinen beziehen, wenn sie die Realität beschreiben. Es sind solche Wissenschaftler, die nicht mit Projektionen von Science-Fiction Zerrbilder einer zukünftigen Realität zeichnen oder politisch aufgeladene Fragestellungen mit offensichtlich bestellten „Faktenlagen“ zu untermauern versuchen. Statt partielles Wissen zu referieren, können sie in großen Bögen darlegen, wo die Sphären der Biologie, Chemie, Physik und Mathematik aneinanderstoßen oder ineinander übergehen. Es ist eine unbestechliche Wissenschaft, die sie vertreten. Sie behalten ihren nüchternen Forscherblick, der sich zwar in den engen Grenzen menschlicher Erkenntnisfähigkeit bewegt, aber futuristische Spekulationen klar von Tatsachen unterscheiden kann.
Ich meine Universalgelehrte als echte „Freunde des Wissens“ (Philosophen), die die Grenzen des Sichtbaren oder menschlich Erfassbaren aus eigener Anschauung kennen und folglich auch Wissen von Glauben strikt unterscheiden. Kritische Distanz und Urteilskraft sind ihre Merkmale, Demut und Philanthropie ebenso. Sie sind keine Aufschneider, die Anerkennung bei Medienvertretern oder Politikern erheischen, indem sie beliebte und politisch gewollte Wissenschaftsmythen wiederkäuen. Sie reden auch nicht wie die Sektenführer, die mit eigentlich albtraumhaften Visionen den Heerscharen von „Leadern“ und „Stakeholdern“ ein X für ein U vormachen und ein Menschenbild transportieren, nach dem der Homo sapiens sapiens als schwach, sensorisch minderwertig und kognitiv eingeschränkt zu gelten hat und deshalb einem „Cyborg-Tuning“ unterzogen werden muss: Für die Ertüchtigung von Macht und Eliten – über eine triviale Menschheit, die man steuern und kontrollieren will. Kurz: Transhumanismus.
Nachweisen, wie falsch Klaus Schwab liegt
Dazu Jobst Landgrebe: „Das sehen wir auch im Bereich der KI und des Transhumanismus, nämlich der Glaube, dass wir unser eigener Gott sein können – und zwar durch die Nutzung von Technologie. Unser Buch widerlegt diesen Anspruch, allerdings nicht mit theologischen, sondern rein wissenschaftlichen Argumenten. Das ist der kulturelle Hintergrund, vor dem wir die Behauptungen von Leuten wie Elon Musk oder Martine Rothblatt verstehen müssen, die an den Transhumanismus glauben und daran, dass Maschinen intelligenter als Menschen werden, eine Annahme, die auch Singularität genannt wird. Wenn man nun den traditionellen christlichen Glauben verliert – oder in anderen Teilen der Welt andere Religionen – dann verschwindet das religiöse Bedürfnis nicht einfach. Daher muss der Mensch, wenn er von diesem Bedürfnis überwältigt wird, andere Wege finden, es zu realisieren. Die Idee der Unsterblichkeit, sei sie als biochemisch oder digital realisierbar angenommen, ist eine Spielart dieses Pseudo-Glaubens, der die wirkliche Religion ersetzt.“
Klaus Schwabs Buch „Die Vierte Industrielle Revolution“, das Landgrebe und Smith in ihrem Buch zitieren, halten die Autoren für eine Ansammlung schieren Unsinns. Schwab habe offensichtlich nie in ein Lehrbuch der Biologie, der Neurowissenschaft, der Medizin oder Physik hineingeschaut. Er habe von all dem keine Ahnung und fabuliere beispielsweise über Nano-Roboter, die Krebszellen aus einem kranken Körper herausschneiden könnten. Er berücksichtige dabei nicht einmal die grundlegendsten Dinge, etwa dass ein Nano-Roboter gar nicht in der Lage wäre, sich im Interzellulärraum fortzubewegen. Das besagt das Scallop-Theorem in der Physik, so die Autoren. Deshalb erklären sie in ihrem Buch basale Grundsätze der Physik, die nachweisen, wie falsch Klaus Schwab liegt. „Er kennt offensichtlich die einfachsten Sachverhalte nicht und erzählt wie ein Verrückter Märchen.“
In der Konsequenz geht es den transhumanistischen KI-Fantasten um die Loslösung von der Schöpfung als höchste Vernunft. In einem Akt konsequenter Hybris soll der Mensch also technisch „aufgemotzt“ werden. Die KI spielt hier eine entscheidende Rolle, denn sie soll die Software sein, mit der der zum Cyborg mutierte, bis dato unfertige Homo faber nun sein „Körper-Geist-Kontinuum“ aufgeben kann, um die technischen Anhängsel und Erweiterungen seiner Sensorik und Kognition zu assimilieren und irgendwann, irgendwie unsterblich zu werden, gegebenenfalls komplett digital. Das ist aber Nonsens, wie uns Jobst Landgrebe und Barry Smith darlegen. Das Vorhaben ist schlicht nicht umzusetzen.
Kein mathematisches Modell gut genug
Warum nicht? Man braucht dazu ein Modell, das die neurokognitiven Fähigkeiten des Körper-Geist-Kontinuums emulieren, also nachbilden und ersetzen kann, so die Autoren. Das bedeutet auch, dass man eine Nachbildung des menschlichen Geistes benötigt. Um dies zu erreichen, müsste man wissen, wie es in der Realität genau funktioniert. Für maschinelle KI muss man nämlich ein technisches Gerät entwickeln. Und dafür braucht man wiederum ein mathematisches Modell. Da es ein solches Modell nicht gibt und nicht geben wird, argumentieren Landgrebe und Smith vor allem gegen die Realisierbarkeit maschineller KI.
Wenn man kein solches mathematisches Modell vorliegen hat, dann kann man auch Intelligenz nicht technisch entwickeln. Das Hauptargument ist also: Weil es sich bei dem Körper-Geist-Kontinuum um ein komplexes System handelt, kann man kein mathematisches Modell aufstellen, das gut genug wäre, eine solche Abbildung oder Simulation zu ermöglichen.
Für Jobst Landgrebe steht fest, dass sich alle natürlichen Systeme als komplex herausstellen, wenn man näher hinschaut. Dahingegen sind die logischen Systeme, die tatsächlich als solche gelten können, ausschließlich diejenigen, die der Mensch selbst geschaffen hat.
Mangelnde Qualifikation und mangelndes Wissen
Jobst Landgrebe hat für die eklatanten Fehleinschätzungen bezüglich der Künstlichen Intelligenz und der Überwindung des Körper-Geist-Kontinuums eine einleuchtende Erklärung: „Wer glaubt also an KI? Es sind Ingenieure, die nichts von der Mathematik verstehen, die hinter dem steht, was sie tun. Die glauben an so etwas. Wie Ray Kurzweil oder Elon Musk, der auch einen Bachelor-Abschluss in Ingenieurwissenschaften hat. Solche Leute haben nur so viel Verständnis von Technologie, dass sie überschätzen, was möglich ist.“
Wenn man einen Cyborg schaffen möchte, also einen Menschen durch das Hinzufügen von Technologie zum menschlichen Körper optimieren will, muss man entsprechende Technologie mit dem zentralen Nervensystem verbinden. Das zentrale Nervensystem stellt sich hier als Problem dar: Es ist mit den sensorischen Organen des Körpers „fest verdrahtet“. Cyborgisierung ist deshalb technisch nicht möglich, weil man nicht ändern kann, wie die Neuronen verdrahtet sind.
Ein anderes Feld, auf dem Unwissen zu falschen Annahmen und Hoffnungen führt, ist die genetische Veränderung von Menschen. Auch diese halten die Autoren für unmöglich. Selbst „ganz einfache“ Eigenschaften wie die Körpergröße seinen durch mehr als 80.000 Genloci kodiert. Es gibt so viele Teile des Genoms, die an der Ausprägung grundlegender Eigenschaften beteiligt sind, dass die Forschung überhaupt nicht verstehe, wie es funktioniert. Nun zu glauben, dass man Eigenschaften des menschlichen Geistes, die durch zehn- oder gar hunderttausende Genloci kodiert sind, beeinflussen zu können, zeuge von mangelnder Qualifikation und mangelndem Wissen.
Um noch einmal auf das menschliche Gehirn und seine „technische Konkurrenz“ der KI zurückzukommen: Unsere Intelligenz sitzt in einem Organ, das aus etwa 100 Milliarden Nervenzellen besteht, in denen ein um Millionen Vielfaches an Molekülen miteinander interagiert. Wenn wir diesen „Intelligenzapparat“ nachbauen wollten, wäre ein mathematisches Modell mit viel mehr Variablen nötig, als es unsere mathematischen Fähigkeiten verkraften könnten. „Und selbst wenn wir hundertfach bessere mathematische Fähigkeiten hätten, könnten wir es noch immer nicht modellieren“, lassen uns die beiden Universalgelehrten wissen. Gottseidank.
… Alles vom 14.1.2023 von Alexander Wendt bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/der_mythos_von_der_kuenstlichen_intelligenz
Das Buch von J. Landgrebe und B. Smith „Why machines will never rule the world. AI without fear“ ist 2022 bei Routledge erschienen.
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Einige Kommentare:
Da ich jetzt die Kommentare bis 33 gelesen habe, stelle ich mir doch die Frage, was ist denn überhaupt unter “Künstlicher Intelligenz (KI)” zu verstehen. Ich meine, sie beginnt in dem Augenblick in dem ich Fähigkeiten eines Roboters (im weitesten Sinne) einem Menschen “implantieren kann, oder auch wenn es gelingt, Abläufe im System “Mensch” digital oder genetisch dauerhaft zu beeinflussen, dauerhaft zu steuern und zu verändern. Da stoßen wir dann schon an Fragen wie, ist denn eine medikamentöse Einflussnahme auf Botenstoffe etc schon KI ? Stecken wir nicht schon mitten drin in KI ?
14.1.2023, L.H.
Viele Deutsche (möchte nicht für andere Länder sprechen) können sich nicht mal gegen ihre Haustiere durchsetzen, weil sie sie nicht verstehen. Wie sollen sie sich dann gegen KI wehren? Programmierer (hier wird es schon internationaler) wissen das genau. Super Artikel, wenn ich das sagen darf. Das Thema gehört unaufgeregt auf den Tisch, so dass jeder für sich entscheiden mag und kann, ob er sie ablehnt oder nicht. Gates und Musk sind für mich dabei kein Massstab, sollen sie Marsstaub schniefen. Übrigens: Nietzsches letzte Schrift hatte den Titel: “Nietzsche contra Wagner” aus dem Jahr 1888.
14.1.2023, G.H.
TRANSHUMANISMUS –
Wird ein Menschenkind geboren, würd’ man am liebsten statt der Ohren
zwei Antennen ihm aufpflanzen, soll damit nach Pfeifen tanzen
derer, die sein Programm gestalten und es dann wie ein Haustier halten.
Wenn es dann nicht gehorchen will, schaltet’s ab der Gates, der Bill.
– War das Kind doch artig immer, querer Denker nie und nimmer,
dann steigt es auf in hohe Sphären, wo nur die Gutmenschen verkehren,
die im Leben niemals schnallen, dass sie den Mächtigen gefallen,
weil sie nach den Programmen leben, die von denen vorgegeben.
– Treffen die mal auf Quergedanken, die bringen ihr Programm ins wanken,
dann werden die Programmgestalter, wie ein normaler Haustierhalter,
den Gutmenschen halten devot mit Peitsche, Spielen, Zuckerbrot.
So lassen jetzt schon ohne Chips Menschen ausschalten ihren Grips.
– Dass Menschen laufen nicht im Zaum, verzeih’n die Programmierer kaum,
lassen dabei sich nicht aufhalten, Fehlprogrammierte auszuschalten.
Wird eingeengt das geist’ge Joch mit analogen Mitteln noch,
die seh’ zurecht ich heut’ schon an als nicht so wenig transhuman.
14.1.2023, R.L.
“Künstliche Intelligenz wird als Werkzeug totalitärer Überwachung und Unterdrückung vermehrt eingesetzt werden. Das ist eine berechtigte Befürchtung, auch für Deutschland. Einige Regierungen sind schon munter dabei.” Nur wenn es dem 1 % Schwerstverbrechern um Schwab und ihren gekauften Marionetten in den Regierungszentralen gelingt, diese berechtigte Befürchtung Einzelner als eine weitere VT zu diffamieren und den Massen KI als Wohltat und Weiterentwicklung “gemeinsamer (westlicher) Werte” glauben zu machen, gelingt es, sich die 99% weiterhin als Sklaven zur Befriedigung ihrer bescheidenen Bedürfnisse zu halten.
14.1.2023, T.Sch
Eine echte KI müsste völlig losgelöst von allen menschlichen (biologisch für das Überleben des Menschen notwendigen) Bedürfnissen, Handlungen, Gefühlen incl. des Selbsterhaltungs und -Fortpflanzungstriebs etc. befreit sein. Welchen Sinn sollte also das KI-Konstrukt in seiner “Existenz” sehen? Da es die Natur nicht interessiert (da nicht biologisch existent), wäre es einem Stein gleichzusetzen, dem eigentlich auch alles egal ist. Fazit: KI brauchen wir nicht – Steine haben wir schon. p.s.: ich dachte früher darüber auch anders!
14.1.2023, R.H.
Obwohl ich natürlich größtmögliche Sympathie für diesen humanistischen Ansatz der Buchautoren hege, sehe ich trotzdem, dass K I. bereits auf verblüffende Weise funktioniert und unser Leben revolutionieren wird. Es werden beispielsweise keine Texter mehr gebraucht, und Entscheidungen können auf Knopfdruck ganz rational getroffen werden. Abitur-Aufgaben können in 1 Sekunde gelöst werden! Und Emotionen werden so eingebremst. Ich denke (nein: ich fürchte), K I hat uns bereits fest im Griff. Und wir werden damit leben müssen. Das einzige, was wir wirklich noch in der Hand haben, ist, die K I einzubremsen, dass sie uns nicht selbst zerstört .
14.1.2023, P.E.
Spannender Artikel und tolle Zusammenfassung von Grundgedanken des Buchs. Vielen Dank dafür. So wie früher Diktatoren sich auf göttlichen, also allwissenden Auftrag berufen haben, so wird heute der angeblich unfehlbare Algorithmus vor den Karren gespannt, um egoistische Ziele gegenüber Mitmenschen zu verfolgen. Und die Neigung der Adressierten, jemandem, der Berechnungen und Versprechen präsentiert, Unfehlbarkeit zuzutrauen und ihn zu erhöhen, befreit von mühsamer Verantwortung für Selbstinformation und eigene Fehlbarkeit. Wenn’s schiefgeht, ist eben der Anführer schuld. Der Mensch ist zum klügsten und dümmsten Verhalten gleichzeitig fähig.
14.1.2023, H,M.
Es wird schon seinen Grund haben, warum um die KI solch ein Bohey gemacht wird. # Über kurz oder lang werden ACABs, Habecks, Mohameds und Alis Kinder hier “das Sagen” haben. Die werden heilfroh sein, wenn deren natürlicher Dummheit mit den Fragmenten von (künstlicher) Intelligenz auf die Beine geholfen wird. # Für das Eintreten der vollständigen Idiocracy werden “wir” keine 500 Jahre benötigen. Die ist ja heute schon zu vermuteten 80% ausgeprägt. Nur die KI wird “unser” Überleben” in bescheidenem Rahmen ermöglichen.
14.1.2023, B.F.
Zumindest bei uns in Deutschland werden wir uns nicht um die Auswüchse der sogenannten künstlichen Intelligenz scheren müssen. Grundlage für das Funktionieren der KI ist eine gesicherte Energieversorgung. Und die schaffen wir ja gerade ab.Wenn wir in absehbarer Zeit anstelle einer bedarfsorientierten eine angebotsorientierte Energieversorgung haben, dann werden die Algorithmus-Fans ziemlich alt aussehen. Als es vor einiger Zeit bei Facebook einen Ausfall gab, kamen die Techniker nicht mehr an ihre Server heran, weil die elektrischen Türöffner nur über ein Facebook-Konto zu öffnen waren. Da musste wieder ein völlig analoger Schrauber ran.
14.1.2023, St.W.
Dass dem so ist, dürfte jedem seriös wissenschaftlich Arbeitenden klar sein. Es waren immer die Ingenieure und Techniker, die aus Träumen reale Albträume werden liessen. Der Transhumanismus ist nichts als ein pseudoreligiöser oder besser postreligiöser Wahn, ein Wahn wie es ihn pro Jahrhundert mindestens einmal gibt. Trotzdem wird dieser Wahn sehr wahrscheinlich zur Tat schreiten und eine neue gigantische Katastrophe über die Menschen bringen. Diese Ideologie wird auch bald ihre Schismen haben, ihre Revisionisten und Reformisten finden, ihre Radikalen und Extremisten, ihre Dissidenten und Renegaten und natürlich vor allem ihre Opfer. Und dann wird es auch Gegenkräfte auf den Plan rufen. Und all das zusammen wird die nächsten hundert Jahre prägen. Die Wahnfähig des menschlichen Gehirns ist die größte Konstante in der Geschichte der Menschen.
14.1.2023, M.K.
Materie und Geist
Ein fundamentaler Irrtum modernen Denkens ist zu glauben, Materie könne Geist erzeugen. Das glatte Gegenteil ist jedoch der Fall. Der am christlichen Denken geschulte Mensch hat das noch begriffen. Künstliche Intelligenz und Geist oder auch nur Verstand haben nichts aber auch gar nichts gemeinsam. Danke für den hervorragenden Artikel. Das besprochene Buch steht ab sofort auf meiner Lektüreliste.
14.1.2023, H.J.
Erstaunlicher Weise wächst der Glaube an die Realisierbarkeit der Schaffung einer dem Menschen gleichwertigen (oder überlegenen) Intelligenz im gleichen Maße, wie diese seit Jahrzehnten immer stärker dahin siecht. Die Schule des Reduktionismus hat die Illusion genährt, komplexe Sachverhalte auf wenige Algorithmen herunter brechen zu können, was durch die begrenzten ‘Erfolge’ dieser KI-Formeln in solchen Bereichen wie z.B. der Bildoptimierung bestätigt zu sein scheint. Dass sich allein die Funktion und die Lokalisierbarkeit des menschlichen Bewußtseins trotz aller Anstrengungen der neurologischen Forschung immer noch komplett dem Begreifen entzieht, scheint aber nicht zur Bescheidenheit bei denen zu führen, für die in technologischem Machbarkeitswahn die Modellierung und der Nachbau des Bewußtseins nur eine Frage der Zeit zu sein scheint. Wobei neuere Erkenntnisse aus der Physik über möglicherweise quantengebundene Funktionen des Bewußtseins eine rein technologisch entwickelte ‘Intelligenz’ nur noch abstruser erscheinen lassen.
14.1.2023, G.L:
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