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- Eberhard Hamer: Liegt der Ukraine-Krieg in deutschem Interesse? (14.3.2025)
- Die Ukraine wollte Krieg mit Russland – Interview mit Dieter Staudt (21.2.2025)
- Die Hauptbegründung für den Ukraine-Krieg: Bodenschätze (20.2.2025)
- Kriegs- versus Friedensrhetorik (28.11.2024)
- Von Politikern und Medien ausgesparter Grund für den Ukraine-Krieg: Bodenschätze (27.8.2024)
- John J. Mearsheimer: Wer hat den Ukraine-Krieg verursacht? (30..2024)
- Die verschwiegene Kriegsursache: Verbot der russischen Muttersprache 2014 bzw. 2019 (3.8.2024)
- „Es drohte, Frieden auszubrechen“ (11.7.2024)
- Giorgio Agamben zu Russland: Die Erfindung des Feindes (11.6.2024)
- «Der provozierte Krieg»: Petra Erler und Günter Verheugen über Putin, Selenskyj und den Westen (24.5.2024)
- Ukrainekrieg: NATO vereitelt Verhandlungslösung im März/April 2022 (24.5.2024)
- Jacques Baud: Ein genauer Blick auf die Annexion des Donbas (10.9.2023)
- Jeffrey D. Sachs: Chronologie zum Ukrainekrieg (21.7.2023)
- Jacques Baud: „Putin – Herr des Geschehens?“ – Rezension (20.7.2023)
- Warum hat Putin die Ukraine angegriffen? (17.7.2023)
- Jacques Baud erläutert die wahren Gründe des Ukraine-Krieges (10.7.2023)
- Film „Ukrainekrieg in Interviews“ von Bodo Kaiser (10.6.2023)
- Filmregisseur Domke-Schulz: Gesichter des Donbass (3.5.2023)
- Ukraine-Krieg: Warum die Vorgeschichte nicht ausgeblendet werden darf (19.4.2023)
- Im Donbass zu Besuch 2005 (29.3.2023)
- Alina Lipp zum Ukrainekrieg: Angriffe auf die Meinungsfreiheit (22.3.2023)
- Menschenrechtsverletzungen im Donbass 2014-2022 (6.3.2023)
- Deutscher Journalist soll nicht vom Donbas aus berichten (7.2.2023)
- Nein, meine Söhne geb ich nicht (5.2.2023)
- Merkel: Minsk zum Zeitgewinn (15.12.2022)
- Referenden im Donbass, in Saporoschje und Cherson im Visier ukrainischer Soldaten (24.9.2022)
- Donbass: Genozid oder nicht? (25.7.2022)
- Jacques Baud: Interview zu Geheimdienste, USA, Medien, Ukraine (4.7.2022)
- Bergab: Grips, Medien, Politik (4.7.2022)
- Jacques Baud: Stand der militärischen Lage in der Ukraine Anfang Juni (27.6.2022)
- Henry Kissinger: Die paar Quadratkilometer im Donbass (27.5.2022)
- Der Ukrainekrieg begann 2014 (5.4.2022)
- Jacques Baud: Die militärische Lage in der Ukraine – Vorgeschichte (2.4.2022)
- Jacques Baud: Die militärische Lage in der Ukraine – Der Krieg (2.4.2022)
- Deutschland-Russland
Kein Krieg ohne Vorgeschichte – auch beim Ukrainekrieg
Historikerstreit zum Kriegsbeginn:
24.2.2022 (Einmarsch von Russland) oder
23.2.2014 (Verbot Russisch als Amtssprache) oder
ab Ende 2014 (Ukraine verletzt Minsk-Abkommen)
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Die Ukraine wollte Krieg mit Russland – Interview mit Dieter Staudt
In der NATO und insbesondere bei den deutschen Kriegstreibern in der SPD, CDU/CSU, FDP, den Grünen und ihren medialen Lautsprechern muss ständig die Lüge vom Angriffskrieg Putins auf die Ukraine als Begründung für die Waffenlieferungen an die Ukraine und eigene Aufrüstungen herhalten. Der Autor Thomas Mayer sprach mit Dieter Staudt, der lange Jahre bis 2022 als Unternehmer in der Ostukraine gelebt hat. Dieser berichtet von den Plänen und Aufmärschen des ukrainischen Militärs Anfang 2022, die Donbass-Republiken zu erobern. Diesen kam Russland aufgrund vertraglicher Verpflichtung zu Hilfe. Die Ukraine war kein unschuldiges Opfer.
„Das ukrainische Militär plante einen Angriff zur Eroberung der Donbass-Volksrepubliken am 6. März 2022 und wollte die russischen Bewohner des Donbass vertreiben oder auch eliminieren”, berichtet Dieter Staudt. Der Unternehmer wohnte von 2011 bis Mitte 2022 in der Ostukraine. Er hat von diesen Angriffsplänen direkt von ukrainischen Soldaten erfahren. Nach Staudt musste Russland auf diese Bedrohung reagieren und so kam es zum russischen Kriegseintritt ab dem 24. Februar 2022. “Die Ukraine wollte einen Krieg mit Russland und war kein unschuldiges Opfer”, ist das Fazit von Staudt. Das steht im Widerspruch zur Opfer-Erzählung, mit der die Finanzierung und Bewaffnung der ukrainischen Armee durch die NATO-Staaten begründet wird.
Herr Staudt, wie ist Ihre Beziehung zur Ukraine?
Dieter Staudt: Ich habe ab Juni 2011 in der Ukraine gelebt, zuerst bis Herbst 2013 zeitweise, danach bis Mitte August 2022 dauerhaft. Ich bin mit einer Ukrainerin verheiratet und baute in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine eine Gartenbau-Landwirtschaft auf. Wir hatten bis zu sechs Mitarbeiter. Ich spreche Russisch, so dass ich gut in Kontakt mit der ukrainischen Bevölkerung kam.
Ich habe die gesamte Entwicklung mitbekommen, die zum ukrainischen Bürgerkrieg im Donbass ab 2014 und zum Krieg mit Russland ab 2022 geführt hat. Ende April 2014, unter dem Übergangspräsidenten Oleksandr Turtschinow, den ich persönlich kenne, begann der ukrainische Bürgerkrieg im Donbass. Die ukrainische Armee schoss auf Ukrainer russischer Ethnie, auf Bewohner der autonomen ukrainischen Gebiete Luhansk und Donezk. Diese beiden autonomen Republiken sind am 11. Mai 2014 durch Volksabstimmungen souverän und von der Ukraine unabhängig geworden.
Diesen Unabhängigkeits-Referenden in 2014 ging ja voraus, dass die russische Sprache als Staatssprache verboten wurde. Dreißig Prozent der Ukrainer haben Russisch als Muttersprache. Die Maidan-Regierung in Kiew zeigte den russischen Ukrainern im Osten des Landes deutlich, dass man sie nicht will. Also spalteten sich die ostukrainischen Regionen ab. Ähnliches würde geschehen, wenn in Belgien das Flämische oder Französische verboten würde. Ich habe das Sprachenverbot in der Ukraine als Kriegsursache in einem extra Artikel beschrieben. (1)
….
Anmerkungen:
(1) https://tkp.at/2024/06/29/das-sprachenverbotsgesetz-in-der-ukraine-war-eine-kriegsursache/
(2) https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/aktuelles/ukraine-support-tracker-70-milliarden-euro-neue-hilfen-versprochen/
(3) https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/ukraine-li.150872
(4) https://www.manova.news/artikel/spenden-ist-nicht-so-einfach
Thomas Mayer ist Bürgerrechtler, Meditationslehrer und Autor (https://www.thomasmayer.org). In seinem Buch „Wahrheitssuche im Ukraine-Krieg – Um was es wirklich geht“ hat er die Hintergründe des Ukraine-Krieges umfassend dargestellt, auch die Mitschuld der Ukraine und der NATO. 600 Seiten, Euro 28,-, ISBN 978-3-89060-863-1.
… Alles vom 21.2.2025 bitte lesen auf
https://fassadenkratzer.de/2025/02/21/die-ukraine-wollte-krieg-mit-russland-interview-mit-dieter-staudt/
Die Hauptbegründung für den Ukraine-Krieg: Bodenschätze
Nationen haben Interessen – Deutschland hat nicht mal die
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Letzten Oktober schrieb ich den Essay »Ihr sucht (fast) alle am falschen Ort!« https://www.dushanwegner.com/lithium-und-co/ und nahm ihn auch als Video auf.
https://www.youtube.com/watch?v=ZUjByL38nIE Und darin zitierte ich eine Rede des Herrn Selenskyj, welcher die Bodenschätze der Ukraine anpries, wie ein Marktschreier seine Waren. Uran, Titan, Lithium und Graphit wurden erwähnt. Allesamt Stoffe, die für den Betrieb der für Künstliche Intelligenz notwendigen Rechnerfarmen nützlich sind.
Ich sagte euch und bleibe dabei, dass alle Begründungen für den Ukraine-Krieg, wie etwa die NATO-Erweiterung und Kickbacks an korrupte westliche Politiker zwar auch motivierend sein könnten, doch die für KI nützlichen Bodenschätze der eine wirklich zukunftsentscheidende Faktor ist.
Und gestern dann las ich dann endlich die Meldung: »Trump will die Hälfte der geschätzten 11,5 Billionen an Seltenen Erden.« (fortune.com, 19.2.2025). https://fortune.com/2025/02/19/trump-ukraine-rare-earth-minerals/
Trump bot der Ukraine an, sie weiterhin militärisch und finanziell zu unterstützen, wenn man dafür Zugang zu den »seltenen Erden« und anderen Mineralien in der Ukraine erhält. Er selbst sprach von weiteren 500 Milliarden Dollar, die man bereitstellen will – der Geschäftsmann Trump wird wissen, dass es ein Schnäppchen wäre.
Zelensky hat dieses erste Angebot erst mal abgelehnt. Seine Spekulation ist womöglich, so meine Vermutung, dass die EU und Deutschland nach der Bundestagswahl auch ohne Gegenleistung viele Hundert Milliarden in die Ukraine pumpen werden, wie Baerbock sich jüngst verplappert haben soll (berliner-zeitung.de, 17.02.2025 https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/baerbock-verplappert-sich-nach-der-wahl-milliarden-fuer-ukraine-li.2295623 ). Warum also nicht das Geld von den Deutschen gratis annehmen und intern umverteilen, und die Bodenschätze zusätzlich verkaufen?
Es könnte eine Selbstüberschätzung Zelenskys sein – oder der Personen, wer auch immer das sein mag, die ihm die Talking Points schreiben. Es könnte auch der Versuch sein, den Preis hochzutreiben. Oder es ist schlicht Theater, und die Ukraine ahnt, dass sie kaum Alternativen hat und ihre Bodenschätze zwischen den USA und Russland aufgeteilt werden.
Dass in Deutschland all das nicht begriffen wird, verwundert wenig. Intelligenz und Verstand gelten der Propaganda als rechtsextrem, und warum sollte man ein Interesse an »künstlichem Rechtsextremismus« haben? (Ich wünschte, das wäre nur ein Scherz.)
Elon Musk hat gerade »Grok 3« veröffentlicht, die neuste Version seiner eigenen Künstlichen Intelligenz. Ja, sie ist brilliant. Ich habe mir dieses Trump-Angebot in allen Details erklären lassen (direkt auf x.com https://x.com/i/grok/share/dPqUR7VSSClWS7lgSgbZONirS ).
Zur Rolle der EU und Deutschlands weiß die KI zu sagen: »Die EU hat seit Beginn des Krieges massive Mittel bereitgestellt. Bis Februar 2025 beläuft sich die Unterstützung durch die EU, ihre Mitgliedstaaten und Finanzinstitute auf etwa 134 Milliarden Euro«. »Deutschland hat bis Ende 2024 rund 43,62 Milliarden Euro an bilateraler Unterstützung geleistet«.
Und betreffs der Bodenschätze: »Bundeskanzler Olaf Scholz hat Trumps Idee, ukrainische Bodenschätze als Gegenleistung für Hilfe zu nutzen, am 4. Februar 2025 scharf kritisiert und als ›sehr egoistisch‹ bezeichnet.« (siehe dazu auch de.euronews.com, 4.2.2025 https://de.euronews.com/2025/02/04/bodenschatze-als-gegenleistung-scholz-nennt-trumps-bedingungen-an-ukraine-egoistisch)
Frei nach dem Kommentar eines Lesers: Nationen haben nicht Freunde, nur Interessen – aber Deutschland hat nicht einmal Interessen. Man fasst sich an den Kopf!
… Alles vom 20.2.2025 bitte lesen auf
https://www.dushanwegner.com/ohne-interessen/
Von Politikern und Medien ausgesparter Grund für den Ukraine-Krieg: Bodenschätze
„Die Ukraine, und insbesondere die von Russland besetzten Gebiete (…) ist reich an wichtigen Bodenschätzen. Auf deren strategische Bedeutung in globalen Lieferketten weist ein aktueller Aufsatz des Weltwirtschaftsforums hin.(ähnlich in Washington Post).
Vor Februar 2022 war die Ukraine ein wichtiger Titanlieferant für den militärischen Sektor.
Sie verfügt auch über eine der größten bestätigten Lithiumreserven Europas (ca. 500 000 t), die für Batterien, Keramik und Glas unerlässlich sind. Die Ukraine ist der fünftgrößte Galliumproduzent der Welt, der für Halbleiter und LEDs unverzichtbar ist, und war ein wichtiger Produzent von Neongas, der 90 % des hochgereinigten Neons in Halbleiterqualität für die US-Chipindustrie lieferte. Die Ukraine verfügt über bestätigte Berylliumvorkommen, die für die Kernkraft-, Luft- und Raumfahrt-, Militär-, Akustik- und Elektronikindustrie von entscheidender Bedeutung sind, sowie über Uran, das für den Nuklear- und Militärsektor unerlässlich ist. Zirkonium und Apatit sind für die Nuklear- und Medizinproduktion unerlässlich.“ (…)
Wie schon bei den Irak-Kriegen, dem Angriffskrieg auf Afghanistan, dem Einsatz in Mali und einer Vielzahl von weiteren Kriegen, darf man getrost davon ausgehen, dass der Kampf um die Kontrolle über Rohstoffe und Rohstoffwege eine wichtige Rolle spielt, wenn mit Wucht moralische Gründe für das gegenseitige Morden und die Unterstützung dafür angeführt werden.
… Alles vom 27.8.2024 bitte lesen auf
https://norberthaering.de/macht-kontrolle/ukrinische-rohstoffe/
Die verschwiegene Kriegsursache: Verbot der russischen Muttersprache 2014 bzw. 2019
Die Kiewer Regierung hatte die Verwendung der russischen Sprache im öffentlichen Raum verboten und so die Eskalation weiter angeheizt.
Es gibt mehrere Schlüsselfaktoren für den Ukrainekrieg. Einige davon werden aber von den Mainstreammedien verschwiegen, was der Kriegspropaganda dient. Dazu gehört das ukrainische Sprachenverbotsgesetz von 2019. Mit dem Verbot der russischen Sprache im öffentlichen Leben verhinderte die nationalistische Kiewer Regierung eine friedliche Lösung des seit 2014 laufenden Donbasskriegs. Die weitere Eskalation bis zum heutigen Ukrainekrieg war damit vorprogrammiert. Die EU und die NATO unterstützten das.
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In der alten Ukraine sprachen etwa 30 Prozent der Einwohner Russisch als Muttersprache. Im täglichen Gebrauch wurde Russisch noch viel häufiger verwendet. Im Osten der Ukraine und im Donbass ist Russisch die Hauptsprache. Ukrainisch und Russisch sind verwandte slawische Sprachen, unterscheiden sich aber deutlich, vergleichbar mit Spanisch und Portugiesisch.
Es gibt in Europa einige Staaten mit mehreren unabhängigen Sprachen, die dort Amtssprachen sind und an Schulen unterrichtet werden. In der Schweiz sind das: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. In Belgien: Französisch, Flämisch und Deutsch. Und in Irland: Englisch und Irisch (Gälisch). Ohne die Achtung und aktive Unterstützung der jeweiligen Sprachen wären diese Staaten längst gespalten und auseinandergefallen.
…
Am 5. Mai 2019 trat das Sprachenverbotsgesetz in Kraft, das Russisch aus dem öffentlichen Leben verdrängte. Damit hatten die ukrainischen Nationalisten, die durch den Staatsstreich am 22. Februar 2014 in Kiew die wichtigsten Regierungsämter besetzten, eines ihrer Ziele erreicht. Schon am Tag nach dem Putsch, dem 23. Februar 2014, setzte das Kiewer Parlament das damals bestehende Gesetz über Regionalsprachen außer Kraft. Dieses Gesetz räumte der russischen Sprache in den Gebieten, in denen mehr als zehn Prozent der Einwohner Russisch als ihre Muttersprache angaben, den Status einer zweiten Amtssprache ein. Die Abschaffung dieses Gesetzes war ein klares Statement, worum es beim Maidan-Putsch ging. Die Verdrängung des Russischen, also eine „ethnische Säuberung“, war den Nationalisten am wichtigsten.
…
Es ist erschreckend festzustellen, wie gut die Desinformation der Mainstreammedien funktionierte. Über das Sprachenverbot wurde einfach nicht berichtet. Deshalb weiß kaum jemand davon. Auf diese Weise wurde einer der wesentlichen Kriegsgründe verschwiegen. Stattdessen etablierten die Mainstreammedien die Sprachregelung des „unprovozierten Angriffskrieges Russlands“ und brannten dies durch ständige Wiederholung ins öffentliche Bewusstsein ein. Solche hypnotisierende Kriegspropaganda kann nur durch klares Denken und indem man darüber spricht wieder aufgelöst werden.
Mit dem 2019 mitten im Donbasskrieg beschlossenen Sprachenverbotsgesetz wurde eine friedliche Lösung des Donbasskriegs zu Grabe getragen. Dieses Gesetz signalisierte, dass es mit Kiew keinen Frieden und keine Einigung geben wird.
… Alles vom 3.8.2024 von Thomas Mayer bitte lesen auf
https://www.manova.news/artikel/die-verschwiegene-kriegsursache
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Thomas Mayer: Wahrheitssuche im Ukraine-Krieg
Um was es wirklich geht
Neue Erde GmbH, 600 Seiten,
ISBN 978-3-89060-863-1, 28 Euro
«Der provozierte Krieg»: Petra Erler und Günter Verheugen über Putin, Selenskyj und den Westen
Weltwoche 24.5.2024
https://www.youtube.com/watch?v=m202RnwPeOE&t=5s
Buch
Günter Verheugen und Petra Erler:
Der lange Weg zum Krieg
Russöand, die Ukraine und der Westen:
Eskalation statt Entspannung
Heyne, 24 Euro
Verheugen: „Der 22.2.2022 war eine Zeitenwende in dem Sinne, daß als ein Wert in unserer Verfassung in rage gestellt wurde: Die im Grundgesetz verankerte friedenspolitische Verpflichtung.“
Erler: „Es war kein unprovizierter Krieg. Wir haben 1990 versprochen, daß Deutschland mithilft, eine europäische Sicherheitsstruktur zu schaffen mit Rußland., nicht gegen Rußland“
Verheugen: „Ein neo-imperiales Rußland erkenne ich nicht. Das Hauptinteresse ist die Sicherheit des eigenen Landes.“ Je lauter einer in die Gegend rumbrüllt, desto weniger kennt er die Zusammenhänge
Jacques Baud: Ein genauer Blick auf die Annexion des Donbas
Buchauszug aus „Jacques Baud: Putin – Herr des Geschehens?“
Lange lehnte Russland die Unabhängigkeit des Donbas ab. Dann trieb der Westen den Donbas sogar in die Russische Föderation.
Nach ihrem Maidan-Staatsstreich im Jahr 2014 schaffen die ukrainischen Ultranationalisten im Parlament am 23. Februar als eine der ersten Amtshandlungen das Kiwalow-Kolesnitschenko-Gesetz[1] und damit das Russische als Amtssprache ab. Der Präsident unterschreibt die Aufhebung dann zwar nicht, doch dieser für die russischsprachige Bevölkerung alarmierende Schritt löst Demonstrationen aus.
Die brutale Unterdrückung dieser Demonstrationen führt zu einem allgemeinen Aufstand im gesamten Süden des Landes. Im Sommer 2014 entstehen Volksrepubliken (VR) in den Oblasten Odessa, Dnepropetrowsk, Charkow, Donezk und Lugansk und im September wird ein einheitliches Noworossija-Kommando gegründet. Doch das Eingreifen der ukrainischen Armee, flankiert von äusserst brutalen rechtsradikalen Milizen, stellt die Ordnung wieder her. Es bleiben nur die VR Donezk und Lugansk übrig.
Aufstände und Widerstand im Donbas gegen die illegale Regierung in Kiew werden von westlicher Propaganda heruntergespielt. Die neuen Machthaber in Kiew erfinden sogar eine russische «Invasion», um sich eine Legitimität zum Eingreifen im Donbas zu verschaffen.
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Das gewaltsame Vorgehen gegen die Demonstrationen veranlasst im Mai 2014 die Bevölkerung gewisser Regionen von Donezk und Lugansk, Referenden zu organisieren. Sie beschliessen das Gesetz zur Selbstbestimmung der Volksrepublik Donezk (angenommen mit 89 Prozent) und das Gesetz zur Selbstbestimmung der Volksrepublik Lugansk (angenommen mit 96 Prozent). Viele westlichen Medien[2],[3] sprechen von Referenden zur «Unabhängigkeit», was jedoch falsch ist: Es handelt sich um Referenden zur «Selbstbestimmung» oder «Autonomie» (самостоятельность). Diejenigen, die Öl ins Feuer giessen wollen, sprechen weiterhin von «Separatisten» (Unabhängigkeitskämpfern) und «Separatisten-Republiken». Das ist eine Desinformation.
Ich befinde mich im Jahr 2014 bei der NATO. Dort stelle ich fest, ….
… Alles vom 10.9.2023 von Jacques Baud bitte lesen auf
https://www.infosperber.ch/politik/welt/ein-genauer-blick-auf-die-annexion-des-donbas/
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Jacques Baud: «Putin – Herr des Geschehens?»
Westend-Verlag, 2023 26 Euro
320 Seiten, ISBN: 9783864894268
Aus dem Verlagstext: «Das Sterben in der Ukraine schreitet voran. Obwohl dieser Krieg täglich in den Medien präsent ist, bleibt vieles unterbelichtet, denn seine Vorgeschichte wird lediglich unvollständig dargestellt oder sogar ignoriert
Jeffrey D. Sachs: Chronologie zum Ukrainekrieg
Die wahre Geschichte des Krieges in der Ukraine
Das amerikanische Volk muss dringend die wahre Geschichte des Krieges in der Ukraine und seine aktuellen Aussichten kennen. Leider sind die Mainstream-Medien – die New York Times, das Wall Street Journal, die Washington Post, MSNBC und CNN – zu bloßen Sprachrohren der Regierung geworden, die die Lügen von US-Präsident Joe Biden wiederholen und die Geschichte vor der Öffentlichkeit verbergen.
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Um der Öffentlichkeit zu helfen, sich von der vereinfachenden Darstellung Bidens und der Mainstream-Medien zu lösen, biete ich eine kurze Chronologie einiger Schlüsselereignisse an, die zu dem laufenden Krieg geführt haben.
31. Januar 1990. Der deutsche Außenminister Hans Dietrich-Genscher sagt dem sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow zu, dass die NATO im Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung und der Auflösung des sowjetischen Militärbündnisses Warschauer Pakt eine „Erweiterung ihres Territoriums nach Osten, d.h. eine Annäherung an die sowjetischen Grenzen, ausschließen wird“.
Februar 1990. US-Außenminister James Baker III stimmt mit dem sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow darin überein, dass „eine NATO-Erweiterung inakzeptabel ist“.
29. Juni – 2. Juli 1990. NATO-Generalsekretär Manfred Woerner erklärt einer hochrangigen russischen Delegation, dass „der NATO-Rat und er [Woerner] gegen die Erweiterung der NATO sind
1. Juli 1990. Die ukrainische Rada (Parlament) verabschiedet die Erklärung über die staatliche Souveränität, in der „die Ukrainische SSR feierlich ihre Absicht erklärt, ein dauerhaft neutraler Staat zu werden, der sich nicht an Militärblöcken beteiligt und sich an drei atomwaffenfreie Grundsätze hält: keine Atomwaffen zu akzeptieren, zu produzieren und zu erwerben.“
24. August 1991. Die Ukraine erklärt ihre Unabhängigkeit auf der Grundlage der Erklärung zur staatlichen Souveränität von 1990, die auch das Versprechen der Neutralität enthält.
Mitte 1992. Die politischen Entscheidungsträger der Bush-Regierung erzielen einen geheimen internen Konsens, die NATO zu erweitern, was im Widerspruch zu den kürzlich gegenüber der Sowjetunion und der Russischen Föderation eingegangenen Verpflichtungen steht.
18. Juli 1997. Auf dem Madrider NATO-Gipfel werden Polen, Ungarn und die Tschechische Republik zur Aufnahme von NATO-Beitrittsgesprächen eingeladen.
September-Oktober 1997. In Foreign Affairs (Sept./Okt. 1997) erläutert der ehemalige nationale Sicherheitsberater der USA, Zbigniew Brzezinski, den Zeitplan für die NATO-Erweiterung, wobei die Verhandlungen mit der Ukraine vorläufig im Zeitraum 2005-2010 beginnen sollen.
24. März – 10. Juni 1999. Die NATO bombardiert Serbien. Russland bezeichnet die NATO-Bombardierung als „flagrante Verletzung der Charta der Vereinten Nationen“.
März 2000. Der ukrainische Präsident Kutschma erklärt, dass „ein NATO-Beitritt der Ukraine heute nicht in Frage kommt, da diese Frage äußerst komplex ist und viele Aspekte umfasst“.
13. Juni 2002. Die USA ziehen sich einseitig aus dem Vertrag über den Schutz vor ballistischen Waffen zurück, was der stellvertretende Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der russischen Duma als ein „äußerst negatives Ereignis von historischem Ausmaß“ bezeichnet.
November-Dezember 2004. In der Ukraine kommt es zur „Orangenen Revolution“, die vom Westen als demokratische Revolution und von der russischen Regierung als vom Westen inszenierter Machtkampf mit offener und verdeckter Unterstützung der USA bezeichnet wird.
10. Februar 2007. Putin kritisiert in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz scharf den Versuch der USA, eine unipolare Welt zu schaffen, die durch die NATO-Erweiterung gestützt wird, und erklärt „Ich denke, es ist offensichtlich, dass die NATO-Erweiterung … eine ernsthafte Provokation darstellt, die das Niveau des gegenseitigen Vertrauens verringert. Und wir haben das Recht zu fragen: Gegen wen ist diese Erweiterung gerichtet? Und was ist aus den Zusicherungen geworden, die unsere westlichen Partner nach der Auflösung des Warschauer Pakts gegeben haben?“
1. Februar 2008. Der US-Botschafter in Russland, William Burns, schickt ein vertrauliches Telegramm an die Nationale Sicherheitsberaterin der USA, Condoleezza Rice, mit dem Titel „Nyet means Nyet: Russia’s NATO Enlargement Redlines“, in dem er betont, dass „die NATO-Bestrebungen der Ukraine und Georgiens nicht nur einen wunden Punkt in Russland treffen, sondern auch ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Folgen für die Stabilität in der Region hervorrufen“.
18. Februar 2008. Die USA erkennen die Unabhängigkeit des Kosovo trotz heftiger russischer Einwände an. Die russische Regierung erklärt, die Unabhängigkeit des Kosovo verletze „die Souveränität der Republik Serbien, die Charta der Vereinten Nationen, die Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrats, die Grundsätze der Schlussakte von Helsinki, den verfassungsrechtlichen Rahmen des Kosovo und die Vereinbarungen der hochrangigen Kontaktgruppe“.
3. April 2008. Die NATO erklärt, dass die Ukraine und Georgien „Mitglieder der NATO werden“. Russland erklärt, dass „die Mitgliedschaft Georgiens und der Ukraine in der Allianz ein großer strategischer Fehler ist, der schwerwiegende Folgen für die gesamteuropäische Sicherheit haben würde.“
20. August 2008. Die USA kündigen an, dass sie ballistische Raketenabwehrsysteme (BMD) in Polen und später auch in Rumänien installieren werden. Russland spricht sich entschieden gegen die BMD-Systeme aus.
28. Januar 2014. Die stellvertretende Außenministerin Victoria Nuland und der US-Botschafter Geoffrey Pyatt planen einen Regimewechsel in der Ukraine in einem Telefonat, das abgehört und am 7. Februar auf YouTube veröffentlicht wird, wobei Nuland feststellt, dass „[Vizepräsident] Biden bereit ist“, beim Abschluss der Vereinbarung zu helfen.
21. Februar 2014. Die Regierungen der Ukraine, Polens, Frankreichs und Deutschlands einigen sich auf eine Vereinbarung zur Beilegung der politischen Krise in der Ukraine, in der Neuwahlen noch in diesem Jahr gefordert werden. Der rechtsextreme Rechte Sektor und andere bewaffnete Gruppen fordern stattdessen den sofortigen Rücktritt Janukowitschs und übernehmen die Regierungsgebäude. Janukowitsch flieht. Das Parlament enthebt den Präsidenten unverzüglich seiner Befugnisse, ohne ein Amtsenthebungsverfahren einzuleiten.
22. Februar 2014. Die USA billigen den Regimewechsel sofort.
16. März 2014. Russland hält ein Referendum auf der Krim ab, das nach Angaben der russischen Regierung eine große Mehrheit für die russische Herrschaft ergibt. Am 21. März stimmt die russische Duma für die Aufnahme der Krim in die Russische Föderation. Die russische Regierung zieht die Analogie zum Kosovo-Referendum. Die USA lehnen das Krim-Referendum als illegitim ab.
18. März 2014. Präsident Putin bezeichnet den Regimewechsel als einen Staatsstreich und erklärt: „Diejenigen, die hinter den jüngsten Ereignissen in der Ukraine standen, hatten eine andere Agenda: Sie bereiteten eine weitere Regierungsübernahme vor; sie wollten die Macht ergreifen und würden vor nichts zurückschrecken. Sie griffen zu Terror, Mord und Unruhen.“
25. März 2014. Präsident Barack Obama verspottet Russland „als eine regionale Macht, die einige ihrer unmittelbaren Nachbarn bedroht – nicht aus Stärke, sondern aus Schwäche“.
12. Februar 2015. Unterzeichnung des Minsk-II-Abkommens. Das Abkommen wird am 17. Februar 2015 einstimmig von der Resolution 2202 des UN-Sicherheitsrats unterstützt. Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel räumt später ein, dass das Minsk-II-Abkommen der Ukraine Zeit geben sollte, ihr Militär zu stärken. Sie wurde von der Ukraine nicht umgesetzt, und Präsident Wolodymyr Zelenskij gab zu, dass er nicht die Absicht hatte, die Vereinbarung umzusetzen.
1. Februar 2019. Die USA treten einseitig aus dem INF-Vertrag (Intermediate Nuclear Force) aus. Russland kritisiert den INF-Ausstieg scharf als „destruktiven“ Akt, der Sicherheitsrisiken schüre.
14. Juni 2021. Auf dem NATO-Gipfel 2021 in Brüssel bekräftigt die NATO erneut ihre Absicht, die Ukraine zu erweitern und einzubeziehen: „Wir bekräftigen den auf dem Bukarester Gipfel 2008 gefassten Beschluss, dass die Ukraine Mitglied des Bündnisses werden wird.“
1. September 2021. Die USA bekräftigen in der „Gemeinsamen Erklärung zur strategischen Partnerschaft zwischen den USA und der Ukraine“ ihre Unterstützung für die NATO-Bestrebungen der Ukraine.
17. Dezember 2021. Putin legt einen Entwurf für einen „Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Russischen Föderation über Sicherheitsgarantien“ vor, der auf der Nichterweiterung der NATO und der Begrenzung der Stationierung von Mittelstreckenraketen und Kurzstreckenraketen beruht.
26. Januar 2022. Die USA antworten Russland offiziell, dass die USA und die NATO nicht mit Russland über Fragen der NATO-Erweiterung verhandeln werden, und schließen damit die Tür zu Verhandlungen, um eine Ausweitung des Krieges in der Ukraine zu vermeiden. Die USA berufen sich auf die NATO-Politik: „Jede Entscheidung über die Aufnahme eines Landes in das Bündnis wird vom Nordatlantikrat auf der Grundlage eines Konsenses zwischen allen Bündnispartnern getroffen. Kein Drittland hat ein Mitspracherecht bei solchen Überlegungen.“ Kurzum, die USA behaupten, die NATO-Erweiterung um die Ukraine gehe Russland nichts an.
21. Februar 2022. Auf einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates erläutert Außenminister Sergej Lawrow die Weigerung der USA zu verhandeln:
„Wir haben ihre Antwort Ende Januar erhalten. Die Bewertung dieser Antwort zeigt, dass unsere westlichen Kollegen nicht bereit sind, unsere wichtigsten Vorschläge aufzugreifen, vor allem die Forderung nach einer Nichterweiterung der NATO nach Osten. Diese Forderung wurde mit Verweis auf die so genannte Politik der offenen Tür und die Freiheit jedes Staates, seinen eigenen Weg zur Gewährleistung der Sicherheit zu wählen, abgelehnt. Weder die Vereinigten Staaten noch das Nordatlantische Bündnis haben eine Alternative zu dieser zentralen Bestimmung vorgeschlagen.
Die Vereinigten Staaten tun alles, was sie können, um den Grundsatz der Unteilbarkeit der Sicherheit zu umgehen, den wir für grundlegend halten und auf den wir mehrfach hingewiesen haben. Sie leiten daraus das einzige ihnen genehme Element ab – die freie Wahl der Bündnisse – und lassen alles andere völlig außer Acht, einschließlich der Schlüsselbedingung, die lautet, dass niemand – weder bei der Wahl der Bündnisse noch unabhängig davon – seine Sicherheit auf Kosten der Sicherheit anderer erhöhen darf.“
24. Februar 2022. In einer Ansprache an die Nation erklärt Präsident Putin: „Es ist eine Tatsache, dass wir in den letzten 30 Jahren geduldig versucht haben, mit den führenden NATO-Ländern eine Einigung über die Grundsätze der gleichen und unteilbaren Sicherheit in Europa zu erzielen. Als Antwort auf unsere Vorschläge wurden wir stets entweder mit zynischen Täuschungen und Lügen oder mit Druck- und Erpressungsversuchen konfrontiert, während das nordatlantische Bündnis trotz unserer Proteste und Bedenken weiter expandierte. Ihre Militärmaschinerie ist in Bewegung und nähert sich, wie ich bereits sagte, unserer Grenze.“
16. März 2022. Russland und die Ukraine verkünden bedeutende Fortschritte auf dem Weg zu einem Friedensabkommen, das von der Türkei und dem israelischen Premierminister Naftali Bennett vermittelt wird. Wie in der Presse berichtet wird, umfasst das Abkommen unter anderem: „ein Waffenstillstand und ein russischer Rückzug, wenn Kiew Neutralität erklärt und eine Begrenzung seiner Streitkräfte akzeptiert.“
28. März 2022. Präsident Zelensky erklärt öffentlich, dass die Ukraine zur Neutralität in Verbindung mit Sicherheitsgarantien als Teil eines Friedensabkommens mit Russland bereit ist. „Sicherheitsgarantien und Neutralität, der nicht-nukleare Status unseres Staates – dazu sind wir bereit. Das ist der wichtigste Punkt … deswegen haben sie den Krieg begonnen.“
7. April 2022. Der russische Außenminister Lawrow beschuldigt den Westen, die Friedensgespräche zum Scheitern bringen zu wollen und behauptet, die Ukraine sei von zuvor vereinbarten Vorschlägen abgerückt. Premierminister Naftali Bennett erklärt später (am 5. Februar 2023), dass die USA das ausstehende russisch-ukrainische Friedensabkommen blockiert hätten. Auf die Frage, ob die Westmächte das Abkommen blockiert hätten, antwortete Bennett: „Im Grunde genommen, ja. Sie haben es blockiert, und ich dachte, sie hätten sich geirrt“. Irgendwann, so Bennett, habe der Westen beschlossen, „Putin zu vernichten, anstatt zu verhandeln“.
4. Juni 2023. Die Ukraine startet eine große Gegenoffensive, die bis Mitte Juli 2023 ohne größere Erfolge bleibt.
7. Juli 2023. Biden räumt ein, dass der Ukraine die 155-mm-Artilleriegranaten „ausgehen“ und dass die USA „knapp werden“.
11. Juli 2023. Auf dem NATO-Gipfel in Vilnius wird im Abschlusskommuniqué die Zukunft der Ukraine in der NATO bekräftigt: „Wir unterstützen voll und ganz das Recht der Ukraine, ihre eigenen Sicherheitsvereinbarungen zu treffen. Die Zukunft der Ukraine liegt in der NATO … Die Ukraine ist zunehmend interoperabel und politisch in das Bündnis integriert und hat erhebliche Fortschritte auf ihrem Reformweg gemacht.“
13. Juli 2023. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bekräftigt, dass die Ukraine nach Beendigung des Krieges „ohne Zweifel“ der NATO beitreten wird.
13. Juli 2023. Putin bekräftigt: „Was die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine angeht, so haben wir schon oft gesagt, dass dies natürlich eine Bedrohung für die Sicherheit Russlands darstellt. In der Tat ist die Bedrohung durch den NATO-Beitritt der Ukraine der Grund oder vielmehr einer der Gründe für die spezielle Militäroperation. Ich bin mir sicher, dass auch dies die Sicherheit der Ukraine in keiner Weise erhöhen würde. Generell wird dies die Welt viel verwundbarer machen und zu mehr Spannungen auf der internationalen Bühne führen. Ich kann darin also nichts Gutes erkennen. Unsere Position ist bekannt und wurde schon lange formuliert.“
Sonderdruck für The Kennedy Beacon
THE REAL HISTORY OF THE WAR IN UKRAINE
… Alles vom 21.7.2023 von Jeffrey D. Sachs bitte lesen auf
https://uncutnews.ch/die-wahre-geschichte-des-krieges-in-der-ukraine/
Jacques Baud: „Putin – Herr des Geschehens?“ – Rezension
Jacques Baud: Westliche Politiker und Journalisten in Ideologie des Hasses gefangen
„Ob uns das nun gefällt oder nicht, am Ende heißt der große Sieger … Wladimir Putin.“ Diese Prognose für den Krieg in und um die Ukraine ist der letzte Satz in dem Buch „Putin – Herr des Geschehens?“ von Jacques Baud, Schweizer Militärexperte und ehemaliger Nachrichtendienstoffizier. Er belegt in seinem kürzlich auf Deutsch erschienenen Buch, dass es dem US-dominierten Westen nicht darum geht, der Ukraine zu helfen, sondern Russland zu schaden. „Wenn wir der Ukraine wirklich helfen wollten, hätten wir viel früher gehandelt, um die Lösungen umzusetzen, für die wir uns eingesetzt hatten. Das haben wir nicht getan.“
Bauds Buch ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was „Faktenchecking“ wirklich sein kann, nämlich Fakten anhand von Informationen und Quellen objektiv zu überprüfen. Das Erfassen von Fakten könne nur erfolgen, „wenn man bereit ist, Ansichten zuzuhören, die nicht die eigenen sind“, schreibt der Autor. Mit diesem Vorgehen beantwortet er die im Titel gestellte Frage, ob Russlands Präsident Wladimir Putin „Herr des Geschehens“ sei.
Der Ausgangspunkt für das 2022 zuerst auf Französisch erschienene Buch sind Erklärungen und Behauptungen in französischen Medien in Bezug auf die russische Politik. Schon im Oktober 2021 habe eine Sendung des TV-Senders France 5 Putin zum „Herrn des Geschehens“ erklärt, so Baud. Ihm zufolge wird mit solchen Zuschreibungen die vereinfachte westliche Sicht wiedergegeben, wonach Russlands Präsident hinter (fast) allen Problemen nicht nur im Westen, sondern auch global steckt. Und: „Was am 17. Oktober noch ein Einzelfall war, wurde am 24. Februar 2022 zur Denkweise des Westens.“
Vorurteile verstellen den Blick
Der Schweizer Militärexperte betont, dass er mit seinem Buch nicht zu einer bestimmten Politik oder einem bestimmten Land Stellung beziehen will. Er wolle stattdessen zeigen, „dass wir unsere Politik nicht auf Vorurteile, sondern auf Fakten gründen sollten“. Dazu seziert er die westliche Politik gegenüber der Ukraine und Russland anhand von Fakten und einer Vielzahl von Quellen – wobei er auf offizielle russische Medien verzichtet.
Ausgehend vor allem von Aussagen in der erwähnten französischen TV-Sendung und anderen französischen Medien, beantwortet Baud Fragen zur russischen Politik und zur Rolle Putins. Er hat dabei nach eigener Aussage zwei Ziele, „nämlich aufzuzeigen, dass unsere Vorurteile nicht der Realität entsprechen; dass Entscheidungen, die auf unseren Vorurteilen beruhen, das Gegenteil von dem bewirken, was wir eigentlich wollen“. Zugleich setzt er sich mit dem „grundsätzlichen Einfluss der Medien auf die Meinungen unserer Entscheider“ auseinander. Zu diesem komme ein „struktureller Einfluss der Medien und ‚Experten‘ auf die politischen Entscheidungen, die das öffentliche Leben berühren“.
Im Unterschied zu den „Experten“ und den selbst ernannten „Faktencheckern“ öffentlich-rechtlicher und privater Medien auch hierzulande erklärt Baud zu Beginn seines Buches Vorgehen und Begriffe, die er verwendet. Damit kann er im Weiteren belegen, warum er der etablierten Politik und den mit ihr verbundenen Medien immer wieder Lügen, Falschaussagen und auch tatsächliche Verschwörungstheorien vorwirft. Das macht er in Auseinandersetzung mit zahlreichen westlichen Behauptungen über die Rolle Russlands und seines derzeitigen Präsidenten in zahlreichen internationalen Ereignissen, über die russische Politik und über die Lage in dem Land selbst.
Er widerlegt damit Legenden wie beispielsweise die, dass Putin die UdSSR wiederherstellen wolle. Der Schweizer Ex-Geheimdienstoffizier erinnert an die simple Tatsache, dass das heutige Russland ein wirtschaftsliberales Land ist, „grundverschieden von der UdSSR in Bezug auf seine Ideologie und sein Funktionieren“. Dem russischen Präsidenten Sowjetnostalgie zu unterstellen, sei „faktisch falsch und politisch gelogen“. Putin habe sich nicht zur Aufgabe gemacht, die Sowjetunion wiederherzustellen. „Er möchte Russland auf der internationalen Bühne eine gewichtige Stimme geben, um seine Interessen zu verteidigen“, so Baud. Das ziele „im Wesentlichen darauf ab, wieder ein Gegengewicht zur sperrigen Omnipräsenz der Vereinigten Staaten zu schaffen, die nur für ihre eigenen Interessen zum Nachteil ihrer Alliierten und der übrigen Welt handeln“.
Das Spektrum des fakten- und quellenreichen Buches reicht vom westlichen Mythos vom russischen „hybriden Krieg“ und dem angeblichen Einfluss Moskaus auf Wahlen in anderen Ländern über die Energiepolitik und das Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine bis zur Frage, ob Putin ein korrupter Diktator ist und wie die Bevölkerung ihn sieht. Immer wieder kommt Baud dazu zu dem Fazit, dass Politik und Medien aus Unwissen alles miteinander vermischen und frei erfinden. „Man urteilt nicht nach Fakten, sondern gemäß den Vorurteilen: Das ist die exakte Beschreibung einer Verschwörungstheorie.“ Und er benennt „das intellektuelle Elend unserer Politiker und Journalisten, die in einer Ideologie des Hasses gefangen sind“.
Das betrifft auch die wiederholte Behauptung, Russland wolle sich die Ukraine einverleiben oder diese gar vernichten. Das widerlegt der Autor mit dem Hinweis darauf, dass in einem solchen Fall die Möglichkeit eines Atomkrieges steigt – weil dann der Abstand zwischen der NATO mit der Atommacht USA und der Atommacht Russland verringert wird. Das sei für beide Seiten gefährlich, weil es die Vorwarnzeiten verkürze. „Auch aus diesem Grund hat Russland nie Anspruch auf ukrainisches Staatsgebiet erhoben“, betont Baud und fügt hinzu: „Es möchte nicht, dass die NATO sich seiner Grenze nähert, und es möchte sich nicht der NATO nähern.“
Einseitigkeit verhindert Erkenntnis
Aus seiner Sicht will Russland die Ukraine nicht besetzen, sondern ihr eine Form der „Neutralität“ aufzwingen. Und so beantwortet er die Frage, ob Putin danach strebt, das Nachbarland zu okkupieren oder gar zu vernichten, wie es unter anderem deutsche Politiker behaupten, mit einem kurzen und klaren „Nein“. Bei dem am 24. Februar 2022 von Putin verkündeten Ziel der „Entmilitarisierung“ der Ukraine gehe es zum einen darum, die Bedrohung für die Bevölkerung des Donbass durch die Angriffe ukrainischer Truppen zu beseitigen. Zum anderen sollten damit eine strategische Neutralisierung des Landes erreicht und die Installation westlicher und US-amerikanischer Waffensysteme auf ukrainischem Territorium verhindert werden.
Das andere verkündete Ziel, die „Entnazifizierung“, sei gegen die rechtsextremen und ultranationalistischen Milizen in der Ukraine gerichtet. Diesen wirft Russland „Völkermord“ vor, was durch die internationale Konvention über den Völkermord gedeckt ist, wie Baud nachweist. Und er stellt fest: „Untersucht man den Vormarsch der russischen Kräfte, dann stellt man ein hohes Tempo fest, mit geringeren Truppenstärken und Kollateralschäden als beispielsweise während der amerikanischen Offensive im Irak.“
Der Schweizer Experte kritisiert die etablierten Medien unter anderem deutlich dafür, dass sie sich nur auf ukrainische Quellen stützen. Sie würden zu wenig recherchieren und ihre Weltsicht mit den Fakten verwechseln. Das zeige sich insbesondere bei den „Faktencheckern“, die sich wie politische Aktivisten benehmen und sich „nicht an strenge Definitionen für die von ihnen verwendeten Begriffe“ halten würden. Baud verweist auch auf die Hintergründe der medialen Kampagnen wie die britische „Integrity Initiative“. „In Wirklichkeit geht es weniger darum, gegen die russische Desinformation zu bekämpfen, als das zu bekämpfen, was sich der westlichen Desinformation entgegenstellt. Dieses Bekämpfen beeinträchtigt unser Verständnis von Russland.“
Fakten ermöglichen den Dialog
Wenig überraschend gilt der Autor denn auch schweizerischen Medien als „Geheimdienstler auf Putins Mission“. Der Ex-Oberst der Schweizer Armee stellt in seinem Buch fest, wir sollten uns „ernste Fragen stellen zur moralischen und strafrechtlichen Verantwortung der Medien, die nicht nach den Kriterien der journalistischen Ethik arbeiten und unsere Wahrnehmung bewusst verfälschen wollen.“
Er geht auch mit jenen hart ins Gericht, die sich politisch und medial auf die vermeintlichen westlichen Werte berufen: „In Wirklichkeit rechtfertigen sie Folter, Krieg und die Einmischung in souveräne Länder. Wenn wir einen bewaffneten Konflikt in der Ukraine hätten vermeiden wollen, hätten wir für die Einhaltung des Völkerrechts gesorgt. Wir haben die russischsprachigen Menschen im Donbass sterben sehen, in der Hoffnung, dass dies zu einem Krieg führen würde, mit dem wir Russland besiegen können.“
Bauds Buch ist ein prägnanter Beitrag zur Aufklärung, der dem Motto folgt, das auf der Buchrückseite zu lesen ist: „Zurück zu den Fakten, zurück zum Dialog!“ Es sollten vor allem jene lesen, die zwar immer noch den „Verschwörungstheorien“ der etablierten Medien und Politik glauben, aber mit der Zeit doch daran zweifeln. Es kann helfen, die Ereignisse und Zusammenhänge besser zu verstehen und einordnen zu können, gerade weil der Autor aus der neutralen Schweiz kommt, für das Schweizer Militär und den Nachrichtendienst seines Landes ebenso wie für die UNO und die NATO tätig war sowie selbst als Gasthörer die russische Generalstabsakademie besuchte. Seine internationale Erfahrung und Perspektive können bei der Suche nach Frieden für die Ukraine helfen.
Alles vom 20.7.2023 von Tilo Gräser bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=101361
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Jacques Baud: „Putin – Herr des Geschehens?“
Westend Verlag 2023, 320 Seiten, ISBN: 9783864894268, 26 Euro
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Warum hat Putin die Ukraine angegriffen?
Was geschah wirklich in den Tagen und Wochen unmittelbar vor Kriegsausbruch im Februar 2022? Der Schweizer Geheimdienstanalyst und UN-Experte Jacques Baud hat die Ereignisse im Vorfeld des russischen Angriffs unter die Lupe genommen. In seinem in dieser Woche in deutscher Sprache erscheinenden Buch stellt er bislang wenig beachtete Quellen in einen größeren Zusammenhang. Multipolar veröffentlicht Auszüge.
In jedem Konflikt hängt die Lösung davon ab, wie er zu verstehen ist. Die Gefahr bei tragischen Ereignissen besteht darin, dass wir sie emotional dominiert betrachten und sie beurteilen, bevor wir sie analysiert haben. (…) Wollte Wladimir Putin die Ukraine Anfang 2022 angreifen? Wir stecken nicht in seinem Kopf, aber die Indikatoren, die man im Allgemeinen vor kriegerischen Konflikten beobachten kann, waren nicht vorhanden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine solche Absicht bis Mitte Februar 2022 nicht bestand. Dagegen kann man vermuten, dass Russland darauf vorbereitet war einzugreifen („Eventualfallplan“), falls die Ukraine eine entscheidende Offensive begonnen hätte, um den Donbass militärisch in ihre Gewalt zu bringen. (…)
Ganz offensichtlich versuchen die Amerikaner [im Januar 2022] die Spannungen mit Russland zu vergrößern und erzeugen Spannungen innerhalb des atlantischen Bündnisses. Denn es scheint, als ob Deutschland und seine Nachrichtendienste eine andere Einschätzung der Lage haben. Abgesehen davon, dass Kanzler Olaf Scholz sich weigert, seinen amerikanischen Gegenpart zu treffen, legt Deutschland sein Veto gegen Waffenlieferungen an die Ukraine ein. Dies erklärt, weshalb Großbritannien sorgfältig den deutschen Luftraum meidet, wenn es der Ukraine Waffen schickt: aus Angst, Deutschland könnte ihn für Großbritannien sperren. Das sagt viel aus über das zwischen den NATO-Bündnispartnern herrschende Vertrauen. Tatsächlich hat Joe Biden den CIA-Direktor William Burns entsandt, um mit Scholz und Bruno Kahl, dem Chef des strategischen Nachrichtendienstes BND, zu verhandeln. Denn laut einem Bericht des Spiegel sind die deutschen Dienste weiterhin skeptisch, was die von den Amerikanern gelieferten Informationen angeht.
Am 23. Januar [2022] irritiert der angekündigte Abzug eines Teils des diplomatischen Personals aus Kiew die ukrainische Regierung. Die Ukrainer stellen fest, dass die westliche Drohkulisse eines Kriegsrisikos – welches die Ukrainer immer verneint haben – ein Ausmaß annimmt, welches das Land langfristig schädigen kann. In der Tat berichtet BBC News Ukraine: „Die ukrainische Hrywnja ist abgestürzt und die Investoren sind in Panik geraten.“ Und sie meiden die Ukraine, deren Wirtschaft bereits ins Wanken gerät. So geißelt der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats Oleksij Danilow den Westen: „Zu Beginn dieser Angelegenheit, anlässlich einer Veröffentlichung in der Washington Post vom 30. Oktober des vergangenen Jahres, habe ich mit einem Journalisten dieser Publikation gesprochen. Er hat nicht beachtet, was ich ihm gesagt habe.“
,,. Alles vom 17.7.2023 bitte lesen auf
https://multipolar-magazin.de/artikel/warum-hat-putin-die-ukraine-angegriffen
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Einige Kommentare:
Da die USA nicht ohne unsere Bündnistreue den Krieg in Afghanistan wagen konnten, stellen sie nun unsere Treue gegen Russland auf eine größere Probe. Wenn es dazu eine deutsche Partei wagt, auf unsere deutschen Interessen zu bestehen und mit dieser Forderung einen Stimmenzuwachs erreicht, dann kommen mit tödlicher Sicherheit Forderungen nach Spaltung wie „Nur Sahra Wagenknecht kann die AfD jetzt noch stoppen“ (Titel bei Focus). Bei so viel uralter Spalteritis könnte man sich mal fragen, wieso eigentlich nicht alle (Linke wie Rechte als auch Liberale und Konservative) bei uns wie in allen anderen Ländern, neben Sicherheit auch sonst schon seit vielen Jahren immer dasselbe wollten, nämlich das: Freiheit, Wohlstand, Demokratie und freie Marktwirtschaft. Wer also profitiert von der Bewusstseinsspaltung gegen gemeinsame Interessen? Weiß jemand eine Antwort auf diese eigentlich schon 120-jährige Frage? L.L.
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Ich hoffe, es schauen noch Leute in diesen Artikel, denn ich habe gerade ein sehr interessantes Interview mit Jacques Baud und einem Journalisten des Westend Verlages angehört. https://www.youtube.com/watch?v=fSteh66ftKo, S.P.
Ende Kommentare
Jacques Baud erläutert die wahren Gründe des Ukraine-Krieges
Ein Interview von Ekkehard Sieker
Von der Art und Weise, wie wir eine Krise verstehen, hängt es ab, wie wir sie lösen. Die häufig unvollständige Darstellung der Vorgeschichte des Ukraine-Kriegs in vielen europäischen Medien und in der Politik hat durch zu einfache und einseitige Schuldzuweisung die Chancen auf eine Verhandlungslösung verringert. Ekkehard Sieker spricht mit Jacques Baud darüber und über vieles mehr.
… Alles vom 10.7.2023 bitte lesen auf
. https://www.youtube.com/watch?v=fSteh66ftKo
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Der Beginn des Interviews in Stichworten:
– 23.2.2014: Gesetz über die Abschaffung des Russischen als Amtssprache in der gesamten Ukraine. Das Verbot der russischen Muttersprache gilt auch für den Süden der Ukraine, in dem bis zu 70% russischsprachige Ukrainer betroffen sind. Dies war laut Jacques Baud der „Startpunkt der Spaltung der Ukraine und der kriegerischen Auseinandersetzungen“. Man stelle sich vor, die italienische Regierung in Rom verbietet in Südtirol das Deutsche als Amtssprache, obwohl Deutsch für die große Mehrheit die Muttersprache ist.
– Ab September 2014: Die fünf Volksrepubliken Odessa, Dnjepropetrovsk, Charkiv, Donezk und Lugansk rebellieren gegen Kiew und erklären sich zu autonomen Gebieten innerhalb der Ukraine, NICHT zu separatistischen Gebieten.
– Dezember 2014 Minsk I und II: Abkommen zwischen den beiden Volksrepubliken Donezk und Lugansk und der Zentralregierung in Kiew. Ziel war, die russischsprachigen Ukrainer innerhalb des ukrainischen Territoriums zu schützen und befrieden. Wie Merkel später zugab, wurden die Abkommen von ihr nur unterstützt, um Kiew Zeit zu verschaffen zum Aufbau einer schlagkräftigen Armee.
– 28.2.2022: Putin marschiert in die Ukraine ein. Der eigentliche Kriegsbeginn liegt jedoch in 2014.
– Weiterhören auf https://www.youtube.com/watch?v=fSteh66ftKo …
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Einige Kommentare:
Gutes Interview. Es sollte endlich auch mal in den öffentlich rechtlichen Sendern Kritische Diskussionen geben. Das Volk wird in einer seltsamen Regenbogen Woke Blase gehalten, verdummt, krank gemacht und verarmt. Keiner will zugeben, dass sein Weltbild falsch ist. Es wird weggeschaut und die Meinung vertreten, die grad Schick ist. Wenn es dreckig ist, das Licht ausschalten dann sieht man es nicht. Die Deutschen sind feige und verwöhnt und flüchten in die arme des Staates anstatt und die Arme von Gott. Nic
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Jeder Deutsche sollte diesen Beitrag hören. Es wäre eigentlich Aufgabe unserer Medien diese FAKTEN zu verbreitern. Das Gegenteil tun unseren Medien, allen voran unserer ö.r. Rundfunk tatsächlich diese mafiosi Strukturen unterstützt und das Volk betrügt, dass ihn finanziert bzw. finanzieren muss. P.S. Mein ganz persönlicher Dank an Jacques Baud. Xen
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„Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.“ Niccolo Machiavelli
„Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.“ Marcus Tullius Cicero, kur
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Der Krieg hatte schon vor 2014 angefangen. Ich habe die Ukraine letztmals im Mai 2012 bereist, also noch vor der Fussball EM. Und ich war schockiert, und ich bin mit der Angst abgereist, dass dieser Krieg bald ausbrechen wird. Denn der Riss quer durch die Bevölkerung der Ukraine war bereits damals spürbar gewesen : ein Bevölkerungsteil, der an der russischen bzw ostslawischen Seele festgehaltet hat, und die Traditionen des eigenen Volkes gepflegt hat. Und ein Bevölkerungsteil, der die russische bzw ostslawische Seele für Dollars & Euros bereits damals verkauft hatte, und die eigene Identität auf den Müllhaufen geworfen hatte.
Heute erkennen wir das deutlich an der Verlegung des ukrainischen Weihnachtsfestes auf das amerikanische bzw westeuropäische Datum. con
Ende Kommentare
Film „Ukrainekrieg in Interviews“ von Bodo Kaiser
Der Film „Ukrainekrieg in Interviews“ unter der Regie von Bodo Kaiser läuft am 12. Juni 2023, 19.30 Uhr, in Anwesenheit des Filmemachers und des Historikers Wolfram Wette im Freiburger Kommunalen Kino. Er wird auch am 28. September 2023 in Waldkirch gezeigt. Weitere Termine in Planung.
10.6.2023
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Ende von Beitrag „Film „Ukrainekrieg in Interviews“ von Bodo Kaiser“
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Beginn von Anlagen (1) – (2)
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(1) Ukrainekrieg in Interviews
Der neueste Film von Bodo Kaiser versammelt Gespräche mit Menschen mit ganz unterschiedlichen Standpunkten und Einschätzungen zum Krieg gegen die Ukraine und dessen Hintergründen, die mit ihren konträren Perspektiven gegeneinander geschnitten sind. Interviewpartner*innen sind unter anderen ein Sozialarbeiter, eine Psychotherapeutin, ein Forstwissenschaftler, ein Bildungsberater, eine russische Musikerin und ein russischer Schriftsteller, eine ukrainische Organistin und eine ukrainische Pianistin und eine Professorin des slawischen Seminars …
Mo 12.06., 19:30; Im Anschluss Diskussion im Beisein von Prof. Wette und Bodo Kaiser
https://www.koki-freiburg.de/ukrainekrieg-in-interviews/
(2) Brücken in ein anderes Russland: Bodo Kaisers Doku „Ukrainekrieg in Interviews“
In Bodo Kaisers Film „Ukrainekrieg in Interviews“ kommen neben dem Historiker Wolfram Wette die unterschiedlichsten Meinungsträger zu Wort. Ein Beitrag zum Dialog, der zugleich dessen Schwierigkeit demonstriert.
Der politisch wie pädagogisch engagierte Freiburger Filmemacher Bodo Kaiser (88) hat sich in seinen Arbeiten immer mit der Zeitgeschichte auseinandergesetzt, von Nationalsozialismus bis Jugendkultur. Im Zentrum seiner jüngsten Doku, der Collage „Ukrainekrieg in Interviews“, steht eine Rede von Wolfram Wette (82) in Emmendingen am 24. Februar, dem ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine. Der Historiker und Friedensforscher zitiert Papst Franziskus, der schon im Juni 22 zu bedenken gab, dass wir nicht das ganze Drama hinter diesem Krieg sehen, der vielleicht „provoziert oder nicht verhindert wurde.“
…
Die Krise im Vorfeld des Angriffs auf die Ukraine begründet Wette allein mit der Nato-Osterweiterung – warum die nach Auflösung der UdSSR entstandenen selbstständigen Nationalstaaten so vehement nach Westbindung strebten, thematisiert er nicht. Es klingt erstaunlich viel Verständnis an für das Interesse Russlands, die „als bedrohlich empfundene Ausdehnung nicht einfach hinzunehmen, sondern sich hier im Zweifelsfall auch mit dem Mittel eines Angriffskriegs entgegenzustellen.“ Denn: „Inakzeptabel war und ist für den Kreml insbesondere eine Ukraine, die nach Nato-Standards militarisiert wird und die es zulässt, dass atomare Mittelstreckenraketen an der Grenze zu Russland stationiert werden, die binnen weniger Minuten Moskau erreichen könnten.“
Kaiser kontrastiert den eloquenten und schriftlich ausgearbeiteten Vortrag des renommierten Historikers nun aber nicht mit anderen wissenschaftlichen Positionen, sondern zerlegt ihn in Häppchen und schneidet Ansichten ganz unterschiedlicher Interviewpartner dazwischen: …
… Alles vom 8.6.2023 von Gabriele Schoder bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/bruecken-in-ein-anderes-russland-bodo-kaisers-doku-ukrainekrieg-in-interviews–266875733.html
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Filmregisseur Domke-Schulz: Gesichter des Donbass
Donbass-Filmregisseur Domke-Schulz: „Sie wollten nicht Menschen zweiter Klasse sein“
Der Donbass ist ein Kriegsgebiet, über das die ganze Welt spricht. Aber öffentlich-rechtliche und private deutsche Fernsehanstalten mit Informationsauftrag meiden dieses Gebiet wie eine heiße Kartoffel. Seit 2014 haben ARD und ZDF keine einzige ausführliche Film-Dokumentation aus den „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk gesendet, wie sie in den letzten Jahren etwa von mehreren freien Journalisten und Video-Filmern vorgelegt wurden. Wie man ohne gebühren-finanzierte Budgets Donbass-Filme machen kann, wollte Ulrich Heyden in Moskau von dem Regisseur Wilhelm Domke-Schulz wissen. Der Dokumentarist aus der Gegend um Leipzig drehte[1] https://www.domke-schulz-film.de/produktionen/ in den letzten 30 Jahren Filme für MDR und ARD.
Der letzte Film von Domke-Schulz über den Bürgerkrieg in der Ukraine, „Gesichter des Donbass“, https://vimeo.com/807582851 ist seit einem Monat im Netz.
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Dass in seinen inzwischen drei Donbass-Filmen nicht beide Seiten des Bürgerkriegs zu Wort kommen, erklärt Domke-Schulz damit, dass er nicht in die Ukraine einreisen konnte, um auch dort Interviews zu führen. Seit seinem Film über den Brandangriff auf ein Gewerkschaftshaus in der Südukraine „Remember Odessa“ https://vimeo.com/681279124 stehe er auf der Myrotvorets-Liste, auf der „Feinde“ Kiews gelistet sind.
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Domke-Schulz hat seit 2014 drei Filme über den Bürgerkrieg in der Ukraine gemacht. Außer dem Film „Remember Odessa“ und „Gesichter des Donbass“ auch noch den Film „Leben und Sterben im Donbass“. https://vimeo.com/686643086 Diesen Film, in dem die gesamte Geschichte des ukrainischen Bürgerkrieges in allen Einzelheiten erzählt wird, habe er speziell für Westdeutsche gemacht. Bei einem großen Teil der Westdeutschen gäbe es in Bezug auf die Ukraine praktisch kein Vorwissen und man müsse „praktisch bei Null anfangen“, meint der Regisseur.
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Warum wissen viele Westdeutsche über den Donbass so wenig oder sogar gar nichts? Der erste Grund ist wohl, dass die großen deutschen Medien direkt aus den Volksrepubliken Donezk und Lugansk nicht berichten. Und auch wenn die Korrespondenten des deutschen Mainstreams aus der Zentralukraine berichten, halten sie sich streng an die Vorgaben der ukrainischen Regierung. Kritische Fragen zur Verfolgung von Andersdenkenden (z.B. Ukrainische Menschenrechtlerin Larissa Schessler: „Alle haben Angst“ (nachdenkseiten.de) ) und Oppositionellen (z.B. Kiewer Rechtsanwalt Walentin Rybin: „Ich fürchtete um mein Leben“ (nachdenkseiten.de) ) in der Ukraine oder zur Verfolgung der russisch-orthodoxen Kirche werden von den ARD- und ZDF-Korrespondenten nicht gestellt.
Der zweite Grund ist, dass die Geschichte des Bürgerkrieges in der Ukraine verfälscht wird, indem wichtige Ereignisse des Bürgerkriegs in den Erzählungen der großen deutschen Medien einfach weggelassen werden, wie der Staatsstreich in Kiew 2014, die Streichung von Russisch als offizielle Regionalsprache durch das ukrainische Parlament (23. Februar 2014), die Entsendung von ukrainischen Truppen in den Donbass (14. April 2014) und der Brandanschlag auf das Gewerkschaftshaus von Odessa (2. Mai 2014)
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Donbass-Filmer werden in Deutschland verfemt und verfolgt
Wenn man mit Journalisten der großen deutschen Medien über die Berichterstattung zum Ukraine-Krieg spricht, hört man oft das Argument, „die Russen“ würden ARD und ZDF nicht in die „Volksrepubliken“ lassen. Doch das stimmt nicht. 2018 berichteten ARD und ZDF mit eigenen Korrespondenten mit ein paar zwei Minuten langen Nachrichtenstücken über die Wahlen in den „Volksrepubliken“. Auch haben außer Wilhelm Domke-Schulz mehrere freie Journalisten und Blogger Filmdokumentationen von dort veröffentlicht, wie die Französin Anne Laure Bonnel[2], der Engländer Graham Phillips, sowie die Deutschen Marc Bartalmai[3], Alina Lipp[4] und der Autor[5] dieser Zeilen.
… Alles vom 3.5.2023 von Ulrich Heyden bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=97152
[«2] https://www.exxpress.at/umstrittene-kriegsreporterin-franzoesin-berichtet-von-zerstoerungen-in-donetzk/
[«3] Marc Bartalmai lebte seit 2014 längere Zeit in Donezk. Er drehte dort für seine Filme „Ukrainian Agony“ (2015) https://www.youtube.com/watch?v=sy759dlJWYE und „Frontstadt Donezk“ (2017) https://www.youtube.com/watch?v=w5-JPEcMHfg
[«4] Alina Lipp, Dokumentarfilm “Donbass 2022”, https://www.vk.com/video29517891_456253565
[«5] Ulrich Heyden, „Sechs Jahre Krieg in Europa – Reportage Lugansk“ (2020) https://www.youtube.com/watch?v=AvXJtPl-hnQ