Frei, brüderlich und gleich in D

Unbehagen macht sich breit. Die 75 Jahre währende Zeit von Frieden und Wohlstand endet. Die in der französischen Revolution ausgerufenen drei Ziele der Freiheit (im Geistesleben), Brüderlichkeit (im Wirtschaftsleben) und Gleichheit (im Rechtsleben), die der Anthroposph Rudolf Steiner als soziale Dreigliederung beschreibt, geraten zunehmend aus dem Blick.

Die Freiheit im Geistesleben betrifft Kultur, Bildung und Wissenschaft – da stellen sich Fragen über Fragen: Aus welchem Grund werden die Freiheitsrechte des einzelnen Bürgers als dem Souverän durch die Energie-, Klima- und Coronapolitik immer mehr beschnitten?
Was macht die Cancel Culture mit der Universität, dem früheren Hort der wissenschaftlichen Freiheit in Forschung und Lehre? Warum verbietet die Humboldt-Universität Berlin einen Vortrag zur Zweigeschlechtlichkeit in der Biologie?
Was ist das für ein Erziehungssystem, in dem Schüler nicht mehr zur offenen Diskussion mit Argument und Gegenargument aufgefordert und trainiert werden, sondern zur Scheindebatte gemäß „gut=wahr gegen böse=unwahr“?
Bestimmt die Politik über das wissenschaftliche Arbeiten des RKI zu Corona? Warum werden in Deutschland die international anerkannte Forschungen zu Corona wie die von Prof Ioannidis von Gesundheitsministerium und Medien ignoriert?
Hat sich die Wissenschaft über Gefälligkeitsgutachten an die Politik verkauft? Warum werden Corona-Nebenwirkungen nicht erforscht – schon an den statistischen Erhebungen mangelt es?

Die Brüderlichkeit bzw. Gegenseitigkeit im Wirtschaftsleben wurde verankert in der sozialen Marktwirtschaft, in der der Einzelne für sich selbst wie auch die Bedürfnisse seine Mitbürger arbeitet.
Ist dieses Miteinander im Sinne des Consent to the Governed noch gewährleistet, wenn heute nur noch 33,9% der Deutschen produktiv tätig sind und über das von ihnen geschaffene Bruttosozialprodukt die anderen 66,1% versorgen müssen?
Die Sanktionen sind gescheitert, sie haben die russische Militärmaschinerie nicht getroffen, sondern die dortigen einfachen Bürger des riesigen Landes sowie das Wirtschaftsleben im hochtechnisierten Deutschland. Warum werden diese Sanktionen nicht evaluiert und beendet? Unser „Land der Mitte“ ist zur brüderlichen Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn verpflichtet, insbesondere mit Russland als dem größten Land sowie Energielieferanten weltweit.

Die Gleichheit im Rechtslebens ist – im Gegensatz zur Freiheit und Brüderlichkeit – die  alleinige Domäne des Staates, genauer: des demokratischen Rechtsstaates. Gesetzgebung, Rechtschutz und Rechtsprechung im öffentlichen Recht sind Aufgabe des Staates. Aber sorgt dieser Staat überhaupt noch dafür, dass weiterhin das Diktum „jeder Bürger ist vor dem Gesetz gleich“ gilt?
Werden Bürger gleich behandelt, unabhängig davon, ob sie an einer politisch rechts oder links ausgerichteten Demo teilnehmen?
Ist es Zufall oder Anzeichen von Paralleljustiz, wenn migrantische Vergewaltiger milder bestraft werden?
Warum werden Kontaktschuld, Diffamierung und Diskriminierung geduldet?
Urteilen Richter – auch am Bundesverfassungsgericht – unabhängig?
Wird die Gewaltenteilung gewährleistet und auch von den Medien kontrolliert?
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Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit sind Ideale, die für soziale Notwendigkeiten stehen. Sind sie verletzt, wird aus einem gesunden sozialen Organismus ein kranker Organismus. „Wie der menschliche Organismus seine unentbehrlichen Lebensbedingungen hat, so hat sie auch der soziale Organismus. Und dieser ist in dem Maße gesund, wie diese Bedingungen erfüllt sind, und er ist in dem Maße krank, wie diese Bedingungen nicht berücksichtigt werden“ – so der Arzt Dr. Thomas Külken aus Staufen.

Der Staat dehnt seine Macht über das Rechtsleben hinaus aus in die beiden Bereiche, in denen er nichts zu suchen hat: in das Geistes- und Kulturleben (Freiheit) und in das Wirtschaftsleben (Brüderlichkeit). Diese Machtausdehnung birgt die Gefahr, daß unsere Demokratie in ein totalitäres System abdriftet. Diese Gefahr macht das Unbehagen aus, das immer mehr Menschen vor dem anstehenden Winter 2022/23 befällt.
10.9.2022

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