Jeffrey Sachs, ÖRR, Berlin-Demo

„Phoenix vor Ort“ hat am 25.2.2023 ab 14 Uhr 1:50 Std lang die Kundgebung „Aufstand für Frieden“ in Berlin im Fernsehen live übertragen, für die Archivierung der Sendung auf Youtube https://youtu.be/1B2ASUCS2AI aber leider „Comments are turned off“ festgelegt. Warum dürfen die Zuschauer nicht kommentieren?
1) Erfreulich, daß der ÖRR live berichtet. Bei über 650.000 Unterschriften binnen 14 Tagen für das von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht initiierte Manifest „Aufstand für Frieden“ kann Phoenix diese Kundgebung bzw. Demo nun dann doch nicht mehr ignorieren.
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2) Nach den kurzen Eröffnungsworten von Sahra Wagenknecht blendet Phoenix jedoch abrupt aus bzw. zurück ins Studio, und zwar genau solange, wie Jeffrey Sachs, weltweit renommierter Ökonom von der Columbia University New York, sein Grußwort an die Demo auf dem Screen gegenüber der Kundgebungs-Bühne übermittelt. Dem deutschen TV-Zuschauer wird diese Expertise aus internationaler Sicht also vorenthalten. Lesen Sie die deutsche Übersetzung zu Sachs‘ Grußwort unten (1). Währenddessen kommt ein Frank Umbach als ÖRR-„Experte“ zu Wort, der erklärt, wie naiv und unsinnig die Friedensinitiative von Wagenknecht & Schwarzer doch sei und daß auf der Bühne eine „Irreführung der Bevölkerung“ (Robert Habeck) vorgetragen würde.

3) Nachdem Prof Jeffrey Sachs beendet hat, nimmt Phoenix die Livestream wieder auf und überträgt die Redebeiträge von Corinna Kirchhoff, Hans-Peter Waldrich (Friedensbewegung) , Erich Vad (Ex-General), Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer.

4) Danach wird die Übertragung der Kundgebungs- Bühne abgebrochen. So bekommen die TV-Zuschauer auch nicht mit, als Wagenknecht darauf hinwies, daß die von offizieller Seite von anfangs 5.000 auf dann 10.000 korrigierte Teilnehmerzahl nicht stimmen könne und sich auf bis zu 50.000 beläuft. Trotz Schneeregen und Kälte.

5) Fragen des Phoenix-Reporters an Demo-Teilnehmer lauten sinngemäß nicht „Was ist Ihre Meinung zu diesem Manifest?“ , sondern „Schwächt dieses Manifest nicht die Position der Ukraine?“ Die Interviewten werden also in die Position gebracht, ihre  angeblich falsche Meinung verteidigen zu müssen. Also: Der Bürger (als Souverän) muß seine eigene Meinung gegenüber Phönix (als von im beauftragtem staatlichem Organ) verteidigen – verkehrte Welt!

Der ÖRR ist per Staatsvertrag zu ausgewogener und objektiver Berichterstattung verpflichtet. Diese Sendung von „Phönix vor Ort“ mit 1) – 5) ist ein Beispiel dafür, wie dieser Verpflichtung nicht nachgekommen wird.  Es drängt sich der Eindruck der Manipulation auf. Vor allem in diesem Punkt: Warum wird dem Steuerzahler, der den Sender Phoenix doch per GEZ finanziert, die Expertise von Prof Jeffrey Sachs (siehe (1) unten) vorenthalten? Warum wird ihm stattdessen mehr oder weniger Regierungspropaganda serviert? Traut Phoenix dem deutschen Zuschauer nicht zu, sich seine Meinung selbst bilden zu können? Hat Phönix Angst, der Bürger könne durch Prof Jeffrey Sachs‘ Sicht verdorben werden? Im Staatsvertrag mit den GEZ-Medien steht nicht drin, dass der Bürger zu erziehen sei (Nudging).
Viele mögen antworten, der Bürger könne ja weg von den Mainstream-Medien zu Social Meedia, freien Medien oder Schweizer bzw. Österreichischen Medien wechseln – nur wer tut dies, wenn er im Sessel die Fernbedienung des Fernsehers in der Hand hat?

Kritiker, Andersdenkende und Wissenschaftler, die auf der Suche nach Frieden den Krieg in der Ukraine in einen größeren Zusammenhang sehen, werden ab jetzt hasserfüllt und abfällig als Friedensschwurbler (siehe (3) unten) bezeichnet. Ist Jeffrey Sachs also ein Friedensschwurbler? Oder sind Alice Schwarzer, Sahra Wagenknecht, Antje Vollmer, Heribert Prantl, usw. allesamt nichts als Friedensschwurbler? Nein. Aber die Diskussionskultur in Deutschland ist endgültig zu einer Diskussionsunkultur geworden.
26.2.2023
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Ende von Beitrag „Jeffrey Sachs, ÖRR, Berlin-Demo“
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Beginn von Anlagen (1) bis (3)
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(1) Jeffrey Sachs: „Wir müssen die Wahrheit sagen“
Das wichtigste Video in 2023
Jeffrey Sachs Rede zur Kundgebung „Aufstand für Frieden“ Berlin 25.2.2023
Auf der Demonstration „Aufstand für Frieden“ am 25. Februar in Berlin sprach neben Sahra Wagenknecht, Alice Schwarzer und Bundeswehrgeneral a.D. Erich Vad auch der US-Ökonom Jeffrey Sachs, dessen Botschaft per Video zugeschaltet wurde.
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Jeffrey Sachs am 25.2.2023 in Berlin – Rede mit deutschen Untertiteln:
https://youtu.be/1tZKTVGKKAE (ab 19:50)
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Übersetzung der Rede:
Ich war Berater der Regierungen Russlands, der Ukraine und der Vereinten Nationen und ich möchte mit Ihnen über die Wahrheit zu diesem Krieg sprechen. Wir befinden uns nicht am ersten Jahrestag des Krieges, sondern am neunten Jahrestag. Der Krieg begann mit dem gewaltsamen Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch – einem Putsch, der von der Regierung der USA unterstützt wurde. Seit 2008 trieben die USA die Nato-Erweiterung bis zur Ukraine und nach Georgien voran. Janukowitsch wollte Neutralität. Er stand zwischen den USA und ihrem Ziel der Nato-Erweiterung. Als Ende 2013 Proteste gegen Janukowitsch ausbrachen, ergriffen die USA die Gelegenheit, um die Proteste eskalieren zu lassen und zum Putsch gegen Janukowitsch im Februar 2014 beizutragen. Das war der Anfang des Krieges vor neun Jahren.

Seitdem hat Russland die Krim erobert und der Krieg im Donbass brach aus. Die Nato pumpte Milliarden von Dollar an Waffen in die Ukraine. Der Krieg eskalierte immer weiter. Die Friedensabkommen Minsk I und II, für die Deutschland mit garantieren sollte, funktionierten nicht, weil die Ukraine sich weigerte sie umzusetzen und weil Deutschland und Frankreich nicht auf die Umsetzung drängten.

Ende 2021 machte Präsident Putin Russlands rote Linien deutlich: Eine Nato-Erweiterung bis zur Ukraine sei nicht akzeptabel, die russische Kontrolle der Krim müsse erhalten und der Donbass befriedet werden, indem die Minsk-Vereinbarungen umgesetzt würden. Die Biden-Administration lehnte es ab, über die Nato-Erweiterung zu verhandeln.

Im Februar 2022 kam es tragischerweise und falscherweise zur russischen Invasion, acht Jahre nach dem Putsch gegen Janukowitsch. Die USA haben seitdem massiv Waffen in das Land geschleust. Tod und Zerstörung sind fürchterlich. Im März 2022 erklärte die Ukraine, dass man auf der Basis von Neutralität verhandeln würde. Wir wissen jetzt, dass die USA diese Verhandlungen blockiert haben und einer Eskalation des Krieges den Vorzug gaben. Im September 2022 wurden die Nord Stream-Pipelines gesprengt. Den überwältigenden Beweisen nach sind die USA dafür verantwortlich.

Wir befinden uns, meine Damen und Herren, auf einem Weg der extremen Eskalation und der Lügen oder des Schweigens in den Medien. Die gesamte Erzählung, wonach dies der erste Jahrestag des Krieges sei, ist bereits falsch. Dieser Krieg begann wegen der Nato-Erweiterung, der US-Beteiligung an einem Putsch und der massiven Aufrüstung der Ukraine – dann folgte die schreckliche Invasion Russlands und die weitere Eskalation. Dieser Krieg muss aufhören, bevor er uns alle in ein nukleares Armageddon führt.

Wir müssen die Wahrheit sagen. Beide Seiten haben gelogen, betrogen und Gewalt ausgeübt. Beide Seiten müssen zurückweichen. Die Nato muss aufhören zu versuchen, sich bis in die Ukraine und nach Georgien hinein zu erweitern. Wir müssen die roten Linien beider Seiten beachten, damit die Welt überlebt.“
Ende Übersetzung von Jeffrey Sachs
… Alles vom 26.2.2023 mitsamt Video bitte lesen auf
https://uncutnews.ch/das-wichtigste-video-im-2023-wir-muessen-die-wahrheit-sagen-jeffrey-sachs-kraftvolle-rede-zum-frieden/
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Jeffrey Sachs, Jahrgang 1954, ist Ökonom.
Zur Zeit des Mauerfalls beriet er die Regierungen Polens und später der Sowjetunion bei der Einführung einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Er empfahl damals die sogenannte „Schock-Therapie“. Während des US-Präsidentschaftswahlkampfes 2020 unterstützte und beriet er den Kandidaten Bernie Sanders. Aktuell ist er Direktor des Center for Sustainable Development an der Columbia University in New York sowie Präsident des Sustainable Development Solutions Network der UNO. Sachs war außerdem Vorsitzender der Lancet-Covid-19-Kommission. Am 21. Februar 2023 sprach Sachs vor dem UN-Sicherheitsrat und forderte dort eine aktive Rolle der UNO bei der Aufklärung des Terroranschlags auf die Nord Stream-Pipeline.
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Jeffrey Sachs am 25.2.2023 in Berlin – Rede mit deutschen Untertiteln:
https://youtu.be/1tZKTVGKKAE (ab 19:50)
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(2) Weltwoche Daily-Spezial: Alice Schwarzer über die Berlin-Kundgebung
Friedens-Feministin Alice Schwarzer über eine euphorisierende Kundgebung in Berlin, den grotesken Medien-Shitstorm für Friedenstauben und warum Frauen an der Macht gefährlich sein können.
https://youtu.be/wSZEeFpdlxo, 25.2.2023
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Weitere Interviews von Weltwoche Daily-Reporter Roman Zeller mit Oskar Lafontaine und Brigadegeneral a.D. Erich Vad auf https://wwwweltwoche.ch. bzw.:
https://weltwoche.ch/daily/daily-spezial-aus-berlin-tausende-deutsche-demonstrieren-fuer-den-frieden-ich-bin-nicht-nur-fuer-mich-hier-ich-habe-kinder-die-eskalationsgefahr-im-ukraine-krieg-loest-sorgen/

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(3) Über „Friedensschwurbler“ und andere Gemeinheiten des neuen Alltags
Wer in Deutschland nicht der Bundesregierung applaudiert, lebt gefährlich: Medien in ihrer neuen Rolle als Hilfspolizisten und Denunziationsportale können Existenzen zerstören. Ausgrenzung ist wichtiger als Argumente. Die Räume des Sagbaren werden immer enger.
Nun sind es also „Friedensschwurbler“, die da in Berlin hinter Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer demonstrieren.

Friedenschwurbler ist deshalb so besonders infam, weil es den positiven Begriff „Frieden“ mit Herabwürdigung verbindet. Zukünftig hört man „Schwurbler“ mit, wenn jemand „Frieden“ sagt. Frieden ist damit kein höchster Wert mehr, sondern ein Synonym für eine besondere Art von Dummheit oder Ignoranz. Bemerkenswert, dass dies unter einer Regierung passiert, deren wesentlicher Teil als Erben der Friedensbewegung unter dem Slogan „Frieden schaffen ohne Waffen“ ins Amt kam. Poltische Aussagen sind nicht mehr viel wert.
… Alles vom 27.2.2023 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/wagenknecht-schwarzer-friedensschwurbler/

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