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- Fake-Nuss: von 18500 Fukushima-Toten in der ARD und anderen Märchen (22.1.2023)
- Zeitenwende – wieder eine? (28.5.2022)
- 10 Jahre dem Tsunami – deutsche Medien haben nichts dazu gelernt (19.3.2021)
- Fukushima Seebeben Tsunami AKW (12.3.2021)
- Mythos Mensch. Eine Anthropodizee” von Franz Lisson (7.9.2020)
- Fukushima 9 Jahre – Gedenktag (14.1.2020)
- https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/afd-breisach-demo-fukushima/ (22.2.2016)
- Akiko Yoshida von FoEJ Japan sprach über die Lage in Fukushima (20.3.2014)
- Naoto Matsumura „Der letzte Mensch von Fukushima“ bei elsässischen Schülern (14.3.2014)
- https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/fukushima-3-jahre-fessenheim/ (25.2.2014)
- https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/fukushima-luege-brief-an-un/ (8.10.2013)
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- Anthropodizee
- Fukushima-Atomunfall in Zahlen
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- Lügenpresse
Dreifachkatastrophe Seebeben – Tsunami – Reaktorunfall
In der Schweiz (BAZ, NZZ) und in Frankreich („Dernieres Nouvelles d’Alsace, Le Monde, Le Figaro) gehen die 18.500 Toten der Dreifachkatastrophe von Fukushima unisono auf das Konto von Seebeben und Tsunami, also der Naturkatastrophe. Diese Wahrheit liest der Bürger in CH und F, die Lüge hingegen in D:
Hier werden alle Toten dem Nuklearunfall zugeschoben, obwohl an den Folgen des Atomunfalls selbst laut UN-Bericht „nur“ zwischen 1 und 5 Personen gestorben sind (Fukushima-Lüge).
Was bezweckt dieses Angstmachen durch die deutschen Medien?
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Fake-Nuss: von 18500 Fukushima-Toten in der ARD und anderen Märchen
Bei der Tagesschau fallen entscheidende Worte weg, ein Meteorologe agitiert mit absurden Argumenten gegen Kernkraftwerke, eine Grünen-Aktivistin erfindet Schwerverletzte. Offenbar gilt beim dem Senderverbund das Motto: Warum nicht, wenn’s der Sache dient
Am 13. Januar platzierte die Tagesschau auf ihrer Online-Seite eine aus mehreren Gründen bemerkenswerte Meldung: „Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren Erdbeben am 11. März 2011 von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986, etwa 18.500 Menschen kamen ums Leben.“
…
Das Besondere dieser Meldung liegt in gleich drei Punkten: Erstens ist sie falsch – im März 2011 im Zusammenhang mit dem Atomunfall in Fukushima starben nicht 18 500 Menschen, sondern überhaupt keiner. Bei der Explosion von Knallgas am 11. März gab es mehrere Verletzte, aber keine Todesopfer. Bis heute liegt die Zahl der Strahlentoten durch Fukushima nach der Statistik der Internationalen Atomenergiebehörde bei exakt einem mutmaßlichen Opfer, das 2018 an Krebs starb. Zweitens kehrt die Wanderlegende von den tausenden Fukushima-Toten seit Jahren wieder. Die Redaktion der wichtigsten ARD-Nachrichtensendung, die sich kürzlich zum 70. Jahrestag des Sendeformats als „Bollwerk gegen Fake news“ lobte, hätte sie eigentlich kennen müssen. Und drittens sendete die Tagesschau auf ihrer Webseite erst Ende 2022 eine besonders groteske Schwindelgeschichte: die Mär von dem angeblichen Erfinder Maxwell Chikumbutso,
https://www.publicomag.com/2022/10/mit-dem-tagesschau-grubenhund-durch-den-mythenwald/
der dem begeisterten Bericht der Südafrika-Korrespondentin einen stromerzeugenden Wunderfernseher konstruiert.
….
Fazit: Wenn es bei der ARD zu Fehlern, merkwürdigen Kürzungen, Leichtgläubigkeit oder schlichter Propaganda beim Thema Energie, Klima und Aktivismus kommt, dann weisen sie alle in die gleiche Richtung.
… Alles vom 22.1.2023 von Alexander Wendt bitte lesen auf
https://www.publicomag.com/2023/01/fake-nuss-von-18500-fukushima-toten-in-der-ard-und-anderen-maerchen/
Akiko Yoshida von FoEJ Japan sprach über die Lage in Fukushima
U-AStA und Anti-Atom-Gruppe hatten eingeladen: Aus eigener Anschauung berichtete die Japanerin Akiko Yoshida am Montag Abend 17.3.2014 über die aktuelle Lage in der Präfektur Fukushima und den angrenzenden radioaktiv kontaminierten Gebieten. Wegen der unzureichenden Nachrichtenlage, die wegen der intransparenten Informationspolitik der japanischen Regierung und des Betreiberkonzerns TEPCO auch drei Jahre nach Beginn des Super-GAU im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi noch in Europa herrscht, war der Vortrag von Frau Yoshida in einem Hörsaal der Albert-Ludwigs-Universität gut besucht. Veranstalter waren neben U-AStA und Anti-Atom-Gruppe Freiburg auch der Deutsch-Japanische Kulturverein, BUND, ECOtrinova, attac und das Friedensforum Freiburg.
Frau Yoshida arbeitet in Japan für die BUND-Partnerorganisation Friends of the Earth Japan (FoEJ) und half bei der Betreuung der vor der radioaktiven Verseuchung flüchtenden Bevölkerung. Dabei stellten Mitarbeiter ihrer Organisation durch eine Vielzahl eigener Messungen fest, daß die von den Behörden und vom Betreiber-Konzern TEPCO veröffentlichten Radioaktivitätswerte in aller Regel um mehr als 30 Prozent unter den tatsächlichen Werten vor Ort lagen. Nicht nur FoEJ sondern auch die örtlichen Bürgerinitiativen kritisierten zudem heftig den von Behördenseite festgelegten Grenzwert von 20 mSv/a, der von den Betroffenen inklusive der Kinder zu tolerieren sei.
Auf Grund von Wortmeldungen und Fragen des Publikums wurde deutlich, daß in Deutschland kaum bekannt
ist, wo sich radioaktiv belastete Gebiete nordwestlich und südlich des AKW-Standorts befinden. Anhand von Karten zeigte Yoshida auf, daß sich die von Abluftfahnen und Niederschlägen verursachten radioaktiven Gebiete keineswegs durch mit dem Zirkel auf der Landkarte eingezeichnete Kreise eingrenzen lassen. Offenbar ist in Europa zudem nach wie vor die Falschinformation weit verbreitet, durch die Windverhältnisse, die in den Monaten nach dem 11. März 2011 einen großen Teil des radioaktiven Inventars aufs offene Meer bliesen, seien die Einwohner verschont worden. Yoshida kritisierte die japanischen Behörden, die offenbar allein deshalb die Evakuierung von Städten wie
Fukushima und Koriyama verweigerten, weil die Evakuierung von Städten mit jeweils rund 300.000 Einwohnern sehr aufwendig und teuer wären. Erst im Dezember 2011 wurden nach anhaltenden Protesten der Bevölkerung die Evakuierungszonen teilweise entsprechend den Forderungen ausgeweitet.
FoEJ initiierte wegen der anhaltenden unverantwortlichen Belastung der Kinder in der Präfektur Fukushima das „Poka-Poka-Projekt“, das mit Unterstützung aus ganz Japan ab Januar 2012 Kindern dazu verhalf, die radioaktiv kontaminierten Gebiete wenigstens zeitweise zu verlassen. Yoshida zeigte Video-Aufnahmen mit Stellungnahmen der betroffenen Bevölkerung, Szenen aus öffentlichen Anhörungen und die anrührenden Aussagen eines Vaters, der wegen erhöhter Radioaktivitätswerte in der oberen Etage seines Hauses das Kinderzimmer in den Keller verlegt hatte. Für viele im Publikum war es erschütternd zu sehen, daß die sogenannte Dekontamination in der Region um Fukushima vielfach darin besteht, Berge von schwarzen Plastiksäcken, die mit radioaktiv belasteter Erde gefüllt sind, offen am Straßenrand abzulagern. Yoshida zeigte auch Bilder von Hinterhöfen, in denen radioaktiv belastetes Erdreich abgelagert und mit blauer Plastikplane abgedeckt wurde. In der an den Vortrag anschließenden Fragerunde wurde deutlich, daß die veröffentlichten Werte der Strahlenmessungen wenig aussagekräftig sind, da lediglich die weitreichende Strahlung, jedoch nicht Alpha-Strahler wie etwa Plutonium, hierbei erfaßt wird. Dabei ist nachweislich gerade der Anteil der Radioaktivität, die etwa über Atmung und Essen aufgenommen wird, für die ab 2015 zu erwartende Zunahme der Krebsfälle relevant. Wie die Erfahrungen nach dem Super-GAU von Tschernobyl gezeigt
hatten, ist – zunächst bei Kindern – mit einem ersten deutlichen Anstieg der Krebserkrankungen ab dem vierten Jahr nach der Katastrophe zu rechnen. Nach weiteren Fragen wurde deutlich, daß in Deutschland auch kaum bekannt ist, daß die Demonstrationen in Tokio und vielen anderen japanischen Städten gegen den von der Regierung unter
Ministerpräsident Shinzo Abe geplanten Wiedereinstieg in die Atomenergie unvermindert anhalten.
20.3.2014, Thomas Rosa, www.antiatomfreiburg.de
Naoto Matsumura „Der letzte Mensch von Fukushima“ bei elsässischen Schülern
Er ist kein Intellektueller, kein Öko-Aktivist. Naoto Matsumura ist nur in seinem Haus geblieben, als Japans Regierung rund um die geborstenen Atommeiler von Fukushima herum die Häuser räumen ließ. Statt wegzugehen, hat er sich um die zurückgebliebenen Kühe, Hunde, Katzen gekümmert. „Ich ziehe die Tiere keineswegs den Menschen vor“, sagt er am Donnerstag bei einem Treffen mit Schülerinnen und Schülern des Lycée Théodore Deck im Kino von Guebwiller. „Ich fand, ich hatte keine Wahl.“
Hinter ihm an der Saalwand prangt die Titelseite der Zeitung Libération: „La terre des morts“ – Das Land der Toten. Gezeigt wird die zerstörte Welt von Fukushima. Das Gespräch mit den Schülern im Saal läuft karg und schwierig – eine Dolmetscherin ist nötig. Doch Matsumuras Botschaft ist einfach. „Ich glaubte nicht an ein Risiko. Ein Unfall schien ausgeschlossen, jetzt haben wir alles verloren.“
Eine Reportage des französischen Fotoreporters Antonio Pagnotta und schließlich ein Buch machten den „Eremiten von Fukushima“ in Europa bekannt. Pagnotta ist der Initiator der Reise, die Matsumura drei Jahre nach der Atomkatastrophe nach Paris, ins Elsass und an diesem Wochenende auch nach Freiburg und Weisweil führt. Vergangenen Sonntag stand er beim Protestmarsch gegen das Atomkraftwerk Fessenheim in vorderster Reihe. Vom ältesten französischen Akw trennen Guebwiller 26 Kilometer. Auf das Akw Fukushima-Daiichi übertragen, läge die Stadt knapp außerhalb der Evakuierungszone. Matsumuras verstrahltes Haus liegt zwölf Kilometer vom Kraftwerk entfernt. „Mit dem Erdbeben damals kam die Angst“, sagt Matsumura, „ich dachte, jetzt geht die Welt unter“. Die schlichten Sätze des 54-Jährigen mit dem schlohweißen Haar provozieren. „Ich werde wohl so lange bleiben, bis ich sterbe“, sagt er und lächelt den Schreck im Gesicht einer Schülerin weg. In seinem früheren Leben hat er Reis angebaut. Heute füttert er die verlassenen Tiere in der Stadt Tomioka. Sein Leben in der Sperrzone ist Wiederholung und Gleichmaß. Abends, sagt er, sei er alleine in seinem Ort.
Streng genommen ist Matsumura nicht wirklich „der letzte Mensch von Fukushima“, der in der Nähe des Atomkraftwerks lebt, wie es der Titel des Buches, das Pagnotta über ihn geschrieben hat, unterstellt. Einen, vielleicht zwei andere gebe es noch, die sich der Evakuierung widersetzt hätten, sagt einer der Begleiter. Aber er ist es, der Aufsehen erregt hat. Als es zur Kernschmelze gekommen war und die Regierung mit der Räumung der Ortschaften begann, berichtet Pagnotta im Kinosaal, hätten die Politiker den Menschen erzählt, sie würden in drei Tagen wieder zurück sein. Aus drei Tagen wurden drei Jahre – ohne Aussicht auf Rückkehr. Für die meisten, die gehen mussten, ist es bei einem Leben in Notunterkünften geblieben. „Die politische Elite und der Akw-Betreiber Tepco“, sagt Pagnotta, „behaupteten damals wie heute, sie hätten alles im Griff“.
Der stille Naoto Matsumura ist ein Mahnmal dagegen. „Mir geht es körperlich gut“, erzählt er. „Wie es tief drinnen in mir aussieht, weiß ich nicht.“ Die Ärzte hätten ihm bei der letzten Untersuchung vor drei Jahren keine Zahl genannt; sie sagten nur, er sei der Mensch mit der höchsten Strahlenbelastung, die sie gemessen hätten.
Nach dem offiziellen Gespräch mischt sich Matsumura unter die Schüler. Er wirkt fremd in seinem blauen Anzug, der aussieht wie eine Arbeitsuniform. Draußen vor dem Kino in der Sonne umringen ihn die jungen Leute, posieren neben ihm für Fotos. Er steckt sich eine Zigarette an und lächelt nur. Für Pagnotta, seinen Entdecker, ist Matsumura der Mann, der die Japaner an ihr Versagen erinnert. In Europa bleiben? Nein, entgegnet er, das Essen sei für ihn kaum zu ertragen. Und wer, wenn nicht er, solle sich um die Tiere kümmern? Bis er zurückkehrt, haben sein Bruder und ein paar Freiwillige seine Aufgabe übernommen.
Naoto Matsumura besucht am Samstagmittag 15.3.2014 das Freiburger Vauban-Viertel. Sonntags trifft er gegen 10.30 Uhr im Rathaus von Weisweil ein, um 14.45 Uhr hält er in der VHS Freiburg einen Vortrag.
14.3.2014, Bärbel Nückles
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Fukushima-Atomunfall in Zahlen
Ein verheerendes Erdbeben und eine gewaltige Flutwelle führten am 11. März 2011 in Japan zum Atomunfall von Fukushima.
Am 11. März 2011 erlebte die drittgrößte Industriemacht Japan eine Dreifachkatastrophe:
– Erdbeben mit der Stärke 9,0 – das bisher schwerste gemessene in der Geschichte Japans.
– Tsunami als riesige Meereswelle, die über 260 Küstenstädte großenteils zerstört.
– AKW-Katastrophe Fukushima
Die Dreifachkatastrophe forderte rund 15 800 Tote und mehr als 3700 Vermisste. Die zivilen Schäden betragen ca 160 Milliarden Euro.
Der AtomrReaktor Fukushima hat ein Gebiet verseucht und auf großes Jahrzehnte oder noch länger unbewohnbar gemacht. Über 100000 Menschen mussten zeitweise ihre Heimat verlassen und Tausende leben nach wie vor in Notunterkünften.
Über 10000 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser flossen in den Ozean. 168-mal so viel Cäsium 137 wie bei der Explosion der Hiroshima-Bombe geriet in die Umwelt. Fukushima-Betreiber Tepco rechnet bis zur vollständigen Sicherung des Kraftwerks über 40 Jahren.
Tausende Helfer arbeiten immer noch täglich daran, die Reaktoren unter Kontrolle zu halten. Alle zwei Millionen Bewohner der Katastrophenprovinz Fukushima werden langfristig Gesundheitschecks unterzogen.
Japans Regierung will ab September 2013 zur Bewältigung der noch immer ungelösten Probleme umgerechnet 360 Millionen Euro bereitstellen.