„Um Italien zu stützen, fände ich es besser, dem italienischen Staat und hier insbesondere seinen Krankenhäusern Geld zu schenken, damit sie sich das zur Behandlung nötige Material in China und sonst wo kaufen können. Jeder einzelne Deutsche sollte spenden, wie er es vermag, und der deutsche Staat sollte in eigener und freier Entscheidung ohne Abstimmung mit anderen ein großzügiges Geschenk für unsere italienischen Landsleute gewähren.“
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So deutlich setzt sich der frühere Ifo-Präsident Prof Hans-Werner Sinn dafür ein, dem von der Coronavirusepidemie leidenden Italien mit Geschenken zu helfen, nicht aber mit neuen EU-Krediten für die vornehmlich Deutsche zu bürgen haben. Hans-Werner Sinn weiter:
„Corona-Bonds stützen in erster Linie nicht Italien, sondern die französischen Banken, die besonders viele italienische Staatspapiere halten. Sie zerstören den europäischen Kapitalmarkt, weil sie den Zinsmechanismus außer Kraft setzen. Und sie unterminieren die deutsche Bonität mit der Folge, dass unser Zinsvorteil gegenüber den USA schwindet. Das sieht man schon jetzt ganz deutlich am Rückgang der transatlantischen Spreads.
Auf Dauer führen sie unweigerlich zu einer Verschuldungslawine, die nichts als Hass und Streit übrig lassen wird wie einst die Vergemeinschaftung der Schulden durch Alexander Hamilton in den USA. Die Massenkonkurse der Einzelstaaten in den Jahren nach 1835 sind das direkte Ergebnis einer Politik der Schuldensozialisierung, mit der er begonnen hatte.“
Dies sagt Sinn vor dem Hintergrund, daß Deutschlands Bürger bereits für die auf über eine Billion Euro aufgelaufenen Target-Schulden sowie Rettungsschirme (EU, EZB) haften.
4.4.2020
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„Coronabonds führen zu einer Verschuldungslawine, die nichts als Hass und Streit übrig lassen wird“
Der Top-Ökonom und ehemalige Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn über platzende Geldpolitik-Blasen und mögliche Schuldenschnitte, warum der Euro nicht zu jedem Preis überleben muss und es anstatt Coronabonds aufzulegen sinnvoller wäre Italiens Krankenhäusern Geldgeschenke zu machen.
…. Komplettes Interview vom 4.4.2020 mit Hans-Werner Sinn bitte lesen auf
https://www.theeuropean.de/hans-werner-sinn/interview-mit-hans-werner-sinn/