Keine Meinungsfreiheit mehr

„Eine Vorlesung (an der Universität Siegen) über Meinungsfreiheit wird bekämpft, weil ein Mensch auftritt, der eine Meinung hat. Die man aber nicht haben darf. Und wer ihn unterstützt, ist „Nazi“. Geht’s nicht auch `ne Nummer kleiner? Wer legt eigentlich fest, was man sagen darf und was nicht, welche Meinung man haben darf und welche nicht? Natürlich nur, solange es nicht gegen geltendes Recht verstößt.
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Immer mehr Menschen fühlen sich anderen moralisch überlegen und bekämpfen Andersdenkende, mittlerweile sogar bis aufs Blut. Sie erzeugen eine Atmosphäre von Angst und nennen es Freiheit. Sie bedrohen andere und nennen es friedlich. Sie wollen den Zusammenhalt und betreiben die Ausgrenzung.
Fast immer in Namen einer angeblich toleranten Gesellschaft. Das ist alles andere als tolerant, das ist borniert. Das Wort „Toleranz“ kommt aus dem Lateinischen und heißt ertragen, erleiden, erdulden. Tolerant kann nur sein, wer etwas ablehnt und trotzdem hinnimmt. Denn nur dann kann man es erdulden.
Meine Bitte: Redet miteinander, hört einander zu und hört auf euch zu beschimpfen. Denn nicht alles, was man selbst meint, ist richtig, und nicht alles, was der andere denkt, ist falsch.“
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Dieses so klar wie verständlich formulierte Mahnung zu Meinungsfreiheit und Toleranz postete Jörg Zajonic, RTL-West-Chef, auf die Facebook-Seite von RTL:
https://www.facebook.com/rtlwest/videos/1482533418543245/
Dabei nimmt Zajonic Stellung zu den Schwierigkeiten, die Thilo Sarrazin erfuhr, bis er seinen Vortrag zum Thema „Meinungsfreiheit“ als Gastredner an der Universität Siegen schlußendlich doch halten konnte.
15.1.2019

Meinungsfreiheit bei Privaten sowie ÖR
Wie sich die Zeiten ändern. Zu der Zeit als es nur ARD und ZDF Fernsehen gab ( konnte man damals gut anschauen, doch, doch ) und die ersten Diskussionen über private Fernsehsender aufkamen, war ich strikt gegen Private, die mich während eines längeren Aufenthalts in den USA abstießen. Heute sind es die Privaten wie SAT 1 und RTL (siehe oben), die zumindest gelegentlich kritisch berichten. Natürlich finde ich vieles auf den Privaten niveaulos, muß es aber im Gegensatz zu den Öffentlich-Rechtlichen nicht gegen meinen Willen finanzieren.
Ähnliches gilt für Schulen. Zu meiner Zeit ( Jahrgang 1943 ) gab es an den staatlichen Schulen noch Anforderungen an schulische Leistungen und Disziplin. Auf die Kinder reicher Eltern, die dies nicht leisten konnten und auf private Schulen geschickt wurden, schauten wir etwas herab. Auch hier hat sich die Situation völlig geändert. Wer seinen Kindern eine gute Ausbildung zukommen lassen will und es sich leisten kann hält seine Kinder von den desolaten staatlichen Schulen fern und schickt sie auf Privatschulen, wie zum Beispiel die Politiker (Schwesig, Kraft, Ypsilanti, Ozdemir?), die Verursacher dieser Situation.
14.1.2019, Schwarzseher, TO
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ALLE ACHTUNG, dass es so jemand gibt bei den Mainstreammedien
Hat der echt Charakter (der Jörg Zajonic) oder entdeckt man dort nur den neuen Trend (siehe auch Kretzschmar-Interview)? Wie auch immer, solche Töne bringen uns ja doch schon weiter. Man muss zwar froh und dankbar sein, sollte aber nicht vergessen darauf hinzuweisen, dass so etwas in einer Demokratie eigentlich selbstverständlich sein sollte. Ansonsten wird aber immer noch gehetzt, dass sich die Balken biegen, jeder Dialog wird verweigert. Es DARF nicht sein, dass rationale Argumente abgeblockt werden. Ein vernünftiger Mensch kann nicht wirklich für diese €- und Asylpolitik, muss deswegen aber noch lange kein Nazi sein. Wer jemand als Nazi bezeichnet, der es nicht ist begeht eine Straftat: er verleumdet. Voltaire sagte: „Ich werde mit allen meinen Möglichkeiten gegen ihre Meinung vorgehen, aber ich würde mein Leben einsetzen dafür, dass sie die Freiheit haben sie zu sagen.“ Eben, und damit ist eigentlich schon alles auf den Punkt gebracht.
Es gibt keinen Grund, über brennende politische Themen die Diskussion zu verweigern. So lange ein Bürger sich an Gesetze hält muss es ihm erlaubt sein, seinen Protest zu äußern. Punkt. Die Verkrustung einer miesen denunziatorischen Atmosphäre, der Meinungsgängelung und -lenkung, der engen Denkkorridore, die sich pestilenzartig in den letzten Jahren breit gemacht hat, sie muss mit allen Mitteln aufgebrochen werden. Wann werden die endlich begreifen, dass nur im Dialog, nur im Austausch unterschiedlicher Meinungen der beste Weg gefunden und echter Fortschritt erzielt werden kann?
Gut, dass man mal von einem Mainstreammedienschaffenden andere Töne hört. Man kann nur hoffen, dass Herrn Zajonc noch möglichst viele folgen.
4.1.2019, H.C., TO

Gut formuliert, aber Links-Ideologen lassen sich leider nicht mit Argumenten überzeugen
Zutreffend beschrieben, aber folgenlos, solange es nicht gelingt, die Ursachen dieser Intoleranz wirksam auszuschalten. Diese lobenswerte Form der „ Aufklärung“ wird natürlich nichts erreichen, so wenig wie man Ideologen, Gläubigen und Neurotikern ( Überschneidungen sind möglich ) mit vernünftigen Argumenten, Fakten oder Wissenschaft überzeugen kann. Der erste und entscheidende Schritt muss früher und vor allem „ radikaler“ ansetzen. Dass Menschen vor allem hierzulande sich an Ideologien ( als Glaubensersatz ) klammern und um jeden Preis daran festhalten wollen, um Sicherheit und Halt zu gewinnen, dürfte mit klugen Hinweisen nicht zu beseitigen sein. Dass es manipulative Ideologen gibt, die den offenkundigen Bedarf der narzisstischen Hedonisten zur Machtergreifung und totalen Herrschaft missbrauchen, ist zu erkennen.
Mit klugen Beiträgen dürfte auch dieses nicht neue Phänomen, das noch dazu über die Medien des Mainstreams permanent in „ bereite“ und aufnahmegierige Gehirne infiltriert wird, nicht eliminiert werden können. Ganz offenkundig werden durch frühe Einflüsse -angefangen bei den vor allem verantwortlichen Eltern über die folgenden Institutionen – mentale und psychische Ursachen gesetzt, die zu den bekannten Mustern führen. Diese äußern sich ja nicht nur öffentlich in Form entsprechender „ Aktionen“ gegen Befindlichkeitsstörer wie Sarrazin, sondern in weiteren Facetten des privaten und beruflichen Lebens. Ein wesentlicher Aspekt, die Infantilisierung, wurde auch bei TE bereits zutreffend beschrieben.Es geht nicht darum, intolerantes Verhalten als ein ( wichtiges )Symptom herauszugreifen, denn der allein wirksame Ansatz müsste deutlich ganzheitlicher und grundsätzlicher sein. Das wird Utopie bleiben. Die deutlich regressive Entwicklung wird (vorerst) so weitergehen, denn weder die Betroffenen, noch die TäterInnen werden innehalten ( können ) und auch durch alle „ Weisen“ dieser Welt nicht zu stoppen sein. Die „Lösung“ wird nicht über oder durch den ( erfolgreich verpönten wie marginalisierten) Verstand erfolgen können.
14.1.2019, R.N., TO
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Netter Versuch eines weiteren Predigers in der Wüste!
Wie will man Leuten, welche sich im Besitz der absoluten Wahrheit glauben etwas über Meinungsfreiheit erzählen? …
Nun hat Sarrazin nicht nur eine „Meinung“, sondern er hat knallharte empirische Belege. Das ist das schlimmste, was den Geschwätzwissenschaften passieren kann, die sich größtenteils in poststrukturalistischem und kulturrelativistischem Gebabbel ihre „Wirklichkeit im Diskurs erschaffen“. Das sind Todeszuckungen des heulenden Elends der maximalen intellektuellen Verwahrlosung – mittlerweile leider Standardfall an deutschen Universitäten.
14.1.2019, K.N., TO
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Uni Siegen will Sarrazin das Rederecht verweigern
Vortrag von Dr. Thilo Sarrazin im Seminar „Denken und Denken lassen“ am 10. Januar 2019 an der Universität Siegen – Sarrazin nimmt Stellung
… erreichte mich auf dem Handy die Stellungnahme der Universität Siegen vom 6. November. Darin stand: „Die Universität Siegen distanziert sich klar und eindeutig von“ der Person „Dr. Thilo Sarrazin und den von“ ihm „vertretenen Positionen und Meinungen.“ ….
„In meinen Büchern spreche ich durchweg Fragen und Probleme an, die von den Mainstream-Medien und den überwiegenden Einstellungsmustern in der Gesellschaft nicht beachtet werden bzw. bewusst oder unbewusst verdrängt werden. Wiederholte Versuche, den Autor und viele andere, die sich ähnlich äußern, auszugrenzen, ändern aber nichts an den beschriebenen Problemen und Gefahren. Es wäre ein krasses Missverständnis, wollte man sagen, dass meine Bücher den Rechtspopulismus fördern. Dieser kann aber dann aufblühen, wenn die Probleme und ihre Ursachen, die ich ganz sachlich beschreibe, nicht in den etablierten gesellschaftlichen Strukturen und politischen Parteien aufgegriffen und verarbeitet, sondern quasi ins Kellergeschoss der öffentlichen Debatte verbannt werden.“
… Alles von Thilo Sarrazin vom 14.1.2019 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/ueber-die-grenzen-der-meinungsfreiheit-in-deutschland/
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Keine Meinungsfreiheit für kritische Denker
Wenn eine Gesellschaft kritische Denker vom Format eines Thilo Sarrazin vom Diskurs ausschließt spricht das Bände. Nicht nur über den Zustand der Meinungsfreiheit, sondern auch über das intellektuelle Niveau sachlicher Debatten. Eine solche Gesellschaft ist auf dem absteigenden Ast, der geistige Zenit ist längst überschritten. Symptomatisch dafür steht auch Sarrazins eigene Partei SPD, die nach Kräften versucht ihn nicht nur mundtot zu machen, sondern mittels Parteiausschluss gleich vollkommen zu verbannen. Ich frage mich wirklich ob wir alle in diesen Zeiten (unfreiwillige) Zeugen des Niedergangs des ehemals „Land der Dichter und Denker“ sind. Oder ob diese Entwicklung noch umkehrbar ist.
14.1.2019, C.W., TO

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