Afghanistan

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Flüchtlingswohnheim FR-Littenweiler Höllentalstrasse am 3.11.2015 – Wand am Kranhaken

 

„Der Afghanistan-Krieg kann nicht gewonnen werden! Ganz einfach! Obendrein wird der Krieg auch noch unzureichend geführt: Es existieren weder ein Worst-Case-Szenario noch eine Exit-Strategie. Das heißt, man hat sich keine Gedanken darüber gemacht, was man tut, wenn die Situation sich plötzlich dramatisch verschlechtern sollte, bzw. wie man langfristig aus der Situation herauskommt. Das aber sind die Grundvoraussetzungen für eine verantwortungsbewußte militärische Intervention. Die Regierung in Berlin dagegen nimmt die Warnungen der militärischen Kommandeure im Land, des BND und unseres Botschafters in Kabul einfach nicht zur Kenntnis, sondern opfert sie bündnispolitischen Erwägungen.“
Peter Scholl-Latour (1924- 2014) im Jahr 2007 in der JF

Nur 25% der Afghanen leben in Städten. Die Landbevölkerung lebt in großenteils armen Verhältnissen einen strengen Islam. Die westliche ‚Hilfe‘ zielte mit“Demokratie-Export“ und „Nation Building“ primär auf die Städte und trug so zur weiteren Spaltung des Landes bei.
90 Prozent des Opium kommt aus Afghanistan. 50% des Erlöses des Anbaus von Opium (Heroin) fliessen in die schwarzen Kassen von Regierungsmitgliedern.

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Die Medien gaben jahrzehntelang ein verzerrtes Bild des Krieges
Von Axel Mayer (Endingen)
Warnungen vor diesem Ausgang des Krieges gab es schon vor 20 Jahren. Sie wurden nicht gehört. Unter dem Motto „Enduring Freedom“, also „Dauerhafte Freiheit“, sind wir Deutschen an Seiten der USA in den nicht gewinnbaren afghanischen Krieg gezogen, obwohl die Flugzeugentführer des 11. September aus Saudi-Arabien und nicht aus Afghanistan kamen. Jetzt endete der Krieg mit der totalen Niederlage und der Vertreibung der westlichen Truppen. Wie zuvor schon die Engländer und die sowjetische Armee verlassen Amerika und seine Hilfstruppen geschlagen das geschundene Land – und nichts ist gewonnen.
Wir haben dieses archaische Land nie verstanden. Alle unsere Medien und auch die BZ haben jahrzehntelang ein verzerrtes Bild des Krieges und der Menschen in Afghanistan geliefert. Interviewt wurden immer nur die kleinen, (häufig korrupten) städtischen Eliten des Landes. Doch auf dem Land, in der Bevölkerungsmehrheit, waren unsere westlichen Besatzungstruppen ungefähr so beliebt, wie es eine afghanische Armee in Deutschland wäre.
Alleine die deutschen Kriegskosten belaufen sich auf 12,5 oder 47 Milliarden Euro. Genau wissen will das niemand in Deutschland. Viele Milliarden Dollar an Entwicklungs- und Aufbauhilfe sind in Afghanistan an korrupte Politiker und mordende Warlords geflossen, und dennoch haben 14 Millionen Menschen in Afghanistan nicht genug zu essen.
Jetzt wird in den Medien zurecht das Schicksal der emanzipierten Frauen in den afghanischen Städten zum Thema. Doch in einer Zeit, in der die Taliban noch radikaler waren als heute, wurden sie im Kampf gegen die Sowjetunion von der CIA massiv mit westlichen Waffen und unserem Geld unterstützt. Wo war damals in unseren Medien die Frage nach den Frauenrechten?

Einen wichtigen Satz habe ich in diesen Tagen des Monats August 2021 nicht gehört: „Hoffentlich bekommen dieses geschundene Land und seine geschundenen Menschen nach über vier Jahrzehnten Krieg endlich, endlich dauerhaften Frieden“. Das erstaunlichste Phänomen dieses Krieges war das perfekt organisierte geringe öffentliche Interesse am Krieg, seinen Opfern, den Folgen und den Kosten.
30.8.2021, Axel Mayer, Endingen , BZ
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Totales Staatsversagen auch in Afghanistan
Ist es die Schuld des Westens, dass die Taliban zurück sind? Nein, die Taliban waren nie weg. Schon das Ausrufen des Nato-Falls mit dem Ziel der Eliminierung Osama bin Ladens und die damit verbundene Beistandspflicht, dem der damalige Kanzler Schröder (SPD) und sein grüner Außenministers Fischer nachgekommen sind, war der Geburtsfehler schlechthin. Selbst wenn die Nato-Verbände noch weitere 20 Jahre geblieben wären, hätte sich nicht viel geändert. Trump hat von Anfang an klar gemacht, dass er die US-amerikanischen Truppen abzieht, und Biden macht nichts anderes.
Das totale Staatsversagen liegt auch in Afghanistan: ein korrupter Staatsapparat von ganz oben bis ganz unten. Es sieht eher so aus, dass der größte Teil der Bevölkerung mit den Taliban zufriedener ist als mit vom Westen eingesetzten Amtsträgern.
Wieder werden hunderttausende koranaffine Migranten nach Deutschland drängen, weil hier die besten Sozialleistungen rufen. Eine gerechte Verteilung auf die EU wird es nicht geben, weil sich Staaten verweigern, die gemerkt haben, wohin diese Art der Migration führt. Bei uns hingegen werden die „tapferen“ Anker-Männer ihre vielköpfigen Familien nachholen.
30.8.2021, Wolfgang Blanck, Inzlingen, BZ

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Interventionen in Afghanistan 2002-2021 – Chronik
Chronik von 20 Jahren „uneingeschränkter Solidariät“ mit der Nato und den USA sowie der zivilgesellschaftlichen bundesdeutschen Außenpolitik

12. September 2001
Nach den Anschlägen vom 11. September sichert Kanzler Gerhard Schröder (SPD) den USA die „uneingeschränkte Solidarität“ der Bundesrepublik Deutschland zu.

16. November 2001
Schröder verknüpft die Entsendung von 3.900 Soldaten für den von den USA angeführten Kampf gegen den internationalen Terrorismus in Afghanistan mit der Vertrauensfrage. Von 662 Abgeordneten stimmen 336 mit „Ja“ (zwei Stimmen mehr als die erforderliche absolute Mehrheit).

5. Dezember 2001
Die erste Petersberger Afghanistan-Konferenz präsentiert einen Fünf-Punkte-Plan für den politischen Übergang in Afghanistan

22. Dezember 2001
Außenminister Joschka Fischer (Grüne) erklärt, daß „wir ohne die militärische Zerschlagung der terroristischen Strukturen von al-Kaida, ohne Beseitigung des Taliban-Regimes heute nicht diese Situation hätten, sondern die humanitäre Katastrophe auch in den kommenden Jahren und die schweren Menschenrechtsverletzungen sowie vor allen Dingen die Unterdrückung der Rechte der Frauen und Mädchen weiter angedauert hätten“.

22. Januar 2002
In Tokio tagt eine Geberkonferenz für Afghanistan, die Wiederaufbauhilfen in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar zusagt. Zuständig für den Aufbau der Polizei: Deutschland.

24. Oktober 2003
531 von 593 Bundestagsabgeordneten stimmen für die Aufstockung des Bundeswehrkontingents in Kundus auf bis zu 2.250 Soldaten.

20. April 2006
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zieht eine positive Bilanz: „Seit dem Beginn des Friedensprozesses im Dezember 2001 auf dem Petersberg bei Bonn hat Afghanistan eine eindrucksvolle Entwicklung vollzogen.“

12. April 2008
Der Wiederaufbau Afghanistans brauche „mehr Zeit und Geduld, aber auch weiterhin eine militärische Absicherung“. Oder wollen wir zulassen, daß Afghanistan, das in der Vergangenheit durch seine „innere Zerrissenheit der Nährgrund für die menschenverachtende Schreckensherrschaft der Taliban und den Al-Kaida-Terrorismus“ gewesen sei, „noch einmal in Anarchie“ abgleitet, fragt Staatsminister Gernot Erler (SPD).

3. Mai 2008
Ex-Außenminister Joschka Fischer fordert gegenüber dem Berliner Tagesspiegel die Ausweitung des Einsatzes der Bundeswehr auch im Süden Afghanistans.

10. Februar 2010
Laut Außenminister Guido Westerwelle (FDP) ergibt eine „ehrliche Bestandsaufnahme“ eine „gemischte Bilanz unserer bisherigen Anstrengungen“. „Im letzten Jahr hat sich die Sicherheitslage erneut verschlechtert. Afghanistan versorgt noch immer rund 90 Prozent des Weltmarktes mit Opium. Längst nicht alles in Afghanistan ist heute so, wie wir es uns vor acht Jahren erhofft hatten.“

2. Dezember 2011
„Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, aus Afghanistan eine Art Schweiz Vorderasiens zu machen. Die Kultur, die Traditionen und die politischen Strukturen in dem Land sind andere“, zieht Westerwelle eine düstere Bilanz.

30. August 2015
Außenminister Steinmeier lobt das deutsche Engagement: „Seit dem Ende des Taliban-Regimes hat sich in Afghanistan das Pro-Kopf-Einkommen mehr als verdoppelt. Viele Mädchen und Jungen können zur Schule gehen.“ Deutschland werde Afghanistan weiter unterstützen, im „zivilen Bereich ebenso wie bei der Ertüchtigung der afghanischen Sicherheitskräfte.“

13. Juli 2017
Bei seinem Besuch in Camp Marmal (Masar-e Scharif) zeigt sich Bundespräsident Steinmeier „ernüchtert“: „Wir müssen uns eingestehen, daß sich manche unserer Transformationshoffnungen von damals als zu optimistisch erwiesen haben. Auch „unsere Möglichkeiten, von außen Einfluß zu nehmen“, hätten ihre Grenzen gehabt.

16. März 2020
Bundespräsident Steinmeier gratuliert Afghanistans Präsidenten Ashraf Ghani zu seiner zweiten Amtszeit: „Die laufenden Bemühungen um einen Friedensprozeß sind ermutigend.“

4. März 2021
Mit markigen Worten wirbt Außenminister Heiko Maas (SPD) für die Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr: „Die internationale Truppenpräsenz bleibt dabei einer unserer wichtigsten Hebel. Ohne internationalen Druck werden sich die Taliban nicht ernsthaft auf eine politische Lösung einlassen. Wenn wir unsere Soldaten überstürzt abziehen, dann droht die ernste Gefahr, daß die Taliban eine Lösung auf dem Schlachtfeld suchen (…). Den Preis wollen wir nicht zahlen.“

25. März 2021
Der Bundestag stimmt der Fortsetzung der Bundeswehrbeteiligung an dem Nato-geführten Einsatz bis zum 31. Januar 2022 mit 432 gegen 176 Stimmen zu.

14. April 2021
Der Nato-Rat beschließt das Ende der Mission „Resolute Support“ in Afghanistan. Auch für die Bundeswehr endet der „intensivste und verlustreichste Einsatz in ihrer Geschichte“. „Wir verlassen Afghanistan mit Stolz. Wir haben alle Aufträge erfüllt, die uns vom Parlament gegeben wurden“, zieht Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) eine positive Bilanz des deutschen Engagements.

23. Juni 2021
Außenminister Maas würdigt das deutsche Engagement: „Vor allem die Taliban müssen zur Kenntnis nehmen, daß es ein Zurück ins Jahr 2001 nicht geben wird. Dagegen steht auch eine afghanische Zivilgesellschaft, die in dieser Zeit immer selbstbewußter geworden ist, die vielleicht von der einen Ecke dieses Hauses noch nicht erkannt worden ist, aber trotzdem entstanden ist und sich sehr selbstbewußt ihrer Rechte bewußt ist – die vielleicht größte, in jedem Fall aber die nachhaltigste Errungenschaft der letzten zwei Jahrzehnte.“ Zudem verfüge Afghanistan über eigene Sicherheitskräfte, „übrigens nicht zuletzt dank des großen Engagements im Rahmen unseres bilateralen Polizeiprojektes“, jubiliert der SPD-Politiker.

30. Juni 2021
Die Bundeswehr fliegt letzte Soldaten aus Afghanistan aus.

8. August 2021
Fünf Provinzhauptstädte sind inzwischen an die Taliban gefallen, darunter Kundus, in dessen Nähe das Feldlager der Bundeswehr lag.

14. August 2021
Angesichts der Machtübernahme der Taliban kündigte Ministerin Kramp-Karrenbauer an, die geplante Auftaktveranstaltung zur Bilanzierung des Afghanistaneinsatzes, den Abschlußappell und den Großen Zapfenstreich auf dem Platz der Republik zu Ehren der 160.000 eingesetzten Soldaten zu verschieben. „Die volle Aufmerksamkeit gilt der Evakuierung der zu Schützenden“, so die CDU-Politikerin.

… Alles vom 20.8.2021 bitte lesen in der JF 34/21, Seite 12
https://www.junge-freiheit.de

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Taliban am besten ausgestattete islamistische Miliz in der ganzen Welt
Die US-Armee hatte die afghanischen Streitkräfte in den vergangenen Jahren großzügig mit Kriegsgerät ausgestattet. Insgesamt investierten die USA 83 Milliarden Dollar. Zum Vergleich:
Der jährliche Beschaffungsetat der Bundeswehr liegt bei rund 25 Milliarden Euro. Die afghanischen Streitkräfte überreichten ihre Waffen, darunter 8.500 Humvee-Geländewagen, 160 einsatzfähige Flugzeuge, über 100.000 M16-Sturmgewehre und einige Hubschrauber des modernen Modells „Black Hawk“, im Schlussakkord den heranrückenden Kämpfern der Taliban.
„Diese sind heute die am besten ausgestattete islamistische Miliz in der ganzen Welt“, sagt im Morning Briefing-Podcast Professor Peter Neumann, der seit 2008 das International Centre for the Study of Radicalisation am Londoner King’s College leitet.
… Alels vom 18.8.2021 bitte lesen auf
https://news.gaborsteingart.com/online.php?u=FFinV7419370

 

Deutsche bangen in Kabul – Und Merkel lacht im Kino
Tausende deutsche Staatsbürger und afghanische Ortskräfte bangen in Afghanistan um ihr Leben. Fallschirmjäger der Bundeswehr wurden in einen lebensgefährlichen Einsatz geschickt, um sie zu retten. Und Bundeskanzlerin Angela Merkel (67, CDU)? Ging am Montagabend ins Kino. Gut gelaunt zeigte sich die Kanzlerin am Montagabend bei der Filmpremiere des Dokufilms „Die Unbeugsamen“ im Berliner Delphi-Filmpalast, nachdem sie kurz zuvor öffentlich das Scheitern des Afghanistan-Einsatzes eingestanden hatte.
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Fast 20 Jahre lang versuchten Tausende Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan, die islamistischen Taliban zurückzudrängen, afghanische Soldaten auszubilden, der Bevölkerung ein Leben in Freiheit zu ermöglichen. 59 deutsche Soldaten ließen dabei ihr Leben. Merkels Eingeständnis: Der Einsatz sei „nicht so geglückt und nicht so geschafft worden, wie wir uns das vorgenommen haben“. Selbst die Rettung der eigenen Leute aus Kabul „haben wir leider nicht mehr in der Hand“.
… Alles vom 17.8.2021 bitte lesen auf
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/deutsche-bangen-in-afghanistan-um-ihr-leben-und-merkel-lacht-im-kino-77405038.bild.html

   Oben: 7 Personen in D- und 680 in US-Flugzeug. Unten: Kaltes Lachen

Dieter Stein @Dieter_Stein
Das ist nicht zu fassen: Mit einer A400M wurden sage und schreibe SIEBEN Menschen aus Kabul rausgeholt. Und Merkel beömmelt sich beim Kinobesuch. Was ist das für ein Irrenhaus! #afghanistan
17./.8.2021, 8:28 vorm.
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Ein weiterer Airbus war um 22.01 Uhr deutscher Zeit mit dem letzten Tropfen Treibstoff gelandet. Bei der Aktion wurden nur sieben Personen gerettet. Gelistet sind aber mindestens 57 Botschaftsangehörige und 88 weitere Deutsche.
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Afghanistan – eine Katastrophe mit Ansage
In den knapp 20 Jahren waren etwa 150.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr am Hindukusch im Einsatz, viele von ihnen mehrfach. 59 deutsche Soldaten kamen dabei ums Leben, 35 von ihnen wurden im Gefecht oder durch Anschläge getötet. Ohne die Amerikaner konnte der Einsatz nicht fortgesetzt werden. Mit dem Beginn des Truppenabzugs war klar, dass die Taliban das Land erobern könnten. Sie besetzten auch im Einsatzgebiet der Bundeswehr Bezirk um Bezirk. Bereits am 23. Juni befasste sich der Bundestag mit dem Thema. Auch die Medien thematisierten, dass nun passiere, was Kenner des Landes vorhergesagt hatten: Wenn die internationalen Truppen abziehen, werden die Taliban nur schwer zu stoppen sein. Auch die gefährdeten Ortskräfte, die man nicht schutzlos zurücklassen dürfe, waren im Juni schon Thema. Passiert ist seitdem aber nichts. Die Katastrophe, die sich nun vor den Augen der Weltöffentlichkeit in Kabul abspielt, ist durch die Untätigkeit der Bundesregierung verursacht worden.
Außenminister Maas war der Meinung, Kabul würde nicht fallen. Schließlich stünden 350 000 bestens ausgebildete und technisch hochgerüstete Regierungssoldaten nur 30 000 schlecht bewaffneten Taliban gegenüber. Das diese Soldaten bei erster Gelegenheit zu den Taliban überlaufen würden, hatte Niemand vorausgesehen.
Das ist Arroganz der Macht, gepaart mit absolutem Realitätsverlust. Außenminister Maas demonstrierte beides, als er im Juni tönte: „Die Taliban müssen zur Kenntnis nehmen, dass es kein „Zurück ins Jahr 2001“ geben wird. Dagegen steht eine selbstbewusste afghanische Zivilgesellschaft.“

Die Liste der Länder, in denen der Westen interveniert hat und die er in einem schlimmeren Zustand verlassen, als er sie vorgefunden hat, ist lang. In den letzten Jahrzehnten haben linke Akademiker und Politiker die Welt als Versuchslabor benutz, um ihre Theorien zu testen, wie eine Gesellschaft auszusehen hat. Radikal wurden Social Engineering – Projekte an den ärmsten Bevölkerungen ausprobiert. Die Realität dieser Länder, ihre Tradition und Lebensweise wurde dabei völlig ignoriert. Durch „Nation Building“ sollten Demokratien nach westlichem Muster etabliert werden. So auch in Afghanistan.
… alles vom 17.8.2021 bitte lesen auf
https://vera-lengsfeld.de/2021/08/17/eine-katastrophe-mit-ansage/

 

Afghanistan: Ein historisches Debakel für Kanzlerin Merkel!
Unsere Regierung hat unsere Soldaten selbstverschuldet in Gefahr gebracht. Die Rettung der Ortskräfte, sagte die Bundeskanzlerin am Montagabend, „haben wir leider nicht mehr voll in der Hand“. Längst ist der Flughafen in Kabul von den Taliban umstellt.
Und während Deutschland am Montagabend bangte, ob Fallschirmjäger der Bundeswehr unsere Landsleute lebend aus dem eingekesselten Flughafen von Kabul retten können, zeigte die Kanzlerin sich lachend und bei bester Laune auf einer Kinopremiere in Berlin. Bilder, die auf die Deutschen in Afghanistan wie Hohn in dieser dramatischen Lage wirken müssen. Die Kanzlerin entkoppelt von der Gefühlslage ihres Landes.

Für deutsche Soldaten bleibt die Botschaft: Wenn du deinem Land im Krieg dienst, lässt man gleichgültig zusammenbrechen, wofür du dein Leben riskiert hast.
Für deutsche Diplomaten bleibt die Botschaft: Wenn du gerettet werden musst, hat die Kanzlerin vergessen, die Bundeswehr rechtzeitig loszuschicken.
Für Helfer, Freunde, Unterstützer unseres Landes, die an unsere Werte geglaubt haben, bleibt die Botschaft: Verlass dich bloß nicht auf Deutschland.
Für uns in Deutschland bleibt die Botschaft: Während die erste Flüchtlingskrise noch längst nicht bewältigt ist, tut die Bundesregierung nichts, um die nächste abzuwenden.
… Alles vom 17.8.2021 von Julian Reichelt  bitte lesen auf
https://www.bild.de/politik/kolumnen/politik-inland/kommentar-von-bild-chef-julian-reichelt-historisches-debakel-fuer-kanzlerin-merk-77403684.bild.html

CDU-Außenexperte Röttgen sagte: „Es ist eine große Traurigkeit und ein breites Entsetzen – ohne Not, die eigene Politik hat dieses Desaster verursacht.“
Merkel. „Wir wollten ein Land aufbauen mit demokratischer Struktur, das ist nicht gelungen. Es gab keine Bindung der afghanischen Streitkräfte zum Volk, es hat nicht so funktioniert wie wir uns das gedacht haben.“

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Afghanistan will keine Demokratie – D ist kein Einwanderungsland
Regierungstruppen hatten keine Vision. Die Taliban konnten durchmarschieren, weil die Regierungstruppen weggelaufen sind. Sie sind desertiert, weil sie wussten, dass die Taliban sich durchsetzen würden – trotz schlechterer Bewaffnung, trotz numerischen Unterzahl. Sie wussten das, weil die eigenen Truppen kein Ziel hatten und keine Leidenschaft, die Taliban aber schon.
Für Islamisten ist der Tod im Kampf keine Abschreckung, sondern eine Ehre. Sie sind Ideologen, mit ihnen lässt sich nicht diskutieren. Man kann sie nicht einmal kaufen. Wie mit US-Dollars korrupte Warlords, deren Loyalität allerdings nur reicht bis zum absehbaren Ende der Devisen. Im Grunde weiß man das seit 20 Jahren. So lange also, wie dieser Einsatz im Rahmen des von den Amerikanern als Reaktion auf 9/11 ausgerufenen „war on terror“ dauert. Die Lektion ist hart und heißt leider:
Ein Land, dessen Volk Demokratie und Menschenrechte nicht wirklich will, wird man nicht zu seinem Glück zwingen können.

Es wird nun eine Fluchtwelle geben. Sie läuft auch schon. Es gibt unterschiedliche Zahlen. Sie liegen zwischen dreieinhalb und fünf Millionen Afghanen auf der Flucht. Sie werden eine deutsche Angelegenheit, sie sind es in Wahrheit schon lange.

Solange der deutsche Staat im Interesse der deutschen Wirtschaft Arbeitskräfte aus dem Ausland angeworben hat, war er ein Einwanderungsland. Das Kennzeichen eines Einwanderungslandes ist aber nicht, Ausländer herein zu lassen, sondern, sich seine Einwanderer selbst auszusuchen. So machen es alle klassischen Einwanderungsländer, von den USA und Kanada bis Australien. Gemessen daran ist Deutschland kein Einwanderungsland.
Einwanderungsländer nehmen auch nicht jeden Flüchtling auf, sondern sie quotieren sie: Sie suchen sich aus dem Kreis der Asylbewerber die Menschen aus, denen sie die Einreise gestatten. Deutschland lässt indes jeden herein, der „Asyl“ sagt – denn damit bekommt er das Recht, sein Begehren prüfen zu lassen, bis hin zur rechtlichen Überprüfung von Behördenbescheiden. Die Folgen sind oft ungerecht: Straffällige genießen bisweilen Abschiebeschutz, Integrierte werden abgeschoben.
… Alles vom 16.8.2021 bitte lesen auf
https://www.focus.de/politik/ausland/ein-kommentar-von-ulrich-reitz-deutsche-dilemma-laeuft-deutschland-in-die-falle-von-2015_id_15281724.html
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Demokratie ohne Chance: In islamischen Staaten! Auch in D?
Wer die schockierenden Bilder aus Afghanistan zur Kenntnis nimmt und die Tatsache, dass der mühsam aufgebaute demokratische Staat in Kabul unter dem Ansturm der „Gotteskrieger“ innerhalb von Tagen und Stunden kollabiert, kommt an der Schlussfolgerung nicht mehr vorbei, dass unsere Staatsidee in islamischen Staaten keine Chance hat.
Kant ist in Kabul ein Unbekannter. Die europäische Aufklärung hat sich nach Nordamerika ausgebreitet und ist dann in den südlichen Regionen der Welt und vor allem im Osten gescheitert. Westlicher Liberalismus ist aber die Folge staatlicher Toleranz, die auf einer großen Staatsnähe der Bürger, die den kategorischen Imperativ Kants zumindest indirekt verinnerlicht haben, basiert. Ohne Staatsnähe und Identifikation hätte niemals ein rechtsstaatliches Regelwerk entstehen können.
Die Ursprungs- und Kernländer dieser Ideen sind Frankreich, Deutschland und England. Das war es schon.
Afghanistan zeigt gerade sehr deutlich, wie gering die Bereitschaft ist, diese Ideen anzunehmen und zu verteidigen. Es ist eine faktische und eine ideologische Niederlage des Westens.
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Wir sollen gewissermaßen mit unseren eigenen Waffen geschlagen werden
Wir sollen tolerant sein bis zur Selbstaufgabe und moralisch derart verwirrt werden, dass wir am Ende nicht mehr bereit und in der Lage sind, unser Gesellschaftsmodell gegen die Islamisten zu verteidigen.
Parallelen zur moralischen Niederlage in Afghanistan drängen sich auf. Auch dort wurde das westliche Gesellschaftsmodell nicht verteidigt. Bei uns erfüllt diese Funktion die politische Korrektheit und wird zugleich zur Dystopie, die von immer mehr Autoren in eine recht nahe Zukunft projiziert wird. Der „Kampf gegen Rechts“ wird in diesem Sinne zum Kampf gegen unser eigenes liberales gesellschaftliches Modell und indirekt für einen autoritären, politischen Islam. Minderheiten, die auf Hegemoniekurs sind, bleiben keine Minderheiten. Genau darum geht es in der Dystopie und leider auch schon in der gegenwärtigen Realität.
Wer rot oder grün oder beides wählt, wählt zugleich die gestörte Identifikation mit unserem westlichen Staatsverständnis. Letztlich wird dann eine Dystopie gewählt.
… Alles vom 16.8.2021 bitte lesen auf
https://reitschuster.de/post/die-kandidatin-die-unterwerfung-und-die-politische-korrektheit/
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Gunnar Heinsohn: Abzug als Fluchtgrund aus Afghanistan
Eis der Realität
Nicht das hastige Ausfliegen der ISAF-Truppen, Diplomaten und NGOs nebst Präsident Ghani erzeugt die Fluchtbewegung aus Afghanistan. Es sind die vorhergehenden Invasionen, die den für die Selbstverteidigung erforderlichen Kampfgeist gelähmt haben. Das beginnt mit Russen, die 1979 in einem gewöhnlichen Bürgerkrieg kurz entschlossen die Fraktion unterstützen, die ihr Töten nicht mit Allah, sondern mit Marx begründet. Moskau sieht einen Glücksfall, weil die nicht einmal den Zaren gelungene Ausdehnung des Imperiums unter dem Deckmantel sozialen Fortschritts betrieben werden kann.
Den Einheimischen, denen der unerwartete Beistand zugutekommt, erscheint er wie ein Wunder. Für sie sterben Jünglinge, die einzige Söhne oder gar einzige Kinder ihrer Mütter sind, obwohl die indigenen Frauen drei bis vier Kämpfer in die Schlacht schicken können, weil sie sieben bis acht Kinder aufziehen. Afghanistans Kriegsindex steht schon 1978 bei 5, wobei 5.000 Nachwachsende im Alter von 15 bis 19 Jahren um die Positionen wetteifern, die 1.000 Männer zwischen 55 und 59 Jahren freimachen.
Nach 14.000 verlorenen Elitesoldaten und einem Jahrzehnt mit weinenden Müttern und Bräuten vor dem Kreml gibt die KPDSU 1989 auf. Danach töten Afghanen einander wieder ohne fremde Einmischung.
… Alles vom 16.8.2021 von Gunnar Heinsohn bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/eis_der_eralitaet_abzug_als_fluchtgrund_aus_afghanistan

Kommentar:
Haben wir das Recht zu sagen, Ihr seid ein paar Jahre hinter uns zurück ?
“Mir ist schleierhaft, was mit den regulären afghanischen Truppen ist” . Diese Menschen, Personen, haben für Geld, für Unterhalt die Uniform angezogen. Das fremde Soldaten Stiefel nichts in Afghanistan zu suchen haben und das es Ihr Land ist über das Sie selbst bestimmen wollen . Ist nicht neu. Die Westliche Demokratie so wir sie kennen. ist wohl nicht nach Ihren “Geschmack ”
Sie haben die Tommis rausgeschmissen.
Die Russen ,die Ihnen den Kommunismus bringen wollten mussten verprügelt und reuemütig das Weite suchen.
Was maßen sich andere Länder an und ,Germania immer dabei, Ihnen etwas zu bringen was Sie so nicht möchten. Sie haben ihren Glauben ihre Traditionen der /die nicht des unseren entspricht. Haben wir das Recht zu sagen, Ihr seid ein paar hundert Jahre hinter uns zurück und wir möchten euch damit beglücken so zu leben , so wie wir? So wie zu Beispiel jetzt, zesplittert , gespalten , vom Haß zerfressen. Noch nie ist es gelungen diesem Volk etwas überzustülben was nicht zu Ihnen passt . Das haben die Anderen die es zuvor versucht haben bitter bereuen müssen. Es ist ihr Land ihre Bodenschätze und sie sollen verdammt noch mal so leben , wie sie es wollen auch wenn wir es furchtbar finden. Die Deutschen, wie man jetzt wieder sehen kann ,sind doch so Obrigkeitshörig und verlangen das die Afghanen kämpfen . Für was , für einen Antrag in Brüssel um Mitglied der EU zu werden. Wenn Sie kämpfen wollen sollen Sie es tun , aber sie sollen selbst entscheiden für was und wofür.
16.8.2021, H.W.
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Deutsche Kosten des Krieges in Afghanistan: 12 oder 47 Mrd Euro?
Bundesrechnungshof: „Es gibt keine allgemein akzeptierte Zahl zu den Kosten“

Eines der erstaunlichsten Phänomene des verlorenen Krieges in Afghanistan ist das 20-jährige, geringe öffentliche Interesse am Krieg, seinen Ursachen, Opfern, Folgen und an den Kosten.
Viele Medien berichteten nach dem Truppenrückzug von deutschen Kriegskosten von 12 Milliarden / 12.000.000.000 Euro. Die konservative Zeitung „Die Welt“ schrieb allerdings schon am 26.05.2010 von möglichen deutschen Kriegskosten von bis zu 47 Milliarden Euro und diese Zahl wird auch in der aktuellen ZDF-Sendung „Der Preis des Krieges: Afghanistan“ genannt.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/der-preis-des-krieges–afghanistan-100.html

Aus diesem Grund habe ich mich als Kreisrat in einem Brief an den Präsidenten des Bundesrechnungshofs, an Herrn Kay Scheller gewandt, mein Erstaunen über die doch sehr unterschiedlichen Angaben ausgedrückt und nach den tatsächlichen Kosten gefragt. Ich war bei meiner Anfrage von einer etwas konkreteren Antwort ausgegangen, denn zwischen den öffentlich genannten Kosten liegt doch ein erheblicher Unterschied von 35 Milliarden / 35.000.000.000 Euro.

Erfreulicherweise hat der Bundesrechnungshof geantwortet und die Antwort ist erstaunlich.
Hier zwei Zitate aus dem Brief des Bundesrechnungshofes, den Sie unter https://www.mitwelt.org/kosten-opfer-afghanistan-krieg vollständig abgedruckt finden:
⦁ „Wie Sie in Ihrem Schreiben zutreffend feststellen, ist die Ermittlung der Kosten des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan seit seinem Beginn im Jahr 2001 komplex. Eine allgemeingültige Definition von „Einsatzkosten“ besteht nicht. Die Kosten sind abhängig von der Bewertung, welche Ausgaben aus dem Bundeshaushalt der Afghanistan-Einsatz unmittelbar oder auch nur mittelbar verursacht hat.“
⦁ „Vor diesem Hintergrund kann ich Ihnen keine allgemein akzeptierte Zahl zu den Kosten des Afghanistan-Einsatzes nennen.“

Da bestätigt der Rechnungshof, dass er eigentlich nichts weiß, schreibt aber gleichzeitig: „Die Ausgaben für Auslandseinsätze sind in jedem Jahr Gegenstand der Verhandlungen über den Bundeshaushalt. Der Bundesrechnungshof unterstützt die politischen Entscheidungsträger in diesem Verfahren mit den Erkenntnissen aus seinen Prüfungen der Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes.“

Ich hatte nicht mit einer konkreten Zahl gerechnet, denn eine solche kann es nicht geben. Doch weder die 12-, noch die 47 Milliarden Euro Kosten wurden vom Bundesrechnungshof bestätigt, dementiert oder infrage gestellt. Die deutschen Kosten des Krieges in Afghanistan können also bei 12 oder 47 oder noch wesentlich mehr Milliarden Euro liegen. Hier ist es wieder: das nicht vorhandene öffentliche Interesse am verlorenen Krieg und seinen Kosten.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 8. Juli 2021 über die amerikanischen Kriegskosten: „Das Pentagon hat für den Krieg 825 Milliarden Dollar ausgegeben. Zusammen mit der zivilen Hilfe, die in das Land geflossen ist, liegen die Kosten des Krieges weit über zwei Billionen Dollar.“ Da erscheinen die deutschen Kriegskosten von 12 Milliarden Euro doch erstaunlich günstig…
Eigentlich wäre es die Aufgabe der Qualitätsmedien, der „vierten, kontrollierenden Gewalt“, endlich einmal die Kostenfrage gründlich zu recherchieren und zu berichten. Ansonsten wäre es schon erfreulich, wenn sie in Zukunft bei der Nennung der konkreten Kriegskosten zumindest verunsichert wären. Extrem teuer war er, nicht nur gemessen am „Ergebnis“ auf jeden Fall.

13.7.2021, Axel Mayer, Kreisrat, Endingen
https://www.mitwelt.org/kosten-opfer-afghanistan-krieg