Mit Professor Gunnar Heinsohn ist am 16.2.2043 ein großer weiser Mann gestorben. Seine Analysen werden fehlen, die er so vortrefflich und allgemein verständlich dem normalen Bürger mitzuteilen vermochte. In unzähligen Artikeln. Zuletzt auch im Kontrafunk und auf Indubio.
Mit seinem Buch „Söhne und Weltmacht“ erfuhr er hohe internationale Anerkennung, nur nicht in Deutschland, wo ihn z.B. die Universität Bremen aufgrund abweichender Meinung regelrecht verfolgte. Doch seine brillianten Analysen zu Bildung und Kriegsdemographie haben Bestand. Seine Stimme bleibt. Wer ihn hören möchte:
Indubio am 16.07.2020 mit „Von brutalen Zahlen“ https://www.achgut.com/artikel/indubio_von_brutalen_zahlen
sowie Kontrafunk am 03.04.2022 mit „Auch Russland gehen die Söhne aus“. https://kontrafunk.radio/de/sendung-nachhoeren/die-sonntagsrunde/flg-1-auch-russland-gehen-die-soehne-aus bzw. https://youtu.be/0yxKTmboZ0M
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Ein großer Verlust für das kritische Denken in Deutschland. Gunnar Heinsohn ist als Wissenschaftler ein Querdenker im Sinne der Aufklärung und ein frühes Opfer der CancelCulture hierzulande. Die von ihm geprägten Begriffe „Youth Bulges“ und „Kriegsindex“ tragen dazu bei, Kriege zu verhindern und Frieden herzustellen. Wenn man sie nur hören würde, gerade heute: Wer auf Diplomatie und auf Verhandlungen setzt im Ukrainekrieg, der sollte Heinsohn lesen.
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Zuletzt wird Gunnar Heinsohn zitiert mit seiner Aussage „Je näher es ans Sterben geht, desto unsterblicher müssen doch die Gedanken werden.“ Diese Worte fordern zum Nachdenken auf.
Ihm gebührt Dank, Respekt und ewige Erinnerung im jüdischen Sinne.
18.2.2023
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Ende von Beitrag „Gunnar Heinsohn (1943 – 2023)“
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Beginn von Anlagen (1) bis (3)
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(1) Gunnar Heinsohn (1943–2023) verabschiedet sich in einem Brief von seinen Freunden
Tichys Einblick und mehrere von uns persönlich haben vertrauensvoll und freundschaftlich mit ihm zusammengearbeitet. Wir verneigen uns vor einem klugen Kopf und unbestechlichem Freund der Freiheit.
Tadeusz Heinsohn schrieb uns: Mit Trauer gebe ich den Tod meines geliebten Vaters Gunnar Heinsohn bekannt. Er starb an diesem Tag (16.02.2023) um 14:10 Uhr in Danzig, Polen, umgeben von Familie und Freunden. Es war sein Wunsch, dass ich Dir seinen Abschiedsbrief übersende.
Liebe Freunde!
Mein Sohn Tadeusz übermittelt meinen Abschied. Nach einem am 16. Februar 2023 abgeschlossenen Leben, das viel einfacher war, als es oft schien, möchte ich Ihnen für all die Hilfe danken, die es noch einfacher gemacht hat.
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Als 2010 eine öffentliche Kampagne in Deutschland versuchte, mich zu ächten, trat Hans-Jürgen Hübner, unterstützt von Helmut Diez, als fairer und furchtloser Online-Wächter meines Rufs auf. Ich hatte – in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung – Präsident Clintons Sozialpolitik auch für Deutschland vorgeschlagen. Jeder Bürger wird mit dem Recht auf 5 Jahre Sozialhilfe geboren. Er kann sparen, auf einmal oder in Tranchen nehmen oder gar nicht. Großzügig Hilfe sollte in echter Not geleistet, Wohlfahrt aber als lebenslange Existenzform auf Kosten der Mitbürger beendet werden. Ich wurde in den Medien oder in öffentlichen Verkehrsmitteln und Restaurants als Volksfeind hingestellt, wo Kollegen und Normalbürger mich anbrüllten. Mein Universitätsbüro wurde unzugänglich gemacht, indem Sekundenkleber in das Schloss gespritzt wurde. Ich traute mich nicht mehr, meine Familie am Wochenende von Danzig nach Bremen zu holen. Dann trat Peter Mikolasch als Heilsbringer auf und bot mir ein Exil in Niederösterreich an. Das hat meine Nervosität beruhigt.
Peter Sloterdijk rettete Söhne und Weltmacht vor dem Vergessen. Das hat mir geholfen, das Thema Kriegsdemographie am NATO Defence College in Rom einzuführen. Sie ließen es mich von 2011 bis 2020 unterrichten.
… Alles vom 17.2.202 von Gunnar Heinsohn bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/gunnar-heinsohn-1943-2023/
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Einige Kommentare:
Leider wieder ein alter weißer Mann, der sehr klug und weise war, von uns gegangen! Die Politikdarsteller werden aufatmen, denn mit Klugheit und Weisheit können und konnten sie nie etwas anfangen. Möge es ihm dort, wohin wir schlußendlich alle hingehen werden, gut gehen und er dort seinen Frieden finden. Meine aufrichtige Anteilnahme an die Familie.
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Eine kurze Suche im Netz nach Artikeln von Gunnar Heinsohn, zeigt welche Kompetenz er in Migrationsfragen hatte.
Gastbeitrag: Werden Flüchtlinge die deutsche Wirtschaft retten? (faz.net)
Migration: Wie Australien die Schlepper besiegte – WELT
Bevölkerungsentwicklung: Wohin mit den jungen Männern? | ZEIT ONLINE
Vergleicht man diese Kompetenz, mit derjenigen von Politikern, wie Faeser, Göring oder Stegner, die aktuell die Migrationspolitik oder besser das Migrationschaos bestimmen, zeigt sich der grosse Verlust von Heinsohn.
Hätte Deutschland anstelle einer Milliarde pro Jahr in ein absolut unfähiges Parlament und 50 Milliarden pro Jahr in eine verfehlte Schlepperpolitik gesteckt und stattdessen auf Heinsohn gehört, hätte Deutschland heute kein Sozialproblem und kein Messerproblem und viele Menschen wären noch am Leben.
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Empfehle sehr den RBB Podcast mit Redakteur Ingo Kahle. Youtube Titel: Gunnar Heinsohn über den wahren Hintergrund des Asylwahns.2015, wie gewohnt ein sehr entspanntes, fundiertes und sachliches Gespräch.
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Voller Trauer habe ich seinen Brief zum Abschied gelesen. Das Wissen was er mir, zuerste über sein Buch Söhne und Weltmacht später über Talkrunden, Podcast und Artikel vermittelte sind ein integraler Bestandteil meines Lebens geworden. Leider war es mir nicht vergönnt ihn auch einmal persönlich zu hören. Eine Schande was ihm hier in Deutschland an der Bremer shithole Universität passiert ist. Der Familie wünsche ich alles, alles Gute in dieser Zeit und möge sein Wissen weiter getragen werden. Ein echter Vordenker, Danke für alles.
Ende Kommentare
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(2) Zum Tode von Gunnar Heinsohn
Unser Freund und Autor Gunnar Heinsohn ist gestern in Danzig im Beisein seiner Familie und von Freunden verstorben. Sein freundliches Wesen, gepaart mit gelassener Furchtlosigkeit und intellektueller Standhaftigkeit, hat uns immer aufs Neue fasziniert. Als Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe verstand er es wie kaum ein anderer, Debatten anzustoßen und in eine breite Öffentlichkeit hineinzuwirken. Seine Forschungen und Beiträge zu Ökonomie, Genozidforschung, Erziehung und Bevölkerungspolitik, Religionswissenschaft und Kriegsdemografie waren immer auch in den großen Medien präsent. Sein intellektuelles Werk wird einen Platz in den Geschichtsbüchern finden.
… Alle vom 17.2.2023 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/zum_tode_von_gunnar_heinsohn_
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Einige Kommentare:
Über Heinsohns „Die Sumerer gab es nicht“ (1988) kam ich zu den „Zeitensprüngen“, wo Herausgeber Heribert Illig, bisher im Schatten Heinsohn stehend, ab 1991 mit seiner eigenen These von ca. 300 Phantomjahren im frühen Mittelalter auftrumpfen konnte – was übrigens der Grund dafür gewesen sein dürfte, dass Heinsohn auch ganz speziell bei den „Zeitensprüngen“ in den Jahren 2011 und 2012 die Cancel Culture erlebte:
Da er nach einem Bali-Urlaub aufgrund dortiger Nachforschungen die Idee hatte, in der Geschichte Asiens gäbe es im ersten Jahrtausend n. Chr. ca. 600 Jahre zuviel, und daher auch die europäische, insbesondere römische Geschichte daraufhin überprüfen wollte, stieß er damit bei Illig zunächst auf freundlich-skeptische Distanz, aus der im Laufe der Zeit, je mehr Belege er für seine neue These fand, eine ablehnende und schließlich exterminatorische Haltung wurde – Illig sprach Heinsohns Wirken mit Verweis auf formale Schwächen der These die Wissenschaftlichkeit ab und mobbte ihn ganz offensichtlich mit Unterstützung anderer Autoren aus seinem Magazin regelrecht heraus: die Chronologiekürzung im Mittelalter war SEIN Baby und sollte es bleiben.
Seitdem war Heinsohn, wie in seinem Abschiedsbrief beschrieben, auf die Unterstützung von Anne-Marie (und Alfred) de Grazia angewiesen, um auf deren Seite seine neue These mit weiteren Forschungsergebnissen zu veröffentlichen.
Mit dieser These habe ich mich ebenfalls beschäftigt und bin dabei in den letzten Jahren infolge der Einbeziehung der kalendarischen Aspekte (Zusammenhang mit dem Osterfest und darüber mit der jüdischen Zeitrechnung) zu einer Phantomzeit von 532 Jahren (in zwei ‚Tranchen‘: 236 + 296 Jahre) gekommen, die von Heinsohns Erklärungsansatz mit ca. 700 Jahren zuviel etwas abweichen – darüber möchte ich demnächst auf einer eigenen Seite schreiben, auch um dazu beizutragen, ihn nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. In diesem Sinne: Farewell, Gunnar Heinsohn…
17.2.2023, N.B.
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Toller Mann. Er hat den Indubio- bzw. Kontrafunk-Podcast sehr bereichert. Mich würde sein Wirken für die deutsch-polnische Beziehung noch mehr interessieren. Interessant ist, wer nicht über das Ableben Heinsohns berichtet. Ich vermisse etwas von der FAZ. Die ist ja so weit nach links abgedriftet, dass sie von einem ehemaligen Autoren nichts mehr wissen wollen. Spiegel schreibt auch nichts, was mich auch nicht wundert. Zawsze Pomorze berichtet über sein Ableben. Der Weser-Kurier nicht, obwohl Heinsohn so lange Professor war. Die Uni Bremen schreibt auch nichts auf ihrer Homepage, dass da ein ehemaliger Professor verstorben ist. Stattdessen gibt es einen Beitrag zum Erdbeben in der Türkei und in Syrien, mit Hyperlinks, wo man spenden könne. Was ist denn das für eine Außendarstellung?
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Ein Guter und Kluger ist von uns gegangen. Seine These vom “Kriegsindex” hat mich fasziniert. Faszinierend war auch seine bescheidene und stets freundliche Persönlichkeit. Wir sind ärmer geworden ohne Dich. Machs gut Gunnar Heinsohn, auf Wiedersehn in einer anderen, vielleicht besseren Welt.
17.32.2023, Manfred Haferburg
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Die Guten gehen, die Lastenradfahrer bleiben. Er möge in Frieden ruhen.
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Gleichgültig, wie man zu seinen Thesen stand, wir werden ihn schmerzlich vermissen! Ein Denker und Mahner, wie es sie nur noch selten gibt. Jedes Wort basierte auf seinem messerscharfen Verstand, untermauert durch seine Lebenserfahrung. So unterschied er sich von den heute weithin anzutreffenden Opportunisten, Abschreibern und Phrasendreschern.
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Der Tod von Herrn Heinsohn stimmt mich traurig. Ich fand ihn sehr sympathisch. Die weisen weißen alten Männer brauchen Nachschub, junge Nachwuchsautoren!
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Er war im besten Sinne ein Querdenker und wohl auch deshalb ein frühes Opfer der Cancel Culture. Ich schätzte seine Bücher sehr, auch die, die Zweifel an der etablierten Chronologie und dem Pyramidenbau äußerten und interessante Denkanstöße boten. Dass er so massiv verfolgt wurde und aus dem Land gedrängt wurde, wusste ich nicht. Inzwischen teilen leider viele mutige Wissenschaftler, die sich einen freien Geist bewahren und sich nicht unterordnen, dieses Schicksal. Falls es einen Himmel gibt, wird ihn Giordano Bruno dort herzlich empfangen
Ende Kommentare
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(3) Einer der letzten Gelehrten: zum Tod von Gunnar Heinsohn
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Als drittes großes Feld, auf dem er Fragen stellte, wählte er die Demografie, und das in zwei Richtungen:
den Zusammenhang von Bevölkerungsentwicklung und Krieg,
und die Verbindung von Demografie, Migration und Wohlstand.
Mit einer Fülle von Belegen zeigte er, wie die Kriegs- und vor allem Bürgerkriegsneigung durch einen Überhang von jungen Männern in einer Gesellschaft wächst. Dafür prägte er die Begriffe „Youth Bulge“ und „Kriegsindex“; die Pazifizierung der westlichen Gesellschaften deutete er vor allem demographiegetrieben, genauso wie die blutigen Konflikte vor allem in der islamischen und afrikanischen Welt. Die alternden westlichen Länder, so Heinsohns Mahnung in unzähligen Vorträgen und Texten, brauchen Einwanderung – allerdings durch qualifizierte und anpassungsfähige Migranten mit dem Willen und der Fähigkeit, zum allgemeinen Wohlstand beizutragen. Er kritisierte, dass die Länder vor allem Westeuropas sich mehr und mehr der Armutszuwanderung aus arabischen und afrikanischen Ländern öffneten und sich gleichzeitig immer weniger dafür interessierten, ihren eigenen hochqualifizierten Nachwuchs im Land zu halten. Vor allem die illusionsgelenkte deutsche Politik beschäftigte ihn. Als Grund für deren systematische Problemverdrängung sah er vor allem die Neigung, sich zum Weltretter zu stilisieren – als letztes Substrat eines Überlegenheitsdünkels. In einem seiner späten Interviews https://www.tichyseinblick.de/interviews/gunnar-heinsohn/ meinte Heinsohn mit seiner charakteristischen Nüchternheit: „Wenn man ohnehin absinkt, dann will man wenigstens unter ähnlich Betroffenen unter dem Banner von Weltenrettung und Spitzenhumanismus Sieger bleiben.“
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Der von Margaret Thatcher gegründete „New Directions“-Thinktank zeichnete Heinsohn 2016 mit dem „Liberty Award“ aus, auch in seiner zweiten Heimat Polen fand er eine große Wertschätzung. In Deutschland erhielt er spätestens durch seine Publikationen zur Migration den Stempel „umstritten“ – und nicht nur den. Ein Journalist nannte seine Thesen „menschenverachtend und biologistisch“; die Politologin Naika Foroutan entdeckte in seiner Aussage, Migration sollte auch dem aufnehmenden Land nutzen, einen „entwürdigenden Utilitarismus“. Wer Heinsohn kannte, der wusste, dass er sich durch Stigmatisierungsversuche nicht beeindrucken ließ, sondern nur durch Argumente. Auf diesem Feld boten ihm seine moralisierungseifrigen Kritiker nichts.
Heinsohn ließ sich nicht ins traditionelle Rechts-Links-Schema einsortieren. Aber an seinem Beispiel zeigte sich vor allem in den letzten Jahren die Verschiebung der Medienöffentlichkeit. Seine Aufsätze und Interviews fanden sich anders als früher kaum noch in der Zeit oder der FAZ – sondern vor allem in der Achse des Guten, Tichys Einblick und der NZZ.
Es sind vor allem die Fragen, die den Wissenschaftler machen. Seine Antworten ordnete er nie einer Agenda unter. Für ihn galt der Satz, der sich in der „Odyssee“ oft wiederholt: „Lügen wird er nicht, denn dafür ist er zu weise.“
… Alles vom 19.2.2023 von Alexander Wendt bitte lesen auf
https://www.publicomag.com/2023/02/einer-der-letzten-gelehrten-zum-tod-von-gunnar-heinsohn/